Nisha Nalani

Started by Meria, 11. März 2009, 23:10:26

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Meria

Augenblicke eines Lebens

Der Wind blähte die einfachen Vorhänge vor dem kleinen Fenster auf, spielte mit dem leichten Stoff, bauschten ihn auf um ihn dann wieder in seine ursprüngliche Form zurück fallen zu lassen. Er brachte den schweren Geruch von feuchter Erde mit sich, blies ihn sanft in das Zimmer, füllte den Raum wie er es jeden Tag tat. Heute brachte er sogar das Aroma der Blumen mit sich. Süß war ihr Geruch, ebenso wie der der Leiber die in der feuchten Erde gebettet lagen und dessen Gräber man mit den Blumen, die so lieblich rochen, geschmückt hatte.
Nur langsam öffnete sie ein Auge, früh aufstehen war ihr nie leicht gefallen, mit großer geistiger Anstrengung zwang sie sich auch das andere Auge zu öffnen. So lag sie einen Moment, noch halb träumend auf ihrem Bett und atmete den Geruch des Windes ein, lauschte auf die Geräusche die er ebenfalls in ihr Zimmer trug.
Ein Scharren drang an ihre Ohren, dann ein lautes Fluchen...sie erinnerte sich, die erste Beerdigung fand bereits sehr früh heute statt. Kurz verzog sich ihr Gesicht zu einem kleinen Schmunzeln, als sie sich Pedro vorstellte wie er sich wohl gerade den Fuß an einem Stein angeschlagen hatte, als er dabei war eines der Gräber auszuheben. Das Geklapper, was sie kurz darauf hörte, kam nicht von draußen, Melisande räumte wohl gerade die Reste des Frühstücks zusammen, ihr Magen knurrte fast augenblicklich als sie ans Essen dachte. Erneut atmete sie tief ein und ließ eines ihrer Beine aus dem Bett auf den Boden rutschen....kalt war es heute morgen...sie zog das Bein hastig wieder unter die Decke. Noch einen kleinen Moment die Augen schließen, den Geräuschen noch einen Augenblick lauschen, den Duft des Windes noch eine Sekunde genießen, dachte sie bei sich und war auch fast im selben Augenblick wieder eingeschlafen.

Mit ernster Mine brütete sie über der Karte die auf dem Tisch vor ihr lag. Langsam fuhr sie mit ihrem dünnen Zeigefinger über den eingezeichneten Wald, in dem angeblich Untote gesichtet worden waren. Sie grübelte einen Moment, legte dabei ihre Stirn in tiefe Falten und klemmte sich unbewusst eine ihrer roten Haarsträhnen hinters Ohr. "Sicherlich zwei Tagesmärsche, wenn wir zügig voran kommen." Sprach sie ohne aufzusehen.

Die Träne ignorierend, die sich ihren Weg über ihre staubige Wange bahnte, zündete sie seinen Leichnam an. Langsam trat sie zurück und schaute in die Flammen als diese langsam aber unaufhaltsam die leere Hülle ihres Begleiters zerfraßen. Doch sie wusste, eines Tages würde sie ihn wiedersehen und er würde ihr dankbar sein, dafür das sie seinen Leib noch an Ort und Stelle verbrannt hatte, so das ihn niemand zu einer untoten Perversion wiederbeleben konnte.
Ihre Wangen glühten ebenso heiß wie die noch glimmende Glut seines Grabes als sie den Wald hinter sich zurück ließ. Sie hatte ihre Aufgabe erledigt und auch wenn kurz der Zweifel in ihr aufkeimte, sie wusste er würde sagen das sein Tod als Preis für die Vernichtung des Nekromanten gerechtfertigt war. Leise seufzend bestieg sie umständlich ihr Pferd, darauf achtend nicht mit der riesigen Sense das Tier zu verletzen, dann ritt sie ohne sich noch einmal um zusehen los.

Wieder blähte der Wind die einfachen Vorhänge vor dem kleinen Fenster auf, spielte erneut mit dem leichten Stoff. Er brachte, wie jeden Tag, den schweren Geruch von feuchter Erde mit sich, blies ihn sanft in das Zimmer, füllte den Raum wie er es jeden Tag tat.
Sie öffnete ihre Augen, lag einen Moment in ihrem Bett und atmete den Geruch des Windes ein. Sie lauschte kurz in die Schwärze des Zimmers hinein, doch bis auf das leise Trappeln einer Maus war es totenstill. Langsam schwang sie die Beine aus dem Bett, fühlte unter ihren nackten Fußsohlen den kalten Boden, doch heute würde sie sich nicht dazu hinreißen lassen und sie wieder unter die warme Decken schieben. Im Dunkeln vorsichtig tastend stand sie auf, kleidete sich an und griff nach ihrem Rucksack den sie bereits am Abend zurecht gelegt hatte.
Einen Moment blieb sie vor dem Spiegel stehen, nicht um sich zu betrachten, denn dazu war es zu dunkel, außerdem wusste sie sehr wohl wie sie aussah, es war mehr ein  Abschied nehmen von dem Ort der ihr so viele Jahre ein Zuhause war, denn jede Mission zu der sie aufbrach könnte ihre letzte sein.

Blutend schleppte sie sich den Weg zurück. Sie würde nie wieder eine untote Kreatur derart unterschätzen. Nein, sie hatte aus ihren Fehlern gelernt, klein bedeutete nicht immer auch weniger gefährlich. Schnaufend verweilte sie einen Augenblick, mit dem Rücken an die vermoderte Wand der Gruft gelehnt und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Sie würde ihre Rüstung zu einem Schmied bringen müssen, dachte sie als sie versuchte die Platte die eigentlich ihren rechten Oberschenkel schützen sollte provisorisch zu befestigen, doch mit wenig Erfolg. Ein hässlicher Schmerz erfüllte ihr Bein, sie würde die Wunde säubern müssen, bevor sie sich entzündete, doch vorher musste sie lebend aus diesem verderbten Loch heraus. Den Schmerz ignorierend stieß sie sich von der Wand ab, nutze ihre Sense als Gehstock und humpelte weiter den Gang entlang.
War sie doch schwerer verletzt als angenommen? Müsste der Ausgang der Gruft nicht weiter entfernt sein? Sie mußte sich irren, denn nicht weit von ihr bemerkte sie ein helles Licht. War sie wirklich so lange in der Gruft gewesen, war es schon heller Tag? Sie wischte sich mit der verdreckten Hand über die Augen, sie war müde. Kopfschüttelnd schlurfte sie auf das Licht zu, das stetig an Intensität zu nahm. Sie schütze ihre Augen vor der ungewohnten Helligkeit mit ihrem Unterarm und mit Hoffnung im Herzen endlich diesen Ort verlassen zu können, trat sie in das Licht....


Meria

Gedanken verloren saß sie auf dem Marktplatz Fürstenborns und zupfte unbeholfen an der gerade erworbenen Mandoline. Die Wache, die fortwährend ihre Runden zog runzelte bei jedem schiefen Ton die Stirn, was bedeutete das ihre Stirn keinen Augenblick mehr entspannt aussah. Doch Nisha bekam davon nicht allzu viel mit, zu sehr war sie damit beschäftigt dem Instrument einen harmonischen Ton zu entlocken. Doch ihre Gedanken schweiften ab und so saß sie nach kurzer Zeit, und zur Freude der Wache mit der Mandoline in ihrem Schoss still da. Erst wenige Tage waren vergangen das sie durch das Portal getreten war...es kam einem Schock gleich, als sie sich plötzlich auf dem Dach eines Turmes stand und nicht wie erwartet auf einem heruntergekommenen, kaum mehr als Friedhof erkennbarem Stückchen Erde. Unwillkürlich erschauerte sie bei der Erinnerung, die Höhe war einfach nicht ihr Freund. Ihre Umgebung nicht mehr richtig wahrnehmend bahnten sich ihre Gedanken einen Weg durch ihren Geist wie ein reißender Strom, der immer wieder alte Erinnerungen aufwirbelte und diese für einen Augenblick zum Vorschein brachte.....

Ihre Beine baumelten in der Luft, es würden noch einige Winter ins Land ziehen, so sagte wenigstens Tante Martha immer, bis sie groß genug wäre das ihre Beine beim Sitzen auf der Bank den Boden berühren würden. Kalt war es, tiefster Winter, ihre Puppe fest an sich geschmiegt wartete sie also. Wie oft sie wohl auf dieser kalten Bank schon gewartet hatte?
Ihre Mutter würde bald fertig sein, das wusste sie. Sie brauchte immer genau so lange, bis ihre Füße taub waren und ihr Po anfing zu kribbeln. Ihre Mutter würde dann aufstehen, sich mit einem Taschentuch, einem auf den blaue Veilchen gestickt waren, über die Augen fahren und so tun als hätte sie nicht eine ganze Stunde geweint. Warum sie hierher kam und an dem Stück Erde kniete, auf das sie immer wieder frische Blumen pflanzte wusste sie nicht. Ein Garten war es jedenfalls nicht, denn niemand durfte hier herum rennen und spielen. Man musste leise sein und traurig schauen, das taten alle die hierher kamen, also tat sie es auch.


Sie hockte vor ihrer Katze, streichelte ihr weiches Fell, doch heute wollte sie nicht schnurren, ob sie fest schlief? Sie stupste sie an, sie fühlte sich sonderbar weich an, lag völlig entspannt da. Sie drehte die Katze auf den Rücken, das mochte Mausie, denn so hatte sie ihre Katze genannt, eigentlich überhaupt nicht, doch heute ließ sie es geschehen. Sie betrachtete die Katze wie sie ganz entspannt vor ihr lag und mit glasigen Augen in den grauen Himmel starrte. Langsam schlich sich ein Gedanke in ihren Geist, irgendetwas stimmte nicht mit ihrer Mausie. Das ihre Mutter anfing zu weinen, verstärkte nur ihre Ahnung.

Sie blinzelte kurz und blickte sich auf dem Markt um, dann schmunzelte sie kurz. Sie legte den Kopf in den Nacken und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen, gespannt darauf welche Erinnerungen ihr Geist noch für sie bereit hielt.


Meria

Sie ließ ihre Gedanken fließen wie ein Floss auf einem reißenden Strom...

Ihre Wange brannte und hatte die Farbe reifer Himbeeren angenommen, sie befühlte sie vorsichtig. Warum war ihre Mutter nur so außer sich? Weshalb hatte der Mann auf dem Friedhof sie so böse angesehen? Hatte sie Mausie nicht richtig begraben? Sie hatte doch zwei Tage lang die Beerdigungen beobachtet, alles ebenso gemacht. Sie hatte ein Loch gegraben, an dem schönsten Fleckchen den sie auf dem Friedhof finden konnte. Sie hatte frische Blumen gepflückt und Mausie ein weißes Kleid angezogen, was nicht ganz einfach gewesen war. Sie hatte sich selbst ihr schwarzes Kleid angezogen, sogar ihre Schuhe geputzt und eine sehr traurige Mine aufgesetzt, als sie Mausie in das Grab gelegt hatte. Ob der Mann auf dessen Grab sie Mausi beerdigt hatte keine Katzen mochte? Oder war sie mit der Reihenfolge durcheinander gekommen? Sie würde ihren Vater fragen sobald er alleine war und auch ob er wußte weshalb sie so traurig war, Mausie fehlte ihr.

Die Hauswand vor ihr ragte bedrohlich weit hinauf, sie fühlte sich winzig, zweifelnd blickte sie über ihre schmale Schulter hinter sich zu dem wartenden Mann. "Nun trau dich meine Kleine, ich weiß du schaffst es." Sie blickte wieder an der Hauswand empor, dann zu dem Seil in ihrer Hand. Ob sie es diesmal schaffen würde? Ihre Knie fühlten sich an als würden unter ihrer Haut keine Knochen sitzen sondern Himbeergelee. Prüfend zog sie an dem Seil, welches irgendwo weit oben auf dem Dach festgebunden war. Sie versuchte an dem harten Knoten in ihrer Brust vorbei zu schlucken und stellte einen Fuß senkrecht an die Hauswand. Erneut prüfte sie die Festigkeit des Seils, wickelte sich das Ende fest um die Hand und versuchte ihr gesamtes Gewicht auf ihren Fuß und das Seil zu drücken. 1000De Male hatte sie dies mit ihrem Vater geübt und es gelang ihr ihren Körper vom Boden zu lösen. Mühsam und leise schnaufend begann sie, beide Beine fest gegen die Mauer gedrückt, ihren kleinen Körper an der Hauswand empor zu ziehen.
Zwei Meter war sie etwa gekommen als sie merkte das die Muskeln in ihren Oberarmen mehr und mehr zu schmerzen begannen, ihre Oberschenkel zitterten, sie blickte zu Boden um ihrem Vater zu sehen, doch....sie war zu hoch..viel zu hoch...der Boden verschwamm unter ihrem Blick, ihre wurde schwarz vor Augen.
Sie hörte eine leise Stimme, nein zwei die sich unterhielten. "So wie ich es Euch sage, sie hat plötzlich das Seil losgelassen." "Sie hatte Glück, ein Sturz aus dieser Höhe hätte sie auch in Kelemvors Reich schicken können. Ich denke in etwa zwei Wochen wird sie wieder gehen können." Im Geiste wiederholte sie die Worte einige Male, nun dies würde wohl die Schmerzen erklären, die sich Wellenartig durch ihren gesamten Körper zogen. Sie hatte ihre Lektion gelernt, Fassadenkletterer wie ihr Vater würde sie sicher nicht werden, dann gewann die Ohnmacht wieder die Oberhand.

Meria

Notizen

Sie saß hinter dem freien Tempel auf der Steinstufe und blickte auf den Friedhof. Mit einem weichen Tuch rieb sie sich den Schweiß vom Gesicht. Der kleine Friedhof hatte nie heruntergekommen ausgesehen, doch viele Gedanken hatte wohl einige Zeit niemand mehr diesem Ort geschenkt. Nun waren die Wege wieder gefegt, das Gras zurück geschnitten worden, die Erde geharkt und die Grabsteine vom gröbsten Moos befreit. Sie lächelte als sie ihr Werk betrachtete, so sollte ein Friedhof aussehen, damit man sich an die erinnern konnte die hier ruhten. Sie wusch sich die Hände in einem Eimer mit kaltem Wasser, pulte die Erde unter ihren Fingernägeln hervor und nahm dann ein kleines Buch aus ihrer Gürteltasche. Es hatte ein halbes Vermögen gekostet und ihre Finger glitten sanft über den noch makellosen Ledereinband. Das Pergament das sie bisher benutzt hatte, reichte einfach nicht mehr aus und in ihrem Kopf spukten zu viele Dinge herum die sie notieren wollte, als das der Platz einer einzelnen Seite gereicht hätte. Sie ließ ihren Blick schweifen und hielt Ausschau nach einem geeigneten Ort den sie al Schreibunterlage nutzen könnte, den Tisch im Krankenzimmer wollte sie nur im äußersten Notfall nutzen. Denn es hatte sich herum gesprochen womit sie sich meist die Zeit vertrieb, wenn sie nicht gerade den Friedhof pflegte. Nun keiner der Kranken hielt es scheinbar für ein gutes Omen, wenn die die die Leichen wusch in ihrer Nähe war. Doch sie war solche Reaktionen gewohnt und machte sich nicht viel daraus. Der Grabstein der halb abgebrochen im Boden steckte und dessen Inschrift zu verwittert war um noch erahnen zu können wer dort einst beerdigt wurde, würde seinen Zweck erfüllen. Sie hockte sich im Schneidersitz davor und legte das neue Buch auf den Stein, dann fuhr sie kurz über das was von dem Grabstein übrig geblieben war und bat still um Erlaubnis ihn Zweckentfremden zu dürfen. Als sie sich sicher war das niemand Protest erheben würde nahm sie das, ebenfalls neu erworbene Tintenfass und die Schreibfeder zur Hand.


1. Eintrag

Die Zeit ist schneller vergangen als ich es bewusst bemerkt habe, mehr als 60 Tage sind bereits vergangen seit ich durch das Portal hier angekommen bin.  Ich versuche mich langsam zurecht zu finden, soweit ich bisher in Erfahrung bringen konnte ist dies eine völlig andere Welt als die aus der ich stamme. Jedoch scheine ich nicht die einzige zu sein, die aus Faerun stammt. Interessant fand ich die Unterhaltung mit einem Mann der weder aus dieser, noch aus meiner Welt zu stammen scheint. Er betet mir völlig unbekannte Götter an, doch scheint es einige Parallelen zu geben, was einige Fragen aufwirft. Existiert nur ein begrenzter Pool an Göttern, die jedoch je nach Welt, denn es scheint ja doch, obwohl ich es nie zu zu glauben wagte mehrere zu geben, unter einem anderen Namen angebetet werden? Oder sind die Götter von denen mir berichtet wurden gänzlich andere, aber es bestehen gewisse Bedürfnisse in jeder Welt, die durch ähnliche Götter abgedeckt werden müssen. Dies ist nur eine Frage die nach Erforschung verlangt, doch derzeit nehmen einige andere Dinge meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch.
Auf meinen bisherigen Ausflügen sind mir einige Dinge begegnet die mein Interesse geweckt haben. Die Gruft die gegenüber des freien Tempels liegt scheint bereits seit längerem verflucht zu sein. Ich habe mehrere Vorstöße gewagt, doch muß ich mir selber eingestehen das die Untoten, auf die ich traf, sehr mächtig sind. Aus diesem Grund ist es mir bisher auch noch nicht gelungen die Ursache zu finden, weshalb diese Perversionen des Lebens dort ihr Unwesen treiben. Vor wenigen Tagen erreichte mich dann noch die Vermutung das ein Vampir in dieser Stadt leben würde, wenn man dies von solch einer Kreatur behaupten kann, oder hier umher gewandert ist. Eine weitere Sache die mich neugierig macht ist ein überschwemmtes Gehöft nicht weit von hier. Es wandeln Geister dort, sie gehen ihrer gewohnten Arbeit nach, bestellen die Felder, harken die Erde und ähnliches. Sie scheinen selbst nicht zu wissen das sie bereits tot sind. Ich bin begierig darauf mehr über dieses Phänomen zu erfahren, bisher scheint es das die Toten friedlich waren, doch ist dies keine Garantie dafür das dies auch so bleiben wird.
Mein Hauptaugenmerk liegt derzeit jedoch auf zwei anderen Dingen, nein drei wenn man meine Arbeitsgenehmigung mit einbezieht. Denn ich hoffe das ich bald die Dame antreffen werde um die nötigen Heller zu entrichten, damit ich meine Arbeit hier offizielle antreten kann.


Meria

2. Eintrag

Wäre ein anderer Kelemvorpriester zu gegen gewesen, er hätte sich für mich in Grund und Boden geschämt und das zu recht. Meine erste Beerdigung, zugegebenermaßen nicht "meine" sondern die von...mir fällt beim besten Willen nicht einmal mehr der Name des trinkenden Priesters ein, war ein Desaster. Ich war völlig unvorbereitet, wusste nicht einmal wer die Trauernden waren und bin wohl in jedes Fettnäpfchen mit einem doppelten Salto gesprungen.
Ich muss mich endlich mit meinen Hauptaufgaben befassen und die Bevölkerung besser kennen lernen, sowie mich mit den hiesigen Sitten vertraut machen.



3. Eintrag

Und wieder habe ich die Gelegenheit auf eine private Geschichtsstunde verpasst. Ich werde demnächst vorsichtiger mit meinen Zugeständnissen umgehen müssen, damit mir noch etwas mehr Zeit für solche Dinge bleibt. Anstatt also den Worten Parat Flinks zu lauschen, verbrachte ich die Zeit zusammen mit Tonan in der Bibliothek um die Bücher abzustauben. Wobei die Zeit die wir dort zusammen verbrachten nur etwas länger als eine Stunde dauerte. Seine Aufgaben sind vielfältig und er ist ein gefragter Mann, was auch erklären würde warum die Folianten so verstaubt waren. Trotzdem hatte es sein Gutes, auch wenn ich mehrere Tage mit dieser Arbeit beschäftigt war, so kam ich in den Genuss mir einiges anzulesen. Ich werde wohl öfter einmal in der Bibliothek vorbei schauen.

Meria

4. Eintrag

Ich sollte mich wirklich mehr um meine Mitmenschen kümmern und nicht nur die studieren die bereits gestorben sind. Ich glaube mir entgeht mehr als ich dachte. So sah ich gestern, als ich zusammen mit Simon in Hammerhütte saß...oh je Simon, doch dazu später mehr, wie Ninnia Elrion von zwei Damen abgeführt wurde.
Ninnia war, nach Simon die erste Person die ich hier kennen lernte. Sie war stets freundlich und bot sogar an die mir noch fehlenden 5 Heller für meine Arbeitserlaubnis vorzustrecken, trotzdem war ich mir ihrer nie ganz sicher. Zu oft sprach sie von diesem Ort Dunklebrunn oder von Drow, selbst Simon nahm sie dorthin mit, was mir gelinde gesagt überhaupt nicht gefällt. Ich will mich nicht in die politischen Belange des Landes einmischen, doch was mit ihr geschehen ist interessiert mich dennoch.
Nun Simon... ich sollte ernsthaft darüber nachdenken was er für mich ist, bis gestern war er ein treuer Kampfgefährte, ein Retter der mich in den ersten Minuten davor bewahrte rückwärts den Turm, auf dem das Portal steht hinunter zu stürzen und vielleicht sogar ein Freund, mit dem ich über die Vergangenheit reden konnte. Doch scheine ich mehr für ihn zu sein als all dies.