[Maria|Cecilia]Dankschreiben

[Tjalafye]

Maria riss die Hutschnur wie sie den Brief von Cecilia las, die Frau war und ist auch wahrlich die Arroganz in Person. Die Zigeunerin schlief erst einmal eine Nacht da drüber und überlegte sich wie sie diesem Miststück die Augen auskratzen könnte, ohne deswegen hinter Gittern zu landen. Die Macht der Feder kann doch um so einiges schadhafter sein wie Fingernägel. So setzte sie ein Schreiben auf, einzig für Cecilia.

"Tymora zum Gruße,
Frau Rabenmund,

Mit Freuden nahm ich eure kleine Spende entgegen die ihr mir entsendet habt. Wir hier vom Hafen, die Bürger sind dem Adel dankbar für eure kurzweilige Großzügigkeit. Natürlich gebe ich die Heller nur für mein Projekt aus und so erhaltet ihr hiermit eine Auflistung für was das Gold ausgegeben wurde, oder wird.

30 Heller werden an die Armenküche gehen, da jene auch jene versorgt die in meinem Heim leben.
6 Heller gehen an Max Rechtsschwinger und Moritz Keulenbringer, für Kleidung und Bücher.
6 Heller gehen an Hannah und Nandia Winterberg, für Kleidung und Bücher.
3 Heller an Findus Flinkfuß, für neue Schuhe da er keine besitzt ebenso Kleidung, da seine nur aus Lumpen bestand.
3 Heller an Filia Dunkelmeer, für Bücher und Lese- und Schreibunterricht.
3 Heller an Mirosch und Dagma Kieseldachs, für Kräuter zur Vorbeugung das Dagma schwanger wird. Die Beiden haben schon 5 Kinder.
5 Heller an die Kieseldachskinder, für Kleidung und etwas süßes.
4 Heller für Marni Sandwoge, damit sie ihren Mann würdig beerdigen kann.
8 Heller für Tanya, Tamia und Thomas Bankschleifer, für Bücher, Lese- und Schreibuntericht. Und für eine neue Haarspange für Tamia.
2 Heller für Gesine Althorn, zum Erwerb von Kräutern gegen ihre Gelenkschmerzen und damit ihr Husten weggeht.
6 Heller an Birg und Borker Bücherwurm, für ein Rechenschieber und Bücher und Kleidung.
2 Heller für Gunter Fasstrinker, er sollte sich etwas zum Anziehen besorgen doch holte er sich etwas zu trinken und verbrachte die Nacht somit auch draußen. Aber er erarbeite sich durch eine Arbeit die ich ihm vermittelt hatte die Heller zurück und so wurde dann wirklich noch Kleidung gekauft.
4 Heller an Solveige und Mila Feinzwirn, Mutter und Tochter bekamen Kleidung, einen Teddybär und Nähzeug. Ihr braucht nicht zufällig noch eine hervorragende Näherin? Solveige hat zwar dank ihres brutalen Mannes das rechte Augenlicht verloren, leistet aber immer noch ausgezeichnete Arbeit.
10 Heller sind zum Kauf von Essen, Decken, Mal stifte, Seife und Brennholz verwendet worden.
4 Heller sind für Spielzeug verwendet worden, an so kalten Tagen kann es doch recht langweilig werden in solch kleinen Räumlichkeiten.
Für 1 Heller habe ich Haslbrötchen gekauft die ich verteilt habe, eines davon habe ich sogar selbst gegessen und da die die die andern Brötchen erhielten nicht zu meinem Projekt gehörten, schicke ich euch jenen Heller zurück, damit ihr euch nicht hintergangen zu fühlen braucht.

Es gibt so viele Schicksale hier im Hafen und ihr meint das alles von Heute auf Morgen geklärt werden kann nur weil ihr mit eurem Gold wedelt. Viele sind einfach froh wenn sie wer besucht, oder das Wort an sie richtet, ihnen zuhört. Jene die Aufgelistet sind, sind dankbar, aber seid sicher das ihr schon bald wieder vergessen seid da es Gegenstände sind und es bald keinen mehr interessieren wird woher sie stammen, sondern nur das sie da sind. Somit verbleibe ich hochachtungsvoll,
                                                                                  Maria Dattiams."

Unten drunter sind Unterschriften, jene sind sicher von jenen die Aufgelistet sind, wobei hier auch einige nur Kreuze gemacht haben. Es sind sogar Malereien von den Kindern mit dabei, auf der Rückseite hat Maria geschrieben von wem sie sind und was sich die Kinder dabei gedacht haben. Und tatsächlich ist dem Schreiben ein Heller beigefügt.

[Erzengel]

*Und es folgte prompt eine Antwort, natürlich wieder mit dem Rabenmundsiegel und natürlich war dieser Brief auch offen*

Die Götter zum Gruße,

Fräulein Maria Dattiams,

Mit Freude habe ich eure genaue Kostenaufstellung, denn sie zeigt das ihr sehr umsichtig und genau sei und genau das sollte man als Bürgerrätin mitbringen, dies muss ich doch an euer Person sehr löblich erwähnen. Solltet ihr gewinne, so bin ich ruhigen Gewissens, dass das Hafenviertel nur das beste bekommen wird und das liegt mir wahrlich am Herzen: Das beste für das Hafenviertel.
Doch was diesen Helelr betrifft, ihr geht ungewöhnliche Wege, etwas umständlich, daran solltet ihr etwas pfeilen, wenn ihr Bürgerrätin werdet, nicht zu umständlich sein. Ihr hättet das HAslbrötchen einfach aus eeigenr Tasche bezahlen können, von dem was ihr bei der Arbeit bei Herrn Griswald verdient.
Doch seid ruhigen Gewissens werde ich den Heller ehren und ihn wohltätigen Zwecken zukommen lassen, darauf mein Wort.
Ich werde einer hungrigen Seele davon etwas zu essen kaufen, doch bin ich mir des Sprichworts bewusst, dass man jemanden einen Fisch angelt er satt für einen Tag ist, doch wenn man ihm das Angeln zeigt, ist er satt für sein leben lang.
Als Bürgerrätin, sollte ich den Willen des Volkes dafür bekommen, werde ich mir dieses Motto zu eigen machen.

Mit den vorzüglichsten Empfehlungen und mit großer Zuneigung,

Cecilia von Rabenmund


Und so ging Cecilia höchst persönlich raus auf die Straße, suchte nach dem am augenscheinlichsten hungrigsten Waisenkind im Hafenviertel, nahm dieses an die Hand, ging mit ihm zum HAslbrötchenverkäufer und kaufte dort für einen ganzen Heller das größte und leckerste Haslbrötchen, dass es gab. Dem Kind gab sie sogar einen Kuss auf die Stirn.