Es gab doch früher mal im Tempel einen Mitarbeiter, der sich um Wundversorgung und/oder Amputationen, sprich allem blutigen kümmerte. Dazu noch mit so einem passenden Namen.
Da Gerald ja als freiwilliger Helfer im Tempel arbeitete aber auch mehr machen wollte, als immer nur Bettpfannen ausleeren, war die Frage jetzt, ob es den immernoch gab und ob er ihm da über den Weg laufen würde.
Wahrscheinlich meint Gerald Hans Hackebeil. Der beste Vhirurg von ganz Seldaria, der seinem blutigen Namen stets volle Ehre macht. Ja, es gab ihn noch. Man traf ihn auch oft genug an im Krankenzimmer.
((Ähmja ... Bug gefunden^^))
Dann waren sie sich sicher auch schonmal begegnet und hatten ein paar Worte gewechselt. Also würde Gerald einfach mal, wenn es gerade ruhig im Krankenzimmer war und kein akuter Notfall vorlag, sich zu Hans stellen oder setzen, helfend beim säubern von Instrumenten zur Hand gehen oder was mit ihm trinken.
"He, Hans. Hast du eigentlich schonmal darüber nachgedacht, dir einen Lehrling zuzulegen? Ich mein, wir haben hier unsere Giftmischer und Tonan für die richtigen auf Leben und Tod-Notfälle, wenn er dabei nicht selbst abklappt, aber sonst so, wenns blutig wird und du ausfällst, dann siehts schlecht aus."
Und so würde wohl Hans gerade einen Angelhaken aus dem Bein eines Kindes rausschneiden.
Hm ... Sicherlich kann ich mal einen Lehrling gebrauchen. Denkst Du denn, dass Du das hinkriegst? Also ich meine ... Es ist keine einfache Aufgabe!
Gerald würde dann versuchen das Kind nebenbei so gut wie möglich abzulenken, in dem er zum Beispiel eines der Skalpelle wagemutig auf der Fingerspitze balancierte...
"Ich denk schon, das ich das pack. Ich hab ne ruhige Hand -"
... oder eine Münze hinterm Ohr hervorzauberte.
"geschickte Finger und ich hab schon einiges gesehen, so schnell dreht sich mir nicht der Magen um."
Hans schaute kurz zu Geralds Aktivitäten und lächelte einen Moment. Danach gab er ihm ein Messer und blickte ihn an.
Dann lass uns doch mal schauen, wie ruhig Deine Hand ist. Wir gehen mal dahinten zu Wilfried Neugebauer. Er wurde von Wölfen angegriffen ... Und das Bein ist vollkommen zerfetzt ... Am Besten Du trennst es mal in meinem Beisein vom Körper ab ... Dann schauen wir mal, wie gut Du Dich anstellst.
Und mit den Worten verabschiedet er sich schon bei dem Jungen und geht mit Gerald zu Winfried. Dabei schaut er zu Gerald fragend.
Tja, dann fang mal an zu erzählen, was Du machen würdest ... Und wenn ich sage "In Ordnung" darfst Du es auch gleich mal angehen.
Einverstanden?
Gerald vergewisserte sich, dass Winfried im Moment weggetreten war und hob kurz die Decke an, um sich das Bein zu beschauen und es mit mit einem gemurmelten "Scheiße..." zu kommentieren.
"Also... es ist kein akuter Notfall, deswegen könnten wir wohl erstmal schauen, ob Del nicht irgendein Schlafmittel in ihrem Giftschränkchen hat - wäre sicher scheiße, wenn er mitten drin aufwacht. Dann... hm... ich würde ab hier schneiden, um so viel wie möglich vom Bein zu erhalten, vielleicht kann man dann noch ein Holzbein dranpappen. Dadrüber wird dann feste abgebunden, damit er nicht ausläuft und nach der ganzen Sache Brandeisen ran, um die Wunde zu schließen."
Hans nickt fachmännisch dazu, blickt zu Winfried, dann zu Gerald.
Was würdest Du denn machen, wenn Del'aila nicht da ist? Also wenn Du niemanden hast, der Dir eine Mittelchen gibt? Wie würdest Du dann vorgehen?
"Ihm sagen 'Beiß die Zähne zusammen', was zum draufbeißen geben und hoffen, dass er möglichst schnell vor Schmerzen bewußtlos wird? Oder vorher ordentlich abfüllen, soll ja auch helfen."
Hans nickt dabei wieder.
Richtig. Die genaue Vorbehandlung ist immer von der Person abhängig. Hast Du ein Kind, solltest Du ihm natürlich keinen Alkohol geben. Sollte es eine Schwangere sein, ebenso nicht.
Und unter uns ... Die Männer brauchen immer viel Alkohol, weil sie so eine Angst haben.
Und dann lacht Hans und legt die Hände auf seinen wankenden Bauch.
Dann fang mal an.
Und so schaut Hans zu Gerald und beobachtet besonders seine Schnittführung.
"Alles klar.... einen Moment." Gerald verschwand nur kurz in die Küche, Hände waschen und sauberer Handschuhe anziehen, muss sich ja nicht gleich alles entzünden, wenn er da rumschnibbelt.
Dann vergewisserte er sich, dass der Patient betäubt oder abgefüllt oder was auch immer war, oder kümmerte sich darum, wenn es noch nötig war.
Dann wurde das Bein kräftig abgebunden. Er setzte mit einem der scharfen Messer an, mit etwas Raum zu den Verletzungen, falls das darüberliegende Gewebe schon entzündet war, aber so dass noch möglichst viel erhalten blieb. Sobald das Fleisch durchtrennt war, dann noch mit der Knochensäge ran und fertig.
Gelogen hatte er nicht, er hatte wirklich eine ruhige Hand, fuhrwerkte beim schneiden also nicht wie ein Metzger rum, und übergeben musste er sich auch nicht. Dazu ging er auch noch mit dem nötigen Ernst an die Sache heran, man sah also kein manisches Grinsen auf seinem Gesicht, während er ins Fleisch schnitt... soll ja so Verrückte geben, denen sowas Spaß macht.
Hans schaute sich fachmännisch das alles an und nickte abschliessend.
Sehr gut ... Du hast sogar an das Händewaschen gedacht ... Ich denke einer weiteren Lehre bei mir steht nichts mehr im Wege.
Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit.
Und so wird er Gerald in seine Instrumente einführen und ihm die ersten Handgriffe erklären. Und danach nahm die Lehre seinen Lauf.