[SM/Azd/Karolina] Azdaren und der Kunstsammler

Started by Parat, 16. Juni 2006, 20:23:04

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Parat

Der nächste Tag.

In der einen oder anderen Begleitung würde isch Karolina aufmachen, um den armen Azdaren von seinem Schicksal zu befreien. Versteinert war er, Opfer von Karolinas Fluch.

Die Salbe war gepackt, alles war bereit. Also auf zum Theater, den Versteinerten wieder unter die normalen, fleischlichen Wesen holen. Alles schien aufzugehen, sogar das Wetter spielte mit.

Es gab nur ein winziges Detail, eine kleine Störung im Plan. Im Theater stand kein Azdaren mehr. Wo war er hin? Was war geschehen? Nun, es lohnt sich zurückzublicken und das von Anfang an ... aufzudröseln.

Anfangen wollen wir damit, dass eine Damens name Aynora vom schrecklichen Schicksal des düsteren Barden vernahm. Doch statt Mitleid regte sich Geschäftssinn ....
Das Weltentor
Ein Rollenspiel-Server auf Basis von Neverwinter Nights II

Parat Flink - Schwarze Münze, Fürstenborn
Tibor "Tibby" Steinfeld - Lichtrichter, Weilersbach
Urk Frostfaust - Kommissar, Fürstenborn

Minotaurus18

Verdattert stand sie da und Blickte in die leere Ecke...

Wo war er blos? .... was... was. .. ist mit .. ihm Geschehen?

Verzweiflung setzte ein ... Verzweiflung zuerst fragte sie die Frau, die immer komisch sprach und im Theater Karten verkaufte, ob sie was gesehen hatte...

Falls diese ihr keine Informationen würde geben können, so würde sich Karolina aufmachen in den Wald um erstmal nachzusinnen, was denn zu tun sei .. Schweren Herzens und mit Tränen in den Augen schlendert sie dann durch das Unterholz und wird die tief in sich einsaugen um einen klaren Kopf zu bekommen...

Chimaere

Das hatte nun der Kerl davon. Nein, sie ließ sich nicht hintergehen und auch wenn sie neulich meinte, daß ihr die vor einigen Tagen präsentierte Kunst wieder einiges gut gemacht hatte und einen Vertrauensbeweis lieferte, so war diese Situation zu schön als daß sie sie ungenutzt verstreichen konnte. Er schuldete ihr so oder so noch eine ganze Menge Gefallen... oder Gold... so durfte er dafür nun auch "arbeiten". Und dazu mußte er noch nicht mal viel leisten... eigentlich konnte er fast dankbar um seine Rolle dabei sein - mitbekommen würde er in dem Zustand sicherlich nichts von alledem.

Doch nun war List angesagt: die Dame hatte ein Gegenmittel gegen seinen... unpäßlichen Zustand - eine Salbe, welches dem Steingewordenen wieder seine Lebendigkeit zurückgeben sollte. Doch da sie selbst nichts berühren durfte, war Aynoras Hilfe gefragt. Innerlich dankte die Diebin Tymora für die glückliche Fügung, daß sie ausnahmsweise mal am Palast vorbeigeschlendert war... und daß es auch noch regnete. Denn während sie nur so tat, als würde sie Salbe dem Tiegelchen entnehmen und diese auf Azdaren verteilen, konnte man aufgrund der nassen Oberfläche des Barden kaum einschätzen, ob er wirklich damit behandelt wurde. Außerdem brachte es die schöne Vermutung ein, daß die Salbe wohl wirkungslos sei, da sie zu stark verwässerte und ließ den Schluß nahe, daß man ihn vorerst wegschaffen sollte, um ihn trocknen zu lassen. Optimal!

Ein Aufbewahrungsort wurde rasch vereinbahrt, Karren und sogar einen Helfer, den nun noch viel schwereren Kerl auf die Ladefläche zu heben und zu verladen, waren schnell aufgetrieben: praktischerweise lief der Hammerhütter Schmied Alcron Aynora im rechten Moment über den Weg und wurde dafür eingespannt. Auf ging es ins Theater, wo der doch sehr dekorativ aussehende, und zur Abwechslung mal wirklich gänzlich friedliche Azdaren einen Ehrenplatz in einer Ecke erhielt (von der Optik her hätte er sich mitten zwischen den Sitzangelegenheiten im Aufenthaltsraum besser gemacht, doch war es der Dame mit dem ungewöhnlichen Fluch lieber ihn etwas unauffälliger zu positionieren).

Leider ließ sich die "Künstlerin" nicht von der Seite "ihrer" Statue bewegen und kündigte an zu bleiben, bis das Theater zumachen und sie rausgeschmissen werden würde - bis zum nächsten Tag sollte er ausreichend getrocknet sein - was Aynoras ursprüngliche Überlegung ihn direkt vor Ort und Stelle zu verkaufen, über den Haufen warf... doch Improvisation war alles. Sie mußte nur Zeit bis zur Einsalbung schinden und das war ohne weiteres möglich, indem sie ihn fortschaffte. Doch da die Dame bis Theaterschluß bleiben würde und sicher auch früh morgens wieder auf der Matte stand, mußte es dazwischen geschehen... in der Nacht.

Allerdings brauchte sie Hilfe, weswegen sie ihre Schritte in den Hafen lenkte, um nicht nur einen Hafenjungen aufzusuchen, sondern auch, um ihr Vorhaben zwei ihrer Kollegen mitzuteilen und mit ihrer Hilfe dem Plan den letzten Feinschliff zu verpassen.
Oh I come from a land, from a faraway place,
Where the caravan camels roam.
Where they cut off your ear,
If they don't like your face.
It's barbaric, but hey, it's home

Wölfchen

Lillee hatte schon lange nichts mehr von Azdaren gehört oder gesehn...Er war ihr Freund und wollte sein Angebot zur Aufheiterung annehmen...Sie hatte wahrlich schlechte Laune und ging in die Stadt..Sie wusste, das er oft an der Taverne saß...Miesgelaunt fragte sie Lola, ob sie ihn gesehen hätte, doch diese verneinte. Er wäre schon eine zeitlang nicht dagewesen...
Lillee seufzte und ging weiter durch die Stadt..Fragte im Hafenviertel herum...

Nach einer Weile ließ sie sich am großen Baum nieder, beobachtete das Treiben und überlegte...Irgendwen wird sie schon finden, der etwas über seinen Verbleib weiß..Er ist zu bekannt, ihn vergisst man nicht so leicht...In ihr wuchs ein mulmiges Gefühl und sie hoffte, das ihm nichts geschehen war.

Eyla

Nach einer kurzen Besprechung machte sich auch Sarah zu ihrem Auftakt los. Zuerst zog sie sich um in einer Gasse nahe des Theathers und ging von Hauswand zu Hauswand in geduckter Stellung. Ein Blick nach rechts, einer nach links. Niemand zu sehen. Die Wache war gerade vorbei und Sarah musste nur um die Hausecke ... Da stand das Objekt ihrer Begierde. Eine Laterne. Besser gesagt "Die Laterne". Sie musste gelöscht werden. Was eigentlich ein einfaches Unterfangen ist. Ein kleiner Satz hoch an die Laterne und festhalten und mit ihrer behandschuhten Hand das Feuer löschen.
Clara Dämmerlicht - Lichtrichter, Schneider
Edelmuth Dotterblume - Bestaussehendster und begabtester Barde ganz Seldarias
Hadush - Der Brüller
Kendra Lena Tonja Glitzer-Funkelstein-Schwuebbelitz - Erfinderin
Remi Rutenschwinger - Heckenschneider, Liga der Außergewöhnlichen Brunftkreisler
Sarah Goldmond - Schwarze Münze, Stadtverwaltung
Ther'lanna Coral'sha - Jung und naiv
Waltraud "Trudi" Steinbrecher - Baronin von Hammerhütte, Tempelgarde

Erforsche, kämpfe, lebe
Spiele eine Rolle in einer Fantasy-Welt und schreibe Geschichte.
http://www.dasweltentor.de/

Katzerl

Ein kleiner zerlumpter Strassenjunge suchte ebenfalls. Am Anfang zunehmend verzweifelter, dann resignierend. Fragen konnte er, stumm wie er war, niemanden,  und ins Turmviertel wagte er sich nur am Rande.

Und so gab er irgendwann auf und verschwand wieder tief in den Gassen des Hafenviertels - oder wo er sich sonst herumzutreiben pflegte. Es schien fast, als wäre er vom Erdboden verschwunden.

Chimaere

Es dauerte nicht allzu lange Zeit, bis womöglich sowohl dem kleinen Straßenjungen wie auch Lillee, vielleicht auch Karolina und weiteren Personen, die nach dem Barden Ausschau hielten, die Gerüchte der Statue und der Versteigerung untergekommen sein könnten.

Zumindest ein ziemlich angetrunkener Herr, der aus dem Heller torkelte prahlte damit, daß er denjenigen, der wohl Modell für die Statue stand, kannte und schon öfters im Hafen mit einem übergroßen Schwert habe rumgeistern sehen, was von einigen weniger lauten Genossen stumm benickt wurde. Ein wohl neidischer Straßenkünstler beschwerte sich daraufhin zeternd, daß so toll die Aufführungen dieses Gesellen doch garnicht waren - ein wenig Jonglage und Fackelspielereien seien doch garnichts - wie er sich denn um so eine Statue verdient gemacht hätte?

Vielleicht war es einen verzweifelten Versuch wert dem Boxring im Heller einen Besuch abzustatten... es schien die momentan vielleicht absurdeste, doch einzige Spur zu sein.
Oh I come from a land, from a faraway place,
Where the caravan camels roam.
Where they cut off your ear,
If they don't like your face.
It's barbaric, but hey, it's home

Chimaere

Noch in der Dunkelheit des frühen Morgens der Nacht, in der die Laterne neben dem Theater verlosch, rumpelte ein Wagen über das Pflaster des Fürstenviertels, um vor dem Theater Halt zu machen.

Einige Arbeiter stiegen ab, schlossen die Tür zum Theater auf, und während einer bereitwillig dem Nachtwächter, der sich erkundigte, was hier vor sich ging, ein entsprechendes Schreiben vorzeigte, welches eine durch Cecile unterschriebene Vollmacht beinhaltete, daß sie bemächtigt waren außerhalb der offiziellen Theateröffnungszeiten Zutritt zu erlangen, um eine Statue abzuholen. Begründet wurde diese ungewöhnliche Zeit damit, daß das Schiff mit welcher die Statue dem eigentlichen Eigentümer, der großzügigerweise das Kunstwerk dem Theater zur Ausstellung zur Verfügung stellte, in der Nacht eingelaufen war, jedoch mit dem Sonnenaufgang auch wieder lossegeln würde, weswegen ein Transport zu dieser nachtschlafenen Stunde leider unumgänglich war. Doch versicherte man dem Wachmann, daß man unnötigen Lärm vermeiden würde und wünschte ihm noch einen ruhigen Wachgang.

Während dem Plausch zwischen Wachmann und dem Sprecher der Gruppe, wurde die Statue von den anderen beiden Arbeitern vorsichtig auf die Laderampe geschleppt und mit einer Plane abgedeckt. Bedingt durch die Dunkelheit fiel vermutlich nicht unbedingt auf, daß die zwei eigentlich nicht wie die kräftigsten Gestalten gebaut waren. Und doch schafften sie es irgendwie die schwere Statue zu transportieren.

Sei es drum... in jedem Fall war die Wagenladung gesichert, der Wachmann mehr oder weniger zufriedengestellt (zumindest ließ er sie ziehen, doch womöglich würde er weitere Nachforschungen anstellen?) durch das Schreiben und sah dem davonrumpelnden Fuhrwerk hinterher, welches sich auf gen Hafen machte.
Oh I come from a land, from a faraway place,
Where the caravan camels roam.
Where they cut off your ear,
If they don't like your face.
It's barbaric, but hey, it's home

Chimaere

Der geneigte Leser sollte es bereits geahnt haben, wer hinter diesen drei Transporteuren steckte. Niemand anderes als die Münzler Parat, Sarah und Aynora.

Auch und vielleicht gerade einfache Dinge verhelfen zu einem erfolgreichen Bruch. So war der größte Teil der benötigten Ausstattung in der kurzen Zeit rasch zusammengesammelt: für Arbeiterkleidung hatten sie schon einmal zu einem früheren Zeitpunkt gesorgt gehabt, so war diese mit einem Griff in eine Kiste sofort verfügbar. Ein wenig Asche wie natürlicher Schmutz eines schwer Schaffenden im Gesicht verteilt sollte im Zusammenspiel mit dem Zwielicht, welches durch die nicht mehr leuchtenden Lampe neben dem Theater nun vor der Tür herrschte, für nicht eindeutige Identifizierbarkeit sorgen. Stärketränke, um die Statue zu transportieren, gehörten ebenso zu einem Teil des Planes, die unkompliziert zu beschaffen waren. Karren und Pferd waren so oder so kein Problem und Dietriche gehörten zu der Grundausrüstung eines jeden guten Diebes. Das Theaterschloß war nicht sehr kompliziert gehalten - es würde wirken als würde jemand im Zwielicht einige Zeit damit verbringen den richtigen Schlüssel zu suchen und zuvor einige falsche ausprobieren und dabei leise fluchend an der Tür rütteln... was in der Art. Das eigentlich komplexe Schloß war das an der Galerie... doch das war auch nicht das Ziel der Bande.

Der größte Kniff der ganzen Aktion bestand aus dem Schreiben, welches eventuell fragenden Wachmännern und Nachtwächtern vorgezeigt werden konnte. Dieser Teil des Planes hatte sich schon früh im Geiste Aynoras gebildet, weswegen sie recht zeitnah eine Unterschrift Céciles, der Empfangsdame im Theater ergattern konnte. Und während Parat und Sarah sich um die Organisation der restlichen Dinge kümmern konnten, verbrachte Aynora den Abend mit der Fälschung der Papiere.

Leider konnte die Originalunterschrift an sich nicht weiterverwendet werden, doch zumindest kannte sie nun die Tintenfarbe und das Pergament, welches im Theater verwendet wurde und erstand vergleichbare Materialien beim Magierturm... inklusive eines weichen, feinen Kohlestiftes. Beim Eisenwarenhändler wurde noch ein langer Nagel besorgt, der eine feine Spitze besaß.

In ihrem viel zu hell gelegenen Zimmer im Heller machte sie sich dann daran den Papierbogen herzunehmen und die Unterschrift sich genauestens zu besehen. Sicher, die Unterschrift war überschön gestaltet, doch ihr reichte der ungefähre Schriftzug: wie schräg gestellt waren die Buchstaben, wie rund, wie eckig die Ausführung, eher schmal und klein, oder recht großzügige Schwünge? Auf einem Schmierpapier versuchte sie den ein oder anderen Buchstaben nachzuahmen, nicht dem Abbild der Unterschrift entsprechend, sondern nur im groben Stil ohne die Schnörkel. Lange probierte sie herum, bis sie ein zufriedenstellendes Ergebnis hatte und sich mit der so geschaffenen, kurzfristig einstudierten Schrift das allgemein gehaltene Schreiben aufsetzte... auf dem Papier, welches dem des Theaters glich mit ebensolcher Tinte. Wer sich auf das Erkennen von Fälschungen spezialisiert hatte und genau drauf achtete, würde bemerken, daß dem Schreiber beim Schreiben die Tinte nur selten dünn wurde, da die Buchstaben langsamer und sorgfältiger gesetzt wurden als es normal der Fall sein würde. Doch bei Nacht im Zwielicht würde selbst das kaum auffallen, wenn man nicht exakt drauf achtete.

Nun ging es an die Vollendung des Werkes.. die Unterschrift. Mit Kohle bearbeitete sie die Unterseite des Autogramms und legte ihn auf einen ihrer Probebögen, um mit feiner Nagelspitze die Unterschrift nachzufahren und das Ergebnis zu betrachten. Diesen Vorgang wiederholte sie so oft, bis sich die durchpausende Schrift kaum mehr erkennen lassen ließ, doch unter dem Text des vorbereiteten Schriftstückes noch sichtbar genug sein sollte, um als Vorlage zu dienen, die sie mit Tinte nachfahren konnte.

Auch hier übte sie auf den vorigen Durchpausen, um ein Gefühl für den Schwung der Schrift zu gewinnen, ehe sie sich an das Original wagte.
Ein kleiner Fehler unterlief ihr, den sie jedoch mit einem Tintenkleks (ein Pergament war ohne den obligatorischen Tintenkleks viel auffälliger als eines mit) versah, um diesen zu überspielen.

Zufrieden betrachtete Aynora ihr Werk. Es blieb genau noch genug Zeit für die Tinte zum Trocknen, ehe sie sich zum Treffpunkt aufmachen mußte. Es wurde Zeit einen weiteren Gefallen einzufordern... und dieses mal sollte der Barde ihr nicht in den Rücken fallen.
Oh I come from a land, from a faraway place,
Where the caravan camels roam.
Where they cut off your ear,
If they don't like your face.
It's barbaric, but hey, it's home