[ET/Quest] Die Gesandte

Started by Hellbringer, 19. Mai 2006, 11:21:43

« vorheriges - nächstes »

Hellbringer

Im Rat war die Möglichkeit seit etwas mehr als einer Dekade diskutiert worden und nach den neuesten Entwicklungen hatte Sie sich endlich durchsetzen können.

William grübelte lange über dem exakten Wortlaut der Botschaften, ehe er sie endlich zu Papier brachte und versiegelte.

Anschließend ließ er sich weiteres Pergament bringen und verfasste alle nötigen Befehle.

So bekommen denn die Paladine in den Quartieren des Eisernen Turmes dieser Tage folgenden Anschlag zu lesen:


An alle Paladine!

Für eine diplomatische Reise in die Stadt Fürstenborn wird eine Eskorte zusammengestellt.
Die Dame Maarae wünscht auf der Reise von mindestens vieren von Euch begleitet zu werden.

Mitglieder der Eskorte erhalten für die Zeit ausserhalb der Feste doppelten Sold.

Ansinnen auf Teilnahme an der Eskortierung haben schriftlich zu Händen der Barrackenaufsicht Paladin Angeline zu erfolgen.
Ausgewählte Paladine werden eine Woche vorher über ihre Teilnahme informiert. Bis dahin ist der Zustand der Ausrüstung aufs Beste wiederherzustellen. Etwaige Reparaturen sind auszuführen oder in der Schmiede in Auftrag zu geben.

gez.

Willian von Ehenburg, Schreiber des Rates.



Innerhalb der nächsten Tage würde rege Betriebsamkeit ausbrechen, während sich gute 80% der Paladine um die Teilnahme an der Eskorte bewarben.


(OOC:
Rekrutierungspost für Questchars. Einfach hier ne Meldung reinschreiben, noch sind Stellen zu vergeben.)

Hellbringer

So begab es sich denn, dass im Laufe der folgenden Wochen mehr als ein Dutzend der Paladine die Aufseherin der Unterkünfte zuerst mit Bewerbungsschreiben und anschließend mit täglichen Nachfragen bombardierte.

Am Ende standen die vier Kandidaten fest und man rüstete sich für den Aufbruch...

Hellbringer

Wiederum vergingen mehrere Tage, bis alles geklärt war. Entsprechende Unterlagen und Papiere wurden beschafft, die Paladine auf ihre Aufgaben in Fürstenborn vorbereitet und nicht zuletzt als Reisetag einer ausgewählt, an dem die Orken anscheinend ein stückweit friedlicher waren als sonst.

Der kleine Trupp, bestehend aus Maarae, der Botschafterin, zweien der schwertführenden Paladine, sowie einer Schützin brach am Nachmittag in der Feste auf.

Man kam recht gut voran, durchquerte das Dorf Hammerhütte und betrat den Fürstenwald.

Dort kam es zum ersten Treffen mit einer Fremden, welche die Gruppe vor einem Orkhinterhalt warnte. Dank dieses Hinweises erledigte sich das Problem unter den Klingen der Eskorte ziemlich rasch und die Reise konnte weitergehen - jetzt mit der Fremden als frisch angeheuerte Späherin der Gruppe.

Mit Anschluss einer weiteren Begleitung im Wegverlauf und dank der neuen Hilfe zum erkunden des Weges, konnte dann auch ein zweiter Hinterhalt der Orks umgangen werden und man erreichte schließlich Fürstenborn, wo dann Quartier in der Schänke "Zum vollen Humpen" bezogen wurde.

Chimaere

Eben noch kauerte sie mit schußbereitem Bogen neben dem Weg der aus Hammerhütte herausführte und beobachtete die Orkpatroullien, um einen Moment abzupassen diese sicher und ohne Kampf zu umgehen, als sie das Geschepper sich nahender Rüstungen vernahm, welches inne hielt, als die Träger Aynora wohl erspäht hatten. Einer trat auf sie zu und wollte sie aufgrund irgendeiner Sache zur Rede stellen, doch lauschte die Schurkin nicht wirklich - zu sehr war sie auf die Orks konzentriert - deutete stattdessen auf den nicht allzu fernen Feind.

"Orks", flüsterte sie halblaut, den kleinen Trupp warnend.

Sofort lösten sich zwei Krieger, um das Problem zu beseitigen, während eine Dame auf Aynora zutrat, um einige Worte mit ihr zu wechseln. Erst als diese sich als "Maarae vom Eisernen Turm" vorstellte, realisierte sie, wen sie vor sich hatte... eine Gesandtschaft vom Eisernen Turm? Ausgerechnet! Wenn sie das nur eher erfahren hätte... doch nun hieß es gute Miene zum bösen Spiel zu machen, denn eine Wegführerin konnte die Truppe - laut ihrer Anführerin - noch gebrauchen (wenngleich die Paladine nicht wirklich begeistert schienen). Doch womöglich bot sich hier noch eine Möglichkeit dem Trupp ein paar Steine in den Weg zu legen oder zumindest ein klein wenig Gold herauszuschlagen, weswegen sie einwilligte.

In jedem Fall erfuhr Aynora durch Maaraes Plauderei von deren diplomatischer Mission, welche ihr so ganz und garnicht behagte: Verhandlungen über Truppen vom Eisernen Turm gegen die Orks in Hammerhütte? Das klang in ihren Ohren nach einem zweischneidigen Schwert, wobei die dem Feind zugewandte Schneide nicht einmal die schärfere sein würde. Doch ehe sie sich weiter Gedanken dazu machen könnte, galt es ihre Aufmerksamkeit auf die Schlucht zu lenken, welche sie auskundschaften sollte.

Schon wollte sich die Schurkin auf den Weg machen, als die Dame - die im Gegensatz zu den zerknirschten Paladinen die Freundlichkeit in Person war - sie zusätzlich mit einem Unsichtbarkeitszauber belegte. "Gelegenheit hat vorne langes, hinten kurzes Haar" - einige Sekunden lang schossen ihr die Worte in den Kopf, ließen sie inne halten mit einem nachdenklichen Blick auf die ungeliebten Paladine mit ihren falschen Vorstellungen von Recht und Ordnung. Diese waren schwer gerüstet, doch sie.. sie hatte den Vorteil der Unsichtbarkeit, vielleicht wäre es besser, wenn...
... doch jäh wurden ihre Gedanken von einer freundlichen Frauenstimme unterbrochen:

"Worauf waret ihr denn Fräulein Arko? Hopphopp... wir wollen ja irgendwann ankommen, nicht?"

Ertappt besann sich die Diebin des Auftrages mit der Schlucht und huschte in selbige hinein, um die Lage zu erkunden, doch fragte sie sich, nachdem der erste Schreck abgeklungen war, woher diese Maarae hatte ahnen können, daß sie noch dort verweilte und nicht schon längst aufgebrochen war. Die tatsächlich in der Schlucht lauernden Orks nahm sie nur ansatzweise zur Kenntnis, beschloss stattdessen sich leisen Schrittes zu der Gruppe zurückzuschleichen. Sie mußte einfach Bescheid wissen, ob es Zufall war... ein Trick... oder die Anführerin der Truppe in der Tat eine Art Wahren Blick besaß.

Gesagt getan... doch das Ergebnis war dasselbe. Aynora war sich sicher keinerlei Geräusch erzeugt zu haben und dennoch wurde sie von Maarae angesprochen als hätte sie sie klar und deutlich vor Augen. Diese Frau wurde ihr immer unheimlicher. Knapp lieferte sie ihren Bericht über die Orktruppen ab und hielt sich, als das lebendige Weghindernis durch kurzen Paladinprozeß gelöst war, fortan weiter von der Gruppe entfernt auf... vorzugsweise vorspähend, um dieser eigenartigen Person und ihren dahinscheppernden Wachhunden weitgehend aus dem Weg zu gehen.

In Fürstenborn kassierte Aynora noch rasch ihren Lohn und beobachtete erleichtert, den Abzug ihrer ungeliebten Begleiter in Richtung Humpen, froh darum sie erstmal vom Hals zu haben........



..... dachte sie zumindest.

Doch wären es nicht die Paladine vom Eisernen Turm gewesen, wäre das alles ohne Nachspiel geblieben. Nur kurze Zeit später stand nämlich einer von denen wieder vor Aynora und forderte ihren Lohn zurück. Protestierend schüttelte die junge Schurkin den Kopf - Gold, welches sie einmal besaß gab sie nicht wieder her, zumal sie sich das ehrlich verdient hatte... und schon gar nicht an einen von "ihnen". Worte flogen hin und her und die Drohungen des Paladins wurden immer deutlicher:

"Ich sagte händige deinen Lohn aus. Oder sollen wir nachforschen und herausfinden das _du_ es warst der die Orks zu uns geschickt hat?"

Aynora traute ihre Ohren nicht, doch ein gedanklicher Teil von ihr nickte daraufhin nur müde und flüsterte ihr in innerlich zu: "Was tust Du so erschüttert? Du kennst es doch...", was ihre rebellische Ader aufkochen und sie versteifen ließ: nun erst recht nicht! Weiterhin verweigerte sie ihm das Gold, während er nach und nach Bruchstücke falscher und vorgespielter Wahrheiten präsentierte, die sie als eine Komplottzieherin eines Attentates auf seine Herrin darstellen würden. Vermutlich war es allein der Präsenz der Umstehenden zu verdanken, daß er sich nicht mit Gewalt versuchte sein vermeintliches Recht einzufordern und zu vollstrecken und stattdessen schimpfend mit warnenden Worten abzog:

"Die Anklage wird in die Wege geleitet werden. Attentäter erwartet die Vierteilung... Sie wird nach dem Recht vom Eisenturm verurteilt werden!"

Diese Worte sollten Aynora noch lange im Kopf herumspuken. Doch der kleine Anteil an Befürchtung der Erfüllung dieser Prophezeihung wurde gänzlich erstickt durch den kalten Zorn, der in ihr nach langem Schlummer wieder wachgerufen wurde und nun still vor sich hin loderte. Mit eisblauen Augen starrte sie ihm hinterher - nein, das letzte Wort war gewiß noch nicht gesprochen...
Oh I come from a land, from a faraway place,
Where the caravan camels roam.
Where they cut off your ear,
If they don't like your face.
It's barbaric, but hey, it's home