Pfade der Ewigkeit..

Started by Yalestra, 31. Dezember 2005, 18:18:46

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Yalestra

Fast einer Flucht war ihr Fortgang aus der Heimat gleichgekommen und doch wusste sie, er war von Nöten gewesen. Dort hätte sie keine Zukunft gehabt, ihr Ziel war in unendlicher Ferne. Sie hatte es gespürt, hatte geahnt, das sie dort nicht weiterkommen würde, schon gar nicht, nachdem ihr Lehrmeister umgekommen war.
Und so hatte sie ihre wenigen Habseligkeiten gepackt und war gegangen. Sie war einfach den Wegen gefolgt, ohne wahres Ziel, ohne einen Blick für die Schönheiten der Welt, durch welche sie reiste, denn ihre Augen waren die meiste Zeit auf die Schrift eines Buches gerichtet.

Ja, selbst während sie reiste, las sie stetig in ihren Büchern. Und dann hatte sie auf einmal vor jenem Portal gestanden, einem Portal, von dem eine starke Kraft ausging. War sie vielleicht zu neugierig gewesen? Und doch war es ihr erschienen, als habe das Portal sie angezogen, als habe jemand sie mit unsichtbaren Händen darauf hinzugeschoben, bis sie dann die Augen geschlossen und ihre Schritte hindurch gesetzt hatte.
Und als sie ihr Augen wieder öffnete, da stand sie an einem fremden Ort.

Ihr Blick schweifte herum und erfasste jedes Detail der Umgebung. Wohin war sie hier gelangt? Sie beschloß, sich zunächst bedeckt zu halten. Möglich, das sie in einer Gegend gelandet war, in welcher ihresgleichen nicht gern gesehen war und so war es sicherlich besser, erst einmal abzuwarten, zu beobachten. Ruhig führten ihre Schritte sie weiter, gelangte sie an eine Stadt und betrat diese. Die Bücher hatte sie in ihre Tasche geschoben. In einer fremden Gegend, so hatte sie bereits gelernt, musste man immer gefeit sein davor, aggressiven Individuen zu begegnen, armseligen Kreaturen, die angriffen, nur weil ihnen das Gesicht des Gegenübers nicht gefiel oder weil man eben einen Fremden vor sich hatte.

Die erste Nacht verbrachte sie außerhalb, teilweise dösend, teilweise schlafend, doch die meiste Zeit wachsam in die Nacht lauschend. Und als die Dämmerung des Morgens erschien und die Welt in Zwielicht tauchte, begann sie zu beten.
Sie sah Bilder vor ihrem inneren Auge, wild, wirr durcheinander und nicht greifbar. So rasch sie erschienen, so rasch waren sie fort. Keines war festzuhalten, kein Bild daraus zu formen.
Doch als die Sonne am Horizont erstrahlte, war Arisa sich sicher.
Ihr Herr hatte ihr den Weg in diese Umgebung gewiesen.
Kaz Hiskari - "Was glotzt du so? Aufs Maul!?"
Ny'zara Kennyr'plith - *huscht in den schützenden Schatten der Bäume*

Yalestra

Ja, ihr Herr hatte ihr den Weg gewiesen und hier sollte sie ihre Studien wieder aufnehmen, fortführen. Hier würde sie Leben, Tod und Untod studieren und stärker werden, ihre Kraft im Namen des Herrn mehren und ihren eigenen Pfad in die Ewigkeit vorbereiten. Eines Tages würde sie soweit sein, würde sie würdig genug sein, dem Herrn zu folgen in die Ewigkeit. Dies war ihr Wunsch, dies war ihr Ziel und sie verfolgte es mit eiserner Disziplin.

Ihre Schritte führten sie nicht viel herum, sie verharrte nahe der Stadt in der Wildnis und dachte nach. Sie dachte darüber nach, wie sie ihre Ziele verwirklichen konnte, ohne gleich zu sehr aufzufallen, denn so klar ihr auch war, das ihr Herr sie unterstützen würde, wenn sie treu diente, so klar war ihr auch, das jeder Schritt alleine in einer fremden Umgebung den Tod bedeuten konnte. Sie wusste, alleine würde sie vorerst keine großen Sprünge machen, müsste sich bedeckt halten, zielstrebig ihrem Weg folgen und doch dafür sorgen, das man ihr nicht auf die Schliche kam.
Manches Mal dachte sie an ihren Lehrmeister zurück. Ja, er war schwach gewesen, sonst hätte das von ihm herbeigezauberte Wesen ihn wohl nicht töten können. Eigentlich sollte sie wohl froh sein, das sie diesen elenden Narren los war und nun ihre Studien auf ihre Art vorantreiben konnte.

Ein finsteres Lächeln legte sich auf Arisas Züge, als sie in das Zwielicht zwischen den Wäldern der Bäume sah und in Gedanken ihrem Herrn huldigte.
Kaz Hiskari - "Was glotzt du so? Aufs Maul!?"
Ny'zara Kennyr'plith - *huscht in den schützenden Schatten der Bäume*