Morgens früh, als die Sonne gerade aufging und man schon Geräusche von Arbeit hinter den Türen der Schänke hören konnte, begab sich Lyrandis zum Humpen. Sie las sich noch einmal die Notiz von Brom durch und steckte diese dann wieder in ihre Tasche.
Sie stand vor der Türe, wollte zuerst Klopfen, besann sich dann eines besseren und öffnete die Türe einfach. Ihre Schritte führten sie zur Theke, wo Brom meistens eben diese wischte. Sollte er nicht da sein, wird sie auf ihn warten und dann freundlich ein Gespräch anfangen.
,,Seid mir gegrüßt werter Brom. Ihr hattet auf meinen Aushang geschrieben und ich würde gerne mit Euch darüber reden. Mich nennt man Lyrandis." Bei dem Wort ,Aushang' holt sie eben diesen Zettel hervor und zeigt ihm diesen, eine Reaktion von ihm abwartend.
Brom war wie immer am Einschenken von Humpen. Dann schaut er zu Lyrandis.
Mahal! Ihhr seid also Lyrandis und sucht Arbeit? Ich habe eine Stelle als Kellnerin frei. Wäre das was für Euch?
Sanft lächelnd erwiedert sie freundlich:
"Ich bin hier, weil ich Euch nicht im Unklaren lassen wollte, das ich nun schon beim Theater nachgefragt habe. Wenn die Zeit besteht, werde ich aber hier bei Euch gerne aushelfen, sollte Not am Manne sein."
Das heisst, ihr wollt eigentlich zum Theather ... und wenn dies nicht klappt, dann könntet ihr mal hier einspringen? Also bin ich ein Art ... Notnagel?
"Natürlich nicht, werter Herr" hebt beschwichtigend die Hände.
"Es ist nur so, dass man mir empfohlen hatte, im Theater nachzufragen und ich Euer Schrieb unter meinem Aushang erst später gesehen habe. Und selbstverständlich meinte ich mit dem Aushelfen es so, dass wenn ich schon eine Arbeit gefunden habe, ich bei Euch aushelfen könne, sollte es eng bei Euch werden und sich kein Personl finden. Sozusagen in meiner Freizeit.
Mit nichten würde ich diese schöne Schänke nur als Notnagel betiteln. Nur ein Lump würde soetwas ernst meinen."
Sie lächelt ihn an, hofft, dass er versteht, da er sie wohl missverstanden hatte.
Brom wischt gerade über den Thresen.
Hm ... 1. Habt Ihr schon eine Bürgerschaftsurkunde? 2. Was heisst Freizeit? Vielleicht warten wir lieber ab, wie es bei Euch wird.
Kommt dann einfach wieder vorbei.
"Ähm, ja, das meinte ich auch, dass ich dann wieder vorbei kommen werde und eine Bürgerschaftsurkunde besitze ich noch nicht, wo kann man diese abholen?"
Sie lächelt etwas schief.
"Abholen könnt ihr die bei der Stadtverwaltung."
Sagte da jemand aus dem hintergrund - Azdaren der Gaukler und Sänger der so oft vor dem Humpen anzutreffen war.
"Aber ihr benötigt zwei Bürgen dafür, und ein klein wenig Gold. Insofern ist es gar nicht so leicht. Aber vielleicht kann ich euch ja helfen? Ich suche gerade jemanden für ein wenig Arbeit, und ich habe gehört ihr habt euch auch im Theater umgeschaut. Ist das richtig?"
Sie drehte sich um und nickte Azdaren freundlich zu.
"Ja, ich wollte im Theater arbeiten. Und wenn ich Eure Arbeit annehme, würdet Ihr einer der Bürgen sein?"
Azdaren lächelte.
Nun, das kommt auf ein paar Dinge an. Vor allem darauf ob ihr denn die Arbeit die ich euch gebe gut ausführen könnt.
Seid ihr eine Schaustellerin, oder warum habt ihr euch im Theater beworben? Ich suche jemanden der Musik und Tanz nicht abgeneigt ist.
"Ich würde nicht sagen, dass ich eine Schaustellerin bin, wohl aber denke ich, dass jeder tanzen kann und ich mich auch dafür interessiere. Und zum Theater ging ich, weil jemand mich bat, zuerst dort zu fragen.
Baucht Ihr jemanden, der Euch begleitet bei Eurer Musik?"
So ist es, und leider auch recht dringend. Diejenige die eigentlich mit mir bei meinem Auftritt spielen wollte ist bedauerlicherweise verhindert.
Wie viel Übung habt ihr denn darin vor Publikum aufzutreten? Also auch vor grösserem Publikum?
"Nun, vor größerem Puplikum noch nie... Und wann wäre der Auftitt? Zum fest in Weilersbach? Hätten wir noch Zeit zum üben?"
Lyrandis wird ein wenig nervös, was man sehr gut merken kann.
"Wir hätten noch heute und morgen Zeit - und ihr müsst nur jenes vollbringen was ihr wirklich könnt."
Er reichte ihr seine Hand.
"Ihr erhaltet das Gold welches Weilersbach meiner eigentlichen Begleitung zahlen wollte, und wir fangen gleich mit dem üben an. Einverstanden?"
Sie zögert leicht, als er ihr die Hand hinhält, ergreift diese dann aber.
"Wird er die ganze Zeit des Festes dauern, Euer Auftritt meine ich, oder nur einen Teil der Zeit? Und ich darf dennoch Kostümiert kommen?"
Sie stockt kurz, da ihr wohl etwas eingefallen ist.
"Ich muss auch vor dem Feste mich zurecht machen, wegen dem Kostüm, es ist sehr Zeitaufwendig. Wäre dies ein Problem für Euch?"