[Yeran Kethorn] Diverse Schriften

[Lintecarka]

1. Brief von Charond Feinauge an Yerans Vater

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Der folgende Brief wurde weder von Yeran verfasst, noch an ihn adressiert. Tatsächlich findet man folgendes Schreiben nicht einmal in Seldaria wieder. Es befindet sich in Faerûn.

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Dem Gerechtem zum Grusse Friedrich

mit Bedauern muss ich Dir verkünden, dass der Verbleib Deines Sohnes weiterhin ungeklärt bleibt. Befragungen verschiedenster Mitglieder der Fakultät ergaben wenig mehr als das Bekannte, so ist der letzte bestimmbare Aufenthaltsort des Yeran Kethorn innerhalb der für die praktische Anwendung magischer Übungen konzipierten Räume, welche er zur 13. Stunde des Tages betrat, beim Verlassen derselben jedoch nicht beobachtet werden konnte.
Das einige Stunden später von Studenten aufgefundene Buch, welches nicht ordnungsgemäß der Studiertische entfernt wurde, befasste sich im aufgeschlagenen Abschnitt mit dem Herbeirufen kleinerer Tiere durch Nutzung einer speziellen Transportebene, welche nach Angaben des Professoren für Ebenenforschung jedoch nicht geeignet sei den Anwender selber in diese zu Befördern.
Weiterhin betonte dieser, dass das Öffnen zweckgebundener Teilebenen für den Studenten Kethorn eine eindeutig lösbare Aufgabe darstellte.
Dieser Meinung schlossen sich auch seine Mitstudenten mehrheitlich entschieden an. Da sein Alter sich über dem Durchschnitt jener Klasse befand pflegte er allerdings nur wenige Kontakte zu dieser außerhalb der Lerneinheiten. Der Sekretär des amtierenden Bürgermeisters, welchem Yeran oftmals durch Deine hervorragende Ausbildung in Wirtschaft und Buchführung zur Hand gehen konnte betonte im Gespräch ausdrücklich, Yerans Verantwortungsbewusstsein und gesunde Selbsteinschätzung:

"Ich habe mich stets über seine Präzision in den Aufgaben gefreut, welche ich ihm auftrug. Anders als bei vielen anderen Hilfskräften war ein Korrekturlesen seiner Angaben eigentlich nicht nötig. In den seltenen Fällen, in denen er einer Aufgabe nicht gewachsen war scheute er auch nicht auf Hilfe zurückzugreifen. Er war sicherlich nicht die Art von Person, der man einen Unfall magischer Art zutrauen würde, da gibt es wahrlich andere."

Gehen wir also nicht von einem Unfall aus, so mögen wir uns aus Gründen der Vollständigkeit der Möglichkeit zuwenden, dass Dein Sohn - auf welchem Wege auch immer - gezielt entschwand. Dies erscheint allerdings allein ob seines gewöhnlich verantwortungsbewussten Verhaltens ausgeschlossen. Im direktem Anschluss an seine Wehrzeit, welche ihn Deiner Ausbildung entriss wirkte er zwar gelegentlich zugleich getrieben und verschlossen, diesen Zustand schien er jedoch während der Studien zu überwinden.
So überraschend sein Entschuss des Studiums kam, so gut schien ihm die Tätigkeit zu bekommen. Neben seltener Kritik an mangelnder Austattung und Bibliothek war Deinem Sohn keine Unzufriedenheit anzumerken.
Es ist weder ein Grund für ein stilles Verschwinden zu erkennen, noch auch nur entfernt zu vermuten, dass Yerans Charakter ein solches in Erwägung ziehen könnte.

Als letzten Punkt mag man also Fremdeinfluss vermuten. Scheint dieser Punkt auch nicht ausgeschlossen, möglicherweise sogar der wahrscheinlichste der Aufgeführten, so kann ich doch leider weder auch nur einen möglichen solcher Einflüsse noch mögliche Motive nennen, welche über die offensichtliche Begabung Eures Sohnes in vielerlei Hinsicht hinausgingen.

Ich habe beantragt eine Beschreibung seines Aussehens an sämtliche Städte Damaras zu entsenden und kann nur hoffen, dass diese Maßnahme Erfolg zeigt. Wenn Du jemanden zum Reden brauchst zögere nicht Dich bei mir zu melden. Es sind wahrlich schwere Zeiten für Dich mein Freund.

In Hoffnung baldiger Aufklärung der Geschehnisse,
Charond Feinauge