[Najira] Die Schatten werden Länger

Started by NiviR, 07. November 2009, 22:07:51

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NiviR

Sie liebte den Nervenkitzel, das Adrenalin, das ihren Körper flutete, jedes Mal wenn sie es tat. Und auch dieses Mal war es nicht anders und mit einem zufriedenen Grinsen wog sie den Beutel, den sie soeben ergattert hatte. Die Schatten der engen Gasse boten der jungen Diebin Schutz vor neugierigen Blicken. Wieviel hatte sie erbeutet? Vierzig Kupferlinge? Fünfzig? Najira konnte dem Drang nicht widerstehen und nachdem sie sich aufmerksam umgesehen hatte leerte sie den Beutel vorsichtig auf einer niedrigen Kiste. Dreizehn Silber- und fünfundzwanzig Kupfermünzen zählte sie nach wenigen Sekunden und lachte sich still ins Fäustchen, ehe sie die erbeuteten Münzen wieder in den Beutel stopfte und diesen in eine Tasche gleiten ließ. Kaum vierzehn Sommer hatte sie gesehen und doch war sie bereits sehr erfahren in ihrem Handwerk und bewaffnet mit ihren Dolchen und dem Glauben an Tymora konnte sie sich bereits aus so mancher misslichen Lage befreien. Und so kam sie auch nicht umher, den verräterischen Schatten zu bemerken, der hinter einer Ecke in der Gasse hervorkroch - sie wurde beobachtet. So erhob sie sich und begann der Gasse mit ruhigen Schritten zu einer Biegung zu folgen, die Abstand zwischen sie und den Schatten bringen sollte. Wenn er gesehen hatte, welche Beute da in ihren Taschen verschwunden ist würde er versuchen, sie in seinen Besitz zu bekommen, wer er auch war, das wusste sie. Als sie um die Ecke bog beschleunigte sie ihre Schritte, lief um eine weitere Biegung in einen schmalen Ganz zwischen zwei Häusern und presste sich an die Wand, vorsichtig um die Ecke zurück in die Richtung spähend aus der sie gekommen war. Gerade bog eine Gestalt in die Gasse ein und blieb einen Moment lang stehen, eher losrannte. Najira presste sich in die Schatten an der Wand und hielt den Atem an. Ihr Verfolger rannte an ihr vorbei und sie wagte wieder Luft zu holen, doch irgendwas stimmte nicht. Es dauerte einen Moment, bis sie den unterbewussten Sinneseindruck verarbeitet hatte. Es waren keine Schritte mehr zu hören, doch ihr Verfolger konnte in dieser zeit unmöglich so weit gekommen sein, dass sie ihn mit ihren geschärften Ohren nicht mehr hören konnte. Sie wagte einen Blick um die Ecke und starrte direkt in das Gesicht eines Mannes, Anfang der Dreißiger. Ihr kam es so vor als stünde die Zeit still und sie nahm jedes Detail in dem wenig vertrauenswürdigen Gesicht wahr. Stechende braune Augen, eine wahrscheinlich mehrfach gebrochene Nase, ein stoppeliger Bart, fettiges schwarzes Haar und eine Narbe über dem linken Auge. Sie sah noch eine Hand auf sich zukommen, doch der Mann war nicht schnell genug und sie tauchte geschmeidig unter ihr durch und trieb dem, sie um einige Köpfe überragenden, Mann den Ellenbogen in die linke Niere. Dann hastete sie an ihm vorbei und kletterte Katzenhaft einen Stapel Kisten hinauf, die sich an einer Hauswand aufreihten, zog sich an einem Fenstersims hinauf und schwang sich geschickt auf das Ziegeldach. Dann rannte sie weiter über die Dächer, änderte die Richtung, wann immer es ihr möglich war und sprang schließlich auf das flache Dach einer niedrigen Lagerhalle, ließ sich von der Kante herabhängen und auf das schmutzige Pflaster eines Hinterhofs fallen. Sie hatte sich noch gar nicht umsehen können, da spürte sie das Spitze Ende einer Klinge im Rücken und den Atem des Besitzers im Nacken. Wie konnte er schneller sein als sie?, dachte sie noch, musste jedoch feststellen, dass sie sich irrte...

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