Wenn Atheron am Morgen ausgeschlafen aus seinem Zimmer kommt oder todmüde dorthin zurückkehrt, kann er einen dicken Umschlag an seinen Türrahmen gelehnt sehen. Auf dem Umschlag steht mit Druckbuchstaben, die aber eine weibliche Hand vermuten lassen: "An Atheron, wichtig!" Der I-Punkt wurde als Herzchen gemalt.
Wenn er den Umschlag in der Hand hält, in dem sich wohl einige Seiten Brief befinden, so wie es sich anfühlt, kann er einen dezenten Parfum-Duft wahrnehmen. Fürstenborn No. 5, ein Verkaufsschlager in Del'ailas Laden, blumig und gleichzeitig sinnlich-verführerisch.
Was mag da wohl drin sein? Ein Liebesbrief? Geheime Informationen? Oder will man ihm jetzt auch was anhängen, wie Meree?
Recht verwirrt hob er den Brief morgens auf, drehte und wendete ihn zu allen Seiten einmal ehe er ihn schließlich öffnete und - was vorfand?
Sobald er die Lasche des Briefes öffnete, würde er merken, dass da ein Faden dran festgemacht war. Und es machte sich auch ein übelerregender Geruch breit, wie Erbrochenes, nur um einiges stärker. Die Unterseite des Umschlags wurde feucht und ein wenig auf den Boden.
Im Umschlag befand sich ein wasserdichter Lederbeutel, der so präpariert wurde, das er seine stinkende Überraschung beim öffnen des Umschlages freilässt.
Atheron würde den Brief, sobald der Geruch austrat, sofort fallen lassen. Er war eher mäßig begeistert davon und fragte auch alsbald nach, wer den Brief abgegeben hatte. Das musste der Wirt ja gesehen haben, wenn er ständig Wache hielt..
Der Geruch wird sich als äußerst hartnäckig an Händen, Kleidung und vorallem am Boden zeigen, gerade jetzt wo die Holzdiehlen die Flüssigkeit noch etwas aufnehmen können, eine wirklich penetrante Geruchsbelästigung.
Brom hat jedenfalls niemanden mit so einem Brief in der Hand gesehen. Aber er führt bei den Gästen oder Anwohnern ja auch keine Leibesvisitation durch und so ein Brief ist leicht hochgeschmuggelt.
Mit der Information, dass oben irgendein Witzbold sich ein Scherz erlaubt hatte und man die Sauerei doch bitte entfernen solle, ging Atheron zu seinem "zweiten" Wohnplatz. In der Akademie schnappte er sich kurzer Hand einen zweiten Wurf Kleidung, stopfte sie in einen Sack und ging damit zum Badehaus. Dort würde er sich erst einmal gründlich waschen..
Und so wurde Lola zum Boden scheuern verdammt und lüftete gut durch, aber direkt vor Aths Tür wird der Geruch wohl dennoch die nächsten Tage unangenehm auffallen und so manchen die Nase rümpfen lassen.
Was kümmerte das Atheron? Nachdem er sich gründlich gewaschen hatte, zog er den Wurf anderer Klamotten über und warf die, die den Geruch bereits absorbiert hatten, weg. Danach machte er sich auf zur Kriegerakademie und versicherte sich lediglich, dass ein Bett noch frei war. Mehr tat er erstmal in dieser Sache nichts..