(x) [FB] Besuch bei Hans Hintergässner

[Parat]

Parat hatte keine Ahnung bezüglich des Grads der Abschottung, die ein solcher Starspieler wie Hans Hintergassner genießen musste, um seinen frenetischen Anhängern zu entgehen.

War es ähnlich viel wie bei Edelmuth Dotterblume? Nun, er würde es hinausfinden. Und so machte er sich als erstes daran, die neue Adresse von Hans Hintergässner im Turmviertel herauszufinden. So eine einfache Frage an Brom nicht funktionierte, setzte er Sarah drauf an. In der Kämmerei sollte man sowas ja herausfinden können - es sei denn man hätte Herrn Hintergässner von der Steuerpflicht befreit. Auch dieses war möglich, schließlich hatte Hans Hintergässner mit dem inzwischen in die Alltagssprache eingegangenen Satz "Hafenviertel oder Hammerhütte, Hauptsache Fürstenborn" einst für viel geographische Verwirrung, vor allem aber Vorfreude in Hammerhütte, die seit Urgedenken nichts weiter als eine den Fürstenbornern hoffnungslos unterlegene Thekenmannschaft stellen konnten, gesorgt. Ob ihm wohl im Zuge dieser bedrohlichen Entwicklungen Steuerfreiheit zugesichert wurde? Wer weiß, wer weiß.

Gut, selbst wenn, dort musste man ja nicht aufgeben. Gut möglich, dass Dolan oder Hark selbst dann noch Rat wussten, aber erstmal konzentrierte er sich auf die naheliegende Möglichkeit, also Sarah.

So er dann tatsächlich an die Adresse von Hans Hintergässner geraten sollte, würde er erst einen ganz formalen Versuch wagen, mit ihm in Kontakt zu treten. Den Gerüchten nach musste er zwar hoffen, dass sich jemand zum Vorlesen fand, aber für den Fall der Fälle schrieb er jedenfalls groß und in Schönschrift und in einfach verständlichen Sätzen.

"Grüße, Herr Hintergässner,

mein Name ist Parat Flink. Ich bin Künstlergent. Meine Künstler verdienen mehr Gold. Mehr Gold als andere. Herr Dotterblume gehört zu mir. Ihr seid ein Künstler. Ein Kladdatsch-Künstler. Auch Ihr wollt bestimmt mehr Gold. Ich kann Euch mehr Gold geben. Soviel Gold wie Herr Dotterblume. Vielleicht mehr Gold als Herr Dotterblume. Wir sollten reden. Miteinander reden.

Sehr gutes Spiel gestern.

Viele Grüße.

Parat Flink - das ist mein Name."[/b]

Nun, eine Zeit lang würde er jetzt einfach der Dinge harren, die da so geschahen.

[Parat]

Harhar, inzwischen hatte er sogar schon die ersten Kontakte geknüpft, so tuend, als verträte er Herrn Hintergässner. Gut, Kehrseite der Medaille: Das musste jetzt auch klappen.

[Jamapi]

Von der Steuerpflicht war Hans Hintergässner, der im Volksmund eher "Hansi" gerufen wurde, noch nicht befreit; noch nicht. Das war aber dann wiederum auch nicht sonderlich verwunderlich, denn man sollte bedenken, was wohl mit so jemandem passiert, der keine Steuern mehr zahlen müsste und im Hafenviertel lebt und dafür spielt: Er würde sicherlich ausgestoßen werden. Jemand wie Sahil ibn Kwasir könnte sich sowas sicherlich leisten. Aber Hansi war nun auch alles andere als ein Politiker, auch wenn seine Äußerungen geradezu legendär waren, wie eben der Satz, der derzeit in aller Munde ist: "Ich bleib' uff jeden Fall wahrscheinlich bei de' Oggerköppe!"[/b] - rhetorische Meisterleistungen also auf höchstem Niveau, bei denen sich selbst so mancher Politiker etwas abschauen könnte.

Aber: Steuerlich erfasst war er also. Und so konnte Parat ohne wirkliche Probleme über seine Kontakte zu Sarah dann an seine neue Adresse im Turmviertel kommen. Dort angekommen war es allerdings wie Parat schon vermutete: So ein Spitzenspieler hatte natürlich eine gewisse Abschottung. Und Gold wurde auch schon ein wenig mit Hansi gemacht. Parat konnte sehen, dass das noch ziemlich dilletantisch alles war, denn im Erdgeschoss des Hauses von Hansi, konnte man sich anstellen, um "Autogramme" von Hansi abzuholen: drei gemalte "i" - das Markenzeichen seiner Unterschrift: "iii"[/b]. Das hatte deutlichen Verbesserungsbedarf wie das gewohnte Auge Parats sicherlich schnell erkannte. Das war schrecklich schlecht vermarktet und mit Sicherheit nicht so viel Gold herausgeholt, wie man konnte.

In diesem Erdgeschoss konnte er aber auch die Nachricht für Hansi hinterlegen. Ein etwas älterer Mann mit ein wenig bärbeißigem Gesicht würde den Zettel wohl entgegen nehmen, wenn Parat nachfragen würde, aber der aufmerksame Sportzuschauer wusste genau: Das war Joseph Schmitt, Hansis Agent. Ja, Hansi hatte auch einen, der dann eben für solch phänomenale Sachen, wie eben dieses "Autogramm-Erdgeschoss" Pate gestanden hatte. Alles in allem also niemand, der so wirklich wusste, wie er dieses Kalb hier zu melken hatte. Erst einmal könnte man die Sache mit den Autogrammen sicherlich viel besser vermarkten; das erkannte Parat direkt. Vielleicht war auch die bisher fehlende Steuer-Befreiung von Hansi dem fehlenden Vermarktungsgeschick von Joseph zuzuschreiben. Insgesamt soll Joseph nicht wirklich ein kreativer Kopf in solchen Sachen sein und böse Zungen behaupten, dass Joseph nur Hansis Agent wurde, weil er mit Hansis Schwester Lisbeth Schmitt, geb. Hintergässner, verheiratet ist. Wie aber konnte so ein unsympathischer Kerl überhaupt mit jemandem verheiratet sein? Denn unsympathisch war er doch auch bereits; im Gegensatz zu seinem Klienten, der die Herzen der Zuschauer mit seinem bodenständigen Charme immer wieder errang.

Joseph würde also den Zettel zumindest annehmen, denn Hansi selbst war nicht wirklich zu sehen und da tatsächlich auch ein wenig abgeschottet oder vielleicht auch einfach gerade nicht da. Die Frage war nur, würde Parat Joseph den Zettel geben? Oder würde er sogar versuchen, den Zettel irgendwie anders zu überbringen? Immerhin war Joseph ja eigentlich der direkte Konkurrent oder hätte vielleicht etwas dagegen, dass Hansi den Zettel las (sofern Hansi lesen konnte).

Es war also Anpfiff also, das Spiel hatte begonnen und der Ball war ... naja, wohl Parats eckiger Zettel.

[Parat]

Und so machte sich Parat auf in die Erfindergile ..... hatte nichts damit zu tun? ... Oh doch. Schnell fand er heraus, wer hier für das Setzen der Zeitung zuständig ist.

"Ich bin ja ein glühender Verehrer von .... " *schnippst mit den Fingern* .. nicht zu fassen, seit meiner Krankheit kann ich mich an einfachste Sachen nicht erinnern ..." und dabei blickte er Herrn Lundal, hilfesuchend. "Na, Ihr wisst doch, der ....."

Herr Lundal war ein freundlicher Mann, sicher würde er mit einem Namen aushelfen. Und klar, der erste Tipp lautete natürlich Hansi Hintergässner ..... war ja abzusehen.

"... der andere, selbe Position!"

Noch leidender Blick, bis endlich der ersehnte Name fiel. "Ja, genau ... Thor Hammerschmetter, ja, den meinte ich.

Puh, was für ne schwere Geburt. Ähja, also .. ich bin da, wie gesagt, ein ganz großer Anhänger von dem Herrn Hammerschmetter. Ein so großer Anhänger, dass ich mir gern mein Zimmer tapzieren würde mit einem ganz speziellen Muster.

Und zwar dieser "Kladdatsch-Mannschaft des Tages", wo aber Herr Hammerschmetter jeweils auf seiner Position ist. Ginge das? ... Also, so rund 100 mal die gleiche Mannschaft des Tages, wobei Herr Hammerschmetter Teil der Mannschaft ist? Im Zweifelsfall sind ja noch Vorlagen vorrätig, wo er es mal war?"

[Tiefseetaucher]

Herr Lundal wirkte kurze Zeit fast schon irrtiert und kratzte sich einen kurzen Moment an der Schläfe.

"Aber sicher ..Herr... ?" Damit entschwand er kurz nach hinten, in einen kleinen Raum und Rascheln von Pergament und Papier waren zu hören.

Er hielt schließlich zwei fast vergilbte Abbildungen hoch, eins mit der alten Mannschaft des Tages, allerdings stimmtem darauf auch zwei andere Positionen nicht, das müsste man dann wohl austauschen.. aber ob das ginge?
Auf der andren stierte ihm Thor Hammerschmetterer entgegen, ein bulliger Mann der aus seinen kleinen Schweinsäuglein grade wohl eine nackte Frau erblickte, so sah sein Lächeln zumindest aus.

"Nun, das sind die beiden die ich nach habe.. Herr Flink ((wenn er denn dan Namen gesagt hat.. so unbekannt ist Parat ja auch nicht^^))

"Nun, wenn ich das mit andren Abbildungen kopiere, kann ich euren Traum von einer aktuellen Mannschaft mit dem Hammerschmetterer sicher erfüllen.. hundert mal sagt ihr?"
Er lächelte gutmütig, zu gutmütig fast. Vielleicht war ja alles nur eine Frage des Geldes- wie immer.

((ich hoffe das ist genehm so ))

[Parat]

Och, ein paar Münzen konnte sich Parat das schon kosten lassen. Also begann der nächste Teil der Vorbereitung.

Nicht jeden Morgen, aber doch öfters, eigentlich immer, wenn er so lange wach blieb, schnappte er sich die Zeitung von Herrn Hintergässners Tür und dann begann kurz eine kleine Fitzelei. Das Bild und der Name von Herrn Hintergässner, so er denn Mitglied der Mannschaft des Tages war, wurde ersetzt durch das von Herrn Hammerschmetterer.

Jaja, das machte Laune. Er wollte einfach nur den Boden bereiten dafür, dass Herr Hintergässner sich zumindest schlechter fühlte. Mit einer dramatischen Auswirkung auf die reale Leistung rechnete Parat nicht mal.

[Tiefseetaucher]

Anscheinend zeigte es jedoch direkt Wirkung.
Wer sich durch Druck der Schwester von seinem Schwager vertreten ließ, hatte sich nicht das größte Selbstwertgefühl, ausser auf dem Platz.

Auf jeden Fall wurde Parat erstmal nicht entdeckt, besonders wenn er seine Spielchen nicht täglich um die gleiche Uhrzeit machte..

Aber jedesmal wenn er es tat, wurde die zusammen geknüllte Zeitung im hohen Bogen aus dem Fenster geworfen und jemand schien nicht mehr viel Spaß beim frühstücken zu haben.

Gerüchtemäßig hörte man, daß Hansi sehr unzufrieden wirkte und nun auch schlechter auf dem Platz war.
Ausserdem stritt er immer öfter mit Schmitt in der Öffentlichkeit: "Zeitung...Unfähig.. Zumutung... Schwester...Unzufrieden.. bessere Vermarktung..."

[Parat]

Das war noch nicht alles. Der nächste Schritt bestand darin, einen Brief an Herrn Hintergässner zu senden.

Inhalt des Briefes war nur die Bitte des "Ersten Fürstenborner Anhängervereins für Hansi Hintergässner", ihm ihr neues Lied, über und zu Ehren von Herrn Hintergässner zu präsentieren.

[Tiefseetaucher]

Und Hansi antwortete prompt mit einem bejahenden Brief. Sollten sie ihm ruhig mal Honig ums Maul schmieren.