Verzauberung

Started by medeya, 20. September 2010, 13:10:44

« vorheriges - nächstes »

medeya

Verzauberung
von Angelie Galadheon

1: Was ist Verzauberung?

Wenn man Magier darauf anspricht, was Verzauberung sei, so wird man gewiss die Antwort bekommen, dass es eine Schule der Magie sei, je nach Laune und Mitteilungsbedürfnis des Angesprochenen gespickt mit Magietheorien, Fachausdrücken und sonstigem.

Doch fragt man einen Laien was er darunter versteht jemanden zu "verzaubern", dann ist die Antwort eine ganz andere. Er wird von Liedern sprechen, die verzaubern, Geschichten, die ihre Zuhörer in Verzückung versetzen. Er wird davon berichten, wie er mit verklärtem Blick durch einen Wald gewandert ist, der verzaubert wirkte oder wie er einer Person verfiel, die ein bezauberndes Wesen hatte.

Auch wenn ich mich im Folgenden mit den Schulischen Aspekten der Verzauberung beschäftigen werde, so ist sie nicht nur einfach eine Schule der Magie, sie viel mehr und sie ist überall. In einem Lied, einer Geschichte oder einfach einem Lächeln

2: Aspekte der Schule

Unter der Schule der Verzauberung sind Aspekte der Magie zusammengefasst, die sich damit befassen eine Kreatur oder auch ein lebloses Objekt mit einem Effekt zu versehen ohne dabei den direkten Zustand des Ziels zu verändern.
Somit fallen darunter nebst der Artefaktmagie und diversen geistesbeeinflussenden Zaubern auch jene, die die Bewegung eines beliebigen Zieles einschränken und zum Stillstand bringen können.
Ebenfalls erwähnenswert ist Verzauberung in Form der Bardengesänge oder auch -tänze.

2.a: Artefaktmagie /die Verzauberung von Gegenständen

Die Verzauberung von Gegenständen ist insofern ein wichtiger Aspekt der Schule, da er es ermöglicht verschiedene Effekte in einem leblosen Objekt zu verankern. Diese Effekte können Zauber verschiedenster Schulen umfassen und somit sehr nützliche Gegenstände erschaffen (siehe dazu Kapitel 2). So gibt es zum Beispiel diverse magische Schmuckstücke, die mit Schutzwirkungen versehen wurden oder aber dem Träger eine gewisse Verbesserung körperlicher EIgenschaften bieten.

2.b: der Aspekt der Geistesbeeinflussung
Unter der Kategorie "Geistesbeeinflussung" werden jene Zauber zusammengefasst, die sich direkt auf den Verstand des Verzauberten auswirken, bei dem es sich sowohl um Humanoide als auch um tierische Lebensformen oder gar magische Bestien bishin zu dämonischen Lebensformen handeln kann. Mit diesen Zaubern ist es dem Magieanwender möglich Gefühle wie Verwirrung,Furch oder gar Verzweiflung in seinem, an dieser  Stelle sei der Begriff "Opfer" sehr wohl angebracht, auszulösen oder ihn gar an seinem verstand zweifeln zu lassen. Ebenso kann er sich andere Wesen mit derartigen Zaubern wohlgesonnen machen oder gar die Kontrolle über diese übernehmen.

Jedoch gibt es auch jene Zauber, die den Mut und die Zuversicht der verzauberten Person stärken , namlichst "Heldenmut" Grad 3 oder sein Höherstufiges Pendant Grad 6, die somit eine ausgezeichnete Unterstütung im Kampf darstellen. Jedoch beschränkt sich das repertoire unterstützender Zauber beinahe auf die zwei genannten Zauber und ist somit eine diffizile Angelegenheit und daher auch vielerorts, wie auch hier ,verboten.

Grenzen sind der Geistesbeeinflussung dadurch gesetzt, dass sie nur auf Kreaturen wirken, die tatsächlich über ein gewisses Maß an Verstand verfügen. So sind Untote aller Art, sowie Konstrukte und auch Insekten gegen diese Zauber immun. Auch gibt es verschiedene Gegenzauber, die den Anwender vor den Auswirkungen von Geistesbeeinflussung schützen.


2c: Bardengesänge und -tänze

Auch Barden verfügen über eine ganz eigene Art Verzauberungen zu wirken. Nebst der arkanen Zauber, derer sie sich auf ihre ganz eigene Art bedienen, verfügen sie über ein weites Spektrum an Gesängen oder vielerorts auch Tänzen, deren Effekte durchaus in den Bereich der VErzauberung fallen.
So schaffen sie es mit ihrer Kunst nicht nur den Hörer zu motivieren, ihn zu größeren Taten anzuspornen, sie sind sogar in der Lage ihren Zuhörern unterschwellige Botschaften zu vermitteln, ihnen dinge "einzuflüstern" oder ihr Publikum mit Hilfe von magie ihnen wohlgesonnen zu machen. Diese Dinge können auch dem Bereich der Geistesbeeinflussung zugeordnet werden, auch wenn in einer weniger Aggressiven Form.


3. Beispiele für Gegenstandsverzauberung

3.a: der magische Löffel

Der magische Löffel ist ein recht frühes Experiment aus dem Bereich der Verzauberung und zeigt, wenn auch beschränkt, praktischen Nutzen. Der Löffel ist in der Lage jedwede trinkbare Flüssigkeit bishin zu breiartigen Massen zu erzeugen. Dazu spricht man den Namen der gewünschten Flüssigkeit aus und dreht den Löffel einmal herum, vorzugsweise mit einem Auffangbehälter darunter, da die Flüssigkeit beim herumdrehen sogleich abgegeben wird.
Die Einschränkung des magischen Löffels ist jedoch, dass er pro Tag zehn mal genutzt werden kann, und ansonsten seinen Dienst bis zum nächsten Sonnenaufgang versagt. Somit ist er zur Sicherstellung der Nahrungsversorgung eher ungeeignet.

Verwendete Arbeitsmaterialien:
- Verzauberungsöl bestehend aus Mohn, Alraune, Knoblauch, Goldstaub
- Löffel aus poliertem Eschenholz


3.b: Die Irrlichtkugel

Auf den Wunsch Leon de Tyraels hin entstand in Zusammenarbeit mit  Herrn Whister Elensa die Irrlichtkugel. Eine Kristallkugel, die durch Reiben der Oberfläche hin die Illusion eines Irrlichts erscheinen lässt.

Verwendete Arbeitsmaterialien:
- in Goldranken eingefasste Metallkugel
- Spruchrolle mit dem Zauber zur Beschwörung einer Irrlichtsillusion

*Beigefügt ist eine sehr detailgetreue Skizze besagter Kugel mit dazugehörigen Größenangaben, aus denen sich schließen lässt, dass die Kugel etwa Handtellergroß ist. Der Kristall in der Mitte hat unzähige Facetten, sodass die Kugel trotz der Kanten beinahe rund wirkt. Umgeben wird sie von einem Netz aus Ranken auf denen in unregelmäßigen Abständen geschlossene und geöffneten Rosenblüten zu sehen sind. Ebenso ist ein Funkeln im inneren des Kristalls angedeutet.*

4. Schutz vor Verzauberung und wie man eine Verzauberung erkennt

Zu den Zauber, die vor Verzauberungen schützen, zählt unter Anderem auch der Zauber des 1. Grades "Schutz vor Bösem/Guten" der jedoch von der Gesinnung des Gegenübers abhängig ist und nicht vor jeder Verzauberung schützt. Sicherer ist da die Gedankenleere, die jeglichen geistesbeeinflussenden Zauber abhält oder bannen kann.

Gegen die Zauber mit denen Personen oder monströse/tierische Lebensformen festgehalten werden können, ist Bewegungsfreiheit ein sicheres Mittel.


Eine Verzauberung zu erkennen ist mit entsprechenden Zaubern zum Aufspüren von Magie relativ einfach, jedoch ist es auch einem nicht Arkanen sehr wohl möglich zu erkennen ob auf einer Person eine Verzauberung liegt.
Besonders nahestehende Personen können eine solche durchschauen, wenn sie auf bestimmte Anzeichen achten.
Verhält die verzauberte Person sich irrational oder einfach nur höchst ungewöhnlich, tut Dinge, die sie für gewöhnlich ablehnen würde oder ist in unbegreiflicher Verzückung für eine andere Person verfallen. Sind dies erste Anzeichen dafür.
Dazu kommen häufig ein glasiger oder starrer Blick oder gar völlige Ignoranz der Umwelt.
Dennoch sollte man in solchen Fällen keine voreiligen Schlüsse ziehen, denn Sicherheit kann man letztendlich nur durch die Zuhilfenahme arkaner Mittel erlangen.


Exkurs: die Ethische Vertretbarkeit von Geistesbeeinflussung

Bekanntermaßen ist Geistesbeeinflussung vielerorts verboten. Die Gründe dafür liegen wohl in der Befürchtung des Missbrauchs dieser Zauber, welche zu Recht gegeben ist. Jedoch werde ich im Folgenden darlegen, dass Geistesbeeinflussende Magie nicht ohne weiteres als "schelcht" oder gar "böse" abgetan werden kann.
So ist wie schon erwähnt der Magier nicht nur dazu in der Lage andere zu Verwirren, in Panik zu versetzen oder freundlich zu stimmen, es ist ihm unter Umständen sogar möglich jemand anderen zu kontrollieren. Der zaubernde bestimmt in dem Fall über einen bestimmten Zeitraum hinweg über den Körper des anderen, kann ihn frei nach Belieben lenken ohne dass der Verzauberte irgendeinen Einfluss darauf hat.
Auf diese Weise kann der Magieanwender sich zahlreiche Vorteile verschaffen, Informationen erlangen oder das Opfer schlicht zu Dingen missbrauchen, zu denen es sonst nie seine Zustimmung erteilen würde.

Sogesehen ist dieser Zauber ein verletzender Eingriff in die Privatssphäre einer Person und kann Schwere Folgen mit sich ziehen. So kann ein Magieanwender z.B. den Ruf einer ihm verhassten Person vollkommen zerstören, indem er sie sich selbst in aller Öffentlichkeit demütigen lässt. Oder er kann durch das Beherrschen einer für das öffentliche Leben wichtiten Person sich einen Vorteil bezüglich seiner gesellschaftlichen stellung erschleichen.
Gedankenkontrolle ist also zu Recht ein gefürchteter Aspekt der Verzauberung. Doch wie weit darf man gehen? Ist es ein Unterschied, ob man diesen Zauber auf einen Angehörigen der zivilisierten Rassen richtet oder auf einen angreifenden Ork?

Bleibt man bei diesem Beispiel, so gibt es gewiss andere Wege sich dieses Orks zu entledigen. Mann kann ihn festhalten und versuchen zu fliehen, doch was ist mit den übrigen zehn Orks, die ihm folgen? Gewiss, auch sie kann man mit einem entsprechenden Zauber verletzen und aufhalten, vielleicht sogar töten. Doch ist es besser als die Kontrolle über den Ork zu übernehmen und ihm seinen Gefährten klarmachen zu lassen, dass der Angriff abgeblasen werden kann? Auf diese Weise könnte man die Gelegenheit nutzen zu fliehen ohne dass man selbst noch jemand anderes körperlich zu Schaden gekommen wäre.
Genauso hätte man auch zu einem anderen Zauber aus der Kategorie der Geistesbeeinflussung zurück greifen können. Hätte man die Orks in Panik versetzt oder sie verwirrt, wäre auch dies eine Chance gewesen zu fliehen und auch hier wären sie im Normalfall nicht verletzt worden.
Ist es also besser einen Ork, oder einen anderen Angreifer, auch einen menschlichen, zu verletzen als ihn durch Geistesbeeinflussung von seinem Tun abzuhalten?

Sogesehen wäre Geistesbeeinflussung oft ein Weg Dinge auf unblutige Weise zu lösen. Ein generelles Verbot ist ein einfacher Weg dem Missbrauch vorzubeugen. denn sollte man sie erlauben müsste man sich bei den Magieanwendern auf eines verlassen und zwar das was im Umgang mit Magie allgemein von größter Notwendigkeit ist: Verantwortungsgefühl.
,,Verschiebe nicht auf morgen, was genausogut auf übermorgen verschoben werden kann."

Mark Twain

--------
amor, lux, veritas sic itur ad astra