Varusha - Gedanken im Fluge

Started by Weg der Schatten, 28. Dezember 2008, 21:32:04

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Weg der Schatten


Und so gelang ihr das, was sie vorher immer wieder dem Zufall überließ, ein einziger Satz und sie verschwand in dem Brunnen. Losgelöst und endlos fallend, gingen ihr Gedanken durch den Kopf. Der Verlust der Schmerzen, eine schmerzlose Göttin die sie erwarten mochte und all die Eindrücke aus dem Lande das sich Seldaria nannte.

Ihre Rekrutierung durch Aura, die Schutzscheine die dann doch keiner brauchte. Der Eid den sie schwor. Was für leere Worte doch dahinter lagen. Ein dunkles Band das nun durchschnitten wurde.. das sie getrennt hatte.

"Loviathar ich komme!"
Doch würde sie willkommen sein? Sie die allen Schmerz der Welt ertragen konnte und mit unwürdigen Liegestützen bestraft wurde. Physischer Schmerz ist Aufmerksamkeit und Anerkennung, sich lebendig fühlen, sich selbst fühlen. Aber auch das war ihr unmöglich...

Erinnerungsfetzen.. eine unstetes Leben auf den Straßen Tiefwassers. Namenlos, bettelnd, sich durchschlagend. Die Wut der Wille zu Überleben. Du musst grausamer sein und härter zuschlagen, zeig keinen Schmerz.

Der Tempel der Loviathar.. die Entdeckung des Schmerzes. Die verlangende Peitsche. das verlangen nach der Peitsche, dann der jähe Verlust des Schmerzes. Das Licht das sie dann forttrug. Die Suche nach einem Tempel. Fürstenborn das sie verließ, Dunkelbrunn als Ort der Hoffnung.

Gesichter tauchen vor ihren Augen auf. ShiNae, Aura, Kay Steinregen der wohl noch oben stand. Und viele Drow, immer wieder Drow. Zum Teufel mit dem Soldaten.. "Meine Göttin ist Loviathar!" in die gähnende Leere schreiend.

Die Malerin, die Bilder von ihr anfertigte. Von ihr, einem perversen wahnsinnigen Monster. Auflachen. Sollte gerade das das einzige sein was von ihr zurückblieb. Ihr Goldbesitz hatte wohl schon einige Zeit vor ihr den Grund des Brunnens erreicht. Für den Schöpfer. "Jetzt versau ich dir dein Gold." Wahnsinniges Lachen... Loviathar nimm mich oder lass mich in den neun Höllen schmoren.

Ein grelles helles Licht umfängt sie, wirklich oder in ihrem Geist? Dann wieder endlose Schwärze..

"ES IST NOCH NICHT VORBEI !!" hallt es in ihrem Kopf.


Spielername: Weg der Schatten

Dorio Zerbus - Mönch der Sharin
Tio'ci - Moha aus den Regenwäldern Deres
Taru Togras - geheimnisvolle Moha
Varusha - Priesterin der dunklen Maid

Weg der Schatten

#1
Varusha erwachte, zumindest war es das gleiche Gefühl, doch hinzu kam noch ein zweites ihr unbekanntes Gefühl. Sie spürte ihren Körper nicht. Völlige Schwärze umgab sie. Weder Wärme noch Kälte war zu spüren und doch war da etwas, etwas das in ihr zu lesen schien. Nur für Bruchteile von Sekunden durchfuhren sie Gedanken. Ihre Kindheit, das Heranwachsen. Mehr erahnend als sie wirklich festhalten zu können verblassten sie wieder, wie ein Traum der beim Aufwachen verschwindet und dessen Inhalt man nach wenigen Augenblicken nur noch erahnen kann.
Etwas tastete sich Schritt für Schritt in ihr vor, manchmal auch wieder zurück oder einen Gedanken, nein besser eine Erinnerung wiederholen. Nicht imstande irgendwas zu tun musste sie es geschehen lassen. Ihr Weg zu Loviathar, ihre Leiden und Freuden im Tempel. Dann verweilte es suchend, als wäre da etwas wichtiges. Immer wieder aufblitzende Bilder, doch sie ahnte welche Zeit es war. Der Schmerz, der Verlust des Schmerzes, ihre Verzweiflung für immer ausgeschlossen zu sein. Immer wieder tastete es sich zwischen ihrer letzten gespürten Folter und dem Erschrecken hin und her, das sie durchdrang als sie keinen der Peitschenhiebe spürte.
Schließlich drang etwas weiteres in ihr Gedanken ein. Diesmal aber wahrnehmbar, an der Oberfläche und an sie gerichtet. Eine tonlose Stimme, nicht hörbar sondern so wie man wohl seine eigenen Sätze denkt.

"Warum erkanntet du nie die Gabe? Sie hat dich berührt um deinen Verstand aus der Sucht nach Schmerz zu befreien, aber auch um dich für etwas vorzubereiten."
Ehe sie noch etwas denken konnte kam auch schon die Antwort. "Nein, ich weiß nicht was sie mit dir vorhatte. Und nein du bist nicht tot, und doch bist du auch nicht am Leben. Dein Fall wird geprüft, so wie jeder der diesen Weg geht."
"Wo.."
Wieder kam die Antwort schneller als sie die Frage im Geist formulieren könnte. "Dort wo du warst.. wenige Meter vor deinem Tod, einen Wimpernschlag vor dem Aufprall." Tonlos, emotionslos schien die Stimme, wenn man sie überhaupt so nennen konnte.
"Was.."
"Was mit dir passiert? Du hattest nicht die Befugnis dein Leben zu beenden. Aber es hatte sich etwas eingemischt. Ein Portal, ein Magier mächtig aber nicht von göttlicher  Macht, ein unsinniger Eid, der nie zum Tragen käme. Das aber das hast du ja geahnt. Furchtlos, schmerzlos, das war sicher einem anderen Zweck bestimmt, oder auch gerade für diesen. Wer kennt schon den Willen der Götter."
"Warum.."
"Warum ich dir das erzähle. Hier kommen viele durch, ein interessanter Fall, ich könnte viel über dich erzählen. Doch du wirst alles vergessen. Die Sucht nach Schmerzen, was war, was sein könnte, selbst deine Göttin Loviathar. Wenn die Zeit reif ist wird sie sich deiner bedienen. Doch ich konnte auch einiges lesen was für uns von Interesse ist. Die Krypta, Untote und einiges das die Ruhe der Toten stört. Du wirst zurück geschickt, dein Schicksal ist noch nicht erfüllt. Aber du wirst auch uns nützen. Dafür bekommst du etwas nach dem du immer suchtest, etwas das du verloren hast. Deinen Namen und dazu die göttlichen Zauber Kelemvors. Du wirst diesem Gott dienen, doch du wirst schwächer sein als du es zuletzt warst. Du wirst dich beweisen im Kampf gegen die Untoten. Alles weitere wirst du wissen wenn die Zeit dafür reif ist."

"Einen Namen, einen Gott, mehr bekommst du nicht."

"Wie jeder Mensch wirst du deinen Weg gehe, wohin er dich auch führen mag. Du trägst immer noch das Stigma Loviathars, irgendwann wird dich dein Schicksal einholen. Nicht alles kann gelöscht werden ohne dich zu zerstören. Orte und Personen werden dir bekannt vorkommen. Zeitabläufe sind hier anders als in der Welt, und auch dein Körper durchlebt die Zeit anders. Sehr viele Tage.. er wird sich erneuern wenn du zurückkehrst. All die für den Menschen unsichtbaren Narben, du bist wahrlich kein schöner Anblick, werden Vergangenheit sein. Doch dein Stigma wird bleiben, es ist göttlich und nur Loviathar selbst könnte es nehmen. Wie, wann, ob überhaupt und wozu es dient, das ist dein Schicksal das es zu erfüllen gilt. Nur das hält dich in der Welt der Lebenden."
"Wie.."
"Dein Name ist Rashuva Ceres, Rashuva .. Varusha. Sprachliche Mängel einen Kindes das erst wenige einfache Worte kannte."

Die Stimme verschwand und mit ihr die Erinnerung.


Spielername: Weg der Schatten

Dorio Zerbus - Mönch der Sharin
Tio'ci - Moha aus den Regenwäldern Deres
Taru Togras - geheimnisvolle Moha
Varusha - Priesterin der dunklen Maid