Tja, irgendwie war das schon seltsam. Dieser Unterfinger dachte an wirklich alles. Keine persönlichen Dinge involvieren, den Attentäter ans Messer liefern ohne selbst in die Schußbahn zu geraten, bescheiden tun und sich nichts von seinem schmutzigen Handwerk anmerken lassen. Wieso also lebte Pia noch? Das galt es rauszufinden. Aber zuerst galt es erstmal Pia zu finden. Die Frage war jetzt, wo sie beschäftigt war, da sie ja aus der Kämmerei geflogen ist...
Von Dorn wusste er sicher, dass sie nun nur noch in der Verwaltung arbeitete.
Sie war sicherlich nicht mehr in der Kämmerei, aber in der Veraltung arbeitete sie als Empfangsdame.
Und so würde er sie dann auch aufsuchen. Nicht gerade in Garde-Rüstung, sondern in schlichter Kleidung. Er würde auf sie zugehen, ihr freundlich zulächeln und sich - sofern andere in der Nähe waren - gegebenenfalls zur ihr hinüber beugen.
"Der Fürstin zum Gruße. Fräulein Pia..? Ich bin Atheron Schattenfell, Teil der fürstlichen Garde. Ich hätte einpaar Fragen an Euch, sofern Ihr Zeit hättet.", kam es lächelnd von ihm.
Und Pia nickte.
Sicherlich, worum geht es?
"Um den Fall Unterfinger, Fräulein Pia. Es wäre wahrscheinlich besser, wenn wir einen seperaten Raum dafür aufsuchen würden.", erwiderte er immer noch freundlich lächelnd.
Und sie macht mal eine "pscht"-Geste und geht dann vor in einen separaten Raum.
Um was genau geht es denn?
Atheron würde ihr ob der "pscht"-Geste schweigend folgen und, als sie in dem seperaten Raum waren, die Stirn runzeln.
"Um es einfach auszudrücken; Weshalb seid Ihr noch am leben? Unterfinger ist nicht dumm. Bisher hat er so gut wie alle handfesten Beweise verschwinden lassen. Wieso also - bei den Höllen - seid Ihr noch am Leben?"
Sie lächelt ihn an.
Er ist mein unehelicher Sohn. Und das soll auch nicht bekannt werden.
Und da entgleistem dem Gardisten jedwede Gesichtszüge...
"Er ist Euer ... aber ... wieso.. - Euer Sohn?", sprachs blinzelnd. "Deswegen macht er vor Euch halt? Und weshalb sagt Ihr dann gegen ihn aus?"
Sie lächelt ersteinmal.
Ja, mein _unehelicher_ Sohn. Wie es dazu kommen konnte? Es war eine stürmische Nacht ... Wir hatten etwas zuviel getrunken ... Ich denke, den Rest könnt Ihr Euch denken und ich muss es Euch nicht erklären, oder?
Und ... Nunja ... Ich bin nicht immer damit einverstanden, was er machte ... Und ich denke, er hat es hier übertrieben. Wenn ich was sage, dann winkt er nur ab und deswegen bin ich auch aus der Kämmerei versetzt worden, weil er seine Mutter nicht da haben wollte ... Und ich konnte ja noch nicht mal viel sagen ... Schliesslich soll keiner wissen in welchem verwandschaftlichen Verhältnis wir zueinander stehen.
Er winkte leicht ab.
"Wie es zu soetwas kommt, weiß ich sehr genau, Fräulein Pia. Aber gut. Wenn er vor Euch halt macht mit seinen Morden, dann frage ich mich, wieso Ihr nicht einfach in einer offiziellen Verhandlung aussagt..?"
Sie runzelt leicht die Stirn.
Weil es mein Sohn ist.
"Das mag wohl so sein, Fräulein Pia - aber verzeiht, wenn ich Euch zu nahe trete; Er ist ein Mörder. Und es sieht nicht so aus, als ob er nun aufhören würde und sich mit seinem jetzigen Posten zufrieden gibt. Daher würde ich Euch bitten in der Verhandlung gegen ihn auch auszusagen.", sprach Atheron recht sanft und leise zu der Frau. Man möchte sie ja nicht bedrängen.
Sie schaut ihn an.
Er ist trotzdem mein Sohn. Und glaubt mir ... Das macht es nicht besser.
Ich habe Euch meine Bedingung genannt.
Er seufzte leise aber nickte dann leicht.
"Gut, ich verstehe. Oder eher nicht - wie auch.", erwiderte er leicht verständnisvoll lächelnd. "Habt Ihr sonst noch irgendwelche Sachen anzumerken, die Ihr dem Truppführer von Donnerfurth nicht mitgeteilt habt..?"
Sie schüttelt den Kopf.
Euch ist schon klar, dass die Mutterschaft nicht sonderlich das Beste Gesprächsthema zu Tisch ist, oder?
"Das ist mir bewusst, aye. Besonders jetzt, da er Gefahr läuft für M..", Atheron räusperte sich leise.. "..angeklagt zu werden.", erwiderte er und seufzte erneut. "Ich werde mein Bestes geben genügend Beweise zu finden ohne auf Eure Aussagen zurückzugreifen, Fräulein Pia. Auch, wenn Euch das wahrscheinlich nicht viel bedeutet.."
Und sie nickt. So nichts mehr kommt, würde sie sich wieder an die Arbeit machen.
Es kam nichts mehr. Atheron verabschiedete sich artig und brav ehe er sich dann wieder auf den Weg machte.