(x)[Erzengel|Leon] Frieden und Krieg

Started by Amilcare, 06. April 2011, 02:01:16

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Amilcare

Und so sich Leon eines Abends zur Ruhe begeben, langsam vor dem Einschlafen womöglich seinen Geist leeren und die Umarmung des Schlafes erwarten würde, glitt sein Geist durch die Erlebnisse des Tages. Hier und dort erschienen ihm Bilder oder Eindrücke, manche von wichtigen Dingen, die den Kriegspriester beschäftigen mochten, wie zum Beispiel die Kriegsvorbereitungen bezüglich des eisernen Turmes, aber auch eher unwichtige Dinge. Zuletzt jedoch, unfähig seinen Geist tatsächlich zu lenken, würde Leon bemerken, wie er abdriftete, langsam in den Schlaf, dass sein Geist hinfort gerissen wurde in das Vergessen.

Ein leichter Schlag weckte Leon, wie es ihm schien, nach einer Ewigkeit. So er die Augen öffnete, würde er bemerken, dass er nicht mehr lag, sondern kniete, gestützt auf seinen von Gilon geschmiedeten Rabenschnabel. Ja, selbst sein eingelassener Name am Ende des Griffes war für den Priester deutlich zu erkennen: "Leon de Tyrael"
Er schien voll gerüstet und befand sich auf einer von Frost heimgesuchten Ebene, hier und dort gespickt mit Bäumen, während sich vor ihm gar ein kurzes Waldstück aufbaute. Obgleich es Tag war, schien sich die Sonne hinter dicken, weißen Wolkenbergen zu verstecken und tauchte somit die Landschaft in eine Art dämmriges, kaltes Licht.

Der Schlag, der ihn geweckt hatte, schien noch einmal zu erfolgen, nicht heftig, nur gerade so, dass er wohl darauf aufmerksam wurde, als er ihn an seiner linken Schulter verspürte. Eine raue Stimme hinter ihm ertönte daraufhin:

"Wir müssen uns bereit machen, euer Gnaden. Es ist Zeit."

Erzengel

Kam Leon das ganze denn gerade merkwürdig vor ? Wußte er denn das er gerade ins Bett gegangen war und das dass ganze hier nicht real sein konnte oder fühlte es sich wirklich richtig real für ihn an ?

Leon sah zu der rauhen Stimme auf, musterte den Mann oder die Frau...war es denn jeamnd ihm bekanntes ?

Ich bin bereit. *Sprach Leon Kampfbereit*

Leon

Tempusiten: Leute die chaotische Dinge, mit militärischer Disziplin, tun.

Amilcare

Etwas merkwürdig erschien es ihm schon, denn Leon konnte sich durchaus noch daran erinnern, wie er sich zur Ruhe gelegt hatte, doch es schien gleichzeitig so real, als wäre sein tatsächlicher Platz nun hier, während sein Leben, das, was er zuvor in Seldaria gelebt hatte, immer mehr wie ein schwaches Echo in seinem Geist hallte, wie eine Erinnerung an einen guten Freund, den er vor langer Zeit verloren hatte.

Der Mann, der ihm den leichten Schlag versetzt hatte, hielt eine Klinge mit dem Griff nach oben in der Hand. Er war hochgewachsen und ebenso wie Leon vollgerüstet, doch obgleich er noch jung wirkte, schien ihm etwas belastendes auf der Seele, auf den Schultern zu liegen, etwas, das seine teilweise jugendlichen Züge Lügen strafte und seine Augen mit einem Blick versahen, der mehr Erlebtes und Sorge inne hatte, als Leon bei vielen Alten zuvor erblickte. Leon erkannte zudem, dass auf der leicht zerbeulten und durch den Kampf mitgenommenen Brustplatte des Mannes das Symbol von Tempus prangte, abgenutzt, aber deutlich vorhanden. Der Mann kam Leon irgendwie bekannt vor, jedoch nicht so sehr, als dass er das Gesicht hätte zuordnen können. Viel mehr wie eine flüchtige Bekanntschaft, deren Haare unter einem Helm aus Vollplatte verborgen waren.

"Der Trupp des Fürsten, der die Kugel transportiert, wird jeden Moment hinter diesem Waldstück..." und der Mann deutet mit diesen Worten mit seiner gepanzerten Hand in Richtung des Waldstückes, das zuvor noch in Leons Blickfeld ruhte. "...auftauchen, zumindest den Informationen des Magus Nobbels zufolge. General Larsson ist mit drei Bannern nach Osten marschiert, um die Hauptstreitmacht des Fürsten zumindest eine Weile zu beschäftigen und von den Flüchtlingen abzulenken. Das wichtigste ist jedoch die Kugel, euer Gnaden. Wir müssen sie um jeden Preis erobern."

Endet der junge Mann mit grimmigen Blick und während Leon ihn dabei betrachtete, schien ihm ein seltsamer Gedanke zu kommen. War dies sein Adjutant? Seine Augen, wäre dort nicht dieser entschlossene und zugleich belastete, müde Blick, sie würden Yasminas Augen so ähnlich sehen. Nun fiel ihm auch der Name des jungen Mannes ein, fast so, als wäre dieser die ganze Zeit in seinem Geist verankert gewesen, für die letzten Jahre, und wurde in den letzten Augenblicken nur von Belanglosigkeiten, die aus der Nachdenklichkeit Leons resultierten, verdrängt. Aurian, so hieß er...

Aurian machte Leon Platz, was wohl zugleich als Aufforderung zu verstehen, war, dass der Priester sich in Bewegung setzte, ebenso wie es eine stumme Respektsbekundung schien. Hinter Aurian erkannte Leon nun eine Truppe von gut zwanzig Männern und Frauen, vollgerüstet wie er, mit unterschiedlichster Bewaffnung und Pferden, deren Zügel sie in der Hand hielten und stumm abzuwarten schienen.

Jedoch, in diesem Augenblick wurde Leons Aufmerksamkeit auf etwas zu seiner rechten, nahe seinen Füßen, gelenkt. Ein kleiner, gefrorener Teich, an dessen Rand er gekniet hatte, offenbarte ihm auf der spiegelnden Oberfläche sein eigenes Bild. Seine Rüstung, seine Waffe, ja auch seine gestählte Statur schienen die gleiche, doch mochte es dem Priester einen Schrecken versetzen, als er sein Gesicht musterte, denn dieser Mann, den er dort sah, hatte kaum etwas mehr mit ihm gemein. Einen vollen Bart, etwas ungepflegt, die Lippen spröde und die Augen mit müdem Blick. Hier und dort vermochte Leon sogar tiefe Falten und Furchen in seinem Gesicht erkennen, aber der graue Ansatz an seinem Bart und seinen Haaren machte nur zu klar, dass er...älter geworden war.

"Unseren Berichten nach soll der Trupp des Fürsten nur aus Schattenläufern bestehen, die von einem Wandler angeführt werden." Würde Aurians Stimme Leons Grübeleien, Betrachtungen und ähnliches unterbrechen.

Erzengel

Leon musterte diesen jungen Mann, Aurian, ganz genau und eindringlich, wenn seine Augen Yasminas so ähnlich sind, dann sind sie wohl einzigartig, denn Yasmina hat goldene Augen, somit musste dieser junge wohl goldende Augen haben oder zumindest im Ansatz golden. Leon versuchte, wie...Luke Skywalker bei Darth Vader, seine Gefühle zu erforschen und herauszufinden ob da neben bzw. vor ihm sein Sohn stehen könnte.

Als Aurian ihm platz machte und Leon mit seinem erforschen der Gefühle fertig war, mustere er die Männer und Frauen vor sich, waren unter ihnen, ihm bekannte Gesichter ?

*Leon sprach im Befehlsgewohnten Ton zu seinen Leuten* Aufgepasst ! Wir gehen den Plan noch einmal kurz durch, danach geht jeder auf seine Position und erwartet das entsprechende Signal. *Leon blickte zu Aurian* Ihr kennt sicher den Plan genau...*dann blickte er sich in den Reihen um und suchte den vermeidlich Ranghöchsten* Ihr da ! *er deutete auf ihn* Habt ihr den Plan verstanden ? Was werdet ihr also tun und was werden die anderen machen ? Erklärt schnell und genau.


*Leon versuchte das er plötzlich älter war und das eigentlich gar nicht kannte, zu ignorieren, denn jetzt ging es wohl um wichtigeres, als das ...*

Leon

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Amilcare

Es war möglich, dass Aurian tatsächlich sein Sohn war, insofern Leon wirklich daran glauben mochte. Allgemein glich Aurian eher seiner, durch Leon vermuteten Mutter, auch was Gesichtsform und Augenfarbe anbelangte. Hier und dort mochte der Kriegspriester eine Ähnlichkeit mit sich selbst erkennen, eine Spur seiner Züge, doch konnte dies auch eine Täuschung seiner müden Augen und seines ebenso erschöpften Geistes sein. Allgemein fühlt sich Leon, kaum dass er aufgestanden war und sich seinen Leuten zugedreht hatte, müde, erschöpft, so als hätte er in den letzten Jahren zahllose Kriege, aber vor allem auch zahllose Verluste und unsägliches Leid miterlebt. Doch, er konnte nicht leugnen, dass eine gewisse Vertrautheit mit Aurian bestand, ein Band, das tiefer ging. Aber auch hier vermochte Leon nicht zu sagen, ob es einem jahrelangen Umgang mit einem Adjutanten entsprang, der ihm gleichzeitig Knappe und Waffenbruder schien, oder ob es tatsächlich ein Band zwischen Vater und Sohn war.

Unter den Leuten, die sich unter dem Banner des Feindhammers, das ein breitschultriger, kurz gewachsener Mann trug, versammelt hatten, schienen Leon allgemein unbekannt. Einige Gesichter waren ohnehin kaum zu erkennen unter den Platten- und Kettenteilen ihrer Helme und so konnte er auch hier nicht sagen, ob unter ihnen Bekannte waren, was er jedoch aufgrund seines Herzens sagen mochte, das, als er die müden Krieger und Kriegerinnen so vor sich sah, schneller schlug: Auch mit ihnen verband ihn mehr, als 'nur' das Verhältnis von Vorgesetzten und Untergebenen. Er sah in ihnen Stärke, trotz ihrer Müdigkeit, Willen, trotz ihrer Blicke, und den Funken des Grimms, der womöglich ein Feuer der Hoffnung entfachen konnte, so man ihm den passenden Nährboden darreichen würde.

Der nächst Ranghöchste nach Leon und Aurian schien ein über zwei Meter gewachsener, breiter und muskelbepackter Kerl mit einer riesigen Einhandaxt und irgendwie konnte sich Leon nicht des Eindruckes verwehren, dass hier ein Halbork vor ihm stand. Tatsächlich schien der Unterkiefer des Mannes etwas vorgeschoben, seine Arme wirkten etwas länger als bei einem Menschen und, als er den Mund aufmachte, erschienen seine Eckzähne fast wie Hauer, was ein Trugschluss sein mochte, denn, seine Stimme war tief und rau, doch seine Sprache fehlerlos.

"Euer Gnaden." Und damit nickte er Leon zu, dann Aurian, und trat vor die versammelte Truppe, um sie direkt anzusprechen, dabei Leon und Aurian jedoch nicht den Rücken zukehrend.
"Wie wir wissen, ist vor einigen Jahrzehnten der sogenannte Fürst der Schatten in Seldaria inkarniert, wir wissen jedoch nicht, wo und wann genau es statt fand. Nach dem Massaker von Dunkelbrunn und Hammerhütte und der daraus resultierenden Gefahr, eben jene Gelände zu betreten, begann der Schattenfürst damit, die Bevölkerung Seldarias zu infizieren. Die Zerstörung, die von diesem Zeitpunkt über die Welt gebracht wurde, gipfelte vor fünf Jahren in der kompletten Auslöschung der südländischen Union, Usa-Whas und antarischen Republik, den letzten freien Staaten. Das Banner 'Tyraels Schwinge' war eine der wenigen militärischen Einheiten, die bis dahin in fast jeder bedeutenden Schlacht gegen den Fürsten beteiligt waren. Es hielt gleichzeitig die Front südlich des Drachenkamms und westlich vom ehemaligen Hammerhütte. Nachdem Fürstenborn vor drei Jahren vom Fürsten eingenommen und zerstört wurde und die amtierende Fürstin dabei umkam, verlor das Banner den Großteil seiner Soldaten."

Ein kurzes Schweigen tritt ein, einige der Krieger und Kriegerinnen senken den Kopf, doch der große Kerl fährt unvermittelt und in stoischer, militärischer Haltung fort:

"Nachdem General Larsson zum Oberbefehlshaber der Truppen der Flüchtlingsstadt Eleara ernannt wurde, nachdem der Großteil der militärischen Führung des seldarischen Fürstentums in der Schlacht um Fürstenborn ausgeschaltet wurde, begannen die letzten Freien damit, unter Eleara eine unterirdische, abgeriegelte Siedlung zu errichten, um den wenigen Überlebenden Schutz vor den Schatten zu gewährleisten. Erzmagier Magnus 'Nobbel' Calpale und Erzmagier Lanar Merkulir überzeugten den Rat der Freien und General Larsson von der Wichtigkeit ihres Planes, die Überlebenden mit Hilfe eines magischen Portals in eine andere Welt zu führen. Da vor genau fünfundzwanzig Jahren jedoch jegliche klerikale Verbindung zu den Göttern unterbrochen und jegliche Art von arkaner Magie einer kompletten Veränderung unterworfen und die Portale in Dunkelbrunn und Fürstenborn zerstört wurden, womit arkane Magie nur eingeschränkt und wild gewirkt werden kann, benötigt die Erschaffung des Portals ein altes Artefakt, Enoills Kugel, die seit dem Aufstieg des Schattenfürsten als verschollen galt. Neuen Informationen zur Folge hat Magnus 'Nobbel' Calpale herausgefunden, dass eben jene Kugel von dem Feind aus dem ehemaligen Gebiet von Fürstenborn über den Drachenkamm gebracht werden soll, womit sie für die Freien verloren wäre. Aufgrund der derzeitigen militärischen Lage bezüglich der Streitkräfte der Freien war es nicht möglich, mehr als die Einheit 'Tyraels Schwinge' und das 2. Späherbanner unter Te'lyn Fraser, bestehend aus sechs der fähigsten Späher und Waldläufer der Freien, für diesen Auftrag abzustellen und der Feind wird, Späherberichten zur Folge, wohl zehn zu eins überlegen sein. General Larsson, der dem Rat ausdrücklich davon abriet, dieser seiner Meinung nach offensichtlichen Falle eine Möglichkeit zu geben zu wirken, marschiert in diesem Moment nach Osten, um die Hauptstreitkräfte des Fürsten davon abzuhalten, die Kugel weiter zu schützen und eine Evakierung der Bevölkerung Elearas in die Tiefe zu decken. Der Plan erfolgt, sobald Späherin Te'lyn Fraser das Zeichen gibt. Marcos wird mit vier weiteren die linke Flanke bilden und zuerst aus dem Waldstück brechen, ich, Herador, führe den zweiten Flankenangriff von der rechten Seite an, weitere vier Soldaten. Sobald der Feind sich einer möglichen Einkesselung gegenübersieht, die er durch pure Zahl durchzubrechen versuchen wird, werden Marcos Trupp und der meine sich zwanzig Schritt zurückziehen, so möglich, und euer Gnaden werden mit dem Rest des Trupps, zehn Mann, durch den Wald durchbrechen und dabei Unterstützung in Form der Bogenschützen des 2. Späherbanners unter Te'lyn Fraser erhalten. Die Verluste auf unserer Seite werden damit in Grenzen gehalten, sie können nicht mehr als zehn Mann betragen, ehe Pfeilbeschuss und Reiterei den Rest des gebundenen Feindes niedermachen. Jedes Leben zählt."

Endet der große Kerl mit Namen Herador mit seinem langatmigen Vortrag, doch alle Soldaten scheinen zufrieden, ja, auch Aurian, der dem Riesen zu nickt. Es wirkte auf Leon so, dass der Eingangstext, der nicht gerade durch viele Fakten glänzte, eine Art Ritual für diese Soldaten war, um sich wohl stets daran zu erinnern, wofür sie kämpften, gegen wen und was dieser Krieg sie bisher gekostet hatte.
Kurz nachdem Herador endet, schreitet Aurian an Leons Seite und bestätigt die letzten Worte Heradors:

"Jedes Leben zählt. Doch nur ein freies Leben ist ein wirkliches Leben. Nieder mit den Schatten! Zu Ehren und des Feindhammers, unsere Stärke, unsere Hoffnung!"

Die Versammelten Soldaten schlagen sich daraufhin mit den Griffen ihrer Waffen auf die gepanzerte Brust, in Herzgegend, und antworten mit einem einfachen "Ehre und Stärke" im Chor...

Erzengel

#5
Es musste sein Sohn sein. Die Fakten waren ganz eindeutig. Das Aussehen der Mutter, ein bisschen Ähnlichkeit vom Vater, ob sie eingebildet sind oder nicht, der Altersabstand und der glaube des Jungen Mannes. Irgendwie musste er ja zu dem Glauben gekommen sein, denn Yasmina hätte es wohl nicht gerne gesehen, wenn ihr Kind ein Tempusanhänger würde und es wäre bei ihrer Erziehung wohl fast ausgeschlossen, das eines ihrer Kind Tempusit würde...Dies war wohl nur durch das Bluterbe des Vaters und durch den pädagogischen Einfluss zu bewerkstelligen, dass aus ihrem Sohn etwas vernünftiges wurde, also musste Leon folge richtig der Vater sein.
Sein Sohn ihrzte ihn in der Öffentlichkeit also und sprach ihm bei seinem Anredetitel an...Leon platzte dabei innerlich, vor Stolz, darüber, denn das heißt, dass der Junge eine gute Erziehung hatte und Berufliches und Privates trennen konnte.
Nur hatte wohl jemand dem Bengel nicht beigebracht, dass der Streithammer/Rabenschnabel, der König aller Waffen war, aber nun gut, man konnte wohl nicht alles haben ...

*Er nickte ab und an zu den Ausführungen des Halborks, (?) als er endete und das Ritual des Waffenhebens anklang, hob auch er seinen Rabenschnabel und stimmte ebenso in den Ruf ein, nur endete er anders...*

FÜR TEMPUS !

*Dann sprach Leon kurz erneut zu seinen Männern und erteilte die Befehle* Jeder geht jetzt an seinem Posten und dann werden wir den Feind erwarten und ihm grimmig die Stirn bieten. Wenn sonst jemand nichts hinzuzufügen hat...Auf eure Posten !

Leon

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Amilcare

Sofort machten sich die Krieger und Kriegerinnen daran, die noch keinen Helm trugen, eben jenen aufzusetzen und fest zu schnallen. Sie bestiegen ihre Pferde, ergriffen die Zügel und der riesige Herador mit seinem Trupp setzte sich als erstes in Bewegung. Zur anderen Seite ritt sodann ein Trupp, der wohl von genanntem Marcos geführt wurde, ein gut vierzig Sommer alter Kämpe, dem die Grimmigkeit bereits in Form von Furchen ins Gesicht geschrieben stand.

Einer der Soldaten, die bei dem Hauptrupp blieben, trat jedoch an Leon heran, ehe dieser sein Pferd, einen weißen, großen Hengst, an die Zügel nehmen oder aufsteigen konnte.

"Euer Gnaden?" Der Mann, ein dreißigjähriger Krieger, hält Leon bei seinen Worten eine Pergamentrolle entgegen. "Eine Nachricht von Rätin Gabrielle."

Unter dessen machte sich auch der Haupttrupp unter Leons Kommando daran, aufzusatteln und die Helme fest zu zurren.

Erzengel

#7
Nun....wenn die Rätin Yasmina war, dann war der Name Gabrielle komisch, denn es war ihr zweiter Name, nicht ihr Nachname, es sei denn es war nicht Yasmina, sondern eine Rätin, die wirklich mit Nachnamen Gabrielle hieß..^^ Wie dem auch sei, Leon nahm die Nachricht, öffnete sie und lass sie.

Leon

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Amilcare

Die Nachricht schien ein kurzer Brief mit folgendem Inhalt, geschrieben in einer fein geschwungenen Schrift:

"Lieber Vater,
ich weiß, ich konnte dich schon, während der Krieg noch vielversprechender für uns aussah, nicht davon abbringen, dich in jede aussichtslose Schlacht zu stürzen. Du magst nicht mehr die Kraft deines Gottes besitzen, so wie all die anderen, doch ich weiß auch darum, dass du gut auf dich aufpassen kannst. Nichtsdestotrotz möchte ich dir hiermit lebe wohl sagen. Die Vorbereitungen für die Evakuierung unter die Erde sind fast abgeschlossen und wer weiß, ob wir uns dort unten, selbst wenn du deinen wahnwitzigen Auftrag überlebst, wieder sehen. Ich möchte dir nur sagen, Vater, dass wir dir keine Schuld am Tode von Mutter geben, auch wenn du scheinbar dir selbst die Schuld nur zu gern gibst.
Grüße bitte auch Aurian von mir. Obgleich auch die Götter uns verlassen haben mögen, werde ich für dich beten und hoffen, dass wir uns dereinst in einer besseren Welt wiedersehen.
In Liebe, deine Gabrielle."


Nun schien auch sein Trupp endgültig bereit zum Aufbrechen. Aurian hatte seine Klinge gescheidet und zog tatsächlich einen Rabenschnabel, eine weitaus passendere Reiterwaffe, aus einem Waffengehänge am Sattel seines schwarzen Rosses. Leon konnte nicht anders, als er das Pferd Aurians betrachtete. Es schien, als würde eine längst vergangene, verdrängte Erinnerung an seinem Geist rütteln. Ein schwarzes Pferd...

Erzengel

Leon lass den Brief sehr genau und er atmete tief durch, dann sah er zu seinem Sohn. Ja, das war sein Sohn, jetzt konnte er wirklich auf ihn stolz sein, als er einen Rabenschnabel zog...^^ Als diese verdrängte Erinnerung an seinem Geist rüttelte....überkam ihm das entsetzen...Deiros... Er wußte nur zu gut, was dies bedeutete...Er atmete noch tief durch und in diesem kurzem Moment traf er eine folgenschwere Entscheidung... Eiligst nahm er Pergament und Kohlestift und schrieb:

Liebe Gabrielle,
Ich las deinen Brief und möchte dir sagen, dass mich jene Worte sehr gerührt haben und ich danke dir dafür, dass du mir die Absolution gewährst, die ich mir selbst nie geben konnte. Ich traf, als mich der Geist, einer lang verdrängten Erinnerung an mir rüttelte, eine folgenschwere Entscheidung, die mich, in dieser Situation, zu einem schlechten Heerführer macht, aber vielleicht zu einem guten Menschen mit Voraussicht.
Wenn ihr evakuiert werdet, werdet ihr, für die Welt die danach kommen wird, jemanden brauchen der das ganz miterlebt hat und die Leute daran gemahnen wird, immer Stark und Hart zu sein, um sich so für die ungewisse Zukunft zu Wappnen.
Ich schicke Aurian zu euch, weil er weitere Instruktion bekommen soll, die ihr ihm, so hoffe ich, auch geben könnt. Ich tue das, weil schon zu viele gefallen sind, es soll nicht sein, dass Söhne mit ihren Vätern sterben, wenn die Väter, für ihre Kinder sterben, ist es ein akzeptables Opfer, ein älteres Leben für ein jüngeres Leben, damit das jüngere Leben weiter leben kann, dies ist ein fairer Tausch. Deine Mutter, möge Lliiara ihrer Seele gütig und gnändig sein, würde es mir wohl auch nie verzeihen, wenn Aurian sterben würde.
Aurian handelt ausdrücklichst auf meinen Befehl und er kennt den Sinn nicht, genauer: Ich habe ihn den Sinn nicht erläutert. Dies soll einerlei Verhindern, dass er vor einem Militärgericht Schwierigkeiten bekommen wird, wegen Fahnenflucht. Zweierlei, wird er, wenn er verstanden warum ich das tat, auf mich fluchen und schimpfen und sich um sein Schicksal betrogen fühlen, ehrenhaft auf dem Schlachtfeld, mit dem Namen seines Gottes, im Munde, zu fallen, wenn er das tut, und ich bin mir sicher er wird das tun, vergib ihm das. Bedenke er ist der Sohn seines Vaters. Er kann nichts dafür. ich  denke aber du wirst es verstehen und er, es eines Tages, sicher auch.
Wenn ich fallen sollte, trauere und weine nicht um mich, denn ich falle so, wie es ich mir immer gewünscht habe, in einer Schlacht, mit dem Namen meines Gottes, im Munde und für einen hehren Sinn. Ich werde deine Mutter, in einer besseren Welt wieder treffen.
Ich möchte dir noch einen wichtigen Rat für dein Leben und das Leben anderer geben: Die Götter mögen uns verlassen haben, der Glaube, bei vielen mag damit dahin sein, aber eines kann man uns nie nehmen, etwas was uns stärker und gefährlicher macht, als 10.000 Priester, mit allen Kampflithurgien die es da gibt: Der Glaube an uns selbst ! Diesen dürfen wir niemals verlieren, er ist es was uns in dunkelster Stunde voran treibt.

Dein dich, und deine Geschwister, auf ewig liebender Vater,

Leon.

*Dann rollte Leon diesen Brief zusammen, versiegelte es, sofern das ging, also er würde den Brief auf irgendeine weise versiegeln, dann ging er zu Aurian*

Die Situation hat sich etwas geringfügig geändert. *sprach er leise zu ihm und reichte ihm den Brief* Eilt mit diesem Brief so schnell du kannst zum Rat. *Dann hob er seine Stimme und deutete auf den nächsten Rang höchsten* Ihr da ! Ihr übernehmt das Kommando, über seinen Truppenteil. *Dann wendete er sich wieder zu Aurian* Keine Widerrede, dass ist ein direkter Befehl. Wegtreten ! *sprach im heerischen Befehlston, der keinen Widerspruch duldete*

Leon

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Amilcare

Aurian würde zwar wie verdutzt drein blicken und einen Herzschlag mit einem großen, ins Gesicht geschriebenem Aber Leon gegenüber stehen, schlussendlich war er jedoch scheinbar zu sehr Soldat, als dass er direkte Befehle verweigern würde. Demnach nahm er die Rolle entgegen und nickte. "Wie ihr wünscht, euer Gnaden."

Ein Surren zeriss die Luft nahe Leon, ehe das Geräusch eines einschlagenden Pfeils neben ihm zu vernehmen war. So er sich umblicken würde, könnte er tatsächlich einen Pfeil ausmachen, versehen mit gelben Leinenbändchen, wie es schien, der vor ihm im Boden steckte.

"Das Zeichen, euer Gnaden. Sie sind früher dran als erwartet!" Spricht der Mann, Tegar war wohl sein Name, dem Leon das Kommando über Aurians Truppenteil gegeben hatte.

Erzengel

Leon wendete sich noch einmal zu Aurian. Los ! Reitet und bringt den Brief an die Rätin, dass ist wichtig ! *Dann wendete er sich wieder zu den Truppen* UND DER REST ALLE AUF IHRE POSTEN ! SOFORT ! *sprach im Befehlston und nahm dann seine Stellung ein*

Leon

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Amilcare

Aurian zögerte dann nicht mehr und gab seinem Ross die Sporen. Auch Leon und der Rest seines Trupps brachten ihre Pferde in Position, und zwar in das nahe Waldstück.
Es schien ein lichter, kahler Wald, nicht viel mehr als ein Streifen aus scheinbar toten Bäumen und Gestrüpp, sodass die Krieger und Kriegerinnen hier keinerlei Probleme hatten, auf die andere Seite zu kommen. Hier und dort würde Leon eine Bewegung aus den Augenwinkeln in den blattlosen Kronen der Bäume wahr nehmen, doch schienen dies wohl jene Späher zu sein, die sie unterstützen würden, denn er vermochte durchaus das leise Spannen von Bogensehnen zu vernehmen.
Am Ende des Waldstreifens angelangt, sah Leon von seiner Position aus, wie die Trupps von Marcos und Herador scheinbar schon mit dem Angriff begonnen hatten. Die Koordination oblag wohl tatsächlich den Spähern, auch wenn es nun natürlich Leons Entscheidung war, wann der Haupttrupp angreifen würde. Was der Kriegspriester jedoch sah, würde ihn wohl nicht gerade zuversichtlich stimmen.
Tatsächlich waren die beiden Trupps zu je fünf Berittenen nicht nur zehn zu eins unterlegen, sondern sicherlich dreißig zu eins. Der feindliche Trupp schien schlicht riesig und bestand zum Großteil aus scheinbar schwerer Infanterie, obgleich Leon auf die Entfernung nicht allzu viel erkennen mochte. Was er mit Sicherheit sah, war eine Art vierrädriges Gefährt, das von wabernden, schwadenartigen Schatten umwölkt schien und sich ganz ohne Zugpferde oder -ochsen fortbewegte. Marcos und Herador waren bereits mit ihren Trupps im Handgemenge mit dem Feind, der sich wiederrum kreisförmig um das Gefährt positioniert hatte, wohl um es zu verteidigen. Die gegnerischen Krieger erschienen wie Menschen, trugen wohl dunkle Rüstungen und ebenso dunkle Waffen, obgleich ihre Bewegungen ruckartig erfolgten, ganz so, als würden ihre Glieder an Fäden hängen, die wiederrum von jemandem gesteuert wurden.
Drei Reiter von Marcos Trupp und zwei von Heradors Einheit zogen sich daraufhin, wie geplant, zurück, und der Feind schien tatsächlich seine Kräfte aufzusplitten, sodass etwa ein Drittel die Verfolgung von Marcos, ein weiteres die Verfolgung von Herador antrat...

Erzengel

Das war wohl der beste Zeitpunkt für Leons Angriff oder wenn doch nicht würde er noch ein bisschen warten, bis der Zeitpunkt da war, jedenfalls wenn er da war...würde er seinen Rabenschnabel nach vorne richten und mit einem lauten, innbrünstigen... FÜR TEMPUS ! mit seinem Trupp nach vorne Stürmen...

Leon

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Amilcare

Es wirkte auf Leon wie der Gesang von Valküren, als die Schlachtrufe der Krieger und Kriegerinnen unter dem Donnern der Hufe ansetzten, ehe sie in einen einstimmigen, tönenden und viel mehr gebrüllten Gesang übergingen, zu Ehren des Feindhammers. Pfeile surrten an ihnen vorbei und schlugen in diesen Wesen ein, die sich dort in dunkler Rüstung und mit abgestützten Piken und Speeren fremder Machart vor ihnen aufbauten, doch keiner seiner Männer und Frauen schien sich nach den Schützen umzudrehen.
Eine Ewigkeit verging, während sie dort ritten, Seite an Seite, dem dröhnenden Untergang entgegen, der ihnen nun seinerseits dunkle Geschosse entgegen setzte, die ihren Tribut unter Leons Mannen forderten. Doch es schien ihnen gleich, zu nahe war die Schlacht, zu nahe der Kampf von Mann zu Mann. Anspannung, Kraft, Mut und Entschlossenheit vermischten sich zu dem eisernen Willen, der diese Krieger erfasste, als sie auf dem Pferderücken ihre Waffen zum Schlag ausholen ließen, als ihre Pferde bereits kurz davor schienen, über jene schwächlich scheinende Verteidigung des Gegners hinweg zu preschen, mit ihren Hufen die Leiber dieser bösartigen Kreaturen zermalmen.

Und dann sah Leon ihn. Ein Wesen, das entfernt an einen Menschen erinnerte, doch, während Leon nicht erkennen konnte, was die tiefschwarzen Helme und Rüstungen der feindlichen Krieger vor ihm verbargen, so war das Gesicht dieser Kreatur deutlich zu erkennen. Bleich und von schwarzen Linien, die wie dicke Adern wirkten, durchzogen. Die Augen schienen ihrerseits aus purer Finsternis zu bestehen, der Mund besaß keine Lippen und war geschlossen. Dort stand es, oben auf dem Gefährt, dass dieses feindliche Banner verteidigte, gehüllt in pure, wabernde Schatten, jene Schatten, die auch teilweise die anderen Krieger einhüllten und von ihm zu stammen schienen. Die Kreatur erhob die rechte, in Klauen auslaufende Hand, die, genauso wie das Gesicht, von bleicher, uralter Haut überzogen schien, und die Schatten um Leon schienen sich augenblicklich zu verdichten, zu wirbeln und zu formen. Doch Leon schien nicht das Ziel, wie ihm ein Schrei zu seiner linken mitteilte und einer der Krieger tot von seinem Pferd stürzte, während aus seinem Brustkorb pure Dunkelheit zu brechen schien.

"Es ist der Wandler! Er muss zuerst sterben!"

Donnerte die Stimme eines der Krieger zu rechten Leons heran, ehe die Kriegsrösser und ihre tödliche Fracht in die Reihen der dunklen Krieger brachen...

Erzengel

#15
LOS ! EIN LETZTES MAL KÄMPFT UND STÜRMT ! MACHT SIE NIEEEEEDERRRRR !!! *entfuhr er mit donnernder inbrünstiger Stimme, die von der Euphorie der Schlacht gepackt* EIN LETZTES MAL FÜR TEMPUS ! FÜR EINE BESSERE WELT ! FREI VOM DUNKLEM PACK ! UNSER OPFER IST ES, DASS DIE ANDEREN LEBEN LÄSST ! KÄMPFT SO WIE IHR NOCH NIE GEKÄMPFT HABT ! *Zornig schlug Leon wild um sich um sich entschlossen und grimmig den Weg zum Wandler frei zu kämpfen*

Leon

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Amilcare

Zunächst schlugen sich Leon und seine Mannen wie Sensen durch ein Ährenfeld, Feind um Feind fiel unter den wütenden Hieben ihrer Hämmer, Äxte und Klingen und es war kein tatsächlicher Widerstand vorhanden. Nach einigen Augenblicken, als Leon sich schon nahe dem Wandler befand, wieherte sein Pferd laut und scheinbar voller Schmerz auf. Etwas dunkles, wie eine Schlinge aus dampfenden Schatten, hatte sich blitzartig um den Hals des Tieres gelegt und schien sich zu zuziehen. Blut quoll bereits aus den Wunden, die dieses seilartige Ding seinem Pferd beibrachte und nur einige Herzschläge danach brach das Tier zusammen, kaum Reaktionsmöglichkeiten für Leon lassend. Trotz allem schien er geübt genug im Reiten, dass er unbeschadet am Boden ankam, ohne gleich von den Waffen des Gegners aufgespießt oder vom niederstürzenden Pferdekörper zerquetscht zu werden.
Im Fall sah Leon jedoch noch etwas beunruhigendes. Denn dort, wo er und seine Manne sich bereits durchgeschlagen hatten, schienen die Kreaturen, was auch immer sie waren, wieder aufzustehen. Zunächst langsam, dann schienen sie vollends ihre Motorik wieder unter Kontrolle. Kein Blut, keine sichtliche Wunde war an ihnen zu sehen, nicht einmal ein Kratzer in ihren schwarzen Rüstungen. Und dann sah Leon auch, warum, denn einen Moment später sah er, wie sich wieder eines dieser Wesen erhob, mit einem großen Riss in der schwarzen Rüstung, ehe etwas flüssig wirkendes, wie schwarzes Pech, aus der Rüstung quoll und den Riss einwandfrei verschloss, sich verhärtete und damit den Panzer des Wesens wie neu aussehen ließ. Auch bemerkte Leon, dass ihr Vorstoß allgemein ins Stocken gekommen war. Viele seiner Mannen und Frauen waren entweder wie er vom Pferd gerissen worden und schienen nun hart bedrängt, wenn sie nicht bereits aufgespießt waren, andere erwehrten sich, eingekeilt zwischen dem Feind und von allen Seiten angreifbar auf dem Pferderücken, wild ihrer Haut.
Dann passierten mehrere Dinge gleichzeitig:
Eine Klinge, einem Langschwert nicht unähnlich, jedoch aus ebenso pechschwarzem Material wie die Rüstungen der Feinde, schoss auf ihn zu, denn der dazugehörige Träger baute sich nun direkt vor ihm auf, doch noch währendessen sah Leon aus den Augenwinkeln, wie ein seilartiger Schatten sich um sein Ellenbogengelenk legte und ein Schmerz durchfuhr den ganzen Arm, drang weiter in Leons Körper ein, zusammen mit einer Kälte, die gar seinen Herzschlag zu verlangsamen schien und seinen Geist umnebelte...

Erzengel

#17
Leon biss die Zähne zusammen KEINE SCHMERZEN ! *entfuhr es ihm mit Kampfgebrüll, um seinen Schmerz, der ihm aufkeimte, verursacht von dem seilartigem Schatten, der seinen Ellenbogen durchfuhr, zu unterdrücken. Die auf ihn zurassende Klinge versuchte er, mit unterdrückten Schmerzen, schlichtweg mit dem Rabenschnabel zu parieren* WEITER ! NICHT INS STOCKEN GERATEN ! *Er versuchte trotz der misslichen Lage, seine Männer weiter nach vorne anzutreiben*

Leon

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Amilcare

Und mit der jahrelangen Übung und der ihm gegebenen, antrainierten Kraft gelang es Leon natürlich, unter Schmerzen, eben jenen heran rasenden Schlag zu parieren. Doch der Zauber drückte unterdessen stärker und stärker auf sein Ellenbogengelenk und zeriss mögliche Rüstungsteile mit Leichtigkeit, drang ins Fleisch ein und ließ Blut aus jenem quellen.

Der Schmerz war stark, doch sicherlich nicht so stark wie Leons Willen, denn auch wenn er eine seltsame Leere dort spürte, wo er all die Jahre die Präsenz seines Gottes wahr genommen hatte, war sein Wille doch nicht minder stark geblieben und solch eine Wunde, selbst wenn sie ihm den Arm unbrauchbar machen würde, schien für einen Tempusiten, einen geübten und fähigen Kriegsmann, wohl ein akzeptabler Preis für einen Sieg.

Und tatsächlich, sein Gegner, der zunächst mit dem Schwert mehrere Angriffe gegen ihn geführt hatte, die Leon allesamt mit seinem Rabenschnabel parierte, schien nun davon überzeugt, dass der Zauber Leon den Rest geben würde. Er senkte langsam das Schwert und auch wenn weder Augen noch Züge vom Gesicht seines Gegenübers zu sehen waren, so meinte Leon doch, dass dieser kalt und endgültig lächeln musste.
Doch...hier schien die Chance, seine Kraft zusammen zu nehmen und dem Gegner einen heftigen, möglicherweise finalen und überraschenden Schlag zu versetzen...

Erzengel

#19
Mit einem letzten aufbarren sämtlicher Kräfte hob er seinen Rabenschnabel an, die Schwertspitze, mit Tempuszweihänder, die im Rabenschnabel als Freske eingearbietet wurde, um die Spitzte des Rabenschnabels tief in seinen Schädel zu schlagen und zu Bohren...* FAHR HERAB IN DEINE HÖLLE, DIE DICH AUSGEKOTZT HAT !!! *schrie er zornig seinem Gegner entgegen um ihm zu zeigen das er keine Angst hatte. Wenn er sterben sollte, dann war es so, Tempusiten kennen keine Angst davor, ehrenhaft auf dem Schlachtfeld zu fallen.*

Leon

Tempusiten: Leute die chaotische Dinge, mit militärischer Disziplin, tun.

Amilcare

Und das Wesen, das aus lauter Überheblichkeit Leon wohl nicht mehr ernst genommen hatte, sank darnieder unter dem wütenden Hieb des Kriegspriesters. Ein leise gurgelndes Geräusch gab es von sich, einem Ertrinkenden nicht unähnlich, und landete im Staub.
Mit einem Blick über die Schulter würde Leon erkennen, wie der Großteil seiner Truppe bereits niedergemacht war, der Rest nun in arge Bedrängnis kam. Keiner hatte sich mehr auf einem Pferd halten können, doch ein Teil des Feindes schien gen Wald aufgebrochen, wo die dunklen Kreaturen immer wieder unter dem Pfeilbeschuss getroffen gen Boden sanken. Doch auch hier wirkte es wie ein Fehlschluss, denn jene Wesen schienen, nach wenigen Minuten, wiederrum aufzustehen und ihren stummen Marsch gen der Bogenschützen im Wald fortzusetzen.

Unterdessen spürte Leon, wie der Schmerz zunächst überwältigend wurde, von seinem Arm auf jede Faser seines Körpers abstrahlte, ehe er schlagartig erlosch. Der Arm schien noch dran, ebenso wie das schwadenartige Seil aus Schatten, doch spürte Leon selbigen nicht mehr, schlaff hing er nun dort, weiter gepeinigt durch den Zauber des Wandlers.
Selbiger, so konnte Leon erkennen, war nun nur noch wenige Schritte von ihm entfernt, noch immer auf dem Wagen, schien er sich hier und dort mit seiner Macht über die Schatten jenen zu widmen, die von Leons Trupp noch übrig waren und erbitterten Widerstand lieferten. Kein Gegner blockierte mehr den Weg des Kriegspriesters zu jenem Wesen, und ein seltsames Auffunkeln auf dem Wagen offenbarte Leon das Ziel seines Angriffs, die letzte Hoffnung der Freien...

Erzengel

#21
Leon fixierte sein Ziel, jetzt ging es ums ganze, er ignorierte seinen, wohl nicht mehr wirklich funktionierenden, linken Arm, und stürmte auf ihn zu. Leon hob die Stimme an, so das sie über das ganze Schlachtfeld getragen wurde, dass ihn seine Soldaten, unter seinem Kommando, hören konnten.

Er sprach ein Gebet, zu ehren Tempus, um die Moral der Truppen aufs äußerte anschwellen zu lassen:

In Kriegersruh, dort treffe ich dann meinen Vater, dort treffe ich meine Mutter, meine Schwestern und meine Brüder. Dort treffe ich, dann all jene Leute meiner Ahnenreihe, von Beginn an. Sie rufen bereits nach mir. Sie rufen mich meinen Platz zwischen ihnen einzunehmen. Hinter den Toren von Kriegersruh, wo die tapferen Männer und Frauen für alle Ewigkeit leben. KRIEGERSRUH ! FÜR TEMPUS !


Leon

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Amilcare

Sein Angriff schien zunächst vielversprechend und sein gebetsartiger Ruf auch seinen Kriegern und Kriegerinnen neuen Mut und Kampfeswillen zu schenken, obgleich der Gegner unbesiegbar schien. Doch dies war natürlich auch nicht ihre Aufgabe, denn die Erlangung der Kugel, wie Leon ja wusste, hatte höchste Priorität. Aber wie zu der Kugel gelangen, wenn sich dort noch dieser Wandler aufbaute, in Schatten gehüllt und mit diesen unmenschlichen Zügen.
Sein Rabenschnabel krachte schlussendlich in den Schädel des Wesens und Leon bemerkte sofort aus den Augenwinkeln, dass jenes dunkle Schattenseil, das seinen Arm abgeschnürt hatte, sich auflöste. Doch, der Arm war nicht mehr zu gebrauchen und der Tod des Gegners, aufgrund jeglich fehlender Gegenwehr, schlicht zu einfach.
Und so würde Leon es nicht überraschen, dass der Leib, der dort vor ihm mit zertrümmerten Schädel zusammengesunken war, sich in pure Schattenschwaden auflöste und eine neue, entfernt humanoide Form annahm. Dies geschah alles so schnell, dass kaum Zeit zum reagieren blieb, als die Schattenschwaden wie Speere ausgehend von der Form des Wandlers auf ihn eindrangen, seine Rüstung schlicht ignorierten und sein Fleisch mit Eiseskälte durchbohrten.
Dann, plötzlich, ließ der Schmerz nach und ein seltsames, alles übertönendes Zischen schmerzte in Leons Ohren. Der Wandler wurde von einer Welle aus Feuer eingehüllt und die humanoide Form aus wabernden Schatten schien in sich selbst zusammenzubrechen. Leon selbst würde nun merken, dass er durch die Kraft des Angriffs des Wandlers erneut auf die Knie gezwungen worden war und Blut aus etlichen kleinen Wunden aus Brust und Bauch strömte. Mit letzter Kraft würde er sich erheben können, denn die Kugel schien nun in Reichweite zu sein...und auch jener, der dem Wandler das scheinbare Ende gebracht hatte. Stolz und wie eine Verkörperung von Tempus selbst stand Aurian dort, in der rechten sein Rabenschnabel, in der linken einen sehr alt wirkenden, weißen und kurzen Stab.

"Ihr habt das hier vergessen, euer Gnaden. Ein Geschenk des ersten Erzmagiers. Anders ist diesen Wesen nicht beizukommen."

Langsam und stolz ob seines Sieges, aber wohl auch mit einigen Zweifeln, die ihm in den teilweise vom Helm verdeckten Zügen stehen, wohl aufgrund seiner Befehlsverweigerung, schreitet Aurian auf Leon zu. Dann jedoch, friert sein Gesicht ein, seine Haltung wird starr und Leon sieht, wie langsam etwas dunkles, waberndes sich über die Augen seines scheinbaren Sohnes legt...

Erzengel

*Leon musterte streng Aurian*

Deine Eigenwilligkeit, die dich dazu verleitet hat, Befehle zu verweigern, musst du von deiner Mutter haben. Wärst du noch ein Kind, würde ich dich jetzt, dafür, übers Knie legen. Trotzdem....gut gemacht.*Leon spürte an seinen Hinterkopf einen ganz leichten Schlag, er rieb sich den Hinterkopf leicht, ob er sich einbildete das Yasmina gerade hinter ihm stand und ihm einen leichten Klaps auf den Hinterkopf gab, weil er ihrem (gemeinsamen) "Baby" Schläge androhte ? Oder vielleicht tat sie es ja wirklich ? Für Leon schien es sich aber ganz real anzufühlen*
Ihr werdet jetzt sofort wieder euren Befehl befolgen oder ich lasse euch wegen Befehlsverwei...*Leon wechselte wieder in das strenge Ihrzen und schob die Gefühlswelt, die Schwäche, die auf dem Schlachtfeld nichts zu suchen hat, für die einfach kein Platz ist, für seinen Sohn, zur Seite. Doch seine Worte ersticktem ihm schon im Halse, als in Aurians Augen das dunkle wabernde Aufstieg, was immer das zu bedeuten hatte, es war nicht gut...*

Leon

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Amilcare

Die Augen Aurians schienen sich innerhalb kürzester Zeit zu purer Finsternis zu verwandeln, tiefste, bannende Mahlströme aus purer Dunkelheit, ehe sich auch lautlos etwas dunkles vor den bereits bewölkten Himmel schob. Das ganze passierte so schnell, dass kaum einige Herzschläge vergingen, ehe kaum noch ein Licht durch diese aufkommende Dunkelheit drang.
Aurian selbst schien seltsamen Zuckungen unterworfen, Blut trat innerhalb weniger Lidschläge aus seinen Augenlidern und seiner Nase, aber auch aus seinem Mund. Dann schien sich sein Körper ebenso schnell wieder zu festigen, die Zuckungen verschwanden, doch wirkte die Bewegung, die Aurian nun vollführte, monoton steif. Er hob den Arm mit der Waffe gen Leon, die schwarzen, mahlstromartigen Augen auf seinen 'Vater' gerichtet, öffnete er den Mund, doch die daraus klingenden Worte schienen nicht seine eigenen. Eine Stimme erklang, wie eine Kakophonie aus etlichen verschiedenen, ob weiblich, männlich oder die von Kindern. Hoch, tief, klar, nuschelnd, kalt und warm, dröhnte sie über das Schlachtfeld und übertönte, obgleich nicht ohrenbetäubend, doch jedwedes anderes Geräusch, selbst den Kampfeslärm.

"Opfert dem Fürsten und dient dem Fürsten."

Unterdessen erschien ein weiterer Soldat aus Leons Einheit keuchend an seiner Seite, erstarrte jedoch, als er Aurian so sah und die Stimme vernahm. Heiser flüsterte er "Der Fürst..." und seine Stimme dabei klang nach Aufgabe, leer und gebrochen.
Das Ziel ihres Auftrages, die Kugel, schien unterdessen fast in Griffreichweite auf dem Wagen...

Erzengel

#25
Leon sah fassungslos mit an, was wohl seinem Sohn gerade angetan wurde, seine Augen weiteten sich vor entsetzen...Jeglicher körperlicher Schmerz verstarb, in seinem Körper, vor entsetzen.

NEEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNN !!!!!!!!!! Brach es aus ihm zornig und vor entsetzen aus. Ein blick ruhte noch auf den Stab den Aurian hielt. Leon konnte nur noch hoffen das das hier ein Alptraum war, er erinnerte sich wieder daran, dass er sich doch erst vor kurzem zu Bett begeben hatte, dennoch war das alles hier ...so Real. Er konnte er nur noch hoffen das dieser Alptraum ihm wichtige Hinweise geben wollte...So versuchte Leon sich nicht nur das genaue aussehen des Stabes und seine Wirkungsweise "nur" zu merken, nein, er wollte es sich gerade zu in seinem Geist einbrennen.

Sein blick wanderte dann zu seinem Soldaten, wirsch schlugt er mit der Hand, an seinen Hinterkopf. Tempusiten mögen sich zurückziehen, wenn die Schlacht Hoffnungslos ist, aber ergeben tun wir uns NIE !!! Eure Haltung ist eine Schande für die Gefallenen, Soldat ! DIE KUGEL !! *Sprach er streng und im Befehlston zu dem Soldaten*

Leon machte sich jetzt daran sich zur Kugel zu Wenden, schwer sein Herz, seinen Sohn verloren zu haben, obwohl er alles dafür tat, dass dies nicht geschehen musste. Warum hörten die Kinder nie auf ihre Eltern ? Als sich sein Blick zur Kugel wandte, versuchte er, schon unterwegs zu der Kugel, das selbe wie beim Stab, das aussehen, die Beschaffenheit, alles, sich in seinem Geist einzubrennen.

Leon

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Amilcare

Die Kugel selbst schien nicht viel größer als die Faust eines Menschenmannes und aus einem glasartigen Material gefertigt. Innerhalb der Kugel waberten Nebelschwaden hin und her, in einer Art stillem, unkoordinierten Tanz, und sie lag auf einer Art schwarzem Samtkissen auf dem Wagen. Mehrere Leon unbekannte Runen waren in das dunkle Holz des alten, aber robust wirkenden Wagens eingearbeitet worden, und glühten unheilvoll in einem weißlichen Licht.
Alles in allem, die Kugel war wohl mit so manch frevelhaftem Zauber geschützt und vielleicht hatte der Feind sogar von dem Plan der Rebellen, die Kugel zu erobern, erfahren und das ganze als eine Art Falle aufgebaut. Nichtsdestotrotz, Leon wusste, es war die Kugel, die seine Leute benötigten, und sie war nur noch wenige Schritt entfernt.

Doch, so einfach es zunächst schien, so wenig überraschend war der Schmerz, der Leon in Mark und Bein drang, nach all jenen, seltsamen Eindrücken und Ereignissen um ihn herum. Mit einem Blick über die Schulter würde er sehen, dass das Wesen, welches sich wohl in seinem scheinbaren Sohn eingenistet hatte, irgendeine Art unbekannten Zauber auf ihn geworfen hatte, der seine Rüstung am Rücken teilweise förmlich eingefroren und damit das Metall zum bersten gebracht hatte.

Unterdessen schien keiner seiner Leute mehr zu stehen und die endlos scheinende Kolonne an feindlichen Infanteristen, die ihrerseits selbst der tiefsten Hölle entsprungen schienen, da sie keinerlei Verluste erlitten hatten, widmete ihre Aufmerksamkeit nun Leon und dem einzigen Soldaten neben ihm, der noch stand. Aurian, oder das, was er nun war, schien abzuwarten und den anderen Wesen wohl die Arbeit zu überlassen, während der Soldat neben Leon durch dessen Schelte mit neuer Grimmigkeit seine Waffe umklammerte und den Angriff, der beide das Leben kosten würde, erwartete...

Erzengel

Was die Runen betraf...die versuchte sich Leon natürlich zu merken und sie in seinen Geist einzubrennen, er hatte etwas vor und musste auf biegen und brechen sich so gut wie möglich, an diese Runen erinnern müssen.

*Leon atmet tief durch schrie vor Schmerz auf und sprach ein Gebet, um den Schmerz, auf den Weg zur Kugel, zu verdrängen.*

Der Herre Tempus ist mein General, mir wird es an nichts mangeln.
Er führt mich in den Krieg und lässt mich Kämpfen in großen Schlachten.
Er erquicket meine Seele und führet mich auf rechtem Wege um seines Namens willen.
Muss ich auch wandern im finsteren Tal, ich fürchte kein Unheil; denn er ist bei mir, sein Befehl und seine Stärke geben mir Zuversicht.
Er bereitet vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde; Er salbt mein Haupt mit Öl, er füllt mir reichlich den Becher.
Mut, Ehre und Stärke werden mir folgen mein Leben lang und in Kriegersruh darf ich wohnen für lange Zeit.


Er versucht tatsächlich weiter zu gehen, auf die Kugel...bereit für seinen letzten Kampf, alles was sich ihm, in den Weg, zwischen ihm und die Kugel stellen würde, nieder zu, mähen....was er wohl eigentlich nicht mehr konnte, aber sein Glaube ist Stark.

Leon

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Amilcare

So stark auch Leons Glaube war, so schien er doch nicht jene bekannten, 'festen' Formen anzunehmen wie einst. Jene Leere, die er bei seinem Erwachen aus dem Traum an längst vergangene, glücklichere Tage seiner Jugend verspürt hatte, schien nun präsenter als je zuvor, als Leon fast schon instinktiv in sich hinein horchte und sein Selbst für einen Moment innerlich inne hielt, um die alte Kraft seines Gottes wortwörtlich noch einmal zu spüren.
Hoffnungslosigkeit...
So sehr sich der Priester innerlich dagegen stemmte, so gezielt nagte jenes ungewollte Gefühl doch an seinem starken Glaubensgerüst und labte sich von seiner Stärke, mehr und mehr. Erst seine Frau, nun sein Sohn, womöglich auch seine Tochter, aber, und dessen war er sich ob der tiefen, inneren Stimme seiner selbst sicher, sicherlich der Vater.

Die Runen schienen seltsam fremd, wie etwas, dass er vor einiger Zeit gesehen hatte und diesem hier ähnelte, jedoch nur bedingt. Es waren seltsame, teilweise schon abnorme Muster, nicht stabil zwergisch oder wie jene mancher Nordmänner, auch nicht gezielt strukturiert wie die mancher Magier oder verheißend wie Göttersymbole. Viel mehr waren es Linien, Kreise, verworren und mit keinerlei wirklicher Struktur, keinem erkennbaren Sinn dahinter. Allesamt waren sie auf die ein oder andere Weise verbunden und glühten im weißlichen Licht. Würde Leon jedoch die Hand gen der Kugel ausstrecken, könnte er förmlich zusehen, wie jene zu altern, oder auch auszutrocknen schien, und spürte, wie er rapide an Kraft in jener Hand verlor, je länger er sie über die Runen hielt.

Doch etwas anderes mochte vielleicht Leon bereits vorher in die Wirklichkeit zurückholen, denn das bekannte Geräusch von metallenen Schlägen auf Metall schallte an sein Ohr, dicht gefolgt von einem kurzen, schnell abreißenden Schmerzenslaut und einem glucksendem Gurgeln. Ein Blick über die Schulter, so Leon es wagte, würde jenes Bild, dass sich sicherlich in seinem Geist bereits zu den Geräuschen geformt hatte, Wirklichkeit werden lassen: Der letzte seiner Mannen war nicht nur gefallen und ging nun, aus allerlei Wunden und dem Mund blutend auf die Knie, nein, er wurde förmlich von unzähligen Klingen, Äxten und Spitzhämmern der stummen Gegner in Stücke gehackt, die auch noch weiter auf ihn einhieben, als dieser schon keine Gefahr mehr darstellte.
Die letzte Verteidigung, die Leon in seinem Rücken hatte, war nun verloren. So nah schien das Ziel, ohne dessen Erreichen all jene Opfer mehr als sinnlos wirkten, und doch vermochte er es nicht ohne weiteres zu erreichen...

Erzengel

Die Lage war...schlecht. Die Kugel zu nehmen würde unweigerlich den Tod bedeuten, irgendwann, doch selbst wenn er es könnte, müsste er fliehen, mit ihr, aber..wohin ? Direkt in die reihen, der Feinde, de ihn umzingelten ?

Es gab nur noch eine Möglichkeit. Er zog den Rabenschnabel, denn jetzt würde sich zeigen ob Gilon erstklasige Qualität herstellen konnte. er hob ihn und und schlaug auf die Kugel.


FÜR TEMPUS !!

Mit den Namen seines Gottes auf den Lippen würde er jetzt den Tod wohl finden, so oder so...aber es war wenigstens ein Tod, so wie er ihn sich immer seiner Jugend gewünscht hatte, ehrenhaft, in der Schlacht, mit dem Namen seines Herren auf den Lippen.

Leon

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Amilcare

Und das Meisterstück eines alten Freundes glitt, unbehelligt von jedweder dunklen Beeinflussung durch die Runen und Symbole, über die unheilige Barriere und genau in jenem Augenblick schien es Leon, als würde die Ewigkeit selbst in die Zeitspanne fließen, die zwischen dem Ausholen und dem Auftreffen lag. Wie ein Ertrinkender, der nach dem letzten Stück eines untergehenden Schiffes greift, kettete sich Leons Geist an jenen Augenblick voll Endgültigkeit und Vollendung.
Es schien so banal, als das Metall mit grausamer Beiläufigkeit die Hoffnung seines Volkes zerschmetterte. Die Finsternis, die sich einem Geschwür gleich vor so vielen Jahren in seine Heimat gefressen hatte, hatte obsiegt und letztendlich erschien ihm jeder vormalige Kampf, jeder lang vergangene Widerstand an nun zerissenen Fäden von Sinnlosig- und Bedeutungslosigkeit zu hängen.
Nichts war mehr geblieben und Leon vermochte nicht einmal sagen, ob sich nicht selbst das alte Meisterstück Gilons vor der Vollkommenheit jener grausamen Macht beugte, die er all die Jahre seines Lebens zu bekämpfen versucht, ja, geschworen hatte. Er sah, wie der Rost sich in das reine Metall fraß und jedwede vorangegangene, jahrelange Pflege zunichte machte. Der Rabenschnabel glitt ihm aus der Hand, als er nach unten blickte und jede innere Kraft ihn, einer niemals ausgesprochenen und nun doch endgültig genannten Lüge gleich, verließ. Leon hatte nicht einmal den Aufschlag gemerkt, nicht gespürt, wie jene dunkle, metallene Spitze einer Pike sich durch seinen Leib gebohrt, sich durch seinen Körper gefressen und seinen Bauch durchstoßen hatte. Das dumpfe Pochen des Schmerzes wirkte wie das entfernte, verhallende Echo eines Urgiganten, so mächtig und stark, vermochte es ihn dennoch nicht zu erreichen.
Ein weiterer Ruck, dessen Gewalt der Tempuspriester, nun viel mehr ein Krieger im Glauben, dieses Mal spürte. Das, was jetzt aus seinen Beinen wich, was ihn standfest hatte bleiben lassen, um sein Werk zu vollrichten, schien zu entweichen. Doch es war keine Kraft mehr, kein Mut oder Glaube, sondern schlichte Abwesenheit seines Geistes, die Übernahme der Kontrolle durch seinen Leib.
Und als der gealterte Krieger gen Boden glitt, auf jene geschundenen Knie, die er in seinem Leben nur vor wenigen gebeugt hatte, und von weiteren Klingen durchbohrt wurde, konnte er die Welt zum ersten Mal sehen, wie sie wirklich war. Ein Anblick, der sich nur wenigen Sterblichen offenbarte, während das letzte Sandkorn ihrer Lebensuhr gen Boden glitt. Soviel grau und soviel Belanglosigkeit, so wenig wahrhaftiges Leben, dass innerhalb dieser kargen Blase aus Sterblichkeit gedeihte. Wieviel Wahrheit konnte ein Mensch in den letzten Augenblicken seines Lebens ertragen? Gab es tatsächlich nur jenen grauen Schleier, jene bedrückende Welt ohne jeglichen Klang, die letztendlich all die selten aufkommenden Farben erdrückte und fortwusch? Gab es Liebe, Hoffnung, Glück und Sieg nur, damit sie als Pfade zum ewig anhaltenden Schmerz führten?

Leon vermochte keine Antwort mehr auf jene Fragen zu finden, auch spürte der einstige Kriegspriester nicht mehr die Erschütterungen seines Leibes, als immer wieder die schweren Mordinstrumente des Feindes auf ihn niedergingen und ihn durchbohrten. Selbst den einsetzenden Regen, dessen glanzlose Tropfen sich mit dem Blut aus den Wunden, aus Mund und Nase des Sterbenden vermischten, konnte er nicht mehr wahr nehmen. Die zunächst verschwommene Sicht auf jene schemenhafte Gestalt, die nun von den freigelassenen und aufsteigenden Nebelschwaden der zertrümmerten Kugel hoch oben in der windumtosten Luft gebildet wurde, starb mit dem Krieger auf dem Schlachtfeld. Wie er fiel sie unter dem Ansturm etlicher Feinde, schwarze Punkte, Diener einer höheren Macht.
Der letzte klare Gedanke, der den sterbenden Geist erfüllte, war jedoch nicht auf das Nahe Kriegersruh gerichtet, nicht erfüllt vom ewiglichen Glauben Leons. Der letzte Gedanke war auf all das gerichtet, dass er verloren hatte, auf jenes einstige Leben, in dessen träumerischen Ferne Leon verweilte, ehe ihn sein scheinbarer Sohn in die kalte, abgestumpfte Wirklichkeit gerissen hatte, auf die Menschen, deren Gesichter heute nicht mehr als verschwommene Eindrücke waren und auf seine Familie, gestorben, erschlagen, verraten. Und doch war der schwache Hall dieses Gedankens einer pfeilartigen Nadel gleich, die sich durch das Gewebe aller irdischen Existenz bohrte, ein Vorreiter einer letzten Hoffnung auf Wiedersehen und Erlösung.
Und mit jener verbissenen Hoffnung, die von dem unerschütterlichen Glauben genährt wurde, erlosch das Lebenslicht des grausträhnigen Kriegers, während sein Leib der Schändung durch den gnadenlosen Feind freigegeben wurde und sich, letztendlich, als seelenlose Hülle und Träger eines fremden Willens, in die stummen Reihen der Diener des Fürsten einreihte.






Ein seltsames Gefühl war es, tot zu sein. Und es schien merkwürdig, dass er denken konnte. Natürlich, irgendwie war die Grundlage seines Denkens, womöglich sein Geist, eingehüllt und eingepackt, etwas niedergedrückt, als hätte sich dichter, kühler Nebel auf diesen niedergelegt, ihn eingenommen und umgeben. Aber wo ein Geist, da ein Leib, oder nicht? Er konnte tatsächlich die Augen öffnen, sah seinen nackten Körper und den wallenden, weißen Rauch, und es gab nur diesen, Leon, und drei entfernte Schemen vor ihm. Ein abstraktes Bild bot sich ihm dort, denn wie alle konnte er den ersten Schemen, der wohl in eine dunkle Kutte gehüllt war und von dessem Haupt blonde, ausgebleichte Strähnen hinab fielen, nur verschwommen wahr nehmen, so, wie er dort stand, ihm den Rücken zu gewandt. Die anderen beiden Schemen saßen auf reinweißen, filigran gearbeiteten Stühlen an einem ebenso weißen, einbeinigen Tisch sich gegenüber. Die eine war in grüne Farben gewandet, die andere in tiefstes Schwarz, das selbst die Dunkelheit der Kutte des ersten Schemens überschattete. Doch all dies mochte noch nicht das wunderlichste sein, denn auf der eckigen Tischplatte war ein rundes Brett mit wirr angeordneten, farblichen Feldern gelegt worden und darauf erhoben sich kleine goldene, schwarze, silberne und grüne Figuren.
Stille herrschte über dieser ganzen, abstrakten Szenerie, ehe sich die Gestalt, die ihm zuvor den Rücken zugewandt hatte, langsam umdrehte. Er spürte etwas Fremdes, das einem spitzen Eiszapfen gleich durch den Nebel in seinem Geist drang und er merkte wie, unfähig einen Schild des Mutes aufbauen zu können, die Angst in ihm aufkeimte. Aber es gab scheinbar keinen Grund dazu, denn das Fremde war kein Dolch, wie sich herausstellte, sondern ein Weber, der den Nebel in seinem Geist vollendete und ihm damit alle Last irdischen Denkens, so eingeschränkt es war, abnahm.
Die schemenhafte Gestalt, deren bleiche Haut sich an Händen und im Gesicht kaum vom hellen Hintergrund trennen ließ, hatte die Rechte wie in klischeehafter Denkerpose wohl ans Kinn gelegt, während die Linke nach ihm ausgestreckt war. Sein Leib gehorchte, fern seines eigenen Willens, und das letzte, das er spürte, ehe der Nebel alles auslöschte, war das Erzittern seines Körpers, als seine Beine ihre Arbeit verrichteten...





Schweißgebadet würde Leon erwachen, die nächsten Minuten orientierungslos nach irdischem Halt suchend, nach Anzeichen, wo und wer er war. Dann langsam würde sich die Erkenntnis einstellen, dass seine Existenz nicht beendet, seine Jugend nicht verbraucht und sein Leben hier und jetzt war. Aber war es das? Oder war er viel mehr einer weiteren List des Feindes erlegen, der ihm das vorgaukelte, was er sich noch vor kurzem ersehnt haben mag? Womöglich war nur sein Glaube der einzige Schutz und die einzige Stütze gegen die Tücke des Wahnsinns, den er noch eben, und doch vor einer Ewigkeit, wie ihm schien, erfahren hatte...


((OOC: Dieser "Traum" kann nun als IG Wissen angesehen werden))