[Schrax] Ein Mechaniker bei der Arbeit

[Quilene]

Der Schild der Baronin

Recht schnell war Schrax klar, dass diese Arbeit gut werden musste. Sozusagen sein Gesellenstück in der neuen Welt. Also machte er sich frisch ans Werk.

Ein Röhrchen musste geformt werden, da eine einfache Schiene für den Bolzen nicht ausreichend war, da das Schild natürlich nicht immer Waagerecht gehalten werden konnte. Dieses Röhrchen musste natürlich genau die richtige Länge und Form haben für einen Bolzen. Zu groß, und er würde immer hin und her wackeln, und vielleicht von der Sehne rutschen. Zu klein, und der Bolzen würde mehr reiben, als gut wäre, würde gar abgebremst werden bei der Beschleunigung. Zudem musste das Röhrechen genau gegenüberliegen der Länge nach zwei Schlitze aufweisen, die exakt die richtige Größe für die Sehnen hatten. Schrax schmiedete also eine dünne Stahlplatte, die er dann um ein Rundeisen herum hämmerte mit einem kleinen, feinen Hammer. Bevor er das Röhrchen allerdings schloss, fügte er noch mit einem kleinen Meißel die Schlitze ein.

Dann mussten die Stahlfedern vorbereitet werden. Auch hierfür schmiedete er dünne Platten, diesmal jedoch schmaler und eine flexiblere Legierung. Diese rollte er dann zu einer Art lockeren Schnecke zusammen, zwei an der Zahl. Diese Torsionsfedern sollten dann dem Bolzen den nötigen Schwung verleihen. Schließlich musste er nur noch die Konstruktion selbst zusammensetzen, und es an dem Schild befestigen. Der Schild würde um einiges schwerer werden, und eine Parade mit dem Schild wäre sehr viel schwerer, und konnte die Mechanik der Torsionswaffe beschädigen, oder verschieben. Doch die Überraschung des ersten Kämpfers, der in den Nahkampf mit der Baronin trat, war es sicher wert. Der Auslöser befand sich im Griff des Schildes, das Rohr zeigte nach oben weg, und würde dann wohl dem Angreifer in Bauch, Brust oder Hals fahren, je nach Nähe, Größe und Winkel, in dem der Schild gehalten wurde.

Schrax war zufrieden mit seinem ersten Prachtstück in Seldaria.

[Quilene]

Glocken für Fürstenborn

Zwanzig Glocken verschiedener Größe wollte die Fürstengarde von Schrax gegossen haben. Nun, sicherlich kein Meisterwerk, aber immerhin brachte es Silber ein. Und das konnte man immer gebrauchen. Zunächst begann er mit dem Entwurf der "Rippe", dem Glockenquerschnitt, um Größe, Gewicht, Tonhöhe und Innenharmonie der Glocke fest zu legen. Mit einer Holzschablone drehte er dann den mit ungebrannten Lehmsteinen aufgemauerten Kern, den Innenraum der Glocke glatt. Mit ein wenig Asche, von der es ja genügend gab in Hammerhütte, versiegelte er dann diesen Lehmkern, um darauf dann eine falsche Lehmglocke aufzutragen. Darauf wurde dann der Glockenmantel wiederum aufgeschichtet. Dann wurde die falsche Glocke entfernt, und der Mantel auf den Kern gestellt. In den so entstandenen Hohlraum wurde dann das flüssige Metall gegossen, eine Legierung aus Bronze und Zinn. Und schließlich wurde noch, bevor die Glocken vollkommen fest waren, das Siegel Fürstenborns darauf geprägt.

Diese aufwändige Prozedur führte er dann 20 mal durch... wahrlich eine Schweißtreibende Arbeit. Doch irgendwann war dann alles bereit. Und er gab Rubera bescheid.

[Quilene]

Das Richtschwert

Schrax dritter, kleinerer Auftrag war, das Richtschwert Hammerhüttes zu schmieden. Nun gut, er war kein Meisterschmied, aber er wusste schon, wie so etwas gehen sollte. Also machte er sich daran, das Metall zusammen zu suchen dafür. Recht schnell schmiedete er mit gewissen Geschick eine Klinge ohne jeglichen Schmuck zusammen... nur, um sie dann zu zerschneiden in winzig kleine Späne. Diese Winzigen Späne gab er dann den Hühnern zum Fressen, in mitten von kleinen Küchlein. Dann wartete er geduldig, bis die Hühner ihre kleinen Schätze wieder "los wurden", und sammelte sie wieder ein, schmolz sie zusammen, und begann sein Werk dann von neuem, wenngleich er diesmal um einiges mehr Kunst und Können in die Klinge legte, sie eifrig mit Runen und Zeichen verzierte, und... dann erneut auseinander schnitt, neu einschmolz, und von vorne begann. Bis er irgendwann offenbar zufrieden war mit seinem Werk, welches er stolz Dwarkaragland nannte.

[Quilene]

Das Klavier

Ein Klavier zu bauen war sein nächster Auftrag. Keine allzu leichte Aufgabe, doch Schrax sah sich dem durchaus gewachsen. Zunächst einmal brauchte es einen groben Plan, wie die Tasten die Saiten anschlagen sollten.



Die kleinen Holz und Metallteile waren schnell geplant, und ebenso der grobe Rohbau, den er dafür benötigte. Wolfraban, der Schreiner, der sich darum kümmern wollte, war schnell eingeweiht. Dieser verstand natürlich kein Wort von den technischen Zeichnungen des Meistermechanikus, doch mit einigen Gesprächen war dann auch dieses Problem beseitigt, und Schrax konnte sich vollkommen auf die Herstellung der Kleinteile konzentrieren. Die Arbeit war recht aufwendig, doch der Zwerg kümmerte sich in Detailverliebtheit um jedes einzelne Stück.

Schließlich kam der Moment, an dem alles zusammengebaut werden musste. Der Gehäuse von Wolfraban passte perfekt, Schrax war beeindruckt, wie exakt dieser Mensch arbeiten konnte. Beeindruckende Arbeit, zumindest für einen Menschen.

Und schlußendlich war es fertig, das Klavier.