Tanze im Mondlicht, bekämpfe das Übel mit Stahl

Started by Quilene, 05. Juli 2006, 18:56:14

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Quilene



Sie hatte sich die Lichtung lange ausgesucht. Wenn der Mond richtig stand, erhellte er sie beinahe wie am Tage, zumindest kam es ihr so vor. Nein, nicht wie bei Tage. Die Sonne schmerzte noch in den Augen, manchmal zumindest. Niemals hatte der Mond dies getan, so lange sie zurück dachte.

Frei war sie von Steinen und Ästen, die im Weg liegen könnten, frei war der Weg zum tanzen.

Dennoch betrübte es ihr Herz, dass sie alleine tanzen würde in dieser Nacht, ohne ihre Schwestern, denn alleine war sie hier.

Ohne Hast legte sie ihre Kleidung ab, die Rüstung und die Taschen... auf einem Tuche hatte sie Fleisch und einige Waldfrüchte bereit gestelt, ein eher karges Mahl, doch ging es nicht besser, erwartete sie doch auch keine Gäste oder bedürftigen.

Ein wenig war es schon ironisch... sie, die die Tradition, fremden Elfendörfern Nahrung zu bringen, gerne mit ihrne Schwestern aufrecht erhalten hat, war nun selber alleine und brauchte eigentlich selber Nahrung, war es doch schwer etwas zu jagen ohne einen Bogen.

Ihr Blick legte sich wieder auf die Lichtung, auf den Mond, und die Strahlen, die er auf den würzig duftenen Waldboden schickte. Mit einem Handgriff öffnete sie ihre Haare, ließ sie über ihre Blöße fallen, und nahm dann die lange, schlanke Klinge in die Hand.

Viele Dienste hatte diese ihr schon erwiesen, in nicht gerade wenigen Scharmützeln stand sie ihr bei, und bei ebenso vielen Tänzen hatte sie sie dabei gehabt, der Dunklen Maid zur Ehre.

Ihre Gedanken schweiften wieder ab, hatte sie doch keine Ahnung, wo diese Welt sei, dieser Ort.. war es ein Teil von Toril? War es eine völlig andere Ebene? Innerlich schalt sie sich selber dafür, der Priesterin nicht genau zugehört zu haben, als sie von Portalen und Ebenen sprach. So quälte sie vor allem eine Frage:

Konnte ihre Herrin, die Dunkle Maid, konnte Eilistraee sie hören?

Leise stimmte sie den Gesang an, den sie schon zwei mal gesungen hatte, seit sie hier angekommen war, doch sang sie es diesmal nicht in dem Dialekt, der ihr so schwer fiel, sondern benutzte die Worte, die sie zuerst benutze, mit nur dem einen oder anderen Lehnwort aus der Sprache der Tel`Quessir.


z'orr doeb d'lil oloth, ku'lam wund l' ssussun.
shar'tleg dosst jindurn ulu l' Anulo, dosst
Tel`Quessir ditronw.
lil'alure wun l' taur, sundu xuil l' su'aco.
phlyle dosst k'lar wun l' isilme wund 'anonen lu' lorugen.
tlu'og dosst z'ress ulu l' ussen wun ssrig'luin, xonathull verin xuil skikudis. valm wun l' tah, ulu nau byr phraktos harl'il'cik.
duul'sso dosstan dal l' phindar wund lu' l' phindar xuileb.
ninta vlos morfethen ditronw, inbal nau guu'lac.
khaless wun dosst dalninin, tlu'og dosst ssivah ulu ninta linath.
p'wal er'griff ul'naus l' yibin ph' morfel gareth.


Langsam ebbte der Gesang ab, nur ein leises Summen blieb. Während dessen schritt sie in die Mitte der Lichtung, die Klinge erhoben, udn begann summend ihren Tanz.

Und noch immer spukte ihr diese eine Frage im Kopf herum... Konnte die Göttin sie hier überhaupt sehen, oder war sie vollkommen alleine...?











[ungefähre Übersetzung:
Titel: Tanze im Mondlicht, bekämpfe das Übel mit Stahl

Lied:
"Steig auf aus der Finsternis, laß ins Licht dir helfen.
Sieh hinauf zum Himmel, dem Gebrutsrecht der Elfen.
Tanze im Wald, sing mit der Brise
Nimm im Mondschein deinen Platz ein auf der Wiese.
Gib deine Kraft den Bedürftigen; bekämpfe das Böse mit Stahl.
Schließ dich der Jagt an, andre Götter kennen keine Moral.
Befreihe dich vom Monster in dir und an dir dran.
Ihr Blut wäscht dich rein, zweifle nicht daran.
Vertrau deinen Schwestern; in ihr Lied stimme ein.
Schließ den Kreis, auf dass die Schwachen stark werden sein."]
Elyrien - Die Königsblut Saga


Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
weitergehen, suchen nach dem, was mich am Leben hält,
bin damit nicht allein und werd' es nie mehr sein.

Rauvyl Rilynarn
Hatte den Willen meine Sinne zu verlieren,
zumindest alles zu probieren, diesen Fall zu riskieren,
hatte Grenzen getestet und lieben gelernt,
meine Ziele erreicht und mich von ihnen entfernt.

Quilene

Man hatte ihr selbstlos geholfen, brachte ihr einen Bogen und Pfeile, Feuerstein und eine Felldecke. Ein Schutz vor der Nässe und Kälte, und die Möglichkeit zu jagen.

Nicht vollkommen verloren war sie nun in der Wildnis, konnte sich endich um andere Dinge kümmern als das eigene Überleben.


Zu erst schoss sie ein Reh. Wie leicht es doch war, wenn man einen Bogen hatte, und wie unmöglich, wenn man nur ein Schwert hatte.
Rasch liss sie den Bogen fahren, griff nach dem kurzen Messer und machte sich an die Arbeit.

Die Innereien den Wölfen. Der Kopf den Würmern. Das Fell rasch aufgespannt zwischen den Ästen. Das Fleischt zurechtgeschnitten und in den ohnehin blutigen Tuchbeutel, der schon viele Krabben beherbergte.
Eben so, wie es ihre Schwestern ihr zeigten. Eben so, wie sie es gelernt hatte. Eben so, wie sie es selber getan hat.

Sie Ärgerte sich leicht, dass sie nicht genug Salz hatte, um zu Pökeln und das Fell zu bearbeiten... aber hielt es nicht lange an, dachte sie doch daran, was sie vorhatte.

Rasch entfernte sie sich von der Stelle, um den Aasfrssern nicht im Wege zu sein, keinen Futterneid aufkommen zu lassen, und suchte ihre geschützte Stelle auf. Ein Feuer wurde entzündet, mit Hilfe des neuen Werkzeuges ging es viel leichter von der Hand als mit dem Stöckchen, mit welchem sie rieb.

Das Fleisch wurde aufgespiesst und gebraten. Wilder Knoblauch und Thymian, welchen sie fand, benutzte sie zum würzen. Wiederum ärgerte sie sich leicht, dass ihr Dinge fehlten, doch wer nahm schon sein Wekrzeug zur Nahrungszubereitung mit in den Unterberg...?

Auch diesen Gedanken schob sie fort, weit fort, und kümerte sich um ihre Arbeit.

Doch wollten ihre Gedanken dennch nciht bei ihr bleiben. Viel war geschehen. Ein Magier hätte sie beinahe attackiert... Der Blinde nannte seinen Namen, und er war Düsternis, wegen eben dieser um ihn herum.

Der Mensch wollte mit ihr essen, kannte keine Scheu vor ihr, was ihr noch immer unheimlich war... doch auch er half ihr, schützte sie vor einer Entdeckung durch eine andere Menschenfrau.

Der Elf, der die andere Sprache sprach, war auch dabei, schien noch immer nicht ganz zu verstehen, was vor Jahrtausenden geschah, und kannte ebensowenig Scheu vor ihr. Immerzu sprach er von Ratten und dem Rattenkind, was sie nicht verstand, aber hinnahm.

Und die Schwerttänzerin... sie musste lächeln. Viel hatte sie erlebt, viel hatte sie erzählt, und dennoch schien sie ihr so jung...

Ihr Lächeln wurde leicht nachdenklich. War es Absicht, dass sie so viel davon sprach, den Bedürftigen zu helfen, aber Ihr nicht half...? Oder hatte sie es nicht gemerkt, dass Quilene so dringend Hilfe bruchte...? Alleine im Wald, ohne eine Möglichkeit zu jagen, ohne ein ZElt, oder auch nur eine Decke. Hätte Quilene es ihr sagen sollen...?

Das Fleisch wurde gewendet, die Schultern gezuckt. Sie würde sehen, ob ihre Glaubensschwester sie jemals "Schwester" nennen würde.
Elyrien - Die Königsblut Saga


Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
weitergehen, suchen nach dem, was mich am Leben hält,
bin damit nicht allein und werd' es nie mehr sein.

Rauvyl Rilynarn
Hatte den Willen meine Sinne zu verlieren,
zumindest alles zu probieren, diesen Fall zu riskieren,
hatte Grenzen getestet und lieben gelernt,
meine Ziele erreicht und mich von ihnen entfernt.

Quilene

Sie öffnete die Augen. Sie war noch immer in ihrem Zelt. Leise seufzte sie. Der Traum, den sie in ihrer Meditation hatte, war so schön gewesen.

Sie war wieder in Weilerbach gewesen, bei den ganzen Menchen und Elfen und Halbelfen und Halblingen und... waren es auch Gnome gewesen dort...? Und Zwerge, ja, der Zwerg, mit dem sie getanzt hatte... mit einem Zwerg.

Sie war mitten unter ihnen, doch war es diesal kein Kostümball. Und dennoch hatte niemand Angst vor ihr, niemand zog seine Klinge, nein, es wurde einfach weiter getanzt, gelacht und gesungen.

Es gab süßen Wein und großen Kuchen, belegte Brote und Saft, udn viel mehr Köstlichkeiten, als dass es die Dunkelelfe sie alle probieren konnte.

Es war wunderschön, unter Leuten zu sein, akzeptiert zu werden, ja, sogar vieleicht ein wenig bewundert.

Vor allem gefiel er eines...: Sie war nicht mehr allein.



Doch der Traum war vorbei, das Fest war vorbei. Die Demaskierung hatte sie fort getrieben. Und nach dem Aufwachen war sie wieder allein in ihrem Zelt.


Vorsichtig krabbelte sie heraus in die Nacht, sah hinauf zum Mond. Er leuchtete wieder hell. Rasch ging sie die Runde, sah sich die Felle an, welche in den Bäumen hingen, aufgespannt auf kleine Äste, auf dass sie trocknen konnten. Sie überprüfte die Spannung, fluchte stumm, dass sie kein Salz hatte, und packte dann ihre Sachen. Den Bogen, den sie von Düsternis bekommen hatte. Pfeile für den Köcher.

Vielleicht traf sie in dieser Nacht sogar einen ihrer Handvoll Freunde, die sie gewonnen hatte... vielleicht machte sie sich auch einen neuen.

Jede Nacht war voller Überraschungen. Jede Nacht war voller Freude. Wenn man nur wollte.
Elyrien - Die Königsblut Saga


Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
weitergehen, suchen nach dem, was mich am Leben hält,
bin damit nicht allein und werd' es nie mehr sein.

Rauvyl Rilynarn
Hatte den Willen meine Sinne zu verlieren,
zumindest alles zu probieren, diesen Fall zu riskieren,
hatte Grenzen getestet und lieben gelernt,
meine Ziele erreicht und mich von ihnen entfernt.

Quilene

Es wird immer schwerer hier allein zu sein.
dieses Gefühl der Leere, ich fühl mich so allein.
Doch aus der Dunkelheit, weswegen ich hier bin an diesem Ort.
Kommst du daher, trocknest meine Tränen hinfort.
Ich weiss nicht, warum ich traurig bin, ich weiss nicht warum ich Angst habe.
Ich sage mir, alles ist in Ordnung, es gibt keinen Grund und keine Klage.

Denn ich bleibe hier für dich.
Elyrien - Die Königsblut Saga


Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
weitergehen, suchen nach dem, was mich am Leben hält,
bin damit nicht allein und werd' es nie mehr sein.

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Hatte den Willen meine Sinne zu verlieren,
zumindest alles zu probieren, diesen Fall zu riskieren,
hatte Grenzen getestet und lieben gelernt,
meine Ziele erreicht und mich von ihnen entfernt.

Quilene

Sie saß im Gras vor ihrem Zelt, noch immer besudelt von ihrem eigenem Blute und dem Saft dreier Spinnen, welche sie beinahe getötet hatten.

Arilyn, die Priesterin der Dunklen Maid, so dachte sie zumindest, hatte sie gerettet im letzten Moment.

Sie dankte ihr, lächelte ihr Entgegen, in der Hoffnung, dass sie die Dunkelelfe befreien würde von den Schmerzhaften Wunden der Spinnen, erzählte ihr davon, dass sie herausgefunden hatte, wo die Spinnen herkamen... doch dann traf sie der erste Schlag.

"Ich habe lange nichts von dir gehört oder gesehen."

Hörte sie da einen Vorwurf heraus...? Sie konnte doch nichts dafür, hatte sie doch geschworen, auf den Ort aufzupassen, konnte nicht zum Turm kommen. Geschockt und verzweifelt versuchte sie sich zu erklären, kämpfte mit ihren Wunden. Die Priesterin sprach Worte, die sie nicht wirklich verstand, die keinen Sinn ergaben für sie.

"...die Silberne Maid nicht mehr zu mir sprach"

Es rauschte in ihren Ohren.. sie konnte nicht fassen, was sie hörte. Wie konnte Eilistraee Arilyn verlassen..? War sie nicht eine Schwerttänzerin in ihrem Namen? Eine Auserwählte unter den Priesterinnen? Sollte sie die Barmherzigkeit ihrer Göttin überschätzt haben...? Nein, unmöglich, Eilistraee erbarmte sich derer, die großes Leid über die ihren gebrahct haben, führte sie zurück auf den Rechten Pfad. Zurück ins Licht. Das war Quilenes Überzeugung. Daran hielt sie sich fest.

"Ich war es. Es kam zu viel in mir hoch, das Erinnerungen weckte. Zu viel, was mich von ihrem Pfad weg führte. Sie hat mir vergeben, als ich ihr entsagte. Ich war nicht mehr würdig, ihr zu dienen und mein Weg ist nun ein anderer"

Nicht würdig ihr zu dienen...? Fort von ihrem Pfad? Die Dunkelelfe verstand nichts mehr, sah zu der verlorenen Schwester hinauf, denn sie stand noch immer mehrere Meter über ihr, näherte sich nicht. Die ersten Tränen liefen Quilenes Wangen hinab, als sie sich fallen ließ, keine Kraft mehr hatte zu stehen, weder Körper noch Geist. Mitten unter die Leichen der Spinnen, welche um ihren Zeltplatz lagen. Die Leitsätze der Eilistraee, die Worte, der Tanz, der Gesang... hatte all dies keine Bedeutung mehr? War all dies nun ohne Wert? Fort von ihrem Pfad, fort vom Pfad der Harmonie und des Tanzes? Fort davon anderen zu helfen?

Sie verstand es nicht. Wie konnte man sich von der Dunklen Maid abwenden? Sie liebte ihre Töchter doch alle, Quilene ebenso wie Arilyn.
Sie spürte, wie sie schwächer wurde, die Wunden, die von den Spinnen gerissen wurden, und das Gift, taten ihr bestes, um sie zu schwächen. Kurz verschleierte sich ihr Blick, und als sie wieder sehe konnte, stand Arilyn vor ihr, ein heiliges Symbol des Corellon Larethian in der Hand. Der Schmerz ging... die Schwäche ging... aber sie ließen eine Leere zurück in ihr.

Und auch Arilyn ließ sie zurück, denn die Priesterin entfernte sich so rasch, wie sie gekommen war. Keine Umarmung... keine Geste. Quilene fühlte sich verloren, alleine.
Sie sagte ihr, dass sie ihre Entscheidung nicht versteht, aber respektieren würde.

"Es war nicht allein meine Entscheidung. Aber wenn die Götter uns rufen, dann ist dies etwas höheres, gegen das wir uns nicht..."

Quilene hörte nicht mehr zu... hatte Corellon Larethian Eilistraee die Priesterin geraubt? War er ein kalter Verführer, der seiner eigenen Tochter das Kind raubt, um es zu seinem eigenen zu machen? Geschockt fragte sie nach, doch die Priesterin konnte ihr nicht helfen, sprach davon, dass sie ihren Glauben verloren hatte.
Wieder konnte die Dunkelelfe es nicht verstehen, konnte nicht verstehen, wie man seinen Glauben verlieren konnte.

Das Gespräch drehte sich im Kreis, die Priesterin warf ihr vor, dass sie niemand gefragt hätte, was ihre Wünsche und Träume waren, udn schliesslich gab sie zu, dass sie nicht sagen wollte, warum sie Eilistraees Pfad verlassen hatte.

Die Dunkelelfe fand sich am Ende ihrer Kräfte, als sie schliesslich ging.
Sie saß im Gras vor ihrem Zelt, noch immer besudelt von ihrem eigenem Blute und dem Saft dreier Spinnen, welche sie beinahe getötet hatten.

Und auch Quilene selbst fand noch genug Funken Verstand, um ihren Ritualplatz zu verlassen, für ein paar Stunden, um sich einen anderen Ort zu suchen, um sich zu sammeln... denn nun von Spinnen überrascht zu werden, wäre ihr Tod gewesen.

Und so ordnete sie ihre Gedanken, ihre Pläne, vollkommen neu. Nun war sie alleine. Wirklich alleine. Keine Glaubensschwester. Kein Glaubensbruder. Keine Priesterin, die ihr mit Rat und Tat bei stand. Keine Schwerttänzerin, mit der sie tanzen konnte.

Trotzig schob sie ihr Kinn vor. Was änderte es? Dann musste sie sich eben alleine durchschlagen. Viel hatte sie erreicht. Viel mehr konnte es noch werden.
Sie würde wieter tanzen und singen. Sie würde weiter Harmonie versuchen den Leuten zu bringen. Und sie würde weiter die Wilde Jagt auf die bösen Kreaturen der Gegend führen. Sie lachte auf. Wenn keine Diener der Dunklen Maid bei ihr waren, dann würde sie dies alles mit anderen tun. Und damit dennoch ihrer Göttin dienen.

Und wer weiss... vielleicht würde sie ja bald einen neuen Glaubensbruder haben. Sie schmunzelte. Ja, warum auch nicht. Es war eine neue Chance. Die letzte Nacht hatte es gezeigt.

Mit Trauer blickte sie in die Zukunft... aber auch mit einem Lächeln.
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Quilene

Es waren Drow in der Gegend. Nun war es offiziell.

Sie war ihnen begegnet. Es war erschreckend, wie viel sie über ihren Glauben wussten. Ungewöhnlich viel. Mehr als die meisten Elfen. Ob die Priesterschaft hier das Wissen nicht zerstörte, als Ketzerschriften, wie in so vielen anderen Städten der Drow? Was hatte der Magier gesagt..? Prinz von.. Mizzrym...? War es dies? Ein Haus aus Menzobberanzan? Hatte sie es richtig verstanden?

Das alles machte keinen Sinn. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Mit Verständnis denen gegenüber treten, die zuvor von nicht gerade Harmnischen Dingen sprachen, und damit vielleicht es erreichen, dass sie gerettet werden konnten...? Oder auf Nummer sicher gehen, und ihre Freunde beschützen?

Sie war keine Priesterin, und sie war erst recht nicht Qilue... sie musste so etwas niemals entscheiden. Doch nun musste sie es. Und sie war vor der Entscheidung fortgelaufen.

Dann fasste sie ihre Klinge fester. Sie war eine Kämpferin. Eine beschützerin. Sie bekämpfte da Böse mit Stahl. Bevor es noch mehr Schaden anrichten konnte. Und das war es, was sie tun sollte.

Wenn sie meinten, sie könnten ihren Glauben ausnutzen, zu ihrem Vorteil, dann sollten sie lernen, dass sie keine Pazifistin vor sich hatten. Nein, ganz und gar nicht. Klingen waren scharf.
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Quilene

Sie beobachtete den Weg der Sonne, wie sie über den Himmel wanderte.

Im Schatten des Höhleneinganges stand sie, die Kaputze abgenommen, und lächelte in das Licht. Wie sagte Düsternis immer?
Wende dein Gesicht der Sonne zu, und du lässt den Schatten hinter dir.

Ein kluges Wort. Ein sehr kluges Wort.

Die letzten Tage waren Ereignisreich. Die Jagd auf die Orks musste sogar unfreiwillig unternommen werden, so zahlreich waren sie geworden. Doch Trommlar und sie hatten sie besiegt. Dann war plötzlich dieser Hin aufgetaucht... irgendwie artete es immer im Chaos aus, wenn ein Hin auftaucht.

Hinter ihr ein Drow... ein Assassine, wie sie später erfuhr. Seine Klinge in ihrem Rücken... er hätte sie sicher meucheln können, wenn er es gewollt hätte. Im ersten Augenblick. Doch er wollte sie mitnehmen, wohin auch immer.

Doch Trommlar, der Halbork mit der lauten Stimme, konnte ihn genug ablenken, und vielleicht sogar einschüchtern, dass si sich losreissen konnte, er nicht zustach, und dann floh.

Augenscheinlich konnten sie Quilene immer wieder finden.

Ihren Mut zusammen nehmend machte sie sich daran, ihren "Freund" unter den Spinnenküssern zu treffen.

Sie traf ihn, wo sie mit ihm gerechnet hatte. Womit sie nicht rechnete, war die Tatsache, dass augenscheinlich die halbe Drowbevölkerung Seldarias an diesem Ort sich treffen wollte.

Ein guter Zeitpunkt, um ihre Fähigkeiten als Schleicherin auszubauen... so dachte sie zumindest. Ganz unentdeckt blieb sie allerdings nicht... doch dies sollte ihr zum Vorteil gereichen...


Ein paar Gespräche später war sie nicht mehr alleine... und hatte zwei neue Schützlinge, die sie vor allen Gefahren der Oberfläche schützen wollte. Gefahren, die die beiden vielleicht nicht einmal kannten...
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Quilene

#7
Ausgestreckt unter ihrer Decke liegt sie des Nachts, unruhig und nicht in der Lage in Meditation zu verfallen.

'che, dalharil, shlu'ta dos nym'uer uns'aa? Ph' dos dro? Usstan tlun ves ezsakil bauth dos. Qualla, telanth ulu uns'aa, ussta ssinjin lotha dalharil. Qualla...

Diese Stimme, in ihrem Kopf... sie wusste sofort, es war ihre Mutter. Sprach mit ihr aus der Heimat. Sie kannte diesen Zauber, sie wusste, dass sie genau fünfundzwanzig Worte hatte, um zu antwrorten.


Mutter! Mutter, es geht mir gut! Ich bin in einem fernen Land, aber ich habe viele Freunde gefunden. Und zwei andere Iythiiri, die mich brauchen.

Dann war die Verbindung fort.

Vith!

Sie hatte kostbare Worte verschwendet, nicht nachgedacht... sie lauschte in die Stille der Nacht... und wartete darauf, dass ihre Mutter sich weider meldete, denn diesen Zauber beherrschte die junge Dunkelelfe nicht...
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Quilene

"Gi, lotha dalharil... dos h'ros zighen lu'oh Usstan satiir, nin, nindel Usstan zhaun dos ph' dro. Lu'oh doer dos ph' tarthe dal uns'aa?"

Erneut die Stimme ihrer Mutter in ihrem Kopfe, einen Tag später. Wie Quilene sich freute, dass sie wieder von ihr hören konnte. Wie sie sich freute, dass sie ihr sagen konnte, wie es ihr ging, was sie erlebte. So sehr hatte sie dies vermisst.

Ihre Mutter hatte Eilistraee oft um diesen Zauber gebeten in ihrem nächtlichem Gebet, so dass sie ein wenig länger sprechen konnten... und Quilene wählte ihre Worte weiser als beim letzten male.

Doch zu bald waren auch diese schönen Momente vorbei, und ihre Mutter schwieg wieder.

Dennoch war dieser Tag ein sehr Glücklicher für die Dunkelelfe... denn sie fühlte sich nun nicht mehr alleine.
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Quilene

Eine Schwester verloren... eine Schwester gewonnen... so spielte das Leben.

Mit einem zufriedenen Lächeln konnte sie zum Mond sehen, von ihrem Zelt aus. Die Äste versperrten den direkten Blick darauf, auf den abnehmenden Mond, aber dennoch konnte sie ihn sich gut verstellen.

Ihre neue Schwester lag neben ihr im Zelt, hatte bei ihr Schutz gesucht. Vertraute Quilene augenscheinlich immer mehr.

Leise summte sie ein kleines Lied, wie um die Dunkelelfe weiter in den ruhigen Schlaf zu bringen, bevor leise Worte ihre Lippen verliessen.


ji farjali lu' sel, Usstan kyorl l' vassnti lotha solen

Dorn zuch tlu gaer, Dorn zuch tlu gaer ulu nym'uer dosst kaztirth

Usstan eszak whol dos 'zil Usstan lor wund l' ulin

ssinssrin mir dos, ji doer, wun ussta da'rex

ssinssrin ulu satiir dos lu' ser dos dal jivviim

Usstan zhaunau... Usstan zhaunau dal l' kre'j nindel dos gumash olplynir ussta xukuth


Und so singt sie ein leises Schlaflied für das ungeborene Kind, einen Arm um Div'inidias Bauch...
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Quilene

Es gab etwas, was an der Dunkelelfe nagte.
Es nagte an ihrem Gewissen.
An ihrem Herzen.
An ihrer Seele.
Und an ihrem Verstand.

Nicht oft hatte sie die Zeit darüber nachzudenken, doch ab und an schlich sich der Gedanke in ihren Kopf, insbesondere, wenn sie mit Div'inidia von Vertrauen sprach.

Ein Vertrauen, welches sie enttäuscht hatte. Ein Vertrauen, welches sie gebrochen hatte. Nicht ausgenutzt, nein, und es steckte keine Böse Absicht dahinter.

Und doch nagte es an ihr. Zu sehr wünschte sie sich, sie könnte mit ihrer Mutter darüber sprechen. Denn ihre Mutter machte niemals Fehler. Sie war wirklich perfekt, eine Priesterin der Dunklen Maid, eine Heilige, in ihren Augen, nur übertroffen von der Frau, nach welcher Quilene benannt wurde.

Sie würde wissen, was zu tun wäre, ihr wäre dies niemals passiert, und ihr wäre noch ein Weg eingefallen, welcher perfekt gewesen wäre, bei dem niemand verletzt worden würde und alle glücklich wären.

Doch so sehr ihre Mutter ihre Tochter auch liebte, so hatte sie dennoch auch wichtige Aufgaben, die ihre Aufmerksamkeit verlangten, so dass sie keinen neuen Kontakt mit ihr aufnehmen konnte... oder zumindest hoffte Quilene, dass es daran lag, und nicht daran, dass ihrer Mutter etwas geschehen war.

Und so sehr die junge Dunkelelfe ihrer Mutter auch nacheifern wollte, dennoch kam sie niemals an sie heran, denn sie war keine Priesterin, sie war nicht perfekt und sie hatte Fehler über Fehler gemacht, und wusste keinen guten Ausweg.

Und so musste sie weiter damit leben... und hoffen, dass es ein gutes Ende nehmen würde. Irgendwie. Irgendwann.
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Quilene

Ganz konnte Quilene es noch nicht fassen, was sie erlebt hatte, bevor sie sich zur Ruhe begeben hatte.

Nun lag sie dort, in ihrem Zelt, und rührte sich nicht, obwohl ihre Ruhephase vorbei war. Dachte darüber nach.

War es klug gewesen, war es logisch gewesen, war es irgendwie zu erklären?

Die Antwort war klar: Nein.

Sie wollte keinen Keil zwischen jemanden treiben. Stattdessen war sie der Lebendige Keil. Oder die vollendete Lösung in ganzer Harmonie und Liebe. Doch was es werden würde, lag nun in den Händen von Div'inidia und Sszirahc. Was sie daraus machten, war ihre Sache.

Leise seufzte die Dunkelelfe. Nein, so einfach kam sie da nicht heraus. Sie konnte die Verantwortung für ihre Taten nicht einfach auf jemand anderen schieben. So einfach war es nicht. Nein, sie würde sich nicht davor drücken, so einfach es auch erschien.

Auch ihre Mutter würde dies nicht tun. Auch wenn sie wiederum diesen Fehler nicht begangen hätte. Oder die beiden davor.

Sie schmuzelte. Fehler... bei solchen Erlebnissen von Fehlern zu sprechen war eigentlich mehr als unverschähmt, eigentlich eine Beleidigung. Nein, es waren keine Fehler. Es waren... es waren Gefühle. Gefühle wider der Logik.

Quilene richtete sich auf. Sie war noch nie ein Wesen der Logik, sondern mehr ein Wesen des Gefühls gewesen. Vielleicht würde ihr Weg ja doch noch zum Ziel führen.... und zu einem guten Ende.
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Quilene

Die Jagd war vorbei. Viele Strapazen hatten sie und die Gruppe auf sich genommen, doch sie schien ein Erfolg gewesen zu sein.


Die Dunkelelfe hatte Recht behalten. Die Spinnen hatten sie gejagt, hatten ihr aufgelauert wegen dem, was sie war. Eine Drinne hatte sie angeleitet, im Namen der Spinnenkönigin. Im Namen Lolths, der Mutter Eilistraee, Verderberin ihres Volkes. Der Falschen Geliebten Corellons, dem Vater Eilistraees.

Ja, vielleicht hatte sie tatsächlich recht. Lolth jagte sie. Malar, der Bestienlord, jagte im Wald mit seinen Blutwölfen, Blutfalken und Blutratten in der Stadt.

Schon lange hatte sie prophezeiht, dass diese beiden Götter oft gemeinsam vorgingen, sich verbündeten gegen ihre Feinde. Und wenn diese beiden gemeinsam vorgingen, war Ghaunadaur, der Gott der Schleime nicht fern. Das Elementare Böse fühlte sich angezogen von einem Bündnis finsterer Götter. Niemals war er Teil eine Bündnisses, niemals war er eingeladen worden.. er war einfach da. So hieß es in den Legenden.

Und so würde sie die Augen offen halten, offen halten nach den Wölfen, den Falken und... und nach dem Dienern des Älteren Auges.

Doch auch etwas anderes beschäftigte die Dunkelelfe. Die Drinne hatte überelebt. Und sicherlich würde sie Rache schwören. Oder war es ein Mann gewesen... sicher war sie sich nicht mehr.

Das Ding wollte ihren Tod. Als Opfer für Lolth. Ihr Tod sollte ihn reinwaschen. Gerne würde sie dem Ding die Erlösung geben, dass es verdiente. Wenn nicht durch Vergebung, dann durch den Tod. Ja, so wie das Ding nicht aufgeben würde, die Dunkelelfe zu jagen, so würde diese nicht aufgeben, das Ding zu jagen. So seltsam es auch klang,a ber sie würde für den Frieden kämpfen. Mit aller Gewalt, wenn es sein musste.

Was sie wiederum zu einem anderen Gedanken brachte... Das Ding hatte von Verrat gesprochen... Div'inidias Verrat an allem, was Quilene heilig war. Sollte es stimmen...? Nein, es wäre dumm gewesen von der Drinne es zu verraten, wenn dem so wäre. Oder kämpften sie beide, mit ungleichen Mittel, um das selbe Opfer, das Opfer Quilenes?

Nein, auch dies machte keinen Sinn. Div'iidia hatte mehr als genug Möglichkeiten gehabt, die Mondtänzerin zu töten, zu opfern, zu vernichten. Viel zu viele, aber Quilene vertraute ihrme Gefühl und dem, was sie sah. Ihre neue Schwester im Glauben hatte sich zu sehr den verhassen Gefühlen der Spinnenkönigin hingegeben. Der Liebe. Dem Vergeben. Der Harmonie. Nein, sie würde niemals rückfällig werden. Und wenn doch... dann wäre es nun zu spät.

Wenn sie nun mit dem Gift des Misstrauens in Berührung kommen würde, würde es sich schneller ausbreiten und damit die junge Dunkelelfe von Quilene entfremden.. nein, die musste ihr Vertrauen schenken. Denn nur so konnte ihr Leben sich ändern.

Was sie zur nächsten Sache brachte... Sszirahc... er war Eifersüchtig. Auf wen eigentlich...? Auf Quilene...? Auf Div'inidia..?

Wie auch immer, es war ihre Schuld, aber sie wollte es eigentlich nicht anders. Vielleicht könnte sie mit einem Gespräch mit dem kleinen Drowmann alles klären. Sie würde es einfach versuchen. Wäre doch gelacht!

Sie seufzte leicht... wenn sie doch nur da wäre... Arylin... die Priesterin Eilistraees... doch sie war fort. Nun war sie nur noch die Priesterin Corellons... und nicht mehr für Quilene zu erreichen.
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meine Ziele erreicht und mich von ihnen entfernt.

Quilene

Erschöpft fiel Quilene ins feuchte Laub. Gerade eben hatte sie die blutigen Reste der Geburt fortgeschafft, hatte dem Paar Zeit für sich gegeben.

Sie fühlte sich unglaublich schwach, ihre Hände und Knie zitterten. Es war so knapp gewesen. So unglaublich knapp. Es hätte so viel passieren können, von Räubern, über andere Drow, bis zu Blutwölfen. Von Komplikationen wie ein Blutsturz, die falsche Lage im Mutterleib oder einfach die Lebensunfähigkeit des Kindes bis zu der Unfähigkeit der Geburtshelfer.

Doch alles war gut gegangen. Die ganze Zeit hatte sie dem Paar (und sich selbst) eingeredet, dass alles gut laufen würde, dass sie Ahnung vo der Sache hatte, doch sie hatte gelogen. Noch nie hatte sie in ihrem Leben so viel gelogen wie in dieser Nacht. Sie hatte furchtbare Angst und Sorge um Div'inidia und das Kind durchstanden. Sie hatte gehofft, sie vielleicht noch zu beruhigen, vielleicht die Geburt noch abzuwenden, doch es war zu spät, sie war zu langsam gewesen. Sie hatte geflucht, war wütend auf sich und die beiden, denn es war wegen ihrem Streit passiert, ein Streit, den Quilene einmal mehr entfacht hatte, obwohl sie nichts getan hatte.

Doch.... im Mondscheint, im Talkessel der Eilistraee, den Ort, den die Göttin für Sie erwählt hatte, für sich erwählt hatte, kam das Kind zur Welt. Ein Kind mit den Augen der Göttin. Ein leuchtendes Silber.

Nur langsam beruhigte sie sich. Das Kind war Gesund. Div'inidia war gesund. Alles war gut. Es hatte sich alles zum guten gewendet. So lange denn die beiden nun nicht zurück in die Kälte der Berge zurückgehen würden.

Oder sich streiten würden, wegen ihr. Sszirahc war eifersüchtig auf sie. Div'inidia traute ihm zu, dass er ihr, Quilene, etwas deswegen tun würde.

Wer weiss, wie oft dieser Streit noch passieren würde. Wer weiss, wie oft sie sich anschreien werden. Und wer weiss, ob Quilene das nächste mal dabei oder in der Nähe wäre, um Dv'inidia von ihrer Dummheit abzuhalten.

Sie schauderte. So viel Ärger, so viel Streit und Leid, so viel Hass und Missverständnisse... wegen ihr. Das wollte sie nicht.

"Oh, Mutter, was soll ich nur tun? Eilistraee, schenke mir Weisheit!"

Darum hatte sie dem Paar Zeit für sich gegeben. Zeit für sich beide, und ihr Kind. Das Kind, was Quilene geholfen hatte zur Welt zu bringen. Das Kind, welches sie nicht einmal auf dem Arm hatte, seit es zur Welt gekommen war.

Und als keine Antwort kam, fühlte sie sich alleine... doch nur kurz.

Nein, sie würde sich nicht im Laub vergraben und weinen, bis alles wieder gut war. Nein, das würde nicht helfen, sondern es nur schlimmer machen.

Und so stand sie auf udn ging zum Lager zurück.
Elyrien - Die Königsblut Saga


Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
weitergehen, suchen nach dem, was mich am Leben hält,
bin damit nicht allein und werd' es nie mehr sein.

Rauvyl Rilynarn
Hatte den Willen meine Sinne zu verlieren,
zumindest alles zu probieren, diesen Fall zu riskieren,
hatte Grenzen getestet und lieben gelernt,
meine Ziele erreicht und mich von ihnen entfernt.

Quilene

Die Dunkelelfe saß oben auf dem Krater, hielt Wache über den Schlaf von Düsternis. Im Osten, hinter den Bäumen, stieg langsam die Sonne auf.

"Wende deinen Blick der Sonne zu, dann lässt du die Schatten hinter dir"

Sie lächelte... und begann zu Summen.


"Die aufgehende Sonne über meinem kleinen Reich
sie scheint so grell und hell, dass es mir in den Augen schmerzt
Diese wunderbare Sonne, erinnert mich an dich
doch ich bin ein Kind des Zwielichts
und allein wenn du fort bist"


Und noch immer lächelte sie der Sonne entgegen, auch wenn ihre Augen leicht tränten von dem Licht, an das sie noch immer nicht vollkommen gewohnt war.
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Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
weitergehen, suchen nach dem, was mich am Leben hält,
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Hatte den Willen meine Sinne zu verlieren,
zumindest alles zu probieren, diesen Fall zu riskieren,
hatte Grenzen getestet und lieben gelernt,
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Quilene

"Vergelte Unfreundlichkeit mit Freundlichkeit"

Hatte sie versagt? Hatte sie sich dazu  treiben lassen, dieses Gebot zu überschreiten?

"Vergelte Gewalt mit rascher Gegengewalt, damit niemand zu Schaden kommt"

Hätte sie reagieren sollen? Die Gefahr für alle ausschalten sollen? Ihn töten sollen?


Wo war die Grenze? Wann sollte sie einfach Lächeln, es über sich ergehen lassen und dem mit Freundlichkeit begegnen...? Und wann sollte sie eiskalt ihre Klinge ziehen, und den Feind töten, bevor er Schaden anrichten kann?

Gab es eine Grauzone dazwischen?

Länger dachte sie darüber nach. Dann kam sie zu dem Schluss, dass es so sein musste. Gideon Golddorn waroffensichtlich verblendet... eine falsche Schlange, ein Lügner. Sie hatte seine Gewaltbereitschaft in den Augen gesehen... hätte sie noch weitergesprochen, er hätte versucht sie zu töten... sie und Düsternis.

Solch eine Gewaltbereitschaft konnte man nicht dulden... aber sie selbst konnte dies nicht entscheiden. Sie würde weiter abwarten, und ihre Freunde vor ihm warnen. Auf dass sie ihre Worte vervielfältigen würden, und ihre Prophezeihung wahr werden würde.

Einsamkeit war ein sehr hoher Preis. Und die Dunkelelfe betete, dass der Mensch aus seinen Fehlern lernen würde.
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Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
weitergehen, suchen nach dem, was mich am Leben hält,
bin damit nicht allein und werd' es nie mehr sein.

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Quilene

Viel war geschehen. Die Angelegenheit mit Kel'Valis hatte sich erledigt, und es war wieder so etwas wie Ruhe und Frieden eingekehrt in die Gemeinschaft der Maar. Ruhe und Frieden... nun, bis es einige Entdeckungen gab.

Nicht weit von der Maar entfernt war etwas geschehen... ein Erdbeben hatte einen Riss im Gebirge entstehen lassen. Einen Riss, der wie ein Geschwür, wie eine Wunde im Land aussah. Schrecklich sah es aus, und furchterregend. Auf jeden Fall musste Quilene sich das einmal näher ansehen. So etwas war kein gutes Zeichen, nein, auf keinen Fall.

Doch was mindestens ebenso beunruhigend war, war ein Ereignis, welches sie bei einer Expedition der Lichtrichter erlebte. In den Ruinen, noch nöher an der Maar, ging unheimliches vor. Das Gewebe war gestört, und die Toten wandelten. Sie griffen die Mitglieder der Expedition an, und es waren viele! Zu viele, um sie alle zu bekämpfen.

Doch auch etwas erfreuliches war passiert. Sie hatte die Nähe der Göttin gespürt, so nah, wie selten zuvor. Einzig bei der Weihe des Schwertes, des Schwertschreines, war es so nah und intensiv gewesen. Und dies nahm ihr die Angst. Sicherlich, dieser Anblick, die Schreie, der Nebel, die Horden von Knochen, welche sich bewegten, es war schrecklich und Angsteinflössend... aber sie fühlte diese Nähe, diese Zuversicht... als ob man sie an die Hand genommen hätte. Als ob ihre Mutter be ihr wäre. Als ob Qilue bei ihr wäre. Als ob Eilistraee bei ihr wäre.

Und dann geschah etwas sonderbares... sie hörte, wie jemand Eilistraee um Hilfe bat... wie jemand nach ihr rief, sie anrief, ihnen zu helfen... und es war ihre Stimme! Ihre eigene Stimme! Und wie auf den Befehl der Göttin selbst kanalisierte sie die Kräfte des Guten, und die ersten Skelette zerfielen, und ermöglichten ihnen die Flucht. Irgendetwas war passiert.

Ob sie nun tatsächlich doch noch zu einer Priesterin der Eilistraee werden würde? Ob die Dunkle Maid sie hier hingeschickt hatte, in dem Wissen, dass Arylin sie verlassen würde, in dem Wissen, dass hier noch Dinge passieren würden, in denen sie eine Dienerin in Seldaria brauchte? Der Schlund, die Ruinen, die Bluttiere des Malar, die Drow des Unterreiches... so vieles war hier, was den Frieden störte. So vieles... ja, vielleicht sollte es wirklich so sein.

Wieder hätte sie gerne ihre Mutter hier, ihre Mutter, die Frau, die auf jede Frage die richtige Antwort wusste. Doch sie war nicht da, und erst bei Vollmond würde sie sich das nächste mal wieder melden. Noch einige Nächte. Und dann würde sie auch wieder tanzen, um der Dunklen Maid näherzukommen. In der Hoffnung, dass sie mehr erfahren würde.
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Dorn von Donnerfurt
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Quilene

Der Vollmond ward gekommen.

Nur kurz hatte sie Zwiesprache halten können mit ihrer Mutter, dennoch erzählte sie ihr vieles, und brachte ihr die geheimen Worte und Zeichen bei. Quilene, die junge Dunkelsangritterrin war nervös... so nervös, wie noch nie in ihrem Leben. Die Anspannung in der Luft war beinahe schon fühlbar, und nun verstand sie auch endlich Div'inidias Aufregung, damals, vor ihren ersten Tänzen. Nein, sie konnte es kaum falsch machen, konnte die Göttin kaum verärgern, das war klar. Aber was, wenn sie wirklich erwählt worden war? Was wenn sie wirklich nun eine Priesterin werden sollte, eine Priesterin der Dunklen Maid, eine Priesterin Eilistraees? Und was, wenn dem nicht so war? Sicherlich, sie sollte dann nicht enttäuscht sein, aber dennoch... tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sie enttäuscht sein würde.

Mehrere Wochen hatten sie sich darauf vorbereitet, hatten geübt und die Umgebung im Auge behalten, und nun war es soweit.

Im Krater der Maar standen sie zu zweit, und der Vollmond badete sie in ein helles, sanftes Licht. Leise begannen die beiden Drowfrauen erst zu summen, dann zu singen, und kleine, bunte Lichter entstanden um sie herum, begannen um den Krater zu tanzen und zu springen, sich erst langsam, dann immer schneller im Kreis drehend.
Leise erklang von irgendwo Musik, eine Harfe, eine Flöte... doch niemand war dort, um sie zu spielen. Und auch die beiden Frauen begannen dann langsam sich zu bewegen... erst leicht im Takt der Musik, dann um die eigene Achse drehend, und dann, schließlich, im Kreis des Kraters herum, in gegenläufigen Bahnen, nackt bis auf die Klingen, die sie in den Händen hielten. Immer schneller wurden sie, und stiessen die Klingen im Tanze gegeneinander, was ein Klirren entstehen ließ, was sich jedoch nahtlos in die Musik einfügte, als gehöre es tatsächlich einfach dazu. Schneller und schneller wurden sie, ebenso wie die tanzenden Lichter um sie herum, und nach uns nach verklang auch der Gesang, weil ihnen einfach der Atem dazu fehlte.

Und schlußendlich kamen sie beide vor ihrem kleinen Schrein zum stehen, ließen sich in das feuchte Gras davor fallen, und sahen atemlos gen Himmel... Quilenes Anspannung hatte sich im Tanze gelegt, wie es immer war... das Tanzen war ihr liebstes im Leben. Ihre Aufregung allerdings, stand in diesem Moment in ihrem Höhepunkt, denn nun war der Moment gekommen.

Leise formten ihre Lippen die Worte, und ihre Hand vollführte die heiligen Gesten... und dann wartete sie ab.


"Eilistraee, gi quar'valsharess d'lil drathir, nym'uer l' wiles d' dosst wanre wenress, lu' ori'gato ilta nym'uer dosst ssivah whol l' ust draeval d' ilta dro..."
Elyrien - Die Königsblut Saga


Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
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Quilene

Sie hörte es... sie hörte es deutlich, diese überirdisch schöne Melodie, die in ihrem Kopf erklang... niemals, nein, niemals wieder würde sie dieses Klang vergessen können... und niemans wieder würde sie diesen Klang vergessen wollen.

Es war ihr, als ob das Mondlicht, welches auf ihren schweißbedeckten Körper schien, sich intensivieren würde, und ihr ganzes Sichtfeld einnahm. Und dann hörte sie diese Stimme, diesen Gesang... alles übertreffend, und in den Schatten stellend, was sie bisher und jemals in ihrem Leben gehört hatte. Sie hörte keine Worte, sie hörte keine Sätze... und doch verstand sie alles.

Und so war es ein Lächeln, was ihr Gesicht zierte, und doch liefen ihr die Tränen die Wangen hinab... und letztendlich fühlte sie sich so geborgen und glücklich, wie noch nie in ihrem Leben.

Sehr lange Zeit verbrachte sie so vor dem selbstgeweihten Schrein der Dunklen Maid, mit Tränen auf den Wangen und einem entrücktem Gesicht, bevor sie wieder sprach.


"Bel'la dos, ussta uss lu' er'griff quar'valsharess Eilistraee"

Und dieser Ausdruck von Entrücktheit wollte die nächsten Stunden und Tage nicht mehr verschwinden.
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Quilene

Die Jagd hatte begonnen. Nackt bis auf ihr Heiliges Symbol, welches bei jedem Schritt gegen ihren Oberkörper prallte, und mit der Mondklinge in der Hand, rannte Quilene durch den Wald. Die Weihe des Schreins stand kurz bevor, und es galt sich vorher noch zu reinigen... sich reinzuwaschen durch das Blut.

Und so begann sie die wilde Jagd, die Jagd nach dem, was Eilistraee als ihr Opfer auserkoren hatte. Ein Opfer, was sich durchaus zu wehren verstehen wird, und welches die junge Priesterin nur mit Hilfe ihrer Magie und ihrer Schwertkunst besiegen musste. Ihr Bogen, ihre Rüstung, ihre Stiefel, der Umhang... all dies blieb in der Höhle zurück.

Die junge Drow verharrte am Rande einer kleinen Lichtung... wo würde Eilistraee ihr wohl die Prüfung stellen...? Konnte man es überhaupt so nennen, eine Prüfung...? Schwer ging ihr Atem, denn sie war schon weit gelaufen. Wo würde sie darauftreffen... und was würde es dann sein?

Leise huschte sie weiter. Der harte, kalte Boden unter ihren bloßen Sohlen erinnerte sie immer wieder an die Aufgabe, welche vor ihr stand. Plötzlich war dort ein Geräusch im Wald. Ein leises Weinen und Kreischen, nicht weit von ihr. Wie von einem Kind...

Sofort rannte die junge Priesterin los, denn ganz offensichtlich war dort jemand in Not, wenn nicht gar in Gefahr. Rasch durchquerte sie ein paar Büsche, umrundete einige Bäume, und dann sah sie es... ein kleines Kind, mutterseelenallein im Wald, auf einem Baum sitzend... und darunter stand eine hässliche Kreatur, die pergamentartige, rissige Haut über die Knochen gespannt, mit Krallen und Reißzähnen, und einem ekelhaften Gestank, der einen die Sinne rauben konnte. Ein Grul, wie Quilene sich erinnerte, ein untotes Wesen von ansehnlicher Macht, der gut und gerne in der Lage war, eine Gefahr darzustellen. Rasch hob sie ihr heiliges Symbol, um die Kreatur zu vernichten, doch das Wesen schien klüger zu sein, als angenommen, denn es sprang davon, aus der Reichweite der Priesterin hinaus, und floh in den Wald. Quilene setzte nach, einige Meter, nur um dann am Baum stehen zu bleiben. Auch wenn sie auf der Jagd war, sie konnte das Kind doch schlecht alleine lassen, nein, das konnte Eilistraee nicht wollen. Das Kind, ungefähr zwölf Jahre alt,  weinte noch immer jämmerlich, weswegen Quilene ihre Klinge erst einmal in den Boden steckte, und die Hände nach ihr ausstreckte.

"Schon gut... das Ding ist nun weg... du brauchst keine Angst mehr zu haben. Ich werde dich nach Hause bringen."

Das Kind nickte leicht, und kletterte ein Stückchen hinab.. offenbar ohne Scheu vor der schwarzen Frau mit den unheimlichen roten Augen, und ließ sich dann in Quilenes Arme fallen.

"Danke, Tante Quilene..."

Erstaunt riss die Dunkelelfe ihre Augen auf, als das Kind ihren Namen aussprach, doch da drückte es ihr auch schon einen Muss auf die Wange... und sie spürte, wie ihre Beine weich wurden, spürten, wie das Kind ihr die Kraft raubte, spürte... ja, spürte, dass sie gegen das Verlangen ankämpfen musste, sich nochmal küssen zu lassen, während das Kind in ihren Armen sich veränderte, Flügel bekam, Krallen bekam... eine Falle! Sie war in eine Falle getappst, blind wie ein Maulwurf!

Und hinter ihr hörte sie die Schritte der Grulin, welche zurückkam... wenn sie nichts unternahm, würde sie hier ihr Ende finden.
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Quilene

Sie musste handeln, und zwar schnell. Mit aller Willenskraft, die sie aufbringen konnte, wehrte sie sich gegen die Einflüsterung der Dämonen, schob sie dann mit aller Macht von sich weg... was ihr gelang! Doch die Dämonin kicherte nur, und die junge Priesterin spürte einen kurzen Ruck in ihrem Nacken, als die Kette ihres heiligen Symbols zersprang, weil die Dämonin es ihr vom Hals riss.

Ihre Klinge steckte im Boden, zwei Schritte von ihr entfernt, zwei Schritte, die eine halbe Weltreise bedeuteten, mit der Dämonin dazwischen. Ihr heiliges Symbol lag direkt daneben, von der Kreatur aus dem Abgrund dort hin geschleudert. Und hinter ihr kam die Grulin immer näher.

Waffenlos, und ohne die Möglichkeit, einen Zauber zu wirken, warf sie sich erst einmal zur Seite, und wollte sich über den kalten Boden ab. Schmerzhaft bohrten sich einige Äste und kleine Steine in ihren blanken, schwarzen Rücken, doch momentan hatte sie andere Probleme, als diese Kleinigkeiten. Rasch sah die Dunkelsangritterin sich um. Die Grulin kam langsam näher, lauerte regelrecht darauf, sie anzuspringen. Doch das Untote Ding wusste genau, dass Quilene keine Möglichkeit hatte sich zu wehren, ohne das Symbol, ohne ihre Waffe... hatte sie keinerlei Chance. Die Dämonin hingegen blieb beim Schwert und dem Symbol, und versperrte ihr damit den Weg zu ihrer Errettung.

Die Untote sprang... der Pestgeruch raubte der Priesterin den Atem, benebelte ihre Sinne, und so kam ihre Reaktion zu langsam, und eine Klaue erwischte sie am linken Oberarm, als sie zur Seite springen wollte um auszuweichen. Erneut rollte sie sich ab, und versuchte, Raum zwischen sich und die Untote zu bekommen, was ihr sogar gelang, da sie keinerlei Anstalten machte, sich zu beeilen. Das Ding wollte mit ihr spielen...

Dumpf begann die Wunde zu pochen, das Gift, welches auf den gefährlichen Klauen lag, zeigte seine Wirkung... lähmende Taubheit breitete sich von der Wunde her aus, und rasch merkte sie, wie sie den Ellenbogen nicht mehr bewegen konnte. Ganz und gar nicht gut. Ganz und gar nicht...

Sie brauchte ihre Klinge, oder das Symbol, am besten beides, dann sähe der Kampf schon vollkommen anders aus. Gegen die Übelkeit und die Lähmung ankämpfend rannte sie in den Wald, versuchte einen Bogen zu laufen, um irgendwie an ihre Dinge heranzukommen... irgend etwas.

Und die Untote lief ihr hinterher.
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Quilene

Sie rannte durch das Unterholz... kleine Äste und Zweige peitschten über ihre Beine, ihren Oberkörper, kleine Steinchen bohrten sich in ihre weichen Fußsohlen. Und die Grulin war ihr dicht auf den Fersen.

Woher kamen diese beiden Wesen... eine Dämonin und eine Untote... zusammen auf der Jagd? Es war wirklich seltsam, doch Quilene hatte keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Sie schlug Haken, und rannte zwischen den Bäumen durch, in der Hoffnung das Wesen abzuhängen... zwecklos, es blieb dicht hinter hier. Doch selbst wenn sie das Ding abschütteln konnte... die brauchte ihre Klinge wieder, brauchte ihr Symbol wieder... um diese Kreaturen zu vernichten. Also schlug sie einen Bogen ein... und nach einer Weile sah sie vor sich wieder die Dämonin, welche sie dezent verwundert ansah. Die junge Priesterin nahm all ihre Kraft zusammen, und sprintete auf sie los, und warf sich mit dem Mut der Verzweiflung auf die Tanar'ri.

Krallen rissen ihre Haut auf, fauler Atem reckte sich ihr entgegen... doch sie schaffte es, die Dämonen niederzureißen, und rollte sich ab. Auch die Dämonin war schnell wieder auf ihren Beinen, doch Quilene war einen Tick schneller... und stürzte auf Schwert und Amulett zu. Doch die Untote war ebenso noch da, und während die Tanar'ri hinter der Priesterin hereilte, stand die Untote schon fast vor ihr... erneut warf sie sich herum, doch diesmal nicht, um die Untote umzureißen, sondern um ihr auszuweichen... und gleichzeitig Schwert und Amulett zu ergreifen. Die Krallen der Dämonin verfehlten ihre Beine, doch die Krallen der Untoten erwischten ihren Arm... erneut breitete sich die Taubheit in ihren Gliedern aus, erneut konnte sie ihren Arm kaum spüren... und sie griff daneben, konnte ihre Klinge nicht erreichen. Aber dafür hatte sie ihr Amulett vom Boden aufgehoben, und rollte und kugelte wie wild durch das Unterholz.

Sie atmete schwer, halb liegend, und hielt das Amulett vor sich, konzentrierte sich auf die Macht, die in ihr schlummerte, die Magie und Zauber, die Eilistraee ihr zur Verfügung stellte. Sie griff nach dem Gewebe, formte es nach ihrem Willen, formte es zu Licht... mehr Licht, hellen Licht, gleißendes Licht.


"In Eilistraees Namen, brennt!"

Und aus dem Amulett schossen mehrere Bolzen aus Mondlicht auf die beiden Kreaturen der Finsternis zu, und verursachten üble Brandwunden, erkauften der Priesterin mehr Zeit. Sie versuchte sich aufzurappeln, und griff erneut zu den Kraftreserven in ihrem Inneren, nach der Kraft, welche die Dunkle Maid ihr gab.

"Vergehe, im Namen der Mondmaid!"

Und sie fokussierte die Energie, die Lebenskraft, auf die Grulin. Die Untote wankte unter dem Angriff der Energie, welche ihr entgegengesetzt war, schwankte.. und zerfiel mit einem schrecklichen Schrei.

Schwer atmend sah sie dann zu der Dämonin... deren Gesicht zu einer Fratze verzogen war. Quilene begann sich auf den nächsten Zauber zu konzentrieren, um die Tanar'ri weiter aufzuhalten... doch in diesem Moment verschwand sie bereits, teleportierte sich fort von diesem Ort... floh vor der Priesterin. Sie atmete durch, und ließ sich erst einmal wieder zurück ins Unterholz fallen, auf die Knie. Die Jagd war vorbei. Die junge Priesterin hatte sich bewährt. Und sich rein gewaschen. Nun kam die Zeit, um die Wunden zu lecken... und die Überreste der Kreatur zu verbrennen.
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Quilene

Die Schreinweihe

Der Vollmond war gekommen... und Quilene war bereit. Und einige waren gekommen, um über Quilene zu wachen, während sie den Schrein der Mondmaid weihen wollte. Astor Duor, Clara Dämmerlicht, Nadie Bora und Tibor Steinfeld von den Lichtrichtern, Ereshkigal und Nathee von den Wächtern des Waldes, und A'nia und Tahl'ara von den Elfen. Sie alle waren gekommen.

Hell schien der volle Mond in das Maar hinab, als wollte er selbst ganz genau sehen, was dort vor sich ging... und dann begann die junge Priesterin mit ihrem Tanz. Vom Schrein selbst aus beginnend wob sie ihre Zauber mit Gesang und Tanz in das Gewebe, verknüpfte verschiedenste Zauber miteinander... nicht besonders beeindruckend war der Tanz, eher kraftsparend, denn immerhin sollte er die ganze Nacht und den darauffolgenden Tag lang gehen. Gesegnetes Wasser wurde versprüht, und ätherische Öle verbrannt, während ihr Tanz weiter und weiter fort schritt.. und die Wächter immer deutlicher spürten, wie Quilenes Kräfte anstiegen, und sie diese Kraft direkt in das Gewebe des Maars einbettete. Bunte Lichter tanzten über dem Maar, und der Wind trug den Gesang weiter und weiter... und doch schien es niemand so recht zu wagen, nachzusehen, was dort im Wald vor sich ging.

Dennoch sollten die Wächter nicht umsonst den beschwerlichen Weg den Berg hinauf unternommen haben, denn einige Untote Kreaturen nutzen die Gelegenheit, in der die Priesterin wie in Trance nicht sah, was sich ihr näherte, und stürzten sich auf sie... oder versuchten es. Denn auch wenn die Schutzzauber noch nicht fertig gewoben waren, und die losen Enden die Kreaturen nicht aufhalten konnten, waren noch immer die Wächter dort, um die Untoten aufzuhalten. Einige Ghule und Skelette fielen unter den Hieben von Astor und Ereshkigal, und auch die Pfeile des Ama fanden ihr Ziel ebenso gut, wie die Zauber Nadies, Claras und Tibors. Kurz war das halbe Tal erhellt von den Zaubern, als die Magier die Nachzügler-Untoten vernichteten. Und auch das gewaltige, untote Pferd, welches irgendwie seinen Weg hinauf gefunden hatte, und nun versuchte, die Priesterin niederzustampfen, wurde unter dem Einsatz der Helfer aufgehalten, auch wenn Astor dabei schwer getroffen zu Boden ging.

Letztendlich tauchte dann noch eine Kreatur aus dem Abgrund auf, eine geflügelte Frau, welche ganz offensichtlich noch eine Rechnung mit der Priesterin offen hatte. Doch ihre Klauen sollten die ungeschützte, nackte Haut der jungen Priesterin niemals berühren, denn auch hier waren die Wächter und Helfer rasch zur Stelle, obwohl sich die Kreatur mitten unter sie teleportiert hatte... verzweifelt versuchte sie zu fliehen, doch Nadie gelang es noch rechtzeitig, einen Zauber zu wirken, der die Flucht verhinderte... so dass dann Tahl'ara, eine Priesterin Eilistraees, mit ihrer gesegneten Klinge die Kreatur vernichten konnte.

Und kurz darauf schien der Tanz dann auch beendet zu sein... und das Maar erstrahlte regelrecht im Mondlicht. Und Quilene, die junge Priesterin, sah sich noch kurz um... und fiel dann lächelnd in einen Schlaf, der einen ganzen Tag andauerte. Das Maar war nun der Mondmaid geweiht.
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Quilene

"Du bist eine Priesterin, Quilene... und du bist eine gute Priesterin."

Sie sagte diese Worte zu sich selbst, auch wenn sie nicht vollends von ihnen überzeugt war. Ja, sie hatte diese Expedition zu den Untoten angeführt... und es war ein Erfolg, denn die Untoten schienen besiegt zu sein. Und doch blieb ein unangenehmer Nachgeschmack. Denn eine der Druidinnen.. Düsternis nannte sie Eowen... sie war dabei verstorben. Und irgendwie war es Quilenes Schuld.

Sie hatte sich erneut nur unzureichend auf das vorbereitet, was geschehen könnte, und wieder hatte sie damit das Leben der anderen in Gefahr gebracht. Sie war nicht in der Lage das Monstrum aufzuhalten, welches nun sein Unwesen im Wald trieb, und welches am Tode der Halbelfe schuld war.

Ja, sie machte sich Vorwürfe... und darum spürte sie nur um so mehr die Verantwortung, welche schwer auf ihren Schultern lag. Weder Thal'ara, noch Miranda, die beiden anderen Priesterinnen, waren in der Lage, Eowen neues Leben einzuhauchen, den Kuss des Todes ungeschehen zu machen... und so lag es an Quilene. Doch sie selbst war sich nicht sicher...

War sie denn dazu in der Lage...? Sie war eine Priesterin, ja. Und eine machtvolle noch dazu, wie es aussah. Eilistraee hatte ihr die Macht gegeben, viele Zauber zu weben, regelrechte kleine Wunder, alles in allem. Doch... eine Tote zurück ins Leben zu holen... das war keine Kleinigkeit. War sie wirklich bereit dafür? War dies wirklich in ihrer Macht?

Quilene wusste es nicht. Und eigentlich wollte sie es auch nie wissen müssen. Doch nun war der Tag gekommen, an dem es wichtig wurde es zu wissen.. konnte sie...? Oder konnte sie nicht?

Der Mond war aufgegangen... und es wurde Zeit für ihre Meditation, für ihr Zwiegespräch mit Eilistraee, welches ihr die Frage beantworten würde. Konnte sie...? Oder konnte sie nicht...?
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Quilene

Sie konnte.

Eilistraee gab ihr diesen Zauber, brannte ihn regelrecht in ihren Geist nach diesem einen Zwiegespräch. Es war ein erhabenes Gefühl... in der Lage zu sein, neues Leben zu schenken. Ein Leben zu nehmen, es zu zerstören, es zu vernichten.. dies war so viel einfacher, wie ein Neues Leben zu schenken. Sie fühlte regelrecht in sich dieses Kribbeln, dieses Gefühl von Leben. Aber der Zauber war nicht alles. Es mussten Vorbereitungen getroffen werden. Es musste der rechte Zeitpunkt abgewartet werden, und Edelsteine wie auch seltene Kräuter mussten erbracht werden. Düsternis, Sethai, Linnéa und Miranda, sie alle waren aufgebrochen, um ihren Teil zu leisten, und sie alle brachten ihre Sachen zu Quilene, auf dass Eowen ein neues Leben bekommen konnte.

Der Vollmond schien auf das Maar hinab, erhellte es in all seiner Pracht. Quilene hatte die Halbelfe auf eine Decke gelegt, und sie sah so aus, als würde sie friedlich schlafen. Düsternis kniete neben ihr, und seine Trauer war beinahe spürbar. Aber auch andere waren da... Yasmina, Linnéa, Dante und Miranda... und Kendric, den Quilene noch nie vorher gesehen hatte, doch war dies nicht der rechte Moment für Fragen. Quilene spürte die Nervosität der anderen, und auch ihre eigene... es war das erste mal, und selbst wenn es nicht dies gewesen wäre, war es dennoch etwas sehr besonderes.

"Dieses Ritual ist sehr anstrengend... ich brauche dabei eure Hilfe..."

Und so wies sie die anderen ein, eine kleine Melodie für sie zu summen, damit sie sich besser konzentrieren konnte, und sich um andere Dinge kümmern konnte. Sie sollten eine Harmonie finden, eine Harmonie in der Melodie, zwischen Elfen, Menschen und Halbelfen. Und es gelang ihnen vorzüglich. Quilene konzentrierte sich dann auf den Zauber, das Ritual... den Tanz. Kendric, der sich zu Düsternis gesellte, kniete nun auch neben Eowen, und Quilene umrundete die drei in ihrem Tanz, und streute den Staub der Edelsteine über die Halbelfe, welcher sofort auf ihr verschwand, wie geschmolzener Schnee, und wob in ihrem Tanz den Zauber, unterstützt durch die Melodie der anderen. Dann ließ sie sich in einer fließenden Bewegung wieder neben Eowen nieder, sang leise einige Zeilen des Dankes an Eilistraee... und für einen Moment schien der Mond noch heller zu scheinen, als sonst. Dann hauchte sie der Halbelfe einen Kuss auf die Lippen... und kurz darauf öffneten sich ihre Augen wieder. Mit diesem kleinen Hauch kam auch das Leben wieder zurück in ihren Körper.
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Rauvyl Rilynarn
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Quilene

#25
"Es war zu der Zeit, als Corellon Larethian, der Schöpfer der Elfen, seine Kriege mit Gruumsh, dem Schöpfer der Orks, ausfechtete. Es waren lange, harte Kämpfe, und doch konnte Corellon ihn immer für sich entscheiden, egal welche List, egal welche Falle Gruumsh ihm stellte.

An seiner Seite war seine Frau, sein geliebtes Weib, die Weberin des Schicksals der Elfen. Sie war eine dunkle Schönheit, mit weißem Haar und schwarzer Haut, mit Augen wie Rubine... sie war einzigartig unter den Seldarine, denn außer ihr teilten niemand dieses Aussehen, wenn man von den beiden Kindern absah, die sie ihrem Mann schenkte, Zwillinge, mit den Namen Eilistraee und Vhaeraun. Während Vhaeraun sehr nach seiner Mutter kam, sowohl vom Wesen, als auch von äußeren, war Eilistraee anders. Obwohl sie sehr jung war, war sie von sehr großer, schlanker Gestalt, und überragte ihre Mutter um einen Kopf. Vom Gemüt her war sie schon immer sehr wankelmütig, wie der Mond einmal fröhlich und ausgelassen im Tanze, dann wieder ernsthaft und kühl bei der Jagd, und dann wiederum mit düsteren Vorahnungen und Visionen über die Zukunft. Sie war eine geborene Jägerin, und es hieß nicht zu unrecht, dass niemals ein Pfeil fehlging, der Eilistraees Sehne verließ. Kaum jemand vermochte leiser sich bewegen als sie, und kaum jemand vermochte fröhlicher zu lachen, als sie es tat. Und doch war ihr Bestreben das selbe, wie das eines jeden jungen Mädchens: Sie wollte vor allem von ihrem Vater geliebt werden, und tat alles für ihm. Wie ihrer Mutter Haut war sie schwarz wie poliertes Obsidian, doch ihre Augen und ihr Haar schimmerten silbern im Mondlicht.

Ihre Mutter konnte diese Augen nicht ausstehen, denn sie erinnerten sie immer an die Augen von Sehanine Mondbogen, die Göttin des Mondes und der Mystik. Und jene konnte sie nicht ausstehen, denn es war sie, die Corellon Larethian immer in sein Ohr wisperte, und von der sie glaubte, sie wollte ihr ihren Mann abspenstig machen. Doch noch viel weniger konnte die ihren Mann selbst leiden. Sie selbst war es, so dachte sie, die die Herrschaft über die Elfen besitzen sollte. Denn nur sie war in der Lage, die Elfen auf die Gefahren vorzubereiten, die da kamen. Und vor allem war sie Eifersüchtig auf die Macht, die Corellon Larethian hatte, die Macht, und das Ansehen. Sie hatte gehofft, dass sie eben solche Macht und eben solches Ansehen bekommen würde, wenn sie sein Weib werden würde, doch das, was sie bekam, genügte ihr nicht mehr. Sie wollte mehr, als nur die Frau an seiner Seite sein. Sie wollte nicht länger nur sein Spielzeug sein, so dachte sie, sondern wollte, dass alle anderen ihr Spielzeug waren... und so versuchte sie, ihren Mann und Schöpfer aller Elfen zu töten, um seinen Platz einzunehmen. Doch immer wieder und wieder wurden ihre Pläne durchkreuzt von Sehanine, ihrer ewigen Konkurrentin, auch wenn jene nicht beweisen konnte, dass sie dahinter steckte.

So zerbrach sie die Klinge von Corellon Larethian, indem sie seine Schwertscheide verfluchte, kurz vor einem Kampf gegen Gruumsh. Sie hetzte den Bestienlord Malar auf ihn, doch auch er konnte den Schöpfer nicht vernichten, auch wenn er der beste Jäger war. Ein Plan nach dem anderen schlug fehl... und so sponn sie eine letzte, weit gefasste Intrige. Mit den weichen Stiefeln Eilistraees schlich sie sich hinaus in die Nacht, und nahm Kontakt auf zu allen Feinden der Seldarine... Malar, Gruumsh, Kurtulmak, Gott der Kobolde, den Göttern der Oger, Riesen, und vielen vielen anderen... und sammelte sie, schloss Bündnisse mit ihnen, und vereinigte sie in ihrem Hass auf das Elfenpantheon der Seldarine.

Dann legte sie noch Hand an, an die Pfeile im Köcher Eilistraees, und verfluchte einen ihrer Pfeile. Und damit Sehanine ihr nicht schon wieder in die Quere kam, gab sie ihrem Sohn Vhaeraun den Auftrag, bis zum Neumond abzuwarten, um die deswegen geschwächte Mondgöttig dann in die tiefsten Tiefen des Unterreiches zu verschleppen, eingesponnen in einem Spinnennetzkokon, auf dass auf gar keinen Fall ein wenig Mondlicht sie erreichen vermochte, und sie sich auf keinen Fall befreien konnte. Und ihr Sohn stimmte zu, war er doch nicht anders als seine Mutter, und wollte ebenso mehr Macht durch Verrat und Mord erreichen wie sie. Und so geschah es dann auch...

Eilistraee war zu dieser Zeit in den Wäldern rund um Arvandor, denn es fehlte noch immer die Scheide des Schwertes ihres Vaters, ein Geschenk und sie hatte sich in den Kopf gesetzt, dass sie dieses finden wollte in den gewaltigen Wäldern, um es ihm zu schenken. Und tatsächlich fand die das Schmuckstück... als sie etwas ungewöhnliches bemerkte. Und zwar eine Horde von Kobold und Goblingöttern, die unter dem Baum her streunerten, auf dem sie saß..."
Elyrien - Die Königsblut Saga


Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
weitergehen, suchen nach dem, was mich am Leben hält,
bin damit nicht allein und werd' es nie mehr sein.

Rauvyl Rilynarn
Hatte den Willen meine Sinne zu verlieren,
zumindest alles zu probieren, diesen Fall zu riskieren,
hatte Grenzen getestet und lieben gelernt,
meine Ziele erreicht und mich von ihnen entfernt.

Quilene

"Die junge Eilistraee wusste sofort... eine so große Gruppe von Feinden, so nah an Arvandor, das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen. Und so erkletterte sie den höchsten der Bäume, um sich so einen Überblick zu verschaffen. Und so entdeckte sie die große Horde, unter der der Boden bebte. Hunderte von Wesen, alles Götter ihrer Völker, marschierten auf Arvandor zu. Dieses Bündnis, bekannt als die "Anti-Seldarine", war geschaffen, um die Seldarine zu vertreiben und zu verjagen... eine beachtliche Macht, aber eigentlich nicht in der Lage, die magische Verteidigungen Arvandors zu durchbrechen, da die meisten nur mindere Gottheiten waren. Und doch machte Eilistraee sich zu recht Sorgen, und eilte zurück mit leisen Sohlen. Und tatsächlich war ihr das Glück hold, so schien es ihr, denn auf dem Weg zurück fand sie die Schwertscheide aus gewebten Netz von ihrer Mutter, und so war sie trotz der Bedrohung frohen Mutes, als sie ihrem Vater gegenübertrat.

Ein wenig später war ein großer Aufruhr in Arvandor, und es wurden alle Seldarine zusammengerufen. Doch nicht sie alleine, nein auch die Feengötter marschierten auf, die Zentaurengötter, die Faune, die Dryaden und Nymphen und Treants. Dank Eilistraees Warnung konnten die Seldarine sich vorbereiten, und anstatt einen überraschten Haufen vorzufinden, sahen sich die Anti-Seldarine einer schlagkräftigen und bereiten Armee gegenüber. Allen voran war da Aedrie Faenya, die Wetter und Windgöttin, die in Gestalt einer wunderschönen Elfe mit Flügeln und einem Unterleib aus Luft und Wind sich den Göttern der Anti-Seldarine entgegenstellte, und warf ihnen einen Sturm zu, der sie hinwegfegen sollte... die Armee wich zurück vor dem Zorn der Göttin, und drohte schon sich bei der ersten Schwierigkeit aufzulösen, doch da trat aus ihren Reihen Auril hervor, die Göttin von Sturm und Eis.Die Frostmaid war sie gerufen, und ihrerseits warf sie ihren Wind gegen Aedrie... die beiden Göttinnen stürmten dann aufeinander zu, und flogen hoch in die Luft, wo sie aus den Augen der anderen Kämpfer verschwanden, um ihren eigenen Kampf auszutragen.

Der Rest der Anti-Seldarine stürmte dann auf die Seldarine zu, an deren Spitze Corellon Larethian, und an seiner Seite seine Tochter Eilistraee, dich so tapfer ihm seine Scheide zurückbrachte, und die Seldarine warnte vor der Gefahr. Der Schöpfer der Elfen beobachtete gespannt, wie die Horde gegen die Schutzzauber Arvandors zustürmte... und hindurchschlüpfte, als ob nichts gewesen wäre. Ein Stich, wie ihn ein Dolch nicht besser vollführen konnte traf sein Herz, denn dies konnte nur eines Bedeuten... es gab einen Verräter unter den Seldarine. Sehanine Mondbogen hatte dies einmal angedeutet... und wie er so darüber nachdachte, fiel ihm auch auf, dass sie nicht anwesend war. Doch dann konzentrierte er sich auf das Wesentliche... die Horde von Feinden direkt vor ihm, denn noch immer war er ein Gott des Krieges, und nicht der Intrigen. Und so stürmte er dann mit einem Kriegsruf auf den Lippen auf die Feinde zu... rasch prallten Klinge auf Klinge, und Klinge auf Fleisch, und rasch verlor er seine tapfere Tochter aus dem Auge, war sie doch seinem Tempo nicht gewachsen. Doch recht bald fand er heraus, dass seine Feinde immer wieder von schwarz gefiederten Pfeilen getroffen wurden, und dann zu Boden sanken. Als er sich umblickte, entdeckte er seine Tochter mit grimmigen Blick in einem der Bäume sitzen, und mit ihrem Bogen auf die Feinde schoss."
Elyrien - Die Königsblut Saga


Dorn von Donnerfurt
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Rauvyl Rilynarn
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Quilene

"Der Kampf dauerte bis tief in die Nacht hinein... und viele Opfer gab es. Doch am Ende blieben die Seldarine siegreich. Nur noch verstreut gab es Kämpfe, und Corellon wusste, dass der Sieg nahe war. Dann spürte er auf einmal eine Präsenz des Bösen unter sich... Ghaunadaur, der Gott des Elementares Bösen, Herr der Schleime, auch genannt das Ältere Auge, ein Gott von solcher Bösartigkeit, dass er nur irgendwo eingriff oder erschien, wenn wirklich finstere Mächte am Werk waren. Er hatte die Gestalt von klebrigen Schleim angenommen, und begann Corellons Beine einzuschliessen, und ihn so bewegungsunfähig zu machen. Er wollte sich wehren, mit seiner Klinge nach ihm hieben, doch die Präsenz des reinen Bösen lähmte ihn noch mehr, als es der Schleim selbst hätte vollbringen können. Ein Ogergott, der sah, wie der Schöpfer der Elfen hilflos dort stand, stürmte auf ihn zu, um ihn mit seiner Keule zu zerquetschen. Doch Eilistraee, die dies sah von ihrem Baum aus, legte sofort auf den Ogergott an, und feuerte einen Pfeil nach den nächsten auf ihn ab. Und das war der Moment, in dem der Plan von der verräterischen Gefährtin des Schöpfers wirklich aufging, denn mit der verfluchten Schwertscheide und den von ihr berührten Pfeilen Eilistraees geschah das Unmögliche... und der letzte Pfeil, den sie auf den Ogergott schoss, traf Corellon Larethian selbst und durchschlug sein Panzerhemd. Er blickte sich noch einmal um, und das letzte, was er sah, bevor alles schwarz wurde um ihn war das geschockte Gesicht seiner eigenen Tochter."
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Dorn von Donnerfurt
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Quilene

"Aedrie Faenya, die gerade ihren Kampf mit Auril beendet hatte, kam zurück aus den Wolken, um zu sehen, wie die anderen den Kampf überstanden hatten... gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Eilistraee ihren Pfeil abfeuerte und Corellon Larethian traf. Außer sich vor Wut über diesen Verrat schrie sie auf, und mit diesem Schrei traf ein Windsturm, der Auril alle Ehre gemacht hätte die junge Eilistraee, warf sie vom Baum herunter, und ließ sie einige Schritt weit über den Boden rollen.

Dann eilte sie zu Corellon, so wie viele andere auch, um nach ihm zu sehen. Auch seine verräterische Gefährtin, die von allen durchgelassen wurde, eilte zu ihrem geliebten, gefallenen Mann, und setzte eine Trauermiene auf. Doch dann trat Hanali Celanil, die Göttin der Liebe und der schönen Künste zu ihr, und sprach:

"Er ist nicht tot. Er lebt noch!"

Empört erwiderte die Verräterin:

"Spotte meiner nicht, mein Gemahl ist von uns gegangen!""

"Nein, es ist noch Leben in ihm, siehst du es denn nicht...?"

Und so schob sie die Verräterin fort von dem Schöpfer, und sie kniete sich neben ihn. Das Kettenhemd teilte sich unter ihren Händen wie von selbst.

"Seht... es ist, wie ich mir dachte. Eilistraee hat Oger gejagt, keine so kleinen Ziele wie ihren Vater. Schaut, der Pfeil war zu dick, und konnte seine Rippen nicht durchdringen. Seht, er steckt noch fest. Noch ist nichts zu spät!"

Und tatsächlich schien es so zu sein, wie Hanali sagte. Doch auch hier hatte die Verräterin vorgesorgt. Sie holte eine Phiole hervor, und erklärte, es wäre heilendes Wasser, gesammelt in den Wäldern um Arvandor herum. In Wirklichkeit war es allerdings ein heimtückisches Gift, welches den Lebenswillen ihres Gemahls ersticken sollte. Nicht sofort, und nicht ausreichend, um sein Leben zu beenden, doch genug, um ihn nicht erwachen zu lassen. Und ihn damit, in Verbindung mit weiteren Dosen, immer tiefer ins Koma zu schicken. Schon wollte sie das Gift ihrem Gemahl an die Lippen setzen, als ein Strahl reinem Mondlichts sie traf, und sie fortschleuderte. Es war Sehanine Mondbogen, in voller Macht im Mondlicht."
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Quilene

"Du hast genug angerichtet, verräterisches Weib! Deine Schändlichen Taten haben nun ein Ende."

Donnerte die Stimme Sehanines.

"Sehanine! Du Idiot! Zu früh! Sie ist zu früh! Noch einen Tag mehr, und ich hätte genug Macht inne gehabt, dass selbst sie nicht hätte bestehen können!"

brüllte die Verräterin, und sah wutentbrannt zu ihrem Sohn Vhaeraun.

"Es reicht... deine Worte werfen viele Fragen auf. Du wirst dich vor dem Rat verantworten müssen."

Sprach dann Hanali.

"Und wer soll diesen Rat einberufen...? Corellon Larethian ist nicht imstande dazu, und niemand hier kommt in Macht ihm gleich. Er ist der einzige, der den Rat einberufen kann. Los... weckt ihn doch, wenn ihr könnt..."

Höhnte die Verräterin dann. Und wie zur Antwort flankierten Aedrie und Sehanine Hanali, und sie alle drei verschmolzen zu einer einzigen Gestalt. Und die Verräterin wich zurück, in dem Wissen, dass sie ihrer Nachfolgerin gegenüber stand.

"Ich bin Angharradh. Aus der Essenz der drei mächtigsten Göttinnen der Elfen bin ich geboren. Ich bin drei, und doch eins. Drei, um dafür zu sorgen, dass Verrat nie wieder seinen Weg in das Herz Arvandors findet. Eine, um an Coreleons Seite zu stehen."

Und so berührte die neu geborene Göttin den Schöpfer zuerst an der Stirn, dann an der Brust, und die Wunde schloss sich, sogar die dunkle Aura um ihn herum verschwand. Er blinzelte, und öffnete die Augen, doch der Blick lag nicht auf Angharradh, sondern auf seiner verräterischen Gemahlin. Und er sprach mit schwacher Stimme:

"Ein großes Übel ist in unser Herz geschlichen. Es wird Zeit, dass wir uns dem annehmen. Der Rat sei einberufen. Ein jeder, der sprechen will, mag vortreten, und die Wahrheit verkünden."

Und so trat Sehanine vor, und berichtete von dem, was sie sah. Wie sie sah, dass die Verräterin die Scheide verfluchte, so dass Correllons Klinge im Kampf gegen Gruumsh zerbrach. Davon, wie sie die Verräterin mit ihren Beobachtungen konfrontierte, und dann überwältigt wurde, und von Vhaeraun verschleppt. Und wie sich sich aus dem Gefängnis befreite, und was sie dafür zahlen musste.

Und so fragte Corellon die Seldarine, welches Urteil sie fällen wollten, bei all diesen Worten. Und wie aus einem Mund kamen die Worte:

"Verbannung!"

Und voller Trauer sah der Schöpfer dann zu seiner geliebten Frau.

"Warum...? Warum hast du dies getan...? Was hast du dir davon erhofft? Wenn es dir an etwas gefehlt hätte, so hätte ich es dir doch freiwillig gegeben..."

Doch diese fauchte nur zurück:

"Gegeben! Exakt das ist es! Gegeben! Wahre Macht bekommt man nicht geschenkt, sondern man holt sie sich! Du hast mich behandelt, wie ein kleines etwas, was behütet und bewahrt wird, was man herumzeigt, und damit angibt!"

Und er schüttelte den Kopf.

"Nein, das ist nicht wahr. Ich würde dir niemals so etwas antun. Ich habe dich geliebt."

Und sie zischte ihm entgegen.

"Und du wirst den Tag erleben, an dem du dies bereuen wirst."

Verständnislos bei all dem Hass, der ihm entgegen schlug, wand er sich traurigseinem Sohn zu.

"Und du, Vhaeraun, mein Sohn. Auch wenn du ebenso mich verraten hast, so hast du doch nur das getan, was deine Mutter von dir wollte. Darum ist dein Schicksal ein anderes. Du bist Jung... und unerfahren. Dennoch hat dein Pfad dich zum Bösen geführt. Und so musst auch du Arvandor verlassen, und außerhalb der Gemeinschaft der Seldarine die deine Anhänger suchen."

Und sein Sohn zischte:

"Nicht alleine! Eilistraee, meine Schwester, sie plante mit uns zusammen!"

Bestürzt meinte Sehanine:

"Dieses Mädchen...? Ich kann mir nicht vorstellen..."

Doch Aedrie unterbrach sie.

"Du warst nicht dabei! Sie hat den Pfeil auf Corellon geschossen, der ihn niederstreckte! Und noch nie ist ihr Pfeil fehl gegangen!"

Und so wurde das junge Mädchen geholt, und notdürftig geheilt, auf dass sie sprechen konnte. Sie begann sofort zu schluchzen, als ihr wieder klar wurde, was passiert war, doch ihr Vater beruhigte sie. Ein Blick in ihre silbernen, mit Tränen gefüllten Augen zeigte ihm sofort, dass sie keine Schuld traf.

"Was wird mit meiner Mutter und meinem Bruder passieren...?"

Fragte sie schwach.

"Sie werden beide verbannt, ein jeder dorthin, wo sie es verdient haben."

Und ernst nickte das Mädchen.

"Ich werde mit meinem Bruder gehen. Es muss sein. Ich bin jung, und meine Macht ist gering, aber manchmal sehe ich die Dinge, die da kommen werden. Auf eine Art und Weise werde ich das Gleichgewicht herstellen. Das ist alles, was ich sehe."

Und der Schöpfer wurde von einer Traurigkeit getroffen, die man sich kaum vorstellen kann. Doch er war auch stolz auf seine Tochter, und dem, was sie tat. Und so ließ er sie ziehen mit ihrem Bruder.

Ihre Mutter jedoch, wurde verbannt in den Abgrund, und sie wurde verwandelt in eine Tanar'ri, eine Dämonin. Und dort, im Abgrund, nahm sie einen neuen Namen an. Von diesem Tag an, ward sie Lolth genannt, und sollte mit ihren Intrigen für den Niedergang eines ganzen Volkes sorgen, so wie dafür, dass viele andere Völker leiden mussten. Doch dies... ist eine andere Geschichte..."

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