Meloa Shodan - Freiheit des Schattens

Started by Cadman, 05. Mai 2010, 16:20:00

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Cadman

Das Reinkommen wird einfach, aber das Rauskommen wird deutlich komplizierter. Ein einziger Raum, vergitterte Fenster, gut 50m bis zum Boden und nur eine Tür.
Überlegend saß sie in der Taverne ,,zur blutigen Pfote" und starrte auf den Bauplan des Palastes des Prinzen von Maleron. Dieser war ihr Ziel. Er musste sterben. Warum und wieso interessierte Meloa nicht. Aber die Gelegenheit einen Elfen zu töten ließ sie sich nicht entgehen. Nur waren alle Elfen, die in den Städten lebten, äußerst paranoid und waren nur selten alleine anzutreffen. Aber jeder hat seine Laster. Des Prinzen Laster waren die Frauen. Ungewöhnlich für einen Elfen mag man denken. Jedoch ist von der vermeintlich alten und weisen Kultur der Spitzohren kaum mehr etwas übrig geblieben. Sie sind zum größten Teil korrupte und geldgierige Bastarde. Man könnte fast meinen sie wären Menschen.
Fakt war, das der Prinz sich regelmäßig Frauen auf in seinen Palast bringen ließ. Aber so einfach war es nun auch nicht. Diese wurde natürlich auf Waffen abgesucht. Also keine Chance einen Dolch oder etwas Ähnliches da reinzuschmuggeln, aber darüber würde sie sich Gedanken machen wenn es soweit ist. Erst einmal musste sie sich in die Reihen der Konkubinen gesellen. Der Prinz ließ sich lediglich von einem Hause Frauen zuschicken, was Meloa nur zugutekam, da die Hausherrin dieses Etablissement noch in Meloas Schuld stand.
Gesagt getan, Meloa wurde für die nächste Anforderung an Frauen zur Auswahl in den Palast geschickt. Der Prinz wählte stets sorgfältig aus, doch hatte er eine Schwäche für dunkelhaarige Frauen. Die Hausherrin stellte dementsprechend nur Blondinen an Meloas Seite, was die Wahl des Prinzen vereinfachen sollte, da Meloa lange seidig glänzend schwarze Haare besaß.
Für das Reinkommen war also gesorgt, doch das Rauskommen wird dennoch problematisch. Sobald die Wachen merken würden dass etwas nicht stimmt, wäre es vorbei. Meloa war zwar eine ausgezeichnete Kämpferin, jedoch konnte selbst sie gegen zwei schwer bewaffnete und gepanzerte Wachen, ohne selbst irgendwelchen Schutz oder Bewaffnung, kaum etwas ausrichten. Abgesehen davon würden sicherlich in kürzester Zeit mehr Wachen auftauchen. Er musste also noch leben wenn sie sein Gemach verlassen würde. Da blieb also nur eine Option übrig. Gift. Ein langsam wirkendes aber tödliches Gift. Da fiel Meloa sofort die Essenz des weißen Kreuznadlers ein. Das Gift des Kreuznadlers bewirkt beim Menschen eine langsame Verringerung der motorischen Fähigkeiten. Dies zeichnet sich durch extreme Müdigkeit ab. Legt sich das Opfer dann schlafen, hört das Herz letztlich auf zu schlagen. Kaum ein Heiler kann die Ursache für das plötzliche Herzversagen nachvollziehen, es sei denn er sucht explizit nach Rückständen des Kreuznadlergifts, aber wo kein Kläger da kein Richter.
Wie geplant wählte der Prinz Meloa aus und geleitete sie in sein Gemach. Meloa konnte das Gift relativ gut verstecken, sodass die Wachen es beim durchsuchen nicht finden konnten.
Der Prinz verschwendete keine Zeit und kam sofort zur Sache. Obwohl es Meloa anwiderte konnte sie ihre Rolle äußerst überzeugend spielen. Das war es was sie gelernt hatte: Um jeden Preis den Auftrag erfüllen, koste es was es wolle.
Der Liebesakt dauerte zwar länger als Meloa es geplant hatte, doch spielte es am Ende keine Rolle. Der Prinz lag mit zufriedenem Gesichtsausdruck auf dem Rücken und blickte zur Decke hinauf. Geschickt holte Meloa das kleine Fläschen aus einer versteckten Tasche ihres Kleides und kippte den Inhalt unauffällig in den Becher des Prinzen. Danach füllte sie sich einen eigenen Becher mit Wein und drehte sich zu dem Prinzen um. Meloa hielt dem Prinzen den Becher mit dem Gift hin. Dieser aber sah sie misstrauisch an. Meloa merkte das er so leicht nicht darauf reinfallen würde, also blieb ihr nur eine Option. Sie nahm einen Schluck aus beiden Bechern und reichte dem Prinzen dann erneut den Becher mit dem Gift. Sicher das alles OK war, nahm er den Becher und trank hastig davon.
Meloa hatte ab jetzt genau eine Stunde Zeit ehe das Gift sie töten würde. Ein Gegengift hatte sie zwar, jedoch lag das bei ihr Zuhause. Also musste sie jetzt schnell wie möglich hier raus. Zu ihrem Glück machte der Prinz keine Anstalten sie gehen zu lassen. So verlies sie den Palast ohne größere Hektik, um kein Aufsehen zu erregen.
Als sie zuhause ankam war sie kaum mehr fähig zu laufen, so sehr hatte sie das Gift schon geschwächt. Ins Haus stolpernd lief sie also in den Keller und nahm das Gegengift zu sich. Wichtig war jetzt nur wach zu bleiben, damit das Gegengift wirken konnte.
Am nächsten Morgen tappte Meloa zum nächsten Bäcker. Dieser fragte sie hinter vorgehaltener Hand: ,,Habt Ihr es schon gehört? Der Prinz ist tot. Er ist aus dem Schlaf nicht mehr aufgewacht. Sein Herz hat wohl aufgehört zu schlagen".
Ein leichtes Lächeln zierte ihr hübsches Gesicht.
Auftrag erledigt.  

"Erst wenn mich der Schatten umhüllt, fühle ich mich frei" Meloa Shodan - Assassine
"Nicht das was du getan hast ist wichtig, sondern was du noch tun wirst" Tali'Zorah nar Rayya - Finsterer Streiter
"Ein guter Plan ist die halbe Miete" Aayla Secura - Begünstigte Seele/Kämpfer