Quote from: Durgarnkuld on 09. Januar 2011, 01:34:54
[FB] Die spinnen, die Magier ...
So wurde an diesem Tag der Magierturm massiv erschüttert, als eine gewaltige Explosion in den mittleren Etagen der bekannten Magierakademie gute Teile des Mauerwerks mitten auf die Straße schleudert und dort mehrere Passanten erschlug. Feuer, Asche und Rauch stieg aus dem neuen Loch, ehe die Wasserschlepper eilends hinzukamen und einige Magier versuchten das Chaos noch unter Kontrolle zu bringen. Es sollen nicht weniger als sieben Passanten erschlagen worden sein bei jenem Unglück und inmitten des Zentrums der Explosion ein Dutzend Lehrlinge und ein mittelstufiger Magister ums Leben gekommen.
Mia hörte am nächstem Tag von der Explosion durch einige Lehrlinge. Sie war doch recht verwundert und versuchte von ihnen zunächst zu erfahren was die genauen Umstände waren. Wusste man ob es ein Fehlgeschlagenes Experiment war? Wer war daran beteiligt? Wo genau war die Explosion ausgebrochen? Im Studiosum? Wohlmöglich in der verbotenen Zone? Wie hatten die Magister, Adepten und Meister darauf reagiert? Wie wollte man wohl nun vorgehen?
Es schien sich dabei in der Tat um ein Fehlgeschlagenes Experiment gehandelt zu haben. Die genauen Umstände, warum es denn versagt hatte, waren bislang wohl noch ungeklärt. Eigentlich waren die meisten Schüler, Lehrlinge und Magister, wie auch Adepten sehr geschockt, dass es überhaupt so gekommen war.
Wenn Mia sich ein wenig umhörte, konnte sie erfahren, dass ein gewisser Dussel Dusselig, ein mittlelmäßiger Magister, aber großartiger Schausteller, jenes Experiment ausgeführt hatte. Gerüchten zufolge soll er es gewagt haben den Krümellosen-Krümelkuchen zu erschaffen. Eine bahnbrechende Entdeckung, wie viele seiner Bewunderer, aber auch Kollegen zugeben mussten. Arren Bannweber soll seine Forschung zuweilen sogar unterstützt haben. Angeblich wohl, da er ebenfalls einen Fabel für Kuchen pflegte und die Krümel ihn in seinen eigenen Studien doch sehr störten. Es war tatsächlich ein Rätsel, was passiert sein musste, dass aus einem Krümellosen-Krümelkuchen eine erschütternde Explosion wurde. Aber so schien es. Es gab lediglich einen Überlebenden Lehrling namens Elmi Hütenlüpfer. Bisher stand er noch gewissermaßen unter Schock und keiner wusste, wie er es überlebt hatte. Wenn sich Mia weiter umhörte, konnte sie aber erfahren, dass wohl vier Leute, die nicht zur Akademie gehörten, ebenfalls bei jener Vorführung gewesen sein sollen und ebenfalls praktisch unverletzt danach die Akademie verließen. Etwa ein dutzend eifriger Lehrlinge, sowie der Magister Dussel Dusselig waren jedoch völlig zu Asche verbrannt worden in dem Inferno.
Die Explosion hatte sich im Studiosum zugetragen, genauer im Westflügel, jedoch nicht in der verbotenen Zone. Es war ein Vorführungsraum gewesen, der vorbereitet worden war. Nunmehr klaffte ein recht großes Loch in der Wand nach außen und die ehemaligen Horte an Wissen, die in den Büchern dort geschlummert hatte, waren zu Asche zerfallen.
Die Magier hatten daraufhin natürlich die Wasserschütter informiert und gemeinsam mit ihnen die Spuren des Brandes so gut es ging beseitig. Bislang forschte man noch nach der genauen Ursache des Ganzen, vornehmlich an dem einzigen Handfesten was man hatte: der Asche. Man wollte auch noch den Überlebenden Schüler genauer befragen, wenn er sich erholt hatte, und jene Augenzeugen ebenfalls. Der Aufbau des Traktes und der Außenmauer ging recht schnell vonstatten, offenbar wollten sich die leitenden Magier keine Blöße nach außen geben, verständlicherweise. Tod wegen Krümellosen-Krümelkuchen.
Die Schutzmaßnahmen wurden seitdem verstärkt und der Gebrauch bei Experimenten, selbst harmloserer Art, strenger überwacht.
So fragte Aria direkt Arran Bannweber um was für eine Forschung es sich gehandelt hatte und was für eine Demonstration an jenem Tage vorgeführt wurde.
Arren musterte sie und wirkte sehr müde und ausgelaugt, als hätte der Vorfall an ihm sehr gezehrt. Mit traurigem Blick klopfte er sich einige Krümel von der Robe und ließ sich in seinem Sessel nieder, ehe er auf Arias Frage antwortete.
Wie ihr vielleicht schon gehört habt, sollte an jenem schicksalhaften Tag endlich die Krönung von Kollegen Dusseligs Forschungen seine Vollendung finden. Er hatte bereits seit langen an dem Krümellosen-Krümelkuchen geforscht, auch wenn wir dachte, dass es noch viele Jahre dauern würde, bis der Durchbruch gelingen sollte. Ich wollte eigentlich ebenfalls erscheinen, aber wurde bedauerlicherweise aufgehalten in einer wichtigen Sitzung. Oder vielleicht war es ein glücklicher Zufall.
Leise seufzte der Magier.
Bisher scheint es sehr rätselhaft, das alles. Kollege Dusselig war kein großer Meister, aber in seinen eigenen Forschungen stets sehr korrekt. Ein solch fataler Fehler, das sieht nicht nach ihm aus.
Mia hingegen versuchte herauszufinden wer die vier unbeteiligten waren die dem Experimet beigewohnt hatten. Würde sie ihre Namen erfahren und jene gar finden als sie jene aufsuchen wollte? Wie ging es dem überlebenden Lehrling? Befand er sich im Tempel? Hatte er den Schock schon etwas überwunden? Wie war es mit den anderen vier? Was wurden die fünf auf ihre Nachfragen bezüglich des Vorfalls antworten?
Ob Mia jene fand, lag wohl ganz bei ihr. Sie gehörten wie gesagt nicht zur Akademie, daher waren sie dort auch nicht wirklich bekannt. Einer der unteren Lehrlinge, der nach der Explosion hochgeeilt war, konnte ihr jedoch sagen, dass er einige davon wohl schon ab und an gesehen hatte. Mit Namen konnte er leider nicht dienen, aber er lieferte dafür recht markante Beschreibungen, dass Mia wohl schnell klar würde, dass es sich bei zweien der Vieren um Varjo und Lyara handelte. Die anderen Beiden waren wohl erst kürzlich angekommen und wenige Tage bislang im Lande, aber sofern Mia mit guten Spürkenntnissen sich weiter umhörte und umschaute, könnte sie vielleicht einmal Leute finden, die zu der Beschreibung von Ayila und Melldor passten.
Der Lehrling Elmi hingegen hatte sich vorerst krankschreiben lassen und verweilte lieber zu Hause, als in dem Pest verseuchten Tempel. Offenbar fühlte er sich dort sicherer und wohler. Sofern Mia ihn aufsuchen wollte, musste sie wohl erst einmal zu seiner bescheidenen Mietwohnung im hinteren Teil des Turmviertels gehen.
Was die anderen vier ihr sagen würden, lag wohl an den Vieren selbst.
Mia würde Elmi einmal bei ihm zu hause aufsuchen. Vielleicht kannte sie ihn ja sogar von den Tutorien und brachte ihm eine Kleinigkeit zur Guten Besserung mit. So er sie hinein lassen würde, würde sie sich erstmal nach seinem Befinden erkundigen und nach und nach das Gespräch auf den Vorfall lenken. Je nachdem wie es ihm ging würde sie weiter fragen und sich erkundigen wollen woran die Explosion seiner Meinung nach wohl lag. Ob er sich erinnern könnte was geschehen war, würde sie ebenfalls fragen und ob ihm etwas merkwürdiges aufgefallen war.
Mia hatte ihn vielleicht ab und an einmal in der Akademie gesehen, aber vielleicht niemals richtig wahrgenommen. Allgemein war Elmi selbst ein recht bescheidener, freundlicher, aber nicht herausstechender Lehrling, wenn es nicht gerade um seinen Meister ging. Was brachte Mia ihm denn zur Besserung mit?
Als sie sein zu Hause aufsuchte starrte sie zunächst eine kleine "Augenmurmel", welche in die Tür eingelassen worden war sie an. Nachdem Mia sehr kritisch gemustert worden war von jener Augenmurmel und Elmi sie sehr genau und ausgiebig damit wohl überwachte, ob sie irgendwelche Pestanzeichen aufwies, sprach er sie erst an.
Wer seid ihr? Was wollt ihr? Ihr seid nicht krank, oder?
Die Stimme wirkt zittrig und ausgelaugt, auch etwas verwirrt und keineswegs als hätte er die Erlebnisse gut verarbeitet bisher. Aber es war ja auch noch nicht allzu lange her.
"Selûne zum Gruße werter Herr Elmi, ich habe von dem Vorfall in der Magierakademie gehört und wollte mich nach dem eurem Befinden erkundigen." sie würde ihm freundlich zulächeln und dann fortfahren. "Ich bin Mia Narahla, ebenfalls Teil der Magierakademie, angehende Magistra." fuhr sie fort und reichte ihm zunächst das kleine Körbchen mit etwas beruhigungs Tee, etwas Brot, eine Wurscht, Obst. Nicht viel aber eine nette Geste. "Nein ich bin nicht krank, Selûne sei Dank. Nun ich hatte gehofft das ihr mir eventuell etwas über den Verlauf des misslungenen Experimentes mitteilen könntet. Ich versuche nachzuvollziehen was geschehen ist um später darauf eingehen zu können und meine Lehrlinge ggf. vor Fehlern warnen zu können."
Das magische Auge glubscht sie eine Weile misstrauisch an, bis sich letztlich die Türe einen Spalt weit öffnete.
Ich ... ich weiss aber nicht viel.
Dann öffnet sie sich gänzlich und der Lehrling winkt sie ungeduldig herein, als fürchte er, dass jeden Moment die Seuche in sein Haus ziehen würde, wenn er zögert.
Nachdem Mia dann drinnen ist führt er sie fahrig und unausgeschlafen wirkend in ein kleines, aber gemütliches Wohnzimmer. An der Wand sind einige Wandteppiche befestigt, mancher wirkt sehr alt und kostbar mit Abbildungen von kunstvollen Drachen, dem ersten Ardul und einigen Schlachten.
Zögernd bittet er sie dann Platz zu nehmen, während er den Geschenkkorb forsch betrachtet. Eine ganze Weile lang sagt er rein gar nichts, ehe er dann beginnt zu sprechen.
Es war ein schrecklicher Unfall. Ich war mir so sicher, dass es hätte funktionieren müssen. Meister Dussel war so unglaublich und akkurat, das hätte nicht geschehen dürfen.
Mia trat rasch ein und würde ihm in das Wohnzimmer folgen, ihre Augen blieben einen Augenblick an den Teppichen hängen und sie wollte zu gern mehr über deren Geschichte erfahren.
Doch in diesem Moment war sie aus anderen Gründen hier und jene hatten Vorrang. So blickte sie zu ihrem Kollegen und lies ihm jene Zeit die er brauchte.
Als er sie bat Platz zu nehmen, setzte sie sich, lächelte ihn an und strich ihr Kleid glatt.
"Könnt ihr mir vielleicht sagen wie das Experiment genau abgelaufen war? Wie ging unser geschätzter Kollege vor?"
Eine Weile starrt Elmi noch auf einen Wandteppich, als würde er dort eine Antwort suchen, ehe er blinzelt und wieder zu Mia blickt.
Meister Dussel hat alles völlig korrekt gemacht.
Leise seufzte er.
Wir waren alle dort versammelt, müsst ihr wissen. Seine Bewunderer, einige Interessenten an seinem unglaublichen Projekt. Er hat es wie immer fantastisch in Szene gesetzt, da konnte ihm nicht einmal einer der Adepten das Wasser reichen.
Eifrig nickte er noch dazu, als wollte er die Worte damit unterstreichen und "wahrer" machen.
Es geschah, als er den Krümelkuchen genau dort hatte, wo er sein musste. Er zog in dramatischer Geste die Zutaten aus seinem nimmervollen Beutel. Ich habe den Flug genau verfolgt, es war doch alles dabei. Und dann ... dann war das Feuer, überall.
Kurz stockt er, ehe er fortfährt.
Diese Gewöhnlichen Leute waren auch dabei, große Bewunderer von Meister Dussel. Ich habe ihnen die Unterlagen gegeben, dort steht alles notiert!
Gehetzt schaut er sich um.
Wer weiß, wer dahinter her ist! Irgendjemand muss meinem geschätzten Meister übel gewollt haben, sonst hätten sie ihn doch nicht umgebracht! Wer auch immer sie sind.
Mia würde den Ausführungen genau zuhören und Elmi alles in Ruhe erzählen lassen.
"Sagt was genau flog als er die Komponenten aus seinen Beutel nahm? Das Feuer oder noch etwas anderes?"
Erkundigte sie sich.
"Ihr habt Schriften ausgegeben? Gibt es von jenen noch eine Abschrift? Ihr sagtet ihr habt darauf alles erörtert? Was genau meint ihr damit? Den Ablauf der Vorführung? Die Komponenten? Das gesamte Experiment?"
Sie legt den Kopf schief und legt kurz die Stirn in Falten.
"Ihr seid der Meinung er wurde ermordet? Habt ihr denn einen verdacht wer ihm etwas böses wollte?"
Nachdem Besuch bei Elmi würde sie den Schauplatz betrachten. Sicherlich er wurde bereits wieder Instand gesetzt, doch vielleicht fand sie ja doch noch einen Hinweis? Oder konnte sich einen Überblick verschaffen welche Bücher durch die Explosion alle vernichtet wurden? Fand vielleicht einen der besagten Schriften welche verteilt wurden?
Elmi begann sich wieder ein wenig zu beruhigen und strich mit der Hand über die kleinen Präsente von Mia.
Herausflog? Natürlich alle Komponenten, die er in so mühsamer und genialer Arbeit herausgearbeitet und recherchiert hatte. Es ... es war alles da, ich bin mir ganz, ganz sicher. Und als er den Zauber vollenden wollte, geschah es. Das Feuer ... es schoss hervor und war überall, überall! Wie konnte das nur geschehen. Ich begreife es nicht. Was ging schief?
Er schaut dabei Mia fragend an, als hätte sie die Antwort auf die Stirn geschrieben, ehe er den Kopf langsam schüttelt.
Nein, es gibt keine Abschriften. Ich habe sie im Kopf, aber die perfekten und einzigartigen Schriften meines Meisters Dussel habe ich der überlebenden Frau gegeben. Es ist darin alles genau vermerkt, müsst ihr wissen. Meister Dussel war immer gründlich, immer gründlich.
Er wirkt etwas nachdenklich bei ihren letzten Fragen.
Ich dachte nicht daran. Aber eine der Überlebenden Damen meint es. Ich ... kann mir nicht vorstellen, wer es gewesen sein soll. Meister Dussel war so beliebt, müsst ihr wissen. Nicht zuletzt auch weiter oben bei den Adepten, wegen seiner bahnbrechenden Forschung. Aber ... die Dame sagte, dass er vielleicht Neider hätte. Ich wüsste nicht wer, es scheint mir alles so verrückt.
Es waren wohl Werke aller Art, die vernichtet worden waren. Nichts besonderes, worauf man eigentlich sich nun versteifen konnte. Ein wenig über Drachenkunde, etwas über die Kulte Seldarias, einige Werke von gnomischen Illusionsmeistern, elfische Liedmagie. Breit gefächert. Weiter fand sie nichts, die Magier hatten logischerweise die Asche bereits entsorgt oder eher bestattet. Die Mauer wurde wieder aufgebaut und verstärkt für den Fall der Fälle. Die Schriften fand sie nicht, wohl hatte Elmi nicht gelogen und sie nur in den Besitz einer Dame übergeben.
"Wärt ihr vielleicht so freundlich und würdet mir die Dame beschreiben welcher ihr die einzige Abschrift gereicht habt? Ich würde sie gern studieren." gab sie dann freundlich an.
Sie nickt schließlich sachte. "Ich denke der Gedanke das jemand Meister Dusel umbringen wollte ist auch sehr fern, wenngleich möglich. Neider? Nun man sollte nicht sagen das es jene nicht gab doch der Bereich den er erforschte war sehr speziell."
Elmi nickte.
Ja, sehr speziell und einzigartig. Aber gerade das, könnte es natürlich gewesen sein. Andere, die sich bemühten, waren weniger beliebt. Aber ich weiss es wirklich nicht, was passiert ist.
Und als die Dame würde er Ayila beschreiben, der er damals die Abschrift überreicht hatte.
"Habt ihr jemanden besonderen in Gedanken wenn ihr an andere Personen denkt welche sich bemühten aber weniger beliebt waren?" erkundigte sie sich bei ihm. Würde ihm dann für die Beschreibung der Person noch danken und sich dazu eine kleine Notiz machen.
Elmi hebt die Schultern.
Der Gedanke kam mir erst auf, als die Fremden es erwähnten. Bis dahin ... hätte ich niemals daran gedacht. Vielleicht solltet ihr einmal die Magister selber überprüfen. Ich bin sein bester Schüler, ich werde den Teufel tuen und mich fürs erste in Gefahr begeben!
"Gibt es denn noch etwas wichtiges was ihr mir mit auf den Weg geben möchtet?"
erkundigt sie sich nochmal.
Nachdem Mia sich versichert hatte welche Werke vernichtet wurden, machte sie eine Liste und würde jene weiter reichen um die Werke so es möglich war neu zu beschaffen.
Mittlerweile hatte Mia die Schriften erhalten und würde jene eingehend studieren. Was würde sie darin lesen können? Man hatte ihr von einer Zutat berichtet welche zuvor auf dem Pergament stand, doch dann immer weiter verblasste bis "die Perle" nicht mehr zu erblicken war. Sie versuchte mittels Zauber, das unsichtbare wieder Sichtbar zu machen und zu erfahren um was für eine "Perle" es sich handelte.
Des Weiteren war sie auch im Besitz "der Perle" und würde jene ebenfalls betrachten. Was würde ihr dabei auffallen?
Azuths Segen und krümellose Wege.
Und so würden wohl die meisten Werke, wenn auch leider nicht alle, wieder zu beschaffen sein oder in anderen Abschriften noch vorhanden.
Und so würde Mia ebenfalls dort lesen können, was auch Lyara bereits gefunden (http://forum.dasweltentor.de/index.php/topic,18231.msg343070.html#msg343070) hatte. Aber da sie immerhin die Magie bereits studierte, offenbarten sich ihr natürlich auch einige tiefergehenden Aspekte der ganzen Studien, die als Erkenntnismaga sicherlich auch durchaus Anklang fanden. So würde Mia erfahren, dass der Meister Dussel offenbar wirklich viele Jahre der Forschung darauf verwendet hatte, jenen Zauber zu vollenden. Die Tabellen zu jedem Kuchen waren ellenlang und breit ausgeführt, warum jeder Kuchen eine andere genaue Rezeptur und Abwägung bräuchte, eigentlich gar nicht so uninteressant, wenn man denn Kuchen mochte und sich an Krümeln störte. Was wohl auch der Grund war, wieso der Magister in der Tat von Adepten und anderen Kollegen in seinen Bemühungen unterstützt worden war. Allerdings fand Mia auch noch vielen Stunden des Hin- und Herwälzen eigentlich keinen Fehler an dem Ganzen. Offenbar war der Name nicht unbedingt Programm gewesen.
Wenn Mia versuchte an jener Rezeptstelle den Eintrag über die schwarze Perle wieder erscheinen zu lassen, würde dies wohl weit mehr Konzentration und magische Energie benötigen, als sie es vielleicht zu Beginn vermutet hätte. Letztlich würde sie erkennen, dass die Schrift nicht nur schlicht unsichtbar gemacht worden war, sondern gänzlich getilgt von jenem Stück Schrift, als hätte es jenes niemals gegeben.
Aber auch wenn sie den Eintrag nicht wiederherstellen konnte, so war es ihr dennoch möglich mit Hilfe von Erkenntnismagie für ein kleines Zeitfenster zu offenbaren, wie das Dokument einmal ausgesehen haben musste, ehe sich dieser Zauber aktiviert hatte.
Es war grundlegend genau dieselbe Studie, allerdings war eben von einer schwarzen Perle bei den Zutaten und magischen Komponenten noch die Rede.
Die Perle selbst war unnatürlich schwarz, beinahe ein wenig unheimlich, wenn man sie länger in der Hand behielt, auch wenn es von der Ferne nur wie eine schicke, schwarze Perle aussah. Darauf waren sehr feine, fast nicht zu erkennende Zeichen verewigt worden, die verschlungen und kaum erkenntlich offenbar irgendwas zu beschreiben schienen.
Desweiteren war die Perle auch recht kühl. Nicht direkt kalt, aber wie ihr vielleicht berichtet worden war, war sie selbst nach dem Feuerinferno selbst kühl gewesen.
"Habt Dank Herr Elmi. Ich wünsche euch weiterhin gute Genesung und hoffe das ich sie sofern es sich noch Fragen ergeben erneut aufsuchen darf." sie lächelt dabei freundlich und würde sich dabei erheben.
Mia hatte sich wahrlich die Zeit genommen die Schriften eingehend zu studieren, schlafen konnte sie derzeit ja ohnehin eher schlecht. Sie überlegte einen Moment, die Tatsache das Magister Dussel wahrlich sabotiert wurde, schien auch langsam ihr immer einleuchtender. Die Aussagen bzw. Beobachtungen von Varjo und Lyara immer eindringlicher. Was war wenn der Lehrling Elmi wahrlich seinen Lehrmeister in seinem Experiment übel mitspielte? Lyara hatte gesagt das Elmi ungewöhnlich schnell handelte und sich als auch die Gäste schützte vor Explosion. Schneller als die anderen handeln vermochten. Außerdem hatte er sich an den Zutaten die ganze Zeit über zu schaffen gemacht. Sie wollte auch beobachtet haben das die Perle zunächst bei den Zutaten lag, später nicht mehr. Mia hatte sich dazu entschlossen nochmal den Ort des Geschehen aus zu suchen, dort angekommen staunte sie als langsam wieder alles aussah als sei nie etwas geschehen. Sie würde sich einen ruhigen Ort suchen und an jenem den Zauber "Vision" weben. Sie fragte sich was an diesem Ort wirklich geschah und hoffte das ihr der Zauber dabei neue Erkenntnisse geben würde. In dem Bewusstsein das diese Vision ihr keine vollkommenen Information bringen musste, doch vielleicht mehr um diesen Fall zu lösen.
Mia würde die Perle genauer betrachten als sie spürte das sie unnatürlich kalt war. Ging von ihr eine magische Aura aus die man verspüren konnte? Wies die Perle normale kristalline Strukturen auf? Oder schien die Perle aus einem anderen Material zu bestehen? Waren die Linien welche so verwoben waren Runen? Wenn ja, würde Mia versuchen mit Hilfe des Zaubers "Tounges" das geschriebene zu verstehen.
Nun Vision war schon ein sehr hochstufiger Erkenntniszauber und wie Mia wusste, verlangte er einem vor allem eines ab: Persönliche Kraft. Etwas, das ihr sicherlich in Anbetracht ihres Zustandes recht teuer zu stehen kam. Aber er wirkte dennoch zu Beginn, wie sie es wünschte, und offenbarte ihr ein schemenhafter Form jenen Schicksalhaften Tag. Man sah Varjo und Lyara mit den beiden Neulingen, wie sie gespannt und stellenweise auch spöttisch die Vorbereitungen des Meisters begutachteten. Dann natürlich auch die große Zahl an Lehrlingen, wie sie begeistert gafften, allen voran Elmi, der große Ausrufe hielt. Wie Meister Dussel in dramatischen Gesten und Posen das ganze zu einem regelrechten Spektakel machte. Langsam ging es an das Weben des Zaubers, er öffnete den Nimmervollen Beutel. Elmi schob sich näher zu der Gruppe hin und nestelte in seiner Robe.
Dann ...
Verzerrte sich das ganze Bild. Es war, als würde eine Störung über allem liegen, nichts war mehr zu erkennen, alles wurde zu einem Strudel von Farben und Formen, Schrei waren zu hören, regelrecht das verbrannte Fleisch zu riechen, brennender Schmerz wallte über Mia und die Vision endete schlagartig.
Von der Perle ging nicht direkt eine magische Aura aus. Es war schwer zu greifen, aber sie wirkte keineswegs natürlich. Auch schien sie nicht natürlich entstanden, da sie dafür zu perfekt war. Woraus auch immer sie bestand, es schien nicht das Werk einer Muschel gewesen zu sein oder zumindest keiner, die Mia wohl kannte. Und in der Tat konnten die Linien an Runen, an Schrift erinnern, wenn man sich die Zeit nahm, sie zu studieren.
Mia konnte es sicherlich einmal mit dem Zauber "Tongues" versuchen, jedoch erlaubte jener ihr nur die Sprachen zu verstehen in Form von Hören in Unterhaltungen.
Wollte sie vielleicht eher dann auf einen Zauber wie "Comprehend Language" zurückgreifen?
Und so war es auch Mia nahm der Zauber sehr mit und nicht nur jenes, auch das erlebte durch die Vision lies sie erstmal zusammen sacken. Sie rieb sich die Schläfen, schloss die Augen und versuchte erstmal den Geruch aus der Nase zu bekommen. Ehe sie sich dann nach Hause begab um zu ruhen und ihre Gedanken zu sortieren.
Sie nahm sich die Zeit an einem weiteren Tage um die Perle zu studieren. Sie betrachte sie lang, versuchte die Linien abzuzeichnen und brütete über ihnen. Was mochten sie wohl bedeuten? Fragte sie sich und wofür war jene wohl gut? Sie griff schließlich auf den Zauber "Comprehend Language" zurück in der Hoffnung das jener ihr weitere Erkenntnisse bringen würde.
Und vor Mias Augen begannen die seltsamen Züge auf der Perle langsam Gestalt anzunehmen. Noch immer waren sie dünn, sanft geschwungen, kaum genau zu erkennen, aber immerhin leserlich.
Und wenn Mia jenes Gelesene verglich mit dem, was sie in den Aufzeichnungen gelesen hatte des verstorbenen Magisters, wurde wohl klar, dass sich darauf der Spruch des Zaubers abzeichnete. Allerdings wirkten die Zeichen ... verbraucht. Am Ende war noch ein kleiner Zusatz aufgelistet worden, der den Zauber immer wieder in sich fortführen ließ, wie Mia nach einigem Rätseln wohl feststellte. Gewissermaßen eine Spirale, welche an Geschwindigkeit zunahm und letztlich zwei kleine Vertiefungen, die sich gegenüberliegen, zu öffnen gedacht sind wohl. Nun sind die beiden wieder oder immer noch verschlossen, aber es wird wohl langsam klar, dass der Zauber von Meister Dussel die Perle "öffnete".
Mia würde sich die Formel notieren, jedes einzelne Wort würde sie niederschreiben. Für einen Moment überlegte sie die Formel einfach zu sprechen und zu sehen was geschehen würde. Doch würde sie dies nicht einfach so in der Akademie durchführen wollen. Das ganze würde einige Vorkehrungen benötigen. Ausserdem wäre es wohl sinnvoller den ganzen Zauber nachzuvollziehen. So würde sie sich erstmal auf den Weg machen um die übrigen Komponenten zu beschaffen. Würde sie davon einige im Laden der Magierakademie erstehen können? Nach welchen musste sie sich woanders umsehen?
Nun, die Zutaten für den Kuchen waren wohl kein Problem. Bei den Magiezutaten wurde es schon schwieriger.
Der Feenstaub, den konnte sie gewiss auch bei den Magiehändlern erstehen, keine Frage. Das mit den Pixiezehennägeln war schon etwas spezieller. Da würden die Händler sie eher entsetzt anschauen, welches Monster denn Pixies jeden Nagel ausreißt und dann zermalt. Offenbar Magier, die Krümel nicht mögen. Das Drinnensekret wäre recht kostspielig auf dem Markt, aber vielleicht wollte sie sich ja nach anderen Quellen umsehen. Und zu ihrer Überraschung führte auch kein Händler die Vorhaut eines Kobolds. Vielleicht musste man da selbst ... Hand anlegen.
Mia legte den Kopf nachdenklich schief und würde versuchen die Zutaten in naher Zukunft zu erstehen, anschließend würde sie sich erneut mit dem Zauber befassen. Ein Zusage der Hilfe bei dem Zauber und eine Fläche auf welcher sie jenen Durchführen konnte hatte sie bereits im petto.
Und, konnte sie die Zutaten erstehen?
Mia war wohl noch dabei die Komponenten zu beschaffen und würde dann das Experiment bei Hammerhütte durchführen.
Mittlerweile hatte Mia wohl die Komponenten beschaffen können und bereitete schließlich den Tag vor an dem sie die Zauber testen würde.
Und so geschah es wohl dann. Mit welchen Konsequenzen, die auch folgen mochten. Magie war kein Spielzeug. Wer mit der geballten Macht des Gewebes oder welcher Form auch immer, hantierte, der musste sich wohl bewusst sein, dass man manchmal einen Preis zahlen musste.
Die Magister und Kollegen waren jedenfalls gespannt. In sicherer Entfernung.
Mia hatte von Angelie ein Pergament mit der Abschrift der Notizen von der Magierin Aranda bekommen, welche im Zuge eines Rituals umgekommen war. Des Weiteren wurde ihr Berichtet das jene Magister Dusselig half bei seinem Zauber, aber Zeitgleich an einem Feuerzauber arbeitete. Mia würde sich die Zeit nehmen und die Notizen in Ruhe studieren, welchen genauen Inhalt hatten sie? Konnte sie wohlmöglich eine Verbindung zu ihren Ermittlungen ziehen? Gab es etwas auffälliges in ihnen?
Es war wohl viel Theoretisches dazu. Sehr tief in der Materie der Elementarmagie letztlich, wo auch Mias Allgemeinkenntnisse letztlich irgendwann versagte, schlicht, weil die Thematik zu viel Fachkenntnis erforderte. Auch war der Zauber nicht vollständig, wohl leider in dem Suff ihres Vaters halb verloren gegangen oder schlicht nicht ganz dort aufbewahrt gewesen. Unterm Strich konnte Mia aber ausmachen, dass er wohl sehr potent wirkte auf den ersten Blick.
Die Anmerkungen an Magister Dusselig waren wohl schlicht korrekter Natur, um seinen Krümelkuchen zu vollenden.
Auffällig war jedoch, dass jene Verschwundene, schwarze Perle der Zutatenliste des Magisters, zumindest auch in den Aufzeichnungen von Aranda zu bestimmen war. Es war dort zwar nur von einer "Perle" die Rede, die als Zauberfokus verwendet wurde, aber vielleicht wurde in den ursprünglichen Aufzeichnungen auch die Farbe ausgemacht, wer weiß. Andererseits waren Perlen auch nichts weiter besonderes in der Magie für mächtige Zauber. Konnte Zufall sein, aber vielleicht doch die Verbindung beider Aspekte.
Mia legte die Stirn in Falten. Das ganze konnte etwas bedeuten und auf der anderen Seite auch wieder nicht. Vielleicht war es Hilfreich sich ein Bild über Aranda zu machen. So würde sie den Vater von ihr aufsuchen und versuchen über ihn ein wenig über seine Tochter zu erfahren. War er denn ansprechbar? Oder war er zu besoffen um sich mit Mia zu unterhalten?
Die Türe war jedenfalls sauber geschlossen. Wenn Mia denn klopfte, höre sie nur ein Grunzen und viele Flaschen umfallen, ehe ein sehr rüdes Brummen erscholl.
Hrmm?!
"Selûne zum Gruße der Herr, ich hoffe ich habe sie nicht gestört. Mein Name ist Mia Narahla und ich würde mich gern einen Augenblick mit euch unterhalten."
Wieder klirrten Flaschen zuhauf im Inneren, ehe man schwere, gar wankende Schritte vernehmen mochte und der Schlüssel mehrfach herumgerissen wurde im Schloss, ehe eine rote Knollennase herausguckte. Trug Mia Alltagskleidung oder ihre Roben?
Wasn?
Mia trug ihre Magisterrobe, er würde sie denke ich deutlich als solche erkennen.
"Ich fürchte ihr wurdet in den letzten Tagen sicherlich schon oft damit belästigt und zunächst möchte ich euch mein Beileid aussprechen."
Entgegnet sie ehrlich und sah sich ein wenig um in der Behausung, soweit sie hinein blicken vermochte.
"Ich würde gern mit euch über eure Tochter sprechen."
Viel war durch den Spalt nicht zu sehen, aber Mia konnte deutlich einige Schnapsflaschen weiter hinten ausmachen. Es wirkte so grob sehr unaufgeräumt, aber man sah außer der knolligen, roten Nase und einem verschlafenen Gesicht kaum etwas. Als der Mann ihre Robe bemerkte verzogen sich die lahmen Mundwinkel merklich und er grunzte wieder.
Verschwindet, mit eusch verdeufelten Fuddlern will isch nix mehr zu tun haben!
Mia hob beschwichtigend die Hände.
"Ganz ruhig werter Herr ich möchte euch nichts anhaben. Ich möchte klären und wissen wie es zu dem schrecklichen Tod ihrer Tochter gekommen ist. Bitte nehmen sie sich die Zeit um mit mir zu sprechen."
Und dann öffnete der Mann ruckartig die Türe und schaute Mia zornig an, wobei er wild mit den Armen fuchtelte.
Isch sag eusch, wie! Verdammte Magie, das war's! Ihr! Fuddler! Habt meine Tochter auf dem Gewissn, wenn ihr denn eins habt!
Dann lehnte er sich ein wenig müde wirkend nach dem kurzen Ausbruch an den Türrahmen.
Mia nickte betrübt.
"Ihr habt Recht ein Magi hat das ganze zu verantworten, doch sind nicht alle Magae schlecht, einige von uns sind reinen Herzens und sind betrübt über den Verlsut den
ihr, aber auch wir machen mussten. Ich weis nur all zu gut wie es ist jemanden den man liebt zu verlieren."
Mia legte eine Hand an seine Schulter.
"Aber ehe wir weiter sprechen, setzt euch erstmal und ruht euch etwas aus. Habt ihr heute schon etwas gegessen? Ihr wirkt sehr erschöpft."
Entgegnet sie besorgt um den Mann.
Er schaute irritiert auf ihre Hand und schlug sie dann sehr grob und alles andere als zielgenau weg. Grunzend wendete er sich um, ließ die Türe aber letztlich doch offen.
Wankend steuerte er auf einen versifften Tisch mit vielen Schnapsflaschen zu und ließ sich dort auf den Stuhl fallen.
Mumpitz!
Grollte der Mann, ehe er sich auf dem Tisch schlicht fallen ließ mit dem Oberkörper und träge den Blick nur aus verquollenen Augen zu Mia wieder richtete.
Spart euch das Gewäsch. Was wollter nun?
Mia schreckte etwas zurück und ließ dem Mann seinen Freiraum. Erst als er sie direkt ansprach trat sie zwei Schritte hinein.
"Ich würde gern von euch erfahren was man euch sagte was Aranda geschehen ist, als man euch die Botschaft überbrachte und so ihr mir davon berichten möchtet, etwas über eure Tochter, was war sie für ein Mensch? Was hatte sie besonderes interessiert? Wisst ihr ob sie in einem Buchclub Mitglied war?"
Mit ziellosen Griffen tastete der Mann nach einer Flasche und setzte sie an den Mund, so dass einige wenige Tropfen noch die gierige Kehle hinab rannen. Mürrisch strich er sich kurz über den ungepflegten drei Tage Bart, der sich langsam zu mehr entwickelte.
Ihr habt sie umgebracht! In nem dreimal verteufelten Zauber, habt ihr sie umgebracht, ihr verdammten Mörder! Das weiß ich!
Er spuckte aus.
Sie war mein Goldstück, was soll sie sonst gewesen sein?! Gutes Mädel. Fleißig. Grips von ihrer Mudder. Bücher mochte sie.
Und mit einem Schnäuzen in die hand besah er sich kurz den Rotz und wischte ihn dann grob am Ärmel ab.
Mia bobachtete die Geste des Mannes doch mit etwas ekel, jedoch versuchte sie sich das nicht anmerken zu lassen.
"Wisst ihr denn wer es war? Mit wem war sie in der letzten Zeit oft zusammen?"
Erkundigte sie sich und versuchte zumindest einige wenige Wertvolle Hinweise zu erlangen.
"Ich bin mir sicher das sie eine ganz bezaubernde Tochter für euch war, ich muss jedoch mehr über ihr Wesen erfahren. Ihr sagt sie mochte Bücher? Könnt ihr mir vielleicht zeigen welche Bücher sie ganz besonders interessiert haben?"
Der Mann starrte in seine leere Flasche und antwortet einige Zeit nicht.
Wiesch ick net. Sprach net viel über ihr Gefuddel, hm?
Las halt Bücher. Ohne Bilder.
Und er winkte grob in eine Ecke, wo wohl noch unter vielen Flaschen einige Bücher sogar lagen.
"Darf ich mir jene Bücher einmal ansehen?"
Erkundiget sich Mia und machte sich auf den Weg in jene ecke um flüchtig bereits jetzt einen Blick über die Einbände der Bücher zu werfen.
Er grunzte nur und zog den Rotz hoch.
Wenne disch dann endlisch verpischt!
Grummelte er halb wütend, halb doch schon wieder müde.
Die Einbände waren wohl zu verschmuddelt, um sie auf Anhieb zu entziffern.
Mia nickte sachte und würde dann in den sauren Apfel beißen und sich die Bücher zur Hand nehmen um darin zu stöbern. Etwas angeekelt ob des Drecks würde sie zunächst grob durch die Bücher blättern um den Inhalt zu erfahren, natürlich nicht Wort für Wort aber grob um welches Thema es ging. Des weiteren sachte sie über Notizen oder gar Handschriftlichen Anmerkungen in den Büchern.
Und klirrend traf recht weit links von ihrem Kopf eine Schnapsflasche die Wand und zerbarst in viele Splitter.
Verschww ... wwwinde nu!
Wohl war die Geduld des Säufers am Ende. Beim groben Einlesen in die Einbände erkannte Mia wohl, dass es recht bekannte und diskutierte Werke über die Allgemeine und tiefergehende Ebene der Elementarmagie ging.
Mia würde ihren Kopf automatisch etwas einziehen und dabei die Bücher wieder auf ihren Platz legen.
"Natürlich, wie ihr wünscht."
Gab sie nur rasch kund und würde sich auf den Weg gen Tür machen.
Er hielt sie nicht auf und sackte eher nun schnarchend und völlig am Ende auf seinem Stuhl zusammen.
Nachdem Mia schließlich den Zauber durchgeführt hatte, bauchte sie eine Weile bis sie wieder auf der Höhe war, nun zumindest so sehr das sie wieder arbeiten konnte. Als jene Zeit verstrichen war, würde sie sich die Notizen und Abschriften nochmal zur Hand nehmen. Hatte sie irgendwas übersehen was ihr im Nachhinein vielleicht auffallen würde? Sie versuchte sich auch nochmal genau daran zu erinnern was geschah zwischen der Formel aussprechen und der Explosion, konnte sie sich daran erinnern? Wobei ihre Erinnerung ohnehin eine kleine Lücke aufweist, welche wohl die letzten zwei Monde umfassen würde. Jedoch bemühte sie sich anhand der Notizen welche sie stetig machte sich daran zu erinnern was geschehen war und woran sie derzeit arbeitete.
Wohl waren die Ereignisse sehr ... nun erschütternd gewesen. Was genau in den letzten Momenten geschah, das wusste sie beim Besten Willen nicht mehr. Zumindest nicht von jenem heillosen Zauber.
Sie würde einige Zeit brauchen, um sich wieder zu fangen. Natürlich war nicht alles vergessen, aber nach so einem schweren Unfall, der einem wirklich um ein Haar das Leben hätte kosten können, war man wohl erst einmal zurecht ein wenig durch den Wind, auch nach der Genesung.
Was genau der Fehler war ... nun, sie hatte einiges zusammen, vielleicht fand sie es ja.
Mia würde wohl auch einige Zeit im Tempel verweilen und sie hatte auch eine Teilweise Amnesie, alles was ihr blieb waren ihre zum Glück sorgsam geführten Notizen und die Aussagen ihrer Freunde. An ihrem Forschungsdrang hatte sie nach der Zeit im Tempel jedoch nichts verloren und sobald sie wieder konnte würde sie den Ort des "Unfalls" nochmal aufsuchen und sich dort umsehen wollen. Sie wusste nicht nach was sie suchte, aber vielleicht fiel ihr etwas ins Auge. Etwas das sie erinnern lies und als Hinweis dienen könnte? Sie ging dabei nochmal ihre Aufzeichnungen durch und schließlich tippte sie sich an die Unterlippe als ihr etwas auffiel. Was war wohl aus der schwarzen Perle geworden? Würde sie jene an dem Ort finden? Oder war sie zerstört? Fortgetragen durch die Explosion? Oder verschleppt von einem Tier?
Alles sehr gute Möglichkeiten. Aber in der Tat fand sie die Perle nicht. Was viel bedeuten konnte, vielleicht war sie bei der gewaltigen Explosion wirklich auch einfach fortgetragen worden. Ansonsten war dort eben: Asche.
Mia konnte sich nach wie vor nicht so recht daran erinnern was das ganze zu beudeten hatte, aber immer mehr bestärkte sie das Gefühl das es etwas mit dieser Perle zu tun hatte. Nachdenklich würde sie ihren Weg gen Fürstenborn wieder bestreiten und sich auf den Weg zu Arren Bannweber machen um diesen um Rat zu fragen. Zunächst würde sie ihm von ihrem Verdacht berichten das jemand Magister Dussel sabotierte, ihm von den Notizen der toten Magierin, welche sich mit Feuermagie befasste zeigen und auch eine Zeichnung der Perle, sowie die Abschriften der Runen auf der Perle zeigen. Konnte er ihr mit den Informationen etwas anfangen? Konnte er ihr in dem Rätsel weiter helfen und vielleicht etwas Licht in das Dunkle bringen?
Arren empfing Mia etwas verwundert, dass sie ihn sprechen wollte, und machte es sich in seinem Sessel bequem, wobei er ihr auch einen Sitzplatz anbot. Mit ein paar beiläufigen Bewegungen ließ er den kleinen Tisch sich mit Tee und Gebäck decken, ehe er nach seiner Tasse griff, welche sich selbst mit Tee füllte und vier Löffel Zucker hinzufügte, dann mehrmals umrührte und letztlich dann Arren einen leckeren Tee fertig in den Gaumen laufen ließ. Er zog die buschigen Brauen ein wenig zusammen und lauschte ihren Ausführungen.
Kuchen?
Er deutete gen einem Krümelkuchen, ehe er ihn sich schneiden ließ und selber den Teller dann nah rannahm, um sich nicht zu sehr vollzukrümeln.
Sabotiert? Gute Güte, habt ihr denn dafür konkrete Beweise?
Außerdem war die leider Azuths verstorbene Schülerin Aranda hoch angesehen, meine Liebe. Derlei Unterstellungen wären zweifelsohne nicht in unserem Ansinnen, um das Gedenken jener klugen Frau zu schänden, meint ihr nicht?
Er besah sich stirnrunzelnd daraufhin die Zeichnungen von der Perle und den Runen.
Sehr eigentümlich, sehr eigentümlich, werte Kollegin. Derlei Muster habe ich niemals bislang gesehen. Die Perle besitzt ihr nicht mehr? Das wäre wohl sehr aufschlussreich, um weitere Nachforschungen anzustellen, was denn passiert ist. Warum seid ihr eigentlich nicht gleich zu mir damit gekommen? Wenn ich das richtig sehe ist das ein Gardefall und wir haben vergeblich nach Hinweisen gesucht?
Er spricht es recht gutmütig, wenn auch doch forschend, da er wohl das erste Mal von jener Perle nun hörte.
Mia setzte sich und schien einen Augenblick zu schweigen.
"Nein Danke, ich bin persönlich nicht der Freund von Kuchen." sagte sie lächelnd und strich sich durch ihre kurzen Haare.
"Ich möchte sie gar nicht beschuldigen, wenngleich einem der Gedanke kommen könnte immerhin befasste sie sich mit hoch explosiven Materialien und Formeln. Ich persönlich vermute viel mehr das sein Assistent Elmi dahinter steckt, jedoch fehlen mir selbst die Beweise. Ich konnte lediglich festtellen das auf den Schriften des Magister Dussel eine Passage der Formel magisch entfernt wurde. Vielleicht könnte man über die magische Signatur feststellen wer der Übeltäter war."
Sie schüttelte sachte den Kopf.
"Leider nein, die Perle ging bei meinem Versuch den Zauber zu rekonstruieren verloren."
Bekundete die junge Magierin.
"Ich ging zu der Garde, doch das Interesse an meinen Informationen schien mehr als gering zu sein. Man nahm sich nicht einmal die Zeit mich zu hören."
Führte sie weiter aus.
"Verzeiht das ich erst jetzt auf euch zukomme, doch war es lang zu gefährlich und heute vielleicht zu spät."
Sie lies etwas Luft über ihre Lippen entweichen und zog all ihre Notizen als Kopie aus ihrem Beutel und reichte sie dem Adepten.
"Hier ist alles verzeichnet was ich bzgl. des Vorfalls mit Magister Dussel, aber auch der anderen Geschehnisse herausgefunden habe, vielleicht sind jene Informationen für euch Hilfreich."
Arren sah auf ihre ersten Worte mit erhobener Braue zu ihrem Bäuchlein. Er zählte wohl eins und eins zusammen, nickte aber schlicht.
Nun, meine Liebe, wenn wir jeden darin verwickelt sehen, der sich mit derlei Materie beschäftigt, so wären wohl noch eine Menge mehr Leute darin verstrickt, denkt ihr nicht?
Er zwinkerte aber gutmütig.
Aber ich verstehe schon, es scheint nicht allzu abwegig.
Er schlürfte einen größeren Schluck Tee geräuschvoll und begann ein wenig brummig von seinem Kuchen zu essen, wobei lauter Krümel dennoch auf die prächtige Robe fielen.
Ihr verdächtigt den Lehrling Elmi? Ein sehr getreuer Junge. Gewissenhaft. Nicht der Hellste, aber er war immer fleißig und er verehrte Magister Dussel, wie einen erhabenen Vater. Ich kann nicht direkt glauben, dass er wirklich darin verwickelt ist. Aber wenn ihr mir natürlich einschlägige Beweise bringt, so werden wir dies genau untersuchen.
Daraufhin strich er sich den Bart ein wenig.
Wie lange liegt jene Tilgung denn zurück? Wenn es vielleicht sich hierbei um Tage und Wochen, gar Monde handelt, so ist die Signatur, wie ich fürchte, auf ewig verloren. Magie verflüchtigt sich leider irgendwann.
Er wiegte den Kopf und dirigierte ein weiteres Stück Zucker in den Tee, woraufhin ein Löffel jenen wieder akribisch umzurühren begann.
Oh ja, ich hörte von eurem tragischen Unfall. Schlimme Sache. Wenngleich ich niemals verstand, warum ihr ihn überhaupt nachstellt. Es schien mir doch sehr waghalsig, aber dafür habt ihr ja auch viel bezahlt, nicht wahr? Zu schade um die Perle, ohne sie werden wir wohl darum nicht mehr erfahren.
Er seufzte getragen und nahm sich dann ihre Unterlagen, welche er langsam durchblätterte und eine Braue hier und da hob.
Und die Garde hat keinerlei Interesse daran? Dann sollten wir wohl einmal ein Gespräch darüber führen. Ich danke euch jedenfalls für eure Sorge und würde euch dennoch bitten, dass ihr das nächste mal euch eher an mich wendet, da ich mir nicht sicher bin, worin denn jene Gefahr bestand?
Was habt ihr nun also als nächstes vor, werte Magistra?
Er nippte wieder geräuschvoll an seinem Tee.
"In Zeiten wie diesen in denen derlei unzählige durchaus merkwürdige Dinge in der Magierakademie geschehen und renommierte Magier in Verruf geraten, wie Herr Merkulir, Herr Dussel, ich selbst wie ich auf dem weg hier her erfahren musste... da gilt es vorsichtig zu sein."
Sie nickte schließlich.
"Nein, durchaus nicht man muss die Indizien nur zusammen zählen und ergibt sich ein rundes Bild. Ja Elmi, ich weis das er ein guter Junge ist oder zumindest war. Er stand stets im Schatten von Magister Dussel und hat sehr viel Leistung gebracht, darüber hinaus ist es sonderbar das er der einzige war der den Vorfall überlebte von den Magiern. Ich habe selbst erleben müssen wie stark diese Explosion war, man hätte nicht agieren können, hätte man nicht gewusst was einem bevor steht. Der Täter musste genau wissen welche Schutzzauber nicht wirken und welche einen vor der Explosion in Schutz nehmen. Ich selbst hatte einige gewirkt und auch Fräulein Sturmkind sorgte für ausreichend Schutz, doch weder ihre noch meine Zauber zeigten jegliche Wirkung."
Führte sie aus und holte etwas Luft.
"Dazu noch das Indiz das ein Teil der Schriften die für die Formel angefertigt wurden, als Arbeit von dem Lehrling Elmi verschwand. Ich konnte den Teil mit Hilfe meiner Magie wieder herstellen und es handelte sich in der Passage um die kleine Perle. Ich nahm zunächst an das man den Teil löschte und die PErle stahl um den Zauber zu sabotieren, jedoch wurde ich des besseren belehrt und bin nun in dem Wissen das die Perle künstlich dazu addiert wurde."
Mia würde ihm sicher einen Zeitraum nennen seitdem die Tilgung zurück liegt. (Das musst du entscheiden wie lange das ganze IG zurück liegt)
"Habt ihr denn vielleicht ein magisches Exponat des Lehrlings? So das wir dies überprüfen könnten?"
"Was darüber hinaus sehr interessant ist, das viele Personen bescheid wussten über mein Vorhaben, ich es jedoch nur mit drei Personen geteilt habe. Nutzt die Akademie Spähzauber?"
Erkundigte sie sich.
"Ich hatte meine Gründe ihn nachzustellen."
Mia war es wohl leid es aber und aber Mals zu erklären. Schließlich hatte sie nun auch rausgefunden was sie wollte, wenngleich auf einem anderen Weg als sie es geplant hatte.
"Ich sprach es mehrmals an, bedauerlicherweise fand niemand die Zeit für mich. Es erscheint mir jedoch auch nicht als würde der Fall überhaupt verfolgt werden. Wisst ihr da mehr? Oder hat die Garde es einfach als Unfall abgetan?"
Sie nickte sachte.
"Ich werde das nächste Mal eher auf euch zu kommen, sofern es ein nächstes Mal geben wird."
Sie legte den Kopf schief und blickte Arren einige Augenblicke ruhig an.
"Ich kann es euch nicht sagen, ich werde auf jeden Fall die Garde nochmal aufsuchen."
Arren schlürfte wieder genüsslich und langsam einen Schluck Tee ehe er wieder sich seinem Kuchen widmete und Mia bei ihrem Ausführungen betrachtete.
Wohl wahr, daher wäre wohl eine Untersuchung von allen drei genannten Magistern, eingeschlossen eben euch, zur Sicherheit gewiss nötig. Ich werde mir einmal eure Unterlagen ansehen, wer vielleicht auch etwas schärfer ins Auge gefasst werden müsste.
Auf das weitere Ausholen hob er erst eine Braue, dann die zweite.
Nun, das sind in der Tat Dinge, welche ich bislang nicht erfahren habe. Das stellt die Sache natürlich etwas anders da. Es ist gut möglich, dass der Junge sich in dem Schnellzaubern geübt hatte und im Vorfeld für den Fall der Fälle immer einen rechten Schutzzauber parat hat. Das können wir nicht ausschließen. Aber euer Verdacht wirkt berechtigt, das muss ich wohl zugeben.
Er seufzte leise.
Ich werde mir seine Kurse einmal ansehen und wir führen dann eine kommende Besprechung mit ihm durch, das sollte uns mehr Klarheit verschaffen.
Er zog auf den Teil mit dem gelöschten Part die Brauen zusammen und nahm einen Schluck Tee, behielt ihn länger im Mund, ehe er ihn schluckte. Daraufhin ließ er die Teekanne erneut magisch nachfüllen.
Sehr eigentümlich. Wir müssen wohl feststellen, wer alles im Besitz jener Dokumente war. Leider ist der Zauber wohl schon verflogen, zu ärgerlich.
Arren runzelte leicht die Stirn.
Ein magisches Erzeugnis? Ich glaube nicht, der gute Elmi hat sich nie für die eigene Herstellung interessiert, soweit ich weiß. Was habt ihr denn im Sinn?
Er grummelte leise, als er einige Krümel von seiner Robe entfernte, ehe er wieder Mia anblickte.
So? Wer wusste denn davon, dem ihr dies nicht mitgeteilt habt? Spähzauber nutzt die Akademie selbstredend, aber nicht im exessiven Maße und ich bezweifle, dass meine Kollegen den Magiern dieser Akademie einfach nachstellen.
Er ließ wieder großzügig Zucker in den Tee plumpsen. Sachte schob sich eine Braue hinauf, als sie ihre Gründe nicht einmal nannte. Wohl missfiel ihm dies, da es doch etwas respektlos gegenüber einem höher gestellten Adepten wirken mochte, wenn man ihn derart abspeiste. Aber er erwiderte darauf nichts, sondern beließ es vorerst dabei.
Auf ihre weiteren Worte wiegte er den Kopf sachte.
Nun, wenn ihr es angesprochen habt, so meldet jene Gardisten, welche es versäumten den Fall zu verfolgen, damit ein Disziplinarverfahren eingeleitet werden kann. Einfach abtuen kann man derlei gewiss nicht. Zuerst nahmen wir an, dass es ein Unfall ist, ja, da unsere Spurensicherung leider nichts mehr fand. Aber offenbar konntet ihr ja die Dinge wieder organisieren irgendwie, nicht wahr?
Er nickte zufrieden auf ihre vorletzten Worte und sah sie dann doch etwas skeptisch an.
Meine Liebe, ihr wollt also erneut den oberen Riegen verschweigen, was ihr tut und euch erneut jener "Gefahr" aussetzen? Ich verstehe nicht ganz. Vor allem nicht, warum ihr euch an mich wendet, wenn ihr mir nicht alles mitteilt?
Er wirkte ein wenig väterlich streng dabei, als würde er sie belehren wollen, was wohl nicht auf Bösartigkeit im Allgemeinen zurückzuführen war.
"Vielleicht eine Schriftrolle die von ihm magisch angefertigt wurde, sie würde durchaus ausreichen."
Bekundete sie und legte den Kopf schief.
"Lediglich sehr enge Freunde von mir Ar'ia Sternglanz und Elor Ru'ethil wussten von meinem Vorhaben den Zauber zu rekonstruieren unter den von mir angenommen richtigen Umständen."
Dann blickt sie verdutzt drein.
"Ich habe euch alles mitgeteilt was ich derzeit vor habe, ich werde die Gardisten aufsuchen und erneut ihnen von dem Fall vortragen. Des weiteren möchte ich mich zunächst von der Akademie suspendieren lassen um der Akademie nicht weiter zu schaden. Sobald der Fall aufgeklärt ist, werde ich wieder in den Dienst treten."
Bekundete sie weiterhin.
Und Arren schlürfte seinen Tee aus.
Nun, da fragt ihr besser einmal seine Kursleiter, ich pflege nicht direkt von jedem Magier unserer Akademie ein Sammelsurium an Schriftrollen zu führen. Erkundigt euch einfach einmal. Ich glaube er hatte unter anderem Unterricht bei dem Kollegen Gerold Jammertal. Aber ich wäre euch dennoch sehr verbunden, wenn ihr mir dennoch genau mitteilen würdet, was ihr vorhabt. Wollt ihr versuchen anhand derlei geringer Utensilien ihn etwas mittels Magie aufzuspüren?
Daraufhin entfernte der betagte Magier einige Krümel und nickte zufrieden, wenn auch leise murrend, dass es überhaupt so viel Gekrümel gab.
Nein, nein, meine Liebe, ich fragte ja, wer denn abseits derer Beiden Vertrauten und geschätzten Elfenkollegen von eurem Vorhaben wusste. Ihr sagtet nur "viele Personen" Bescheid wussten. Könntet ihr das wohl konkretisieren? Vielleicht kann man anhand dessen etwas anfangen.
Er zog seine Brauen zusammen und bedachte sie mit einem ernsten Blick.
Nun, ich fragte euch direkt, was denn jene "Gefahr" sein soll, welche euch bislang abhielt uns Adepten zu kontaktieren bezüglich eure Befunde, und ihr habt mir bislang immer noch keine Antwort darauf geben, nicht wahr, meine Liebe? Außerdem würde mich eben interessieren, im Rahmen von effektiver Zusammenarbeit, was ihr denn nun im Sinne habt. Ihr könnt es mir nicht sagen? Oder wollt ihr euer ausdrücken, dass ihr noch unsicher seid, was zu tuen ist?
Auf ihre letzten Worte nickte er langsam und blickte gen eines Schränkchens, auf welchen er zeigte und ein wenig mit den Fingern dirigierte, woraufhin die Schublade aufging, einige Blätter herumwirbelten und dann schließlich vor Mia ein Formular landete.
Sehr schön, ihr denkt an den Ruf, das ist gut, ja. Unterschreibt lediglich jenes Formular für die Förmlichkeiten, damit alles danach seinen geregelten Gang gehen vermag und ihr dann nach der ganzen Misere erneut uns beehren mögt.
Er lächelte sachte.
"DerKollege Jammertal? Gut ich werde mich bei ihm erkundigen. Nun ich hatte vor die magische Signatur zu vergleichen oder es zumindest noch zu versuchen, aber ihr habt wohl recht und es ist zu lang her und man wird nichts mehr feststellen können.
Sie würde sich durch ihre kurzen Haare streichen.
"Nun Fräulein Sturmkind zum Beispiel, aber ich denke die meisten sagen ehr im Affekt das sie es besser wussten, als das sie es wirklich getan haben."
Sie würde kurz durchatmen.
"Ihr wisst welche Dinge in der Akademie vorgingen und derzeit auch noch vorgehen. Personen den man vertraut hat, stellen sich als Nekromanten heraus, andere wiederum sind verstorben. Dann all die weiteren Dinge die kursieren - verzeiht aber es war sicherer erstmal niemanden zu vertrauen, der nicht schon bescheid wusste."
Sie würde mit den Fingern über ihr Kleid streichen, das Formular lesen und so nichts drin stand was ihr schaden könnte es unterzeichnen.
"Es war nie mein Ansinnen der Akademie zu schaden, ich wollte stets Gutes bewirken und so weis ich auch wann ich die Konsequenz tragen muss. Was eure Frage betrifft, ich habe derzeit nichts konkretes vor, meine einzige Hoffnung wäre lediglich noch die Wohnung von dem Lehrling Elmi auf Beweise zu untersuchen mit der Hilfe der Garde.
Der Hochmagier ließ den Tisch sich selber abräumen und nickte.
Ja, Magie verfliegt eben mit einiger Zeit, daher werden wir damit wohl nichts mehr feststellen können, bedauerlich fürwahr.
Er lauschte ihren Ausführungen.
Nun, nach dem was ich hörte, hattet ihr ja Vorkehrungen mit Mahnmalen getroffen. Vielleicht "wussten" die Leute daher, dass etwas statt findet?
Er sah sie dennoch etwas skeptisch an, als sie ihm indirekt sagte, dass sie ihm misstraute oder eher gesagt wohl ihn verdächtigt hatte für eine Zeit daran Mitschuld zu tragen in dem Gewirr. Er nickte nur langsam, wohl nicht wirklich davon angetan, aber weiter sagte er nichts dazu.
In dem Formular war wohl nur geregelt, dass sie bis auf weiteres von der Akademie suspendiert war, in jenem Fall aus freiem Willen und mit einem zweiten Antrag bei einem dem Hochmagier wieder auf ihrem alten Stand arbeiten durfte, statt sich noch einmal von unten hochzuarbeiten, sofern nichts dagegen sprach.
Sofern die Garde euch als Zivilistin, welche nicht mehr der Akademie angehört, dies bewilligt, könnt ihr dies wohl tuen. Aber denkt, dass ihr nun keinerlei Befugnisse besitzt und eine freischaffende Maga seid. Eure Sorge ehrt euch und ich danke euch dafür.
Und da Mia wohl unterzeichnet hatte, würde er jenes Schriftstück mit einer wischenden Handbewegung zu sich flattern lassen und kurz darüber lesen.
Wäre das derzeit alles, Fräulein Narahla?
"Ja das wäre es vorerst, ich habe nur eine Bitte - würdet ihr mich auf den laufenden halten über eure Untersuchungen? Mein Interesse liegt nach wie vor an der Akademie und ich würde gern wissen wie jene Untersuchungen ausgehen."
Er hob doch dezent eine Braue.
Ihr habt euch entschieden uns für einige Zeit zu verlassen, daher habt ihr ja wohl eure Wahl getroffen, oder liege ich dabei verkehrt? Ich kann nicht an Außenstehende einfach Informationen von internen Angelegenheiten weiterleiten, das versteht ihr sicherlich?
"Ja das habe ich. Nun Schade, aber das verstehe ich natürlich."
Sie erhebt sich schließlich.
"Selûne mit euch."
Er nickt ihr leicht zu.
Und der Fürst der Zauberkunst mit euch, Fräulein Narahla.
Nach einiger Zeit würde Mia einmal Magister Zembale aufsuchen als sie hörte das dieser die Aufgabe von Adept Bannweber übernommen hatte.
Sie würde sich bei ihm erkundigen wollen ob die Untersuchungen bereits begonnen haben und ob man schon absehen könnte wann diese abgeschlossen waren.
Arren war genau genommen Hochmagier, einer der drei. Die Adepten waren andere (http://forum.dasweltentor.de/index.php/topic,18998.msg360516.html#msg360516).
Zembale saß wohl in seinem Büro, hatte er für jene Zeit den Unterricht, welchen er gewöhnlich leitete, derzeit einem seiner Lehrlinge überlassen und ihn instruiert, damit kein Ausfall stattfand.
Als Mia dort anklopfte, hörte sie von drinnen ein etwas genervt wirkendes Herein!, ehe sie damit auch eingelassen war. Er saß gerade brütend über einem Stapel Manusskripte, zweifellos von wichtigem Inhalt bezüglich der Akademie und ihrer Geschicke, als er die Maga mit seinen harten, grauen Augen festhielt. Als sie ihn darauf ansprach, fuhr er sich durch das kurze, stoppelige Haar und zog eine Braue scharf nach oben, als hätte sie gerade etwas äußerst dummes gesagt. Entsprechend war generell auch seine Art irgendwie leicht herablassend, als wäre sie seine Zeit kaum wert.
Fräulein Narahla, es wäre wohl außerordentlich hilfreich, wenn ihr ein wenig spezifizieren würdet, welche Untersuchungen denn euren begrenzten Verstand derart interessieren, damit ich abwägen kann, ob derlei Informationen die Akademie überhaupt herausgibt an suspendierte Mitglieder, oder aber sie doch besser aufbewahre für die hohen Ränge unserer geschätzten Zunft. Wir haben allerlei derzeit zu tuen und da einer unserer besten Meister derzeit in Krankheit darniederliegt, müssen wir die Sache nicht noch unnötig kompliziert machen, immerhin habe ich viel zu tuen und muss die Akten und Aufträge verwalten.
Was genau wollt ihr also wissen?
Er sprach recht schneidend, wenngleich irgendwie etwas an ihm haftete, was auch unmittelbar Respekt gegenüber seiner Autorität verlangte. Und gewiss war dennoch kein unbedingt warmes Gefühl in Mia, als ihr Gegenüber so mit ihr sprach.
Wäre Mia mit dieser doch recht unhöflich formulierten Frage bereits zufrieden oder würde sie hartnäckig bleiben?
*Die Antwort kommt morgen, bin bisher nicht dazu gekommen*
Mia's Augen ruhten auf dem Magister, sie hatte bisher nie viel von ihm gehört aber das war nicht verwunderlich die Akademie war groß und viele der Magier waren oftmals nicht in dem Räumlichkeiten anwesend, sondern studierten von Zuhause. Selbst wenn sie im Turm zugegen waren oder gar Unterricht gaben, sah man sich zwangsweise nicht umbedingt.
Die herablassende Art ihres Gegenüber traf die junge Frau doch einen Augenblick. Sie sammelte sich und atmete tief durch, schließlich erhob sie ihre Stimme. Sie war klar und nicht eingeschüchtert durch die Worte des Magisters.
"Hochmagier Bannweber wollte bezüglich der Vorkommnisse in der Magierakademie, den unterschiedlichen, überraschenden Vorgehen einiger Magier diesen Hauses Untersuchungen anstellen. Eine dieser Untersuchungen sollte mich betreffen bezüglich meiner Intentionen und des Zaubers welchen ich rekonstruiert habe. Ich habe mich freiwillig für die Dauer dieser Untersuchung freistellen lassen um für den Fall das die Magierakademie mich als nicht mehr tragbar empfindet dem Namen des Hauses nicht zu schaden. Mir persönlich liegt viel an der Akademie und deren Ruf. Ich würde lieber dazu beitragen all jene verzwickten und überraschenden Umstände aufzuklären als zuzusehen und abzuwarten. Doch mir sind die Hände gebunden, Seitens der Akademie als auch der Stadtwache Fürstenborns. Vielleicht erachtet ihr diese Untersuchungen gegen mich als unrelevant im Hinblick auf die vielen Dinge welche derzeit die Akademie beschäftigen, doch für mich sind sie ein wichtiger Punkt in meinem Leben, welche einst darüber entscheiden werden wie sich mein zukünftiger Lebensweg entwickeln wird. Daher bitte ich euch einfach über die Auskunft ob die Untersuchungen bereits begonnen haben und ob man abschätzen kann wie lang jene brauchen werden. Auf diese Informationen habe ich im übrigen ein Anrecht, auch als freigestelltes Mitglied der Akademie."
Entgegnete sie, wohl Respektvoll aber zugleich auch mit Selbstbewusstsein. Ihr war bewusst das sie einen Denkfehler begangen hatte, aber ihr war auch bewusst das sie einen wesentlichen Schritt näher gekommen war auf ihrem Weg die Wahrheit zu ergründen. Vielleicht war das neue Wissen den Preis nicht wert gewesen. Jedenfalls machte sie sich Vorwürfe, nicht noch genauer gearbeitet zu haben als ohnehin schon, nicht noch mehr Vorkehrungen getroffen zu haben als sie es ohnehin schon tat - doch beschlich sie auch das Gefühl das es nichts geholfen hätte. Jener Magier der diesen Zauber manipulierte war durch und durch böse gewesen und hatte alles genau bedacht damit die Person welche es traf Schaden nahm.
Er lebte wohl, nach Hören-Sagen, in seinem Studierzimmer und kam selten, abgesehen von Unterricht, noch heraus. Daher war es wohl auch nicht wirklich ungewöhnlich, wenn man ihn nicht unbedingt persönlich kannte. Von ihm gehört hatten wohl die meisten, aber sie studierten ja auch völlig andere Zweige der Magie, so dass es daher nicht weiter eigenartig erschien, dass Mia und er bislang nichts miteinander zutuen gehabt hatten.
Zembale lauschte ihren Worten nur halb, wie sie bemerkte, denn er begann schon wieder, kaum, dass sie angefangen hatte den Mund zu öffnen, um ihm eine Entgegnung zu liefern, sein Sammelsurium von Papieren durchzugehen und schrieb darin mit einer leise kratzenden, aber zweifelsohne hochwertigen, Feder. Ab und an nickte er kaum merklich, als wollte er ihr die Illusion geben, dass er dennoch aufmerksam zuhörte. Als sie geendet hatte, sah der Magister erst einige Herzschläge später wieder auf, nachdem er einen Paragraphen in seinem Dokument fertig gestellt hatte. Er massierte sich kurz die linke Schläfe und fuhr sich dann durch das kurze, stoppelige schwarze Haar, welches spärlich und korrekt geschnitten noch auf dem Haupt thronte. Ein sanfter Luftzug schien in seinem Büro umherzugehen und streifte Mias Kopf kühl. Offenbar war das Zimmer recht zugig und nachlässig gebaut worden.
Zembale schenkte ihr nur ein nichts sagendes, aber doch eindeutig herabwürdigendes, Lächeln, als er zu seiner monotonen und gelangweilt klingenden Antwort ansetzte.
Fräulein Narahla, ihr liegt wohl richtig in dem Bezug, dass der hochverehrte Meister Bannweber in der Tat einige Nachforschungen anzustellen gedachte bezüglich einiger Lehrlinge und auch Magister unserer wertgeschätzten Zunft hier. Ich habe die Akten vorliegen und werde gewiss keinerlei Informationen herausgeben, wenn dies nicht in seinem Sinne ist, vor allem nicht an eine beurlaubte Maga.
Er seufzte getragen und lehnte sich in seinen Stuhl, wobei er die feinen Hände, die wohl noch nie harte Arbeit gesehen hatten, faltete und Mia kalt aus den grauen Augen anstarrte.
Bezüglich eurer Intentionen wurde nichts verzeichnet, es gab lediglich die Anmerkung, "dass ihr wohl eure Gründe hattet". Damit gab sich Hochmagier Bannweber entweder zufrieden, oder aber ihr habt keinerlei Untersuchung in jener Sache weiter vereinbart. Demnach werde ich euch dies zumindest mitteilen, sagen wir aus Mitleid mit den unterbelichteten Riegen meines Ranges. Tragbar empfinde ich euch keineswegs und habe bereits eine ausführliche Akte angelegt, die ich den Adepten und Hochmagiern vorlegen werde, damit ihr am Besten eure Magie ausgebrannt bekommt, wie es auch mit dem Schwarzmagus Merkulir geschehen wird. Lehnt euch also zurück, haltet eure Magie gering und wartet ab, denn mehr solltet ihr gewiss nicht tuen. Eure ... "Hilfe" würde vermutlich alles nur noch komplexer und chaotischer gestalten, was ich keineswegs begrüßen würde und euer Bild nur noch weiter in den Abgrund der Inkompetenz und Minderwertigkeit versinken lassen würde.
Und bezüglich eures "Anrechtes", so verweist mir doch bitte einmal den Paragraphen, welcher dies aussagt, dass wir derlei Informationen herauszugeben hätten. Nein? Keiner? Gut, dann hätten wir das ja auch geklärt, Fräulein Narahla. Ich teile euch dies lediglich mit, weil ihr vermutlich mit derlei Informationen sowieso nicht umzugehen wisst und damit unserer geliebten Akademie keinerlei Schaden bereiten werdet. Ich schätze innerhalb der nächsten Zehntage werden die Adepten und Hochmagier, nachdem sich unser wohlverehrter Meister Bannweber erholt hat, zusammenkommen, um jene Punkte zu besprechen und mein neues Projekt in Augenschein zu nehmen. Wartet also bis zu jener Konklave ab, danach werdet ihr gewiss eine Vorladung erhalten.
Guten Tag.
Er ratterte das ganze doch recht schnell herunter, als würde Mia ihm wirklich wertvolle Zeit stehlen und er sich nicht weiter mit ihr befassen wollen. Es mochte aber auch andere Gründe haben, wer wusste das schon, immerhin kannten sich die beiden ja auch nicht bisher. Mit jenen letzten Worten wandte er sich jedenfalls ab und begann wieder Ordnung in das Meer von Pergament zu bringen.
"Verzeiht, aber ihr kennt mich nicht, also könnt ihr euch auch kein Urteil über mich und meine Arbeit erlauben. Wenn ihr den Gerüchten Glauben schenkt dann seid ihr zu bemitleiden, denn eigentlich sollte man jemanden der derzeit eure Position bekleidet mehr Umsicht zumuten. Wie dem auch sei, ich warte auf die Gesundung von Hochmagier Bannweber und werde ihn dann anschließend aufsuchen. Guten Tag."
Mia wand sich ab und verließ schließlich den Raum des Magisters, ohne ihm noch die Chance zu geben zu reagieren. Wenn sie eins satt war, dann sind es die arroganten, sich als Mittelpunkt ansehenden Magier. Zu lang war sie nett und freundlich zu ihnen gewesen, aus Respekt vor den Mitgliedern ihrer Zunft. Doch langsam keimte es in ihr immer mehr auf das sie die Dinge nicht mehr so hin nahm wie sie waren.
Jener hatte wohl auch gar nicht vor noch irgendetwas zu erwidern, sondern schrieb recht umsichtig bereits wieder in seinen Unterlagen. Vermutlich hätte es ihn eher gewundert, wäre sie länger noch geblieben, um ihn zu sprechen, daher tat Mia wohl das, was für beide am sinnigsten war.
Zembale war darin so gesehen ein Musterbeispiel des arroganten, aber auch sehr erfolgreichen Magiers. Die schlimmste aller Sorten. Man musste sie eigentlich schon verachten und hassen, immerhin werteten sie jeden, gleich was er denn tat, ob erfolgreich oder nicht, der nicht alles so anging, wie sie selbst, herab - war aber im Gegenzug selbst höchst erfolgreich.
Daher schürte dieser mächtige Magister wohl lediglich diesen Keim in Mia. Zu welchem Ende dies auch führen mochte.
Die Gegenbenheiten innerhalb der Akademie hatten sich nun endlich beruhigt, der Schrecken um Lanar und Zembale hatte sein Ende gefunden. Und so würde Mia wohl ein freundliches Vorladungsschreiben von Arren Bannweber erhalten, dass bei ihm vorstellig werden sollte.
Da Mia dem vermutlich gerne auch nachkam, immerhin hatte sie ja einiges noch zu besprechen gehabt, würde die junge Magierin sich vor der Türe von Arrens Büro widerfinden. Nach einem Klopfen würde sie auch die bekannte, wenn auch etwas angeschlagen klingende Stimme des Hochmagiers vernehmen.
Herein.
Oh, wie jenes einfache Wort auf so verschiedene Weisen einen einzuladen vermochte. Klang es bei dem falschen Zembale noch schneidend und genervt, war es diesmal die beinahe väterlich wirkende Stimme des betagten und erfahrenen Magiers, die sie einlud.
Kaum hatte Mia die Türe geöffnet, würde sie Arren, erneut bei Tee und Kuchen, vorfinden, der in einem gemütlichen Sessel an seinem kleinen Kaffeetisch saß und ihr mit einem sachten, aber freundlichen Lächeln gebot ihm gegenüber Platz zu nehmen. Mit seinem rechten Zeigefinger dirigierte er den Löffel, welcher den großen Anteil von Zucker im Tee des Hochmagiers verteilte, ehe er einen kleinen Schluck nahm und Mia aus müden Augen ansah. Er wirkte in der Tat noch sehr angeschlagen, übernächtigt und ausgezehrt. Die Hände und Arme, soweit Mia jedenfalls die Unterarme bei der Robe erkennen vermochte, waren noch immer in Bandagen gehüllt, welche jedoch recht frisch wirkten. Nach einem kurzen, allerdings keineswegs bedrückendem Schweigen ergriff Arren das Wort.
Azuth zum Gruße, mein liebes Fräulein Narahla.
Ihr hattet ja darum gebeten, dass wir euch auf dem Laufenden halten im Bezug auf jene Entwicklungen, daher ließ ich auch kommen. Und was für ... höchst erstaunliche Entwicklungen und Enthüllungen dies gewesen sind, in der Tat.
Der Magier gönnte sich einen herzhaften Bissen in seinen Schokoladenkrümelkuchen, wobei er leise grummelnd dann nach und nach die Krümel von seiner Robe entfernte.
Wie sich herausstellte waren jene Hinweise, die ihr gesammelt habt, nützlich, jedoch nicht darauf führend, wie wir gedacht hätten. Nach zahlreichen Befragungen und Berichten der ehemaligen Zembale ... oder sollte ich eher sagen, der Front des Zweiten Zembale ... ja, ja, stellten wir fest, dass wohl jene Greueltaten keineswegs auf den Kollegen Merkulir zurückzuverfolgen waren, sondern alleine jenem Manne zu verdanken. Ich weiß nicht, wie viel darüber bereits bekannt ist, aber ich werde euch gerne ein wenig in Kenntnis setzen, so ihr wünscht.
Der Magus wirkte etwas erschöpft nach der kleinen Rede, aber ließ Mia kaum die Zeit wirklich etwas darauf zu erwidern, ehe er dann doch fortfuhrt, einen kräftigen Schluck süßen Tee sich allerdings noch genehmigend.
Wie sich herausstellte, ist der Kollege Zembale bereits vor über einem Jahr verschwunden. Er hatte offensichtlich durchaus den törichten Plan unsere geschätzte Fakultät zu stürzen, aber wer weiß wie er dieses Ziel erreichen wollte. In Wahrheit hatten wir seit solange Zeit einen Illithiden unter uns, der den Verstand des ehemaligen Zembale aufgezehrt hatte und sich sein Wissen zu Nutze machte, um unsere Zunft zu unterwandern, zu welchem Zwecke auch immer. Er band viele seiner Anhänger durch psionische oder magische Kraft, unterjochte ihren armen Geist gewaltsam und setzte sie fortan als Marionetten seines Machtspieles ein. Der Herr Kollege Merkulir fand wohl einige nützliche Hinweise auf jene Wechsel, so dass er als einziger die Bedrohung begann zu begreifen. Ja, ein sehr talentierter Magus, ich sage es ja immer wieder.
Bedächtigt nickte Arren und begann sich an seinem Kuchen gütlich zu tuen, ihn langsam aufzuessen, ehe er die bandagierten Hände vor dem Bauch faltete.
Da es zu jener Zeit zu gefährlich gewesen wäre den Magister Merkulir offen zu beseitigen, immerhin stand er doch einige Zeit sehr im Mittelpunkt, und das im positiven Sinne natürlich, hatte der Illithide den Plan verfolgt langsam Stück für Stück unsere Kollegen in Verruf zu bringen, bis selbst seine besten Freunde und Vertrauten ihm nicht mehr glaubten. Zum einen wurde damit ein gefährlicher Magus aus dem Weg geräumt, zum anderen natürlich unser Augenmerk abgelenkt von den tatsächlichen Vorkommnissen, welche hier geschahen. Es ist anzunehmen, dass die fünf Lehrlinge, welche in der Krypta umkamen, Opfer von geistiger Manipulation wurden, wie wohl auch der Herr Kollege Merkulir selbst, wodurch jenes schicksalhafte, beweisführende Schreiben entstanden sein mochte. Der Teufel, welchen der Zweite Zembale beschwor, lieferte uns nach einigen ... hartnäckigen Befragungen ebenfalls interessante Antworten, so dass wir zweifellos sagen können, dass Herr Merkulir völlig unschuldig an dem ganzen Vorfall ist, ja uns helfen wollte, ehe er Opfer jener Vorhalte und Angriffe wurde. Der Lehrling Elmi gilt ebenfalls als eine Hand von Zembale, wie wir in einige belastenden Dokumenten nun herausfanden. Es ist anzunehmen, dass er irgendwann zu launenhaft wurde oder eben zu belastend, um ihn weiter zu behalten, so dass sich seiner eben ,,entledigt wurde", Azuth habe die Seele des verblendeten Jungen seelig.
Wir fanden auch nach ausgiebiger Untersuchung nun Hinweise zu jenem Zauber von dem ehrenwerten Magister Dussel. Es sieht ganz so aus, als wäre eben jene Perle, welche ihr erwähntet, letztlich so konstruiert worden, dass der Zauber des Krümellosenkuchens sie aktivierte. Zum Teil entnahmen wir dies auch euren Aufzeichnungen. Daher scheint es wohl euer Denkfehler gewesen zu sein, der dazu führte, wie die Dinge eben kamen. Nachdem wir etliche Durchsuchungen beorderten, wurde auch klar warum eure Schutzzauber scheiterten, denn jene Kraft des Feuers scheint eine sehr perfide Verbindung von den Feuern der elementaren Feuerbene und den heißesten Quellen Baators selbst zu entspringen. Ein Teufelswerk, aber das Werk eines Genies, ohne Zweifel. Es liegt der Gedanke nahe, dass die junge Schülerin Aranda unter der Kontrolle des Illithiden diesen Zauber teilweise mitentwarf. Dahingehend ist die Untersuchung noch nicht ganz abgeschlossen, aber es kommt doch ein deutliches Bild zusammen.
Daher danken wir euch und euren Kollegen für die Arbeit in jener Verschwörung.
Ich würde vorschlagen, dass ihr euch in etwa sechs Zehntagen wieder zum Unterricht einfindet, bis sich die Lage wieder weiter normalisiert hat und wir einige Verkündigungen an die Öffentlichkeit machen konnten, um das weitere zu klären und wichtige Umstrukturierungen innerhalb beginnen. Bis dahin genießt eure freie Zeit, wir werden sie alle benötigen.
Und jener letzte Satz klang sehr abschließend und auch weniger, als würde es darum noch eine Diskussion geben. Der altehrwürdige Magus sagte es sehr freundlich, aber auch unverhohlen bestimmt, so dass Mia wohl lieber erst einmal die nächsten Wochen noch aussaß. Es war ja auch verständlich, der Ruf der Akademie war noch angeschlagen und erst jetzt im Begriff sich zu erholen. Würde man sie, die ja zugegeben einen Fehler begangen hatte, zu schnell wieder reaktivieren, könnte dies den Ruf wiederum in Zweifel ziehen. Wenn die Wellen sich geglättet hätte, würde alles wieder wie zuvor werden.
Mit einer Geste bedeutete Arren Mia sich zu erheben und zu entfernen, er wirkte nun doch schrecklich aufgebraucht nach dem langen Gespräch und allein ihr gutes Herz würde schon verlangen den beschäftigten Mann eine Weile nun ruhen zu lassen.
Als die Selûnitin das Zimmer verlassen würde, war nur noch ein Schlürfen des viel zu süßen Tees mit einem begleitenden
Azuth mit euch.
Zu vernehmen.
Mia wäre der Einladung natürlich gefolgt und ließ die Worte Arren's auf sich wirken. Vieles davon war ihr nicht neu, hatte sie es schließlich auch schon herausgefunden oder vermutet. Das Zembale am Ende das Übel war, überraschte sie schon, aber sie kannte den unangenehmen Mann schließlich auch nicht. Mia brannte deutlich etwas auf der Zunge, jedoch schwieg sie. Sie war es leid geworden sich selbst verteidigen zu müssen und die Dinge richtig zu stellen. Am Ende glaubte ohnehin jeder was er glauben wollte. Eine Lehre welche sie durch die Explosion sehr wohl gelernt hatte. So schwieg sie weiterhin und nahm die Worte Bannwebers weiter auf. Als dieser ihr noch den Hinweis gab das sie sich noch einige Zeit vom Unterricht fern halten sollte, war sie durchaus enttäuscht. Sie hatte soviel für die Akademie getan und am Ende stand man nicht mal zu ihr oder gab es zumindest kund um ihre Verfehlung abzumildern. Jedoch bestärkte sie dieser Umstand in ihren Gedanken nur noch mehr. Sie nickte schließlich nur, verabschiedete sich und verließ den Raum. Ob sie nach den sechs Wochen zurückkehren würde lies sie offen, sie war sich nicht mehr sicher ob die Akademie der richtige Weg für sie war.