[Clara/William] Die Zeit der Kirschen

Started by Eyla, 10. September 2010, 21:30:25

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Eyla

Ein Reisebericht

Schon recht früh war William auf dem Markt um Vorräte und andere Dinge für die Reise zu kaufen. Gegen Vormittag holte er Clara dann auch ab, die ihn mit einem riesigen Koffer erwartete, der mit sollte. William entglitten leicht die Gesichtszüge als er die Massen sah und erwiderte als erstes, dass er Vorräte doch bereits besorgt hätte. Clara winkte mit einem Lächeln ab und erklärte, dass es sich nur um ihre Kleider handeln würde. Schliesslich will sie ja für die Drachengeborenen gut aussehen. Dann zwinkert sie ihm noch zu und schaut, wie er sich aus der Situation "befreien" wollte. William würde ihr erklären, dass die Drachengeborenen nicht auf Kleider oder dergleichen Wert legen würden. Außerdem gingen sie ja nicht auf ein Fest sondern auf eine Reise. Da brauchte man keinen ganzen Kleiderschrank mitnehmen. Und er trug ihr auf nur das nötigste mitzunehmen da sie sonst weniger zu Essen mitnehmen konnten. Und da Clara ihn nur auf eine Probe gestellt hatte, schmunzelte sie und nickte ihm zu, drehte sich dann um und nahm ihren Rucksack und gab ihm diesen.

So haben sie wohl doch einiges an Zeit eingebüßt und kamen erst gegen frühen Mittag los und ritten eine ganze Weile gen Berge und es wurde immer kälter. Nach ein paar Stunden in dieser klirrenden Kälte zügelte William sein Pferd und stieg ab, der Schnee ging ihm bis zu den Knien. Clara war nicht so ganz begeistert, dass ihr Windschutz nun einfach absetzte, akzeptierte dies aber doch noch. Sie kauerte sich mehr zusammen, zog den Mantel enger und blieb schlotternd sitzen und hoffte auf die baldigen Heissen Quellen, von denen William so schwärmte.

William nahm sein Schlachtross am Zügel und führte es durch den Schnee. Nach einer weiteren Stunde kamen die Beiden dann zu einer Höhle, wo auch ihr erstes Ziel lag. Je tiefer sie gingen umso wärmer wurde es. Seltsamerweise schien es dort keine anderen Besucher oder Bewohner zu geben.

"Wir sind am Ziel, hier sind die heißen Quellen." erzählte er, als man das Becken mit dem sprudelnden Wasser schon sehen konnte. Nachdem Clara schon leicht angetaut war, konnte sie sich zumindest minimal schon wieder bewegen. Schwerfällig liess sie sich vom Pferd herab "fallen" und öffnete zitternd den Mantel. William und Clara haben sich dann auch umgezogen und sind zusammen ins Wasser gegangen. Gemeinsam genossen sie, wie die Wärme zurück in den Körper gelangte und unterhielten sich über die Zukunft bei den Drachengeborenen.

Nach einer knappen Stunde war es ihm dann auch zu warm, er trocknete sich ab und zog sich wieder warm an, wartete auf Clara und dann konnte die Reise auch weitergehen. Clara nahm natürlich noch etwas zu essen und trinken zu sich. Sie fühlte sich vollkommen ausgelaugt. William meinte dann, dass sie noch eine ganze Ecke weiter müssten und begaben sich auch auf den Weg wieder. Clara erkämpfte sich den Platz auf dem Rücken des Schlachtrosses hinter William zurück und dann ritten sie auch schon wieder los. Hier oben in den Bergen trafen sie kaum auf andere Wanderer, lediglich ein paar Zwerge waren hier unterwegs, offenbar zu einem Bergwerk. Clara erzählte dann William, dass er von den Zwergen unbedingt Frau Steinbrecher berichten müsse, denn es gibt angeblich keine Zwerge in Seldaria außer denen in der Binge ... und somit könnten die Zwerge dies ja einmal untersuchen oder auch Bündnisse schliessen mit ihren Vettern.

Und so kamen sie auch zu der verschneiten Berghütte, welches ihr erstes Nachtlager sein sollte. In der Hütte war es sehr kalt, doch das verging recht schnell nachdem man den Kamin anfeuerte und eine ausgedehnte, warme Mahlzeit zu sich nahm.

Beim prasselnden Kaminfeuer rutschte das junge Paar näher zusammen und genossen schlicht ihre Zweisamkeit beim Kuscheln. Als Clara wohl irgendwann in Williams Armen einschlief, nahm William sie hoch auf den Arm und trug sie zum Bett in der Hütte. Er bettete sie warm und deckte sie auch zu. Mit einem Lächeln auf den Lippen betrachtete er sie noch eine ganze Weile und nahm dann platz auf dem Sofa wo er noch ein wenig in einem Buch las und dann auch irgendwann dort einnickte. Früh am morgen wachte er vor Clara auf und bereitete ein Frühstück und weckte Clara dann auch mit einem Kuss.

Und nach einem längeren Frühstück im Bett, ging auch schon die Reise weiter. Mit fortschreitender Strecke wurde es wärmer und vor allem auch feuchter, denn sie ritten nun durch ein sumpfiges Gebiet. Es gab immer mal kurze Pausen bis sie letztendlich auf ein kleines Lager trafen, welches aber wohl schon vor langem verlassen wurde. Der Anblick, der sich ihnen bot, war nicht ganz so ansprechend. Offensichtlich hatte hier ein Kampf stattgefunden zwischen ein paar Reisenden und Sumpfbewohnern. Da niemand mehr in Sicht war und die Spuren auch am Rande des Wassers aufhörten schlug William vor weiterzureisen bevor die Dunkelheit hereinbrechen würde.

Mit den letzten Sonnenstrahlen kamen sie zum Hain, hier war es friedlich und es sah keineswegs so aus, als seien sie noch im Sumpf. Trotz des Blätterdachs, der wohl den größten Teil eventuellen Regens abfangen würde, baute William ein Zelt auf. Während Clara wohlig schlief, erschöpft von den Strapazen der bisherigen Reise, wachte William wieder über ihre Sicherheit bis in die frühen Morgenstunden.

Als Clara morgens erwachte und aus dem Zelt kroch um zu schauen, ob William schon etwas zu Essen zubereitet hatte, musste sie einen Moment schmunzeln als sie sah, wie William einfach – in Angesicht der Gefahr vor Hain-Bewohnern – eingeschlafen war. Sein Schwert lag noch immer auf seinen Schoß und seine Finger umkrallten den Schwertknauf, allzeit bereit zum sofortigen Kampf.

Clara würde noch mal zurück ins Zelt gehen um Baski zu holen, die sie dann ihm vor das Gesicht hielt und zuschaute, wie sie seine lange Zunge einmal über sein Gesicht zieht. Mit einem Schmunzeln zog sie den Hund weg und lächelt ihm zu und sagte: "Guten Morgen, William. Ausgeschlafen?"

Und er erwachte mit einem Schrecken, war er wirklich eingeschlafen? Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und blickt mit noch etwas schlaftrunken erst zu Baski, dann zu Clara: "Zumindest mein Gesicht ist schon gewaschen nun. Entschuldige", brachte er noch mit einem schiefen Lächeln hervor, offenbar peinlich berührt eingeschlafen zu sein obwohl er wachen wollte.

Und wieder wurde alles zusammengepackt und die vier machten sich weiter auf den Weg. Das Gelände wurde schroffer und es gab nicht viel Vegetation, das einzige was es in Massen gab, das war roter Sand und viel Sonne.

Glücklicherweise kannte William einige der Wasserstellen dort und so war die Reise nicht ganz so beschwerlich, da sie genug zu trinken hatten. Diesmal kamen sie an ihr Ziel, als die Sonne noch schien. Sie standen vor einer Schlucht und in ihr waren mehr Kirschbäume als Clara wohl jemals gesehen hatte. Auch ein Wasserfall der in einen See fiel fanden sie dort.

Durch einen recht versteckten Zugang ritten sie runter zu ihrem nächsten Lager. Während Clara sich erst einmal satt an Kirschen aß, ging sie zum Wasser um sich frisch zu machen und danach wieder zu den Obstbäumen zu laufen und sich ein zweites Mal zu laben an ihren Lieblingsfrüchten. William errichtete in der Zwischenzeit ein Nachtlager und begann schon einmal mit dem Abendessen, wobei man sich fragen konnte, wie das Clara alles verkraften konnte.

Als dann langsam die Nacht über ihnen hereinbrach, legten sie sich auf die Bettrollen und William würde einen heiklen Vorstoß wagen. Er nahm Clara in seine Arme und gab ihr einen langen und innigen Kuss, streichelte dabei über ihre Wangen zu den Schultern runter. Nach einer ganzen Weile schliefen die beiden in einer engen Umarmung ein.

Am nächsten Tag ging es dann gegen Vormittag weiter. Die Gegend wurde wieder etwas freundlicher und man traf auf einige Händler, denen man sich anschloss und sich etwas unterhielt. Und aus Dank für die Begleitung teilten die Händler auch ihr üppiges Mahl mit den Beiden.

Gegen späten Nachmittag trennten sich die Wege dann und die beiden ritten zur Lagune, die William ihr vorher beschrieben hatte. Es wäre nichts wirklich weltbewegendes, wenn es da nicht eine Art Wasserrutsche geben würde, die von Natur so gewachsen war. Nach einigen Wasserrutschen-Wettbewerben und diversen Schwimm-Jagden, gab es auch die Zeiten, wo man einfach nur die Nähe des Anderen auf sich wirken liess. Die Nacht verlief ruhig und am nächsten Tag ging es gleich morgens wieder los.

Gegen Abend kamen sie endlich an ihr Ziel. Aus dem dunklen Höhleneingang schälte sich eine massige Kreatur, die auf den ersten Blick recht furchteinflössend wirkte. Es handelte sich um einen Drachengeborenen, bewaffnet mit einer Axt, die selbst ein Zwerg nicht schwingen konnte und mit einem Maul voller dolchartiger Zähne. Doch diese Kreatur griff die beiden nicht an, sondern sie lächelte und liess die Beiden passieren.

Diese Wesen beherrschten sowohl die Handelssprache als auch Drakonisch. Und wie William es ihr versichert hatte, wurde auch Clara mit großem Respekt behandelt und sie durfte sich austoben in der Bibliothek, sich mit den Drachengeborenen unterhalten oder bei William bleiben während er sich mit dem Stammesoberhaupt unterhielt. Natürlich lag Claras Hauptaugenmerk auf Magie, wie sie die Drachengeborenen wirkten und auch, wie die Person ansich mit Magie umgingen.

Die Nacht durften beide dann in einem Zimmer verbringen mit einem Bett. Clara schaute zu William, der wohl ihr allein die Entscheidung überliess. Sie nickte ihm dann zu und lächelte. "Solange Du nicht nackt schläfst, spricht auch nichts dagegen, wenn wir uns ein Bett teilen."

"Schade, dann muss ich wohl ausnahmsweise mal was anziehen wenn ich zur Bettruhe gehe in einem Bett." , sagte er mit einem verlegenen Lächeln. Sie schaut ihn einen Moment länger an, ob er das ernst meinen würde und beginnt dann zu Lachen. ,,Guter Scherz" sagte sie und machte sich daran die Bettwäsche aufzuschütteln.

Und so schliefen die beiden dann zusammen in einem Bett. Jedoch hatten sie beide eine eigene Decke und bis auf ein paar Streicheleinheiten und Küsse passiert nichts weiter die Nacht.

Mm nächsten Morgen zeigte William ihr dann alles was sie wissen wollte und auch die Babys, die erst kürzlich aus den Eiern geschlüpft sind und auf ihre Art sahen sie ziemlich putzig aus mir ihren Kulleraugen und den kleinen Schüppchen und Zähnchen. Clara fragte, ob man eins mal hochnehmen und vielleicht etwas Milch geben dürfe. Und die Drachengeborenen schauten etwas verwundert und William erklärte ihr, dass sie keine Säuger waren. Sie wurden schon in den ersten Stunden mit Fleisch gefüttert. Denn das macht groß und stark.

William nahm einen Kleinen auf den Arm und gab ihm vorsichtig ein Stück Fleisch. Nach diesem Mahl nahm er es nochmal hoch und klopfte ihm auf den Rücken, sodass ein kleines Bäuerchen zu hören war. William lächelte und setze den kleinen wieder auf den Boden. Ob er unterbewusst doch ganz gut mit Kindern konnte?

"Hier ich glaube der kleine möchte zu Dir Clara." Und er deutete auf einen kleinen Drachen hin der Clara mit großen Augen ansah und ihr die Arme entgegenstreckte. Clara liess sich nicht lange bitten und nahm den Kleinen dann auch hoch und gab ihm was zu essen und streichelte ihn leicht.

Nach ein paar Tagen wurde es dann auch schon wieder Zeit für die Rückreise, man verabschiedete sich und stattete, wie versprochen, dem Gondtempel einen Besuch ab.

Der Gondtempel ist gar nicht einmal so weit weg von einer kleinen Stadt namens Sigils Tor. Prachtvoll steht er da inmitten einer immergrünen Wiese. Weiss, strahlend von schweren Marmorsäulen gestützt. Es führen goldene Tore ins Innere dieses Tempels und genau dadurch gehen dann auch die Beiden. Sie kommen in einen grossen Vorraum, überall stehen Statuen von Gond herum oder hängen Gemälde an den Wänden. Alles strahlt in einer Mischung aus reinem weiss und einem wohligen Gold.

Sie stehen noch mit offenen Augen im Vorraum und schauen sich die Meisterwerke im Inneren an, als sie eine Stimme vernehmen. Ein Priester des Gond ist vor sie getreten ohne dass sie es bemerkt haben. Der Priester des Tempels stellt sich den Beiden vor und nachdem sie sich vorstellen, schaut er sich eine kurze Weile lang einfach nur an, dann wendet er und sagt ihnen, dass sie ihm folgen sollen.

Der Priester führt sie tiefer in den Tempel hinein. Vorbei geht es an goldenen Toren und prächtigen Wandteppichen immer weiter und weiter. Als sie schliesslich an ihrem Ziel ankommen, stehen sie in einem recht kleinen Raum. Doch ist dieser dermassen vollgestopft mit Reichtümern in Form von Skulpturen, Wandschmuck und edelsten Materialen, dass sie sich wie erschlagen vorkommen. Dann berichtet der Priester von seinen Problemen.

Clara und auch William werden versprechen mit Freunden wiederzukommen um ihnen zu helfen.

Ansonsten verlief die Rückreise ruhig und sie machten wieder an den gleichen Punkten, wie schon beim Hinweg, ihre Pausen und man kam sicher in Fürstenborn wieder an.
Clara Dämmerlicht - Lichtrichter, Schneider
Edelmuth Dotterblume - Bestaussehendster und begabtester Barde ganz Seldarias
Hadush - Der Brüller
Kendra Lena Tonja Glitzer-Funkelstein-Schwuebbelitz - Erfinderin
Remi Rutenschwinger - Heckenschneider, Liga der Außergewöhnlichen Brunftkreisler
Sarah Goldmond - Schwarze Münze, Stadtverwaltung
Ther'lanna Coral'sha - Jung und naiv
Waltraud "Trudi" Steinbrecher - Baronin von Hammerhütte, Tempelgarde

Erforsche, kämpfe, lebe
Spiele eine Rolle in einer Fantasy-Welt und schreibe Geschichte.
http://www.dasweltentor.de/