Es kann nur einen geben ...

[Eyla]

Edelmuth sass vor seinem "Buch der Inspiration" und blätterte dieses durch. All seine Erlebnisse, seine Kompositionen und seine Gespielinnen waren darin vorhanden. Was ist, wenn jemand anderes dieses in die Hände bekam?

Ein drittklassiger Barde würde den Weg des Erfolges kennenlernen, ein Möchtegern-Held könnte sich mit seinen Federn schmücken – was ja bereits passiert ist bei der Wasserkuppel – oder gar ein Böser könnte das Wissen des Buches ausnutzen und versuchen an Macht zu gelangen, so wie er sie erlangt hatte durch seine Musik. Oder es würde bekannt werden, wer schon alles mit Edelmuth das Lager geteilt hatte. Was zu einem fatalen Streit bei vielen Familien führen würde ... Nein, dies durfte nicht passieren!

So las er noch mal seine Beiträge und entschloss sich ein neues Buch anzulegen. Er nahm Feder und Tusche zur Hand, legt sich das neu erworbene Buch zurecht. Auf dem Umschlag sind die Buchstaben E und D ineinander verschlungen und werden von einem verzierten Kreis flankiert. Darunter ist in feiner verschnörkelter Schrift der Titel des Buches zu lesen ... "Die Memoiren des Edelmuth Dotterblume"

So schlägt Edelmuth das Buch auf und beginnt mit in filigraner, anregender und auch verschnörkelter Feinschrift die schönsten Berichte, Lieder und Gedanken für die Nachwelt festzuhalten.

So nahm das Buch "Die Memoiren des Edelmuth Dotterblume" mit all seinen Eintragungen und Anekdoten seines Lebens langsam Form an ...

[Eyla]

Benefizkonzert: Wir helfen Gern

Es war soweit ... mein erster großer Auftritt in Lautwasser wurde geplant und sollte alsbald stattfinden. Es war zwar kein schöner Anlass, aber nur ein Held konnte diese Situation meistern. Aber jeder Held braucht seine Helfer. Und meine Helfer waren Tna Areda, eine rundliche und stets fröhliche Liira-Priesterin und Helmuth Abschmecker, ein Koch mit einem Hang zu Heißen Nagern.

Jeder hatte eine Aufgabe ... Ich schrieb die Aushänge für die Künstler und Bürger, Tna organisierte den Bau der Bühne und Bestuhlung, fragte die Erlaubnis des Konzertes an und fand in manchem Wirt einen edlen Spender und Helmuth Abschmecker organisierte die großzügige Verteilung der Aushänge in Lautwasser mit einer besonderen Hilfe.

Ich hatte also drei mittelmäßige Barden rekrutiert und nun startete jede Minute das Fest. Die drei sangen einfach ein Lied aus ihrem Repertoire. Ich hingegen sang die Geschichte des verhängnisvollen Tages, wegen dem wir das Benefizkonzert überhaupt initialisierten.

Fünfzig Kreaturen der Nacht
ohne Verstand, nur von Bosheit beseelt
viele hab' ich umgebracht
doch zumindest eine verfehlt!

Wir holen Dich zurück und seist Du noch so fern,
Ohohohohohohohohoho, Wir helfen Gern!


Ich verteidigte meine Gruppe, wie immer
unter Einsatz meines Lebens
doch der Ansturm wurde schlimmer
und mein Kämpfen war vergebens.

Wir holen Dich zurück und seist Du noch so fern,
Ohohohohohohohohoho, Wir helfen Gern!


Der Kämpfer Waldemar ward erschlagen
und ich hatt' ihm hundertfach gerächt
aber Gern, den hatten sie fortgetragen
da meine Sinne durch den Blutrausch geschwächt.

Wir holen Dich zurück und seist Du noch so fern,
Ohohohohohohohohoho, Wir helfen Gern!


Nun erhebt Eure Stimmen
damit es klar und deutlich erschallt
einen Baum können sie fällen
aber niemals den Wald.

Und jetzt alle:
Wir holen Dich zurück und seist Du noch so fern,
Ohohohohohohohohoho, Wir helfen Gern!


Und nocheinmal:
Wir holen Dich zurück und seist Du noch so fern,
Ohohohohohohohohoho, Wir helfen Gern!

[Eyla]

Ein eher unschönes Ereignis sollte mein nächster Auftritt sein ... Einer der Barden, der auch am "Wir helfen Gern"-Benefizkonzert teilnahm, Siaron Mondenschein, hat auf tragische Weise sein Leben lassen müssen.

So bin auch ich zur Beerdigung gegangen und habe wohl mein traurigstes Lied überhaupt verfasst.

Siaron Mondenschein, unser liebster Barde wollt' er sein.

Ich traf ihn auf meinem Konzert, er wollte helfen,
zur Rettung eines Mannes vor den Dunkelelfen.
Sein Auftritt gehörte zu den besten, schön und auch auch sehr ... lang.
Es gefiel wohl allen Gästen, was er dort spielte und sang.

Vielleicht war ich einer der letzten, der ihn lebend gesehn.
Mir sagten Leute, die ihn schätzten, was Furchtbares geschehn
Er ward hinterrücks ermordet, auf brutalste Art und Weise.
Noch nicht gefunden die Mörder bis jetzt, sie taten es heimlich, feige und leise.

Die Dunkelheit, die dieses Pack verbreitet - und das wird ihnen nicht gefallen,
beleuchtet wie ein heller Strahl nur das Gute in uns allen.
So lebt, liebt und lachet, denn nur solches wollt' er geben.
Hass, Gewalt und Rache gebt keinen Platz in Eurem Leben.

Siaron Mondenschein, unser liebster Barde wollt' er sein.

[Eyla]

Und wieder setzt Edelmuth Dotterblume seine Feder auf dem Blatt Papier an und schreibt seinen nächsten Eintrag. Es ein Lied zu Ehren einer Magiergilde in Lautwasser ... Nun, aufgrund der Aufzeichnungen musste er alles etwas ... frisieren. Schliesslich war es ein Lied zu Ehren Mystras und besagter Gilde.

Zwei Magiere kamen aus dem Westen,
unter ihrer Zunft waren sie die Besten.
Gesandt um Brokscal zu verteidigen,
weil Untote dort das Leben beleidigen.

Brokscal brannte und erhellte so die Nacht,
fest im Griff von einer unheilvollen Macht.
Von Bosheit beseelte Beleidigungen des Lebens
zogen durch die Straßen und alles schien vergebens.

Ihrem Ziel, ganz Brokscal zu zerlegen
standen nur diese Zwei Personen entgegen.
Saris und Alerion, so werden sie genannt,
als Titanen der Magie ganz Faerun wohlbekannt.

Der Kampf tobte für viele Stunden,
gewonnen zwar, doch mit schweren Wunden.
Als der Staub sich legte, sehen sie
den Quell der gewirkten Nekromantie.

Ein finsterer Mann erschien in der flirrenden Hitze,
fast drei Schritt lang, vom Fuss bis zur Spitze.
Diabolisches Lachen aus seinem teuflischen Munde,
tat seiner Bosheit unzweifelbar schreckliche Kunde.

Geschwächt von dem Kampf, bereit für den Neuen,
lehrten sie ihn, seine Taten zu bereuen.
Einen Tag kämpften sie bis spät in die Nacht,
doch dann gewannen sie, der Magiere Macht!

Erzählt es weiter, tut allen Kunde,
lasst die Geschichte machen die Runde.
Wo Böses sich rekelt in vermeintlicher Wonne,
beendet das bald die silberne Sonne.

[Eyla]

Edelmuth nahm noch einmal sein Buch zur Hand und schrieb das nun krönende Abschlusswerk seiner Laufbahn in Lautwasser nieder. Es war die Homage an Lautwasser. Eine Stadt, die er liebte ... Und die Bürger erwiderten seine Liebe umso mehr. So schrieb er einst das Lied "Lautwasser - Perle am Delimbiyr" über diese Stadt und zu Ehren dieser Stadt.

Weiß und erhaben, wie Gipfel mit Schnee
erhebt sie sich vor uns, aus ruhiger See
aus Wäldern und Wiesen, welch himmlischer Blick
ich will jetzt erzählen, von ihr genau Stück für Stück.

Ankunft am Hafen, wie überall dieser Fleck
schon bestürmen mich Damen, sind vom Anblick ganz weg
Zwar feucht und muffig, doch im Herzen so rein
Selbst dieser Eingang lädt herzlich mich ein.

Ohoho LAUTWASSER, Stadt der Grotten und des Kunstverstands
   Heute erzähl ich Dir, wie Du Deinen Barden fandst
   Ohoho LAUTWASSER, soviele Liede gibt es schon von mir
   und jetzt auch eins für Dich, Du Per-erle am Delimbiyr



Vom Hafen zum Schloss meine Schritte mich führ'n
Burg, Wache und Schreine, überall off'ne Tür'n.
Dort auch ein Theater, welch ehrwürd'ger Brauch
Viele Barden dort spielen ... und der beste jetzt auch!

Ich passiere die Brücke und die BdU
und steu're aufs bunte Stadt-Marktreiben zu
Gebratene Ratte, Schokomaus, Edelstein
man kriegt dort fast alles – und jetzt stimmt mit mir ein

Ohoho LAUTWASSER, Stadt der Grotten und des Kunstverstands
   Heute erzähl ich Dir, wie Du Deinen Barden fandst
   Ohoho LAUTWASSER, soviele Liede gibt es schon von mir
    und jetzt auch eins für Dich, Du Per-erle am Delimbiyr



Im Akadmieviertel, hinter ei-ner Vas',
dort rümpft man jetzt heimlich und ganz still seine Nas'
Denn wer Spaß hat am Worte und Zahlen verdreh'n,
der kann uns're Freude und uns'ren Spaß nicht versteh'n

Doch weg von den Nörglern, denn das ist uns zu dumm
Ihr liebt mich alle, ich mein Publikum!
Wie im Keiler die Eiche, ja, das ist mein Sinn
zwar erhaben und mächtig, aber doch mittendrin!

Ohoho LAUTWASSER, Stadt der Grotten und des Kunstverstands
   Heute erzähl ich Dir, wie Du Deinen Barden fandst
   Ohoho LAUTWASSER, soviele Liede gibt es schon von mir
    und jetzt auch eins für Dich, Du Per-erle am Delimbiyr

[Eyla]

So ... nun war er in Fürstenborn ... Er hatte einige Stücke gar nicht mehr aufgeschrieben ... Aber jetzt nahm er sich wieder die Zeit für sein Buch und schrieb das nächste Lied auf, welches er zu Ehren eines Frühlingsfestes aufgeführt hatte. So fand sein nächster Eintrag Platz namens "Liebe und wie sie mich sieht".

Heut' besing ich Euch die Liebe - so wie sie mich sieht
Mehr als simple Triebe - formen dieses Lied.

Ein Segen aller Götter - und ihre höchste Gunst
Verehrung für den Künstler - Verehrung für die Kunst
Damit beschenken sie mich reichlich - die Frauen dieser Welt
Welch Ehr' sich hinzugeben - dem allergrößten Held

Oh Syndra, Lili, Tani - Oh Cara, Katalynn,
Unser Treffen gab erst - Eurem Leben einen Sinn
Ein Moment in meinem Lichte - wie ein Trunk aus edlem Glas
Für Euch ganz große Geschichte - auch wenn den Namen ich vergaß

Oh Clara, Rockne, Gwendolein - welch Klang in diesem Wort
Dein Name mag vergessen sein - In meinen Liedern lebst du fort
                             - in ihnen lebst du fort ...



Oh Filia, Uschi, Sarah - Miranda, Melanie
Eure Trauer sei gestattet - doch verzweifeln dürft ihr nie
Ich zog an Euch vorüber - wie die Sonne an der Welt
Die Erinnerung, die bleibt Euch - wie Euer Leben ich erhellt'

Oh Clara, Rockne, Gwendolein - welch Klang in diesem Wort
Dein Name mag vergessen sein - In meinen Liedern lebst du fort
                             - in ihnen lebst du fort ...



Adela, Nadie, Mika - Oh Sarleen, Acalein
Euer Sehnen unerwidert - als Hass tarnt ihr die Pein
Doch lasst Euch von mir sagen - Zur Lieb' gehören auch Schmerzen
Lernt sie zu ertragen  - sagt der Meister aller Herzen

Oh Clara, Rockne, Gwendolein - welch Klang in diesem Wort
Dein Name mag vergessen sein - In meinen Liedern lebst du fort
                             - in ihnen lebst du fort ...

Oh Clara, Rockne, Gwendolein - welch Klang in diesem Wort
Dein Name mag vergessen sein - In meinen Liedern lebst du fort
                             - in ihnen lebst du fort ...
                             - in ihnen lebst du fort ...

[Eyla]

Und so stand auch schon wieder sein nächster Auftritt an. Diesmal sollte es eine Art Hymne werden, die zukünstig für alle Wettkämpfe stattfinden sollten. Heute war der erste Streich. So schrieb er eine Hymne an die den einen wichtigen Moment im Leben. "Einmal im Leben"

Vielleicht bist Du im Leben ganz klein.
Fragst Dich "kann das alles sein?"
Nein, da muss mehr sein, für Dich, oder nicht?
Hoffnung auf einen Moment im Licht.

Das Leben sonst vielleicht leer und trist.
Willst doch dort sein, wo Edelmuth schon ist.
Du weißt es hält wohl nur kurze Zeit
doch Du willst es, Du kannst es, Du bist bereit!

Einmal im Leben steh ich
ganz oben, die Welt schaut auf mich!
Diesen Moment nimmt mir niemand mehr
einmal ganz oben, ich kann es, schaut her!



Halt Deinen Traum, halt ihn fest!
Triumphiere, bestehe den Test!
Sei heute ein Stern, sei erst morgen wieder Du
Wag es, gewinn es, trau es Dir nur zu!

Einmal im Leben steh ich
ganz oben, die Welt schaut auf mich!
Diesen Moment nimmt mir niemand mehr
einmal ganz oben, ich kann es, schaut her!

Einmal im Leben steh ich
ganz oben, die Welt schaut auf mich!
Diesen Moment nimmt mir niemand mehr
einmal ganz oben, ich kann es, schaut her!