Mehr Sein als Schein

Started by Blures, 23. April 2010, 08:28:38

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Blures

Seufzend lässt sich Laila auf die Knie fallen und betrachtet ihr Kunstwerk welches den Eingangesbereich der Akademie zierte.Vielleicht hatte Lanar Recht und es würde auf dem blauen Boden tatsächlich nicht auffallen.Nein,dafür leuchtete es zu hell.Die Vorlesungen hatten bereits begonnen,zum Einen war es Schade denn sie hatte keine Ausrede für ihr Fernbleiben.Zum Anderen gab es keinen günstigeren Moment um den blauen Schandfleck ihrer ausglaufenen Farbe die sich schön in den Boden gefressen hatte ungeschehen zu machen.
Angelie und Lanar hatten ihr etwas von einem Ausbesserungszauber vor wenigen Tagen erzählt.Doch wie er ging das wusste Laila nicht.Nun bereute sie es das sie nicht nachgeschlagen hat.Zum Glück ist sie nicht auf ihren blonden Kopf gefallen und weiß sich immer irgendwie zu helfen.Das Katzenhaar hatte sie von Malikas Begleiter erhaschen können und die restlichen Zutaten fand sie in der Akademie zusammen.Alles hatte sie zusammen gemischt und hält nun ein kleines Gefäss mit einer brodelnden Flüssigkeit in der Hand.Dieses schüttete sie in den Eimer zu ihrer rechten der gefüllt mit Wasser war.Und ohne abzuwarten was geschieht erhob sie sich und kippte den Eimer über den Fleck aus.Hände reibend betrachtete sie ihr Werk und wartete auf das Verschwinden des blauen Fleckes.Erleichterung überkam sie als der Fleck sich immer mehr der Bodenfarbe anpasste und sogleich verschwand dieses Gefühl als sie bemerkte dass das Wasser sich vermehrte."Stand im Buch etwa geschrieben welche Art von Katze es zu sein hatte?" Nervös schaute sie zur Einganstür und zu jener die zu den Seminarräumen führte.Das Wasser stieg und stieg und erreichte irgendwann ihre Knöchel.Verzweifelt suchte sie nach einer Lösung.Aus Angst das jemand Zeuge werden könnte, wisperte sie eine Fromel mit Zischlauten und brauchte sie nur zur Hälfte aussprechen,da sie sich in dieser Sprache ab einer bestimmten Wortanzahl selbst sprach.So breitete sie schwungvoll die Arme zu den Türen aus,welche mit einem Rumps geschlossen wurden,und sich mit einem Drücken oder Schlüssel nicht mehr öffnen ließen.
Sonne!Sie brauchte Hitze um das Wasser verdunsten zu lassen.So sprach sie erneut die fremde Sprache zur Hälfte und lies die Temperatur in der Halle steigen.Erschöpft von der Magie und von der Hitze lies sie sich auf die Bank  sinken und schaute an die Decke ,an der sich allmählig Wolken bildeten.Das Wasser verschwand vom Boden.Prima,jetzt musste sie nur noch die Tür öffnen und die Wolken hinaus lassen.Zwar wird der Marktplatz ein wenig nass,aber das wird wohl ein geringfügiges Problem sein.
Auf dem Boden sah sie den blubbernden Auslöser,welchen sie mit einem Tuch aufwischte und in das Gefäss legte wo es einst unschuldig weilte.
Ein prüfender Blick durch die Halle lies sie staunen wie sauber doch der Boden der Akademie sein konnte.
Die Türen öffnete sie wieder mit einer knappen Handbewegung und lies die Wolken von dannen ziehen.
Sie selbst war nicht mehr in der Lage heute sich im Marakesch oder in einer Vorlesung blicken zu lassen,so sehr hatte sie der Aufwand einen Fleck wegzuwischen angestrengt.

Blures

Jeden Schritt beobachtete die junge Magierin.
Ihr fiel auf das der Magister nach jedem Fünften auf dem Absatz sich umwendete, um die nächsten fünf Schritte anzutreten.Dabei Gestikulierte er stark und seine Stimme war ruhig und etwas rau,doch war sie für jeden ,der mit ihr in dieser Vorlesung saß ,vernehmbar.
Was er genau sagte bekam Laila nicht ganz mit.
Ungeduldig tippte sie mit der Federspitze auf ihrem Pergament herum,bis ein leises Knacken ihre Aufmerksamkeit wieder auf das hier und jetzt lenkte.
Sie verzog ihr Gesicht als die Tinte sich ihren Weg über das Papier suchte,
und weitete die Augen als sie meinte jemanden in der Spiegelung erkannt zu haben.
War er das? Sie beugte sich näher und bedauerte die Umrisse,als sie feststellen musste das es nur die Schatten von der Räumlichkeit waren.Ohne es wirklich zu merken huscht ihr ein Schmunzeln über die Lippen und die rechte Hand, denn in der Linken hielt sie die Feder, legte sie an ihren Kieferansatz.Ihre Gedanken waren wieder bei ihm.Sie hatte ihn vor wenigen Tagen auf dem Marktplatz gesehen,angeregt war er in ein Gespräch vertieft.
Ein leises seufzen entglitt ihr als sie sich daran erinnerte wie sie ihn beobachtet hatte.Sein imposantes Auftreten,die Art sich auszudrücken....
Schnell gewann sie die Fassung wieder, als ihr gewahr wurde das sie mit ihren Gedanken nicht mehr allein war.
Schmunzelnd betrachtete der Banknachbar ihre Züge.
Sie wandte sich hastig um und murmelte ,,Meine Feder ist ausgelaufen"

Blures

Interessiert beugte sie sich vor Sagt,gibt es auch Kleriker in diesen Landen?
Der Rauch und die stickige Luft im Humpen hätte Laila am liebsten fort geblasen,doch musste sie für ihr Ziel so etwas nun in Kauf nehmen und lächelte Thane schlicht weg an.
Leon de Tyrael hat diese Eigenschafften.Warum fragt Ihr? Was sollte sie nun darauf antworten?Mit einem zufriedenem Gesichtsausdruck lehnte sie sich an die Stuhllehne zurück und musterte Thane über den Becherrand ihres Mets Es ist immer gut seine Mitmenschen zu kennen,nicht wahr?
Laila erntete ein Nicken zur Antwort und somit war das Thema elegant abgehakt.
Doch die Gedanken kreisten weiter um Leon.Nun wusste sie an wen sie sich zu wenden hatte .
Nur hatte sie bereits mitbekommen das dieser bekannt für seine Starrköpfigkeit ist.
Nun gut,ich nahm auch nicht an das es einfach wird.,spuckte ihre Stimme im Kopf herum

Blures

Sie kann sich kaum beruhigen.
In was für einer unterentwickelten Stadt ist sie nur gelandet...Immer wieder sieht sie William der Fragen stellt ,Del'aila die nur rumsteht und Leon der den Streithammer in Position hält,anstatt zu helfen.
Fluchend läuft sie den Weg der Akademiehalle auf und ab.
In ihrer Heimat war das nicht so.Da gab es Gesetze die es verboten hatten den Gegner wenn er allein,unbewaffnet und verletzt war, zu töten oder sterben zu lassen.
Sie konnte die drei einfach nicht verstehen.
Und taub schienen sie obendrein auch noch zu sein,denn die verletzte Frau sagte sie sei keine Drow.
Es war offensichtlich das sie eine ist,doch muss sie etwas verleitet haben es abzustreiten.Immerhin war sie eh dem Tod nah und Leons Streithammer wäre Leyas Schmerzen nach eine Erlösung gewesen.
Der Stolz der drei Egoisten hat sie wahrscheinlich so werden lassen.
Sie steigerte sich immer mehr in die Situation.
Am liebsten würde sie denen Respekt vor fremden Völkern eintrichtern wollen.
Die Erde ist auch nicht fremd nur weil sie an einem anderen Ort zu finden ist.
Sie musste ihrer Wut Luft machen und warf eine handgroße Tonkugel  gegen das Bücherregal der Halle.
Ihr entglitten die Gesichtszüge als das alte,morsche Holz knackte und die Bücher nur so zu Boden purzelten.
Wurden nicht alle Regale erneuert?Sie sah sich um,und tatsächlich hatte sie das Einzige getroffen,welches nicht ausgewechselt wurde.
Die Wut die einst Leon,William und Del'aila betrafen ,richtete sich nun auf Laila.
Seufzend ging sie in die Knie und fing an die Bücher einzusammeln, bis ihr eine Hand auf die Schulter gelegt wurde.
Wie erzürnt muss man sein um ein harmloses Bücherreagl zu demolieren?
Ein freundliches und amüsiertes Gesicht sah Laila an als sie den Blick über die Schulter wendete.
Das...Das habe ich nicht so gewollt ,antwortete Laila Reuhe zeigend.
Der Lehrling hob die Schultern und kniete sich daneben um ihr zu helfen.
Und was war der Grund für das nicht gewollte Ergebniss?
Laila erklärte ihm was eben noch auf dem Marktplatz geschah und das Grinsen in den Mundwinkeln des Lehrlings wurde immer deutlicher.
Wisst Ihr ,fing er an mit seiner ruhigen Stimme.Ihr habt auch nicht richtig gehandelt
Laila sah den Lehrling erschrocken an.
Ihr wollt das man die Völker respektiert,doch respektiert Ihr nicht die fremden Götter
Ein warmes Schmunzeln umspielte seine Lippen.
Und noch dazu herrschen hier andere Gesetze.Auch die müsst Ihr lernen zu akzeptieren.
Er hatte ja so recht,dachte sich Laila.Sie war so aufgewühlt das sie ihre eigenen Prinzipien brach und einen Tempelkrieger, der nicht anders konnte als seinen Streithammer zu erheben, beleidigte.
Die Beiden unterhielten sich noch lang während sie die Bücher einsammelten und sorgfälltig stapelten.
Und der Lehrling erklärte ihr noch weitere Gesetze mit denen sie sich auseinander setzen müsste.