Nachtwölfin

Started by Yalestra, 04. September 2009, 12:48:38

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Yalestra

"Ia num ya Ghaunadaaahr.."

Blut tropfte auf den felsigen Boden der Höhle, in die sich die Nachtwölfin zurück gezogen hatte, als sie mit der gefundenen Scherbe durch die Handfläche schnitt und ihr Blut auf das in den Fels gezeichnete Auge fallen ließ, um IHM zu huldigen. Ihr Blick war mit einem fanatischen Flackern gezeichnet, während sie mit einem Finger das Auge mit ihrem Blut nachzuzeichnen begann. Schleim troff von ihren Handschuhen, eine Tatsache, die sie im Normalfall nicht zuließ, doch hier, in der Dunkelheit der Höhle, war sie nur seine Dienerin, seine Tochter, sein Werkzeug.

Sie wünschte sich, dort zu sein, wo sie sonst gedient hatte. Sie vermisste die Seiler, die Schleime, SEINE Kreaturen, die Opferungen. Sie würde einen Schrein für ihn errichten müssen und sehen, ob sie nicht seine Wesenheiten ansiedeln konnte. Ihre Augen glommen im Wahnsinn ihres Geistes auf, als sie die Scherbe ein weiteres Mal über ihre Handfläche zog, diesmal die andere Hand, um auch dieses Blut für das Nachzeichnen des unheiligen Auges zu verwenden.

"Ich bin angekommen, mein Herr. Ich bin, wohin du mich entsandt und bereit, den Verräter zu suchen, der deine Tochter, meine Schwester im Glauben und Geiste, Yas, auf dem Gewissen hat.. jener, der sich erdreistet, dir zu widerstehen.. er wird seine Strafe erhalten.. erhöre mich, mein Herr, Ghaunadaur.. sende deine Gestalten, auf das wir dieses Land überziehen mit dem alten Schrecken..."
Kaz Hiskari - "Was glotzt du so? Aufs Maul!?"
Ny'zara Kennyr'plith - *huscht in den schützenden Schatten der Bäume*

Yalestra

Ihre Träume waren von Unruhe gezeichnet. Sie musste einen Weg finden, ihre Macht zu etablieren und noch war alles zu wacklig, zu gefährlich. Oft sah sie in ihren Träumen ihre Heimat vor sich und ihr eigenes Tun dort. Ebenso oft träumte sie von den einst mit Yas abgehaltenen Opferungen, bei denen auch Dorn zugegen war. Und wann immer sie aus einem solchen Traum erwachte, war ihr Zorn gestiegen, der Zorn auf den Mann, der es wagte, dem Auge zu widerstehen - der Zorn darüber, das ihre beste Freundin den Tod gefunden hatte. Einige wenige Bande hatte sie zu knüpfen begonnen, zu wenige jedoch, um wirkungsvoll etwas unternehmen zu können. Subtilität war angesagt - nicht unbedingt ihre Stärke. Hinderlich war ihr dabei ihr Dialekt, den sie mit Hilfe Daevonias langsam aber sicher auszumerzen begann. Der harte Klang ihrer Worte war zu verräterisch, als das sie ihn einfach so hätte beibehalten können.
Jene Übungen bezüglich ihrer harten Aussprache schritten also voran und ebenso der Gedanke, das sie Dorn würde wissen lassen, das er nicht unbeobachtet war. Ja, sie würde ihm bald eine Nachricht senden, mit der er sicher nicht rechnete. Ein boshaftes Lächeln schlich sich auf ihre Züge, ehe sie sich in der Höhle niederkniete, um dem Auge zu huldigen und den Worten des Bösen zu lauschen, die ihr Herr an sie richtete. Alles würde seinen Weg gehen... sie musste nur standhaft bleiben und ausharren. Mit der Zeit würde sich alles genau so ergeben, wie es sein sollte. Dorn würde zurück kehren - oder sterben. Dies sollte sein Schicksal sein. Mit einem fanatischen Glitzern in den Augen starrte sie auf das blutgezeichnete Auge am Höhlenboden...
Kaz Hiskari - "Was glotzt du so? Aufs Maul!?"
Ny'zara Kennyr'plith - *huscht in den schützenden Schatten der Bäume*