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Messages - Amilcare

#201
Langsam schritt Iotar durch die Masse an Leuten, suchte mit seinen müden Augen jene pockennarbige Gestalt, von der er sich Hilfe erhoffte. Es schien für ihn einer dieser Abende, in denen sich eine seltsame Ruhe über alles legte, soetwas wie die Stille, bevor eine Bestie zu einem gewaltigen Brüllen ansetzt. Doch die Müdigkeit und der stetige innere Kampf um Kontrolle kosteten ihn mehr Kraft, als er gedacht hatte. Seine Hände zitterten, als er sich mit ihnen einen Weg zwischen zwei Dirnen bahnte, die ihn wohl trotz seiner Aufmachung für 'leichte Beute' hielten. Während er weiter suchte, vermischte sich das Summen und Brummen der Leute mit dem Rauschen seines eigenen Blutes, das heftig in seinem Körper pulsierte. Alles trat in den Hintergrund, während die Meeresbrise an seiner lumpigen Kleidung zerrte. Er sah, während er nach Schwarzbein Ausschau hielt, nur noch, wie sich etliche Münder mit ungepflegten, oft nur aus schwarzen Stumpen bestehenden Zähnen öffneten, lachten, tranken und küssten. Und wieder überwältigte ihn dieses Gefühl der Abscheu, jene Regung die ihm so fremd schien und doch ein Teil von ihm war, immer gewesen war. Instinktiv griff er unter seine Haare und betastete seine Ohrenspitzen, Toos Schwarzbein hatte er vergessen.
Dann zwang ihn ein vertrauter Schmerz in die Knie und er würgte die Reste seines letzten, kärglichen Mahls hervor. Er hörte das Lachen der Wenigen nicht, die in seiner Nähe standen und auf ihn deuteten, sah nur wie sich diese widerlich aufgedunsenen Mäuler vor Hohn öffneten, die dort in ihren hässlich groben Gesichtern prangten, fast so, als wären sie von jemandem, der überhaupt nichts von Kunst verstand, grob in eine unfertige Holzpuppe geschnitzt worden. Wieder versuchte sein Geist gegen diese Gefühle anzukämpfen. Wieder wusste er, dass er verloren hatte, als er ihn sah. Dort, zwischen all den heruntergekommenen Gestalten, die sich für Iotar zu einer groben, grauen Masse verbanden, strich er herum wie ein hungriges Raubtier. Er grinste, doch der Halbelf konnte ihm nichts erwidern, zu sehr wurde er von dem Gefühl der Übelkeit beherrscht, zu sehr war sein Geist wieder einmal von unsäglicher Angst gelähmt. Ein schwarzhaariger Mann mit feinen Zügen und spitzen Ohren, gekleidet in finstere Dunkelheit, in schimmerndes Gold, fließendes Purpur. Er wusste was nun kam und es kam, weil er es wusste. Der Mann grinste weiter, als er mit blitzendem Stahl einer der Gestalten die Kehle öffnete, während diese hohnlachend zu Boden glitt und im Matsch verblutete. Wieder und wieder tat er es und Iotar kämpfte gegen das Gefühl der Genugtuung an, gegen jene falsche Befriedigung, die dem Mann gehörte, nicht ihm.
Eine andere Art von Schmerz drückte ihn hinab in den Dreck der Gasse. Seine Innereien brannten fürchterlich und als er mit letzter Kraft auf seine Hände blickte und sah, wie sie bis auf die Knochen verbrannt waren, tanzten bereits schwarze Punkte vor seinen Augen. Erst im letzten Moment, ehe der Schleier der gnädigen Ohnmacht ihn zu überwältigen drohte, bemerkte er, wie sie alle brannten. Er sah, wie alles in Flammen stand, die Häuser, die Menschen, selbst die Luft, während die Erde aufbrach und ihr feurig heißes Blut emporstieg um alle zu verschlingen. Dann verschwand sein Geist, verfolgt von den Blicken einer anderen Gestalt, die ihn aus der spiegelnden Oberfläche einer nahen Pfütze betrachtete. Er verschwand, und diese Gestalt lachte, und lachte...

Als Iotar wieder zu Bewusstsein kam, bemerkte er sofort die Kälte an seinen Füßen. Gegen den Schwindel ankämpfend und seinen Blick vom eigenen Erbrochenen abwendend, befühlte er seinen Gürtel, dann seine Füße. Letztere waren nackt. Es konnten wohl nicht allzu viele Stunden vergangen sein, immerhin war der Platz hier vor dem Würfelbecher noch immer gut gefüllt. Aber die Zeit hatte wohl gereicht, dass sie ihm nicht nur den Geldbeutel, sondern auch noch seine Stiefel stahlen. Ausgerechnet seine Stiefel.
Langsam und wankend erhob er sich, sah sich mit einer Gefühlsmischung aus unterschwelliger Angst und Misstrauen, in die sich ein Funken Hoffnung mischte, um und erkannte, dass hier nichts gebrannt hatte und niemand, zumindest nicht in letzter Zeit, hier gestorben war. Er sehnte sich wieder einmal nach dem betäubenden Rausch des Alkohols und nach der trügerischen Ruhe einer flohverseuchten Matraze im Heller und doch stapfte er dann los. Ohne Geld, ohne Stiefel, betrat er die Spielhölle und suchte nach einem pockennarbigen Gesicht...
#202
Allgemeines Forum / Re:Fina schaut mal vorbei
18. September 2012, 23:06:17
Hi :)

Weilersbach steht noch, ja. Bewohner wurden aber durch bösartige Koalas ersetzt, aufgrund einer seltsamen Passion der SLs... regiert wirds von mindestens so bösen Hexen und unter Tourette-Syndrom leidenden dicken Halbelfen. Achja, und die SLs haben sich fast ausnahmslos in Hundeplüschtiere verwandelt... D:
#203
Im Tempel würde Na'riel zwar einige Elfen finden, die hier ein- und ausgingen, davon viele Patienten, andere wiederrum die selbst zum Tempel gehörten, jedoch schien auf keinen von ihnen die Beschreibung zuzutreffen, da die meisten wohl aus Faerun stammten, einige wenige auch aus anderen Welten, jedoch waren sie entweder zu klein, zu arm oder besaßen schlichtweg nicht die passende Haarfarbe.

Auch im Theater gab es fast nur faerunische Elfen, da ihre azerothischen und tamrielschen Pendants meist eine andere Auffassung von Kunst hatten. Nichtsdestotrotz würde Na'riel an den Altmer Vorantil verwiesen, ein Hochelf aus Tamriel, der wohl neben seiner Tätigkeit im Theater auch als Gelehrter arbeitete und scheinbar dabei war, eine Studie über Angehörige der verschiedensten Elfenvölker Seldarias zu erstellen. Angeblich war Vorantil ein sehr auf sein Äußeres bedachter Elf, blond und wie alle Altmer hochgewachsen, größer als ein typischer Mensch. Er besaß wohl eine Wohnung im Turmviertel, nahe der Handelsgilde.

Die Akademie wiederrum war wenig auskunftsfreudig, gerade gegenüber jenen, die ihr nicht angehörten. Man stellte sich quer, wo immer Na'riel auch nachfragen würde, und verwies auf eine gewaltige Bürokratiemaschinerie, bestehend aus etlichen Anträgen offizieller Natur, mit denen Na'riel schlussendlich einen Dispens erwirken konnte, der ihr wiederrum "Akteneinsicht" gewähren würde. Doch dieser Weg schien zu lang, als dass er in wenigen Tagen beschritten werden könnte, und sein Ziel ungewiss, da die Magier sich das Recht vorbehielten, insofern keine offizielle Untersuchung seitens fürstlicher Autorität stattfand, jegliche Einsichtnahme der Dokumente über ihre Mitglieder (auch ehemalige Mitglieder) zu verweigern. Allgemein wirkten die Magier recht paranoid was Nachforschungen über ihren Berufsstand im allgemeinen und Angehörige ihrer Akademie im speziellen anging. Ohne jemand im "Innern" würde Na'riel hier also nicht weiter kommen...

Ein anderes Elfenvolk, auf dass die Beschreibung passen würde, waren wohl die Elben aus Mittelerde, jedoch gab es in der langen Geschichte des Portals nur sehr wenige, die durch eben jenes nach Seldaria kamen und noch weniger die blieben. Auch gingen viele von ihnen in dieser fremden Welt zugrunde, weil ihnen die Verbindung zum Land ihrer Heimat förmlich entrissen wurde.
Das letzte große Elfenvolk, auf das Na'riel bei ihren allgemeinen Nachforschungen stoßen würde, wären wohl die aventurischen Elfen. Sie waren hochgewachsen, meist größer als Menschen, jedoch ebenso selten wie oben genannte Elben aus Mittelerde. Die meisten aventurischen Elfen waren stark naturverbunden, scheuten die menschliche Gesellschaft aufgrund ihres Einflusses auf ihr Volk, der sie näher an die "Verweltlichung" brachte, und zogen meist, so sie überhaupt durch das Portal traten, verstört hinaus in die Auen und Wälder Seldarias.
Nach einigen Tagen des herumfragens und nachforschens würde Na'riel auf ganze drei Angehörige der aventurischen Elfen stoßen, die tatsächlich noch in Fürstenborn lebten und zum Volk der Auelfen gehörten, die sehr oft zu blonder Haarfarbe neigten. Zwei davon kamen nicht in Frage, waren sie doch weiblich. Einer jedoch war männlich, wohnte in seinem Anwesen im Fürstenviertel und war wohl als begnadeter Künstler innerhalb den höheren Kreisen der Gesellschaft bekannt. Sein Name war Osagiel Morgentänzer, sein Haar blond, und wenn man den Geschichten glauben wollte, die ein paar der Gardisten, die ihren Dienst im Fürstenviertel unter den ganzen "feinen Pinkeln" taten, erzählten, auch für seine extravagante Kleidung bekannt.
#204
Off Topic / Re:Bilder unserer Schmusetiere
18. September 2012, 19:42:35
...wenn Meerschweinchen die Welt erobern... D:
#206
Off Topic / Re:Geburtstagsliste von WT
16. September 2012, 15:14:21
Herzlichste Glückwünsche und alles, alles Gute zum Geburtstag, Nutmeg.

Und natürlich auch herzliche Glückwünsche an William :)
#207
Das Problem an Fürstenborn schien wohl, dass es eine Einwandererstadt war und dementsprechend etliche verschiedene Elfen der verschiedensten Welten bereits durch das Portal gestolpert waren. Einige von ihnen kamen im Elfenheim unter, andere wiederrum hatten mit diesen Elfen gar nichts am Hut, häufig auch aufgrund kultureller Differenzen. Die Frage war nun wohl, wen genau Na'riel nach dem Elfen fragte und vor allem wie sie eben jenen beschreiben würde. Hatte sie dahingehend Anhaltspunkte? Irgendetwas, womit sich dieser Elf von der Masse abhob? Eine allgemeine Suche nach einem 'auffälligen' Elfen, der sich im Fürstenviertel herumtrieb, würde sie nicht weiter bringen, denn hier waren Elfen verschiedenster Kulturen unterwegs, manchmal als Gärtner für reiche Häuser, manchmal als Künstler oder Edelhandwerker, und viele waren farbenfroh und auffällig gekleidet...
#208
Allgemeines Forum / Re:Abwesenheitsthread
14. September 2012, 02:36:49
Ich hoffe, der Urlaub kommt ^^ und viel Erfolg bei deinem Firmenprojekt, Nataari.

Und ja, wir bleiben anständig... *hat viel Feuerholz gesammelt^^*
#209
Off Topic / Re:Bilder für fremde Chars
13. September 2012, 22:31:59
Klar am Morgen... ich seh deutlich das durch den Schlaf erstandene Krähennest! ^^
#210
Off Topic / Re:Bilder für fremde Chars
13. September 2012, 22:24:12
Langiva, wie Satuaria sie schuf (also ungeschminkt am morgen):

http://25.media.tumblr.com/tumblr_m7cdd7CSde1r499wko1_500.jpg

^^"
#211
Off Topic / Re:Bilder für fremde Chars
13. September 2012, 19:04:42
Wohl eher eine Anspielung auf die Zweitprofession... *duck*^^
#213
Off Topic / Re:Geburtstagsliste von WT
13. September 2012, 16:05:27
Stimmt... Hmmm... *Erzi mal genauer unter die Lupe nimmt* ^^
#214
Off Topic / Re:Todays Song in your Film im Kopf
13. September 2012, 03:46:40
Dank Nutmeg, die denkt ich sei ein zynischer Bastard ^^ :

>klick<
#215
Off Topic / Re:Bilder für fremde Chars
12. September 2012, 18:57:50
*wünscht dem großen Helden mal viel Glück* ^^

#216
Off Topic / Re:Bilder für fremde Chars
12. September 2012, 04:54:30
Alena, nachdem sie einmal mehr einen pleite gegangenen Werber um die Ecke brachte (Na, welche Toten siehst du wohl, Hilda?):

>Klick mich!<

Pläne... nichts als Pläne ^^ :

>Klick mich!<




Immer wachsam...
#217
Off Topic / Re:Geburtstagsliste von WT
11. September 2012, 14:02:14
Herzlichen Glückwunsch, Erzi :)
#218
Eine Weile betrachtete Iotar den Matrosen, fast so, als wollte er in seinem Gesicht verräterische Anzeichen einer Lüge entdecken. Dann hob er seine Hand von den restlichen Münzen, ehe er mit einem wortlosen Nicken verschwand. Grübelnd, ob dies eine reine Falschinformation war und er soeben das schlechteste Geschäft seines Lebens abgewickelt hatte, begab er sich dann dennoch gemessenen Schrittes zum Würfelbecher. Dort angekommen hielt er Ausschau nach Toos Schwarzbein, wobei er sich nicht einmal die Mühe machte, seine Suche zu verschleiern.
#219
Off Topic / Re:Geburtstagsliste von WT
02. September 2012, 15:04:11
Auch von mir herzlichste Glückwünsche und alles, alles Gute zum Geburtstag :)
#220
Einen Augenblick scheint der Halbelf zu überlegen und für einen halben Lidschlag ändert sich seine Mimik und der Ausdruck seiner Augen derart, als hätte etwas Abscheuliches für einen winzigen Zeitraum sein Gesicht als Maske übergezogen. Dann, so schnell, dass dem ganzen nur schwer zu folgen ist, entspannen sich seine Züge und er lächelt.
"Abgemacht!"
Dabei kramt er die sieben Heller aus dem Beutel im innern seiner Kleidung und legt sie vor dem Hünen auf den Tisch, auf drei legt er jedoch seine Hand, wohl als Zeichen, dass er zuerst die Information will, bevor er diese freigibt.

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Und der Schlafende, der in seinen Albträumen wohl Gefangene würde die Gestalt nicht daran hindern. Auch würde der das quietschende Schreien ihn nicht wecken, sodass sie wohl unbeschadet entkommen könnte...
#221
"Fünf sind mehr, als du in einem ganzen Mond verdienst. Ich gebe dir sechs und dazu noch die Möglichkeit, zu mir zu kommen, wenn du mal etwas loswerden willst..."

Iotar wusste, dass in einer Hafenstadt unglaublich viel Schmuggel betrieben wurde und dass auch nicht selten einige Matrosen ihr Zubrot mit kleineren Schmuggeleien verdienten. Natürlich war es eine reine Vermutung, dass gerade dieser Hüne nebenbei ein paar nicht ganz so legale Waren loswerden musste, so er in Fürstenborn einlief, doch jemand, der aus einem abergläubischen Berufsstand stammte, zugleich aber von nicht ganz koscheren Magieanwendern wusste, die im Geheimen ihrem "Tagewerk" nachgingen, bewegte den Halbelfen zu obigen Angebot. Natürlich, so der Matrose hin und wieder schmuggelte, oder auf anderem Weg an heiße Ware gelangte, hatte er bereits einen, vielleicht mehrere, Abnehmer. Aber Iotar war auch bereits lange mit jenem Geschäft vertraut und sich somit sicher, dass es für Leute seines "Berufstandes" niemals genug Möglichkeiten gab Ware loszuwerden.
Wie er das ganze angehen würde, so der Matrose tatsächlich jemals bei ihm auftauchen würde, darüber schien er sich noch keine Gedanken zu machen.

"...man kann nie genug Freunde haben." fügte er dann mit einem schmutzstarrenden Lächeln hinzu, sich dem Risiko, das er nun einging, nicht mehr ganz so sicher... immerhin hatte der Fuchsgott in den letzten Monden keinen Gefallen mehr an ihm gefunden.

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Iotar war recht einfach in der Masse auszumachen, sicherlich aufgrund seines alten Strohhuts, aber auch, weil er sich wohl keinerlei Mühe gab in der Masse unterzutauchen, viel mehr verschmolz er mit ihr, aber mit einem wachsamen Auge war er stets erkennbar. Auch legte er keine Finten, bog in Gassen ab, in denen er irgendwelche Verfolger abhängen hätte können, nein, die Schwierigkeit bestand viel mehr darin, ob in bäuerischer oder anderer Tracht jene Orte aufzusuchen, die der Halbelf aufsuchte. Schmierige, rauchige Kaschemmen gefüllt mit allerlei schmutzig dunklem Volk, alte, zerfallende Häuser, manche davon Flüchtlingsbarracken, andere alte Mietskasernen in denen zahnlose, picklige Kerle ihre Mieter und Mieterinnen zwangen, sich die Miete auf spezielle Art zu verdienen.
Trotzdem, oder gerade deshalb, war es recht einfach dem Halbelf zu folgen und scheinbar viel schwerer als Verfolger seine Aufmerksamkeit zu erregen.
Dann glitt er in besagte Gasse, während die Mittagshitze die Stadt lahm legte und die wenigen Meeresbrisen nur den Gestank des Hafens weiter trugen. Dort im Schatten einer Ecke schlief er ein, wohl ein kluger Schachzug, so man in der weit kühleren Nacht aktiv werden wollte.

Würde sich die Gestalt ihm nähern, könnte sie den Halbelfen in unruhigem Schlaf vorfinden. Wie tief dieser Schlaf war, konnte man nicht sagen. Das beunruhigende war jedoch das schmutzige Gesicht, in dem etliche schweißgetränkte, angeschwollene Adern derart langsam vor sich hin pulsierten, dass man dem sich darin bewegenden Blut zusehen konnte. War sein Gesicht rötlich gefärbt, wie im Fieber, so waren jene Adern feuerrot, als hätte der junge Halbelf eine Art Ausschlag, als wäre er mit irgendeiner Art von giftiger Pflanze in Berührung gekommen.
Hin und wieder schien er Schmerzen zu haben, aber ob diese psychischer oder physischer Natur waren, ließ sich nicht bestimmen. Auch murmelte er im Schlaf vor sich hin, wälzte den Kopf hin und her und änderte beim Flüstern hin und wieder die Stimmlage. Trotz allem schien er nicht aus seinen Albträumen aufzuwachen...
#222
Iotar machte bei den richtigen Personen darauf aufmerksam, dass er durchaus über einige "Ersparnisse" verfügte, hatte er sich zwar nach außen hin als spendabel erwiesen, in Wahrheit aber mit den Münzen aus dem Beutel gegeizt und nur das nötigste ausgegeben. Natürlich war er mit seiner Aufmachung nicht wirklich in der Lage, gegen Gleichgesinnte Drohungen auszusprechen, sowas hätte wohl nur im Fürstenviertel funktioniert und der Lohn wäre ein Kerkeraufenthalt gewesen. Auch waren seine Verführungskünste nicht mehr auf dem Stand, auf dem er sie zuletzt angewandt hatte... zu lange war es her. Also würde er in Erfahrung bringen, wieviel, oder was, es ihn kosten würde zu jemandes Namen zu erfahren, der keine Hexe war... zumindest keine, die sich gerne Rosenwasser ins Gesicht schmierte.

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Es dauerte eine ganze Weile, denn Iotar schien nicht nur ausgenüchtert, sondern auch willens genug, in nächster Zeit nicht zu schlafen oder zu trinken. So konnte die Gestalt wohl auch erkennen, wenn sie den Halbelf wirklich lange beobachtete, dass er nun eine, durchaus gut gespielte, Maskerade an den Tag legte... immerhin störte sich niemand im Hafen an dem gewöhnlichen Anblick eines Trunkenboldes ohne sonderlichen Besitz.
Es gab aber auch verstörende Dinge an dem Halbelfen, die ein wirklich ausdauernder und scharfsinniger Beobachter hin und wieder erkennen konnte:
Er schien die meiste Zeit normal, gut sein Schauspiel an den Tag legend, ehe er plötzlich von seiner Zielstrebigkeit abließ, zu einer Kohlenpfanne schritt, die Handschuhe abnahm und, einem Wahnsinnigen gleich, die Hände in die züngelnden Flammen streckte... und dort für einige Augenblicke ließ. Der Anblick seiner Züge bei diesem Schauspiel konnte im besten Fall als verstörend bezeichnet werden, blickte er doch einem Drogensüchtigen gleich, der gerade auf einem Trip war, auf seine Hände, ohne deutliche Anzeichen von Schmerzen erkennen zu lassen. Vielmehr Erleichterung, während sich die Flammen in seinen Augen seltsam spiegelten und das Fleisch seiner Hände weiter zerstört wurde.
Dann wiederrum schritt er vorwärts, hielt für einige Augenblicke inne und fing an mit einer unsichtbaren Partnerin einen Walzer zu tanzen. Immer wieder drehte er sich, mit versteinerte Miene, ehe er davon abließ, irritiert umsich blickte und weiter schlenderte. Auch kauerte er sich ein, zwei mal ohne Grund fast angstvoll in einer dunklen Ecke zusammen und hielt zu allen Seiten hin Ausschau, als würde er verfolgt... dann verschwand er, völlig spurlos, ehe er wieder auftauchte, als sei nichts gewesen, und seinen Weg weiter beschritt.

Dann, nach schier endlos langer Zeit, ließ er sich in einer Ecke irgendeiner verdreckten Hafengasse nieder, dort, wo er perfekt ins Bild passte, und fiel in einen unruhigen Schlaf, nachdem er sich den alten Strohhut tief ins Gesicht gezogen hatte. Sollte sich die Gestalt ihm nun nähern, wäre der Anblick, der sich ihr hier bieten würde, noch weit verstörender, wenn nicht gar erschreckender, als alles bisher beobachtete...
#223
"Vom Pech verfolgt" dachte er sich. Es schien nicht ungewöhnlich, dass Iotar in einem seiner vielen Rauschzustände benebelt durch Fürstenborn und Umgebung wankte, dabei hier und da Blessuren davon trug und manchmal in ein richtiges Unglück hinein torkelte. Dennoch, die letzten Tage schienen ungewöhnlich schlecht gewesen zu sein. So hatten eben jene Unglücke und Ungeschicklichkeiten ihn nicht nur heimgesucht während er unter starkem Alkoholeinfluss stand, und er hatte viel davon getrunken, nein, auch in den wenigen, klaren Momenten, in denen sich die Droge und sein karges Essen auf andere Art ihren Weg aus seinem Körper bahnten, hatte er unglaublich schlechte Stunden erlebt. Von einem tölpelhaften Wagenlenker fast überfahren, von den städtischen Ratten mit Flügeln als besten Platz für ihr Geschäft missbraucht, ja, er war sogar in einen verdammten, rostigen Nagel hinein getreten und derjenige, der nur einige Schritt entfernt die Straßen säuberte, lachte ihn nicht nur aus, nein, er spuckte ihm auch noch an... natürlich unabsichtlich. Auch war Iotar um das Wissen bereichert worden, wieviele lockere Pflastersteine in Fürstenborn zu gefährlichen Sturzfallen wurden... es waren schmerzlich viele.
Aber das war nicht einmal das Beunruhigendste, denn er hatte einen absonderlichen wie gefährlichen Drang entwickelt, der ihn ständig in die Nähe von brennenden Kohlepfannen trieb, nur um dort wie von Sinnen in die glühenden Kohlen zu greifen. Der Schmerz, den er dabei verspürte, schien grausam und betäubend zugleich, als würde die unerträgliche Hitze eine schwere Last hinfort brennen, alte, aber offene Wunden mit Feuer schließen, sodass sie nicht mehr eiterten.

Natürlich waren dadurch seine Hände in Mitleidenschaft gezogen worden, mehr als das, und als er sich nach seiner Ausnüchterung auf den Weg in die Elendsviertel des Hafens begab, nur bewaffnet mit zwei alten, aber immernoch scharfen Wurfmessern und einem beachtlich gefüllten Geldbeutel, der wohl nicht sein eigener war, nahm er sich die Zeit um an einem Marktstand preiswerte Handschuhe aus billigem Leder zu erstehen, denn er hatte durchaus die erschrockenen Blicke mancher Passanten bemerkt.
Es würde eine Weile dauern, bis der Halbelf den Hafen erreichte, speziell den letzten Heller, wo er mit seiner Suche beginnen wollte. Zuviele Kohlepfannen standen zwischen ihm und seinem Ziel und auch wenn der Drang nicht mehr so intensiv war, schien die Verlockung noch immer wie eine angenehmes Flüstern in seinem Kopf vorhanden.

Angekommen im Heller würde Iotar das tun, was er schon lange nicht mehr getan hatte: In jene Welt abtauchen, die immer und ewig sein Zuhause gewesen war. Er würde sich umsehen, hier und dort ein paar Fragen stellen, beobachten und Erkundigungen einholen. Nicht zu aufdringlich, aber durchaus stur, ein paar Münzen bereit für jene, die ihm tatsächlich helfen konnten. Gesucht wurde eine jener Personen, die sich mit Hexerei und verfluchtem Zauberwerk auskannten, es vielleicht sogar ausübten, aber nicht zu diesen stocksteifen Magiern in der Akademie gehörten. Diesen vertraute der Halbelf nämlich nicht, zuviel Bürokratie, zuviele Fragen. Aber er vermutete, dass es noch andere geben musste, im besten Fall in der Stadt, irgendwo in Reichweite, die vielleicht sogar ihre Fähigkeiten für Münzen feilboten...
#224
Off Topic / Re:Lustiges - Links/Bilder etc.
16. August 2012, 18:58:02
Weiß nich, obs schon jemand gepostet hat/kennt... ist aber auf jedenfall sehenswert:

http://www.youtube.com/watch?v=ajMzpiyZ4GA
#225
Off Topic / Re:5. Satz auf Seite 55?
14. August 2012, 09:06:19
"Das merkst du dann schon."

Robert Harris, Imperium
#226
Arbeitsgenehmigungsantrag A-01/1-4


Persönliche Angaben des Antragsstellers:
Vollständiger Name: Iotar
Herkunft: Tobrien / Dere
Name des Vaters: unbekannt
Name der Mutter: Duridanya

Bürgen für den Antragsteller:
Vollständiger Name vom 1. Bürgen: Hilda Sturmkind

Allgemeines:
Aufenthaltsort für Rückfragen: Wohnhaft im "Zum letzten Heller" im Hafenviertel, Nachricht kann beim Wirt hinterlassen werden
#227
Allgemeines Forum / Re:Abwesenheitsthread
20. Dezember 2011, 20:41:37
Meld mich nun mal zurück, auch wenn keine Abmeldung erfolgte, wegen langem Klinikaufenthalt und diverser anderer, heftiger Sachen.
#228
Allgemeines Forum / Re:Abwesenheitsthread
25. Oktober 2011, 18:22:22
So, ich war ja nicht viel da und hab so einiges liegen lassen. Ich gelobe nun einfach mal Besserung, aber ich bräuchte da einmal etwas Unterstützung. An jeden, der noch einen Thread mit/bei mir offen hat: Bitte einmal kurz per PN melden, damit ich wieder einen tatsächlichen Überblick bekomme. Wäre lieb, danke. ^^
#229
Jop, kann Sonntag, wenn ihr möchtet. ^^
#230
Tut mir leid. Also, Mittwoch oder Freitag, wie es aussieht? Nutmeg? Alle anderen? ^^

Wichtig wäre eben der Grüne Fürst dabei, aber, wie an anderer Stelle bereits gesagt, nur der Grüne Fürst wäre auch...Verschwendung. ^^
#231
Quote from: Marenzi on 19. Oktober 2011, 20:34:13
Sehr witzig Amilcare. Das ist ein wenig kurzfristig. Es sollen immerhin mehr Leute mitmachen als nur Nutmeg und ich....
Kannst du am 30. ja oder nein?

Wie ich schon schrieb:

Quote from: Amilcare on 11. Oktober 2011, 21:54:15
Ok, also. Ab heute habe ich wieder Zeit, soweit und in zwei Tagen dürfte Nutmeg ja auch wieder voll dabei sein.

Neuer Termin, dieses mal darf er dann ruhig in Stein gemeißelt sein. Die ganze Woche, nächste Woche ebenso, ginge bei mir.  :)

Ich habe die ganze Woche Zeit. Das ist ja dann nicht abhängig von mir. Ich mags etwas verpasst haben, aber ich könnte auch, wie auch schon gesagt, morgen, übermorgen usw.
Macht einfach einen Termin für diese Woche fest, und ich kann. Nächste Woche, also am 30., weiß ich noch nicht, da müsste ich bis Montag warten.

Quote from: Marenzi on 19. Oktober 2011, 22:36:49
Ne, ich seh uns schon in drei Monaten immer noch nen Termin suchen, von daher... mir wumpe ^^ ;) :D

Soooolange bin ich noch nicht wieder da, als dass das hier so tragisch wäre. Zudem mordet atm niemand, niemand verschwindet, wie auch im Thread Temporäre Zustände in der Spielwelt steht, und dort auch schon stand, als ich in die Pause ging. Zudem stand dort auch, bevor ich in die Pause ging, die harsche Ankündigung, was passiert, wenn man in die Kanalisation steigt (ich hab es hier wiederholt, diverse Male). Zudem war nirgendwo ein Hinweis -auf- die Kanalisation, afaik, sondern nur OOC angekündigt, dass sie erst mal Sperrgebiet ist.
Ergo -> so dringend kann es im Moment gar nicht sein. Und auch wenn dem so wäre, wäre ein anderer Ansatzpunkt durchaus... sinnvoller, denke ich.

Ist nicht böse gemeint, aber das ist und bleibt meine letzte Warnung. Ich werde es, so ich am Montag hundertpro sagen kann, dass ich am 30. Zeit habe, supporten, wenn ihr das unbedingt möchtet. Ich möchte jedoch dann, aufgrund der etlichen Vorwarnungen und Hinweise, nichts davon hören, dass sich ein Spieler über den Verlust eines Arms bei seinem Charakter oder aber über den Verlust des Charakters ansich beschwert.
#232
Quote from: Spiegelfeder on 19. Oktober 2011, 16:38:03
Kann ich erst Morgen Bescheid sagen, zudem hoffen, dass dann mein NWN-fähiger PC, auch wieder Internet-fähig ist...daran scheitert meine Online-Aktivität ein wenig -..-


Ist ja kein Wettbewerb. Dementsprechend warten wir einfach, bis du definitiv zusagen kannst. Das ist ja der Sinn der Kontaktsuche. ^^
#233
Heute ist auch ok, soweit. Insofern Nutmeg kann, steh ich zur Verfügung. ^^
#234
@Raven
Tatsächlich ^^" Wieder verschaut. Irgendwie brauch ich im Moment immer eine Weile, bis ich das Forum durchschaue.

@Spiegelfeder
Nunja, es geht schon um den Grünen Fürsten... vor allem aber um die Geschichte Seldarias usw. Also ja, mir wäre es lieber, wenn du dabei wärst. ^^

Meinetwegen können wir es auch nächstes Wochenende machen, wenn dir das lieber ist. Wir haben ja, denke ich, Zeit.
#235
Jedweder "Naturliebhaber" kann auftauchen. Ob man nun eine dunklere Seite der Natur verehrt, oder nicht, spielt keine Rolle. Ich wollte damit nur darauf anspielen, dass es kein "wir überfallen mal fix die Waldis, die sich dort treffen", geben wird... naja, es kann das durchaus geben, nur dürfte es für jene dann nicht so glimpflich ausgehen.

Sonntags wäre ok, diese und nächste Woche kann ich soweit, wenn ich es vorher weiß, immer. ^^
Wobei ich sehe gerade, ist da nicht etwas mit den Darkies? Da wurde ich eigentlich gebeten, mal "nebenbei" zu erscheinen und mir etwas anzuschauen :x
#236
So, wir wollen ja einmal den Grünen Fürsten - Teilstrang weitertreiben, dementsprechend bräuchte ich eben jenen, dazu noch Wald-SL Nutmeg und all jene, denen der Wald am Herzen liegt. Dementsprechend sind auch die Elfen herzlich eingeladen.
Es wird noch eine Art Einleitung erfolgen, wodurch all jene Chars zu einem gewissen Ort an eben jenem, hier ausgemachten Termin "gezogen" werden. Leute, die Feindschaft im Sinn haben, sollten wohl eher fern bleiben - und das nicht wegen der dort versammelten SCs. ^^
Ich werde die "Einleitung" jedoch erst schreiben, wenn ich sicher sein kann, dass wir einen Termin gefunden haben und es dann nicht zwei Wochen dauert, bis wir das bereits "an-rpte" auch IG ausspielen können.

Also, auf gehts! Wann habt ihr Zeit für ein Waldi-Treffen?
#237
>aktualisiert<
#238
Ok, also. Ab heute habe ich wieder Zeit, soweit und in zwei Tagen dürfte Nutmeg ja auch wieder voll dabei sein.

Neuer Termin, dieses mal darf er dann ruhig in Stein gemeißelt sein. Die ganze Woche, nächste Woche ebenso, ginge bei mir.  :)
#239
Mago zog die kalte, frühherbstliche Luft ein, während er ein weiteres Mal eines der Netze auf Schwachstellen überprüfte. Doch wie immer, wenn er mit seinem Vater hinaus zum fischen fuhr, war er mit den Gedanken an einem anderen Ort, lauschte nur den Geräuschen des Meeres.
Langsam ertasteten seine flinken Finger eine zerrissene Stelle, erfühlten den Schaden, der das Netz schlussendlich untauglich machte, ehe es geflickt werden würde.
"Vater? Dieses hier ist unbrauchbar. Ich werde es nachher flicken, wenn wir zurück sind." Sprach Mago ohne aufzublicken, ehe er seinen Kopf dann doch in Richtung Osten wandte, dort, wo sich der Morgen mit einem sanften, rötlichen Schimmer am Horizont abzeichnete und seine Heimat, Empa, in zaghaftes Licht tauchte.
"Vater?" Mago blickte hinter sich, da sein Vater nicht einmal mit dem für ihn typischen Brummen geantwortet hatte. Verwirrt bemerkte er, wie Hanno halb im Boot stand, während er mit versteinerter Miene und weit aufgerissenen Augen gen Süden blickte.
"Vater? Was ist?" Dies schien Hanno aus seiner Starre zu lösen und mit verstörtem Blick sah er seinen Sohn an. "An die Ruder, Sohn, wir müssen nach hause, schnell!"
"Aber..."

"Keine Widerrede! Tu was ich dir sage!"
Selbst für Hanno war der Tonfall scharf, aber Mago hörte noch etwas anderes heraus. Besorgt setzte er sich jedoch an die Ruder, immerhin war er ein guter Sohn und es gab tatsächlich keine Widerrede, wenn sein Vater solch einen Ton anschlug, das wusste Mago. Trotzdem, Mago konnte sich eines Blickes nach Süden nicht erwehren und was er dort erblickte, schien ihm, wie seinem Vater zuvor, alle Glieder zu lähmen und ein ungläubiges Staunen zu entlocken, dem eine nicht zu leugnende Spur Angst anhaftete.
Hunderte, wenn nicht gar tausende große Schatten von mächtigen Schiffen zeichneten sich am südlichen Horizont ab. Mago erkannte mächtige gelbe, fast goldene Segel, die eine Art schwarz-weißes Wappentier in der Mitte trugen. Riesige Ruder, die jene an Hannos Boot mit endgültiger Winzigkeit straften, teilten das Meer und trugen die mächtigen Galeeren gen Norden, in ihre Richtung.
"Junge! Beeil dich!" Tönte die Stimme von Magos Vater und riss ihn aus seinem Staunen.
"Südländer?" Mehr brauchte Mago nicht zu fragen, während er all seine Kraft in die Ruder des lächerlich kleinen Fischerbootes stemmte. Südländer schien Mago die einzige Erklärung. Selbst die Flotte von Persepone war nicht so groß und die balmirer Kauffahrer würden sicherlich nicht in solcher Zahl eine Stadt 'überfallen'.
"Nein, sieht mir eher nach Seldariern aus."
"Seldarier? So weit im Süden? Und so viele Schiffe?" Unglaube drang mit jeder Silbe aus Magos Lippen, während er, ohne von den Rudern abzulassen, zu seinem Vater blickte.
"Ich weiß es nicht, Sohn. Aber ihr Wappen..."
Bei diesen Worten fiel Mago wieder ein, wo er dieses Tier auf den Segeln schon einmal gesehen hatte. Es war vor zwei Jahren, als ein kleines Handelsschiff aus dem seldarischen Fürstentum in Empa angelegt hatte.
"Aber was wollen die hier? Die sehen nicht wie Kauffahrer aus."
"Es sind keine Kauffahrer, Mago, es sind Krieger. Das sind Kriegsschiffe."
Mehr Worte mussten Vater und Sohn nicht wechseln. Mago wusste auch so, dass Empa nicht einem einzigen dieser Schiffe wirklichen Widerstand hätte leisten können, aber Mago wusste auch, dass ihr Boot zu klein und zu langsam war, um jemals vor diesen Schiffen ihr Dorf zu erreichen. Jede Warnung würde zu spät kommen...

Hunderte Meilen entfernt schlossen sich lidlose Augen, die nach Südosten geblickt hatten, in einer dunklen, steinernen Kammer. Ein leises, gequältes Stöhnen drang aus fahlen Lippen, das auf unnatürliche Weise tausendfach vom Stein der Kammer wiedergegeben wurde.
"Meister?"
Alagrim zuckte zusammen, als der dunkle Schemen, der neben ihm aufragte, mit seiner kalten Grabesstimme eine Frage an den Mann richtete, der sich dort vor ihm, in der Dunkelheit auf einem steinernen Stuhl sitzend, abzeichnete.
Er wusste nicht, wo er war, und die wenigen Lidschläge seit seinem Erwachen hatten zu einer Orientierung nicht viel beigetragen. Er kniete auf dem kalten, feuchten Stein, während seine eigene, dunkle und eng anliegende Robe, die einst aus edlem Stoff gefertigt worden war, nur noch in Fetzen an seinem gepeinigten Leib hing. Lediglich seinen Kopf konnte er bewegen, seinen Blick suchend durch die Finsternis schicken, aber auch dieses Unterfangen blieb erfolglos. Das wenige Licht, welches von einigen Talgkerzen aus einem anderen Raum in seinem Rücken gespendet wurde, konnte die allgegenwärtigen Schatten dieser Kammer nicht vertreiben.
Auch sein Gedächtnis war lückenhaft, sein einst überragender Geist, der andere beeinflussen, ja sogar kontrollieren konnte, war gelähmt, abgeschaltet. Nur Bruchstücke tauchten vor seinem inneren Auge auf, Teile einer Erinnerung an eine Nacht des Blutes, eine dunkle Gasse und zahlreiche Feinde. Jäger, die ihn gefangen hatten. Auch wusste Alagrim, dass der Schemen neben ihm einer dieser Jäger war, ein mächtiger, denn seine Gegenwart hatte ihn in die Knie gezwungen.
Doch wer dieser Mann auf dem steinernen Stuhl sein mochte, wagte Alagrim nicht zu hinterfragen. Er war in eine schwarze Kapuzenrobe gewandet, ebenso wie der Jäger neben ihm, wallend und weit, anders als Alagrims einstige Ordenskleider. Und doch gab es eindeutige Unterschiede, denn der Jäger hatte eine Art rotes Wappen auf dem Rücken seiner Robe, der Mann nicht.
Er schwieg und lauschte.
"Ithusat."
Alagrim schüttelte sich innerlich, als die unsagbare Kälte und Hitze, die gleichzeitig von dieser Stimme ausging, in seinen Geist drang. Die Stimme war männlich, doch schien das Wort, dieser Name, über die Lippen mehrerer, unsichtbarer Sprecher zu dringen. Gleichzeitig mit der männlichen Stimme sprach eine Frau, eine sehr tiefe Stimme, die einem Oger hätte gehören können, und eine, die Alagrim weder als männlich, noch als weiblich einordnen konnte.
"Was habt ihr gesehen, Meister?"
Langsam erhob sich die Gestalt auf dem steinernen, schlichten Stuhl, so langsam, dass Alagrim vermutete, der Träger dieser Robe müsse uralt sein.
"Güldene Nadeln im Süden, überall. Der Glanz des Drachen blendet uns. Unsere Zeit wird wie Sand in der Wüste hinfort geweht. Was bringt er uns, der Sohn des Betrogenen? Es ist nicht der silberne Schwan, wir sehen keine Schwingen."
"Nein, Meister. Es ist einer der Ordensführer. Jene, die sich angemaßt haben, uns jagen zu wollen."
"Ja, besser beraten wären sie gewesen, die Augensammler zu suchen."
Langsam näherte sich der Mann Alagrim, während dieser bemerkte, dass dessen Gang keinesfalls gebeugt war, wie im Alter oft der Fall. Zu seinem Schrecken konnte er im Dunklen Teile des fahlen Gesichtes unter der Kapuze ausmachen. So waren Wangen und Kinn von seltsamen, eingebrannten Runen übersäht, während die Augenhöhlen von den wie verwachsen wirkenden Lidern geschlossen waren und sich lange Narben um sie herum chaotisch in alle Richtungen abzeichneten. Eine Strähne von blondem, ausgebleichtem Haar fiel aus der Kapuze, als der Mann vor Alagrim aufragte und sein Haupt zu ihm herab neigte, so als könne er ihn auch ohne Augen sehen und mustern.
"Vadatajos..." Entfuhr es Alagrim und sein Schrecken kannte keine Grenzen.
"Nein, mein Kind, wir sind nicht Jäger, wir sind Apostel."
Und als die Stimmen in der steinernen Kammer verklangen, spürte Alagrim, wie sein Geist in eine finstere Leere geworfen und zerstört wurde. Keine Rettung und keine Rückkehr, lediglich der letzte Gedanke, alles, was er je gedacht, gefühlt, gehört und gesehen hatte, einer angenehm warmen Stimme offenbart zu haben, die seinem ihm zuflüsternden Henker gehörte.

Und wieder schweifte der lidlose Blick über das Land, durchdrang Stein und Fleisch, überquerte Seen, Flüsse und ein mächtiges Gebirge. Dort, am südlichen Ausläufer des mächtigen, steinernen Kamms, wachte in diesem Moment ein in weite, grüne und weiße Leinen gekleideter, in einen bronzenen Brustharnisch gehüllter Mann auf einer der Pallisadengänge eines südländischen Lagers. Schwer stützte er sich auf seinen Speer, schüttelte hin und wieder seine Beine durch, um die Hundeskälte des Morgens zu vertreiben, und sah nach Süden.
Und obwohl der Mann, der ein Sohn eines der mächtigeren nördlichen Wüstenstämme war, die Gerüchte über den Krieg im Süden vernommen hatte, von den vielen Opfern, vom Fall vieler mächtiger Reiche und dem Heraufziehen eines Feindes aus uralter Vorzeit, so schenkte er doch eher den unmittelbaren, profanen Problemen seine Aufmerksamkeit. Gerüchte und Tratsch lag eher den verweichlichten Händlern im Süden, nicht einem stolzen Wüstensohn, ein Angehöriger des Volkes aus Eroberern und Kriegern.
Viel öfter als nach Süden, schwenkte sein Blick nach Osten, dort, wo er die Feinde seines Stammes wusste, andere Wüsten- und die Orkstämme. Es würde nur eines Bundes zwischen ihren Feinden benötigen und das neu errichtete Lager, welches seinem Stamm die Kontrolle über den Zugang in die barbarischen Länder des Nordens garantierte, würde schneller fallen als es aufgebaut worden war.
Fünf Dutzend Krieger seines Stammes, etliche Sklaven, Diener und niedere Handwerker berherbergte das Lager, genug für die reich bestückten Karawanen, die hin und wieder aus dem Norden kamen, zu wenige für einen entschlossenen Angriff.
Auch nach Südwesten blickte der Krieger, der noch, im Gegensatz zum Osten, im Dunkel der Nacht da lag. Dort hinten, weit hinter der Wüste, war die Heimat der Geschuppten, wie der Wüstensohn wusste. Vor nicht allzu langer Zeit hatte etwas sie aufgescheucht, nachdem auch jene lächerlichen Gerüchte über den Fall des größten Reiches des Südens an die Ohren seines Stammes gelangt waren. Viele von diesen Abscheulichkeiten waren über die Wüste und die Stammesgebiete hergefallen wie unersättliche Fresskäfer, ehe sie in Richtung Küste verschwanden und die Stämme ihre zahlreichen Wunden leckten. Doch nun war es still geworden im Südwesten, vielleicht zu still.
Sein Stamm hatte am wenigsten unter der Zerstörungswut dieser Untiere leiden müssen, ein Grund, warum er in der Lage war, diese Schlüsselposition in den Norden einzunehmen.
Ein Alarmruf riss den Krieger aus seinen Gedanken und sein von der Kälte ungetrübt scharfer Blick richtete sich auf einen seiner Brüder, der in einiger Entfernung auf einem der Palisadengänge seinerseits Wache hielt. Dieser wies für seine Brüder die Richtung, nach Süden, in der er etwas entdeckt hatte.
Nichts konnte einen stolzen Wüstensohn, ein Sohn von Kriegern und Eroberern, so leicht schrecken. Nicht einmal die barbarischen Nordländer, nicht die verweichlichten Südländer und auch nicht die kampfstarken wie grausamen Orks des Ostens. Doch der Krieger bemerkte, wie er seit langer Zeit eben jenes unerwünschte Gefühl verspürte, wie es sich in seine Magengegend bohrte und die Kälte einer Wüstennacht durch seine Adern in Richtung seines Herzen schickte. Er war jedoch nicht allein.
All seine Brüder, die auf den Palisaden wache gehalten hatten, aber auch jene, die durch den Ruf geweckt worden und auf die Gänge gestürmt waren, schienen von dem gleichen, inneren Feind eines Kriegers für diesen kurzen Moment bezwungen worden zu sein.
Der Krieger verstand es nicht. Wie waren sie so schnell aufmarschiert? Und wie kamen jene, die das Banner des Unaussprechlichen trugen, vom Norden in den Süden? Nicht einmal die vereinten Wüstenstämme hätten solch einen Anblick aus einem Meer aus Flaggen und im schwachen Schein der Morgensonne glänzendem Metall geboten.
Ein weiterer Schrei eines Kriegers richtete seine Aufmerksamkeit auf den Himmel und er sah es bereits, ehe ein riesiger Schatten das Lager in Dunkelheit tauchte.
Nichts konnte einen Wüstensohn so leicht schrecken, doch als das Lager des Stammes in lodernden Flammen aufging, war der Lohn für die eigene Niederlage des Herzens das knappe, nackte Überleben, geschenkt durch die Kraft seiner flüchtenden Beine...
#240
Jop, ich wollte halt nur noch mal drauf hinweisen. ^^
Ist halt, Spähergruppen sind selten groß, deshalb... Aber so ihr da mit einigen Leuten (wie ich mir ja dachte) rein wollt (was ja auch kein dummer Gedanke ist, so als Absicherung), dann wäre mir das halt auch lieber. Ich warte die Woche hier noch einmal ab, dann kann ich euch auf jedenfall etwas genaueres sagen - Nutmeg kann ja ohnehin erst wieder ab nächster Woche. Ich denke, dann bin auch ich etwas "spontaner", weil die OP durch ist, und lauter anderer Krimskrams.
Wäre mir halt lieber, ich mache das ganze ja dann auch etwas ausführlicher, soweit wisst ihr das ja, denke ich. Dementsprechend, bei mehreren Leuten, würde es länger dauern, was diese Woche ggf. nicht drin wäre (und, weil ich eben gern Unterstützung hätte^^).
#241
Quote from: Nataari on 03. Oktober 2011, 14:03:32
Es ging ja erst einmal nur darum, überhaupt mal einen Blick in die Kanalisation zu werfen und so man auf Gegenwehr stößt, sich zurück zu ziehen. Es war nicht geplant, dass sich eine Heldentruppe zusammen schließt und dort sofort alles meucheln will, was ihnen über den Weg läuft. ^^

Das ist mir bewusst. Aber eine Maus, die ihren Kopf in den Bau einer Schlange drückt, darf sich auch nicht wundern, wenn sie danach keinen mehr hat... gucken hin oder her *g*

Also, ich habe nun mit Nutmeg gesprochen und wir haben uns geeinigt, dass wir das ganze zusammen machen. Ich hatte ja nun eine längere Pause, bin etwas raus und bräuchte allgemein etwas Unterstützung. Aber auch von der "Gebietsüberschneidung" wäre es sinnig. Dementsprechend müsst ihr euch wohl oder übel noch etwas vertrösten, da sie erst ab dem 13. wieder mehr Zeit hat.
Ich muss auch ehrlich sagen, für fünf Minuten RP, so euch das vorschweben sollte, brauche ich keinen Termin. Ich hatte ja zuvor schon geschrieben, dass die Vermisstenzahlen abnehmen (also, vor meiner Pause), und das ganze im Hafenviertel ruhiger wird, aber ich denke, ihr habt auch den Klosterthread mitbekommen, oder zumindest von den Beteiligten von der Tragödie gehört. Daher ist es relativer Unsinn zu sagen, wir gehen mal kurz rein, wenn wir auf Widerstand treffen, hauen wir wieder ab... es wurde ein ganzes Kloster niedergemacht, von einer handvoll...

Genug der Rüge. Ich denke, das wäre sinniger, wenn wirklich viele mitmachen möchten, dass ich das ganze mit Nutmeg zusammen mache. So mal eine Gruppe von zwei, drei Leuten in die Kanalisation "schauen" will -> ich bin ja fast jeden Tag im IRC, kann man also auch zwischendurch einbauen, wenn ihr möchtet.
#242
Mir wurscht, wobei mir nach der ganzen OP Sache das natürlich lieber wäre. Aber ihr müsst wissen, wie gut ihr vorbereitet seid und dementsprechend schnell dort runter wollt. Drängt ja, denke ich, nicht? Man sollte sich dazu ggf. noch einmal den Quest-Thread durchlesen. ^^
#243
Leute, es tut mir leid. Ich entschuldige mich schon einmal, aber der Dienstplan meiner Freundin wurde kurzfristig geändert, da Leute entlassen wurden und andere krank gemacht haben, was wiederrum heißt, dass ich nicht bis in die Puppen am Samstag, also morgen, kann. Sie selbst muss sogar nach der OP ran. -.-

Ich kann euch Montag anbieten, Dienstag sogar open end. Mittwoch weniger, ab Donnerstag eine ganze, lange Woche komplett verfügbar.
#244
Bis 2 Uhr ist das alles kein Problem, denn bis dahin hab ich Zeit. ^^
#245
Ideenforum / Re:Konfliktrp
29. September 2011, 21:54:30
Quote from: Ohm on 29. September 2011, 20:18:34
Alles schön und gut und sogar größtenteils sehr richtig, wenn auch stark zugespitzt ... Aber wie wäre es mit Vorschlägen, was sich ändern müsste und sollte, damit a) Das RP der bösen niveauvoller wird und das der guten vieleicht etwas weniger moralisch hochentwickelt? Fantasyfilme-, bücher-, spiele usw. werden ja tendentiell recht rabiat in eine stark polarisierte Machtgefüge aufgeteilt. Vieleicht ist diese Trennung des Ganzen auch das Problem. Vieleicht sind die jeweiligen Instanzen DB und FB auch zu effektiv in der Bekämpfung der Gesetzesbrecher. Vieleicht fehlen sogar ein paar Gesetze der jeweiligen Fraktion (wenn es die nicht schon gibt, hab aber bisher keine gefunden), nach denen man sich richten kann. Vieleicht laden die räumlich distanzierten und sehr klar strukturierten Machtzentren auch zu sehr dazu ein, sich einzuigeln. Wer macht schon in FB das Maul groß auf? Die berechtigte Angst, recht flux im Kerker zu landen ist sehr real. Die Aufklärungsquote in Fb scheint hoch. Auch scheinen viele der Bürger z.b. im Hafen (verweise da auf orlis versuche Menschen in dieses neue Dorf zu locken) viel zu Aufgeklärt und zu klug, als es für so ein setting realistisch wäre? Meiner meinung nach müssten viele der Bewohner Fb's nur wenig klüger als Brot sein. Teilweise erscheint mir das soziale engagement in FB größer als in Metropolen der heutigen Zeit. Vieleicht fehlt in FB ein Viertel, z.b. der Hafen, wo die Garde sich nicht mal mehr hintraut oder so effektiv geschmiert wird (was meiner Meinung nach eh so sein müsste, sollte es da nur einigermaßene intakte mafiöse Strukturen geben), das sich dort das Verbrechen wieder lohnt. Dann bräuchte man auch nicht mehr zwingend DB als Hort des bösen. DB ist eh sowas wie das kuschelige Nest der Bösen, in das sie einfach gehen können, ohne von anders denkenden groß behelligt zu werden. Aber vieleicht ist das so nicht gedacht und scheitert nur an der Umsetzung, dass weiß ich nicht genau.
Was giebt es denn noch .. Intrigen. Oh ja ... man könnte versuchen sich selbst in der politischen struktur z.b. FB's zu installieren, was aber das durch OOC wissen, ob nun gewollt oder ungewollt recht schwer werden dürfte. Auch würde das eine hohe aktivität der jeweiligen SL zwingend machen, die sehr viel öfter in die entsprechenden NSC schlüpfen müsste, sollte das nicht, und davor möge uns Belzebub bewahren, überwiegend im Forum ausgespielt werden.

Alles in allem wäre es produktiver Ideen zu sammeln, was man ändern könnte als lediglich hocheffektiv auf die Mißstände hinzuweisen.

Zum einen war es, wie ich es mitbekam (verbessere mich, wenn ich falsch liege) nicht der Sinn des Threads, über die Missstände der bösen "Fraktion" zu diskutieren, weshalb mein obiger Post auch abschließend von mir als "Kommentar", nicht als allumfassender, produktiver Lösungsbeitrag gekennzeichnet wurde. Überspitzt deshalb, weil sich diese Threads, Seite um Seite, ständig und immer wiederholen, ehe eine große Anzahl an Mitwirkern beleidigt ist.
Und, schön und gut, aber wie wäre es mit umsetzen? Wie ich oben geschrieben habe, ich erlebte hier gerade einmal zwei Spieler böser Charaktere, die auf mich zukamen und etwas Sinnigeres als einfaches Prügeln wollten. Dementsprechend, warum sollte ich Vorschläge zur Verbesserung der Lage von Charakteren bringen, deren "Konflikt-RP" für mich meist eine langweilige Wiederholung von OOC-Tragödien ist? Was hindert diejenigen daran, deine Vorschläge selbst umzusetzen? Ich kann schlecht ständig den Leuten nachlaufen, wenn sie das Potential für ihre "eigene Sache" in den Dingen, die ich hervor bringe, nicht erkennen können.
Sie möchten das Hafenviertel frei von der Garde? RP Potential. Da braucht man keine SL, die das ganze Setting fix umbauen, sondern schlicht engagierte Spieler, die es hier zwar durchaus gibt, von deren Aktionen ich persönlich aber, warum auch immer, bisher nicht viel mitbekam (zumindest was die böse Seite und solche Aktionen angeht).
Die Aufklärungsquote ist sogar recht niedrig, was FB betrifft, bzw. sind die drakonischen Strafen, die im Strafkatalog der Garde stehen, meist einfach nicht umzusetzen, eben weil sie zu drakonisch sind.

Was den Hafen und den durchschnittlichen IQ der dortigen Bürger angeht, kann ich nur sagen, dass ich persönlich mich immer beim Hafen-RP bemüht habe, meine NSCs nicht wie Weltmänner und -frauen zu präsentieren, sondern durchaus als den Abschaum, der sie (oft) sind. Dass jedoch ein erfolgreicher Dieb dumm sein sollte und dann trotzdem der Garde entgeht, ist dann schon Unsinn. Was Orligons Bemühungen anging, die Leute dazu zu überreden, in ein fremdes Tal einzuziehen:
Da ist wohl eher die Naivität auf deiner Seite. Allein die im Menschen fest verankerte Angst vor dem Unbekannten würde einen großen Prozentsatz dieser einfachen Leute davon abhalten, einem maskierten Possenreißer irgendwohin zu folgen, ganz zu schweigen von einer ganzen Umsiedlung, was nichts weiteres heißt, als alle Bekannten, alles Vertraute und all die noch so geringe Sicherheit aufzugeben und ins Unbekannte aufzubrechen. Auch in unserer RL Geschichte gab es relativ wenige Personen, die dazu A) von den Mitteln her in der Lage waren und B) dies überhaupt wollten. Dass wir heutzutage bequem von zuhause aus die ganze Welt per Satellit erkundschaften können, ist eine Errungenschaft der Moderne. Gerade der einfache Bauer/Hafenarbeiter/Fischer wird es sich wohl zwei mal überlegen, seine schlecht bezahlte Arbeit, den billigen Schnaps am Abend, die etwas einträglicheren krummen Geschäfte sowie die preiswerte Straßenprostitution aufzugeben, nur um einem Unbekannten, zudem maskierten, in irgendein "Traumtal" zu folgen. So wenig diese Leute haben, es kann durchaus noch weniger werden.
Davon ab, dass hier durchaus eine höhere Gewalt hätte eingreifen können und solche "Aufrührer wider dem Staat und der göttergewollten Ordnung" einfach hätte einsperren können, womit die öffentliche Werbung von potentiellen Siedlern für das Tal schnell am Strang für den Werber hätte enden können.

Das soziale Engagement ist meines Erachtens deshalb so groß, da wir auf unserem Server, im Gegensatz zu unserer realen Welt, tolle Heilzauber haben, die fast jedwede Art von Erkrankung und Verletzung abdecken können, und so sie nicht helfen, kann die Alchemie ran. Es gibt einfach weitaus mehr Möglichkeiten. Aber auch hier sehe ich persönlich nicht, was daran geändert werden sollte, nur damit sich andere besser fühlen. Es mag zwar keine rollenspielerische Glanzleistung sein, einen absoluten Wohltäter auf unserem Server zu spielen, andererseits ist es wohl einfacher, die Leute einfach zu töten/zu überfallen und ihnen ihr Geld abzuknöpfen, statt ihnen das eigene zu überlassen.
Integrierung in offizielle Stellen usw. ist tatsächlich ein Weg, außer man pauschalisiert derart und stempelt jedweden Spieler als absoluten OOC-User ab. Sicher wird OOC oft mit IG vermischt, das lässt sich nicht vermeiden und darauf zu bestehen, dass dem nicht so sein soll, wird daran schlussendlich auch nichts ändern. Trotz allem halte ich es für möglich. Viele solcher Chars habe ich jedoch noch nicht erlebt, weshalb ich die Empörung, "man erreiche ja nix", hier immer noch nicht verstehen kann. Wenn es nicht versucht wird, nur weil es eine Eventualität gibt, die das ganze erschweren, nicht einmal verhindern, könnte, hat man imo auch das Recht verwirkt, sich darüber aufzuregen.

Und nun zum letzten Punkt, "was man ändern könnte":
Mein "hocheffektives Aufzeigen von Missständen" war genau das, was ich höchstens tun kann. Ich kann schlecht den Spielern vorschreiben, wie sie ihre Chars zu spielen haben. Ich kann ihnen höchstens aufzeigen, warum dem und dem meiner Meinung nach so ist, wenn sie sich über etwas beschweren. Und meiner Meinung nach ist dem so, weil sie selbst nichts hervorbringen/tun. Das mag hart geschrieben sein und unfair klingen, aber ich habe damit, gerade hier, durchaus meine eigenen Erfahrungen gemacht.
Genug Ansätze sind auf jedenfall mit drin: Keine plumben Raubüberfälle am Pass, kein Image schadendes Masken tragen in der Stadt, kein "Ich mach dich jetzt platt, aber frag dich vorher nicht" -> das führt nur zu OOC Streitereien, sowie sich einfach mal Gedanken machen, was gab es schon, was könnte ich noch tun? Paladin Albert kann schlecht noch überrascht spielen, wenn er zum zehnten mal, und sei es zehn mal von unterschiedlichen Spielern, den gleichen Raubüberfall erlebt.
Wenn ich dazu dann noch Vorschläge bringen muss, seh ich von vornherein schwarz. An der Struktur insgesamt sehe ich im Moment keinen allzu starken Besserungsbedarf, aber es ist auch nichts in Stein gemeißelt. Die Spielwelt ändert sich stetig, im kleinen, manchmal im Großen, und das mit oder ohne die Charaktere (zumindest sollte sie das) - die Charaktere können das ganze eben beschleunigen, zu ihrem Vorteil nutzen bzw. in ihre Richtung lenken.
#246
Quote from: Marenzi on 29. September 2011, 19:55:54
Donnerstag 18 Uhr?

Du meinst nächsten Donnerstag? Das kann ich leider noch nicht sagen. Meine Freundin wird nächste Woche operiert...
Wie gesagt, diese Woche ab 18 Uhr habe ich stets Zeit. Für nächste Woche müsste ich erst einmal Samstag/Sonntag abwarten :(
#247
Ideenforum / Re:Konfliktrp
29. September 2011, 19:54:58
Naja, ich kann dazu nur sagen, dass ich bisher so gut wie keinem zukünftigem Imperator auf dem Server begegnet bin. Die Intrigen, die hin und wieder gesponnen werden, sind entweder Spieler motiviert oder schlicht sofort durchschaubar, der Rest an "bösen" Charakteren taugt vielleicht als Abschreckungsmaßnahme vor einem Tanzclub. Ich bin zwar nun für einige Zeit inaktiv gewesen, bezweifle aber, dass es sich drastisch verändert hat. Gerade dieser Thread und die daraus folgende Diskussion bestätigen mich da irgendwo.
Es gibt wohl nicht allzu viele Spieler, die damit klar kommen, als Angehöriger einer Minderheit auch noch zu agieren, statt nur zu reagieren, geschweige denn einmal innovative Ideen selbst hervorzubringen. Bisher habe ich es nur sehr selten erlebt, dass sich einmal jemand aufgerafft hat und mich um eine Bequestung seines Chars gebeten hat, die nicht irgendwelche Überfälle, Entführungen, platte Zerstörungen von Eigentum anderer usw. beinhalteten. Vielleicht denkt man sich als Spieler eines böse ausgerichteten Charakters auch einfach, dass dieser ein Anrecht darauf hat, viel schneller Macht anzusammeln, als es andere Seiten haben. Wenn man sich jedoch einmal etwas auf dem Server umschaut, bemerkt man, dass es genauso wenige "Gute" in wirklichen Machtpositionen gibt, wie jene durch böse Charaktere ausgefüllt werden.
Die "Guten" mögen es nach Ansicht einiger weitaus einfacher in einem solch guten Setting haben (und das ist es, selbst mit Dunkelbrunn, zweifelsohne). Meiner Meinung nach sind aber gerade die Guten eher an Einfachheit "gebunden". Viel außer reagieren auf Dinge, welche die Bösen anzetteln, können sie nicht. Nagut, man kann noch einen Laden eröffnen, eine Familie gründen und hier und dort ein, zwei tolle Ideen bezüglich toller Produkte auf den Wirtschaftsmarkt werfen, schlussendlich haben die Guten aber ihr System, ihre Gesellschaft, und jedwede Veränderung daran kann entweder nur über böse/rebellische Charaktere, oder über Quests erfolgen. Wobei es natürlich viel spaßiger ist, wenn der Gegenspieler kein NPC ist. Die meisten der Guten/Neutralen sind scheinbar zufrieden. Aber es wird so oder so kritisiert, ob man nun als Guter eine schöne, heile Welt aufbaut/stabilisiert, damit Schlächter Hans und Nekromant Peter diese wieder abreißen können, oder ob man auf die beiden Jagd macht und sich dabei fiese Dinge ausdenkt...

Was die Freiheit böser Charaktere angeht, kann ich nur sagen, dass es mir persönlich, so ich noch einmal auf der dunklen Seite spielen würde, schlicht zu reizlos wäre, wenn ich überall kommentarlos akzeptiert werden würde. Dunkelbrunn kam mir eher wie eine Vereinigung von randalierenden Prolls vor, weniger wie eine Stadt der Dunkelheit, und irgendwelche Charaktere/NPCs, die mit Gesichtsverhüllung über die Dächer springen, sind für mich eindeutig nicht böse genug, ebensowenig orkische Schlächter die sich als Wegelagerer verdingen. Zudem ist es irgendwie seltsam, wenn ein Nekromant, der selbst Menschen gegen ihren Willen einfängt und in stapfende Leichen verwandelt, Toleranz und Freiheit für sein Tun fordert.
Nicht böse sein, aber ich verstehe das Problem überhaupt nicht. Die Malariten kommen und gehen, und ständig ist ihr Problem (selbst, wenn es andere Spieler sind), dass sie nichts machen können, nicht anerkannt werden usw. Vielleicht liegt das aber auch an dem Konfliktpotential eines Malariten bzw. an dem, was die meisten in solchen Chars sehen? Überspitzt geschrieben, ich bewaffne mich auch nicht mit einer Panzerfaust, drohe damit die Welt einzuäschern und beschwere mich dann, dass es einfach nicht fair ist, wenn mir jemand daraufhin ein Sonderkommando entgegen schickt.

Ich muss aber auch sagen, dass auf dem letzten Server, auf dem ich gespielt habe (was Jahre her ist), die Situation genau umgedreht war. Es gab ein böses Setting, zwar mit Gesetzen, aber durchaus viel Freiheiten für Schandtaten und Machtzuwachs der dunklen Seite. Seltsamerweise waren es dort die Guten, die schlussendlich nichts mehr auf die Reihe bekommen haben bzw. selbst nicht agierten, obwohl sie es für eine lebendige Welt gemusst hätten.

Das vorherige Ansprechen von potentiellen Opfern via Flüstern muss natürlich nicht immer sein, ich sehe aber auch nicht, warum jemand sein eigenes Streben nach Spontanität und dem damit verbundenen Spaß über den anderer setzen sollte. Dass nicht jeder Konflikt-RP begrüßt, und das in jeder Situation, sollte klar sein. Nicht nur, dass der Gemütszustand eines Spielers nicht eine absolute Konstante ist, sondern eben auch, wie z.B. in meinem Fall, weil das meiste Konflikt-RP schlicht plumb ist. Da kann man das in meinen Augen noch so beschönigend mit "Konflikt"-RP beschreiben, am Ende gipfelt es immer in einem "auf die Fresse hauen". Wenn ich soetwas will, brauche ich in meinem Stadtviertel nur vor die Tür zu gehen, da ist der Adrenalinoutput auch weitaus höher. Dass solche Charaktere, die sich wie pubertierende Jugendliche aufführen, irgendwann von "Mutter" Fürstenborn in ihren eigenen Grenzen (!) gemaßregelt werden, sollte jedem klar sein.
Aber hier spielt noch etwas anderes eine Rolle. Es wurde angesprochen, dass viele der Guten viel zu modern denken und handeln, viel zu hohe, moralische Ansätze haben, die teilweise erst in unserer heutigen Zeit begründet wurden. Andersherum kann man aber genauso gut sagen, dass auch die Bösen solche Ansprüche setzen. Welcher böser Char möchte schon gern geblendet werden? Oder für zwei Tage im Lendenschurz am Pranger stehen? Welcher Dieb möchte beim erwischten Diebstahl, und sei er auch noch so klein, die Hand abgehackt bekommen? Soweit keiner, außer daraus entsteht kein Nachteil und der Charakter erhält danach passenden Ersatz.
Das Fazit für mich daraus: Wenn wir mit moralischen Ansprüchen die Zeitleiste abwärts fahren, so wird das nicht wirklich rosiger für böse Charaktere.

Naja, soweit mein (nicht böse gemeinter) Kommentar zu der x'ten Diskussion, die aus einer einfachen Vorstellung einer diskutablen Idee entstanden und ins Off-Topic abgedriftet ist. :)
#248
Hab soweit die ganze Woche ab 18 Uhr Zeit, also wie ihr möchtet ^^
#249
Ja, also... ich kann das gern übernehmen, auch wenn wohl noch einiges an Nachholarbeit vor mir steht. Ich bin lediglich heute Abend bis Mittwoch weg, und ich bräuchte danach vielleicht jemanden, der mich in dieser Sache einmal auf den neusten Stand bringt. Ansonsten, ich habe nichts gegen ein Chainsaw Mass... *hüstel* eine Vampirjagd einzuwenden, so ich die leiten soll :D
#250
Allgemeines Forum / Re:Abwesenheitsthread
22. September 2011, 15:20:21
So, mal ein vorsichtiges Zurückmelden von mir. Es tut mir leid, dass es dann doch so lange gedauert hat, aber neben zwei schweren Erkrankungen in der Familie mussten wir noch Lydia einschläfern und meinem PC ging auch noch die Puste aus.
Ich werd mich dieses Wochenende dann mal in Nachholarbeit stürzen, da der PC nun wieder funktioniert und ich auch wieder meine Nerven gefunden habe.