Herrschaft über Geist und Körper

Started by bidenhaender, 02. Mai 2006, 16:04:00

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Tief in Trance saß er da und dachte zurück. An die dunkle Zeit des Schlafes, bevor "es" in ihm erwachte.

"Marek, schau mal ob du etwas erkennen kannst", erklang die Aufforderung des kugelbäuchigen Magiers. Langsam ging Marek in den dunklen Tunnel und blickte sich um. Er war sich nicht ganz sicher wonach er sich genau umsehen sollte und so strengte er seine Augen an und konzentrierte sich auf den Gang.

Doch nichts war zu sehen. Aber irgendetwas musste er finden. Er war Söldner, der vorzugsweise Magier und andere Gelehrte zu unbekannten Ruinen begleitete. Natürlich taten das auch andere, was den Preis ziemlich drückte. Jedoch besaß er gegenüber den anderen Kämpen einen sehr scharfen Verstand und ein Blick fürs Detail, was ihm schon bei vielen Aufträgen einige Goldbeutel extra einbrachte. Deshalb war er sich sicher auch hier etwas finden zu können.

Einige Schritte weiter, ließ ihn das Glück nicht im Stich, als er eine Geheimtür entdecke. Sein Auftraggeber war voller Vorfreude und war gänzlich verzückt, als sie dahinter einen kleinen Raum mit einer Kugel aus poliertem Obsidian fanden. Marek konnte diese Aufregung nicht ganz nachvollziehen aber meist bedeutete dies mehr Gold für ihn, womit er natürlich sehr zufrieden war.

"Silazzam exirm silcarum" buchstabierte der Magier eine alte Inschrift. Plötzlich leuchtete die Kugel auf und tauchte alles in ein milchigweises Licht. Schmerz, unbeschreiblicher Schmerz pochte in seinem Kopf. Er kämpfte dagegen an, versuchte sich zu konzentrieren, den Schmerz auszuschalten. Der Boden schien langsam unter ihm wegzugleiten und auch die Schreie seines Auftraggebers entschwanden. Dann wurde es Nacht.

Regungslos und aus Ohren und Nase blutend lag der Magier auf dem Boden - allein.

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...die Erinnerung an den bohrenden Schmerz hallte noch etwas in seinen Gedanken nach. So wie auch sein Leben sich dem Ende neigte. Sein erstes Leben, sich in gedanken korrigierend.

Als er die Augen aufschlug fand er sich umgeben von glatten wänden wieder. An der Decke thronte ein großer Kristall. Blutspuren waren daran zu erkennen, wie auch an den Wänden sowie der Tür. Eine Tür! Die Benommenheit abstreifen rappelte sich Marek auf und ging zur Tür. Verschlossen. Er hämmerte dagegen doch nichts geschah.

Plötzlich, ganz unerwartet find es an. Erst leise, dann immer lauter. Ein Wehklagen doer doch Schreie Sterbender, dann wieder nur Schritte und leise Musik. Ein Chaos vielfältigster Geräusche brach auf ihn herein. Geräusche? Eines war sonderbar, Marek war sich ziemlich sicher nichts zu hören, dennoch "hörte" er Stimmen in seinem Kopf.

Mit der Zeit wurde es unerträglich. War das die Strafe für das Eindringen in die Ruine und wer tat ihm dieses an? Verzweifelt hielt er sich die Ohren zu, doch brachte es natürlich nichts. Auch das hämmern an die Tür änderte nichts, niemand erschien und wollte ihn erlösen. Immer und immer wieder schlug er mit den Fäusten gegen Türen und Wände, bis seine Hände blutig waren und Flecken hinterließen. Erschreckt wich Marek zurück. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag als er die anderen alten Blutflecken betrachtete, er war nicht der erste hier.

Nein, dies kann nicht der Weg sein, sagte ihm sein Unterbewusstsein, kaum wahrnehmbar in dem Chaos der Stimmen. Nein, sagte er sich. Die Stimmen waren nur in seinem Kopf, Seinem. Er setzte sich und begann sich zu konzentrieren.

Zuerst war es als würde sein Kopf gleich explodieren, dann zwang er sich und konzentrierte sich nach und nach auf jede einzelne der Stimmen. Lauschte ihr eine weile und verbannte sie dann aus seinen Gedanken. Plötzlich wurde es ruhig. In Gedanken versunken bemerkte er kaum wie die Zeit verging. Erst als sich die Tür knarrend öffnete schlug er die Augen  auf.

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Knarzende Schritte über dem Holzboden ließen ihn aufhorchen und holten ihn aus seiner Trance zurück. Irgendwo nebenan ging eine Tür auf und dann wieder zu, leise aber für seinen fokussierten Geist klar zu vernehmen. Kurz sprang sein Geist zu den Ereignissen der letzten Tage.

Das Portal. Wie er erfahren musste, riss es viele recht wahllos aus ihrer angestammten Umgebung und brachte sie hierher. Welcher Sinn dahinter stecken mochte? Dazu kam, dass Leute südländischer Abstammung nicht gerade sehr willkommen zu sein schienen. Jedenfalls erzählte ihm das dieser Mann, welcher ihn schließlich hierherbrachte, einen Ort, "...wo man keine Fragen stellt.", wie er meinte.

Es war klar, dass sich jener etwas davon versprach "geholfen" zu haben. Ob diese Hilfe nötig war? Zu wenig Informationen hatte er über diesen Ort, um es beurteilen zu können. Die Logik sagte ihm, richtig gehandelt zu haben. Heute würde er so früh und unauffällig wie möglich die Stadt in Richtung der kleinen Ortschaft im Osten verlassen, Hammerhütte. Vielleicht könnt man dort ja auch nach Süden, zu diesen Südländern, die jener Mann erwähnte kommen. Hierbei fragte er sich jedoch, was er von ihnen überhaupt wollte, ausser das seine Eltern aus solchen Landen stammte.

"Zu viele Variablen, viele mögliche Wege...der Richtige im Chaos verborgen bleibt.", leise zu sich murmelnd. Dann stand er auf, legte seine Rüstung an, warf sich die Kutte darüber womit auch sein Krummschwert verdeckt wurde und verlies die Taverne. Gassen nutzend begab er sich zu einem der Tore und wartete dort kurz, bis ein größerer Troß, ein Gespann jenes passieren musste. Einfach anschließend und so hoffend nicht sonderlich groß aufzufallen ließ er die Stadt hinter sich. Vorerst.

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Benommen stand der Ork mit der riesigen Axt da, einen inneren Konflikt austragend und unaufmerksam der Gefahr vor ihm. Kalt schnitt die Klinge des Krummschwertes durch sein Fleisch und wurde von seinem Blut benetzt. Wieder und wieder mit eiskalter Präzision. Dann kippte der Ork um und hörte auf, sich zu regen.

Den Kampf gewinnt der, dessen Wille stärker ist, dachte Kezat bei sich und sah auf den Ork nieder. Mein Geist wird stärker...aber ich brauche noch Zeit um Perfektion zu erlangen, schoß es ihm durch den Kopf als er seine eigenen Wunden begutachtete.

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Schwert des Willens

Er hatte lange meditiert, Kraft gesammelt und war nun bereit für den nächsten Schritt.

Es war früh am Morgen, der Wind umspielte seinen bloßen Oberkörper als er am Ufer bei Hammerhütte stand. Die Augen geschlossen, das Gesicht zum Meer gewandt. Tief konzentriert, die Gedanken nach innen wendend.

Die Hand war leicht ausgestreckt und einzelne Schweißperlen rannen ihm über die Haut. Seine Gedanken waren nur noch auf eine Aufgabe fixiert, alles unwesentliche und seine Umgebung ausgeblendet.

Langsam begann der sein Wille gestalt anzunehmen. Die Luft um seine rechte Hand fing an zu verschwimmen. Weitere Schweißperlen rannen sein Gesicht herunter, es kostete ihn noch viel Kraft die Konzentration aufrecht zu erhalten. Dann, urplötzlich nahm es Gestalt an, ein Schwert, halb durchscheinend und wie ein Krummsäbel gebogen hielt er in seiner Hand.

Zufrieden öffnete er die Augen. Noch immer voll konzentriert zerteilte er die Luft vor ihm mit einigen Schwüngen. Dann ließ er sich erschöpft auf den Boden nieder, verschnaufend und die Kionzentration nicht weiter aufrecht erhaltend. Kurz leuchtete das Schwert leicht auf und wie die Gedanken daran verschwanden so verblasste es nun auch.

Aber er war zufrieden. Sein Geist wurde allmählich auch zur Waffe

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Griff über die Ebenen

Es war Zeit die Reichweite und Kraft seines Geistes zu testen. Ob es gelingen würde? Wie es ihm gelehrt wurde, verdrängte er jeden Zweifel an einen Misserfolg. Er würde es tun, jetzt.

Doch nicht in der Stadt. Auch wenn er von einem Erfolg ausging, ein gewisses Risiko mag bestehen bleiben für umstehende, so dass er einen rt abseits der Zivilisation vorzog. So lenkte er seine Schritte in die Nähe der Goblinsiedlung. Sollte eine jener Kreaturen in mitleidenschaft gezogen werden...nun, dies war nicht einmal einen Gedanken wert.

Abseits und geschützt vor den Blicken der Goblins, schloss er die Augen und konzentrierte sich. Er fühlte wie sein Wille ihn durchströmte und ihm Kraft gab. Dann schickte er seine Gedanken hinaus. Er spürte im Geist die Goblins in der Nähe, schwach waren sie, kaum der Aufmerksamkeit wert. Dann schob er seine Gedanken weiter hinaus, durchbrach die Grenzen zwischen den Ebenen. Er konnte nicht genau sagen wo er dort war, aber er spürte deutlich die Präsenzen von fremden Kreaturen mal mehr mal weniger mächtig. Schließlich fand er eine Präsenz die nicht zu schwach flackerte aber nach seinem empfinden auch nicht über alle maßen strahlte. Er verweilte eine geraume Zeit bei ihr, "beobachtete" sie, stimmte sich auf ihr Muster ein. Dann....griff er zu. Er spürte den Widerstand den sie ihm entgegensetzte. Doch schlußendlich war sein Wille stark genug und zog sie zu sich.

Langsam öffnete Kezat die Augen und zwang die Überraschung und die kurz aufflackernde Furcht nieder. Er hätte eine schwächere Präsenz nehmen sollen, nicht diese, ein geflügeltes Wesen, offensichtlich Weiblich mit dämonischem Aussehen. Wild fauchte sie ihn an. Er konzentrierte sich wieder, jetzt durfte er die Kontrolle nicht verlieren. Plötzlich schwang sie ihre Flügel und ging auf ihn los. Nein das durfte nicht geschehen, er strengte seinen Geist an wollte ihr seinen Willen aufzwingen. Bisweilen stoppte sie kurz in ihrer Bewegung und funkelte ihn nur böse an, doch dann kam sie ummer näher.

Verflucht...

Sie setzte zum tödlichen Schlag an. Bevor sie ihn aber treffen konnte, trat er aus dem Fluss der Zeit. Als er wieder eintauchte in den natürlichen Zeitrahmen war die Dämonin umringt von Goblins, welche sich wie Ameisen über sie hermachten. Eine Dumme Idee. Einer nach dem anderen fiel unter ihren Klauen. Jedoch war die Taktik der Goblins nicht gänzlich ohne Auswirkung. Während die Krieger, einer nach dem anderen zerfetzt wurden, konnten die Schützen aus dem Hinterhalt ihr Wunde um Wunde zufügen. Jedoch sicherte auch dieses nicht das Überleben der kleinen Humanoiden.

Als die Goblins gefallen oder sich feige zurückgezogen hatten fiel ihr Blick wieder auf Kezat. Etliche Pfeile stecken in ihrem Körper und ihr Körper war Blutüberdeckt. Wieder wollte sie sich auf ihn stürzen, doch hielt sie plötzlich etwas in der Bewegung fest. Kezat trat näher, mit durchdringenden Augen ah er sie an ... und ihn sie hinein. Sich windend hielt sie ihre Hände an den Kopf, dabei einen tiefen Schrei ausstoßend und ihren Kopf schüttelnd.

Als sie wieder zu ihm sah, stand er vor ihr, die rechte Hand nach ihrem Bauch ausgestreckt, welcher von einer transparenten und leuchtenden Klinge durchbohrt wurde. Wieder funkelte sie ihn böse an, bevor sich ihr Körper auflöste und zurück in ihre Heimat gezogen wurde.

Sichtlich erschöpft, atmete Kezat einige Male tief ein und aus. Das war knapp und endete fast in einer Katastrophe. Er müsste nächstes mal vorsichtiger sein, viel vorsichtiger. Und, so notierte er in seinem Hinterkopf, sollte wohl mehr über die verschiedenen Kreaturen der Ebenen lernen. Mit diesen Gedanken machte er sich dann auf den Rückweg in die Stadt.