Langsam schritt Iotar durch die Masse an Leuten, suchte mit seinen müden Augen jene pockennarbige Gestalt, von der er sich Hilfe erhoffte. Es schien für ihn einer dieser Abende, in denen sich eine seltsame Ruhe über alles legte, soetwas wie die Stille, bevor eine Bestie zu einem gewaltigen Brüllen ansetzt. Doch die Müdigkeit und der stetige innere Kampf um Kontrolle kosteten ihn mehr Kraft, als er gedacht hatte. Seine Hände zitterten, als er sich mit ihnen einen Weg zwischen zwei Dirnen bahnte, die ihn wohl trotz seiner Aufmachung für 'leichte Beute' hielten. Während er weiter suchte, vermischte sich das Summen und Brummen der Leute mit dem Rauschen seines eigenen Blutes, das heftig in seinem Körper pulsierte. Alles trat in den Hintergrund, während die Meeresbrise an seiner lumpigen Kleidung zerrte. Er sah, während er nach Schwarzbein Ausschau hielt, nur noch, wie sich etliche Münder mit ungepflegten, oft nur aus schwarzen Stumpen bestehenden Zähnen öffneten, lachten, tranken und küssten. Und wieder überwältigte ihn dieses Gefühl der Abscheu, jene Regung die ihm so fremd schien und doch ein Teil von ihm war, immer gewesen war. Instinktiv griff er unter seine Haare und betastete seine Ohrenspitzen, Toos Schwarzbein hatte er vergessen.
Dann zwang ihn ein vertrauter Schmerz in die Knie und er würgte die Reste seines letzten, kärglichen Mahls hervor. Er hörte das Lachen der Wenigen nicht, die in seiner Nähe standen und auf ihn deuteten, sah nur wie sich diese widerlich aufgedunsenen Mäuler vor Hohn öffneten, die dort in ihren hässlich groben Gesichtern prangten, fast so, als wären sie von jemandem, der überhaupt nichts von Kunst verstand, grob in eine unfertige Holzpuppe geschnitzt worden. Wieder versuchte sein Geist gegen diese Gefühle anzukämpfen. Wieder wusste er, dass er verloren hatte, als er ihn sah. Dort, zwischen all den heruntergekommenen Gestalten, die sich für Iotar zu einer groben, grauen Masse verbanden, strich er herum wie ein hungriges Raubtier. Er grinste, doch der Halbelf konnte ihm nichts erwidern, zu sehr wurde er von dem Gefühl der Übelkeit beherrscht, zu sehr war sein Geist wieder einmal von unsäglicher Angst gelähmt. Ein schwarzhaariger Mann mit feinen Zügen und spitzen Ohren, gekleidet in finstere Dunkelheit, in schimmerndes Gold, fließendes Purpur. Er wusste was nun kam und es kam, weil er es wusste. Der Mann grinste weiter, als er mit blitzendem Stahl einer der Gestalten die Kehle öffnete, während diese hohnlachend zu Boden glitt und im Matsch verblutete. Wieder und wieder tat er es und Iotar kämpfte gegen das Gefühl der Genugtuung an, gegen jene falsche Befriedigung, die dem Mann gehörte, nicht ihm.
Eine andere Art von Schmerz drückte ihn hinab in den Dreck der Gasse. Seine Innereien brannten fürchterlich und als er mit letzter Kraft auf seine Hände blickte und sah, wie sie bis auf die Knochen verbrannt waren, tanzten bereits schwarze Punkte vor seinen Augen. Erst im letzten Moment, ehe der Schleier der gnädigen Ohnmacht ihn zu überwältigen drohte, bemerkte er, wie sie alle brannten. Er sah, wie alles in Flammen stand, die Häuser, die Menschen, selbst die Luft, während die Erde aufbrach und ihr feurig heißes Blut emporstieg um alle zu verschlingen. Dann verschwand sein Geist, verfolgt von den Blicken einer anderen Gestalt, die ihn aus der spiegelnden Oberfläche einer nahen Pfütze betrachtete. Er verschwand, und diese Gestalt lachte, und lachte...
Als Iotar wieder zu Bewusstsein kam, bemerkte er sofort die Kälte an seinen Füßen. Gegen den Schwindel ankämpfend und seinen Blick vom eigenen Erbrochenen abwendend, befühlte er seinen Gürtel, dann seine Füße. Letztere waren nackt. Es konnten wohl nicht allzu viele Stunden vergangen sein, immerhin war der Platz hier vor dem Würfelbecher noch immer gut gefüllt. Aber die Zeit hatte wohl gereicht, dass sie ihm nicht nur den Geldbeutel, sondern auch noch seine Stiefel stahlen. Ausgerechnet seine Stiefel.
Langsam und wankend erhob er sich, sah sich mit einer Gefühlsmischung aus unterschwelliger Angst und Misstrauen, in die sich ein Funken Hoffnung mischte, um und erkannte, dass hier nichts gebrannt hatte und niemand, zumindest nicht in letzter Zeit, hier gestorben war. Er sehnte sich wieder einmal nach dem betäubenden Rausch des Alkohols und nach der trügerischen Ruhe einer flohverseuchten Matraze im Heller und doch stapfte er dann los. Ohne Geld, ohne Stiefel, betrat er die Spielhölle und suchte nach einem pockennarbigen Gesicht...
Dann zwang ihn ein vertrauter Schmerz in die Knie und er würgte die Reste seines letzten, kärglichen Mahls hervor. Er hörte das Lachen der Wenigen nicht, die in seiner Nähe standen und auf ihn deuteten, sah nur wie sich diese widerlich aufgedunsenen Mäuler vor Hohn öffneten, die dort in ihren hässlich groben Gesichtern prangten, fast so, als wären sie von jemandem, der überhaupt nichts von Kunst verstand, grob in eine unfertige Holzpuppe geschnitzt worden. Wieder versuchte sein Geist gegen diese Gefühle anzukämpfen. Wieder wusste er, dass er verloren hatte, als er ihn sah. Dort, zwischen all den heruntergekommenen Gestalten, die sich für Iotar zu einer groben, grauen Masse verbanden, strich er herum wie ein hungriges Raubtier. Er grinste, doch der Halbelf konnte ihm nichts erwidern, zu sehr wurde er von dem Gefühl der Übelkeit beherrscht, zu sehr war sein Geist wieder einmal von unsäglicher Angst gelähmt. Ein schwarzhaariger Mann mit feinen Zügen und spitzen Ohren, gekleidet in finstere Dunkelheit, in schimmerndes Gold, fließendes Purpur. Er wusste was nun kam und es kam, weil er es wusste. Der Mann grinste weiter, als er mit blitzendem Stahl einer der Gestalten die Kehle öffnete, während diese hohnlachend zu Boden glitt und im Matsch verblutete. Wieder und wieder tat er es und Iotar kämpfte gegen das Gefühl der Genugtuung an, gegen jene falsche Befriedigung, die dem Mann gehörte, nicht ihm.
Eine andere Art von Schmerz drückte ihn hinab in den Dreck der Gasse. Seine Innereien brannten fürchterlich und als er mit letzter Kraft auf seine Hände blickte und sah, wie sie bis auf die Knochen verbrannt waren, tanzten bereits schwarze Punkte vor seinen Augen. Erst im letzten Moment, ehe der Schleier der gnädigen Ohnmacht ihn zu überwältigen drohte, bemerkte er, wie sie alle brannten. Er sah, wie alles in Flammen stand, die Häuser, die Menschen, selbst die Luft, während die Erde aufbrach und ihr feurig heißes Blut emporstieg um alle zu verschlingen. Dann verschwand sein Geist, verfolgt von den Blicken einer anderen Gestalt, die ihn aus der spiegelnden Oberfläche einer nahen Pfütze betrachtete. Er verschwand, und diese Gestalt lachte, und lachte...
Als Iotar wieder zu Bewusstsein kam, bemerkte er sofort die Kälte an seinen Füßen. Gegen den Schwindel ankämpfend und seinen Blick vom eigenen Erbrochenen abwendend, befühlte er seinen Gürtel, dann seine Füße. Letztere waren nackt. Es konnten wohl nicht allzu viele Stunden vergangen sein, immerhin war der Platz hier vor dem Würfelbecher noch immer gut gefüllt. Aber die Zeit hatte wohl gereicht, dass sie ihm nicht nur den Geldbeutel, sondern auch noch seine Stiefel stahlen. Ausgerechnet seine Stiefel.
Langsam und wankend erhob er sich, sah sich mit einer Gefühlsmischung aus unterschwelliger Angst und Misstrauen, in die sich ein Funken Hoffnung mischte, um und erkannte, dass hier nichts gebrannt hatte und niemand, zumindest nicht in letzter Zeit, hier gestorben war. Er sehnte sich wieder einmal nach dem betäubenden Rausch des Alkohols und nach der trügerischen Ruhe einer flohverseuchten Matraze im Heller und doch stapfte er dann los. Ohne Geld, ohne Stiefel, betrat er die Spielhölle und suchte nach einem pockennarbigen Gesicht...