[Jamie, Leon, Clara, Mia, Elor, Na'riel, Hilda, Del'aila] Fürst der Schatten

Started by Durgarnkuld, 23. Mai 2011, 12:36:42

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Durgarnkuld

So würde Gilon an jene sieben eine Nachricht kommen lassen. Myrelle hatte er ewig nicht mehr gesehen und mer Trisgon war derzeit wohl zu sehr mit seiner Söldnerarbeit beschäftigt, wohingegen ja um Lanar sehr derbe Gerüchte kursierten und jener wohl in Dunkelbrunn gesichtet worden war ... daher beließ er es bei jenen Ausgewählten, denen er vertraute oder zumindest kein Misstrauen entgegen brachte. Seitdem mer Salin auch Raunja für seltsam eingestuft hatte, sparte er ihren Brief vorerst einmal aus, bis er dem auf den Grund gegangen war. Del'aila erhielt aus besonderem Anlass ebenfalls ein Schreiben. Und so ereilte sie jene Nachricht, oder er gab sie ihnen beiläufig in die Hand, sollte er sie vorher einmal in der Drukar sehen.
In sehr sorgfältiger und korrekter Schrift, zweifellos jedoch von der Hand eines Zwergen, stand dann dort folgendes:

Mahal,
Ich bringe wichtige Kunde und Nachricht in jenem Fall, welcher uns dereinst zusammenführte, eben jener Prophezeihung auf dem Marktplatz, welche ein Vampir uns verkündete.
Die jüngsten Ereignisse gaben uns weit mehr Einblick, als wir es wohl gehofft oder gewünscht hätten, daher halte ich es für nötig, dass wir ein weiteres Treffen einberufen, um unser Vorgehen zu besprechen.
Herr de Tyrael und ich kamen zu jener schicksalhaften Nacht in das Bergkloster ein, als wir Feuer an jenem Hort des Wissens bemerkten. Wir eilten sofort zur Hilfe und stellten fest, dass die Priester und Mönche dort, welche die Schriften studierten und bewahrten, grausam gemetzelt worden waren und die Feste in den Bergen verwüstet. Eilig machten wir uns auf, um den letzten Kämpfern beizustehen und die Verletzten und Verwirrten zu versorgen. Dort war es, da wir uns einem übermächtigen Feind entgegen sahen. Sie schienen vom Aussehen her Vampire zu sein, jedenfalls wäre dies meine Einschätzung, welche ich später auch noch untermauern werde. Die Priester dort, selbst die Mächtigsten, hatten erhebliche Probleme mit den Feinden zurande zu kommen, wirkten gewöhnliche, göttliche Zauber nur in geringerem Maße, als erhofft.
Doch letztlich war es ein mächtiger Vertreter unter ihnen, der Herren de Tyrael und mich selbst, sowie alle Priester zu Boden zwang mit einem unweltlichen Gesang, der von ihm auszugehen schien. Mit einem Auflegen seiner Hände, streckte er Herren de Tyrael nieder, ehe er verschwand, wobei anzumerken sei, dass unsere Angriffe ihn bislang kaum verletzt zu haben schienen, selbst die mächtigsten Glaubenszauber waren weniger erfolgreich, als gewöhnlich.
Nachdem wir Herren de Tyrael wieder einigermaßen von jenen Auswirkungen genesen lassen konnten, war Eile geboten, denn ein Feind war in die Bleikammer eingedrungen, worin uraltes und womöglich auch gefährliches Wissen der dunklen Künste, beherbergt wurde. Leider konnten wir den Vampir dort drinnen nicht aufhalten, er konnte einen Folianten an sich nehmen, der zweifellos schwerwiegende Konsequenzen haben dürfte, wenn er in den Händen der Dunklen nun ruht, immerhin haben sie dafür das gesamte Kloster von Grund auf verwüstet und waren selbst der geballten, klerikeralen Macht gegenüber überlegen.

Dies führt mich zu dem Gespräch mit mer Salin, einem gulen mer Dwar, ein Kind Moradins, der ein Veteran der alten Kriege hier noch ist. Zusammen mit seinen Gefährten, hatte er einst im Süden gegen einen mächtigen Vampirfürsten gekämpft, welchen Herr Jast, der heutige Bettler, letztlich niederstreckte. Es soll jener Fürsten noch weitere in den Landen geben und wir haben allen Grund zur Annahme, dass sich einer von ihnen in Fürstenborn oder im Wirkungsradius befindet. Womöglich wurde er vor einiger Zeit mit einem der fremdländischen Schiffe hier her gebracht, vielleicht gelangte er aber auch auf anderem Wege hier her. Mer Salin meinte jedoch auch, dass jener Vampirfürst hier anders agiert, als alle ihm bekannten, daher ist noch weit mehr Vorsicht geboten, als ohnehin schon. Derzeit ist eine wachsende Anzahl jener unglaublich mächtigen Vampire im Hafen des Nachts und scheint sich immer weiter zu mehren. Um letztlich ihrer Herr zu werden, mag jene Prophezeihung der Schlüssel sein. Solange können wir lediglich mit unseren bescheidenen Mitteln ein wenig Hilfe spenden, sollten aber keine Verlautbarung machen, da immerhin ansonsten Panik ausbrechen würde, welche noch mehr Chaos hervorruft. Dennoch sollten von Seiten der Garde Evakuierungspläne oder dergleichen erstellt werden, falls wir zu langsam sind in unseren Bemühungen und der Feind zuvor zuschlägt, was nicht auszuschließen ist.
Die wohl wichtigsten Hinweise erhielt ich jedoch von Herren Tu'rel, auf den uns Herren Calpales Lehrling Nobbel hinwies. Ich konnte ihn ausfindig machen und er stellt sich als ein weiser Verbündeter heraus, dessen Aura jeden Horm übertrifft. Er gehört einem Volk einer fremden Welt an, der Welt Harun, und scheint bereits viele Zeitalter gesehen zu haben. Herr Tu'rel gab mir wichtige Hinweise in der Deutung der Prophezeihung und erzählte von dem Ursprung jener Bedrohung.
Jene nahm ihren Anfang in seiner Welt. Ich versuche grob jene Sage erneut zusammenzufassen:
"Vor ewig zurückliegenden Zeitaltern gebar die Frau Lasb'el auf der Welt Harun zwei Kinder. Zuerst gebar sie Asb'el, die Schöne, die Glorreiche und Glänzende, die, welche der Welt Licht bringen würde, denn die Tage in Harun waren kurz und kalt, die Nächte um so länger und kälter. Das zweite Kind war Basas'el, so schön wie seine Schwester Asb'el, doch, so wie Asb'el mit ihrem goldenen Haar und ihrer braunen Haut ein Kind des Tages war, so war Basas'el ein Kind der Nacht, von blasser Anmut und mit dunklem Haar.
Und so gingen die Jahre ins Land, da Asb'el an Macht und Anmut gedieh und die Tage für Harun länger und wärmer wurden. Haruns Sonne gewann an Stärke und Macht, so wie Asb'el stärker und mächtiger wurde. Ihre Magie spendete Leben und gab den Harunern Frieden und Wärme. Ihr Bruder aber, Basas'el, versuchte sich in den dunklen Künsten und zog sich zurück, denn während Asb'el vom Volk der Haruner als Erlöserin verehrt wurde, verschwand Basas'el nach und nach aus ihren Erinnerungen. Doch auch er gewann an Macht, aber auch an Tücke. Basas'el gab sich jedoch nicht zufrieden mit dem Wissen seiner Welt, denn als er alles in sich aufgenommen hatte, öffnete er Portale in andere Welten und Dimensionen. Bald jedoch musste er feststellen, dass die Bewohner anderer Welten ihm ihre Geheimnisse nicht anvertrauen wollten und so nahm er sie sich mit Gewalt. Er verdunkelte ihre Horizonte, verdammte ihre Bewohner in ewiger Dunkelheit zu leben und lehrte sie die Furcht vor den Schatten. Seine finsteren Geschöpfe, die er aus der Dunkelheit der Nacht erschuf, suchten zahllose Welten und Dimensionen heim, sammelten für ihn Macht, Artefakte, Geheimnisse und Lebenskraft."

"Äonen und Zeitalter verstrichen, in denen die Haruner unbesorgt und erfüllt auf ihrer Welt lebten. Doch nach und nach gewann erneut der Unmut die Oberhand, denn Asb'els Gestalt hatte sich verändert. Ihre Macht war nun so gewaltig, dass ihr Antlitz nicht mehr zu schauen war, ohne sich die Augen zu verbrennen. Auch schenkte die Sonne kein Leben mehr, sondern zerstörte mit ihrer Kraft all das, was Asb'el zu Anfang geschaffen hatte. Felder verdorrten, Seen vertrockneten und Tiere verdursteten.
Die wenigen Weisen zu jener Zeit, denn die Zeiten der Erfülltheit hatten die Haruner viel an Wissen um die Geheimnisse der Vergangenheit gekostet, rieten dem Volk die Macht von Basas'el, dem Zwillingsbruder von Asb'el, anzurufen. Denn allein er seie in der Lage seine Schwester in ihrem Tun zu bezähmen.
Und so erhörte Basas'el das Rufen seines Volkes und erschien ihnen, doch war er eigensinnig geworden und hatte nicht im Sinn, seinem Volk zu helfen. Viele Welten hatte er sich unterworfen, viel Macht und Kraft hatte er gewonnen und nun schien für ihn der Zeitpunkt gewonnen, die Herrschaft über seine Heimatwelt anzutreten.
Und so entbrannte der Kampf zwischen Asb'el und Basas'el und die Welt Harun wurde bis in die Grundfesten erschüttert und selbst die Götter erzitterten, als diese mächtigen Wesen aufeinander trafen. Und der Sturm ihres Kampfes währte Äonen und Zeitalter, in denen das Volk der Haruner starb und litt. Doch dies rührte das Herz von Asb'el, die noch immer, tief in ihrem Innern, mit ihrem Volk verbunden war. Und so schuf sie Portale in ihrer aufkeimenden Güte und in ihrem Mitleid. Doch Basas'el nutzte den Moment der Unaufmerksamkeit seitens seiner Schwester und verletzte sie schwer. Asb'el zog sich aus dem Kampf zurück und die Nacht gewann über den Tag. Aber Asb'els Portale und die Flucht ihres Volkes zogen nun die Aufmerksamkeit Basas'els auf sich, denn er wollte nicht, dass seine zukünftigen Untertanen flohen. Und so schloss er die Portale, um die Flucht seines Volkes zu unterbinden, doch Asb'el nutzte nun ihrerseits die Unaufmerksamkeit ihres Bruders. Sie war zu schwach, um ihm noch eine Wunde zu zufügen, doch opferte sie ihr selbst und entfesselte die Kraft der Welt Harun und ihrer Sonne selbst, um Basas'el auf ewig und ohne Gestalt in ein Gefängnis aus Licht zu sperren.
Und so mag Asb'els Opfer und das ihres Volkes zwar Harun und all seine Geheimnisse vernichtet haben, doch viele Welten, die Basas'el geknechtet hatte, wurden befreit und er, der er die Finsternis selbst in sich barg, wurde auf immer verbannt.
Basas'el aber schrumpfte in Macht, Stärke und Größe, verbrannte zu einem winzigen Punkt an Schatten und Dunkelheit in seinem undurchdringlichen Gefängnis. Doch Äonen über Äonen wuchs der Schatten und Asb'els heraufbeschworenes Licht wurde schwächer und schwächer. Wieder schuf Basas'el sich Dienerkreaturen und tanzte mit ihnen einen immer währenden Reigen der Finsternis, doch hatte er viele Geheimnisse vergessen und viel Macht verloren. Sein Name verlor sich in seiner Dunkelheit, die das Licht schlussendlich erstickte und bis heute wartet er auf den Tag, da er erneut die Welten heimsuchen kann, um ihnen ewige Dunkelheit zu bringen."


Dies ist die Geschichte der Welt von Herren Tu'rel und jene, mit der wir es hier zu tuen haben. Basas'el, wohl jener dunkle Vater, wird in unserer Welt geboren werden und Herr Calpale fungiert als sein Wirt, um hier Fuß zu fassen und unsere Welt zu vernichten. Es scheint dergestalt zu sein, dass wir jenem Wirt, Herren Calpale, das Blut der Prophezeihung abnehmen müssen, um sie zu erfüllen. Jene wurde uns, wie Herr Tu'rel meint, von unseren Göttern gesandt, eine Prüfung und ein Vertrauen in uns, um die Welt, wie wir sie hier kennen, vor dem Schatten der Leere zu bewahren. Daher ist jeder von uns gefordert, sofern er nicht fliehen will. Doch wer mag sagen, ob es bei dieser Welt bleiben würde, wenn wir uns nicht stellen.
Ich bekam von Herren Tu'rel ein Kästchen mitgegeben worin sich die Anleitung zu einem Trank befindet, wie ihn eine fähige Alchemistin wie Fräulein Del'aila brauen vermag, selbst ohne das Wissen seines Volkes. Jene werde ich dann beim Treffen überreichen. Mithilfe jenes Trankes ist es uns möglich für gewisse Zeit mit dem Wirt zu sprechen, wie er einst war. Dann können wir ihm das weltliche Blut abnehmen, denn wenn es zum Schlimmsten kommt und er sich als Fürst manifestiert, so wird er kein sterbliches Blut mehr in sich tragen. Zudem besteht die Möglichkeit, dass er von Schwächen des dunklen Vaters weiß, wenngleich wir dafür und für den Erfolg des Trankes, keine vollständige Garantie haben. Aber wir haben die Hoffnung darauf, daher sollte es einen Versuch wert sein.
Ich werde einmal die Prophezeihung beifügen, wie sie derzeit nach meinem Kenntnisstand bestellt ist:

Höret, Kinder, höret was ich euch nun sage
Denn ich tue kund der Welten höchste Klage

Damit ist die Warnung unserer Götter gemeint, um jenen Schatten aufzuhalten.
Wenn der Wahnsinn in des Fürsten Geist Einlass erhält...
Nach Herren Tu'rel scheint Herr Jast, der einstige Held im Vampirkrieg der Südlande, jener Fürst zu sein. Daher hat sich jener Teil bereits erfüllt.
Wird das bergige Antlitz der Götter gefällt
Zweifellos das Bergkloster, welches von den Vampiren überfallen wurde, daher ebenfalls bereits eingetreten.
So werdet ihr weinen um des Priesters Erben
Bei jenen handelt es sich wohl tatsächlich um die Erben von Priestern, aber ist ungewiss, wann dies eintritt und wohl sind nicht die Priester des Bergklosters gemeint.
Denn sie alle werden in Dunkelheit sterben
Wenn das erste, unschuldige Leben durch eure Hände verloren
Die Finsternis wird in eurer Mitte von neuem geboren

Darin bin ich bislang unsicher, jedoch denke ich, dass Herr Calpale, als der Wirt des Schattens, jene Finsternis in unserer Mitte war. Vielleicht ist aber auch der Hort an Vampiren unter uns gemeint, dies ist noch zu prüfen.
Wenn des ersten Tempels Dach stürzt ein
Des Dunklen Herz wird niemals mehr rein

Herr Tu'rel denkt hierbei wohl an altseldarische Tempel, welche mir nicht bekannt sind. Aber es handelt sich vermutlich um wirkliche Tempel, keine einfachen Ritualplätze, daher sollten wir die Bewohner weiterhin dazu befragen.So höret nun der Götter Worte
Bringt den jungfräulich silbernen Schwan zum dunklen Orte
Denn Sterben muss er aus freiem Willen

Der Schwan scheint ein Geschlecht von Silberschwänen zu sein, jedoch eher metaphorisch gesprochen, handelt es sich dabei wohl um Hurm oder andere, humanoide Völker, welche nicht aus Seldaria stammen, wie Herr Tu'rel annimmt. Sie sind wohl dereinst hierher eingewandert. Ich rate daher an einmal die Studien über das Portal und seine Ankömmlinge zu durchsuchen, um vielleicht darin Hinweise zu finden, ob jemand hier ankam, auf den eine solche Beschreibung passt. Auch wird es schwierig zu überzeugen eine Jungfrau jenes Geschlechtes zu überreden sich freiwillig zu opfern ... aber Opfer müssen zuweilen gebracht werden, wie es ein Held für sein Volk, seinen Glauben und seine Lieben tut. Wir müssen jene Jungfer überzeugen, denn sonst wird unsere Welt hier vergehen.
Das Herz des Blutsäufers muss der Flammen Durst stillen
Wenn das Feuer an des Schattenfürsten Blute zehrt
So wirde dem dunklen Vater auf dem dunklem Throne der Einlass verwehrt.

Das Herz des Blutsäufers gehört zweifellos einem der Vampire, was jedoch schwierig wird, da nach meiner Erfahrung ihre Körper zu Staub vergehen, wenn man sie tötet. Es wird ein kniffliges Unterfangen.
Zudem können wir wohl erst an jenem dunklen Orte das Blut des Schattenfürsten an uns nehmen, wenn Schwan und Herz beisammen sind und dem Feuer dann übergeben werden, um den Dunklen Vater aus unserer Welt zu treiben.

Dies sind meine bisherigen Erkenntnisse dazu. Daher bitte ich um ein weiteres Treffen, welches wir zur Sicherheit am Besten wohl im Tempel von Fürstenborn abhalten sollten, um zu beratschlagen und die nötigen Schritte einzuleiten.

Gezeichnet,
Gilon Axtmeister, aus dem Klan der Axtmeister, Darsamkuldar de Moradin, Morndintelor und Tempelgardist durch then Waltrauds Gnaden
~ Abi in pace ~