(x) [FB, Bibliothek] ... und ein Ausflug in die Geschichte

Started by Chimaere, 07. April 2006, 14:16:05

« vorheriges - nächstes »

Chimaere

Ein ähnliches Anliegen wie die Magierin mit der roten Robe hatte auch die Dame in einer weißen Toga, die allerdings durch stark verblasste Spuren von Blut und Schlamm nicht mehr ganz so weiß schien, obwohl sie versucht wurden gründlichst rauszuwaschen. Auch war der Stoff nicht mehr wirklich heile - Valeria würde sich wohl eine neue Kleidung zulegen müssen. Doch vorerst schien ihr dies hier wichtiger und so versuchte sie durch einen weißen, weiten Umhang den schlechten Zustand ihrer Toga weitgehend zu verbergen und trat an einen der Bibliotheksangestellten heran.

"Unweit von hier in den Wäldern befindet sich eine Ruine, sowie deutliche Spuren einer Schlacht. Mich würde die Geschichte um jene Ruine interessieren, sowie, wie es zu der Schlacht kam, der Schlachtverlauf und wie sie endete. Ebenso benötige ich Informationen und historische Aufzeichnungen über folgende Wappen..."

Mit den weiteren Worten beschrieb Valeria so genau es ihr möglich war, die beiden Wappen, die sie an Ort und Stelle vorfinden konnte - die Wappensymbole (Turm und Bär), sowie die Wappenfarben und andere Auffälligkeiten, so es welche gab.
Oh I come from a land, from a faraway place,
Where the caravan camels roam.
Where they cut off your ear,
If they don't like your face.
It's barbaric, but hey, it's home

Parat

Zu der Schlacht:

Die alte Festung im Wald war einst ein befestigter Stützpunkt Seldarias, das es so allerdings noch nicht gab, lediglich Fürstenborn, gerade umbenannt - zuvor Born - als seltsam fixer Punkt im Leben der noch sehr wild und nomadig angehauchten Menschenstämme.

Fürst Ardul I vereinigte die barbarischen Stämme zu dem, was man eine Armee nennen könnte, am Anfang noch eher organisiert als Kooperation verschiedener Stelle, bis sie sich schließlich alle unter einem Banner zusammenschlossen.

Bis dahin gab es auch keine einheitliche Armee Fürstenborns / Seldarias, sondern eben die einzelnen Verbände, also ehemalige Stämme.

Angegriffen wurde der Stützpunkt im Zuge der Auseinandersetzung mit Dunkelbrunn, welcher damals das Weltentor korrumpierte. Genauere Details diesbezüglich lassen sich nicht herausfinden, aber irgendwas stellte er damit an, das seinen Zwecken diente.

Wohl als klar war, dass es zum bewaffneten Konflikt kommen würde, überfielen die Heere Dunkelbrunns den bewaffneten Stützpunkt, der damals gehalten wurde von den Männern von Iothain Valass. Allseits geachtet und zugleich gefürchtet war dieser, dem barbarischen Leben noch weitaus verbundenere Mann (im Vergleich zu den Männern um Ardul selbst).

Der Kampf wogte gut 24 Stunden und schließlich fiel die Feste. Die überlebenden Krieger von Iothain flohen nach Fürstenborn, um Unterstützung seitens Ardul anzufordern. Sie erzählten auch die Geschichte wie Iothain selbst fiel, erschlagen von einem einem gewaltigen Krieger mit flammenden Schwert, feuerroter Vollrüstung und dazu farblich passendem, leuchtendem Schild. Fliehende, die ihn angeblich aus der Nähe gesehen haben, berichteten davon, dass er mehrere eigentlich tödliche Treffer hinnahm, aber sich davon nicht beeindrucken ließ. Und _natürlich_ (das haben solche Geschichten so an sich) soll er eine furchtbare Aura des Schreckens verbreitet haben.

Alarmiert und zur Eile angetrieben durch die Ereignisse versammelte Ardul die Streiter dessen, was heute Seldaria ist, und zog aus, um Iothain zu rächen. Ironischerweise gehen die meisten Historiker davon aus, dass die Führung Seldarias wohl an Iothain gegangen wäre, wenn die Geschichte anders verlaufen wäre, Ardul also der Angriff selber durchaus zu pass kommen konnte.

Recht schnell kam also die Reaktion auf die Eroberung und in der nachfolgenden Schlacht hatten die ausgeruhten Seldarer relativ leichtes Spiel mit den erschöpften Eroberern. Das ging so schnell, dass Ardul selber noch nicht einmal beim Schlachtfeld eingetroffen war.

Als er dann eintraf, mit weiteren verbündeten Stämmen, legte ihm sein Hauptmann Balgor Stahlhand, der die Eroberung kommandiert hatte, als Zeichen der Ehrerkundung ein Schwert zu Füßen, nach Zeugenaussagenden das rot glühende Schwert (ein kaltes, aggressives rotes Glühen) des besiegten Hauptmanns der Gegenseite zu Füßen. Die anwesenden Stammesoberhäupten vollzogen diese Geste mit ihren eigenen Waffen nach und so wurde Ardul auf dem Schlachtfeld zum Herrscher dessen, was sich ab dieser Nacht Seldaria nannte. Manche meinen, dass die Namensgebung eine letzte Ehrerbietung an Iothain war, denn "Seld" hieß in der Sprache der Eingeborenen "Bär" und sein Wappentier war ein Bär.

Dem Vernehmen nach ließ Ardul recht bald seine Truppen abmarschieren, um gen Dunkelbrunn zu ziehen. Es gab wohl Bestattungen, aber angesichts des Zeitdrucks wurden die meisten auf einen Zeitpunkt "nach dem Krieg" verschoben. Der Schlag gegen die Eroberer war nicht so kräftig gewesen, dass sie nicht einigermaßen organisiert hatten fliehen können, folglich entschied man sich, ihnen zu folgen.

--

Zu den Wappen:

Der Bär war das Wappentier des Klans von Iothain Valass. Der schwarze Turm auf rotem Grund das Wappen von Dunkelbrunn.

--

Anekdote am Rande:

Dem vernehmen nach hat sich Hauptmann Balgor Stahlhand noch Jahre später geärgert, dass er Ardul das Schwert des gegnerischen Kommandanten zu Füßen legte und nicht sein eigenes, altes. Der Gestengehalt wäre wohl gleich gewesen und das Schwert des Dunkelbrunn-Heerführers sicherlich um einiges wertvoller und besser. Von ihm stammt wohl auch das Sprichwort "Schau einem Gaul ins Maul, bevor Du ihn verschenkst".
Das Weltentor
Ein Rollenspiel-Server auf Basis von Neverwinter Nights II

Parat Flink - Schwarze Münze, Fürstenborn
Tibor "Tibby" Steinfeld - Lichtrichter, Weilersbach
Urk Frostfaust - Kommissar, Fürstenborn