(x) [Durgarnkuld|Hafen] Der Teufel geht...fliegt um

Started by Algarond, 10. Mai 2011, 13:22:56

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Algarond

Und während Brann so das Bücherregal entlang ging zog Kelrath eine Holzschnitzerei aus seinem Mantel und zeigte sie mit einem fiesen Grinsen dem Imp. Die Schnitzerei zeigte den Imp, sogar der eine Arm war blau angemalt, wie er von zwei Grulen zerrissen und gefressen wurde. Sonderlich gut, war die Schnitzerei nicht, war sie doch während seiner Wartezeit im Turmviertel entstanden, doch man konnte alles erkennen, sogar das Maul des Imps stand offen, es sollte wohl einen stummen Schrei andeuten. Nachdem er sich den Spass gemacht hatte stellte er die Schnitzerei auf einem Tisch ab und bedeutete dem Imp einladend, dass er dies als Geschenk ansehen konnte.

Dann kam auch schon Brann mit dem Buch an und Kelrath betrachtete sich die beiden Unholde, der eine sah doch tatsächlich wie der aus, den er im Hafen gesehen hatte. Immer noch mit vor Nässe tropfender Kleidung stand er da und fuhr sich durch das immer noch nasse Haar. Und ignorierte den unangenehmen Blick des silbernen Augen ebenso wie das Aufbäumen des Schattens, der sich bei ihm eingenistet hatte. Diesen verfluchte er nur stumm für seine Feigheit.

"Das ist er also. Der Unhold ohne Namen."

Zwischenzeitlich warf der Nekromant dem verängstigten Imp einen belustigten Blick zu.

"Euer Diener scheint ebenfalls von ihnen Kenntnis zu haben. Was denkt ihr? Ist er ein beschworenes Werkzeug, für dessen Dienste jemand bereit war einen hohen Preis zu zahlen? Oder ist er vielmehr ein Vorbote, der freiwillig hier ist, angelockt durch das Versprechen totaler Zerstörung?"
IG inaktiv

Durgarnkuld

Der Imp legte den Kopf etwas schief und sah dann mit einem Zischen sich die Schnitzerei an. Er strampelte in der Luft und zeigte Kelrath einige wüste Gesten, ehe er neben dem Stück Holz sich niederließ und zwischen seinen blauen und roten Fingern eine violette Flamme beschwor, welche er auf das Holz schleuderte und zufrieden zusah, wie es verging. Er verschränkte die Arme vor der Brust und streckte Kelrath triumphierend die Zunge raus, ehe der Meister auch schon wiederkehrte.
Die Mundwinkel von dem Teufelsbeschwörer zuckten leicht, als würde er genau die Bewegungen des Schatten in Kelrath verfolgen, er nickte aber zu den Worten des Nekromanten, hörte er wohl doch gut zu und konnte sich erstaunlich gut auf zwei Dinge gleichzeitig konzentrieren. Das beinahe schwarze Augen ruhte auf den Zeichnungen, während seine Finger beinahe zärtlich über den Wälzer kurz fuhren.

Gewiss fürchtet mein Diener jene, welche an Macht so weit oben stehen, hat er wohl keinerlei Hoffnung auch nur jemals ihre Hörner polieren zu dürfen.
Ich kann nur sagen, dass Bashomter und sein "Bruder" in den Äonen sehr selten jemals auf der Materiellen Ebene weilten, wenngleich ihr Wissen um die Sterblichen sehr groß und gewaltig ist, dass man nicht denken sollte, sie wären darin ungeübt. Ich spürte seine Präsenz kurzzeitig, die des Namenlosen, als er hier jemanden ablieferte. In ihm brodelt eine Rage, wie sie über jene Lust des Tötens hinaus geht. Ich vermute er wurde hier gebunden und agiert nur limitiert, sonst hätte Fürstenborn schon seine Dunkelsten Stunden erlebt. Er ist auffällig ruhig noch, das spricht für jemanden, der Pläne hat. Wer auch immer ihn beschwor und mit irgendetwas hier band, er muss sein Fach verstehen. Ich selbst hätte meine Mühe solche mächtigen Wesenheiten überhaupt nur anzurufen, geschweige denn jemanden auf unsere Existenzebene zu bringen, der nicht einmal einen Rufnamen trägt.
Aber der Geruch von Finsternis liegt in der Luft, dunkler Bruder, es mögen die Zeiten für uns noch kommen, da wir mehr von diesen prächtigen Wesen sehen vermögen.


Beinahe säuselnd schlich sich die Stimme des Beschwörers in Kelraths Ohren, wie eine bezaubernde Melodie, der man sich zu gerne nur hingeben würde normalerweise. Wäre er nicht so abgrundtief hässlich und ganz offensichtlich nicht sehr spendabel mit guten Taten gewesen.
~ Abi in pace ~

Algarond

Kelrath hörte Brann wie immer ungerührt zu und schaute den Imp geheimnisvoll an und bedeutete ihm so, dass er sich nicht zu sicher sein sollte. Er wandte den Kopf wieder Richtung Brann, der irgendwie immer widerlicher wurde, und nickte leicht.

"Finsternis eilt mit grossen Schritten auf Seldaria zu, auch wenn man sich noch nicht sicher sein kann in welcher Form. Seid ihr in der Lage herauszufinden, wer ihn beschworen hat?"

Noch bevor Brann antworten konnte hob Kelrath die Hand, er wollte wohl noch etwas hinzufügen. Zuerst aber liess er einen auffällig interessierten Blick über die Büchersammlung des Beschwörers gleiten, um eben diesen wieder auf Totbaum zu richten.

"Ich entdeckte einen Mann, jemanden, dessen Geisteszustand diese Bezeichnung schon nicht mehr verdient. Er brabbelt unablässig von Teufeln, mal in unserer mal in der Sprache der Neun Höllen. Interessant, nicht wahr?"
IG inaktiv

Durgarnkuld

Die Mundwinkel des Beschwörers zuckten sachte auf Kelraths erste Worte hin. Was für eine Frage, schon beinahe eine Beleidigung schier, wie der deutlich herablassende Blick des Mannes gen Kelrath ihm bedeutete, als er das Silberne und Schwarze Auge auf den Nekromanten richtete.
Der Imp knurrte leise und flatterte in einen Nebenraum, wohl um Kelraths Gehässigkeit vorerst zu entgehen, woran sich Brann auch nicht weiter störte.
Er zog seine schmale, kümmerliche Braue eine Idee nach oben, als Kelrath weitersprach und deutete ein sachtes Nicken an.

Eine neue Ära nähert sich, dunkler Bruder, und an jenen, welche die Macht in sich tragen und die Entschlossenheit besitzen, liegt es eine neue Ordnung aufzurichten darin.
Wer der Beschwörer unseres namenlosen Schreckens ist, kann ich natürlich ausmachen, warum interessiert es euch denn so sehr?


Raunte er gen Kelrath und wirkte doch amüsiert. Fraglich ob er schon mehr wusste oder Kelrath einfach gerne ein wenig Zappeln ließ, jedenfalls verbarg er tiefer gehendes Interesse bislang recht gut.

Ich schätze ich habe eine Ahnung, dunkler Bruder, wovon ihr sprecht. Wisst ihr, alles hat seinen Preis. Und wenn er eingefordert wird, ... bleibt manchmal nicht viel übrig. Ich glaube es ist weit interessanter, was IN ihm nun brütet.

Er zeigte nun ein doch sehr charmantes Lächeln mit seinen Zahnlücken und, wie Kelrath nun vom Nahen sah, leicht angespitzten Zähnen, die immerhin sehr gepflegt Weiß waren.
~ Abi in pace ~

Algarond

Und Kelrath war sich ziemlich sicher, dass es ihm egal war, ob Brann dies für eine Beleidigung hielt oder nicht und betrachtete belustigt wie der Imp sich verabschiedete. Sollte er doch seiner teuflischen Oma die zunge rausstrecken. Sein Blick wandte sich wieder Brann zu und ein abschätziges Lächeln umspielte seine Lippen.

"Mir ist bewusst, dass sich eine neue Ära nähert, Meister Totbaum." sprach er spöttisch. "Es ist gut für euch, wenn ihr schätzt, dass ihr eine Ahnung habt. Ich allerdings, werde jetzt zu dem besagten Subjekt gehen und werde sehen, welche Geheimnisse er in sich birgt."

Und so machte Kelrath sich auf, die Räumlichkeiten des Höllenkundlers zu verlassen.
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Durgarnkuld

#55
Der Teufelsbeschwörer sah Kelrath recht ungerührt an und schlug das Buch wieder zu. Die langen Fingernägel strichen geräuschvoll aneinander, als er die Fingerspitzen sich berühren ließ und er wirkte irgendwie erheitert, wenngleich es eher ein unwohliges Gefühl in der Magengegend war. Entweder wusste er etwas, oder nichts und versuchte den Nekromanten nur zu verunsichern. Oder er genoss einfach generell es Leute ein wenig zu piesacken, gleich auf welche Art.

Dann wünsche ich euch viel Glück dabei ... ihr werdet es brauchen.

Säuselte er süffisant und sah Kelrath nach, während das silberne Auge erneut ihn scheinbar bis tief in die Seele durchdrang.
Kurz bevor Kelrath den Arbeitsraum verließ, flatterte der Imp noch aufgeregt aus einem Nebenzimmer und präsentierte Kelrath stolz sein eigenes Bildnis aus Quecksilber. Es war Kelrath und erstaunlich schön war er dort abgebildet, offenbar hatte der kleine Teufel durchaus ein paar Talente neben dem Zungerausstrecken. So sah Kelrath sich selbst, wie er an seinem Gemächt mittels einer Kette aufgehängt dort sich in Qualen wandte, während eine Horde Imps ihn mit ihren Schwänzen verprügelte.
~ Abi in pace ~

Algarond

Kelraths linke Braue hob sich dezent nach oben, als er den Imp mit seiner Schnitzerei erblickt. So streckte er die rechte Hand mit der Handfläche nach oben. Schatten wurden von allen Seiten herbeigezogen, geradesoviele dass sich ein kleines Schattenabbild des Imp bildete. Daraufhin warf Kelrath dem Imp einen gemeinen Blick zu und zog hintergründig lächeln eine spitze Nadel aus einer Gürteltasche. Die Botschaft war glasklar.

Nun drehte er sich um und verliess Branns Raum und hielt nicht mehr an, auch nicht als Brann sprach.

((Ich komm hierauf bald wieder zurück^^))
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Durgarnkuld

Und so wurde der epische Kampf von Imp und Nekromant vertagt ... für dieses mal!
~ Abi in pace ~

Algarond

Diesmal schlich er durch die dunklen Gassen Dunkelbrunns, wieder war er auf dem Weg zu dem armen, irren Tropf, der von Teufeln und Unheil brabbelte. Er hatte noch keine Ahnung wie er den Kerl dort wegschaffen konnte, falls er nicht von alleine laufen wollte. Vor ein paar Tagen noch, da hätte er einfach einen Ghul mitgebracht, der ihn getragen hätte. Doch leider waren, kurz nachdem der Schatten sich bei ihm eingenistet hatte, alle seine untoten Diener leblos zusammen gebrochen und ruiniert. Bei der einfachen Unterkunft angekommen, betrat er diese und schaute nach, ob der Kerl überhaupt noch da war.

Kelrath ging es schon nicht mehr darum, mehr über den Teufel zu erfahren, er brauchte Hilfe bei der Bekämpfung des zwielichtigen Unholds in seinem Verstand, von dem mächtigen zwielichtigen Unhold. Dieser hatte den Priester von seiner Magie abgeschnitten, also genau von dem was er am meisten liebte, und nachdem er süchtig war. Schlaflose Nächte, Stimmungsschwankungen und Ungeduld traten bei ihm nun auf den Plan.

Der derzeit vorherrschende Status quo war dieser, dass Kelrath den Schatten ignorierte und der Schatten Kelrath ignorierte. Gute Sache, aber so konnte es nicht weiter gehen.
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Durgarnkuld

Als Kelrath erneut in jene finsteren Gassen sich aufmachte, sah er an einer Hütte, welche vielleicht zweihundert Schritt von seinem Ziel entfernt war, einen kleinen Auflauf finsterer Gestalten, allem Anschein nach wohl ein paar Schläger und Mörder mit einem ihm neu anmutenden Zeichen. Es war ein eingerollter, erdiger Drache, der als Abzeichen deutlich auf ihren Schultern zu sehen war und sie wohl als etwas wie eine aufstrebende, neue Gruppierung kennzeichnete. Wohl etwa fünf Kerle und eine Frau, allesamt vermummt und in braune, sehr zweckdienliche Lederkluft gehüllt, wobei auffällig war, dass die weiter hinten stehende Frau ihre Kapuze in goldgelb gehalten hatte, zudem sie etwas wie ein Drachenkopf anmutete.
Drinnen konnte der Nekromant beim Weiterschleichen einen sehr heruntergekommenen Krieger ausmachen, der wohl seine besten Tage in Dunkelbrunn schon längst hinter sich hatte. Der rechte Arm ging nur noch bis zur Hälfte, wobei der Stumpf blutig und sehr unsauber wirkend eingewickelt war in dreckige Lumpen. Als er hinaustrat hinkte er mit dem linken Bein deutlich, wohl war dort eine alte Kriegsverletzung, die seinen Gang immens hemmte. In der linken Hand hielt er mit ordentlich Kraft, war doch jenes Überbleibsel seiner stattlichen Jugend noch erhalten geblieben, ein schartiges Schwert. Der dreckige, schwarze Bart, passte recht gut zu seiner schmuddeligen Mähne, welche ihm halb ins Gesicht hing, welches von vielerlei Furchen gezeichnet war.
Es war offensichtlich, dass es hier zu einer schlagkräftigen Auseinandersetzung kommen würde, wobei es für den gezeichneten Veteranen durchaus übel aussah. Immerhin waren seine sechs Kontrahenten bewaffnet, teils sichtbar, teils auch griffbereit unter ihrer Kleidung, wie Kelrath mit einem fachmännischen Blick bemerkte.
Nachdem er um die nächste Ecke gebogen war, ums ich seinem wahren Ziel zu widmen, hörte er kurzes Gebrüll und Klirren, ehe ein unangenehm schmatzendes Geräusch erklang, woraufhin Stille nur folgte.
Der Alltag in Dunkelbrunn eben.

Als Kelrath in die verwahrloste Hütte trat, schienen ihm die Schatten und die Dunkelheit heute noch durchdringender und verschlungener, gerade so, als wollten sie ihm etwas vorenthalten, was sie ihm zuvor bereitwillig gewährten. Da die Bruchbude glücklicherweise doch sehr übersichtlich gehalten war, fand Kelrath den Wahnsinnigen recht schnell, wie er in einem Haufen Lumpen und stinkenden Abfällen sich drehte und wandte, stets unverständlich anmutend brabbelnd.
Sofern Kelrath ihn von seinem Gerangel lösen suchte, gelang ihm dies gewiss, wehrte sich der Kerl sicherlich keineswegs, sondern starrte aphatisch durch den Nekromanten vor ihm hindurch. Wie Kelrath sofort bemerkte, war das deutlich eingebrannte Zeichen auf der Stirn des Irren allerdings verschwunden, als hätte es sich erneut ins Innere seines Geistes zurückgezogen und wollte sich nun den Blicken gewöhnlicher Sterblicher erneut entziehen. Wirklich schwer war der Mann nicht, war regelrecht federleicht, wie Kelrath feststellte. Als wäre viel seines Innersten schon gänzlich aufgezehrt worden seit seinem letzten Besuch. Was auch immer den Mann befallen hatte, es machte offenbar begierig weiter sich alles von ihm einzuverleiben. Ihn abzutransportieren war wohl daher nicht weiter schwierig, zumindest nicht, wenn es um das Tragen allein ging. Natürlich wirkte es dennoch vielleicht angreifbar, wenn er mit einem sabbelnden Stück Gemüse in den Armen herumlief, während kleine Schlägerbanden hier herumstreunten.

Als Kelrath nun so nahe an dem Manne war, regte sich jedoch in seinem Inneren kurz wieder der Schatten und schiene in wenig Abstand zu suchen. Es war nicht direkt Furcht, wohl eher etwas wie Abscheu oder Abneigung, sei es gegenüber dem Manne oder dem, was in ihm nun wohnte.
~ Abi in pace ~

Algarond

Kurz blieb der Sharit stehen um die kurz vor der Eskalation stehende Auseinandersetzung zu beobachten und sich das Symbol auf der Kleidung der Angreifer genau einzuprägen, dann setzte er seinen Weg unbeirrt fort. Ein Menschenleben war in Dunkelbrunn nun mal nicht viel wert. Bei der ärmlichen Unterkunft angekommen, wurde ihm bewusst wie ungünstig es war, den Kerl durch die Stadt zu schleppen, also betrat er erst einmal die Behausung und machte sich ein Bild von dem Zustand des Mannes. Erstaunt stellte er fest, dass das Symbol verschwunden war und verfluchte innerlich Brann und seinen blöden Auftrag, der ihn zuviel Zeit gekostet hatte. Zuerst lockerte er das Kurzschwert in seiner ledernen Scheide, er war zwar nicht gerade ein begnadeter Krieger, aber ganz ohne Schutz war er nun auch wieder nicht. Dann wartete er etwa eine Stunde, dann würde die Bande weiter gezogen sein und er konnte sich daran machen, den Kerl weg zu schaffen.

So machte er sich auf, vorher trank er den Bärenstärketrank, den er sich vorsichtshalber gekauft hatte, und versuchte den Kerl in den Tempel zu bringen.
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Durgarnkuld

Ja, der Auftrag hatte ihn durchaus Zeit gekostet. Es war zu Vermuten, dass es daran lag, dass das Zeichen verloschen war. Vielleicht war es allerdings auch schon nach Kelraths Abreise geschehen. Der Verlust seiner Magie mochte jedoch der plausibelste Grund dessen sein, dass er nun wieder von Anfang an arbeiten durfte.
So konnte Kelrath den Irren recht problemlos aufheben und in seinen gestärkten Armen weitertragen, nachdem er gewartet hatte. Eine Stunde verstrich, zäh und langsam wie es schien, wobei der Kerl unablässig leise vor sich hinbrabbelte und den Nekromanten sicherlich zusätzlich die Nerven kostete, während der Schatten in ihm weiterhin seinen Spott trieb, nur um ihn noch mehr zu reizen. Ein perfekter Tag also, durch und durch.
Die elendige Wartezeit war endlich vorüber und als Kelrath hinaustrat, um sich umzusehen, sah er auch niemand auffälligen direkt. Auch bei seinem Weg war es recht ruhig, offenbar waren die Emporkömmlinge wirklich weitergezogen. Das einzige, was von ihrem kleinen Schlachtfeld noch kündete, war eine große, deutliche Blutspur, welche sich jedoch schon nach der nächsten Ecke verlor. Das Innere der Hütte des Veteranen war völlig leer, wie Kelrath schon von außen sehen konnte, wohl hatte man das wenige, was brauchbar erschien, geplündert.
Hier und da fing sich Kelrath Blicke natürlich ein, als er weiterging, immerhin wirkte er sehr angreifbar, ob mit oder ohne Kurzschwert, solange er einen brabbelnden, lumpenverhüllten Kerl auf den Armen trug oder hinter sich herschleifte, je nachdem wie viel ihm denn der Wahnsinnige bedeutete. Er hatte fast schon sein endgültiges Ziel, den Tempel, erreicht, als sich von einer Häuserecke ein großer, breitschultriger Schlächter abstieß und direkt auf ihn zukam. Er wirkte allgemein sehr kräftig, man konnte gar daran denken, dass er vielleicht eher der Bastard eines streunenden Ogers gewesen sein mochte, erinnerte das Gesicht, das deformiert und einfältig wirkte, eher an jene Unterart der Riesen, denn an einen dümmlichen Menschen. Hinter sich schleifte er, als wolle er dies unterstreichen, eine recht massive Keule, augenscheinlich aus Stein, her. Langsam und bedächtig waren die weiten Schritte.
Vielleicht ging er ja doch noch weiter ... aber das war ja eine schwache Hoffnung in Dunkelbrunn.
~ Abi in pace ~

Algarond

Innerlich müde seufzend liess Kelrath seine Last auf den Boden fallen, gerade so dass er nicht mit dem Kopf aufschlug, und zog mit der Rechten sein Kurzschwert, auf dessen Klingen kleine Schattenwirbel auf und ab liefen. Mit der Linken zog er verstohlen das kleine Korbfläschchen mit der scharfen Säure, die er nutzte um Symbole in seine untoten Kreaturen zu ätzen, aus einem Beutel am Gürtel. Dieses schleuderte er mit einer raschen Bewegung Richtung Gesicht des ogerhaften Kerls und hoffte, dass es zerbrach. Ihm war es ihm Moment scheinbar recht egal, ob der Kerl nur vorbei oder Kelrath ans Leder wollte. Erstens musste er den wirren Fleischsack zu seinen Füssen beschützen und zweitens stand ihm nach der letzten Zeit der Sinn sowieso nach Blutvergiessen. Wenn er mit so einem Kerl nicht fertig wurde, hatte er in den Gassen Dunkelbrunns sowieso nichts verloren.
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Durgarnkuld

Und ein sehr zufriedenes Grinsen erschien auf dem Gesicht des Halbogers, oder was auch immer das für ein kleines Monstrum sein mochte, als Kelrath sich stellte und die "Beute" auch noch wie ein Präsent dort ablegte. Er legte ein paar Schritte noch zurück und hob die gewaltige Keule in die Luft, wobei sich die immensen Muskelpartien anspannten. Er stockte jedoch mit dem Schlag, als er wohl erschrocken die Schattenklinge erst wirklich bemerkte.

Gnur ... Schatten zermatschen!

Grollte er tiefdröhnend und in den Augen stand eine Mischung aus Zorn, Hass und auch Angst, als er die fremde Magie bemerkte wohl langsam verarbeitete. Als er den Mund nach der sehr trägen Ansprache wieder schließen wollte, fing er unverhofft das Fläschchen mit dem Mund auf. Er blinzelte kurz und grinste dann breit und dümmlich, als Kelrats Plan damit wohl nicht aufging. Mächtig spannte er die Kiefer an, ehe er das Behältnis mit seinen kräftigen Zähnen einfach zerschmetterte, wohl um seine schiere Kraft und Überlegenheit zu demonstrieren.
Und sofort erklang ein Heulen, als die scharfe Säure seinen Mund verätze und die Kehle hinab rann, unwirkliche Laute, wie eines gepeinigten Monstrums eben würdig, quollen aus der verätzten Kehle hervor. Für den Moment war er abgelenkt und schwang dann blind die massive Keule in einem einfachen Bogen von Links nach Rechts geführt, in Kelraths Richtung, um den hinterhältigen Menschen damit zu zerschmettern. Leicht wie eine zierliche Klinge vermochte er den tödlichen Prügel dabei zu führen, der, wie der Nekromant nun bemerkte, als er näher war, aus sehr einfachem Stein gefertigt war und doch verdächtig danach aussah, als hätte der Mischling einfach einen Stalagmiten vom Boden gerissen und als seine Waffe deklariert.
Er wandte den Kopf in Schmerz und aufkeimender Raserei hin und her und sah wohl weniger genau hin, hoffte er wohl schlicht, dass die Breite der improvisierten Waffen ausreichte, um den fiesen, kleinen Mann das Leben herauszuprügeln.
Der Irre schien sich daran derweil gar nicht zu stören, oder fliehen zu wollen, sondern lag weiterhin recht nutzlos auf dem Boden, wobei sich eine kleine Sabberpfütze zu bilden begann.
~ Abi in pace ~

Algarond

Die Augen des Priesters blickten hart wie Stahl und kalt wie das Eis des Nordens den Ogermischling an, dann schleuderte er sein Fläschchen mit der Säure und erfreute sich an der Dummheit des Monsters, als es das Fläschchen zerbiss. Nun würde er etwas sehr mutiges tun. Er zog sich zurück. Ja, er schnappte sich, gestärkt durch seinen Trank, den Irren und machte sich so schnell wie möglich daran sich einen anderen Weg durch die Seitengassen zu bahnen. Das war besser, als in die wilden Keulenschläge reinzulaufen.
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Durgarnkuld

Urtümliche Laute erklangen hinter Kelrath, als er sich des wirren Kerls wieder annahm und den heldenhaften Vorstoß zurück antrat. Donnernd sprengte die große Keule einige Stücke der Gassenwand davon, als sie dagegen fuhr, doch der Bastard schien dies nur halb zu bemerken, schlug er nur wild weiter um sich, während er nur Luft und einige leere Fässer, welche sich seiner Wut nicht entziehen vermochten, malträtierte. Zweifellos war das ohnehin schon hässliche Wesen nun noch ein Stückchen hässlicher geworden und sicherlich erbost, sollte jemals wieder den Nekromanten wieder sehen und ihn erkennen.
Andererseits, war wohl ein Feind, der genüsslich auf Säurefläschchen kaute, nicht unbedingt das größte Problem, was man in Dunkelbrunn haben konnte. Zumindest nicht im weites gehenden Sinne.
Kelrath bemerkte jedoch, als er sein lebendiges Päckchen wieder auflas, dass jener noch leichter geworden war. Irgendetwas stimmte mit dem Wahnsinnigen keineswegs. Oder nicht weniger, als gedacht, wenn er nun scheinbar rapide an Gewicht verlor. Er wirkte allerdings bei einem prüfenden Blick nicht körperlich krank und schien auch ansonsten immerhin mittelmäßig genährt, nicht direkt dürr oder abgemagert.
Als Kelrath endlich wohl die schweren Türen des Tempels erreichte und eintreten konnte, hörte er unter all dem Gestammel wohl zum ersten Mal etwas direkt Interessantes. Kyton. Dieses Wort, zweifellos aus der infernalischen Zunge geboren, sprach er immer wieder, ehe er eine Weile verstummte und nur starrte.
~ Abi in pace ~

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Kyton

Nun, sehr interessant, darüber musste er mehr herausfinden. Aber zuerst brachte er den Mann in seine Gemächer und ruhte sich etwas aus. Nachdem er seine Kleidung gewechselt und sich einige Dinge, einen Unsichtbarkeitstrank, seine Armbrust und fünf Bolzen, bereit gelegt hatte, setzte der Nekromant sich erst einmal hin und dachte nach.

Was sollte er nun tun? Wieder zu Brann? Wahrscheinlich die beste Lösung, die Zeit war knapp, zu knapp um sie in Bibliotheken zu verschwenden. Nach einiger Zeit des Nachdenkens und Ausruhens 'sicherte' er seinen Gast, indem er ihn in einen Schrank einschloss und machte sich auf zu Brann, auch wenn der schattige Gast in seinem Kopf ziemlich was dagegen hatte.
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Durgarnkuld

Der Irre schien sich nicht wirklich an seiner Behandlung zu stören und ließ sich in dem Schrank abstellen wie einen gebrauchten Schirm. Zwar sabberte er noch auf seine lumpige Kleidung und brabbelte fortwährend, aber man gewöhnte sich so gesehen mit der Zeit sicherlich an mehrere Stimmen, die einen immer durchdrangen und umgaben. Daher war der Mann durchaus relativ sicher in dem Schrank von Kelrath, wo ihn vermutlich keiner suchen würde - wenn ihn denn überhaupt jemand suchte.

In der Tat wandte sich der Schatten doch widerstrebend, wollte er, wie es schien, weder zu dem Wahnsinnigen im Nekromantenschrank, noch zu dem Teufelsbeschwörer und seinem unheilvollen, silbernen Auge zurückkehren. Aber Kelrath hatte bislang noch das letzte Wort darin. Was sich natürlich ändern konnte.

Als er in den Gewölben des infernalisch angehauchten Zauberwirkers eintrat, war jener diesmal nicht dort anzutreffen. Der große Arbeitsraum mit den düster wabernden, violetten Feenfeuer an den Wänden, war überraschend leer, regte sich zunächst keinerlei Leben darin. Nur viel Wissen war dort angehäuft. Doch ehe Kelrath auch nur in Erwägung hätte ziehen können dort ein wenig herumzustöbern, womöglich in der Hoffnung mehr zu finden, als Brann ihm mitgeteilt hätte, flatterte auch schon ein zu gut bekannter Geselle heran. Der blaue und rote Imps sah Kelrath aus seinen fiesen, bösartigen Augen an und deutete nur stumm zu einer Nebentüre, welche sich im linken, hinteren Eck befand. Es schien darum auch wenig Diskussion zu geben, wenngleich jene Feindschaft von Nekromant und Imp mit einem einfachen Blick wieder aufloderte. Aber es war für den Moment vermutlich dennoch klüger dem Folge zu leisten, er wollte immerhin zu Brann und seinen frechen Diener als ersten Akt des Eintritts niederzustrecken, wäre sicherlich kein Empfehlungsschreiben.
So führte jener kleine Teufel Kelrath in den angrenzenden Raum, welcher erstaunlich groß war, wie der Sharit bemerkte. Entweder war hier Magie im Spiel, oder aber Brann hatte hier unten erstaunlich viel gebunkert, was Kelrath sich bislang nicht einmal hatte ausmalen können.
Ein pechschwarzer Tisch aus Obsidian stand in der Mitte des Raumes und war sehr langgezogen, als würde Kelrath in Wahrheit in die Tiefen eines unendlichen Tunnels blicken, statt auf einen Gebrauchsgegenstand. Ihm gegenüber saß Brann und tafelte wohl, wie es aussah. Oder zumindest mochte man dies vermuten auf den ersten Blick, denn es wirkte doch etwas bizarr. In einem großen, durchsichtigen Kelch, wohl aus Kristall oder dergleichen gefertigt, trank der Teufelsmann gerade einen kleinen Schluck, der selbst einen Spatz nicht einmal befriedigt hätte, von einer giftgrünen, dampfenden Flüssigkeit, welche bis zu Kelrath ihren scharfen, beißenden Geruch verbreitete. Auf einem Teller, welcher aus einer Art Silber zu bestehen schien, sofern Kelrath sich etwas damit auskannte, mochte es doch Quecksilber ähneln, konnte Kelrath, selbst über die ungewöhnlich weit anmutende Entfernung hinweg, erkennen, wie sich dort geschrumpfte Versionen von prächtigen Himmelsschlangen wandten. Die einst mächtigen, gefiederten Schwingen waren alle blutig und gebrochen, einige auch herausgerupft und auf einem Nebenteller sehr säuberlich und ordentlich drapiert. Genüsslich schlugen sich gerade die etwas angespitzten Zähne von Brann in eine sich verzweifelt windende Schlange, als er Kelrath ansah und jener deutlich den durchdringenden Blick des silbernen Auge spürte, wenngleich der des fast schwarzen nicht unbedingt viel beruhigender war.
Manierlich beinahe tupfte sich der Teufelsmann den Mund, der nach dem recht qualvollen Ende der Himmelsschlange, mit etwas Blut bedeckt gewesen war, ab, ehe er Kelrath anbot sich ihm gegenüber zu setzen an jenen grotesk weiten Tisch.
Dann erklang die bekannte, samtene Stimme aus der so dürren und faltigen Kehle.

Ich fragte mich schon, wann ihr erscheint, dunkler Bruder. Was ist diesmal euer Begehr?

Er wirkte dabei irgendwie sehr selbstzufrieden, ja beinahe vorausahnend, als hätte er hier schon gesessen und nur auf Kelrath gewartet.
Abseits des massiven, schwarzen Tisches, mit passenden Stühlen, war in dem Raum erneut eine Serie von trüben, violett aufleuchtenden Kristallen befestigt, sowie einige Wandteppiche, wohl um das karge Kellergewölbe etwas schmuckhafter zu gestalten. Ein Beschwörungskreis war beinahe beiläufig in der rechten, hinteren Ecke des Raumes aufgezeichnet worden, mitsamt allerlei Kerzen und Räuchermaterial, alles eben da, was man so brauchen konnte für eine Beschwörung. In einer gläsernen Vitrine konnte man allerlei weiteres Besteck ausmachen, falls Brann einmal wohl Besuch empfing. Während Kelrath den Blick jener beiden Augen auf sich spürte, wandten sich die Schlangen verzweifelt weiter auf dem Teller, einige versuchten über den Rand zu entwischen, wobei kleine, schwarze Feuer aufflammten, wenn sie soweit kamen, und sie erneut zurück in den Pulk stießen.
~ Abi in pace ~

Algarond

In den Gemächern des Teufelskundigen angekommen, hob Kelrath eine Braue, als er dort den Imp alleine antraf. Binnen einer Sekunde schossen ihm ein halbes Dutzen sehr unangenehmer Todesarten  für das kleine nervende Vieh durch den Kopf. Aber er beliess es erst mal beim Status quo und schaute sich interessiert im Arbeitsraum um, lass einige Buchtitel auf den Einbänden und schaute auf die sich dort befindlichen Gerätschaften. Er liess sich extra Zeit der Aufforderung des Imps Folge zu leisten, sollte Brann doch mal sehen, was für einen unfähigen Diener er da hatte.

Schliesslich betrat er den 'Essensraum' und runzelte die Stirn ob soviel Dekadenz, zuviel Bequemlichkeit konnte auch Gefahr in sich bergen. Während er noch versuchte die geschickte räumliche Täuschung zu erfassen, nahm er die Einladung des widerlichen Kerls an und setzte sich und liess seinen Blick wachsam durch den seltsamen Raum gleiten und schob seine dunkelblaue Kapuze zurück, um Brann und sein Essen zu mustern.

Nach einiger Zeit, in der er fasziniert das Räuber-und-Gendarme-Spiel zwischen Brann und seinem Essen beobachtet hatte, wanderte sein Blick zu Branns zweifarbigen Augen und er sprach.

"Es ergab sich schneller eine neue Situation als ich mir erhoffte und ich bin wieder einmal hier um euer Wissen in Anspruch zu nehmen, Meister Totbaum. Mein....Gast unterbrach seine sinnentleerte Brabbelei um ein Wort immer und immer wieder zu wiederholen. Ich hoffte ihr könnte damit was anfangen."

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Durgarnkuld

Die Buchtitel waren teilweise wohl unleserlich geworden, was höchstvermutlich an der großen Abnutzung lag, wenn man sie ständig herauszog und darin schmökerte. Hier und da fielen Kelrath natürlich dennoch einige Titel, zumindest in blutroten oder goldenen Lettern ins Auge. "Aphasmayra - die Herrin der Plagen" - ein recht stattlicher Wälzer, welcher sich vermutlich allein um jene seltsam bezeichnete Wesenheit drehte. "Nyphithys von den gebrochenen Schwingen" - jenes war wohl häufiger einmal gelesen worden, fanden sich dort ab und an gewisse Abwetzungen, zweifelsohne von den monströsen Fingernägeln. Auch war darunter "Grakvaloth - der Bote der Niederhöllen", eine kleinere Abhandlung in schwarzes Leder gebunden. Interessant wäre wohl auch "Mannoroth, der Zerstörer", welche grün eingebunden war und es doch verdächtig nach Orkhaut aussah. Und noch viele weitere Titel, eigentlich wirkten alle interessant und ansprechend, wenn man mit derlei Dingen der Höllen sich sowieso beschäftigte. Aber irgendwann musste Kelrath auch einmal das Spiel wohl sein lassen, denn den Gastgeber warten zu lassen gehörte ja nicht zum guten Ton. Zumindest nicht, wenn man etwas von ihm wollte.
Der Imps derweil wetterte gen Kelrath, als er sich so unverschämt Zeit ließ und machte einige wüste Gesten, doch musste er wohl oder übel warten, bis sich der Nekromant her bequemte.

Ob Brann selbst nun zu bequem war, oder nicht, er hatte jedenfalls einen sehr beachtlichen Essraum. Vielleicht schwelgte er auch gerne darin, eine kleine Schwäche des widerlichen Mannes? Andererseits konnte es auch heißen, dass er kein Problem damit hatte Kelraths dies zu zeigen, da er eine Überlegenheit für sich beanspruchte. Ein grotesker Gedanke war natürlich, dass Brann ihm vertraute und ihn daher bereitwillig einlud. Aber das wäre doch sehr weit gegriffen vermutlich.
Die räumliche Täuschung war in der Tat interessant, doch wurde Kelrath kurz etwas schwindelig, als er sich zu sehr darauf konzentrierte, daher war es wohl angebracht dies lieber bleiben zu lassen und den großen Abstand zwischen ihm und dem Teufelsmann eher willkommen zu heißen. Der Beschwörer ließ sich auch nicht weiter stören und begann mit seinen langen, gelben Fingernägel die Schlangen auf dem Teller zu piesacken, nach und nach die Schuppen abzuschälen und in dem rohen Fleisch zu bohren. Der Imp derweil flatterte auf die Lehne des Stuhles zu Branns rechten und stierte schnaubend zu Kelrath hinüber, ihm deutlich wohl etliche Geschlechtskrankheiten mit dem fiesen Blicken zuschieben wollend.
Das Spielen mit dem Essen bedurfte jedoch nicht weiter der Aufmerksamkeit des Experten der Höllen, denn seine Augen ruhten weiterhin auf Kelrath, wobei erneut jenes silberne irgendwie an dem tiefsten Inneren des Nekromanten zu zehren schien, ein unangenehmer Blick. Woher er dieses verdammte Auge nur hatte.
Die dürre Gestalt von einem Mann lauschte Kelraths Worten, während er eine der Schlangen schälte und dann mit dem linken Fingernagel aufgabelte und sich in den Mund schob, wobei die scharfen Zähne das elendige Wesen nach und nach zermalmten. Er nickte und ein sachtes Lächeln zuckte kurz über seine Mundwinkel, ehe er wieder gewohnt ernster wurde.

Es sieht ganz so aus, als wäre es beinahe abgeschlossen.

Gab er nur nebulös heraus, ehe er die Fingerspitzen aneinander legte und mit den Nägeln ein wenig übereinander schabte.

Au reiner Neugierde und um euren Fall ein wenig zu erleichtern, welches Wort war es, dunkler Bruder? Und was gedenkt ihr desweiteren im Austausch dafür zu leisten?

Er zeigte ein kurzes, aber zahnreiches, beziehungsweise, -loses Lächeln, offenbar erwartete er wirklich noch eine Art von Bezahlung, nachdem Kelrath schon Kopf und Kragen riskierte hatte, um Arren aus dem Weg zu räumen. Bevor Kelrath etwas sagen konnte, schnalzte er mit seiner Zunge und der Imp begann wieder mit dem roten und blauen Flügel zu schlagen, um eine kleine Kassette aus einer der Kristallglasvitrinen zu holen und vor Kelrath abzustellen, woraufhin er sie öffnete. Es war das Abzeichen des Tempels darin, wie es Kelrath selbst zuweilen ja auch verteilte, wenn jemand würdig genug für die Ansprüche des Dunkelbrunnertempels gewesen war. Doch jenes hatte eine schwarze Zunge, welche dem Kreis bildete, wohl eine Art Sonderabzeichen von Brann.

Es wäre eine Kleinigkeit nur. Wenn ihr zuweilen für mich eine Besorgung dort oben erledigt, könnte ich davon absehen euch weitere Verträge zu unterbreiten. Was denkt ihr, dunkler Bruder?
~ Abi in pace ~

Algarond

Kelrath betrachtete sehr fasziniert die Buchtitel und versuchte sich wirklich etwas darunter vorzustellen, denn - obwohl er schon viel Wissen angehäuft hatte in seinem Leben - besass er kaum Wissen über Teufel oder Dämonen. Etwas später sass er da, die Arme auf den Stuhllehnen liegend, und beobachtete Brann beim Fressen, denn anders konnte man das nicht bezeichnen, bis dieser sprach und Kelrath antwortete dann.

"Ah, ihr denkt also ich würde weitere Botendienste für euch erledigen? Ich dachte vielmehr an euer ureigenstes Interesse in dieser Sache und an  eine einfache Zusammenarbeit." sprach er kalt und fuhr dann fort "Wenn jede Handlung, die euch mit einbezieht solch einen Aufwand nach sich zieht, sollte ich mich vielleicht lieber an Horath, den Blutigen wenden. Zugegeben, euer Ruf ist zwar um einiges besser, aber um ein paar Worte zu entschlüsseln reicht wohl auch das Wissen des Blutigen."

Und Kelrath zuckte dann vielsagend mit den Schultern.

"Wisst ihr, ich ging dieser Sache aus reiner Neugier nach, nicht weil sie meine Unternehmungen irgendwie tangiert. Hier ist also mein Angebot. Ihr helft mir diese Dinge zu entschlüsseln und ich lasse euch an den Ergebnissen teilhaben. Was haltet ihr davon?"

IG inaktiv

Durgarnkuld

Es waren noch allerhand weitere Bücher, ein Hort von wertvollem Wissen, kein Zweifel, welchen sich der Teufelsmann dort über die Jahre angeeignet hatte und wohl auch selten, bis gar nicht mit Außenstehenden teilte. Es kam Kelrath durchaus der Gedanke, dass er vielleicht seit Jahren der erste, wirkliche Besucher hier unten war, abgesehen von dem nervtötenden Imp. Das konnte natürlich ein Vorteil sein, sofern der Beschwörer daher ihm für ein Gespräch mehr verraten gedachte. Andererseits war es genauso gut möglich, dass er mittlerweile die Gesellschaft von Teufeln und anderen Schrecken, denen der Sterblichen bereits vorzog und Kelrath ihn eher in seinen perversen Spielchen störte. Was wiederum dafür sprach, dass Totbaum es ihm so schwer machen würde, wie nur möglich. Verdammte Lage.

Brann genoss sichtlich seine Speise und zermalmte eine weitere Himmelsschlange langsam und bedächtig, ließ sie kurz zwischen den Zähnen sich hervorwinden, ehe er erneut zubiss und langsam die spitzen Zähne in den nackten Leib rammte. Er lauschte den gesamten Ausführungen von Kelrath und die Mundwinkel zuckten amüsiert. Das schwarze Auge betrachtete die Schlangen, welche sich wanden und vergebens in ihrer Verzweiflung gegen den magischen Tellerrand krochen. Das silberne Auge fixierte weiterhin Kelrath, so dass sich der Nekromant auch sicher sein konnte, dass er durchaus die Aufmerksamkeit des Teufelexperten hatte. Ein Lächeln stahl sich auf dessen Züge, welche faltig sein gesamtes Äußeres unterstrichen. Irgendetwas sagte Kelrath im Inneren, dass es eher so verlief, wie es sein Gegenüber sich wünschte, als dass er ihm damit vor den Kopf gestossen hätte. Er hielt beim Sprechen inne mit den Schlangen zu spielen und leckte sich kurz mit seiner schwarzen Zunge die Fingernägel von Blut sauber, ehe er dann antwortete.

Ihr wollt also mehr sein, als mein Botenjunge, gut, gut, dunkler Bruder. Dann tauschen wir Wissen ... für Wissen.

Lieblich drangen jene Worte an Kelraths Ohren und schmeichelten sich in seinen Geist, welcher ihn doch deutlich warnte. Wissen für Wissen.
Die Zahnlücken der Schneidezähne präsentierte der Teufelsbeschwörer sehr bereitwillig, nachdem jene Worte in dem Raum verklungen waren, wirkte er irgendwie zufrieden. Und so wörtlich, wie Teufel eben waren, gab es keinen Zweifel daran, dass er von jeglichem Wissen dabei sprach.
Der Imp beäugte den Nekromanten auch sehr gehässig wirkend, als wäre jener nun in der Falle und könnte sich nicht entwinden. Was natürlich Unsinn war, er konnte jederzeit aufstehen und gehen und sich eher an Horath wenden, wenn ihm daran gelegen war seine gesammelten Geheimnisse zu bewahren. Andererseits ... Wissen für Wissen. Das beinhaltete gewiss auch jene Bücher aus dem Vorraum. Es war verlockend, das musste man wohl zugeben. Zwei Männer von ihren Fertigkeiten, welche ihre Geheimnisse sich eins zu eins austauschten, wovon beide nur profitieren konnten. Oder?
Vielleicht gab es einen Haken. Es wäre ja zu schön gewesen. Vielleicht wollte Kelrath auch nichts preisgeben und sein Wissen in Schatten hüllen. Oder er dachte generell zu viel darüber nach, vielleicht meinte ja Brann es gar nicht so ...

Der dürre Mann spiesste eine weitere Schlange auf und begann die Federn der gebrochenen Flügel herauszurupfen, dabei doch sehr sorgfältig vorgehend.

Nein, er war definitiv hinter etwas her, so ein Widerling konnte kein einfaches Angebot machen. Leise gackerte der Imp, konnte er wohl nicht an sich halten und schob die Kassette mit jenem Abzeichen noch etwas näher gen Kelrath, als wolle er ihn damit vertreiben.
~ Abi in pace ~

Algarond

Eine Zeit lang, gefühlt eine kleine Ewigkeit, schaute Kelrath den Kerl an und versuchte aus seinem Gesicht und Verhalten etwas zu lesen. Dann stütze er den Kopf in die linke Hand, deren Arm sich auf der Stuhllehne befand und dachte nach. Dann zog einen kleinen schwarzen Stein aus einem Beutel. In diesem Stein war eines der heiligen Symbole Shars eingraviert. Mochte der Widerling auch hinter etwas her sein....nun, das war Kelrath ebenso. Also entriss der dem Imp das Kästchen und berührte das Symbol darauf mit seinem eigenen, woraufhin kurz etwas, das aussah wie ein schwarzes Seil, zwischen den beiden Symbolen entstand, nur einen Moment lang, gerade genug um die beiden zu verbinden. Dann schob er das Kästchen ein Stück über den Tisch Richtung Brann.

"Nun, womit beginnen wir?"
IG inaktiv

Durgarnkuld

Brann ließ Kelrath in Ruhe überlegen und verspeiste gedehnt und regelrecht dekadent wirkend seine letzte Schlange. Er fuhr sich kurz mit der schwarzen Zunge über die blutigen Zähne, woraufhin jene sofort wieder strahlend weiß wurden und den Nekromanten mit einem Lächeln begrüßten, stets mit jenen Lücken der Schneidezähne bestechend. Das Schwarze Auge ruhte diesmal auf Kelrath die ganze Zeit, während das Silberne den Bewegungen folgte, dann dem Austausch, dem Pakt der geschlossen wurde und fortan ihr Arbeitsverhältnis bestimmen würde. Er schabte hörbar mit seinen widerlichen Fingernagel der rechten Hand über den Obsidiantisch, so dass ein hässliches Quietschen ertönte, kaum war jene Verbindung nun vollendet. Der Imp plusterte sich auf und grinste Kelrath nicht minder zahnreich an, wie sein Meister, ehe er die Schatulle schloss und jene wieder sorgsam in einer der Vitrinen unterbrachte. Das Lächeln schwand nun aus den hageren Zügen des Teufelsmannes, hatte er ja nun, was er unbedingt gewollt hatte, im Sack und bedachte Kelrath mit einem abschätzigen Blick, ehe er langsam nickte, wobei die dürre Haut sich deutlich spannte. Er faltete die Hände letztlich vor dem Bauch und schabte ein wenig mit den Fingernägeln aneinander.

Bestens.

Verkündete er säuselnd und doch beinahe provozierend genießerisch, als hätte er begonnen Kelrath nun statt der Schlangen zu vertilgen.

Fangen wir doch einmal bei dem Wort an, welches euer wirres Subjekt von sich stieß, dunkler Bruder. Welches war es?

Derweil war der Imp mit seiner Aufgabe fertig geworden und wieder an die Rechte von Brann geflattert, wo er sich dann auf der Stuhllehne niederließ und mit seinem Schwanz herumpeitschte, offenbar angetan davon, dass Kelrath sich nun dafür entschieden hatte. Ja, die vielen gemeinsamen Stunden wären sicherlich ein Genuss sondergleichen.
~ Abi in pace ~

Algarond

Kelrath sass da, gänzlich ungerührt, und strahlte Sicherheit aus, Sicherheit bei dem was er da tat. Oder war es nur eine Fassade? Das würde sich bald zeigen.

"Kyton." sprach er nur und schaute Brann in der Erwartung einer Antwort an.

Nicht mal seine Kleidung verursachte eine Bewegung oder ein Geräusch. Während er so wartete dachte er über eine passende Bestrafung für den Imp nach, ihm würde schon was einfallen.
IG inaktiv

Durgarnkuld

Der Teufelsbeschwörer zog die schmalen, beinahe nicht vorhandenen Brauen zusammen und nickte dann schließlich. War das Unruhe? Schwer zu sagen. Es schien jedoch so, als wäre Brann das erste mal irgendwie überrascht und unruhig. Ob vor Vorfreude oder eher, weil es ihm Unbehagen bereitete, war wohl Kelraths Interpretation überlassen. Wenngleich eine Schwäche dieses dürren Kerls sicherlich eine angenehme Abwechslung wäre. Der Beschwörer biss sich leicht auf den gelben, langen Fingernagel der rechten, ehe er von seinem Imp das Gedeck abräumen ließ mit einer wegwischenden Handbewegung der Linken.

Kyton also ... dann ist wohl Eile geboten, dunkler Bruder. Ich fürchte seine geringe Seele wird, wenn jener Zustand eingesetzt hat, nicht mehr lange in unserer Welt weilen. Das Problem ist, dass wir schlecht von ihr außen zugreifen können ...

Sinnierte er mit seiner seidigen Stimme, welche so sanft wie Öl regelrecht herabglitt und sich schmeichelnd dort niederlegte, als wären seine Worte etwas Erhabenes. Kurz schien Totbaum wirklich nachdenken zu müssen, ehe er sich erhob und seine Robe mit den verschlungenen Symbolen glatt strich. Kelrath hätte schwören können, dass sie sich bewegt hatte und neue Muster bildeten, seit dem Zeitpunkt, da er den Raum betreten hatte. Mit einem Schnipsen flatterte der bunte Teufel in das Nebenzimmer und Brann bedeutete Kelrath ihm zu folgen. Er ging eher watschelnd, als hätte er trotz der gebotenen Eile, alle Zeit der Welt. Vielleicht wollte oder konnte er nicht schneller gehen. Sofern der Nekromant jener Aufforderung Folge leistete, würden beide erneut in dem düsteren und schummrigen Arbeitsraum kommen. Der Imp hatte bereits einen Folianten herausgezogen aus einem der unzähligen Regale und auf einen Buchständer gewuchtet. Der Einband war grau und schwarz, wirkte alt und abgenutzt, schien jedoch aus einfachem Leder diesmal zu bestehen. Kurz fuhr sich Brann mit der schwarzen Zunge über die Lippen und schlug dann sehr zielgerichtet eine Seite auf, ohne weiter herumblättern zu müssen. Das musste man ihm lassen, er kannte sich aus in seinen Büchern. Das schwarze Auge glitt über die Schrift, welche in infernalischen Lettern dort stand, währen das Silberne erneut Kelrath traktierte und den Schatten in seinem Inneren herumgeistern ließ.
Mit dem langen Fingernagel seiner rechten Hand deutete dann Brann auf einen Abschnitt und las vor, als könnte Kelrath dies nicht selber entziffern.

Bei einem unbedarften Pakt, vermag eine mächtige Wesenheit Baators den törichten Paktierer Stück für Stück der Welt der Sterblichen zu entfremden und seine Seele an jenen Ort zu überführen.

Er kratzte leise und unangenehm über das vergilbte Pergament.

Euer wahnsinniger Freund wurde zweifellos von einem geschickten Teufel übertrumpft, wie so viele Narren. Seine Seele wird abgezapft, bis er selbst aus unserer Welt gänzlich schwindet. Habt ihr etwas bemerkt, dunkler Bruder? Gewichtsverlust, das Auflösen von Körperteilen oder dergleichen? Wenn ja, dann haben wir es damit zu tuen. Und es gilt wohl dann zu handeln. Der einzige Weg, der mir bekannt wäre, besteht darin in den verblieben Geist des Opfers zu reisen, um jene Verbindung mit Gewalt zu kappen.

Er kratzte sich über den dürren Hals, wobei seine Halsschlagader gefährlich pulsierte, so nahe davor stehen schien von seinem eigenen, widerlichen Fingernagel gekappt zu werden ...
Aber wie immer blieb der Effekt aus.

Wenn wir mehr über jenen 'Kyton' herausfinden wollen, ist dies wohl der einzige Weg. Sei es um den Narren zu retten, oder ihm schlicht alles Wissen zu rauben.

Er blickt dabei gen Kelrath.

Wäret ihr bereit jene kleine Wagnis einzugehen für womöglich wertvolles Wissen?

Er säuselte beinahe erneut betörend.

Und denkt nicht, dass ich euch hintergehen suche. Wäre mir an eurem Ableben gelegen, wäret ihr bereits an einem anderen Ort. Immerhin will ich noch etwas ... Wissen eintauschen danach.

Ein sachtes Zucken der Mundwinkel kündete davon, dass es ihm wohl durchaus unter den Fingern brannte etwas von dem Wissen eines Shariten an sich zu nehmen. Aber er war, wie ein Teufel eben, an sein Wort auch gebunden und schien dies auch einzuhalten. Bisher. Oder es war alles eine Falle. Der Imp jedenfalls hockte sich auf die linke Schulter seines Meisters und giftete Kelrath mit seinen fiesen Augen an.
~ Abi in pace ~

Algarond

"Nun, dann folgt mir, denn der körperliche Zerfall hat schon begonnen."

So erhob sich Kelrath und richtet schwungvoll seinen dunkelblauen Umhang um seine Schultern und zog die Kapuze wieder über den Kopf, wirft dann einen vielsagenden Blick auf den Imp.

"Vielleicht solltet ihr das mitnehmen, man weiss nie, ob man nicht jemanden vorschicken muss."

Und Kelrath ging los, flotten Schrittes wie immer. Er schien sich nicht darum zu scheren, ob Brann mithalten konnte oder nicht. Nun ging es im Tempel eine Etage höher, dann um ein paar Ecken tiefer in das Gebäude hinein bis sie vor einer einfachen Holztür ankamen. Kelrath öffnete diese einfach, ohne irgendeinen sichtbaren Schutzmechanismus zu deaktivieren. Bei Eintreten erschien sofort ein schwaches, bläuliches Licht, dass den Raum nur notdürftig erhellte. Der Priester führte Brann und vielleicht auch den Imp zu dem Schrank.

"Das ist mein Gefängnis. Vielleicht sollte euer Diener es öffnen, er ist doch sicher sehr fähig. Oder denkt ihr nicht?"
IG inaktiv

Durgarnkuld

Der Teufelsmann nickte dazu, wobei sich die beinahe ledrigen Partien seines Halses bis zum Zerreißen gespannt dehnten. Mit einem Schnipsen dirigierte Brann den Imp zu folgen, was er wohl ohnehin getan hätte, war er eigentlich beinahe immer an der Seite des widerlichen Schwarzmagiers. Jene ließ der Meister der niederen Ebenen auch das schwere Buch schleppen, wobei der kleine, flatternde Geselle durchaus Mühen hatte, immerhin übertraf es ihn an Gewicht und Größe. Aber er schaffte es, wenngleich Kelraths schnelles Schritttempo nun eher dem Imp eine Qual war, denn der Schwarzzunge.

Keine Sorge, dunkler Bruder, meine Diener sind äußerst fähig in dem, was sie tuen.

Kamen die Worte beinahe trällernd aus der dürren Kehle und schmeichelten Kelrthas Gehör, als wäre dies eine Symphonie der schönsten Geheimnisse Shars gewesen. Und Kelrath ließ den schwarzzüngigen Kerl auch schon bald hinter sich, wobei er ihn jedoch niemals gänzlich abhängte, war er immer nahe genug, um aufzuschließen. Zeternd folgte der rotblaue Imp den Beiden, worum sich sein Meister auch nicht im Geringsten zu scheren schien.
Brann folgte Kelrath bis hinauf zu dessen Zimmer, in welches er ohne zu zögern eintrat und das schwarze Auge kurz schweifen ließ, wobei sich das Silberne sofort auf den Schrank heftet.
Keuchend kam der Imp schließlich nach und warf Kelrath auf die Worte, die bei seiner Ankunft folgten, einen hasserfüllten Blick zu, ehe er das Buch auf die nächste Ablagemöglichkeit pfefferte. Brann nickte ungerührt und bedeutete dem Teufel eben jenes zu leisten.

Welch unorthodoxes Gefängnis. Aber es reicht wohl, bedenken wir einmal den Zustand unseres Opfers.

Säuselte der Baatorexperte, ehe er mit seinem gelben und unverschämt langen Fingernagel sich eine Feder zwischen den Zähnen hervor pulte, die er achtlos davon schnipste. Der Imp macht eine halbsabschneiderische Geste gen dem Nekromanten, ehe er sich aufmachte dem Befehl Folge zu leisten und die Schranktüre zu öffnen. Totbaum schritt derweil zu dem Buch und blätterte direkt wieder die richtige Seite auf.

Ich fürchte jedoch, dass ich euch in den Geist einschleusen muss, da mein Diener an einem solchen Ort vermutlich selbst seine Fesseln sprengt, statt gehorsam unsere Arrangement zu achten. Da ich wohl zudem als  einziger den Ritus dazu kenne und befähigt genug, wäre dies die einzige Möglichkeit ... aber bedenken wir einmal nur das Wissen, was wir bergen vermögen. Euren Wagemut auf der Suche nach Geheimnissen, zusammenmit meinen Fachkenntnissen. Unschlagbar diese Kombination, nicht wahr?

Ein ironisches Lächeln zuckte kurz auf die Züge des infernalischen Meisters, ehe er mit seinem fast schwarzen Auge zu Kelrath sah, mit dem anderen, silbernen den Imp und wohl auch den Irren beobachtete.
~ Abi in pace ~

Algarond

Und Kelrath hob eine Braue und besah sich das Gesicht des Teufelsfachmanns genauer. War dort ein verräterisches Zucken? Ein falscher Blick in die falsche Richtung zur falschen Zeit? Nun, er konnte es nicht sagen und sah so wieder zu dem Kerl im Schrank. Nach einiger Zeit öffnete er die Schnalle seines Umhangs und legte diesen ab.

"Ich hätte kein Problem damit, sollten sich die Fesseln eures.... - Welche Art Vogel ist er eigentlich? - lösen würden. Aber wie dem auch sei." Nun wandte er sich direkt an den Imp. "Sei er ein guter Sklave und hole er mir etwas aus dem Schreibtisch dahinten. Es befindet sich in der linken, oberen Schublade und es ist mit einer Falle versehen. Drehe er den Knopf der Schublade er ein viertel nach links, dann ein halb nach rechts und wieder dreiviertel nach links."

Ach, welch Freude es doch war, den Imp zu schikanieren und er war sich fast sicher, dass Brann den Kerl ebenso gerne quälte. Er selbst ging zum Essenstisch rüber und goss sich einen Kelch Weins ein, den er in einem Zug leerte.

"Ich bin soweit, wenn es mir das gebracht hat, was ich brauche."

In der Schublade fand der Imp nichts. Einfach nichts. Er wurde einfach nur verarscht. Aber immer noch besser als hundert Jahre zuhause bei Frau und Kind gefangen zu sein.
IG inaktiv

Durgarnkuld

Vielleicht amüsierte sich auch nur Brann an dem Leid seines kleinen Dieners. Jedenfalls wirkte er irgendwie recht frisch, aber er hatte ja auch erst fürstlich gespeist auf seine Art und Weise. Der Teufologe betrachtete den Wahnsinnigen interessiert wirkend, ehe er seinem bunten Sklaven bedeutete jenen herauszuführen, was der widerspenstige Imp auch sofort tat. Brabbelnd und sabbelnd legte sich der wirre Kerl auf den Boden und blieb dort starrend auf dem Rücken, gen der Decke starrend, auf seiner Position. Erneut zuckten leicht die Mundwinkel bei dem Anflug eines Schmunzelns bei Brann, ehe er Kelrath mit einem durchdringenden Blick seiner beiden Augen bedachte.

Alles zu seiner Zeit.

Zwitscherte der Beschwörer regelrecht auf Kelraths Frage hin.

Widmen wir uns erst der Aufgabe vor uns, dann den Fragen danach.

Dieser Stimme war es wirklich grotesk angenehm zu lauschen. Brann kratzte sich mit den beiden langen Fingernägeln über das magere Schlüsselbein, welches knapp noch bei der Robe zu sehen war, welche, wie der Nekromant hätte schwören können, mittlerweile gewiss die Farbe der Verschnörkelten Runen gewechselt hatte. Pechschwarz waren sie nun ...
Jedenfalls machte der Teufelsmann eine lapidare Geste gen dem Imp, welchen er bisher noch nie angesprochen hatte, während er sich das Buch zu Rate zog. Aus seinem rechten Finger ließ er daraufhin sehr gezielt schwarze Asche in einem Pentagramm um und auf den Verwirrten rieseln, bis es der Zeichnung in dem uralten Wälzer glich.
Der Imp tat wie ihm wohl befohlen, wenngleich man das Knirschen der Zähne so deutlich hören vermochte, dass Kelrath hätte schwören können, die fiesen Beißer könnten jederzeit zerbersten unter dem Druck. Der blaurote Teufel flatterte zu der Schublade, tat genau wie ihm geheißen von Kelrath, nicht ohne ihm einen verächtlichen Blick zu schenken, nur um festzustellen, dass die Schublade leer war. Zornig fluchte er unsittlich auf Infernal, ehe er die Schublade wohl schlicht dann herausreißen wollen würde, um sie Kelrath zu präsentieren. Eben "nichts".
Brann sah das ganze wohl nur beiläufig zuweilen an, wohl war er eher beschäftigt mit der Magie.
Als er in die Schublade sah, nickte er nur knapp.

Bestens.

Tief und volltönend erklang nun die Stimme des Teufelsmeisters, schien aus jeder Ritze des Gewölbes um sie herum zu dringen, als er seinen Ritus begann. Unwillkürlich spürte Kelrath, wie sich der Schatten in ihm regte, wohl wusste jener gut, was hier vor sich ging, aber hielt es weiterhin nicht für nötig dem Shariten mitzuteilen, was er denn wusste. Der Irre am Boden hörte derweil auf zu sprechen und schloss langsam die Augen, als die unheiligen Worte an sein Gehör drangen. Brann zog aus dem Ärmel seiner viel zu weiten Robe einen gekrümmten Dolch, mit welchem er sich die linke Handfläche ritzte und daraus schwarzes Blut quoll. Jenes ließ er langsam auf den Befallenen tröpfeln, ehe er einige Gesten mit der rechten Hand vollführte. Das Schwarze Auge verfolgte genau das Tuen von sich selbst, während das Silberne auf Kelrath gerichtet war. Derweil saß der Imp offensichtlich verärgert und auf Rache sinnend auf Kelraths Bett.
Der lange Fingernagel der linken Hand, besudelt von Branns schwarzen Blut, streckte sich langsam aus, um den Shariten nur leicht an an die Stirn zu tippen.
Sofern Kelrath dies mitverfolgte, spürte er daraufhin ein ziehen in sich, einen Sog regelrecht, der sein Innerstes gen dem verstummten Wahnsinnigen in dem Pentagramm zerrte, ohne, dass er groß Widerstand noch leisten vermochte. Er konnte sich an seine Hülle krallen, doch er wurde letztlich mit dem Schatten in sich fortgespült in die Tiefen des wirren Geistes. Als er noch sah, wie seine sterbliche Hülle langsam zusammensackte, flatterte der Imp gehässig lachen und mit peitschendem Schwanz auf den wehrlosen Leib zu.
Dann war Kelrath fort, sah nur noch das Infernalische Zeichen auf der Stirn des Verrückten. Siegel. Diesmal jedoch von der anderen Seite.
~ Abi in pace ~

Algarond

Und nach dem ganzen zeitverschlingenden Geplänkel, das Kelrath schon an die Nerven ging, natürlich aber nur, wenn es nicht von ihm selbst stammte, war er sozusagen richtig froh irgendwo eingesperrt zu werden.

Und so machte Kelrath wieder einmal die Erfahrung wie es war in irgendeinem Verstand eingesperrt zu sein und wandte sich von dem Zeichen, dass er nun von der anderen Seite betrachtete, ab, um sich umzusehen. Erst befühlte er seine Kleidung und seinen Körper, ob denn auch alles wirklich real war, beziehungsweise, ob denn stofflich oder nichtstofflich war und ob Unsichtbarkeitstrank und Armbrust da waren. Dann versuchte er sich zu orientieren, indem er die Umgebung genau betrachtete.
IG inaktiv

Durgarnkuld

Brann schien sich auch die nötige Zeit zu lassen für das ganze Procedere. Entweder war es wirklich nötig alles so schön anzustimmen und die Gesten zu vollführen, oder aber er trug gerne einmal dick auf, um Kelrath zu ärgern. Schwer zu sagen, wenn man den Ritus selbst nicht wirklich kannte, aber auszuschließen bei dem Teufelskerl war es wohl nicht.

Als Kelrath begann seine Kleidung abzutasten, bemerkte er, dass sie massiv wirkte in diesem Verstand des Irren. Er war kein wabernder Schatten an diesem Ort, sondern fühlte sich zumindest recht fleischlich und solide. Die Armbrust war nach wie vor an ihrem angestammten Platz, um ihm vielleicht gute Dienste zu leisten, sowie auch der Trank, der ihn unsichtbar machen sollte. Ob dies natürlich funktionierte an diesem Ort, war eine andere Frage, welche er wohl erst ergründen könnte, wenn er es darauf ankommen ließ.

Als sich Kelrath umwandte von dem Zeichen, welches, wie er feststellte, in einer gewaltigen Wand aus rohem Fleisch eingelassen worden war, konnte er wohl die bizarre Welt des Verrückten bestaunen. Es fiel wohl sofort auf, dass der Himmel stets in einem unheilvollen, dunklen Rot auf ihn herabstierte, ein bedrückender Farbton, als wäre er mitten in der Hölle gelandet. Vielleicht war er das ja auch. Aber er konnte zumindest damit schon einmal einen Himmel und einen Boden ausmachen, also wirkte es nicht allzu verwirrend auf seinen Geist, war es doch recht vertraut in jener Hinsicht aus der wirklichen Welt. Ein rabenschwarzer Mond stand am Himmel, dessen Ränder blutig rot leuchteten, wobei es manchmal so aussah, als würden dicke, rote Tropfen sich lösen und in der Ferne niedergehen. Einige schwere, schwarze Wolken zogen am Horizont entlang, wirkten aber nicht wie Gewitterwolken. Eher, als wären weiß und schwarz hier vertauscht worden und dies der normale Zustand einer jeden Wolke geworden. Dann bemerkte Kelrath auch erst, worauf er selbst stand, denn ein normaler Boden war es keineswegs. Er bewegte sich auf einem sehr komplex wirkenden Geflecht von Ketten aus schwarzem Stahl oder einem anderen Material, welches für das einfache Auge wie geschwärzter Stahl anmuten mochte. Nach ein paar Schritten konnte er sich auch sicher sein, dass sie ihn trugen und nicht brechen oder zersplittern würden. Als der Sharit seinen Blick schweifen ließ, sah er eine gewaltige Ebene in alle Richtungen ausgehend von jener Wand aus Fleisch aus. Alles wirkte gleich und doch irgendwie immer neu und verschlungen, war jede Kette doch ein wenig anders drapiert worden. Weit in der Ferne, praktisch nur gerade aus, konnte er einen Hügel ausmachen. Oder war es ein Berg? Es war eine gewaltige Entfernung vielleicht, oder doch nur ein Katzensprung. Irgendwie fiel es schwierig an jenem Ort wirklich Distanz abzuschätzen. Aber der Nekromant konnte deutlich ausmachen, wie Ketten aus dem Himmel selbst zu jenem Ort stießen und sich dort weiter verwirrten, wie ein feines Netz aus schwarzen, massiven Ketten.
Weit entfernt konnte Kelrath ab und an Schreie vernehmen, welche von unmenschlicher Qual kündeten. Sie schienen geradewegs von jener Anhäufung zu kommen, wohingegen in den anderen Richtungen nur Ödnis lag, die nirgendwo hinzuführen schien. Kein anderes Wesen war weit und breit zu sehen, daher war jene Anhäufung wohl der beste Anlaufpunkt, wenn er sich hier weiter umsehen wollte. Jeder Schritt hier fiel etwas schwer, als würden ihn unsichtbare Bande an den Boden binden wollen. Es war beschwerlich, aber keine derartige Bürde, als dass man nun sofort aufgegeben hätte. Eher war es eine Aufreibung der Nerven, an jenem bizarren Ort, aber vermutlich hatte Kelrath auch schon weit schlimmeres gesehen.
Ab und an klirrten leise Ketten, was die einzigen Laute waren, welche der Nekromant hören vermochte, abseits der Schreie und seinem eigenem Atem. Die Luft hier brannte etwas in den Lungen, als wäre sie sehr heiß, wenngleich sie sich auf der Haut nicht besonders anfühlte.
Hin und wieder hing auch eine Kette einfach aus der Luft herab, ohne erkennbare Fixierung, schien sie soweit zu reichen, dass sie sich jeglichem Blick entzog ab einem gewissen Punkt. Sofern Kelrath eine jener schwarzen Ketten berühren würde, durchflutete ihn für einen kurzen Moment ein Ausschnitt. Er würde wohl aus seinen Augen, die doch nicht seine Augen waren in jenem Moment, da er die Kette berührt hatte, das Innere des Aufzugs von Dunkelbrunn sehen. Er selbst sprach Worte, sie wirkten dumpf und wie hinter einem Schleier, als wären seine Ohren voller Wasser gefüllt.

Wie ihr wünscht, Meister.

Die Person, mit der er sprach, lag im Schatten des Aufzugs und irgendwie konnten Kelraths Augen, die doch nicht seine waren, diesen nicht durchdringen. Es schien, als würde die Person nur nicken. Seine Stimme wirkte auch anders, weniger wie seine eigene, und mehr wie eine andere, die er in letzter Zeit öfter gehört hatte.

Dann verschwand jener Eindruck wieder gänzlich und Kelrath fand sich wieder an jenem wirren Ort, die Kette in der Hand, sofern er dies denn als interessant genug befunden hatte, es einmal zu versuchen.

Der Weg bis zu dem Berg oder Hügel schien weit, aber schaffbar, sofern man es aufnehmen wollte.
~ Abi in pace ~

Algarond

Erleichtert das er und seine Habseligkeiten augenscheinlich wirklich aus fester Materie zu bestehen schienen, sah Kelrath mit Erstaunen die seltsame Welt, in der er sich befand. Auf ähnliche Weise mussten vor Äonen die Welten entstanden sein. Direkt heraus aus der Vorstellung oder den Träumen der Götter. Der Priester nahm seine Armbrust vom Gürtel und lud sie mit einem Bolzen, dessen Spitze aus alchemistischem Silber bestand. So gerüstet erkundete er seine Umgebung genauer. Interessant waren natürlich diese Ketten, die scheinbar aus dem Nichts herunterhingen. Fasziniert besah er sich eine solche und konnte natürlich nicht widerstehen diese anzufassen.

Hastig riss er die geladene Armbrust hoch, als er sich plötzlich vermeintlich woanders befand. Doch dann registrierte er, dass er nicht durch seine Augen sah, sondern ein Geschehnis aus der Sicht einer anderen Person betrachten konnte. Stirnrunzelnd fand er sich unmittelbar im Verstand des Irren wieder. Diese Stimme? Woher kannte er sie? Er beschloss darüber nachzudenken, während er sich auf den Weg zu dem Hügel machte. Gehen und denken ging schliesslich gleichzeitig.
IG inaktiv

Durgarnkuld

Sie wirkte jedenfalls bekannt. Hatte er in letzter Zeit mit dem Besitzer jener Stimme öfter gesprochen? Sie klang irgendwie in jenem Eindruck doch etwas anders, aber nur gerade so, als wäre sie genau so richtig. Es war Kelrath selbst schwerlich zu erfassen, aber langsam, nach jedem beschwerlichen Schritt, der ihn mehr und mehr zu Boden drängen wollte, kam ihm die Erkenntnis. Es war wohl die Stimme des Irren selbst gewesen. Bislang hatte der Nekromant sie immer sehr manisch gehört, eben völlig verwirrt und halb von Sabber erstickt, der in dem Wahnsinnigen aufstieg. Diesmal war er es selbst gewesen, der im Geiste gewissermaßen jene Worte gesprochen hatte, jenen Ausschnitt des Lebens von dem Mann nachgespielt hatte. Es war immer ein seltsames Gefühl, wenn man seine eigene Stimme hörte und sie nicht von einem selbst kam, so war es wohl hier, nur direkt umgekehrt, gewesen. Klarer war die Stimme selbst gewesen, aber eben verzerrt aus jenem anderen Standpunkt heraus.
Das warf natürlich die Frage auf, ob dies bei weiterem Ketten ebenfalls geschehen würde. Es war durchaus nicht unwahrscheinlich, dass all jene schwarzen Ketten zum Teil Gedanken waren von jenem Mann, Fäden aus Metall, die sich verbanden zu einem seltsamen Geflecht von Erinnerungen und Eindrücken, welche hier in seinem Geist gebannt waren. Während diese Vermutung langsam wohl gedieh und immer plausibler erschien, war Kelrath mittlerweile angekommen am Fuße jenes Berges, der sich dort auftürmte. Er hatte es kaum bemerkt, dass er so schnell vorangekommen war. Hatte er doch länger nachgedacht, als angenommen? Vielleicht war auch einfach das Reisen an jenem Ort irgendwie anders gestaltet. Oder aber, was irgendwie bei dem leisen Klirren der Ketten und nun lauterem Kreischen auch nicht unlogisch erschien, vielleicht war der Berg einfach auf ihn zugekommen, gewandert in jenem Meer aus Ketten. Dort oben war doch erstaunlich viel Bewegung auszumachen. Die wirren Ketten, welche vom blutroten Himmel herabhingen, häuften sich an der Spitze von jenem schwarzen Berg, wo sich etwas ab und an regte, als würde es heftig gegen jene Bande ankämpfen, die geknüpft worden waren.
Als Kelrath sich den Aufstieg ansah, bestand jener aus einem verworrenen Geflecht von eben jenen schwarzen, womöglich stählernen Kettengliedern. Es wäre gewiss ein mühseliger Aufstieg, aber nun war er ja schließlich schon einmal hier. Von unten betrachtet sah es aus wie ein unendlicher Aufstieg, den er niemals in einem Menschenleben hätte bewältigen können. So unerreichbar, so fern. Aber wenn sich der Sharit davon nicht entmutigen ließ, so würde er sich langsam, aber dafür doch sicher, auf den Weg zur Spitze machen können. Jener unsichtbare Drang sich einfach auf den Boden zu legen und den schweren Banden, die sich undurchschaubar auf ihn legten, nachzugeben, wurde immer stärker, je näher er seinem Ziel kam. Aber mit gehöriger Willenskraft war dies kein Hindernis, welches er nicht hätte bewältigen können. Der Mond, so schwarz und auf seine weise rein wirkend, ließ eine einzelne, blutrote "Träne" in die Weite fallen, als sich der Nekromant an den Aufstieg machte über die unwegsamen Ketten des Metallberges. Man hörte keinen Laut eines Aufpralls, konnte selbst von der erhöhten Position nicht einmal ausmachen, wo es genau gelandet war. Oder was gelandet war.
Kaum hatte sich Kelrath davon wieder abgewandt, würde er feststellen, dass er schon am Rande des Gipfels angekommen war. Und hier war das Zentrum jener intensiven Schreie. Die letzten Schritte noch, dann sah er einen Mann. Er sah anders aus, aber es war dennoch unverkennbar der Wahnsinnige in dessen Geist sich der Nekromant befand. Oder was von ihm übrig war. Sein gesamter Leib war schwarz, mit Ausnahme des Kopfes, der sich hin und her wandte, die Augen weit aufgerissen mit vielen geplatzten Blutäderchen, ausgetrocknet von jener seltsamen Luft der Umgebung. Er hing in der Luft, gehalten und gebunden von jenen schwarzen Ketten, welche ihren Ursprung in dem bedrückenden Himmel hatten - oder darüber hinaus. Rotes Blut sickerte unablässig im ewigen Strom über das schimmernde Schwarz, denn der Mann wurde nicht nur von den Ketten gehalten, sondern auch durchbohrt, wie Kelrath bei einem zweiten Blick feststellte. Aus dem Brustbein drang eine dicke Kette hervor und schien unablässig den Lebenssaft des Mannes nach oben zu leiten, denn der Blutfluss führte nicht nach unten, sondern nach oben dabei. Auch Arme und Beine, der Bauch, die Hüfte, die Schultern, Hände und Füße, waren nicht nur von dem kalten Metall umschlossen, so dass man nur durch die Kettenringe hindurch die nackte Haut des Kerls sehen konnte, sondern waren auch durch das Fleisch getrieben worden. Er wirkte seltsam verrenkt und wandte sich zuweilen, lauthals und unablässig brüllend vor Pein. Der Kopf war in recht gewöhnlicher Hautfarbe, wenngleich er doch bleich wirkte, was wohl nicht ungewöhnlich war, bedachte man die Situation an diesem Ort.
Er schien Kelrath nicht zu bemerken, vielleicht konnte er nichts mehr wahrnehmen vor Qualen. Leise klirrten die Ketten um den Shariten herum und soweit sein Auge reichte, sah er nur Ödnis aus Schwarz am Boden, unterbrochen lediglich am Horizont, wo sich Schwarz der Erde und Rot des Himmels verbanden, sowie jener Mauer aus Fleisch, welche Kelrath nun noch gewaltiger schien, noch undurchdringlicher, auf der "Siegel" stand.
~ Abi in pace ~

Algarond

Kelrath würde erst einmal ablassen von den Ketten, denn er hatte keine Ahnung wieviel Zeit in der Realität verging, während er hier die Erfahrungen des Irren studierte. Als er, schneller als erwartet, am Hügel ankam überdachte er erst einmal das Distanz-/Zeitverhältnis in dieser Realität. Seltsam, es gab wohl signifikante Unterschiede zu seiner Welt, was auch Sinn machte, er befand sich schliesslich in etwas, das einem Traum ähnlich war.

Immer mühseliger wurde sein Weg, schwerer seine Schritte, als er den Weg den Hügel herauf antrat. Ganz so als ob jemand ihn daran hindern wollte, diesen zu erklimmen. Er war nicht der einzige Fremdling hier, soviel war sicher. Aber er wusste auch, dass er die gleichen Chancen wie jeder andere Fremde hier hatte. Jeder war hier auf fremden 'Terrain' und mit Kelraths Eintritt in den Verstand des Kerls sollten die Karten neu gemischt worden sein. Zumindest dachte er sich dies so.

Oben angekommen besah er sich den Kerl, oder das Bewusstsein des Kerls, oder wie auch immer man das nennen wollte. Diesem spielte man übel mit, soviel war sicher. Bevor er sich die Umgebung ansah, musterte er die dicke Kette im Brustkorb des Irren genau und beschloss diese zu berühren. Sie schien eine Art Verbindung herzustellen. Einen direkten Kanal zu irgendwas.
IG inaktiv

Durgarnkuld

Das war natürlich ein Faktor, den es zu bedenken galt. Wer wusste schon, was dieser verdammte Teufelsbeschwörer und sein rachsüchtiger Imp derweil mit dem Körper von Kelrath anstellten, wenn er zu viel Zeit hier verbrachte. Er mochte nun schon Tage fort sein oder erst einige Lidschläge. Jedenfalls war es gewiss sinnvoll hier nicht allzu lange zu verweilen, wenn die Konsequenzen ungewiss sein mochten.

Ob Kelrath jedem hier ebenbürtig war, war natürlich eine Möglichkeit. Oder eine Hoffnung. Andererseits war er ja nicht einmal dem Schatten in sich ganz gewachsen gewesen. Und das war in seinem eigenen Verstand gewesen. Wie zur Bestätigung rumorte jener in dem Nekromanten und schien unruhig umherzugeistern. Er verwies auf irgendetwas, aber direkt mitteilen wollte er es wohl dem Shariten auch nicht. Ob sich ein Feind näherte? Es war nichts zu sehen oder zu spüren, gleich wie sehr Kelrath seine Wahrnehmung anstrengen mochte. Vielleicht triezte ihn das Wesen aus Dunst in sich auch nur, um ihn zu verunsichern.

Kaum hatte Kelrath die Hand nach der Kette aus dem Torso ausgestreckt, schlang sich unvermittelt aus dem Boden eine schwarze Kette, welche seinen Arm aufhielt. Sie war rasend schnell und gewiss wäre es nicht unwahrscheinlich, dass sich jene einfach um die Hand von Kelrath schlang, aber gleich ob er sie noch zurückzog, verwehrte jene ihm den direkten Zugriff.
Und kaum hatte er dies getan, bemerkte er nun doch etwas, eine Regung. Auf er anderen Seite der gepeinigten Seele des Irren, oder um was es sich nun genau auch handeln mochte, entstand etwas aus dem Boden von schwarzen Ketten selbst. Regelrecht wuchs eine Gestalt aus dem Boden, über und über von jenen Ketten bedeckt, so dass man die Haut darunter gar nicht mehr sehen vermochte. Wie Schlangen wandten sie sich über den humanoiden Körper, der recht gewaltig schien. Die Kette ging jedoch nicht von jener aus, sondern war eigenständig aus dem Boden erwacht und hatte Kelrath die Berührung der Ketten von dem Gepeinigten verwehrt. Dies geschah alles recht fließend und schnell, wenngleich der Sharit natürlich schon die Armbrust bereit halten konnte, gar auch schießen. Bei der Masse der Kreatur erschien es ihm jedoch im ersten Moment irgendwie unsinnig sie mit einem Bolzen, sei er nun aus behandeltem Silber oder nicht, verletzen zu können. Aber vielleicht trog jener Eindruck auch einfach, das war schwer zu sagen. Jedoch gebot jene Gestalt viel Macht und irgendwie beschlich Kelrath nun das ernsthafte Gefühl, dass dies eher seine Welt, denn die des Wahnsinnigen war. Der Spielplatz von diesem Kettenwesen, der nun ihm gehörte und schon lange nicht mehr im Griff des Menschen, der hier lediglich aufgezehrt wurde.
Vielleicht zu Kelraths Überraschung, entwanden sich einige der schwarzen Metallverbindungen von dem Kopf des Wesens, gaben ihn frei, vielleicht günstig für einen Schuss, denn wie er durch die massiven Ketten durchkommen sollte, war doch eher ein Kunststück für Meisterschützen, wie er sich sogleich dachte. Dort grinste ihn frech und mit einem verschlagenen Zucken der Mundwinkel Balborn an. Die Haut hatte einen deutlichen Tain und der Sharit war sich in seinem Herzen irgendwie sicher, dass er am Hinterkopf auch jene Fledermaustätowierung aufwies, wie sein verhasster Rivale. Matt glänzte die Glatze seines Gegenübers unter dem rötlichen Schimmer des Himmels und des schwarzen Mondes, ehe jener mit der allzu bekannten Stimme verkündete.

Das würde ich an deiner Stelle lieber sein lassen. Ein Preis muss bezahlt werden, wenn die Zeit kommt ihn einzulösen, nicht wahr?
~ Abi in pace ~

Algarond

So wischte Kelrath erst einmal alle Überlegungen, die ihm nicht direkt weiter halfen, beiseite und ignorierte weiterhin den Schatten in seinem Verstand. Wenn dieser nicht mit der Sprache rausrückte, würde er schon sehen, was er davon hatte. Starb Kelrath, starb er wahrscheinlich auch.

Fasziniert beobachtete er die seltsame Gestalt, die da erschien. Hatte er auch seine Armbrust bereit, nahm er davon Abstand, sofort zu schiessen. Er konnte es sowieso nicht sonderlich gut. Also beobachtete der Priester fasziniert weiter, was sich bei der Gestalt noch so tat. In dem Moment des Erkennens, der kurz auf die Enthüllung des Gesichts folgte, stieg ungeahnte Wut in Kelrath auf.

"Balborn, du miese Sau. Ich wusste, dass Maske dich irgendwann in eine finstere Ecke des Multiversums schicken würde, aber dass hier..."

Und nun riss er doch die Armbrust hoch und versuchte mitten in das feiste, mit einem unverschämten Grinsen versehene Gesicht seiner Nemesis zu schiesse. So flog der Bolzen...
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Durgarnkuld

... und mit einem umso dreckigeren Grinsen machte das Wesen eine leichte Bewegung, so dass der Bolzen lediglich in dem dichten Gewirr von schwarzen Ketten, welche über seinen Körper schlängelten, hängen blieb. Er verzog nach dem Aufprall doch beinahe schmollend wirkend das Gesicht, vielleicht hatte er den Bolzen ja fehlinterpretiert und musste nun doch den Stich von Silber spüren? Leider war das Netzwerk von jenen unsäglichen Ketten zu dicht und undurchdringlich, als dass Kelrath dies mit Gewissheit hätte sagen können. Es war genauso gut denkbar, dass der Teufel lediglich mit ihm spielte und eine Wunde antäuschte. Was aber feststand war wohl, dass er nicht direkt in den allzu bekannten Kopf getroffen hatte. Und das war schlecht. Oder zumindest würde der Sharit sich wohl tüchtig ärgern und seine Schießkünste insgeheim verfluchen, denn wenn er sich so bereitwillig hatte treffen lassen, hätte er mit einem beherzten Schuss vielleicht dem alten Rivalen endlich das geben können, was er verdiente. Einen Bolzen zwischen die Augen.
Ehe Kelrath jedoch die Situation weiter erfassen konnte, schnellten zwei Kettenpaare aus dem Boden aus jenem schwarzen Metall und schlangen sich eisern und unnachgiebig um seine Hände, wickelten sich weiter vor über seine Arme und zwangen ihn mit einem schweren Ruck dann letztlich in eine kniende, beinahe unterwürfig wirkende Position. Die Armbrust flog ihm dabei aus der Hand und damit war wohl sein gesamtes Magazin an teufel-tödlichen Geschossen vorerst recht unbrauchbar geworden. Sein Gegenüber schnalzte mit der Zunge und man konnte deutlich das herablassende "Tz tz tz" hören, als der große Humanoid von Ketten und Metall näher an Kelrath herankam, zwei längliche Ketten an den Händen, gespickt mit allerlei Dornen und rasiermesserscharfen Klingen, hinter sich herzog. Als sich das kalte Metall weiter um die Arme des Nekromanten schlang, spürte er deutlich die Kraft hinter jenen, wobei sie sich doch so eigenständig bewegten. Loszukommen ohne sich selbst beide Arme abzureißen wäre wohl recht schwierig. Dann erklang auch bereits die vertraute und verhasste Stimme in seinen Ohren, nur untermalt von den fortwährenden Lauten von Pein und Qual des Irren, der sich in seinem Kettengehänge wild hin und her warf.

Nicht doch, nicht doch. Begrüßt man so alte Freunde? Ich hätte mir schon ein freundlicheres Wiedersehen erhofft.

Griente der Kettengigant und wie zur Untermauerung seiner Worte zogen sich die schwarzen Ketten eine Spur fester. Der nutzlose Schatten in Kelraths Geist wanderte umruhig umher, tat aber nichts, was jener als Hilfe hätte bezeichnen können. Feiges Viech. Der Blick von Balborn wanderte nach kurzem Nachdenken zu dem wirren Mann in dessen Geist sich die beiden befanden, ehe er die rechte Kette, welche er bisher nur lose hinter sich hergezogen hatte, in die Luft schwang und in einigen schnellen Drehungen über dem Kopf kreisen ließ. Mit einem schnellen Ruck sauste das schwarze Metall zielstrebig gen der Kette, die aus dem Brustkorb des Mannes hing, worauf jener nur noch erbärmlicher jammerte und zeterte. Und es schien dem Shariten, als würden sich die beiden Ketten miteinander geschickt verflechten, die Ringe miteinander verknüpfen und letztlich zu einer einzigen verschmelzen. Jene zog das Wesen wieder näher an sich heran, als würde es etwas von dem Mann ernten. Die Reaktion war wie zu erwarten gewesen, ein ohrenbetäubender Schrei von Mater und Schmerz. Das Schwarz, welches bisher den restlichen Körper heimgesucht hatte, zog sich nun fort über das Gesicht, bis einzig die Augen glasig noch hin und her wanderten.
Offenbar war der Teufel mit seinem Werk zufrieden, dann der schenkte daraufhin wieder Kelrath seine Aufmerksamkeit und schenkte ihm ein gehässiges Grienen.

Wie unhöflich, verzeih. Du bist sicher nicht ohne Grund hier? Was kann ich für dich und deinen Freund tuen?

Es klang durchaus amüsiert, dass Kelrath es gewagt hatte in das Reich des Teufels einzudringen. Aber sofern Kelrath nicht gänzlich abgelenkt war, spürte er etwas wie ein sanftes Pulsieren in jenen Ketten, aus welchem Material sie auch bestehen mochten. Es war schwer zu beschreiben, aber irgendwie hatte der Nekromant das Gefühl, dass jene nicht allein Bande waren, welche oberflächlich banden, sondern in seinen eigenen Geist tiefer eindrangen, um ihn hier festzuhalten. Und wie Kelrath wusste, konnte man solches Eindringen immer verhindern, vorausgesetzt man besaß den ausreichenden Willen, um sich dagegen zu stemmen.
~ Abi in pace ~

Algarond

Und noch bevor er einen schlimmen Fluch ausstossen konnte wurde Kelrath von Ketten umschlungen und auf die Knie gezwungen. Mit Bedauern beobachtete er, wie seine Armbrust davon flog - seine einzige Waffe. So konnte er nichts anderes tun, als die Spöttelei des Kettenteufels über sich ergehen zu lassen und zuzusehen, wie der arme Irre weiter malträtiert wurde. Spätestens jetzt hatte er entschieden, dass er so nicht enden wollte. Langsam begann er sich zu fragen, ob der Teufel nicht seine Gedanken las, gar nicht Balborn war, sondern nur als das auftrat, was der Priester am meisten hasste. Als er spürte, dass scheinbar Leben in den Ketten war, vielleicht ein Teil des Wesens, dass ihn gefangen hielt, und diese sich anstellten in seinen Geist einzudringen, stählte er seinen Verstand und errichtete in dessen Inneren eine silberne Mauer, die die Ketten hoffentlich nicht durchdringen konnten. Nun konnte er sich darauf konzentrieren, dem Unhold zu antworten.

"Was wir hier möchten? Töten, was diesen hier martert. Wir suchen Antworten auf eine Frage die du niemals erfahren wirst, denn du sitzt hier fest auch nach seinem Tode. Nun, da wir wissen, was du bist." mit den Kinn deutete er auf den Irren.


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Der Teufel hingegen genoss wohl noch ein paar Momente nach Kelraths Worten die Klagelaute seines Opfers und zog dann und wann ein wenig an den Ketten, um den zuckenden Leib tanzen zu lassen.
Tatsächlich kamen Kelrath bei genauerer Beobachtung auch einige Dinge ein wenig eigenartig vor. Das Wesen sah zumindest vom Kopf her doch sehr deutlich aus wie sein verhasster Rivale, wirkte auch recht verschlagen und hinterhältig. Aber es waren wohl Details, welche der Kettenteufel bei oberflächiger Beobachtung von Kelraths Gedanken und Gefühlen, nicht hatte ergründen können, oder es ihm schlicht zu viel Aufwand gewesen wäre sich perfekt als der alte Widersacher zu tarnen. Gewisse Dinge in der Mimik und auch Aussprache wirkten einfach, wenn man sich nun genauer darauf konzentrierte, vor allem mit jenem Verdacht im Hinterkopf, nicht so wirklich wie die des alten Balborn.
Die Ketten verharrten in ihrem Vortasten und in der Tat schien die geistige Mauer des Shariten jenem Vorstoß durchaus Stand halten zu können. Es war ein fortwährendes Ringen der Geister, aber Kelrath konnte sich soweit behaupten, dass er nicht weiter behelligt wurde und die Ketten ihn vorerst nur weiter an Ort und Stelle banden. In jenem Moment, da er seine Verteidigung gestählt hatte und bereits antwortete, spürte Kelrath deutlich, dass er mit einem noch festeren Willen jene Ketten vielleicht sogar sprengen vermochte. Aber war er wirklich im Stande sich einem mächtigen Gegner, allein mit dem Verstand und Geist als Waffe, zu stellen? Der Schatten regte sich wieder in seinem Inneren. War er nervös? Immerhin lag ihm wohl nichts direkt daran, dass der Nekromant das Zeitliche segnete. Vielleicht war es Zeit für einen einstweiligen Waffenstillstand.
Der unechte Balborn jedenfalls legte den Kopf bei Kelraths Worten schief, schiefer und drehte ihn letztlich einmal gänzlich herum, wobei es unangenehm knackte und knirschte, letztlich auch dann klirrte. Er gackerte auf einmal amüsiert und mit einem leisen Klingen erhoben sich Ketten aus dem schwarzen Metallberg, zogen sich gen Himmel, ehe sie in den blutroten Leeren verschwanden und letztlich eine Art Sitzgelegenheit in der Luft bildeten, auf welcher die massive Gestalt sich niederließ. Der Blick folgte kurz zu dem Irren, ehe er wieder Kelrath ins Augenmerk fasste.

Ich fürchte du wurdest nicht gänzlich aufgeklärt über die Lage, hm?

Er schnalzte lautstark mit der Zunge, wobei es eher klang, als würde Metall auf Metall treffen.

Ich fordere den Preis seines Paktes ein, nicht mehr und nicht weniger. Danach werde ich frei wieder nach Baator einkehren, gleich ob dieser Sterbliche eine leere Hülle ist, oder nicht. Bis mich sein einstiger Herr wohl wieder anruft, um seinen eigenen Pakt zu erfüllen. Der gute Brann testet gerne seine Untergebenen an mir, ob sie es denn seiner Aufmerksamkeit würdig sind. Ein egozentrischer Kerl, aber er weiß immerhin um meine Vorlieben, daher verzeihe ich ihm dies. Bis seine Seele in unseren Höllen einkehrt und ich ihm jede Bemerkung in ewiger Folter zurückzahlen kann natürlich.
Daher scheue dich nicht, kleiner Schattenfreund, auch bei mir Rat einzuholen, vermutlich hat Brann dich deswegen alleine hergeschickt. Der hier ...


Und er macht dabei eine recht wegwerfende Geste gen dem sich windenden Wahnsinnigen, woraufhin er nur noch mehr in seinem ewigen Gefängnis umhersprang.

... wird dir wohl nichts mehr weiter erzählen.

Die Mundwinkel, welche Kelrath so sehr hasste und verabscheute, zuckten zu einem Grienen hoch.

Ich könnte dir natürlich auch anbieten deinen schattigen Freund an die Leine zu nehmen. Ein kleiner Pakt und du hättest Zugriff auf Magie, jenseits deiner sterblichen Vorstellungskraft. Im Austausch für ein paar Kleinigkeiten versteht sich. Interesse?
~ Abi in pace ~

Algarond

Als er bemerkte, dass er gegen die Ketten und somit den Teufel ankämpfen konnte, schlich sich ganz kurz ein hintergründiges Lächeln ins Gesicht des Priesters. Ermutigt durch dieses Wissen schaute er kühn zu dem Unhold auf und hörte zu, als dieser sich in Selbstbeweihräucherung und Ähnlichem erging, während Kelrath mental versuchte die Ketten zu sprengen. Im wahrsten Sinne des Wortes stellte er sich vor, das eines der Glieder einfach zerbarst. Irgendwie war die Situation grotesk, die beiden wirkten wie ein altes Ehepaar. Einer erzählte etwas und der andere machte irgendetwas anderes und hörte trotzdem zu. Als der Unhold geendet hatte, antwortete Kelrath, ob er nun eine Kette sprengen konnte oder nicht.

"Das Brann mit der ganzen Sache hier etwas zu tun hat, dachte ich mir schon. Allzuviele Teufelsanbeter gibt es nun ja auch nicht." Nach einem prüfenden Blick auf die Ketten fuhr er fort. "Ich fand diesen Kerl hier tatsächlich, als ich auf der Suche nach Informationen über einen Unhold war, den ich kürzlich traf. Vielleicht kennst du ihn. Grösser und stärker als du. Die Bestie nennt man ihn." Und Kelrath konnte sich den Spott ja nicht verkneifen. "Aber ich denke nun, dass ich hier nicht fündig werde. Ein einfacher Unhold wird wohl kaum etwas über einen solch mächtigen Fürsten wissen."

Nun rüttelte er etwas an den Ketten, so dass diese klirrend gegeneinander schlugen.

"Ach, und was meinen schattigen Freund angeht...nun, dientest du der, der ich diene wüsstest du, dass ich nichts ohne Grund tue."

Und bei dieser Zurschaustellung der Selbstsicherheit beliess er es dann.
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Durgarnkuld

Länger würde Kelrath wohl suchen müssen, mit seinem Geist jene sonderbaren Ketten regelrecht abtasten, Glied für Glied, bis er wohl nach längerer Konzentration, welche er glücklicherweise dank der ausgiebigen Monologe des Teufels hatte, ein schwaches Glied fand. Es gab immer eines, gleich wie perfekt eine Kette schien, ein Glied war immer ein wenig abgenutzt oder schlechter gefertigt worden, so selbst hier. Als der Nekromant versuchte mit seinem Willen jenes Kettenstück letztlich dann zu zerbersten, stellte er fest, dass sein gestählter Wille, nicht gänzlich ausreichte. Oder aber es war der Fakt, dass er nun der Wirt eines Schattens war, der stets ein wenig seiner inneren Aufmerksamkeit bedurfte. Was auch der Fall sei, allein vermochte der Sharit nicht direkt jenes, nicht einmal das schwächste, Glied der schwarzen Metallkette zu zerbrechen und damit die Kontrolle darum zu lösen.
Grade, als der Kettenteufel endete und Kelrath schon ansetzte zu antworten, kam ihm jedoch grade aus seinem tiefsten Inneren unerwartete Hilfe. Der Schatten regte sich in ihm und offenbar hatte er wirklich keine Lust hier gemeinsam mit Kelrath zugrunde zu gehen, denn er sandte, wenn auch nur für den Moment, einen Teil seiner eigenen Kraft an jenen Gedanken, um die Fesseln aus gestähltem Metallwerk zu brechen. Als Kelrath seinen eigenen kleinen Monolog begann, konnte er deutlich spüren, wie sich erst Risse bildeten und dann letztlich das schwächste Glied sich dem Schicksal ergab von dem einstweilen übereinstimmenden Geist beider gebrochen zu werden.
Der Balborn Verschnitt schien dies nicht zu bemerken und räkelte sich auf seinem bizarren Kettensitz ein wenig, während er ab und an mit den Ketten seiner Arme den Irren etwas piesackte, immer recht beiläufig, so dass er Kelrath selbst die Aufmerksamkeit weiterhin schenkte. Die Mundwinkel des bekannten Rivalen zuckten amüsiert, als Kelrath die Bestie erwähnte und auch in seiner jetzigen Lage ein wenig spöttelte. Die Zunge des Wesens fuhr sich langsam über die Lippen, glitt dann weiter hervor und schleckte sich die Augen, welche hier bei der ungewöhnlichen Hitze, welche sich in den Lungen anfüllte, auch ab und an die Augen befiel. Schmatzend antwortete dann der Teufel letztlich Kelrath, nachdem er dem Klirren seiner Ketten gelauscht hatte und noch einen Moment sich sehr offensichtlich an dem Leid seines Wirtes ergötzt hatte.

Zu Schade.

Er zog eine Schnute, ehe er mit der Stimme von Balborn gnichelte.

Ich habe die Ankunft ihrer Lordschaft der Bestie, wie du sie nennst, durchaus von meinem gemütlichen Posten hier mitbekommen. Spotte nur, kleiner Schattenanbeter, mir ist es einerlei.

Er gähnte demonstrativ und ließ die mit Stacheln gespikte Kette seines linken Armes knapp neben Kelrath aufpeitschen, so dass sie teilweise die Kleidung, welche er an diesem Ort noch trug, anschnitt.

Aber wenn Brann dich schon herschickt, dann kann ich dir ja auch das eine oder andere noch sagen. Er ist nicht freiwillig hier, so viel steht fest, gleichfalls wird er betrogen, denn kein Pakt hält ihn hier, sondern eine andere Macht, der selbst er nicht gewachsen war, was dich zittern lassen sollte, kleiner Schattenkuschler. Sein Herr weilt nicht hier, er ist weit fort, das steht fest. Und sollte ihre Hochherrlichkeit die Bestie oder aber ihre Bruderseele aus Baator loskommen von jenen Banden, wird er zweifelsohne einen sehr grausamen Tod sterben, denn wir Teufel lassen uns nicht übervorteilen.

Er gluckste vergnügt und betrachtete Kelrath ein wenig nachdenklich, als würde er abwägen, ob er ihn nun hier doch vertilgen sollte, oder aber vielleicht weiterziehen lassen. An diesem Ort hier schien es keine Regeln zu geben, an die er sich halten musste, aber man sah ihm an, dass seine Natur es ihm schlicht doch verbot einfach willkürlich zu handeln. Für ihn gab es immer ein Abkommen, einen Vertrag den es auszuhandeln oder durchzusetzen galt.
Kelrath spürte jedenfalls, dass die Kette seines linken Armes lose genug nun war, dass er jene durchreißen konnte, wenn er es drauf anlegte.
~ Abi in pace ~

Algarond

Zufrieden bemerkte Kelrath das Brechen des Kettengliedes, noch während der Kyton sich selbst über den grünen Klee lobte. Seine Position unverändert, scheinbar hatte sein Gegenüber ja noch nichts von seinem Befreiungsversuch mitbekommen, besann der Priester sich darauf dem Unhold eine passende Antwort zu geben, um diesen zu beschäftigen und sich derweil die 'Hauptkette' in dem armen Irren näher anzusehen. Die Hilfe des Schattens wurde in keinster Weise kommentiert oder gedankt.

"Ihr sagt also, dass alle kosmischen Gesetze gebrochen wurden und der Teufelsfürst gezwungenermassen hier verweilt? Desweiteren deute ich eure Worte so, dass irgendwo im Hintergrund etwas lauert, dass einem Gott gleichkommt?"

Während er die Worte sprach, formte sich in seinem Geist eine Idee.

"Desweiteren scheint ihr in enger Verbindung zu Brann zu stehen. Wie sieht diese Verbindung aus? Bringt sie mehr Gewinn wie die Freiheit in der Welt der Sterblichen?"

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Durgarnkuld

Der Scharlatan von Teufel schwang ein wenig in seinem provisorischen Thron aus schwarzen Ketten von Metall, wobei Kelrath langsam der Gedanke kam, dass es sich dabei wohl nicht nur um Metall handelte, welches hier bearbeitet worden war, sondern regelrecht die Furcht der Opfer dieses gehässigen Monstrums. Erneut legte das Wesen den Kopf schief, schiefer, ehe mit einem Knacken und Klirren der Kopf einmal rotierte.

Ja, so kann man es sagen.

Er grinste amüsiert auf, so dass Kelrath das deutliche Bedürfnis hatte ihm jenes mit einem kräftigen Hieb auszutreiben, jenes dreckige Grinsen, das sich der Teufel von Balborn entlieh. Kurz hielt er jedoch inne und es wirkte beinahe als würde er auf etwas lauschen, wenngleich der Sharit nichts weiter vernahm als die langsam kraftlosen Schreie des Irren und das fortwährende Klirren jenes mysteriösen Ortes.

Aber wie ich grade bemerke, ist wohl jene Knechtschaft gewichen. Offenbar ist der ferne "Meister" meines Fürsten gestorben. Ich bin gespannt auf das, was nun kommen mag.

Gluckste er. Auf Kelraths weitere Frage hin seufzte er getragen und übertrieben theatralisch.

Der alte Halsabschneider weiß, wie man seine Verträge am Besten aushandelt. Es bringt uns Seelen ein, ja ja, aber weniger Spaß und Freude. Kontinuität eben. Freiheit ... das wäre eine ganz andere Geschichte, mein kleiner Schattenanbeter.

Die Kette aus der Brust des Wahnsinnigen war von gleichem Schwarz, wie der Rest und schien nicht direkt besonders, wenngleich ab und an aus jener ein Stück weiß über das Geflecht von Metall und Angst zu gleiten schien. War dies ein Fetzen seiner Seele, die entwich? Schwer zu sagen, aber es wirkte ... eigentümlich. Gleichfalls schien sich das niederdrückende Rot des Himmels hier stärker zu spiegeln und reflektieren.
~ Abi in pace ~