Und so würde eine Gardistin Namens Rubera Dunkelklamm, einmal den Herrn aufsuchen der den Diebstahl seines Weines in der Garde gemeldet hatt und erkundigte sich im Hafen nach ihm.
Man würde die Gardistin zu einem Pier geleiten, an dem der besagte Herr gerade Verhandlungen führen sollte.
Sie würde einen Moment abwartend den sie als passend empfand und sich dann einmal leise räuspern.
"Mahal mer. Ich bin wegen dem gestohlenen Frachtgut hier."
Der Herr hielt in seinem Gespräch inne und drehte sich zu dem Geräuspere um.
Er sah auf die Zwergin hinab und hob eine Augenbraue.
"Den Göttern zum Gruße. Wegen dem Frachtgut?"
Seine Züge erhellten sich.
"Endlich! Wurde ja auch Zeit, dass die Garde mal aus den Pantoffeln kommt!"
Sie runzelt sacht die Stirn.
"Nun, wie ihr sicherlich wisst, haben wir viele Freunde und Kollegen der Wache bei dem Untierangriff verloren. Sie haben für uns gekämpft und sind gestoben und diese Lücken müssen erst wieder geschlossen werden Herr ... ?"
"Hubelsdorf. Herr von Hubelsdorf.", sagte er und verneigte sich leicht.
"Und Ihr seid?"
Er schnaubte.
"Sicher weiß ich das. Aber das Leben geht weiter, nicht wahr? Und die Hinterbliebenen brauchen auch die Sicherheit der Garde."
"Vollgardistin Rubera Dunkelklamm ist mein Name." Sie nickte kurz und freundlich.
"Murgmal, sie brauchen den Schutz. Nichtsdestotrotz muss dieser Schutz richtig organisiert werden, gerade wenn man so wenig Leute hat, sonst gehen in dem darauf folgenden Chaos einige Sachen gänzlich unter." Sie schmunzelt kurz. "Und deswegen bin ich ja nun auch zu ihnen gekommen werter Herr. Können sie im Moment Zeit erübrigen, oder komme ich ehr ungelegen?"
Er friemelte sich an seinen sauberen und wohl auch recht teuren Kleidern herum und wedelte mit der Hand, woraufhin seine vorigen Gesprächspartner abtraten.
"Ich habe etwas Zeit. Wohin sollen wir? Das Schiff oder die Kneipe?"
"Nun, da ich mir das Schiff auch gerne ansehen würde, wäre es wohl der passendere Ort."
Er nickte.
"Sicher. Nur ich kenne ja die Vorliebe zu Wasser und... Zwerge.", sagte er und drehte sich dann schon um und führte sie zu seinem Schiff, welches einen Pier weiter vor Anker lag.
Und sie läuft hinter ihm her und mustert den Pier ganz genau und auch das ... Wasser darunter.
Nun das Wasser stand heute ziemlich hoch und schwappte im Einklang mit dem Bug des Schiffes gegen das Holz an Land.
Er führte sie dann auf eine Rampe.
"Hier entlang, werte Gardistin. Dies ist mein Schiff."
Sie folgte dem herren und sah sich das Schiff genau an,während sie mit leicht schwankenden Schritten auf das sich bewegende Schiff schritt.
Er führte sie dann an Deck.
"Hier unten geht es zum Frachtraum. Von dort wurde mir die Ware entwendet."
Sie nickt und würde dem herren dan einmal in den Laderaum folgen sich natürlich alles auf dem Weg dort herunter genau ansehend.
Rubera konnte geschäftiges Treiben erkennen. Matrosen huschten hin und her, schleppten Taue und Kisten von A nach B und wichen ihrem Boss und der Gardistin aus.
Als sie hinabstiegen, konnte Rubera erkennen, dass es wohl keine Einbruchsspuren an der Türe zum Frachtraum gab.
Und was sah sie dann im Frachtraum und an dem Weg nach unten? Gab es da Schleifspuren oder sowas?
Und wie sah der Frachtraum an sich aus?
Es gab keinerlei Schleifspuren, die Holzplanken waren hier und da nur von etwas tieferen Kerben gezeichnet, die aber eher von Kisten als von Fässern stammten... oder vielleicht doch von etwas anderem?
Er drehte sich zu ihr um.
"Hier. Da hat die Ladung gestanden." Er deutete in die hintere Ecke, die im Gegensatz zum Rest des Laderaums der gerade entladen wurde, auffallend.. leer aussah.
Sie mustert dann erst mal die Kratzspuren genauer.
Wie sahen sie aus? Krallen? Stein? Anderes Holz? Metall? ect. Lang, breit, tief, ausgefranstes Holz, glatt?
Sie waren lang, recht tief und sahen aufgescheuert auf. Vielleicht von einem Tau oder Seil oder ähnlichem?
Neben den Kratztspuren wovon immer zwei in großem Abstand nebeneinander waren, befanden sich seltsam dunkle Flecken, so, als wäre das Holz nass geworden.
"Was ist das hier?" Sie zeigt auf die Spuren und die Flecken.
Der Herr stellte sich neben Rubera und musterte die Spuren.
"Sieht aus wie Lagerungsspuren. Die treten auf, wenn wir das Schiff entladen. Aber... seltsam... unsere jetzige Ladung haben wir nicht mit Tauen rausgeholt sondern rausgerollt. Diese Spuren weisen aber auf die Nutzung von Seilen hin."
"Wäre es möglich, das die Diebe so das gestohlene Frachtgut aus dem Schiff bekommen haben?"
Der Kapitän rümpfte die Nase und nickte, verschränkte die Arme wieder hinter dem Rücken.
"Ja. Ist es.", sagte er knapp und rauschte dann in den Lagerraum.
Und sie folgt ihm und sieht sich erstmal in dem Lagerraum um, macht sich einen Überblick.
"Wo waren die Waren gelagert?"
Der Lagerraum war nicht mehr voll, doch der schwere Geruch in der Luft, gab zu erkennen dass bevor sie den hafen anliefen, hier noch eine riesige Ladung gehaust hatte.
Der Mann zeigte in die entsprechende Ecke.
"Dort waren sie gelagert, Frau Gardistin. Von dort hat man sie gestohlen."
"Um welche Waaren hat es sich dabei genau gehandelt? Und woher kamen sie?"
Sie ging einmal an den Punkt und ließ ihre Augen sehr aufmerksam über den Boden und die Säulen, Planken schweifen.
Er gerstikulierte wild herum.
"Teurer Wein! Frisch aus den Südlanden! Es waren 12 Kisten. Meine teuerste Ware!"
Auf den Planken konnte sie nichts wirklich auffälliges für einen Lagerraum entdecken. Hier und da Macken, oder Flecken.
"Wer wusset denn alles von der Ladung?"
Er runzelte die Stirn.
"Meine Männer natürlich. Dann meine handelspartner und der Hafenmeister."
"Sie alle wussten also was in den Kisten war?" Sie notierte sich das auch und dachte einen Moment weiter nach. "Habt ihr den Konkurenten? Feinde? Oder jemanden der euch negativ aufgefallen ist in der letzten Zeit?"
"Natürlich wussten sie, was sie da verluden!", sagte er und wedelte immer hektischer und aufgebrachter mit den Händen.
"Feinde?" Er lachte auf und schüttelte den Kopf.
"Selbstverständlich! Ich habe viele Konkurrenten, die mir meine Geschäfte streitig machen wollen."
"Dann erzählt mir doch einmal davon. Aber bitte denkt genau nach. Nicht die üblichen Probleme, nichts was vorher schon einmal passierte. Ich suche nach etwas, was euch vir kurzem zum ersten Mal wieedrfahren ist in der Beziehung."
Darüber musste er einen Augenblick nachdenken.
"Es gibt einen Händler hier. Er deckt fast das gleiche Gebiet ab wie meine Schiffe. Sein Name ist Thomas Gorron." Seine Stimme verfinsterte sich und Missfallen spiegelte sich auf seinem Gesicht wieder.
"Ich habe ihm letzten Mond eine äußerst wertvolle Ladung vor der Nase weggeschnappt, da ich ihn bei dem Verkäufer überboten habe."
"Nach eurer Einschätzung, hätte er die Möglichkeiten euch die Ladung von eurem Schiff zu stehlen?"
"Eigentlich hätte _niemand_ die Möglichkeit haben können. Mein Schiff ist gut bewacht! Und meine Männer kennen unsere Konkurrenz!"
Er schien immer aufgebrachter.
Sie schmunzelte sacht.
"Beruhigt euch bitte wieder. Wäre es unter Umständen möglich das jemand von euch mit eurem Rivalen zusammen arbeitet?"
Er sah aus als wäre er einem Herzinfarkt nahe.
"Was? Verrat? Meiner eigenen Leute?"
Der Händler fechelte sich Luft zu und lehnte sich an die hölzerne Schiffswand.
Und Rubera würde warten bis er sich beruhigt hatte.
Als seine Gesichtsfarbe wieder halbwegs gesund aussahe, funkelte er die Gardistin an.
"Das ist unerhört! Für meine Männer würde ich die Hand ins Feuer legen!"
"Bitte beruhigt euch doch werter Herr." Sie kächelte freundlich. "Ich versuche nur alle Möglichkeiten auszuschließen. Seid ihr euch ganz sicher? Jemand der vielleicht neu in der Mannschaft ist oder für euch arbeitet, oder jemand von euren Männern der in letzter Zeit Probleme hatte?"
Tief durchatmend dachte er über ihre Worte nach.
"Peet. Mein Aufseher er ... hatte vor zwei Zehntagen Probleme mit dem Gesetz. Hat wohl einer Frau ihr Geld nicht gezahlt."
"Wo könnte ichh Peet finden?"
Draußen vorm Schiff. Er beaufsichtigt die Be- und Entladungen."
"Gul. Dann lasst uns doch bitte einmal mit ihm sprechen."
Und so führte der Herr Rubera sicher nach draußen. Peet war gar nicht zu überhören, denn sein dröhnendes Organ schrie einigen Matrosen Befehle zu.
Und Rubera würde einmal zu ihm gehen und sich mit einem Räuspern versuchen seiner Aufmerksamkeit zu sichern.
Peet klemmte sich seine Rumflasche unter den Arm und drehte sich mit missmutigem Gesicht herum. Als er niemanden sah, hob er verdrießlich eine Augenbraue und brummte etwas unflätiges.
Da er nur auf seiner Augenhöhe schaute... drehte er sich wieder um.
"Entschuldigt, wenn ich euch bei eurer Arbeit störe Herr Peet. Aber ich würde gerne mit euch sprechen und wenn ihr doch bitte euren Blick etwa snach unten richten könntet, wäre ich euch sehr verbunden."
Bei den WOrten drehte er sich wieder um und sah nach unten.
Sein missmutiges Gesicht verzog sich.
"Aye, aye, wen haben wir denn da. Was wollt'er denn?"
"Dunkelklamm mein Name, Rubera Dunkelklamm, Vollgardistin. Ich würde mich mit euch gerne über den Raub unterhalten."
Er brummte und nickte.
"Jetz' oder hab' ich noch Zeit zuende zu arbeiten?"
"Jetzt wäre es besser der Herr."
Brummend nickte er einem andren Mann zu und wand sich dann an Rubera.
"Aye? Also was wollt'r wiss'n?"
"Euer Chef sagt emir, ihr hätten Probleme mit dem gesetz gehabt, weil ihr einer Frau ihre Heller nicht geben konntet. Könnt ihr mir diesen Fall bitte beschreiben?"
Er brummte.
"Was hat das mit dem Diebstahl zu tun?", fragte er, nicht gerade begeistert.
"Das weiß ich nicht. Ich möchte einfach mit euch darüber reden."
Er beäugte sie misstrauisch.
"Die Alte hat nachher mehr verlangt als vorher abgemacht war. Das is' alles."
"Und habt ihr ihr es bezahlen können?"
"So aus dem Stegreif nicht.", sagte er.
"Hat' nur das dabei was am Anfang ausgemacht war."
"Wann habt ihr denn den Rest bezahlt?"
"Als das Miststück die Garde rief und die mich festnahmen.", knurrte er.
"Hattet ihr da die Heller sofort parat?"
"Ney! Natürlich nich'. Bin ja kein Fuchtler und kann mir die herzaubern. Hab' sie immer in meiner Koje."
"War das bevor oder nachdem der Diebstahl auf diesem Schiff stattfand?"
"Bevor.", antwortete er murrend.
"Bevor? Seid ihr euch da ganz sicher? Ihr wisst das ich das nachprüfen kann. Bei der Garde und sicherlich auch bei eurer Geschäftspartnerin."
Er knurrte missmutig.
"Mach doch. Es war so wie ich sage."
"Wenn ihr lügt, dann wird das ernsthafte Konsequenzen haben. Also sagt bitte gleich die Wahrheit."
Sie sieht ihm dabei ganz genau in die Augen, würde sie feststellen könne ob er lügt oder nicht?
Er brummelte nur.
Rubera konnte ihm seine verkniffene Miene ansehen.
Er schien etwas zu verbergen, doch ob er lügte? Nun, das war schwer zu sagen.
"Herr Peet. Ich bitte euch noch einmal höfflich hier. Sagt mir was ihr wisst oder kommt mit auf die Wache."
Er spuckte auf den Boden und machte eine herrische Geste mit der Hand.
"Ich sag' die Wahrheit, eh?! Hab' ganz genau auf die Frage geantwortet."
"Ihr habt geantwortet, murg. Aber habt ihr mir auch alles erzählt?"
Und wieder wird sie ihn genau beobachten.
"Bezüglich was? Was wollt'er denn wiss'n?", fragte er brummig und sie mochte sehen können, wie er den Blick kurzzeitig abwandte.
"Die ganze, wahre Geschichte. Von Anfang bis Ende."
Er sah sie mit einem reichlich skeptischen Blick an.
"Ich soll euch erzähl'n wie ich mit der Hure...?", fragte er irritiert und sichtlich ohne Begeisterung.
"Mos. Es gab da also keine weiteren Unstimmigkeiten? Ihr habt nichts mit dem Diebstahl zu tun um eure Schulden zu bezahlen?"
Er wurde knallrot im Gesicht vor Wut.
"Was wird mir da unterstellt, eh?! Das ist unerhört!"
"Ich unterstelle ihnen gar nichts. Ich möchte nur alle Möglichkeiten in betracht ziehen." Sagt sie ruhig.
Er murrte unflätig.
Sie seufzt.
"Also gibt es noch etwas was ihr dazu sagen wollt oder hättet ihr eine Idee, wer noch etwas über den Raub wissen könnte?"
Er schüttelte den Kopf.
"Muss irgend' ne unverschämte Diebesbande gewesen sein."
"Dann bedanke ich mich bei euch."
Sie würde sich wieder ein paar Notizen machen und sich dann zu dem Schiffsbesitzer umdrehen.
"Hat noch jemand anders an eurer Fracht Interesse gezeigt, als ihr den Auftrag bekommen habt?"
Und was keine rvon beiden wissen würde, sie würde den Seemann von einem Rekruten beschatten lassen.
Der Besitzer schnaubte.
"Sicher. Fast jeder andere Kapitän eines Handelsschiffes hier! Immerhin war das ein lukratigver Auftrag!"
Sie nickt.
"Haben sie jemand Bestimmtes in Verdacht? Ich kann leider nichtalle Kapitäne und Schiffe überprüfen."
Der Kapitän überlegte einen Moment und nickte dann.
"Der Bastard von der "Barahn". Oder der von der "Victoria". Beide haben mir schon den ein oder anderen Auftrag abgeluchst."
Sie nickt und notiert sich die Namen.
"Dann werde ich einmal mit den beiden Kapitänen der Schiffe sprechen. Wenn euch noch etwas einfällt, ihr wisst wo ihr mich finden könnt."
Brummend nickte er und verschränkte die Arme hinter dem Rücken.
"Selbstredend."
Wohin würde der abgestellte Rekrut denn dem Aufseher hin folgen? Nur im Hafen oder auch außerhalb?
Sie nickt und würde sich dann gleich auf den Weg zu einem der anderen beiden Schiffe machen.
Oh, der Rekrut würde dem guten Peet überall hin folgen.
Rubera würde wohl derzeit nur die "Victoria" im Hafen liegend vorfinden.
Man gab ihr auch Auskunft, wo der Kapitän zu finden war und führte sie zu seiner Kabine.
Der Rekrut konnte dann sehen, dass Peet - gleich nachdem sein Dienst zuende war - sich davon stahl und in den Gassen im Hafen verschwand.
Zuerst machte er eine Runde durch den Heller, wo er ordentlich Gold ließ. Und dann verschwand er in der Freudengrotte. Würde der Rekrut ihm auch dahin folgen? Und war er als Gardist erkennbar?
Der Rekrut würde ihm überallhin folgen, auch lauschen und dergleichen und war natürlich getarnt und schepperte nicht in blauer Gardeuniform hinter Peet her.
Rubera würde dann höfflich klopfen.
"Mahle mer der Herr? Hättet ihr einen Moment Zeit für einige Fragen der Garde?"
Und so konnte der Rekrut sehen, wie der Aufseher mit einem Mann tuschelte - offenbar ganz aufgeregt - und hinter einem Vorhang verschwand.
Der Mann folgte ihn in einigem Abstand und mit ihm zwei, drei andere Männer.
Der Kapitän sah von seinem Schreibtisch auf.
"Ahoi!" Er erstrahlte.
"Aber sicher doch, meine Gute! Kommt nur herein, herein."
Der Rekrut würde dann mal schauen, ob er sich irgendwie unauffällig an dem Vorhang plazieren konnte um zu lauschen.
Rubera nickte.
"Akbahl der Herr. Dunkelklamm mein Name, Rubera Dunkelklamm. Ich bin Vollgardistin und untersuche gerade einen Raub. Könnt ihr mir sagen was ihr über euren Konkurenten wisst?"
Das würde dem Rekruten ganz sicher gelingen.
Er konnte mitbekommen, wie einer der Männer meinte:
"Was? Haben sie wen in verdacht? Eh... scheiße, Mann! Du hast gesagt, das kriegt keiner mit!"
"Was mach'n wir jetz'?"
"Ganz ruhig, die Dinger sin' in Sicherheit. Und in drei Tagen werden die keine Spur mehr davon finden. Dann ist alles in trock'nen Tüchern!"
Der Mann erhob sich und verbeugte sich galant.
"Sehr erfreut. Kapitän Eduard Bonnett. Ich helfe der Garde wo ich kann, doch verzeiht, was für einen Konkurrenten und welchen Raub meint Ihr? Bitte... setzt Euch doch."
Und der Rekrut würde dann mal noch warten, sich vielleicht auch in eine andere Ecke stellen, um zu erkennen, wer da alles gesprochen hatte, falls es ihm vielleicht sogar möglich war, würde er zusehen das er ihnen folgte, sollten sie zusammen wohin gehen. Vielleicht bekam er ja raus, wo die Sachen versteckt waren. Wenn nicht würde er Peet, noch diesen Abend folgen und dann zu Rubera gehen, um ihr mitzuteilen wer nun verhaftet werden sollte.
Sie nickt höfflich und setzt sich dann hin.
"Herr Eduard, ich meinen Herrn Hudelsdorf. Ihm wurden Güter aus seinem Frachtraum gestohlen. Ich würde gerne wissen, wie ihr Verhältnis zu ihm ist. Es scheint immer wieder Reibereien wegen der Aufträge zu geben."
Der Rekrut würde gestandene Seemänner erkennen. Alle von verschiedenen Schiffen, wie es schien, und alle machten sich in andere Richtungen davon, als sie aus der kleinen Kammer kamen und die Freudengrotte verließen.
Peet kehrte zum Heller zurück und zog sich dort auf sein Zimmer zurück.
Er setzte sich ihr gegenüber.
"Oh? Ich hörte davon. Was für ein Missgeschick."
Der Kapitän lehnte sichzurück und faltete die Hände über seinem Bauch.
"Sicher. Wir sind Konkurrenten. Und Hubelsdorf mehr als manch anderer. Er scheint ein wahres Vergnügen damit zu haben, mich bankrott gehen zu lassen."
"Inwiefern?"
"Er hat öfters meine Lieferanten bestochen, sodass sie kurz vor der Transaktion noch abgesprungen sind, um mal ein Beispiel zu nennen."
Er schnaubte auf und wedelte nichtssagend mit der Hand.
"Dichtet meinem Schiff dann und wann die Pocken oder eine andere Seuche an, sodass ich Gefahr laufe, nicht nur meine Fracht sondern auch mein Schiff auf Geheiß des Hafenmeisters zu verlieren."
Sie nickt.
"So scheint Herr Hubdelsdorf nicht er beliebteste Kapitän zu sein unter seines Gleichen?"
Pikiert hob er eine Augenbraue.
"In der Tat nicht, Madame."
"Er hatte also genügend Feinde die sich auf diese Art an ihm rächen wollten? Kennt ihr seinen ersten Maat? Peet?"
"Hab von ihm gehört, aye. Macht sich echt nen Namen unter den Damen hier und in den Tavernen."
"Habt ihr auch schon andere Dinge von ihm gehört? Dinge die vielleicht mir krummen Geschäften zu tun haben?"
Er grinste.
"Ob er Dreck am Stecken hat? Sicher. Jeder weiß es, aber man kann ihm nichts nachweisen."
"Habt ihr hierzu noch nähere Inforamtionen für mich?"
Er holte tief Luft und blies die Backen auf.
Dann schüttelte er den Kopf.
"Nun, die nächste Frage muss ich euch stellen, auch wenn ich denke das dem nicht so ist. Ihr habt nichts mit dem Diebstahl zu tun?"
Er lachte auf.
"Natürlich nicht!"
Sie nickt und notiert sich etwas.
"Könnt ihr mir noch etwas über das geschäft allgemein sagen? ist es schon öfters passiert das waren aus Schiffsräumen entwendet wurden?"
Der Mann zuckte die Achseln.
"Nicht bei mir. Ich hab extra Sicherheitspersonal dafür, was ich teuer bezahle. Aber es kommt dann und wann bei einem Schiff in den Häfen schon vor. Je größer der Hafen, desto größer die Unordnung. Da passt man dann in der Hektik auch weniger auf, wer auf welches Schiff huscht und wieder herunterkommt."
Sie nickt und würde sich bedanken.
"Wenn ihr noch etwas wisst, dann sagt mir bitte bescheid."
Dann würde sie sich mal mit dem Rekruten beraten und zusammen mit diesem Peet noch einmal beschatten, ungefähr eine Woche erst mal. Was würde die beiden herausbekommen?
In der Woche würden sie herausbekommen, dass Peet sich immer wieder regelmäßig - wenn auch immer an verschiedenen Orten mit den gleichen Personen traf.
Zudem steckten sie diversen Hafenarbeitern an verschiedenen Handelsschiffen kleine Nachrichten zu. Ob dies etwas größeres war? Oder luden sie einfach nur zum Tee um drei ein?
Jeder dieser Hafenarbeiter würde dann für zwei Tage beschattet werden, während Rubera weiterhin an Peet dran blieb.
Bekam sie denn in dieser Zeit etwas heraus, was wirklich wichtig und vielleicht für eine Festnahme reichte?
Es würde auffallen, dass die Leute, die sie beschatteten, alles Seeleute in höheren Positionen waren. Meistens ein Aufseher oder sogar die rechte Hand des Captains. Zwei Tage später munkelte man von einem weiteren Diebstahl auf einem anderen Handelsschiff. Auch auf diesem Handelsschiff war einer der Seeleute Aufseher, die Rubera beschattete.
Es fehlten nicht so viel wie auf dem ersten Schiff, doch musste sich der Kapitän auch hier über den Verlust von 2 Kisten teurer Stoffe beklagen. War das nur Zufall oder reichte dies für eine Vorladung?
Rubera würde dan einmal ihre Vorgesetzten davon in kentniss setzten und die nötigen Haftbefehle an die Leute verteilen. Sie würde mit anderen Gardisten warten bis sich die Leute wieder treffen würden diese beschatten und sie dann verhaften wollen.
(IG, würde ich sagen.)
(Gern)