Zuhause
Wie war das noch in dem Märchen? "Es ist nirgendwo so schön, wie zuhause"? Einerseits... richtig. Auf der anderen Seite allerdings... wenn sich jemand nun meine Heimat ansehen würde, er würde sie für eine Müllkippe halten. Die letzten Momente ehe ich durch's Portal stieg, sind mir noch immer nur zu gut in Erinnerung. Das Abendessen mit Dante, die Aussprache mit Vico und ...die jüngsten Erlebnisse in den Schatten. Die Schatten zehrten an mir und laugten mich aus... doch ging es diesmal schneller vorrüber als gedacht. Das letzte Treffen hat mich ... aufgebaut, mich durchatmen lassen, sodass ich das alles nun mit anderen Augen sehen kann. Wieso kam es zuvor nie zu solch einer Unterhaltung? Nun.. es ist egal. Seldaria ist... egal.
Ich traute meinen Augen kaum als ich durch das Portal wieder in "meine Welt" kam. Ich erkannte sie nicht wieder. Feuer, Flammen... der Geruch von verbranntem und noch immer brennendem Holz lag in der Luft. Verbranntes Fleisch und obwohl ich tief in den Wäldern ankam, konnte ich die Schreie hören. Teilweise waren es Befehle die durch die Luft schallten, teilweise auch Schmerzenslaute und Angstschreie. Es war ein schrecklicher Anblick. Bereits von hier aus konnte ich den rotglühenden Himmel erkennen mitsamt der Rauchsäule die emporstieg. Weit am Horizont konnte ich einen geflügelten Schrecken erkennen, der sich davonmachte. Mir schnürte sich die Kehle zu als sich der Erdenwächter selbst auf diese Entfernung noch als riesig erwies. Aber... allein die Tatsache dass ich bei durchaus gutem Licht keine Schmerzen in den Augen hatte, war zumindest ein klitzekleines bisschen beruhigend. Der Schutz wirkte hier wieder. Also verschwendete ich keine Zeit und ließ mich auf Liliums Rücken nieder, welche mich mit sagenhafter Kraft und Geschwindigkeit durch die Wälder trug, bis zum nächsten Dorf. Häuser standen in Flammen, die kleinen, zierlichen Bauten. Der See war ausgetrocknet, die Brunnen zerstört, überall lagen Leichen verteilt und ein paar Wenige versuchten die Flammen zu löschen und die an einer Hand abzählbare Anzahl Überlebender zu bergen und zu versorgen. Ich befahl meiner Säblerin kurzerhand mich weiter zu bringen, in mein Heimatdorf und sie tat wie ihr befohlen. Es gab keinen Abschnitt in den Wäldern, in denen kein Feuer wütete - hier und da sah man auch Orken und Untote welche die verbrannten Überreste plünderten - doch ich hatte einfach keine Zeit mich um sie zu kümmern. Ich musste nach Hause. Jetzt.
Verbrannte Erde...
7 Tote...
Ein zerstörtes Gebäude...
Flammen...
Hitze...
Schreie...
Ich stieg von Liliums Rücken, die Kehle wie zugeschnürt, ich konnte nicht atmen, mich kaum rühren... ehe ich schließlich auf die Knie sank und ich spüren konnte, wie mir die Tränen über die Wangen liefen. Das kleine Waldstück mit seiner Lichtung wo wir lebten... es war nichts mehr davon übrig. Nurmehr große Trümmer der Holzbalken und des Daches waren noch gut erkennbar wie sie da alle auf einem Haufen lagen, wo früher einst unser Haus stand. Ich starrte eine gefühlte Ewigkeit einfach nur hin, konnte nicht wegsehen und die Tränen rannen herab, als würden sie niemals mehr versiegen. Ein entsetzlicher Schrei holte mich wieder in die Wirklichkeit und ließ mich aus meiner Starre erwachen. Ich erhob mich, nahm eins meiner Langschwerter vom Rücken und... musste irgendwie einfach nur hoffnungsvoll auflächeln, als ich die Gravur mit den Fingerspitzen berührte. "Nei shano dieb" - wie verdattert war Dante nur gewesen als ich ihm die Bedeutung der Worte erklärte. Eine Klinge genau nach meinem Geschmack, nicht zu breit, nicht zu schmal. Wunderbar leicht und doch überaus stabil. Also lauschte ich nochmals auf den erneuten Aufschrei und folgte ihm. Er führte mich ein kleines Stück in die lodernden Wälder hinein und inmitten eines sich dort gebildeten Feuerkreises durch die umgefallen Bäume saß... ein kleines Mädchen. Ein hilfloses, ängstliches Elfenmädchen. Ohne zu zögern sprang ich mit der gezogenen Klinge durch die Flammen, welche an meinem Leib hochzüngelten und mir stellenweise die Haut versengten, ebenso wie die Haare. Aber es war egal - es zählte für den Augenblick nur, dieses kleine, junge Leben zu retten. Ich sprang durch die Flammen, wickelte dem Mädchen meinen Umhang um, packte es und sprang erneut durch's Feuer und raus aus dem Waldstück zurück zur verbrannten Lichtung. Das Mädchen schüttelte den Umhang ab und klammerte sich schutzsuchend an mich. Da erst fiel mir ihr kurzes, verwuscheltes rotes Haar auf und ein Blick in ihr Gesicht zeigte mir zwei verängstigte, panische Augen, das eine von goldener Färbung und das andere zeigte sich silbern mit blauem Schimmer, nicht ungewöhnlich für das Kind zweier Druiden. Und dennoch... auch wenn ich mich so sehr dagegen wehrte... holten mich meine Erinnerungen ein und ich fand mich für den Moment an einem anderen Ort wieder...
Schreie...
Peitschender Wind...
Eine Klippe...
Wasser...
Eine kleine Insel...
Der Heldenpass, Seldaria. Nicht fern der Tore von Dunkelbrunn. Ich hörte dieses Schreien, wurde davon angelockt - ebenso mein Begleiter Corvus, ein Gnoll. Ein überaus... großer, intelligenter Gnoll. Ich traf auf ihn, zusammen mit einem Dunkelelfen, in Dunkelbrunn und wir... verschonten sein Leben. Er gab sich uns gegenüber nicht direkt als feindlich aber ein wahrer Freund ist auch etwas anderes. Dennoch konnte man sich gut mit ihm verstehen - ausser man stand auf seiner Beuteliste. Seldaria wird immer der seltsamste Fleck bleiben, auf dem ich je war. "Gehen ein Gnoll, eine Kaldorei und ein Drow über den Pass..." so könnte ein wirklich schlechter Witz anfangen, hrm? Jedenfalls... schien dieses Geschrei nicht nur mich und Corvus anzulocken, sondern auch eine Gruppe Städter. Als ich sah wie sie sich auf den Weg aussenherum machten, entschloss ich mich kurzerhand die Klippe hinabzuspringen, dass das Wasser an dieser Stelle tief genug war, wusste ich. Ich hoffte nur, dass ich nicht an den spitzen Felsen hängenbleibe. Gesagt, getan. Ich sprang diese Klippe hinunter und landete Elune-sei-dank sicher im Wasser, orientierte mich und folgte ohne groß nachzudenken weiter diesem Geschrei. Es stellte sich heraus, dass es von einem kleinen Bündel erzeugt wurde, welches auf einem winzigen Fleckchen Erde mitten im Wasser lag. Zwischen Schilf und Gras versteckt. Ich hob es auf und erkannte sofort, dass es sich um einen Säugling handelte - menschlich. Jedoch mit einer kleinen Schnittwunde in der Handfläche. Bevor ich mich jedoch darum kümmern konnte, waren auch die Städter vor Ort - dank meiner Vermummung jedoch, erkannte sie nicht wer vor ihnen stand - und wollten mir den Säugling abnehmen. Ich ließ das natürlich nicht zu und setzte mich mit Worten zur Wehr, sie hätten das Baby ohnehin nur in die Stadt gebracht, wo es aufgrund seiner Verletzung vermutlich etliche Untersuchungen über sich ergehen lassen hätte müssen. Sie beschossen mich mit Zaubern, drohten mir, doch beharrte ich darauf das Baby mitzunehmen. Als diese... magisch begabte Person dann einen mächtigeren Zauber murmelte, bereitete ich mich schon darauf vor, ihn irgendwie abfangen zu müssen - doch kaum ließ sie ihren Zauber los - brach ihr Gefährte zusammen. Er hatte sich zwischen ihren Zauber und mich geworfen, damit das Kind nicht zu schaden kommt. Letztlich gab sie jedoch mir die Schuld daran, dass er sich dazwischengeworfen hätte und... hey! Was bitte kann ich denn dafür, dass ihr Gefährte nicht will, dass sie einfach so 'n kleines Kind abmurkst.
Jedenfalls nahm ich das Kind mit mir und eine andere Bewohnerin des Waldes, nahm es in ihre Obhut um dafür zu sorgen. Ich besuchte die beiden recht oft und irgendwann... vertraute sie mir das Kind ganz an. Es wuchs wirklich unglaublich schnell und hatte einen überaus ungewöhnlichen Appetit, doch es sollte mich nicht stören, immerhin hab ich für 'ne ganze Söldnerhalle gekocht. Leonie, so wurde sie genannt, wuchs ausserordentlich schnell und hatte schon sehr bald die Größe eines rund 10-13-jährigen Menschenkindes erreicht, erwies sich als ungemein geschickt und schnell lernfähig. Auch das Sprechen und Laufen klappte regelrecht auf Anhieb. Sie hatte rötlich-oranges Haar, ein goldenes Auge und ein blaues. Irgendwann am Plateausee, als der Schnee gerade über die Wälder zog, begann sie fürchterlich zu schreien und am Rücken heftig zu bluten bis schließlich... ledrige Flügel zwischen ihren Schulterblättern herauswuchsen und sich die Wunden von selbst schlossen. Leonie, mein Wechselbalg. Sie war... wie eine richtige Tochter für mich, ich brachte ihr alles bei, was sie wissen musste über die Wälder und versuchte bestmöglich dafür zu sorgen, dass sie in Sicherheit war. Zudem war sie magisch begabt und wirkte so bereits recht früh den ein oder anderen Zauber. Und dennoch... trennten sich unsere Wege leider viel zu früh. Mein kleiner Teufel, meine Prinzessin, meine kleine Leonie. Wo auch immer Du jetzt bist - vielleicht denkst Du ja dann und wann an mich, wenn der Schnee fällt. Du wirst immer meine Tochter sein.
Leonie...
Corvus...
Umbra...
Shan'do...
Kommt zurück...
*mit mehreren Tintenflecken, Wasserflecken und Schmierern endet der Eintrag*
Wie war das noch in dem Märchen? "Es ist nirgendwo so schön, wie zuhause"? Einerseits... richtig. Auf der anderen Seite allerdings... wenn sich jemand nun meine Heimat ansehen würde, er würde sie für eine Müllkippe halten. Die letzten Momente ehe ich durch's Portal stieg, sind mir noch immer nur zu gut in Erinnerung. Das Abendessen mit Dante, die Aussprache mit Vico und ...die jüngsten Erlebnisse in den Schatten. Die Schatten zehrten an mir und laugten mich aus... doch ging es diesmal schneller vorrüber als gedacht. Das letzte Treffen hat mich ... aufgebaut, mich durchatmen lassen, sodass ich das alles nun mit anderen Augen sehen kann. Wieso kam es zuvor nie zu solch einer Unterhaltung? Nun.. es ist egal. Seldaria ist... egal.
Ich traute meinen Augen kaum als ich durch das Portal wieder in "meine Welt" kam. Ich erkannte sie nicht wieder. Feuer, Flammen... der Geruch von verbranntem und noch immer brennendem Holz lag in der Luft. Verbranntes Fleisch und obwohl ich tief in den Wäldern ankam, konnte ich die Schreie hören. Teilweise waren es Befehle die durch die Luft schallten, teilweise auch Schmerzenslaute und Angstschreie. Es war ein schrecklicher Anblick. Bereits von hier aus konnte ich den rotglühenden Himmel erkennen mitsamt der Rauchsäule die emporstieg. Weit am Horizont konnte ich einen geflügelten Schrecken erkennen, der sich davonmachte. Mir schnürte sich die Kehle zu als sich der Erdenwächter selbst auf diese Entfernung noch als riesig erwies. Aber... allein die Tatsache dass ich bei durchaus gutem Licht keine Schmerzen in den Augen hatte, war zumindest ein klitzekleines bisschen beruhigend. Der Schutz wirkte hier wieder. Also verschwendete ich keine Zeit und ließ mich auf Liliums Rücken nieder, welche mich mit sagenhafter Kraft und Geschwindigkeit durch die Wälder trug, bis zum nächsten Dorf. Häuser standen in Flammen, die kleinen, zierlichen Bauten. Der See war ausgetrocknet, die Brunnen zerstört, überall lagen Leichen verteilt und ein paar Wenige versuchten die Flammen zu löschen und die an einer Hand abzählbare Anzahl Überlebender zu bergen und zu versorgen. Ich befahl meiner Säblerin kurzerhand mich weiter zu bringen, in mein Heimatdorf und sie tat wie ihr befohlen. Es gab keinen Abschnitt in den Wäldern, in denen kein Feuer wütete - hier und da sah man auch Orken und Untote welche die verbrannten Überreste plünderten - doch ich hatte einfach keine Zeit mich um sie zu kümmern. Ich musste nach Hause. Jetzt.
Verbrannte Erde...
7 Tote...
Ein zerstörtes Gebäude...
Flammen...
Hitze...
Schreie...
Ich stieg von Liliums Rücken, die Kehle wie zugeschnürt, ich konnte nicht atmen, mich kaum rühren... ehe ich schließlich auf die Knie sank und ich spüren konnte, wie mir die Tränen über die Wangen liefen. Das kleine Waldstück mit seiner Lichtung wo wir lebten... es war nichts mehr davon übrig. Nurmehr große Trümmer der Holzbalken und des Daches waren noch gut erkennbar wie sie da alle auf einem Haufen lagen, wo früher einst unser Haus stand. Ich starrte eine gefühlte Ewigkeit einfach nur hin, konnte nicht wegsehen und die Tränen rannen herab, als würden sie niemals mehr versiegen. Ein entsetzlicher Schrei holte mich wieder in die Wirklichkeit und ließ mich aus meiner Starre erwachen. Ich erhob mich, nahm eins meiner Langschwerter vom Rücken und... musste irgendwie einfach nur hoffnungsvoll auflächeln, als ich die Gravur mit den Fingerspitzen berührte. "Nei shano dieb" - wie verdattert war Dante nur gewesen als ich ihm die Bedeutung der Worte erklärte. Eine Klinge genau nach meinem Geschmack, nicht zu breit, nicht zu schmal. Wunderbar leicht und doch überaus stabil. Also lauschte ich nochmals auf den erneuten Aufschrei und folgte ihm. Er führte mich ein kleines Stück in die lodernden Wälder hinein und inmitten eines sich dort gebildeten Feuerkreises durch die umgefallen Bäume saß... ein kleines Mädchen. Ein hilfloses, ängstliches Elfenmädchen. Ohne zu zögern sprang ich mit der gezogenen Klinge durch die Flammen, welche an meinem Leib hochzüngelten und mir stellenweise die Haut versengten, ebenso wie die Haare. Aber es war egal - es zählte für den Augenblick nur, dieses kleine, junge Leben zu retten. Ich sprang durch die Flammen, wickelte dem Mädchen meinen Umhang um, packte es und sprang erneut durch's Feuer und raus aus dem Waldstück zurück zur verbrannten Lichtung. Das Mädchen schüttelte den Umhang ab und klammerte sich schutzsuchend an mich. Da erst fiel mir ihr kurzes, verwuscheltes rotes Haar auf und ein Blick in ihr Gesicht zeigte mir zwei verängstigte, panische Augen, das eine von goldener Färbung und das andere zeigte sich silbern mit blauem Schimmer, nicht ungewöhnlich für das Kind zweier Druiden. Und dennoch... auch wenn ich mich so sehr dagegen wehrte... holten mich meine Erinnerungen ein und ich fand mich für den Moment an einem anderen Ort wieder...
Schreie...
Peitschender Wind...
Eine Klippe...
Wasser...
Eine kleine Insel...
Der Heldenpass, Seldaria. Nicht fern der Tore von Dunkelbrunn. Ich hörte dieses Schreien, wurde davon angelockt - ebenso mein Begleiter Corvus, ein Gnoll. Ein überaus... großer, intelligenter Gnoll. Ich traf auf ihn, zusammen mit einem Dunkelelfen, in Dunkelbrunn und wir... verschonten sein Leben. Er gab sich uns gegenüber nicht direkt als feindlich aber ein wahrer Freund ist auch etwas anderes. Dennoch konnte man sich gut mit ihm verstehen - ausser man stand auf seiner Beuteliste. Seldaria wird immer der seltsamste Fleck bleiben, auf dem ich je war. "Gehen ein Gnoll, eine Kaldorei und ein Drow über den Pass..." so könnte ein wirklich schlechter Witz anfangen, hrm? Jedenfalls... schien dieses Geschrei nicht nur mich und Corvus anzulocken, sondern auch eine Gruppe Städter. Als ich sah wie sie sich auf den Weg aussenherum machten, entschloss ich mich kurzerhand die Klippe hinabzuspringen, dass das Wasser an dieser Stelle tief genug war, wusste ich. Ich hoffte nur, dass ich nicht an den spitzen Felsen hängenbleibe. Gesagt, getan. Ich sprang diese Klippe hinunter und landete Elune-sei-dank sicher im Wasser, orientierte mich und folgte ohne groß nachzudenken weiter diesem Geschrei. Es stellte sich heraus, dass es von einem kleinen Bündel erzeugt wurde, welches auf einem winzigen Fleckchen Erde mitten im Wasser lag. Zwischen Schilf und Gras versteckt. Ich hob es auf und erkannte sofort, dass es sich um einen Säugling handelte - menschlich. Jedoch mit einer kleinen Schnittwunde in der Handfläche. Bevor ich mich jedoch darum kümmern konnte, waren auch die Städter vor Ort - dank meiner Vermummung jedoch, erkannte sie nicht wer vor ihnen stand - und wollten mir den Säugling abnehmen. Ich ließ das natürlich nicht zu und setzte mich mit Worten zur Wehr, sie hätten das Baby ohnehin nur in die Stadt gebracht, wo es aufgrund seiner Verletzung vermutlich etliche Untersuchungen über sich ergehen lassen hätte müssen. Sie beschossen mich mit Zaubern, drohten mir, doch beharrte ich darauf das Baby mitzunehmen. Als diese... magisch begabte Person dann einen mächtigeren Zauber murmelte, bereitete ich mich schon darauf vor, ihn irgendwie abfangen zu müssen - doch kaum ließ sie ihren Zauber los - brach ihr Gefährte zusammen. Er hatte sich zwischen ihren Zauber und mich geworfen, damit das Kind nicht zu schaden kommt. Letztlich gab sie jedoch mir die Schuld daran, dass er sich dazwischengeworfen hätte und... hey! Was bitte kann ich denn dafür, dass ihr Gefährte nicht will, dass sie einfach so 'n kleines Kind abmurkst.
Jedenfalls nahm ich das Kind mit mir und eine andere Bewohnerin des Waldes, nahm es in ihre Obhut um dafür zu sorgen. Ich besuchte die beiden recht oft und irgendwann... vertraute sie mir das Kind ganz an. Es wuchs wirklich unglaublich schnell und hatte einen überaus ungewöhnlichen Appetit, doch es sollte mich nicht stören, immerhin hab ich für 'ne ganze Söldnerhalle gekocht. Leonie, so wurde sie genannt, wuchs ausserordentlich schnell und hatte schon sehr bald die Größe eines rund 10-13-jährigen Menschenkindes erreicht, erwies sich als ungemein geschickt und schnell lernfähig. Auch das Sprechen und Laufen klappte regelrecht auf Anhieb. Sie hatte rötlich-oranges Haar, ein goldenes Auge und ein blaues. Irgendwann am Plateausee, als der Schnee gerade über die Wälder zog, begann sie fürchterlich zu schreien und am Rücken heftig zu bluten bis schließlich... ledrige Flügel zwischen ihren Schulterblättern herauswuchsen und sich die Wunden von selbst schlossen. Leonie, mein Wechselbalg. Sie war... wie eine richtige Tochter für mich, ich brachte ihr alles bei, was sie wissen musste über die Wälder und versuchte bestmöglich dafür zu sorgen, dass sie in Sicherheit war. Zudem war sie magisch begabt und wirkte so bereits recht früh den ein oder anderen Zauber. Und dennoch... trennten sich unsere Wege leider viel zu früh. Mein kleiner Teufel, meine Prinzessin, meine kleine Leonie. Wo auch immer Du jetzt bist - vielleicht denkst Du ja dann und wann an mich, wenn der Schnee fällt. Du wirst immer meine Tochter sein.
Leonie...
Corvus...
Umbra...
Shan'do...
Kommt zurück...
*mit mehreren Tintenflecken, Wasserflecken und Schmierern endet der Eintrag*