(x) [FB, Tempel] Gerechtigkeit und Reue

Started by Yalestra, 06. Juli 2006, 07:13:23

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Yalestra

Sie hatte nach ihrer letzten Reise nach Hammerhütte lange nachgedacht. Ihre Entscheidung war gefallen, für den Moment und es wurde Zeit, die Gedanken zu sammeln, der Gerechtigkeit Herr zu werden und zu tun, was nötig war.
In schlichte Kleidung gehüllt, ohne die schwere Rüstung der Tempelgarde, in welcher sie normalerweise auftrat, ging Kallista die Treppe hinauf. Das Zeichen Tyrs, fein in den Kragen der Kleidung gestickt, fiel nicht weiter auf.
Vor der Tür zum Raum des Priesters Pamphilius Sonnenstrahl hielt sie inne und atmete tief durch. Es musste sein, es war nötig.

Niemals zuvor hatte sie gezweifelt an ihrem Herrn, doch niemals zuvor hatte sie sich auch je so einsam gefühlt, so fern ihres Herren wie hier in Seldaria, wo ihre Gebete manchmal nicht einmal erhört zu werden schienen. Sie erinnerte sich noch gut, was bei den Untoten im Wald vorgefallen war. Und überhaupt war zuviel vorgefallen inzwischen.
Amron.. ja, sie zürnte ihm immer noch, das er gegangen war. Selbst die Nachricht, die sie später gefunden hatte, vermochte den Groll und die Traurigkeit in ihrem Herzen nicht zu lindern. Er hatte sie tief verletzt und obwohl die Paladin sich dies lange nicht eingestehen wollte, musste sie es sich nun eingestehen.

Sie betrat den Raum und senkte das Haupt vor dem ehrwürdigen Priester.

"Ich erbitte mir einige Tage ohne die Aufgaben der Tempelgarde wahrnehmen zu müssen." begann sie mit leiser, ruhiger Stimme, ohne einen Blick hinter die stählerne Maske zu zeigen, die auf ihrem Gesicht zu ruhen schien und es reglos wirken ließ.
"Mein Glaube ist im Zweifel, eine Prüfung steht mir bevor und ich muss meiner Zweifel Herr werden, bevor ich die Aufgaben wieder wahrnehmen kann. Ich weiss nicht, ob ich zurückkommen werde.. und wie. Ich weiss nicht, welche Prüfung der Gerechte mir noch angedacht hat. Doch ich brauche eine Zeit der Ruhe, ohne meine Aufgaben.. eine Zeit der Läuterung... denn ich habe mich nicht immer an das gehalten, was mir der Gerechte und mein Dienst an ihm vorschreibt."

Ihr Blick war fest, stählern fast, der unbezwingbare Wille der Paladin schien es zu sein und doch war da dieser winzige Funken, dieses Flackern, das ihre Unsicherheit verriet. Eine Unsicherheit, die sie zeit ihres Lebens, seit dem sie eine Paladin war, noch niemals verspürt hatte. Es galt Buße zu tun, sich zu läutern, klar im Geist zu werden, um wieder tun zu können, was ihre Aufgabe war. Ohne jeglichen Einfluss von Außen, der Gerichtsbarkeit ihres Herrn allein unterstellt.
"Bitte, lasst mich ziehen. So mein Herr es will, nur für kurze Zeit.." bat sie mit leiser Stimme, deutlich auch mit Demut.
Es blieb nicht viel Zeit. Bevor sie von Zweifeln zerfressen, sich abwenden würde von ihrem Herrn, wollte sie lieber dafür sorgen, das ihre Bindung zu ihm wieder stärker würde.
Kaz Hiskari - "Was glotzt du so? Aufs Maul!?"
Ny'zara Kennyr'plith - *huscht in den schützenden Schatten der Bäume*

Elminster1178

Phampilius sah sie mit besorgter Miene an und sprach mit väterlicher Stimme:

"Mein Kind, Gewiss bekommt Ihr die Zeit die Ihr benötigt. Wenn ich euch andersweitig helfen kann dann sagt bitte meiner Person Bescheid, ich tue was mir möglich ist, um euer Seelenpein zu lindern.
Versucht eures inneres selbst wiederzufinden und kommt wieder ins Gleichgewicht. Der Gerechte wird euch einen Weg weisen, seht es als Prüfung seiner selbst an.

Darf ich ganz ehrlich sprechen, werte Frau Morgenrot"?

Yalestra

"Ihr dürft." antwortete sie ihm, erleichtert, das er sie zumindest vorerst von ihren Pflichten zu befreien gedachte. Sie wusste noch nicht, wohin sie gehen würde, doch einen Ort zu finden dürfte sich nicht als so schwer erweisen.

Ihre Zweifel galt es zu besiegen, den wahren Glauben wieder zu finden, um ihren Verpflichtungen neuerlich entgegen treten zu können, ohne Reue zu verspüren.
Kaz Hiskari - "Was glotzt du so? Aufs Maul!?"
Ny'zara Kennyr'plith - *huscht in den schützenden Schatten der Bäume*

Elminster1178

Er versucht zweimal über seine Worte nachzudenken, doch dann fällt wohl die Fassade der Freundlichkeit.

"Ich möchte das ihr es nicht missversteht und ich schätze euch als Person, doch meine Meinung über diesen Amron ist wahrhaftig keine Gute, dass war sie noch nie.
Er ist ein wichtig Tuer und ein Schönling, der scheinbar Euch alle etwas vorgegaukelt hat und wohl schönere Worte finden kann, auf die keine Taten folgen.
Er hat unten im Templerbereich mit seiner Forschung einiges an Schaden angerichtet, deswegen hat er wohl aus dem schlechten Gewissen heraus auch so viel gespendet.
Vergesst diesen Mann, er ist es nicht wert, von so einer liebevollen und ehrbahren Frau beweint zu werden.
Der feine Herr aus Cormyr hat hier alles stehen und liegen gelassen um eine schöne Reise in den Ebenen zu machen. Prima sage ich da nur, er hat einfach euch und seine Verantwortung hier liegen gelassen und das macht man ganz sicherlich nicht ungesünd!
Wird der Bengel hier wieder auftauchen, ziehe ich ihm die Ohren lang und er wird im hohen Bogen hinausfliegen!
Geht und findet euren Seelenheil, ich werde euch jedliche Unterstützung zukommenlassen, denn der Bengel hat genug Schaden angerichtet. Da kann ich es nicht mit ansehen wenn ihr auch noch darunter leidet!"


Sichtlich wütend scheint der Patre zu sein, was man so agr nicht von dem alten und doch so friedfertigen Priester kennt.