[Anide Endala] Das Leben und die Dunkelheit

[n-akemi]

Was ist giftiger, das Leben oder ich?

Und in der Dunkelheit des Unterreiches war wieder viel nachgedacht worden. Es war wieder bitter nötig gewesen, nach den letzten Tagen die nach einem ruhigen Jahr in der Versenkung wie ein inneres  Erdbeben gewesen waren.

Und schon am nächsten Tag geschah wieder etwas, was die Gedanken durcheinander brachte. Eine Begegnung war es, mit einem Vermummten, der viel der Aufmerksamkeit bedurfte, ehe er zeigte wer er war. Aber interessanter als die eigentliche Person war doch das, wovon er sprach. Forschungen, ein bisher vernachlässigter Ort an dem  es viel zu sehen gab. Bereits früher hatte sie schon einmal geforscht und  war in der Alchemie bewandert. Dies schien sie nicht wirklich loslassen zu wollen und so sollte es wohl sein, dass sie sich dem wieder widmen sollte. 

Also machte sie sich schon kurz darauf auf in die Stadt die man über die schimmernde Brücke erreichte und die als ein schlechter Ort galt um den Mann zu suchen. Wehren tat er sich nicht, als sie ihn von den anderen Magiern wegholte um mit ihm einen  Ausflug zu machen. Das Ziel war eben jener von ihr bisher unerforschte Ort, der Sumpf.

Vom Geruch her so gar nicht ihr Fall war sie sehr froh über den Stoff der ihr Gesicht halb verhüllte und den Geruch etwas abstumpfte. Aber lohnend erschien es ihr als sie erst einmal die ersten Schritte gegangen war. Das erste was ihnen über den Weg geriet war eine lange grüne Schlange. Diese war von beiden gewandten Reisenden schnell erledigt, ohne dass  einer von ihnen die Giftzähne zu spüren bekam. Aber giftig war die Schlange und sie nutzte später die Chance als sie alleine war um sich etwas von diesem Gift zu beschaffen. Dieses würde in verdünnter Form sicher sehr interessant wirken. Aber viel interessanter war die Pflanze, die der Mann ihr beschrieben hatte. Diese half anscheinend durch ihren Nektar oder ihre Blätter kleineren Echsen dabei Wärme zu entwickeln. Von der kleinen Blume mit den weißen Blütenblättern nahm sie in einer ihrer Phiolen Nektar mit und ein paar Blätter. Mal sehen, was der Nektar oder die Blüten als Tee bei einem menschlichen Wesen bewirken würden.

Mit dem festen Vorsatz wieder dorthin zu kommen um noch mehr zu untersuchen machte sie sich wieder auf in die Stadt. Dort verstaute sie die Phiolen mit dem Schlangengift und dem Nektar und machte sich daran die Blütenblätter zu pressen, um diese für einen Tee zu trocknen.

Statt zu warten machte sie sich am nächsten Tag auf, einen Bekannten zu treffen, dessen Schwierigkeiten sie interessierten. Was ihr einen Teil einer Theoriestunde in der Magierakademie einbrachte und die Erkenntnis, dass sie bei so etwas besser nicht mehr einen kürzeren Rock anzog um den Unterricht nicht zu stören.

Nach dem Unterricht konnte sie endlich sich mit ihrem Bekannten unterhalten und obwohl sie eigentlich die Phiolen und Blätter in ihrem Zimmer warten hatte  kam es dazu, dass das Gespräch eindringlicher und aufwühlend wurde. Aber bemerkenswerter Weise brauchte es nicht die Stille des Unterreichs um das Chaos in ihrem Kopf wieder zu lichten sondern ein offenes Ohr und ein wenig Wärme. Vielleicht waren solche Reaktionen ja es auch Wert erforscht zu werden?

[n-akemi]

Das Experiment der Offenheit war gewagt worden und schien kurzzeitig auch sehr angenehm in seinen Auswirkungen zu sein. Aber dann legte sich ein roter Schatten über alles und das Experiment wurde abgebrochen. Entweder war es die Schuld des Schattens oder aber nur eine angenehme Ausrede um etwas zu beenden was für eine Seite genug eingebracht hatte.

Also wieder zurück zu dem ursprünglichen Experiment. Die Blätter der Pflanze hob sie sich noch auf, aber das Gift der Schlange reizte sie zu sehr. Also verdünnte sie es und trank es. Das erste was sich zeigte war eine leichte Schlaffheit und ein Taubheitsgefühl auf den Lippen, welches über die Arme bis in die Fingerspitzen kroch. Einer der Gründe, warum man bei so etwas sich besser vohrer hinlegte. Aber in der erzwungenen Ruhe fiel es sehr leicht nachzudenken. Über neue Aufgaben und Möglichkeiten.

War es traurig, wenn das wirklich amüsanteste was einem die letzten Tage passiert ist ein Bad mit einem Schädel war. Aber unbestreitbar, war so etwas wirklich aussergewöhnlich. Vor allem wenn der Schädel auch noch sprach. Aber solange er nicht über Magie diskutierte musste sie über ihn schmunzeln. Und auch wenn er sie mit dummen Sprüchen anmachte, anfassen würde er sie wohl niemals.

Und irgendwie kreuzte sie in letzter Zeit stets den Weg derer die mit dem Tod zu tun hatten. Bei ihrer Erkundung des Sumpfes wurde sie Zeugin eines misslingenden Experimentes. Aber nichts, was nicht wiederholt werden konnte. Und so fand sie sich, nun geplant, mit anderen zusammen ein paar Tage später wieder im Sumpf ein.

Und unter viel eindrucksvollem Bramborium und mit einem Blick in die Geisterwelt konnte man mit ansehen, wie sich eine Seele mit totem Holz verband und wie eine gekettete Seele die Macht hatte dieses zu bewegen. Danach kam es noch zu einer gemütlichen Runde am Lagerfeuer die sogar ergiebig war. Allerdings wurde diese jäh von einigen Leuten gestört. Interessant wurde es erst wieder, als es zu einer Blutraserei kam.

Aber alles was geschehen war und gesehen wurde ließ darauf schließen, dass es bald noch sehr viel interessanter werden würde. Die Worte waren geschrieben und das Gift war besorgt. Nun musste nur noch sich herausstellen, ob die Pläne auch göttlicher Prüfung standhalten konnten.