[SM] Fragmente eines Aufstiegs

Started by Parat, 22. April 2006, 14:22:18

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Parat

((In diesem Thread werden einzelne Fragmente zu dem "richtigen" Story-Münzenpost gesammelt, denn dort haben wir den Anspruch, dass es auch jeweils sinnvolle Kapitel gibt ... und da Handlungsstränge erstmal paralell laufen, unterscheidet sich schon die Reihenfolge dann grundlegend von der Reihenfolge, in der wir es posten können. Hier sind also die Fragmente, die später zu der eigentlichen Story verdichtet werden.))
Das Weltentor
Ein Rollenspiel-Server auf Basis von Neverwinter Nights II

Parat Flink - Schwarze Münze, Fürstenborn
Tibor "Tibby" Steinfeld - Lichtrichter, Weilersbach
Urk Frostfaust - Kommissar, Fürstenborn

Parat

Kapitel 2: Ein Schild im Wald

Irgendwo im Wald, einer Gegend, die für Helden wie die unseren im Prinzip eh tabu ist, erhoben sich die Untoten. Das allein ist für manch lichten Streiter Anlass genug sein, sein Schwert zu ziehen und dorthin aufzubrechen.

Irgendwo im Wald? Untote sind doch gefährlich? Und da ist auch keine Stadt in der Nähe? Es gab also schonmal drei Gründe, wieso sich das, was mal die Fürstenborner Münze werden sollte, aber auch so richtig gar nicht für dieses Thema interessierte. Wenn es wenigstens so wäre, dss Paladine echte goldene Rüstungen zurückließen, wenn die Untoten mit ihnen fertig waren, aber ... das ist nur Farbe, sonst nichts. Gold ist zu schwer. Eine echte goldene Rüstung wäre vielleicht ein Grund gewesen, in den Wald zu gehen, aber nicht diese bepinselten Stahlungetüme. In einem Wald gab es, selbst wenn dort keine Untoten wandelten, genug Gründe, ihn nicht zu besuchen - und die meisten davon krabbelten und zählten zu den Insekten.

Insofern mag es verwundern, dass Parat und damals-noch-nicht-Münzenmitglied Aynora sich eines Tages exakt an dieser Stelle im Wald einfanden. Das hatte natürlich Gründe. Sie alle aufzuzählen wäre etwas müßig, aber es hatte damit zu tun, dass beide gemeinsam in Hammerhütte gewesen waren, wo man an dem Wald zumindest vorbei musste. Ein noch gewichtigerer Grund mag gewesen sein, dass Aynoras Nachthemd eindeutig zu tiefe Einblicke erlaubte, wenn sie über einem kniete. Und irgendwie hing auch alles damit zusammen, dass der Boden an der Stelle, an der sie zuvor die Nacht verbrachten, schief gewesen war - und infolgedessen die eigentlich einwandfrei aufgebaute Zeltkonstruktion über den beiden zusammenkrachte. Außerdem begegnete man noch einem Paladin namens Eleazar, also auf der Straße, nicht im eingestürzten Zelt.

Kurz und gut: Es hatte Gründe, dass die beiden sich dort am späten Nachmittag eines Frühlingstages einfanden. Gute Gründe, die aufzuzählen auf 200 Seiten sicherlich möglich wäre. Und vielleicht reichen wir das eines Tages sogar nach. Für diese Geschichte soll aber genügen, dass die beiden dort waren und die Ruinen untersuchten. Ruinen, in denen eindeutig vor langer Zeit Kämpfe stattgefunden hatten. Überall lagen Knochen und alte Ausrüstungsgegenstände .. aber man war ja kein Schrotthändler.

Und so stolperten die beiden eher lustlos durch den Unrat und erklommen dann eine kleine Plattform, um sich einen Überblick zu verschaffen. Wälder waren ja eh schon unübersichtlich, aber das hier war es noch mehr. Dummerweise wurden die beiden durch die hereinbrechende Nacht überrascht. Das allein - wir reden hier schließlich von Helden - wär den beiden nur mulmig gewesen. Dass sich dann die Untoten erhoben, das war wirklich ... unangenehm.

Auch hier, es handelt sich schließlich um eine Kapiteleinleitung, fassen wir uns kurz, obwohl es eine längere Fassung der Geschihte gibt. Wir halten nur fest, dass Aynora sich den Fuß verstauchte als ein Skelett nach eben diesem schlug und dass beide mit einem tüchtigen Schrecken (und einer Gnomin namens Nathee) davonkamen. Kein Schild und kein gesteigertes Interesse, den Ort nochmal zu besuchen.

Warum dann alles ganz anders kam ... und wieso man es sich später zum Ziel setzte, ausgerechnet von einem jahrhundertealten Schlachtfeld, ausgerechnet mitten im Wald, ein Schild zu stehlen .... und ob dieses gelang oder misslang, das ist Gegenstand dieses Kapitels.
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Parat Flink - Schwarze Münze, Fürstenborn
Tibor "Tibby" Steinfeld - Lichtrichter, Weilersbach
Urk Frostfaust - Kommissar, Fürstenborn

Parat

    Kapitel 2.1: Erzähler - Fehlversuche[/u]

    Zahlreiche Versuche wurden gestartet, um den Schild im Wald zu bergen - edle Recken, Paladine und Zwergenkuldjarghs versuchten sich an der Aufgabe. Schuldgefühle waren es, die sie dann letztlich in die Knie zwangen. Sie ließen aus den tapfersten Kriegern weinende Häufchen Elend werden.

    Und doch gab es einige, die dieser Fluch, der auf dem ort lastete, weniger betraf als andere. Delea Arden gehörte zu ihnen, weniger streng an festen Leitlinien festhaltend als andere. Vielleicht auf Freija Eisenfaust, die stattdessen alles ihr Mögliche tat, um die Bergungsmanöver der "Guten" zu sabotieren.

    Und auch Aynora Arko fühlte sich weit weniger betroffen als die andere. Dies teilte sie auch ihren Gefährten in der Münze mit. Und so suchte man nach einem Muster. Schnell trat zutage, dass ganz offensichtlich die dokumentierten Fehlversuche von dem Paladin Eleazar, der Paladiness Kallista Aleana Morgenrot und dem Zwergen-Ehrverteidiger Dragim zum Scheitern verurteilt waren, weil sie - auch wenn das bei Dragim erst erstaunen mag - feste Prinzipien hatten, denen sie ihr Leben widmeten. Desto fester diese Prinzipien, umso gewaltiger wohl der Schmerz, wenn man denkt, diesen zuwidergehandelt zu haben.

    Die Leute der Münze jedoch entschlossen sich, nicht darauf zu vertrauen, dass Aynora den Schild würde bergen können. Nein, es musste jemand noch gewissenloseres her - geradezu der Archetyp der Gewissenlosigkeit.[/list]
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    Parat Flink - Schwarze Münze, Fürstenborn
    Tibor "Tibby" Steinfeld - Lichtrichter, Weilersbach
    Urk Frostfaust - Kommissar, Fürstenborn

    Parat

      Kapitel 2.3.: Parat - Lauft, meine Irren[/u]

      Nun, die Person war identifiziert. Der Insasse "Stahlwetter" sollte es sein, laut übereinstimmender Auskunft falsch, wie man falsch sein konnte - und so ohne jedes Schuldbewusstsein, dass ihn auch kein Ehrgefühl, keine Pflicht an irgendetwas band.

      Nur ... wenn man so jemanden befreite ... wie konnte man sich seiner Loyalität versichern? Man entschied sich dazu, dem Herren eine Giftspritze zu verabreichen und darauf zu vertrauen, dass er schon aus eigenem Interesse nichts unternehmen würde, so lange man als einziges im Besitz des Gegenmittels war. Da nur wichtig ist, was das Opfer denkt, war es nicht weiter erheblich, dass der Münze kein solches Gift zur Verfügung stand. Es reichte, wenn Herr Stahlwetter der Überzeugung war, dass seine Entführer ihn in der Hand hatten.

      Nunja, zuerst musste man aber an ihn herankommen. Und so musste man in das Irrenhaus bei Hammerhütte einbrechen. Diese Aufgabe blieb Parat und Aynora vorbehalten. Ein glücklicher Zufall wollte es, dass Andrastos, ein menschlicher Barbar, kurz zuvor übermäßig dem Alkohol frönte und seine Sprüche, dass ein Gott im Berserkerrausch von ihm Besitz ergriffe, durchaus den Schluss nahelegten, dass dies ein Falle für die Obhut des Sanatoriums wäre.

      Während Padma, die Leiterin des Sanatoriums, Andrastos sein temporäres Heim zeigte und zugleich seinen Begleitern Kezat und Parat, wobei letzteres an dieser Führung ein sehr aktues, professionelles Bedürfnis hatte, die Räumlchkeiten, leerte Aynora eine Flasche mit einem Schlafmittel in den Tee von Padma. Sie sollte schlafen, wenn man gleich nochmal zu Besuch kam, besaß sie doch den Generalschlüssel zu allen Räumen bis hin zu dem Gefängnisraum, in dem Herr Stahlwetter einsaß.

      ---

      Kurze Zeit später, die Nacht war gerade hereingebrochen, glitten zwei Schatten über die Mauer auf der Rückseite des Irrenanstalt-Anwesens. Sich zuerst östlich haltend, schlichen sie um das Gebäude herum. Allerdings hatte wohl irgendjemand vergessen, das Tor zu schließen und die beiden Wachmänner vor dem Tor hatten jedenfalls nichts getan, um diesen Misstand zu beseitigen. Von der anderen Seite konnte man aber an die Eingangstür herankommen, wobei man nur kurz von dem haupttor aus sichtbar wäre, während man direkt an der Tür werkelte und während man die beiden Mäuerchen, die den Eingang umsäumten, überwand.

      ---

      Kurze Zeit später öffnete sich die, in der Zwischenzeit geölte, Tür recht lautlos und die beiden schwarzgekleideten Gestalten huschten herein, unbemerkt von den beiden Milizionären,d ie diese Nacht noch gut zu tun bekommen sollten. Padma war, wie erhofft, eingeschlafen und mit spitzen Fingern gelang man in den Besitz der Generalschlüssel. Nur die Irren waren noch ein Problem, denn hier oben durften sie ja frei herumlaufen - die angeblich weniger problematischen Fälle.

      Dennoch ließen sich viele von ihnen dadurch beeindrucken, dass ihnen verkündet wurde, dass sie alle heute freikämen und schonmal ihre Koffer packen sollten. Dass sie weder Koffer, noch etwas zu packen hatten,entging den meisten, so dass sich die zu durchquerenden Örtlichkeiten deutlich lichteten. Achim protestierte lautstark, sah er doch den Regelverstoß, der in einem unbefugten Eindringen ohne Begleitung eines der Wärter lag, doch ihn und seinen nimmermüd die Grenzen seines Teppich vermessenden Freund beeindruckte es hinreichend, dass die Diebe für sich reklamierten, sich auf eine aktualisierte Fassung der Regeln zu beziehen, die den beiden noch nicht zugänglich wäre.

      Und so gelangten Aynora und Parat in den Hochsicherheitstrakt, in dem man interessanterweise zwar Andrastos seines weltlichen Besitzes nicht beraubt hatte, was zumindest bei dem gewaltigen Schwert doch erstaunte, aber in dem zumindest die meisten anderen Insassen hinter ihren Gittern saßen.

      Den Göttern sei Dank hatte sich inzwischen eine Dame Valina so in Andrastos verguckt, dass er keine gewaltige Gefahr mehr darstellte - außerdem beruhigte ihn wohl die Aussicht, Teil des Plans zu werden.

      Das Gespräch mit Herrn Stahlwetter war wenig aufschlussreich. Er erzählte groß von seiner Ehre, aber die Schurken wusste, dass er keine besaß. Als man sich die Hand gab, wurde ihm mit einer (angeblich) vergifteten Klinge über den Handrücken geschnitten. Von nun an - so zumindest seine Meinung - befand er sich auf Gedeih und Verderb in den Händen der Entführer/Befreier.

      Kurz drohte das Geschäft zu platzen, da sich Herr Stahlwetter hintergangen fühlte, doch manchmal kommt Hilfe aus den unerwartetsten Ecken, und Andrastos willigte ebenfalls ein, in diesen Blutpakt einzusteigen und sich vergiften zu lassen. Warum auch immer ... dieses beruhigte Herrn Stahlwetter hinlänglich und so folgte er.

      Andrastos fiel im Folgenden die Aufgabe zu, die ganzen Irren aus dem Obergeschoss aus der Eingangstür zu jagen, so dass die Gruppe unbemerkt in getrennte Richtungen entfliehen konnte, innerhalb der Masse beziehungsweise kurz hinter ihr. Zumindest waren die beiden Milizionäre heillos überfordert - und ganz hammerhütte sollte einen nervigen Abend verbringen, bis alle Irren wieder eingefangen waren.

      Die Gruppe hingegen teilte sich, Herr Stahlwetter in der Obhut von aynora und Parat - die gute Selina klebte an Andrastos' Seite. Sie schmiedete schon Hochzeitspläne, er wohl eher nicht.[/list]
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      Parat Flink - Schwarze Münze, Fürstenborn
      Tibor "Tibby" Steinfeld - Lichtrichter, Weilersbach
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      Parat

        Kapitel 2.4: Parat - Der Plan und die Fallen[/u]

        Nun besaß man Herrn Stahlwetter, die Person, der man die Bergung des Schildes zutraute. Allerdings waren unzählige Skelette in der Nähe des Ortes und die letzte Begegnung mit Untoten verlief für Aynora und Parat so ungünstig, dass man keine gesteigerte Lust hatte, sich wieder mit ihnen einzulassen. Also brauchte man einen anderen Plan.

        Teil 1 des Planes war es, sich möglichst viele Unsichtbarkeits- und Schnelligkeitstränke zu besorgen. Dazu wurden die beiden der Münze bekannten Alchemistinnen, A'nia und Nathee, jeweils um entsprechende Tränke gebeten und beide lieferten prompt.

        Teil 2 des Planes war es, Fallen zu besorgen, viele Fallen, denn nur wenn man den gesamten Bereich, im Schutze der Unsichtbarkeit vor den Skeletten verborgen, mit Fallen zupflasterte, war gewährleistet, dass die "Muskeln ohne Hirn", denen man die Erledigung der Skelette anvertrauen wollte, nicht auch das Schild an sich nehmen würden. Die Fallen wurden bei Hark Feingold besorgt und man verbaute sie sogleich in einer sehr unsichtbaren und sehr schnellen Aktion. Inzwischen hatte man auch ein Lager nahe der Untoten"siedlung" eingerichtet, in das nach der befreiung noch Herr Stahlwetter einzog, der Michel ein wenig unwillkommene Abwechslung bescherte.

        Der nächste Teil des Planes sah vor, schlagkräftige Unterstützung zu finden, aber zuerst musste noch etwas geklärt werden. Herr Stahlwetter hatte sich ausbedungen, nach der Aktion nach Achazat gebracht zu werden. Und keiner der Schurken wusste etwas davon, was dieses Achazat war, noch wo es lag. Dieses wollte man gegenüber Herrn Stahlwetter allerdings nicht eingestehen, so dass man beschloss, das Nützliche mit dem Nötigen zu verbinden und die schlagkräftige Verstärkung, falls möglich, in Achazat zu finden.

        Zuerst aber musste sich "Schnüffler-Aynora" an die Aufgabe setzen, für die Münze herauuszufinden, was dieses Achazat war und wo es lag, wenn es es überhaupt gab.[/list]
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        Parat

          Kapitel 2.6: Parat - Huch, wie kommen wir denn hierhin?

          Nachdem die HOrks den auftrag angenommen hatten, machte sich die gemischte Gruppe, drei weißgekleidete, wendige Gestalten und die beiden Muskelberge, auf den Weg zurück gen Fürstenwald.

          Doch sie kamen nur bis zum Tor, bis die beiden Halborks jeweils darauf bestanden, lieber "die Karte" zu nützen. Auf ihren mitgebrachten, stilisierten Umlandkarten zeigten ihnen die Diebe zwar, wo sie hin wollten, aber die HOrks hatten wohl anderes im Sinn und bewegten sich zielstrebig wieder in das Dorf hinein, einen Berg hinauf und in ein Gebäude, in dem die Schurken kurz zuvor sich bei Herrn Balder ihre Maskierung ausbedingten. Seufzend folgten ihnen die drei Schneehasen, leise fluchend, dass man wohl doch besser "diesen Zwerg" engagiert hätte.

          Die HOrks steuerten auf einen Raum zu, den eine Landkarte Seldarias schmückte, die per Mosaikfliesen in den Boden eingelassen wurde. Auch hier zeigte man den beiden Hirnverachtern, wo man hinwollte, aber diese grunzten stattdessen die umsitzenden Leute in ihren Ritualgewändern an.

          Diese führten seltsame Bewegungen durch, stimmten unheimliche Gesänge an und die beiden HOrks machten sich umgehend daran, die Kristalle, die die Kartenränder säumten, anzutippen. Bald darauf leuchtete die Karte in rotem, pulsierendem Licht. Magische Symbole formten sich auf der Karte und elektrische Entladungen blitzen hin und her zwischen den Ritualteilnehmern.

          Parat schluckte, als die HOrks ihn wieder aufforderten, ihm zu zeigen, wo er hinwollte. Er begab sich zu einer Stelle, die so circa in der Nähe des gewünschten Ortes liegen musste. Einer der Horks forderte ihn auf, nun ein bestimmtes Wort zu sprechen und als Parat dieses fragend nachsprach, trafen ihn vier Blitze, einer von jedem Ritualteilnehmer und er ... entschwand.

          Alles drehte sich und auf einmal sah er Grün, das sich auf ihn zubewegte. Im nächsten Moment schlug er hart im Gras auf. Er brauchte einen Moment, um sich zu erholen, als sich ein Knistern bemerkbar machte, dass ihm die Nackenhaare sich aufstellen ließ. Aus einem simplen reflex heraus, rollte er sich zur Seite. Er tat gut daran, denn auf einmal formte sich ein Halbork in der Luft und fiel krachend dorthin, wo eben noch Parat gelegen hatte.

          Nach und nach fielen weitere Personen zu Boden, seine zwei Begleitungen Sarah und Aynora, sowie der zweite Halbork. Erst dann blieb Zeit, sich umzuschauen .... und Parat war mehr als baff erstaunt, als er feststellte, dass sie sich direkt südlich von Fürstenborn befanden, in der Nähe des Friedhofes. Was für eine praktische, wenn auch schmerzhafte, Einrichtung!

          Leider konnten ihm die HOrks nicht sagen, ob sie auch in Innenräumen funktionieren würde und was man dafür tun musste, um einen bestimmten Ort zugänglich zu machen.[/list]

          [Nach einem Jahr Lagerung wegen Überfüllung gelöscht]
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          Parat Flink - Schwarze Münze, Fürstenborn
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          Parat

            Kapitel 2.7: Parat - Die Bergung I[/u]

            Vom Friedhof aus war es gar nicht mal mehr so weit bis zur Stelle, an der das Schild lag, umgeben von Skeletten, die es schützten - und inzwischen auch umgeben von Fallen, die wiederum diejenigen schützen sollten, die gleich das Skelett an sich nehmen sollten.

            Alle Fallen waren so ausgelegt, dass man schon ein gewisses Gewicht auf die Waage bringen musste, um sie auszulösen, weswegen - bis auf ein paar Fehlauslöser - gewährleistet war, dass nicht schon die Skelette alle Fallen auslösten.

            Die Orks wurden als Prellböcke durch die Fallen gelenkt. "Hier halblinks 5 Schritte", das waren Anweisungen, die man sich bald schenkte, da die beiden Grünlinge sich bei jeder dieser Anweisungen erneut unsicher waren, wo nun rechts und wo nun links war.

            Und als man kurz davor war, an ihnen zu verzweifeln, bewiesen sie ihren Wert dann im Kampf gegen das erste ankommende Skelett. Sauber machten sie Knochenmehl aus ihm und die Münzen-Leute wussten wieder, wieso sie sich dieser Hilfe bedienten.

            Erwartet heftig wurde der Widerstand nahe des Hauptgebäudes, in dem auch das Schild, so wusste man ja, lag. Einer der Orks nutzte ihm eigene und sehr seltsame Kräfte, um ein Skelett, das sich auf Aynora stürzen wollte, aufzuhalten. Es fror quasi ein in seinen Bewegungen und war dann eine leichte Beute für die anderen.

            Doch schließlich war das Ziel erreicht. Freier Weg zum Schild.[/list]

            [Nach einem Jahr Lagerung wegen Überfüllung gelöscht]
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            Parat Flink - Schwarze Münze, Fürstenborn
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            Chimaere

            Kapitel 1: Aller Anfang ist... elegant

            Wie jede Organisation lebte die Schwarze Münze von ihren Mitarbeitern und ein guter Grundstein war mit einigen, alten Mitgliedern, die sich diesseits des Portals in Fürstenborn wiederfanden, bereits gelegt. Doch trotzdem der Zufall einige der Wichtigsten hierher verschlagen hatte, wurden weitere Männer benötigt, um sich einen alten Namen an einem neuen Ort wiederzuerbauen. Also hielt man die Augen auf, um potentielle Kandidaten auszuspähen und sich geeignete herauszupicken.

            Das erste Kapitel zeigt daher Anfänge auf. Nicht etwa der Ursprung der Münze, deren Geschichte sich, wie bereits in vorigen Zeilen erwähnt, über lange Jahre hinwegerstreckt, als vielmehr die Anfänge ihrer Mitglieder bei dieser Organisation, ihre ersten Kontakte und Aufgaben zu ihrer Initiation.
            Oh I come from a land, from a faraway place,
            Where the caravan camels roam.
            Where they cut off your ear,
            If they don't like your face.
            It's barbaric, but hey, it's home

            Chimaere

              Kapitel 1.1.1: Aynora - Die Eignungsprüfung

              Die Blicke der Beiden trafen sich über dem Tisch - ernste Blicke. Kaum verwunderlich, denn schließlich ging es um mehr als nur einen gemütlichen Teeplausch, nicht mal nur um ein Geschäft, sondern das Angebot einer Zusammenarbeit mit einer Organisation der besonderen Art, zu der Herr Flink laut eigener Aussage Kontakt hatte aufbauen können, und Interesse daran war von Aynoras Seite aus durchaus vorhanden. Erstens konnte man nie genug Kontakte haben. Kontakte bedeuteten Informationen und vielleicht sogar potentielle Verbündete. Zweitens wußte sie, daß es in Fürstenborn eine gewisse Hierarchie in dem Arbeitsbereich gab, dem sie sich nun verstärkter zuwenden wollte, weswegen es sicher nicht ratsam war als einsamer Wolf einem heimischen Rudel die Beute streitig zu machen. Und drittens würde sie sicher auch Gelegenheit bekommen so nicht nur ihre Fähigkeiten weiter auszubilden, sondern auch einen Einblick in den organisatorischen Ablauf in Unterfangen größeren Stils erhalten, was sie dann bei einem nächsten Versuch an ihrem einstmals begonnenen doch fehlgeschlagenen Vorhaben hoffentlich nicht erneut scheitern lassen sollte.

              Doch abgesehen von den Fragen, die ihr gestellt wurden, wohl um zu sehen, inwieweit sie als Mitarbeiterin für besagte Organisation passend und geeignet war, gab es noch einen ersten Auftrag, um ihr Können und Vorgehen zu prüfen. Eine einfache Observation sollte eigentlich kein Problem darstellen und klang fast schon zu einfach, was Aynora zuversichtlich stimmte und ohne lang zu zögern einwilligen ließ. Ein wenig überrascht war sie allerdings schon, daß ihre Zielperson Frau Goldmond sein sollte - war sie wirklich in schmutzige Machenschaften verstrickt, wie ihre anonymen Auftraggeber vermuteten? Irgendwie konnte sie es sich nicht so recht vorstellen, doch - nunja, wie hieß es so schön? - stille Wasser sind tief.[/list][/list]
              Oh I come from a land, from a faraway place,
              Where the caravan camels roam.
              Where they cut off your ear,
              If they don't like your face.
              It's barbaric, but hey, it's home

              Parat

                Kapitel 2.8: Parat - Die Bergung II

                Aufgrund der Fallen konnte man sich nur in einem seltsam anmutenden Tanz, mit vielen Hüpfern Richtung Schild bewegen, also in das Gebäude hinein. Es wirkte ziemlich nach fehlgeleiteten Frühlingsgefühlen, diese eigentlich hochprofessionelle Darbietung.

                Zumindest den mitgereisten Grünen entging die Eleganz des Momentes, lachten sie doch unentwegt Parat aus, der sich zu seinem Einsatzort, immer noch einige Meter vor dem Schild aufmachte. Auch Parat konnte es inzwischen spüren, diese bleierne Last, die sich auf sein Gemüt legte. Laufend wurde ihm bewusst, wo er wie versagte, nur war er bei einigen Sachen in der Lage zu sagen "mir doch egal, dann hab ich halt versagt", was ihn wohl schonmal näher kommen ließ als die Leute, die ernsthafte Versuche bisher unternommen hatten. Parat konnte sich auch vorstellen, dass die Halborken wohl die Einflüsterungen schon aus mangelndem Verständnis nicht wirklich zu Boden geworfen hätten. Gut, dass sie durch die Fallen geblockt wurden.

                Und als Parat die Umlenkrolle eingerichtet hatte, wurde es Zeit für den Auftritt von Herrn Stahlwetter, der inzwischen von Aynora geholt worden war. Das Seil, das über eben jene Umlenkrolle geführt wurde, wurde an Herrn Stahlwetter festgebunden, das andere Ende dient dazu, ihn fliegen zu lassen, was dann auch geschah. Man konnte nicht riskieren, dass er zu kurz sprang und so in der letzten Falle landete, welche die Schurken sich noch gewagt hatten zu installieren, bevor ihnen ob der Ausstrahlung des Schildes zu mulmig wurde.

                Herr Stahlwetter hingegen schien wenig bis nichts zu spüren. Kein Wunder, war er doch amtlich attestiert das Paradebeispiel mangelnder Skrupel, nur gezügelt durch seine angebliche Vergiftung, die ihn - so hofften alle - einigermaßen kontrollierbar machte.

                Vorsichtig wurde er hochgezogen und anhand der Mauervorsprünge konnte er sich in der alten Ruine relativ problemlos gen Schild ziehen, bis er schließlich das Schild berührte. Urplötzlich löste sich die bedrückende Stmmung auf, dieses nagende Gefühl der vergessenen Pflicht.

                Schnell zog man ihn wieder hoch, als er das Schild in der Hand hatte. Er, der als einziger die Veränderung des Ortes, bzw. die negative Ausstrahlung zuvor, nicht gespürt hatte. Man nahm ihm das Schild ab und es ließ sich nun auch problemlos berühren und tragen, auch wenn man nicht Stahlwetter hieß.

                Nun galt es, die Versprechen zu erfüllen, die man Herrn Stahlwetter gegeben hatte, also Geleit nach Achazat und eben das ominöse Gegengift. Allerdings musste Parat zuvor das Schild noch an einem möglichst sicheren ort verstecken.[/list]

                [Nach einem Jahr Lagerung wegen Überfüllung gelöscht]
                Das Weltentor
                Ein Rollenspiel-Server auf Basis von Neverwinter Nights II

                Parat Flink - Schwarze Münze, Fürstenborn
                Tibor "Tibby" Steinfeld - Lichtrichter, Weilersbach
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                Chimaere

                  Kapitel 1.1.2: Aynora - Gedankenspielereien

                  Die folgenden Tage grübelte sie viel nach, zu wem Herr Flink womöglicherweise Kontakt hatte aufbauen können. Nachts, meist kurz vor Morgengrauen, wenn sie noch ein Getränk im Heller zu sich nahm, ließ sie den Blick durch die Taverne schweifen, um sich die Zeit damit zu vertreiben den ein oder anderen unter dem Gesichtspunkt des potentiellen Partners zu beäugeln. Doch zugleich ahnte sie, daß es wohl kaum einer von den Kleinganoven war, die verstohlen das wenige Gold ihrer Taschenspielkünste auf dem Tisch von verschiedenen, über den Tag zusammengerafften Beuteln in ihren eigenen zählten - auch wenn sie Herrn Flink noch nicht allzu lang kannte, und auch wenn er seine Berufung ihr gegenüber durch einen per Taschendiebstahl gestohlenen Schlüssel andeutete, so meinte sie abschätzen zu können, daß es um mehr gehen sollte als nur ein paar kleine Diebereien... [/list][/list]
                  Oh I come from a land, from a faraway place,
                  Where the caravan camels roam.
                  Where they cut off your ear,
                  If they don't like your face.
                  It's barbaric, but hey, it's home

                  Chimaere

                    Kapitel 1.1.3: Aynora - Der Zettel neben dem Pumpenhaus

                    Letztenendes mußte sie sich dann doch irgendwann einmal eingestehen, daß der Knöchel langsam verheilt und sie wieder vollkommen einsatzfähig war. Sehr zu ihrem Bedauern, da die Fürsorglichkeit Parats sich immer mehr ausgedehnt hatte und nicht mehr nur auf die Verletzung beschränkte. So wie etwa an einem denkwürdigen Abend, da sie gemeinsam eine Zimmerbegehung machten, um Örtlichkeiten zu prüfen, ob sie den Ansprüchen eines Kunden Parats genügen würden, der verhältnismäßig harmlos begann (der Abend, nicht der Kunde) und damit endete, daß ein original Lautwass'scher Beutelschneider seine Vielseitigkeit beweisen durfte und einige hinderliche Kleidungsstücke unter seinem Einsatz zu leiden hatten: grob aufgeschnitten und achtlos auf den Boden geworfen, während abgeknipste Knöpfe irgendwohin davonsprangen und sich im Raum verteilten.

                    Doch nun hieß es diese Erinnerungen, die ein breites, verräterisches Grinsen auf Aynoras Gesicht zauberten, beiseite schieben und sich auf das Bevorstehende zu konzentrieren. Parat, der ihr im Humpen gegenüber saß, hatte sie gerade erst ermahnt, daß der Kontakt langsam ungeduldig wurde, da er seine Ergebnisse sehen wollte. Nun hieß es jedoch abwarten und Tee trinken, was Aynora auch ausgiebig die letzten Stunden getan hatte, in der Hoffnung auf Sarahs Auftauchen... und ihre Geduld wurde belohnt. Ihre Zielperson kam gerade aus dem Gasthaus, entbat den Zweien ihren Gruß und machte sich auf in Richtung Fürstenviertel. "Ich sollte rasch hinterher - übernimm Du die Rechnung", fast ein wenig schadenfroh grinsend so elegant ihre Zeche abdrücken zu können, verabschiedete sie sich von ihrem Partner und wartete nicht lang auf Widerspruch, sondern spazierte Sarah hinterher.

                    Mittlerweile kannte die junge Diebin alle Straßen, Gassen, Häuser und andere mögliche alternativen Wege Fürstenborns wie ihre eigene Westentasche. Sie schlug nicht denselben Weg wie Sarah ein, sondern wandelte in einer Gasse parallel zu der Straße auf der sie unterwegs war - so den kleinen Vorsprung, ohne sich durch das schnellere Tempo ihrer Zielperson gegenüber zu verraten, wieder wett machend und bei jeder kleinen Quergasse mit einem Blick überprüfend, ob sie noch auf dem richtigen Weg war. Auf offeneren Straßen nutzte sie die Anonymität der Menge und stellte sich hier mal zu einer (oftmals etwas darüber verwundert wirkenden) kleinen Menge, um spontan einige Worte mitzureden, oder begutachtete touristengleich interessante Statuen, um sich selbst den Anschein eines gewöhnlichen Passanten zu verleihen. Auch variierte sie immer wieder den Abstand, in der sie ihr folgte, ab und an eher das Risiko eingehend ihre Spur zu verlieren als entdeckt zu werden, doch letztenendes konnte sie Sarah von einem Versteck hinter einem Baum aus beobachten, wie sie etwas im Stadtpark nahe dem Pumpenhaus deponierte. Aynora wartete ab, bis die von ihr Verfolgte außer Sichtweite war und huschte zu der Stelle, um einen Zettel mit einer Botschaft über einen Treffpunkt zu bergen. Rasch überflog sie die Zeilen und legte ihn wieder zurück, bevor sie eine Abkürzung aus dem Park hinaus nutzte, um die Verfolgung wieder aufzunehmen.

                    Es dauerte einige Zeit, begleitet von stillen Flüchen, Sarah durch einen glücklichen Zufall am Hafen wiederzuentdecken und beobachten zu können, wie sie zu einem Schiff übersetzte und sich dort mit dem Kapitän unterhielt und anschließend irgendein kleiner Gegenstand den Besitzer wechselte.

                    Ab da war alles nur noch Routine: Sarah kehrte zurück zum Humpen und Aynora, zufrieden über das was sie herausgefunden hatte, ließ sich neben Parem nieder, um noch ein wenig den Tavernengarten und die dort Sitzende im Auge zu behalten und die Zeit mit einem kleinen Plausch zu vertreiben. So ließ sie gemütlich den Abend ausklingen, insgeheim bereits ihre nächsten Schritte gedanklich zurechtlegend.[/list][/list]
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                    Chimaere

                    #12
                      Kapitel 2.2: Aynora - Herr Regenwetter

                      Die Aufgabe war klar: eine Person zu finden, die keine Hemmschwelle hatte, keinerlei Moral kennt und frei von jeglichem Schuldbewußtsein sein sollte, so daß die Aura des Schildes dieser nichts anhaben können sollte.
                      Zu diesem Zwecke sollte Aynora das Irrenhaus in Hammerhütte aufsuchen - getarnt als Gesandte der Magierakademie. Um die Tarnung glaubwürdiger zu gestalten wurde noch eine Robe gekauft und durch Marie, an die man sich wandte, da man sie schon des öfteren nähend oder stickend im Garten des Humpen sitzen sah und somit Geschick in Sachen Textilien bei ihr vermutete, nach Farbwunsch umgefärbt.
                      Da man keine lange Zeit verschwenden wollte, war die Färbung zwar nicht sonderlich intensiv und würde sicher auch nicht lange halten - Aynora hoffte still, daß es nicht regnen würde, wenn sie in dieser improvisierten Verkleidung umherlief... eine grüne Pfützenspur wäre sicherlich nicht allzu vertrauenserweckend gewesen - doch war es zweckmäßig und alleine das zählte.

                      Die Haare anders zurechtgemacht, ein etwas anderes Auftreten als sonst an den Tag gelegt und die Robe, die nun... nunja, ungefähr in den Farben der Akademie leuchtete (zumindest war sie auch grün), trat sie schließlich in das Sanatorium ein, um sich dort als Magierlehrling vorzustellen, die sich aufgrund von ihrer Forschungsarbeit für die psychischen Probleme der Insassen interessierte. Padme, wohl durchaus erfreut aufgrund des Interesses, welchen ihren Patienten entgegengebracht wurde, stellte sogleich einige Fälle vor, aus welchen Aynora sich die wahrscheinlichsten Kandidaten rauspickte und genauer besehen wollte.

                      Der Erste war ein Regelfetischist, der sich exakt nach geschriebenen Worten aus einem Buch richtete.  Doch die Hoffnung ihm einfach ein neues Buch in die Hand zu drücken, in dem einfach nur der Satz "Hab keine Bedenken, hol das Schild und überreich es uns im Anschluß" stand, wurde rasch zunichte gemacht, da es kein anderes Buch neben dem seinen gab, welches er akzeptierte.

                      Der zweite Kandidat klang schon interessanter, da er sich für Den Allmächtigen hielt. Jemand, der glaubt allmächtig zu sein sollte eigentlich auch kein schlechtes Gewissen empfinden können: schließlich war er Gesetz, Moral und Recht.. oder hatte zumindest die Macht darüber. Doch auch dieser schien wohl seine Krisen zu haben, weswegen nur noch ein möglicher Kandidat offen zu bleiben schien.

                      Dieser allerdings war wohl die beste Alternative. Laut Padmes Erzählungen kannte er keinerlei Skrupel - seine Liste an Verstößen gegen moralische Grundwerte war so lang, wie die selbstgeschriebenen Memoiren von Edelmuth Dotterblume... in ein paar Jahren. Auch im Gespräch wirkte er kalt - ohne jegliches Gefühl, ohne jegliches Bedauern. Nicht einmal der Umstand, daß er seine letzten Monate im tiefsten Keller hinter Gittern verbracht hatte, schien ihn zu berühren. Damit stand für Aynora fest, wer die besondere Ehre hatte den Schild der Untoten zu bergen. Nun galt es nur noch diesen zu befreien.[/list]
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                      Chimaere

                        Kapitel 2.5.1: Aynora - Die Suche nach Achazat

                        Achazat suchen und finden... leichter gesagt als getan, wie Aynora feststellen mußte. Als sie den "Handel" mit dem Verrückten einging dachte sie, daß das irgendeine ihr noch unbekannte Stadt war.. vielleicht sogar in Übersee, doch bei der Recherche in der Bibliothek stellte sich heraus, daß es nirgendwo verzeichnet war und lediglich in Legenden auftauchte und als Kinderschreck diente.

                        Doch so schnell gab sie nicht auf. Schließlich waren ihre Möglichkeiten der Informationsbeschaffung noch lange nicht ausgeschöpft, weswegen sie sich verstärkt im Hafenvierte umsah und umhörte. Es dauerte sogar weniger lang als sie sich erhoffte bis sie fündig wurde: jemand hatte idealerweise gerade zur rechten Zeit ein geheimes Zeichen gesetzt, welches sie mit ein wenig Kombinationsgabe und experimentierens lösen konnte.

                        Und so kam es, daß sie sich vermummt zu der Schlucht begab - auf der Suche nach dem unbekannten Verfasser des Rätsels, um ihm die Lösung zu präsentieren. Vorsichtig schlich sie sich aus der Ferne an, um einen alten Mann, scheinbar einen Wanderer, der sich ausruhte, zu erspähen. Ob er der von ihr Gesuchte war? Zunächst zog sie sich wieder weiter zurück von ihm, stets auf Lautlosigkeit und Deckung bedacht, um die Schlucht einmal zu umrunden, Ausschau nach weiteren, möglichen Kandidaten für ihr Losungswort haltend und zudem absichernd, daß nirgendwo ein Hinterhalt lauerte. Doch war niemand weiter in Sicht. Also versuchte sie ihr Glück bei dem Alten, der entrückt irgendwo in die Ferne starrte, näherte und zeigte sich ihm.

                        "Achazat."

                        Ein wissendes Lächeln war die Antwort und es folgten Fragen seinerseits, unter anderem, weswegen man auf der Suche war, welche Aynora wahrheitsgetreu beantwortete: man sicherte für einen Flüchtling, der in diesem Lande verfolgt wurde, Begleitschutz dorthin. Weitere Worte wurden gewechselt, doch schien der Achazatgesandte, der noch immer verklärt dreinblickte und von der Schurkin gedanklich als blind vermutet wurde, zufriedengestellt und händigte ihr schließlich eine Karte aus, aus der man die Lage des Ortes genau ablesen konnte. Zufrieden studierte sie die Zeichnung, bedankte sich bei dem Herren und machte sich überschwenglich und, wie sich herausstellen sollte, auch etwas unvorsichtiger als sonst, auf den Weg in Richtung Fürstenborn zurück. Wie sie maskiert und in voller Diebesmontur ungeschickterweise Lorias in die Arme stolperte, war eine andere Geschichte - an dieser Stelle hier sei nur noch erwähnt, daß sie noch spät in der Nacht bei Kerzenschein einige Kopien der Karte anfertigte, um sie in den nächsten Tagen stolz den anderen Münzlern zu präsentieren und überreichen.[/list]
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                        Chimaere

                          Kapitel 2.5.2: Aynora - Achazat

                          Man verschwendete nur wenig Zeit mit den Reisevorbereitungen. Ein paar weiße, warme Kleidungsstücke wurden bei der Schneiderin gekauft, um sich gegen die Kälte der Schneewüste zu wappnen, durch die man wandern mußte, um Achazat zu erreichen. Die speziell angefertigte Einbruchskleidung war bereits in den Rucksäcken verstaut, wie auch weitere, typische, immerpraktische Dinge, die man als... Spezialist... stets parat haben sollte. Von Rapier und Dolch trennte man sie so oder so so gut wie nie und so machten sich Parat und Aynora auf, um offiziell in Weilersbach einen ruhigen Abend auf der Suite in der dortigen Taverne zu verbringen.

                          Doch sah die traute Zweisamkeit der beiden etwas anders aus, als es gemeinhin üblich war. Der Prozeß des Entkleidens stimmte noch mit dem allgemeinen Ablauf überein, doch dann wichen sie von dem üblichen Programm ab und statt sich einander zuzuwenden, schlüpften sie in andere Sachen, die bedingt durch ihre dunkelgraue Färbung sie in der Nacht gegen weitgehend jede Umgebung gut getarnt hielt. Leise stahlen sie sich durch das Fenster davon und umrundeten das Dorf schleichenderweise, um im Süden am See Sarah zu treffen, die sich erst spät von ihrer Arbeit absetzen konnte. Endlich war das Trio vereint und es konnte in die Berge gehen.

                          Es dauerte seine Zeit bis sich endlich die Schneewüste vor den drei Dieben erstreckte, woraufhin sie ihre weißen Sachen überzogen, der Kälte und des Tarnungseffektes wegen. Verzückt wurden die Robben - Aynora zumindest hatte noch nie ein solches Tier gesehen - begutachtet und den Wölfen - die schien es auch überall zu geben - aus dem Weg gegangen, bis man irgendwann mit Hilfe der Karte tatsächlich Achazat in der Ferne ausmachen konnte.

                          Vermummt erbaten sie Eintritt in die Stadt und baten denjenigen zu sprechen, der dort etwas zu sagen hatte, um sich vorzustellen und eine Erlaubnis einzuholen, ihre Tarnung weiter aufrecht zu erhalten, was ihnen auch gewährt wurde. Nicht nur der Durst trieb die Truppe anschließend in die örtliche Taverne, sondern auch die Hoffnung auf ein paar Söldner, die sie anheuern konnten, um selbst das Schild in Ruhe bergen zu können, während diese die Untoten beschäftigen sollten.

                          "Ausgerechnet Halborks" mußte Sarah gedacht haben, als sie die Taverne betrat - zumindest spannte sie sich an, als der Blick auf einen ganzen Tisch voll mit denen fiel. Gut, es waren nur zwei, deren Körper- und Muskelmasse allerdings ausreichte einen ganzen Tisch als besetzt gelten zu lassen, und nicht nur dies: auch die Zahl der geleerten Krüge auf der Tischplatte ließ eher auf eine ganze Meute Volltrunkener schließen.
                          Entsprechend fiel auch die Begrüßung der Truppe durch die zwei Halborks aus: laut, gröhlend und sehr... rauhbeinig. Lauthals unterhielten sie sich darüber, ob es sich lohnen würde den Hänfling (wie Parat bezeichnet wurde) auszuschalten, um sich seinen beiden Begleiterinnen zu widmen, wobei es nicht lange dauerte bis ein Streit zwischen den beiden Angetrunkenen entbrannte, wer nun welche und wieviele Frauen bekommen sollte und durch spitze Damenzunge aufgestachelt und angefeuert, griffen sie schon nach kurzer Zeit auf schlagkräftigere Argumente zurück... im wahrsten Sinne des Wortes.

                          Amüsiert und warmen Tee trinkend das Treiben beobachtend, ließen die Münzler die Halborks sich austoben. Erst als sie beide erschöpft und keuchend am Boden lagen, trat Parat an sie heran und sicherte ihre friedliche Aufmerksamkeit durch das Angebot eine Runde zu schmeißen.

                          Kaum zehn Minuten später war alles besprochen und der Handel unter Dach und Fach: gegen Bier, Gold und einen "Spalta" (die Frauen wurden wieder vom Vertrag gestrichen) würde das grobschächtige Paar die Diebe in den Wald begleiten und ihnen die Skelette vom Hals halten. Das "Warum" behielt die Gruppe für sich, doch schien das ihre Söldner auch nicht zu kümmern - denn was wollte man mehr als die Aussicht auf Bier, Gold, "Spalta" und einen guten Kampf?[/list]
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                            Kapitel 1.1.4: Aynora - Recherchen

                            Kontakte waren immer gut. Und noch besser, wenn man noch einen Gefallen bei ihnen offen hatte. Da Aynora nicht an allen Stellen gleichzeitig sein konnte - Sarah beobachten und den Zettel - erinnerte sie sich an das Straßenkind, das sie vor einiger Zeit kennengelernt hatte. Es dauerte auch nicht lange es im Hafenviertel aufzutreiben... man mußte nur wissen, wo man suchen mußte. Es setzte sie auf die Beobachtung des Brunnenhauses an, warnte allerdings noch sich nicht erwischen zu lassen: es könnte gefährlich werden.

                            Und während der kleine Bengel, der keiner war, dort an seiner Stelle ausharrte und den Blick nicht wendete, lenkte die Diebin ihre eigenen Schritte in den Heller, in der Hoffnung Holbert anzutreffen, den Sieger des Boxkampfes. Mit ihm hatte sie so oder so noch etwas abzuklären, da konnte sie ihn genausogut über das Schiff aushorchen, welches Sarah besucht hatte... wenn auch nur mit mäßigem Erfolg. Parat, der zwischendurch für einige Minuten die Kneipe betrat, winkte sie beiläufig zu - zu gern hätte sie ihm ihre Erkenntnisse mitgeteilt, doch das laufende Gespräch zu unterbrechen hätte den Hünen womöglich mißgestimmt, weswegen sie das Spiel bis zum letzten Moment aufrecht erhielt und sich danach eine Pause und etwas Schlaf gönnte... der Bericht konnte auch bis zum morgigen Tage warten.[/list][/list]
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                              Kapitel 1.1.5: Aynora - "Der Schatten ist blutig, die Katze ist mutig"

                              Das Straßenkind war entdeckt worden... aber zumindest hatte sie durch seinen stummen Bericht und viel Geduld einiges an Informationen zusammensammeln können. Fest stand zumindest, daß die Gruppierung zu der Sarah Kontakt hatte, nicht zu Kwasir gehörte und sich "Blutige Schatten" nannte - ein ziemlich idiotischer Name, wie Aynora fand, als sie die Informationen gewissenhaft notierte. Immerhin war der Kleinen nichts weiter geschehen, außer daß ihr Stolz zutiefst verletzt wurde - selbst die junge Diebin fand das Verhalten ihres Entdeckers unerhört: hatte er sie doch dazu gezwungen ihre Kleidung abzulegen... auch wenn sie insgeheim wußte, daß es um einiges schlimmer hätte kommen können und dankbar dafür war, daß dem nicht so war.

                              Die Untersuchung der Ladung des Schiffes und Befragung des Kapitäns mit Parat zusammen ergab keine neuen Erkenntnisse, weswegen es nur noch blieb das auf dem Zettel vereinbahrte Treffen abzuwarten und zu belauschen, in der Hoffnung Weiteres herauszufinden und den Kerl womöglicherweise wiederzutreffen, der Bri bloß gestellt und zudem noch verletzt hatte.

                              In der besagten Nacht verfolgte sie einmal mehr Sarah, da der Ort selbst nicht vermerkt gewesen war, diesmal jedoch die Schatten sich selbst zunutze machend. Abermals führte der Weg in den Park, diesmal jedoch zu dem Kristall, von dem ein sanftes Glühen ausging und die Gestalt der Verfolgten dunkel gegen das Licht abzeichnete. Geduckt wartete Aynora auf den Mauern oberhalb des Parkes hinter der Brüstung verborgen, den Blick vorsichtig spähend durch das Gitter des Geländers geworfen. Sie hatte sich so sehr auf Sarah konzentriert, daß sie zusammenfuhr, als direkt unter ihre eine kehlige Männerstimme zu sprechen begann:

                              "Der Schatten ist blutig, die Katze ist mutig - habt Ihr die Ware?"

                              Instinktiv hielt sie die Luft an, als sich eine Gestalt aus den Schatten an der Stadtmauer löste und auf Sarah zusteuerte... jedoch viel zu weit weg, um sie beide zu belauschen. Ein Positionswechsel war angebracht. Langsam und vorsichtig schob sich Aynora vorwärts und ließ sich an einem für die beiden nicht einsehabaren Mauerabschnitt hinab, um dann in geduckter Haltung über den Rasen zu huschen und zu robben, stets an Bäumen und kleinen Felsen in der Deckung zu verharren. Flach auf den Boden gepreßt lag sie nun ein wenig abseits der zwei im Schatten eines Baumes und sperrte ihre Ohren auf, doch das Gesagte ließ sie mehrfach die Stirn runzeln.

                              "Wichtig ist nur, dass es dabei bleibt: 5 für 1, 6 für 2 ... 17 für 3."

                              War das ein geheimer Sprachcode, falls sie belauscht wurden? Oder hatte Sarah in der Tat ein recht freizügiges Liebesleben? So hatte sie sie dann doch nicht eingeschätzt, doch schienen sie die Worte des Mannes ("... wenn Samuel wüsste, dass ihr an jedem hochgereckten Schwanz geschnüffelt habt... dann gäbs Ärger.") nicht wirklich aus der Ruhe zu bringen ("Naja, das habe ich von euch gelernt."), während Aynora nicht wußte, was sie von dem Gespräch und dem erfahrenen zu halten hatte und fassungslos zwischen beiden hin und her spähte.

                              Doch lange konnte sie über diese Worte nicht grübeln, da bald die Ware getauscht wurde (die unscheinbar klein zu sein schien - zumindest konnte sie beim besten Willen nicht erkennen, was sie ihm in die Hand legte) und beide machten sich wieder auf den Weg... ebenso wie die junge Diebin. Entschlossen dem Mann zu folgen huschte sie stets ein paar Schatten von ihm entfernt hintendrein, umging wie er die Wachen, bis sie ihn schon verloren glaubte, als er über ein paar Dächer ins Hafenviertel verschwand. Doch allzu schnell gab sie nicht auf, sondern ließ ihren eisblauen Blick ruhig über die Umgebung schweifen, bis sie in der Tat Bewegungen im Schattenwurf eines Daches wahrnahm, die zuerst ein Stirnrunzeln auf ihrem Gesicht verursachten, es allerdings dann letztenendes erhellen ließ, als ihr klar wurde, was er dort trieb: er zog sich um.

                              Schadenfroh grinsend wartete sie, bis sich ihr Opfer - nun in zivil - von den Dächern schwang, wohl etwas zu übereifrig, da das folgende Gepolter von umstürzenden Fässern nicht gerade für eine sanfte Landung sprach, dann erst wagte sie es ihm über die Dächer zu folgen. Erst als die Gestalt des Mannes, der nun leicht hinkend gen Turmviertel spazierte, von einer Laterne erleuchtet wurde und eine ihr wohlbekannte Gestalt offenbahrte, stutzte Aynora. Nein... das konnte doch nicht sein... oder? Doch als sie ihn kurze Zeit später in der Taverne wiedersah, um zu berichten, bestätigten Kleidung sowie sein leichtes Humpeln ihre Entdeckung und brachte sie ins grübeln: Was geht hier vor sich, Parat?[/list][/list]
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                                Kapitel 1.1.6: Aynora - Beutelschneider und Beutelschneidereien

                                Lange brauchte sie dann doch nicht, um eins und eins zusammenzuzählen.
                                Schließlich sprach Parat von einer Organisation, die ihre Fähigkeiten auf die Probe stellen wolle... die ganze Aktion war nicht nur eine Bewährungsprobe als vielmehr von vorn bis hinten eine Prüfung gewesen. Und wer konnte besser den "Täter" bewerten als das Opfer selbst? Insofern schlüpfte die Organisation selbst in die Opferrolle, was bedeutete, daß Parat und höchstwahrscheinlich auch Sarah dieser bereits angehörten. Allein der Name der Bande störte sie etwas: "Blutige Schatten" war etwas stillos, doch naja, wenn sie so einen Namen brauchten... Nun stand nur noch der Abschlußbericht gegenüber ihrem Auftraggeber bevor, wobei sie hoffte, daß Parat ebenso anwesend sein würde, um ihm und den Anderen auf elegante Art zu zeigen, daß sie die Sache durchschaut hatte... und sie hatte auch schon eine Idee, wie ihr Wink aussehen würde.

                                Einmal mehr besuchte sie Bri, um ihr Fortschritte zu berichten, wenngleich sie noch die Identität des mysteriösen Mannes für sich behielt und sie stattdessen zu einem kleinen Streich überredete: die junge Diebin wollte selbst als Straßenkind verkleidet einem bestimmten Herrn einen Beutel abnehmen und durch die Gassen entschwinden. Die Kleine, die immer begeisteter schien, je mehr Aynora ihren Plan ausführte, sollte im Laufe ihrer Flucht zu ihr stoßen, wobei sie sich hin und wieder trennen und wieder zusammenfinden würden in dem Gewirr an Gassen... den besagten Beutel untereinander tauschend und letztenendes irgendwo deponierend. Er würde sicher bald bedingt durch das Durcheinander und der Verwechslungen aufgeben, oder zumindest auf eine falsche Fährte gelockt werden... und den Beutel mit Sicherheit dadurch aus den Augen verlieren und somit für die Zwei eine sichere Beute darstellen.

                                So legten sie sich auf die Lauer und mußten in der Tat nicht lange warten bis Parat auf den Plan trat und die Straße in Richtung Kai entlangmarschierte: im Humpen hatte Aynora die Nachricht hinterlassen, daß er sie dort treffen möge. Sie zögerte nicht lang und sprintete von hinten an ihn ran, um mit einem einzigen Schnitt mit Bris Dolch, den sie stets bei sich trug, diesen einen bestimmten Beutel, dessen Inhalt ihr wohlbekannt war, vom Gürtel loszuschneiden.

                                So schön der Plan in der Theorie auch war, in der Praxis hatte sie Parat unterschätzt. Er reagierte... und das knapp, schnell und effizient, indem er ihr den Ellbogen in den Bauch stieß, was ihr die Luft aus den Lungen preßte und sie zurücktaumeln ließ. Und trotz ihrer Aufmachung und der weiten Kapuze des Mantels erkannte er sie zu allem Überfluß noch und war natürlicherweise überaus erstaunt. Doch statt dem Donnerwetter, mit dem Aynora nun gerechnet hatte, da sie immerhin einen Mann bestehlen wollte, der nicht nur ihr Geschäftspartner war, sondern inzwischen auch darüber hinaus mit ihr verbunden war, folgte lediglich Amüsement über ihre Beute als er den Schaden begutachtete: "Wenn Du den Beutelschneider hättest haben wollen, dann hättest Du auch nur zu fragen brauchen."

                                Nunja, eine etwas peinliche Situation für die Diebin - einmal mehr war sie erwischt worden - doch immerhin bohrte ihr Opfer nicht weiter nach, wofür sie ihn benötigte, sondern berichtete stattdessen von weiterführenden Plänen, denen sie mit Interesse lauschte: ein weiterer Kandidat für besagte Organisation stand in Aussicht und sie hatte die Gelegenheit ihn erstmalig zu treffen: Neugierde löste ihre Verlegenheit ab und nachdem sie ihre Aufmachung des Straßenkindes etwas perfektionierte und ergänzte (wie etwa um einen Schal, der auch Nase und Mund verdecken sollte), machte sie sich auf gen Wohnhaus. Den Beutelschneider indes, der aufgrund ihrer ausführlichen... Wohnungsbesichtigung eine besondere Bedeutung für das Paar gewonnen hatte, verstaute sie sorgfältigst, um ihn ja nicht zu verlieren.[/list][/list]
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                                  Kapitel 1.1.7: Aynora - Die Demaskierung

                                  Der Tag des Berichts war gekommen.
                                  Sorgfältig hatte Aynora alles zusammengeschrieben was sie erfahren hatte - wenngleich sie in ihren Aufzeichnungen selbst in keinem Wort den identifizierten Parat erwähnte. Das würde sie wie geplant mit Hilfe anderer Dinge andeuten. So kam in die kleine Tasche abgesehen von dem sich über einige Blätter hinziehenden Schrieb noch eine Pergamentrolle (eine neue Version der Karte des Kanals, da sie bei einer ihrer Streifzüge einen Durchbruch entdeckt hatte) und ein kleiner Beutel dazu, ehe sie sich auf den Weg machte, um das angebliche Oberhaupt der Organisation zu treffen.

                                  Schwer enttäuscht, daß sie lediglich eine Frau vorfand und keine Spur von einem vermeintlichen Parat zu sehen war, erstattete sie dennoch gewissenhaft Bericht über das, was sie herausgefunden hatte, breitete die mitgebrachten Dinge auf dem Tisch aus und stand Rede und Antwort. Auf die Frage hin ob sie Identitäten herausfinden konnte, erhielt die vermummte Frau ein geheimnisvolles Lächeln als Antwort:

                                  "Ich habe einen Verdacht. Hier drin findet ihr einen Hinweis auf seine Identität..."

                                  Locker aus dem Handgelenk warf sie den bereitgelegten Beutel zu ihr rüber, gerade als eine weitere Person das Zimmer betrat, welche ein hoffnungsvolles Schmunzeln auf Aynoras Gesicht zauberte: der vermummte Mann ähnelte von Statur und Kleidung dem Mann aus dem Park und damit Parat... einige Details stimmten nicht: Gesten und Stimme unterschieden sich von dem Mann, den sie in den letzten Wochen immer besser kennengelernt hatte, doch ließ sie sich nicht allzu sehr davon verunsichern - man konnte sich verstellen... doch selbst das schaffte er nicht mehr, als die Frau, die sich als Leiterin der Organisation vorstellte, ihm kurz zusammenfaßte, was bislang gesprochen wurde... und auch den Inhalt des Säckchens erwähnte:

                                  "... sie gab mir den Beutelschneider des Komplizen..."

                                  Aynora, die den Hinzugekommenen genauestens, fast lauernd beobachtet hatte, bemerkte sein Stocken, und quittierte seine Reaktion mit einem triumphierenden Grinsen. Parat wußte nur zu gut, daß der Beutelschneider der seinige war und was das zu bedeuten hatte - nicht nur, weil sie diesen ihm neulich erst entwendet hatte, oder weil es eine spezielle Anfertigung aus Lautwasser war, sondern auch, da er eine gewisse Bedeutung für die beiden gewonnen hatte, so daß der kleine Wink, daß mit der Antwort auf die Frage nach Frau Goldmonds Komplizen niemand anderes als er selbst damit gemeint war, doch zu deutlich war.

                                  So folgte recht rasch die Demaskierung, und das Rätsel um das Geheimnis der Organisation - die sich als seine eigene entpuppte, und die im übrigen doch nicht "Blutige Schatten" hieß - wurde Aynora gegenüber gelüftet. Sie war nun ein Teil von ihr...[/list][/list]
                                  Oh I come from a land, from a faraway place,
                                  Where the caravan camels roam.
                                  Where they cut off your ear,
                                  If they don't like your face.
                                  It's barbaric, but hey, it's home