(x) ... Eckstein, alles muss "versteckt" sein (?)

Started by Nemhglan, 01. August 2006, 11:08:34

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Nemhglan

Eigentlich hatte Glen sich das etwas anders vorgestellt. Kindermädchen für einen verlausten Bub zu spielen, stieß bei ihm nicht gerade auf viel Wohlgefallen, aber es war nun mal sein Auftrag und den galt es zu erledigen.

Also begann er mit der Sondierung und dabei ließ er sich wirklich viel Zeit. Schliesslich wollte er ja nichts überstürzen.

Das Auffinden der Winkelgasse 13 dürfte wohl kein all zu großes Problem darstellen. Sollte er fündig werden, egal in welchem Viertel. So wird er als erstes das Haus in Augenschein nehmen: Was für ein Haus ist es? Wie groß ist es? In welchem Zustand befindet sich das Haus? Sind Aktivitäten zu erkennen?
Dann folgten die anliegenden Häuser: Wie sah die Nachbarschaft aus? Gab es noch andere Häuser außer Wohnhäuser? Wie bewohnt waren sie? Wie dicht standen die Häuser zusammen?

Auf solche und ähnliche Sachen wird er im ersten Moment seine Aufmerksamkeit lenken.
Ruarc Treuherz - auf Vaters Spuren
Glen Silberstein - der adlige Bastard

Chimaere

Das Haus Nummer 13 der Winkelgasse befand sich nicht einmal unweit von Kwasirs Dominzil schräg gegenüber vom Angelbedarfsladen von Hark.
Es handelte sich um ein hochgebautes, doch stark heruntergekommenes Gebäude, in dem pro Stockwerk zwei viel zu kleine Wohnungen meist viel zu großen Familien eine mehr schlecht als rechte Unterkunft boten. Immerhin hatten sie damit ein Dach über dem Kopf (wenngleich das bei den Familien im obersten Geschoß sicher nur teilweise der Fall war).

Auch wenn es ganzen Familien (aber auch einigen Einzelpersonen) Unterschlupf bot, war generell im Treppenhaus kein Mensch anzutreffen. Wohl verbrachte der Großteil der dort lebenden Personen die meiste Zeit außerhalb des Gebäudes, wobei diese je nach getätigter Arbeit zu unterschiedlichen Tageszeiten nach Hause zurückkehrten, sich jedoch gleich in ihre Wohnung zurückzogen. Man konnte zwar im Gang hören, wie dort ein Kind brüllte, da ein Stuhl über den Boden gerückt wurde, hier mit dem Kochlöffel die vermutlich viel zu dünne Suppe umgerührt wurde, da ein Ehestreit ausgefochten wurde, doch abgesehen von den Geräuschen blieb es einsam vor den Türen. Nachbarlichen Plausch gab es nicht.

Die Nachbarschaft war ebenso typisch Hafenviertel. Die meisten Wohnhäuser, abgesehen von dem Laden von Hark und Kwasirs Domizil. Ein weiteres Mehrfamilienhaus schloß direkt an die Nummer 13 an, doch war hier nicht viel anderes zu beobachten als bei seiner Zieladresse.


((OOC-Anmerkung: Das beschriebene Haus existiert auch IG und ist betretbar.))
Oh I come from a land, from a faraway place,
Where the caravan camels roam.
Where they cut off your ear,
If they don't like your face.
It's barbaric, but hey, it's home

Nemhglan

Nachdenklich strich er sich über die Stirn, als er das Haus musterte. Was soll das hier werden? Bezahlt der Kwasir seine engen Mitarbeiter so schlecht oder schuldet dieser "enge Mitarbeiter" den Bürgerrat etwas? Ist das alles nur ein beschissener Test, oder will man ihn hier sogar in die Falle locken? Tja, wenn man solche Arbeiten erledigt, wie Glen lid man ein wenig unter Verfolgungswahn.

Nachdem er seine Gedanken beiseite gewischte hatte und die Musterung des Hauses und die nähere Umgebung beendet hatte, hatte er eine ungefähren Überblick über die mögliche Situation des entflohenen Vogels. Kurzerhand entschied er sich in den Humpen zurück zu gehen, um die nächsten Schritte zu planen.

Sein erster Schritt galt seiner Absicherung: Mit abgetragener Lederrüstung und wetterfesten Umhang machte er sich auf gen Stadtwache. Das Gesicht verfremdete er mit einer modellierten aufgeklebten Narbe, ausreichend Schminke und sein Haar band er nach hinten zusammen, so dass nur die aufgesetzten verfilzten Haar an der Kapuze auf die Stirn hervorlugten. Die Kleidung und Stiefel wurden noch etwas mit Schlamm verziert. Und so entwickelte sich aus Glen der perfekt Fährtenleser und Kopfgeldjäger. Er hoffte auf das Wohlwollen der Stadtwache, immerhin nahm er ihnen wahrscheinlich Arbeit ab.

Mit jenem Äußeren wird er die Stadtwache betreten, um dort um Informationen zu erbitten, mit der Rechtfertigung, dass seine Familien ihn für das Wiederfinden bezahlt hat. Nach folgenden Sachen wird er sich erkundigen: Wurde Kalle Spatzensang vermisst gemeldet, wenn ja, vom wem und wann? Lagen irgendwelche Zeugenaussagen über das verschwinden vor, wenn ja von wem und was sagten sie aus?

Bei einigen Sachen würde etwas tiefer nachbohren, sollte sich die Wache kooperativ zeigen: Lagen Sachen gegen den Herr Spatzensang vor, wenn ja welche und wer hatte die Anzeige erstattet?
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Glen Silberstein - der adlige Bastard

Chimaere

Die Wachen schienen in der Tat seine Rolle abzunehmen, doch zeigten sie sich verwundert: ihnen wäre nichts von einer Vermißtenmeldung bezüglich eines Kalle Spatzensangs bekannt - ob er denn hiermit eine aufgeben wolle?

Auskünfte über ein eventuelles Strafregister jedoch wurde ihm verwehrt. Wenn er ein offizielles Schreiben der Stadt vorlegen könne, welches ihm einen Einblick in eine eventuelle Akte dieses Herrn gestatten würde, wäre das eine andere Sache.. doch würde man diese Informationen nicht jedem Dahergelaufenen offen darlegen.
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Glen hatte nicht wirklich Interesse daran eine Vermisstenanzeige aufzugeben, denn dies wäre, wenn dann Aufgabe der Angehörigen Kalles gewesen. Er zog nur seine Schlüsse aus seinen Nachforschungen. Andererseits zog er Schlüsse daraus, dass angeblich eine Akte existieren könnte, interessieren  tat dies ihn schon, doch würde es zu viel Arbeit machen ein offizielles Schreiben zu besorgen, um wahrscheinlich lesen zu können, das er einmal zu tief in fremden Taschen gefischt hatte, oder der gleichen. Somit war alles nötige hier erledigt und er konnte woanders sich auf die Suche machen.

Seine nächsten Nachforschungen brachten ihn in die Hafenkaschemme, als Bewohner des Viertels und Familienvater wird Kalle sicherlich einige Abende im Heller verbracht haben. In normaler bürgerlicher Kleidung betrat er die Taverne. Seine erste Bezugsperson war der halborkische Besitzer, bei dem er sich nach Kalle erkundigte: ob er ihn kenne, wann er das letzte mal hier war und ob gegebenenfalls seine Saufkumpanen hier sind. Angeblich hatte Glen noch Wettschulden bei Kalle zu begleichen.
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Glen Silberstein - der adlige Bastard

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Dolan war mal wieder dabei seine Gläser zu "putzen", professionell und routiniert wie ein echter Barmann, wenngleich bei einem Blick auf Lappen und Glas deutlich machte, warum all seine Stammgäste routiniert in ihre Bestellung ein "... im sauberen Glas" einfließen ließen... die waren dann zumindest nur halb so trüb wie das, was er eben in der Hand hatte und bearbeitete. Der Wirt war der Ansicht, daß es nichts brachte die Gläser sauberer zu machen: erstens wurden sie so oder so gleich wieder benutzt und damit dreckig, zweitens wurde die einzig durchsichtig klare Flüssigkeit - Wasser - welche die wahre Sauberkeit des Gefäßes verraten würde, so gut wie nie bestellt und noch weniger oft ausgeschenkt, drittens, so wußte der Halbork, desinfizierten die übrigen einigermaßen klaren Flüssigkeiten - Schnäpse und dergleichen - so oder so... warum also die Mühen machen?

So war das Glasputzen mehr um den Schein zu wahren, die Hände beschäftigt zu halten, während Dolan seinen Kunden lauschte und hier und da mal eine Bemerkung fallen ließ.


"Wettschulden? Der Kalle?.. hmm.. untypisch - um Gold hatt' der Kerl eigentlich nie gespielt. War auch immer pünktlich mit der Zechenzahlung. Aber nja.. früher oder später triffts jeden. Ist's viel Gold? Wär zumindest dann kein Wunder, daß er schon seit zwei Zehntagen vom Erdboden verschluckt scheint. Zumindest war er vorher regelmäßig hier aufgeschlagen, um seinen Abend ausklingen zu lassen."

Ein knappes Nicken gen einem Tisch, an dem drei Leute saßen, die so garnicht zusammen zu passen schienen, und sich allesamt hinter einer Kartenhand versteckten.

"Seine Mitspieler.. Kartenspielen ist seine Leidenschaft.. oder war.. je nachdem.."

Ein knappes Schulterzucken, das schon fast gleichgültig schien. Sowas passierte im Hafenviertel. Und während Glen noch rüberschaute, verriet ein Klopfen auf dem Tresen, daß ein Krug Bier vor ihm abgestellt wurde.

"Macht 20 Gold."
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Glen betrachtete die Kartenspielerrunde interessiert. "Nein. Nein. Nicht er bei mir, sondern ich bei ihm. Und um wie viel es sich handelt, kann euch Kalle ja dann erzählen, von mir hört ihr die Summe nicht."

Er wand sich wieder um zu Dolan und prompt viel sein Blick auf das frisch servierte Bier. "Ihr wisst wahrlich, was euer Kundschaft will. Ich brauchte nicht mal die Bestellung auszusprechen." Kurzerhand förderte er 20 Goldmünzen zu Tage und legte sie auf den Tresen und zog dann den Humpen zu sich heran.

"Wieso eigentlich war? Ihr meint doch nicht, dass ihm etwas zu gestoßen ist? Hatte er etwa mit jemanden Streit gehabt? Ich habe keine Lust ihm das Gold ins Grab nachwerfen zu müssen, oder es seiner Witwe zu reichen. Ihr sagte doch selbst, dass er normalerweise nicht wettet, was für einen Schreck muss es dann für seine Frau sein, wenn sie erfährt, dass ihr verschiedener Mann gewettet hat."
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Glen Silberstein - der adlige Bastard

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Die drei Kartenspieler hätten wirklich unterschiedlicher nicht sein können: ein kraftig gebauter Halbork, vermutlich Hafenarbeiter, ein alter Menschenmann, der wie ein Strich in der Landschaft neben dem Muskelberg aussah, und ein dicklicher, gemütlich wirkender Gnom.

Dolan zeigte seine gelben Hauer mit seinem Grinsen auf Glens Worte hin, dann fuhr er fort zu plaudern:


"Witwe? Harr, der war doch nich' verheiratet und ob ihm was zugestoßen ist? Wer weiß das schon... hier im Hafen passiert viel. Bei mir hat er sich jedenfalls nich' abgemeldet. Aber, vielleicht wissen die ja mehr."

Abermals der Blick rüber zu dem Tisch, wo der Gnom gerade seine Karten niedergelegt hatte, um gemütlich seine Pfeife zu stopfen, während der Alten wild gestikulierend auf den massiv dasitzenden Halbork einredete, der mit blankem Gesichtsausdruck in sein Kartenblatt starrte.
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Etwas verwundert blickte er Dolan an. "Er war... ähm bleiben wir lieber bei ist, ... ist nicht verheiratet?" Nachdenklich rieb er sich übers Kinn. "Dann bringe ich da wohl etwas durcheinander. Mir war so als hätte er mir damals etwas von seiner Familie erzählt, mit der in der Winkelgasse wohnt. Welche Nummer war das nur 7 oder war das die 11?" Leicht fragend blickte er Dolan an, wohl wartend ob er die 13 als Hausnummer bestätigen konnte. "Da hab ich doch tatsächlich die Nummer vergessen. Tz, und das schon in meinem Alter."

Dann blickte er wieder zu den Kartenspielern, die er wohl als nächstes Ziel auserkoren hatte, mit Dolan verfiel er noch kurz in eine Plauderei. "Ja ja, erst vor kurzem hatten sie wieder einen aus den Hafenbecken gezogen, angeblich hatte der keine Kopf mehr bzw. fischte man ihn separat heraus."
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"Harr, ja, natürlich erzählte er Dir von seiner Familie.. der Kerl hatte doch nie den Mumm, Rückgrat und das notwendige Gold von zuhause auszuziehen. Was meinst Du, warum er sich kein Mädel auf lange Zeit anlachen konnte."

Deutlich amüsiert fuhr Dolan fort im Gläserputzen, zuckte mit den Schultern auf die Frage nach der Hausnummer und ließ den Themenwechsel über sich ergeben. Vermutlich wußte er auch nicht mehr zu erzählen.

"Der Kerl ohne Kopf aus dem Hafenbecken? Das war bestimmt Selbstmord."

Wieder breit grinsend blickte der Hork zu Glen, um seine Reaktionen auf seine Vermutung hin vom Gesicht abzulesen und fuhr erst nach kurzer Zeit fort.

"Hat sicher nachts in der hinterletzten Gasse hier im Viertel gemeint Wache spielen zu müssen, eine dunkle Gestalt angehalten und aufgefordert Dolch fallen zu lassen und Maske abzunehmen... was in der Art. So wie hier gemunkelt wird, wurde rausgefunden, daß er so ein typischer Strahlemannheld gewesen war. Von irgendeiner lichten Gottheit. Die tendieren ja gern zu so lebensmüden Aktionen. Ich sag also: Selbstmord."
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So langsam füllte sich die leere Namehülle – Kalle Spatzensang – mit Leben.

Als Dolan den Selbstmord erwähnte, war den Moment etwas Irritation in Glens Gesicht zu lesen, denn sich den Kopf abtrennen und dann ertränken, wäre sicherlich eine, für Glen, unbekannte Methode sich das Leben zu nehmen. Nach seiner Ausführung schmunzelte er nur kurz und nickt ihm zu. "Das ist wohl wahrlich eine interessante Art und Weise sich das Leben zu nehmen. Aber recht habt ihr. Nun denn, dann werde ich mal die Herren beim Spielen zuschauen gehen. Vielleicht können sie mir helfen, mich von meiner Wettschuld zu befreien."

Er klopfte leicht mit der Handfläche auf den Tresen. "Macht's gut und danke fürs Bier und den Plausch." Und prompt schob sich Glen gemächlich durch die Taverne zum Kartenspielertisch.

Dort wird er sich leicht im Hintergrund halten. Gegebenfalls irgendwo anlehnen und das Spiel beobachten in aller Seelenruhe beobachten. Er war dabei nicht auf Unauffälligkeit direkt aus, sondern nur auf die Unfälligkeit eines interessierten Beobachter des Spiels und der Runden, wohl um zu schauen, was gespielt wurden und vielleicht um was. Je nachdem wie lang er ungestört zu schauen konnte, interessierte ihm, wer die Gewinner der Runden war und so er es vernehmen konnte, über was sie sich die drei unterhielten.
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Eine komische Runde.. und ein komisches Spiel. Es gab nur einen Schreibblock, keine Chips, kein Gold, welches auf dem Tisch umhergereicht wurde.

Der Halbork, der massiv auf dem Stuhl hockte - seine Schultern nahmen schon fast einen höheren Punkt ein als sein hängender Kopf - blickte tumb mit leerem Gesichtsausdruck in seine Karten und schien allgemein eher apathisch, während der alte Mann neben ihm am Tisch hyperagil mit seinen dürren Streichholzbeinen und -armen umherfuchtelte, wenn er sprach, nein, eigentlich mehr diskutierte. Selbst einzelne Worte wurden von ihm wie bedeutungsschwere Thesen vorgetragen. Er schien beständig auf den Horken einzureden, der total überfordert wirkte, doch dies mit stoischer Ruhe hinnahm - vielleicht auch eingeschüchtern. Der gemütliche Gnom indes lehnte während den Schimpfaktionen des Alten gemütlich zurück und paffte an seiner Pfeife, während er nur ab und an einen Blick unter seine auf dem Tisch liegende Kartenhand warf.

Ein langsames Nicken des Halborks schien das Spiel in Gang zu bringen und Glen hörte den Alten entnervt sagen:

"... gut, dann versuchen wir's weiter... Kasimir hat zweiundzwanzig bestätigt und ich bin ausgestiegen. Nun mußt Du weitermachen. Also.. was kommt nach zweiundzwanzig?"
Doch der Halbork starrte nur stumm in seine Karten, was den Alten nochmal etwas eindringlicher sprechen ließ:
"Also, so schwer ist das doch nicht.. _Zwei_undzwanzig.. und danach?"
Langsam fragte der Halbork fast eine Spur vorsichtig: "Drei?-undzwanzig?"
"Na also...", erschöpft doch auch dankbar zugleich sank der Alte in seinem Stuhl zurück, während der Gnom mit einem Schmunzeln einen Rauchring ausblies und antwortete:
"Ich halte."
"Vier?-undzwanzig?"
"Jepp, bin noch dabei."
"Fünf?-undzw..."

Doch weiter kam der Halbork nicht, da der Alte aufbrauste, die Faust auf den Tisch knallte (sie danach heftig fuchtelnd ausschüttelte) und dazwischenfuhr:
"Sieben!! Sieben!!-undzwanzig! Nicht Fünf-, sondern Siebenundzwanzig.", was den Halborken zu einem leichten Stirnrunzeln verleitete.
"Aber nach Vier doch kommen Fünf und nicht Sieben."
"Ich habs Dir doch schon hundertmal erklärt, daß diese Zahlen aus Mul-ti-pli-ka-tion entstehen."

Der Alte betonte jede einzelne des Wortes, um sie dem Halbork zusammen mit seinem Spazierstock in seinen Schädel einzuhämmern, der das jedoch garnicht wirklich zu registrieren schien, lediglich weiterhin stoisch in seine Karten blickte. Er schwieg recht lange vor sich hin, während der Alte weiterschimpfte, ehe er zu einer Antwort ansetzte:
"Aber... warum dann Dreiundzwanzig? Das sein Primzahl. Haben nix mit Mul-ti-pli-ka-tion zu tun.", was ihm einen amüsiert anerkennenden Blick von Gnom Kasimir einbrachte.

"Das ist eine Ausnahme. Dreiundzwanzig ist das Nullspiel.", schimpfte der Alte weiter.
"Aber.. wenn mit Null mul-ti-pli-ziert, dann kommen Null raus... null Äpfel sind null Äpfel sind null... "
Der Alte rollte mit den Augen: "Dann sag halt in der Götter Namen statt 'Dreiundzwanzig' 'Null', wenn Dir das lieber ist."

Der Halbork nickte langsam und setzte erst wieder nach etlicher Pause neu an zu bieten:
"Null"
"Wie schon gesagt, ich bin dabei.", antwortete der Gnom fast vergnügt.
"Eins"
"NEIN!!" Ein aufgebracht-verzweifelte Ausruf des alten Mannes.
"Aber..."
"Ich weiß was Du sagen willst, aber nach Null kommt nicht Eins, sondern Vierunzwanzig!!"
"Aber..."
"Nein, es ist egal, wenn hier Zwanzig, Zweiundzwanzig, Null, Vierundzwanzig, Siebenundzwanzig gezählt wird. Das gehört so. So ist das Spiel, so sind die Regeln."
"Dummes Spiel, wenn nicht mal richtig können zählen, sondern zahlen wild durcheinanderwerfen. Dann ich gleich sagen können Fünftausendsiebenunddreißig und gewinnen die zwei Karten...", die sich der Halbork mit den Worten auch sogleich krallte.

Entnervt knallte der Alte seine Kartenhand auf den Tisch und verbarg sein Gesicht in seinen Händen, ehe er dem Gnom gegenüber müde kommentierte:
"Einen schönen Ersatz hast Du da für Kalle angeschleppt. Wir brauchen einen anderen dritten Mann."
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Nemhglan

Amüsiert und sich am Bierkrug, dessen Inhalt schon langsam schal wurde, festhaltend betrachtete Glen das ungleiche Dreiergespann, bei ihrem Versuch Karten zu spielen. Gerne hätte er das Trio noch weiter beobachtet, denn die Drei versprachen eine hochgradig Unterhaltung. Doch irgendwie ahnte er auch, dass sie sich nächster Zeit auflösen würden, da keine wirkliche Spiel zustande kam. Außerdem fiel das Schlüsselwort Kalle, was ihn aus seiner Amüsiertheit riss und den Grund wieder vor die Augen führte, weswegen er hier war.

Mit leichten Schwung stieß er sich von seiner Stütze ab, packte den nächst besten freien Stuhl und zog ihn mithin zu Tisch, so keiner mehr am Tisch frei seinen sollte, und gesellte sich zu den Dreien, noch immer ein leichtes Schmunzeln im Gesicht.

Sachte stellte er seinen Humpen auf den Tisch. "Ein interessantes Spiel betreiben die Herren hier." Den Krug vor sich im Kreis drehend. "Vielleicht sollte ihr mehr Fingerspitzengefühl zeigen, wenn ihr eurem Spielkameraden die Regeln näher bringt. Außerdem solltet ihr ihm ehr das Multiplizieren erklären als das Zählen. Ich meinte, dies wäre der geschickter Weg."

Darauf hin legt er eine Pause ein und wartete auf die ersten Reaktionen der drei Männer.
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Chimaere

Für einen Moment herrschte Stille am Tisch, als sich insgesamt 6 Augen auf Glen richteten. Dann polterten zwei Stimmen auf einmal los:

"Ich hab sie ihm erklärt, bestimmt hundertmal..."
"Ich kann Mul-ti-plikation..."

"... eigentlich sollte man meinen..."
"... haben gelernt von Vater..."

"... daß in einen so großen Schädel..."
"... Ich beweisen!..."

"... eine einfache Zahlenreihe reinpassen sollte."
"... eins mal eins, eins sein... zwei mal eins, zwei sein..."

Der Alte verschränkte vor sich hingrumpfend die Arme, während der Ork weiter seine Zahlen aufsagte. Erst dann blies der Gnom einen Rauchkringel aus und wandte sich an Glen.

"Was ist mit Euch, der Herr. Würdet ihr Euch zutrauen mehr als nur zu kiebitzen? Vielleicht wollt ihr unser dritter Mann sein?"
"... fünf mal drei, fünf-zehn sein..."
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Gelassen schmunzelte er in die Richtung des alten Mannes. "Nun, wenn es nach Kopfgröße geht... Warum habt ihr euch nicht ein Pferd als dritte Mann gesucht, das hat noch einen größeren Kopf als euer große Freund dort." Und deutete mit einen Kopfnicken auf den vor sich hin multiplizierenden Halborken. "Doch ob es auch schön multiplizieren kann, ist fraglich."

Dann wand er sich an den Gnom."Genau deswegen bin ich hier, wegen eurem dritten Mann." Kurz blickt er zum Halbork. "Nicht wegen ihm, sondern jenem der üblicherweise mit euch die Karten drischt. Und vielleicht lässt sich im Abschluss noch ein Spielchen machen."

"Dolan meinte, dass er mit euch regelmäßig hier spielte. Wisst ihr was mit Kalle ist und wo ich ihn finde? Ich muss bei ihm noch eine Wettschuld begleichen, bevor ich wieder nach Sandstadt abreise."


Sollte der Halbork immernoch vor sich hinmultiplizieren, wird er ihm sein Bierkrug rüberschieben, denn von multiplizieren wird einem so schnell die Kehle trocken.
Ruarc Treuherz - auf Vaters Spuren
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Chimaere

"Pah! Ein Pferd hätte die Regeln schneller kapiert als der Fleischklops da neben mir..."
"... sieben mal acht, sechs-und-fünfzig sein..."
"... aber bringt mal einem Gaul das Kartenhalten bei."
"... acht mal acht, vier-und-sechzig sein..."

Der Halbork schien in seiner Ehre gepackt worden zu sein, da er stur weiter vor sich hinmultiplizierte und sogar langsam an Fahrt gewann, obwohl Glen den Bierkrug vor ihm abstellte, während der Alte grummelnd die Arme verschränkte und den großen Kerl argwöhnisch dabei beäugelte. Wieder war es der Gnom, der - nachdem er in aller Ruhe einige Rauchkringel ineinander geblasen hatte - das Wort erhob:

"Seid ihr sicher, daß ihr dem richtigen Kalle auf der Spur seid? Unserer spielte nicht um Gold, wobei..."
"... vier mal neun, sechs-und-dreißig, fünf mal neun, fünf-und-vierzig..."

Der Gnom hielt nachdenklich inne und schmauchte einige Sekunden, ehe er langsam fortsetzte zu sprechen.

"... wobei er das letzte mal, da ich ihn sah - etwa einen Zehntag wird das nun her sein, vielleicht auch ein, zwei Tage mehr - überaus unruhig und nervös wirkte. Er hatte sich auch beständig umgesehen. Damals dachte ich mir nichts dabei, doch nun, da ihr das mit den Wettschulden erzählt, fürchte ich doch, daß da mehr dahinter steckte. Bleibt nur zu hoffen, daß ihm nichts zugestoßen ist. Äußerst besorgniserregend..."
"... sechsmal elf, sechsundsechzig, siebenmal elf, siebenundsiebzig..."
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Kurz lupfte Glen eine Augenbraue, wohl hatte er in den Gnom einen weiteren Hinweisgeber gefunden. Doch erst wandte er sich dem alten Zausel zu. "Nun... ", und blickte auf den Spazierstock des Alten, "... mit eurer Gerten-Lehrmethode würden ihr sicherlich auch einem Gaul das Kartenhalten beibringen können.", mit einem spitzen Unterton.

Dann wandte er sich zum Gnom. "Nun. Ich gehe mal davon aus, dass Kalle Spatzensang mit euch sonst immer gespielt hat. Der in der Winkelgasse... Verdammt welche Nummer war es? Elf, oder? ...wohnt. Außerdem bezweifle ich, dass er wegen unserer kleinen Wette sich so sonderbar benahm. Immerhin stehe ich ja bei ihm in der Schuld und ich glaube nicht, dass er Angst davor hat seinen Gewinn einzustreichen, der nicht mal beträchtig ist. Also kann er kaum vom schlechten Gewissen gepeinigt sein."

"Aber dies ist wirklich eigenartig. Das hört sich an, als wenn er von jemand verfolgt wurde. Hatte er irgendetwas erwähnt, dass ihm etwas bedrückt? Beim Spiel redet man doch sicherlich nicht nur über das Zählen und" Kurz blickte er den Halbork an. "Multiplizieren."

Nachdenklich rieb er sich mit dem Zeigefinger übers Kinn. "Wisst ihr eigentlich, wo Kalle gearbeitet hat? Vielleicht wissen die dort mehr. Immerhin fällt es auf, wenn jemand nicht mehr auf der Arbeit erscheint."
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"Pah! Frechheit! Die Jugend heutzutage hat keinerlei Respekt mehr vor dem Alter!...", schimpfte es aus dem Eck, während aus dem Anderen eine monotone Stimme ohne Unterbrechung und großartigem Zögern weitermultiplizierte:
"... achtmal vierzehn, einhundertzwölf, neunmal vierzehn, einhundertsechsundzwanzig..."

Der Gnom indes bestätigte die Nummer des Hauses welches Glen bereits in Augenschein genommen hatte, während er nachdenklich weiter paffte:
"Hmm... nunja, viel erzählt hatte er nicht - er schien äußerst gehetzt und hatte es scheinbar überaus eilig..."

"... unhöflich können sie sein, aber dann, wenn es mal hart für sie kommt, kommen sie angekrochen und fragen nach Gold,...", wetterte es weiter aus der Alten-Ecke, was den Gnomen jedoch nicht aus der Ruhe brachte, während er Glens weitere Frage beantwortete:

"Was seine Anstellung angeht: er war Buchhalter für einen der Stadträte. Der Name "Kwasir" ist Euch doch sicher ein Begriff, nehm ich an?"
"... um sich danach auf Nimmerwiedersehen abzusetzen!"
"... achtmal sechs-zehn, einhundertarchtundzwanzig sein..."
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Gerade als Glen den Alten mit einer leicht erhoben Hand, um etwas Einhalt bei seinen Wettertiraden bieten wollte, senkte er die Hand wieder langsam und ruhig. Kurz und knapp nickte er dem Gnom bei seinen Ausführung zu. Den multiplizierenden Halbork schien er förmlich aus seinem Wahrnehmungsbereich gedrängt zu haben.

Als der Gnom mit seinen Ausführung auf Glens Fragen geendigt hatte, wandte er sich dem Alten zu. "Mein Herr, verzeiht ich wollte nicht unhöflich und respektlos erscheinen, doch zur Jugend zähle ich wohl nicht mehr. Auch meine Lebenszeit zählt schon über 30 Sommer." Das war wohl erst mal alles was er dem Alten erwiderte, wohl um zu schauen, ob er ihn mit Jugend meinte, oder vielleicht den jungen Spatzensang, denn in Glen Kopf formte sich langsam das Puzzle zu einem Bild.

Dann richtete er seine halbe Aufmerksamkeit dem Gnom mit einem Gespräch und die restliche weilte beim Alten, auf seine Reaktionen und Worte achten. Vielleicht verbarg er etwas, was er nicht so einfach preisgeben wollte. Vielleicht erwähnte er es auch nur nicht, weil danach nicht gefragt wurde. "Hm... Das hört sich alles irgendwie nicht gerade erquickend an, ehr als der gute Kalle da in was hineingeschlittert ist. Und ihr habt ihn nicht etwas Hilfe angeboten? Ich mein ihr habt doch bemerkt, dass er sich etwas anderes benimmt als sonst. Wahrscheinlich wird er irgendwo bei Bekannten Freunden untergetaucht sein. Hat er mal er zählt, ob er Bekanntschaften in Hammerhütte, oder sonst wo hat?"

Ein leichtes Schmunzeln huschte über sein Gesicht. "Vielleicht sollte ich einfach abreisen, so spar ich mir die Wettschuld, aber wie ich mein Glück kenne, wird er vielleicht sogar nach Sandstadt geflohen sein und mir gleich am Pier die Wettschuld abnehmen."

Mit einem nachdenklichen Seufzer ließ er sich in die Lehne des Stuhls fallen.
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"Pah! Wer redet denn von Euch, ihr eingebildeter Lümmel!", schimpfte der Alte weiter. "Typisch Jugend, daß sie meinen, daß es immer um sie gehen muß!"

Und weitere Schimpftiraden folgten, während der Gnom nachdenklich weiterpaffte.
"Ich fragte ihn, ob alles in Ordnung sei, doch er nickte nur ab und war im Prinzip schon wieder weg... ich mein: er hätte es doch auch einfach nur eilig gehabt haben können. Was weitere Bekanntschaft angeht, hmm..., der einzige, der mir da einfällt, ist der alte Lehnsdorf, der früher mal mit uns Karten gespielt hatte als Gottlieb hier noch nicht mit in der Runde war. Der hat einen Posten seines Vaters beim Handelshaus geerbt. Eine ziemlich dicke Erbschaft sogar: er besitzt nun sogar drei Schiffe. Kein Wunder, daß er das seinen zwei alten Skatkumpels vorgezogen hat."

"... Treulose Tomate! Hätte er doch den um Gold angebettelt!"
"... siebenmal neun-zehn, einhundertdreiunddreißig..."
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Glen konzentrierte sich weiter mit seiner Unterhaltung auf den Gnom. Schließlich war wenigstens mit ihm ein vernünftiges Gespräch möglich – der ein rechnete und der andere wetterte vor sich hin. Obwohl er seine Aufmerksamkeit auf den Gnom gelenkt hatte, hat er den Alten nicht ganz vergessen, denn schließlich war es der Alte, der ihm ein wichtiges Puzzelteil gegeben hatte. Deswegen suchte er etwas, womit er den Alten und seine Schimpftiraden weiterfüttern konnte. Denn er schien auch einiges zu wissen. Leicht grüblerisch lauschte er den Worten des Gnom und suchte im Hinterstübchen nach jenem etwas, womit er das indirekte Verhör des Alten vorsetzen konnte.

Nachdem der Gnom geendet hatte, blickte er zum Alten Zausel, und lächelte und schmunzelte ihn an. "Ich sehe, Ihr habt eure Jugend, trotz Euren respektvollen Alters noch nicht ganz vergessen. Aber die heutige Jugend scheint auch vor nichts zurück zu schrecken..." Mit diesen Worten überließ er ihn sich selbst – noch mit einen halben Ohr auf mögliche Hinweise in den möglichen Schimpflitaneien.

Gen Gnom versuchte er weiter das plauderhafte Gespräch aufrecht zu erhalten. "Hm... Gottlieb Lehnsdorf? Was meint ihr, ob er dort unter gekommen ist?" Dann seufzte er leicht. "Tja, kaum haben sie eine dicke Geldkatze, sind alte Freunde mit denen man unterhaltsame Abende geteilt hatte vergessen." Leicht schüttelte er den Kopf. "Oder tue ich etwa eurem alten Skatbruder unrecht?"
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Natürlich stieg der Alte auf Glens Provokation ein, stimmte ihm zu und wetterte weiter, doch war es lediglich über dies und jenes. Das von ihm angeschnittene Thema schien schon wieder zur Nebensache geworden zu sein - oder zu einer Hauptsache unter vielen.

Der Gnom indes hob nur die Schultern auf Glens Fragen hin - er hatte wohl keine Ahnung, inwiefern Kalle bei ihrem ehemaligen Kumpel untergekommen sein könnte und paffte lediglich grüblerisch an seiner Pfeife, während der Halbork mit seiner Multipliziererei dem vierstelligen Zahlenbereich immer näher rückte. Abgesehen von seiner Begriffsstutzigkeit schien der Kerl nicht dumm zu sein.
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Leicht unzufrieden presste er kurz die Lippen zu einem Strich zusammen und nickte dem Gnom zu, um dann leicht verschmitzt schmunzelnd hinzu zu fügen. "Na ja, wie es aus sieht komme ich wohl um meine Wettschuld herum. Falls der gute Kalle – wiedererwartend – hier auftauchen sollte. Könntet ihr ihm erzählen, dass ich bevor mein Schiff ausläuft nochmals hier vorbei schauen werden. Das wird wohl so in 4 Tagen sein."

Dann warf er einen leichten Seitenblick auf sein Bier und dem multiplizierenden Halbork, dann legt er fast brüderlich die Hand auf die Schulter dessen "Ich glaube, du solltest dir ein Schluck gönnen, mein Bester, und eine Pause machen." und schob sein Bier weiter in die Richtung des Halborks.

"Seht ihr in dem großen Jungen steckt ein großes Potential. Er wird bestimmt ein guter dritte Mann werden, wenn ihr ihm es nur von den Grundmauern ab an auf erklärt und mit etwas Geduld seid ihr sicherlich bald wieder eine perfekte Rund.", entgegnete er dem Alten zum Abschluss.
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Chimaere

Und so ließ er die Runde zurück.
Der Gnom sammelte die Karten ein, um sie neu zu mischen, während er die Pfeife zwischen seinen Zähnen im Mundwinkel eingeklemmt hielt und weiter paffte, während der Alte eingeschnappt vor sich hinmurrte und der Halbork das Bier schonmal für sich reservierte, indem er eine Pranke darum schloß. Dennoch würden die Stimmen der Runde noch einige Schritte weit zu hören sein.


"Also gut... nochmal von vorn... drei, drei, drei... zwei... vier..."
"... das wird er nie lernen, sag ich Dir... wir sollten uns nach einem anderen Spieler umsehen."
"... achtmal drei-und-zwanzig, einhundert-vier-und-achtzig sein..."
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Where they cut off your ear,
If they don't like your face.
It's barbaric, but hey, it's home

Nemhglan

Im Tross einer kleinen Gruppe reiste Glen von Fürstenborn nach Hammerhütte, um sich dort nach den verlorengegangenen Findelkind, Kalle Spatzensang, um zu sehen. Kurz nach der Ankunft in Hammerhütte befreite erst sich umgehend vom Dreck und Staub, der sich während dem sicheren Ritt auf Kleidung und Körper niedergelassen hatte.

Um nicht viel Zeit zu vertrödeln machte er sich umgehend an die Arbeit und sondierte die Lage. Natürlich nach seinen Gesichtpunkt und um sein Ziel zu erreichen. Die gegenwärtige Lage Hammerhütte interessierte ihm recht wenig, solange sie sich nicht für ihn interessierte.

Sein erstes Ziel war die kleine Anlegestelle des Dorfes und die Meeresbucht mit den möglicherweise vor Anker liegenden Schiffen. Viel hatte er nicht außer den Namen des Flagschiffes, Renahim, das auch gleichzeitig der Name des Handelshauses war, den Nachnamen des Besitzers Lehnsdorf – nur welcher mögliche Lehnsdorf, so es mehrere dort geben sollte war der alte Skatkumpel – und den Name des Objekts seiner Begierde. Kalle Spatzensang. Dank der spärlichen Informationen seitens des Auftragsgebers hatte er nicht mal eine Beschreibung von Kalle, gerade mal das er noch recht jung seinen musste und da sein Glück bei Frauen auch nicht gerade gesegnet war, musste er wohl auch nicht gerade ein Schönling sein oder einen gewaltigen Knoten in der Zungen haben. Vielleicht waren sich beide schon längst begegnet und Glen wusste es nicht mal.

An der Anlegestelle wird er in erster Linie nach der Renahim Ausschauhalten. Sollte sich der Zufall ergeben, dass er dort jemanden in ein kurzes Gespräch verstricken kann, wird er sich nach den anderen Schiffen des Handelshaus erkundigen.

Als nächstes stand das Geschäft, so es eins in den Räumlichkeiten des Gemeinschaftshauses von Hammerhütte gibt, auf den Plan. Dort wird er sich nur etwas umschauen als ein ganz gewöhnliche Kunde. Vielleicht mit dem Händler etwas plaudern, in der Hoffnung etwas über das Handelshaus zu erfahren.

Seine letzte Anlaufstelle wird dann die Taverne sein, nicht um sich dort auszuruhen, zumindest nicht so schnell. Erst stand nach ein kleiner Plausch mit Hennes an.

Glen ließ sich an der Theke nieder und bestellte sich ein Humpen Bier. "Zum Gruße Meister der vollen Krüge. Wie sieht es aus mit einem dunklen Gebräu aus euren Fässern und einer deftigen Fleischplatte zum Abend."

Während die Bestellung dann in die Küche gegeben wurde und das Bier an der Arbeit war, blickte er sich kurz um in der kleine Taverne. "Sagt mal Meister, gibt es eigentlich in eurer Taverne eine kleine Runde Kartenspieler, die gelegentlich mal ein Runde Skat kloppen?"
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Chimaere

Renahim war der Name des Handelshauses in Hammerhütte, benannt nach dem einstigen Gründer Ernst Renahim, welches auch die meisten Güter aus dem Dorf aufkaufte und weiterverschiffte. Einen Einbruch im Umsatz hatten sie zu beklagen, da der örtliche Schmied Dwain Eisenbieger inhaftiert wurde und auch sein Vertreter Alcron derzeit nicht auffindbar war.  Das Flaggschiff war die "Renahim", doch nicht das einzigste Schiff des Hauses, doch zumindest das größte: es fuhren noch mindestens zwei weitere zur See. Und nein, Lehnsdorf war nicht der Besitzer - weder des Handelshauses, noch des Schiffes - er war ein gewöhnlicher Angestellter dort, wenngleich er einen recht hohen Posten inne hatte und angeblich auch einen Anteil des Gewinnes des Handelsschiffes ausgezahlt bekam, auf welchem er mitfuhr, um stellvertretend Verhandlungen zu führen. Die Renahim war zwar im Moment nicht im Hafen, doch wurde noch am heutigen Tage zurückerwartet.

In der Kneipe servierte der Wirt die Bestellung und wiegte mit seinem Kopf auf die Frage nach der Skatrunde hin und murmelte mehr als daß er sprach:


"Früher ja, aber seit der Besatzung hält man sich diesbezüglich zurück.. es könnte als Glücksspiel ausgelegt werden und zu Ärger führen."
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Glen quittierte Hennes Antwort mit einem knappen nicken "Verstehe." und labte sich am schweren dunklen Gebräu. Nach einem kräftig und wohltuenden Schluck, der den restlichen Stau und Dreck der kürzlich beendeten Reise hinunterspülte, wischte er sich kurz mit dem Ärmel über den Mund.

"Ihr kennt doch sicherlich die Name der Spieler die sich vor dieser Zeit immer bei euch getroffen hatten. Könntet ihr mir die Namen derer sagen?"

Dann wird er seinen Plausch auf ein paar andere Sachen lenken. Was es zum Beispiel mit der Festnahme des Schmiedes auf sich hat und das Verschwinden des Lehrlings, um wenig später auf das ansässige Handelhaus zu kommen.

"Wirklich beachtlich, dass man in so kleinen idyllischen Dorf wie Hammerhütte ein so großes Handelshaus vorfinden kann. War das Handelshaus schon immer so groß? Ich hörte das Flaggschiff des Handelshauses wird demnächst erwartet. Was meint ihr lohnt es sich dem Schiff beim Einlaufen zu zuschauen?"

Dieses ganze war für ihn eigentlich nur ein um den Brei Gerede. Einzig und allein war er darauf erpicht. Zweimal den Namen Lehnsdorf zu hören. Einmal beim den Namen der Spieler, die sich hier früher trafen, und das zweitemal bei dem Gerede über das Handelshaus. Und so hoffte Glen auf die Informationen über Lehnsdorf, vielleicht fiel auch der Name Spatzensang, oder zumindest etwas über einen jungen Burschen, der vielleicht des öfteren mit dem Lehnsdorf gesehen wurde.
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In der Tat tauchte der Name Lehnsdorf einige Male auf: sowohl unter den Spielern, wie auch als das Thema auf die Renahim kam. Doch allzu viel andere Informationen konnte er hier nicht erfahren. Lediglich die Namen der Kartenkumpels von Lehnsdorf waren vielleicht noch interessant: ein junger Bursche namens Timm Bahtzen, der irgendwann nach Hammerhütte kam und dem nachgesagt wurde noch nie eine Wette verloren zu haben, sowie der Schmied Hammerhüttes... der im übrigen mittlerweile vom Eisernen Turm, zusammen mit den anderen beiden Gefangenen, wieder zurück ins Dorf überführt wurde. Wenn Spatzensang sich nicht gerade als Timm Bahtzen ausgegeben hatte, so war er wohl dem Wirt nicht aufgefallen: er erwähnte ansonsten niemanden, der auf ihn zutreffen könnte.
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Glen wog leicht nachdenklich den Kopf hin und her und verspeiste genüsslich seine Fleischplatte. Gelegentlich spülte er das Essen mit einem guten Schluck des dunklen Biers hinunter. Nachdem sein Abendmahl beendet hatte, ließ er sich von Hennes den Krug erneut mit dem dunklen Gebräu zapfen.

"Hm... Da kommt mir gerade eine Idee. Was haltet ihr davon, wenn man unseren kleinen Spielabend vom Schankraum nach oben, in einem eurer Kammer verlegt. Das wird sicherlich keiner von den Paladinen mitbekommen. Ihr müsstet nur einen Raum mit einen entsprechend großen Tisch und vier Stühle ausstatten. Bedenkt... Ihr könnt euch an jenem Abend vier durstiger Kehlen gewiss sein.

Aber bevor ich... wir weiter planen, sollte ich erst einmal die anderen Herren fragen, ob auch bei ihnen Interesse besteht. Wo ich den Schmied finde weiß ich. Aber wo finde ich den Herrn Lehnsdorf und den Herrn Bahtzen?"
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Glen Silberstein - der adlige Bastard

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So ganz begeistert schien der Wirt nicht von Glens Vorschlag: er hatte weniger Lust so zu enden wie der Schmied... wenngleich er seiner Mimik zufolge doch einen zweiten Gedanken darauf zu verschwenden schien. Wenigstens gab er sich auskunftsfreudig, was die Leute anging:

"Lehnsdorf werdet ihr sicher antreffen, wenn demnächst die Renahim wieder einfährt. Und Bahtzen dürftet ihr um diese Zeit an der Anlegestelle antreffen können, wo er entweder dem Handelshaus aushilft beim Verladen von Waren oder unserem alten Fischer."
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Glen blieb Hennes' sein Unwohlsein nicht verborgen, was ihm im ersten Moment nicht in seine Planung passte, aber erst mal gab es ehe etwas anderes zu erledigen. Deshalb redete erst einmal beruhigen auf ihn ein.

"Aye, ich kann verstehen. Ihr habt eine Menge zu verlieren und ich möchte nicht daran Schuld sein, wenn ihr wegen meinen geplanten geselligen Abend, eure Herberge und Taverne verliert oder sogar am Galgen landet. Lasst gut sein! Vielleicht haben die Herren ja auch kein Interesse an einem Skatabend. Ich werde mich erst einmal bei den Herren erkundigen und dann sehen wir weiter." Zum Abschluss zwinkerte er dem Wirt kurz zu, als wenn er sagen wollte: das kriegen wir schon hin!

Dann leerte er seinen Krug und machte sich Abreise fertig. Gerade als er den Schankraum verlassen wollte, hielt er inne, trat noch mal an den Tresen und legte einen Lederbeutel auf hin. "Ihr verkauft doch euer Gebräu auch in Flaschen. Packt doch bitte 8 Flaschen von dem starken Gebräu ein."

Wenn er seine Beutel samt Flaschen wieder hat, und nichts mehr zu bereden gibt, wird er sich verabschieden und die Taverne verlassen.
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Rasch stellte der Wirt noch die geforderten Tonflaschen zusammen und überreichte sie Glen. Falls benötigt, könne er zum Transport noch ein Körbchen haben, welches er allerdings wiederhaben wolle. Ansonsten gab es wohl nur wenig zu beplaudern - zumal in dem Moment auch einige Paladine in die Wirtschaft stapften und den Tresen ansteuerten, um wohl nach ihrer Wachschicht sich Essen und Trinken zu genehmigen.
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Ohne Umwege machte sich Glen auf zur Anlegestelle in Hammerhütte, um auf das Einlaufen der Renahim zu warten. Während er auf das Schiff wartet wird er Ausschau nach den jungen Burschen halten, die sich hier umher trieben. Vielleicht war ja der Timm auch unter ihnen. Zumindest wird er versuchen, ob er in dem sicherlich regen Treiben den Namen Timm oder Bahtzen vernehmen konnte.

Sollte er Timm schon vor dem Anlegen des Schiffes ausmachen können, wird er ihm erst mal eine gründliche optische Leibesvisite unterziehen, nicht offensichtlich, sondern nach seiner verstohlenen Art. Welche Statur hatte er? Wie bewegte er sich? Wie war sein Verhalten? Oder gab es sonst irgendwelche interessante Auffälligkeiten?

Sollte die Renahim einlaufen, wird er sich von einem der Arbeiter am Steg sich den Herrn Lehnsdorf zeigen lassen und ihn dann in einem günstigen Moment, wenn er gerade Zeit hatte und seine Arbeit erledigt hatte, ansprechen.

"Herr Lehnsdorf nehme ich an? Markus Rebwart. Ich hoffe nicht, dass ich Euch gerade in einer unpässlichen Situation erwische. Doch habe ich da ein kleines Anliegen. Würdet ihr mir einen Moment euer Gehör schenken?"
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In der Tat konnte er Timm ausmachen, der wohl ebenso wie Glen gerade auf das Handelsschiff wartete, wohl um bei der Ent- und Verladung der Ware zur Hand zu gehen. Der Bursche war vielleicht gerade 17 Lenze alt und wirkte eher schmächtig - so ziemlich das Gegenteil von dem, was man von einem Kaiarbeiter erwarten würde. Dennoch schien er harte Arbeit gewohnt zu sein - vermutlich ersetzten Durchhaltevermögen und Ehrgeiz notwendige Muskelpartien. Er schien recht gutgelaunt und plauderte und scherzte mit ein paar anderen Helfern. Das oftmalige Zuzwinkern stand seiner verschmitzten Mimik und dem gewitzten Grinsen recht gut. Als das Schiff endlich angelegt hatte, stieß er einen der Männer an und deutete auf einen bestimmten Matrosen, der gerade ansetzte die Planke runterzulaufen.

"Ich wette um einen Goldtaler, daß der wieder über das Schiffstau stolpern wird."

Doch die Männer winkten alle ab, beobachteten allerdings im folgenden gespannt die Bewegungen und jeden Schritte des Herausgedeuteten. Ob Wissen, Zufall oder Glück, Timm gewann seine Wette (wenngleich er dank der abgelehnten Gegenwetten auch nichts dabei verdiente): der Matrose stolperte in der Tat über ein Schiffstau, welches zusammengerollt unweit dem Plankenende auf dem Pier lag (und das nicht mal im Weg). Die Männer um Timm herum grinsten nur - vielleicht auch eine Spur verunsichert mit bedeutungsvollen Blicken zueinander und einem skeptischen gen dem Wettenden, der vor Vergnügen auflachte... und was für eine Lache das war: sie ging einem durch Mark und Bein, so schrill und meckernd war diese. So sehr man bis eben auch noch Sympathie für den jungen Mann empfunden hatte - die Lache machte irgendwie alles zunichte.

Entsprechend konsterniert guckte auch Lehnsdorf, der mit weißgepuderter Perücke auf dem Kopf von der Planke trat - zusammen mit zwei anderen, die ähnlich aussahen, doch konnte einer der Kaiarbeiter Glen seinen gesuchten Mann herausdeuten. Der wirkte zwar etwas verwundert, daß er abgefangen und angesprochen wurde, doch stimmte er mit einem Kopfnicken zu einem Gespräch zu.


"Gehen wir in die Handelsgilde. Dort können wir in einem Besprechungszimmer eine Erfrischung zu uns nehmen und in Ruhe unterhalten."
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Als er "Timm" hatte ausmachen können, hakte Glen schon innerlich seinen Auftrag ab. Er hatte sein Objekt gefunden. Alles was er in Erfahrung über Kalle gebrachte hatte, sah er in "Timm". Alles passte. Doch dann kam der Schlag. Es war so als hätte er gerade ungefragt eine Frau geküsst und sich dafür eine Schelle eingefangen. Nur war es keine Schelle, sondern ein rechter Schwinger der selbst den widerstandfähigen Orken von den stinkenden Füssen geholt hätte.

Der Kerl hatte doch tatsächlich gewettet und dann noch um bare Münze. War es doch nicht der Richtige oder veranlasste der neue Reichtum ihn zu dieser Wetterei?

Glen nahm die Einladung an, so hatte erst einmal Zeit den Tiefschlag zu verdauen. Eigentlich hätte ihm auch ein Gespräch am Kai genügt. Schließlich wollte er kein Geschäft mit ihm abschließen. Also folgte er ihm ins Besprechungszimmer der Handelsgilde.

Dann wischte er seine Überlegung beiseite und widmete sich voll und ganz der Unterhaltung.
"Ich will nicht viel Eurer Zeit stehlen. Ihr habt auch sicherlich noch andere wichtigere Sachen zu erledigen. Eigentlich hätten wir auch unsere Unterhaltung auch an der Anlegstelle führen können, aber ich konnte Eure Einladung nicht ausschlagen. Ich bin nicht auf Euch zugekommen wegen einer geschäftlichen Unterredung. Es handelt sich da ehr um etwas Privates. Der Wirt, Hennes, erwähnte, dass ihr einer jener Spieler seid, die sich des öfteren zu einer Skatrunde zusammensetzen. Besteht bei Euch das Interesse an einen Abend?"
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"Oh, glaubt mir, die Einladung war schierer Eigennutz: nach einer Schiffsreise brauch ich erstmal Ruhe und eine Erfrischung. Schrecklich, wenn selbst die Spucke irgenwann anfängt salzig zu schmecken. Und das ständige Geschwanke...", Lehnsdorf verdreht die Augen und wirkte in der Tat nun, da Glen ihm privates Gespräch in Aussicht gestellt hatte, recht abgeschlafft und müde, so wie er sich im Stuhl hängen ließ.

"... der Trubel auf dem Kai ist dann nichts für mich. Aber zu Eurem Vorschlag. Generell wäre ich interessiert an einer Kartenrunde. Nur: wo sollte sie denn stattfinden? Hier in Hammerhütte scheint nicht gerade der beste Ort zu sein derzeit. Und denkt ihr gerade an einen einmaligen Abend, oder regelmäßige?"
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Glen nickte sachte als er ihm seinen Beweggrund für die Einladung schildert und ließ die steife Sprache, wie es bei geschäftlichen Unterredungen üblich war, beiseite und verfiel in einen ehr plauderhaften Ton.

"Habt ihr eine lange Seereise hinter euch? Ich stelle mir solche Schifffahrten über die See sehr interessant vor, gerade wenn man mit dem Flaggschiff des Hauses segelt."

"Nun... Was das Kartenspielen anbelangt, dachte ich an einen Abend, da ich auf der Durchreise bin. Natürlich könnte man noch eins zwei zusätzlich veranschlagen, da die Länge meines Aufendhalt noch ungewiss ist. Aber sollte ich abermals durch Hammerhütte reise, wäre ich sicherlich einer erneuten Runde auch nicht abgeneigt."

"Tja. Zur Zeit scheint Hammerhütte nicht der idealste Ort zu sein. Der Wirt lehnte es auch schon ab. Die Paladine des Eisernen Turms haben wohl eine eiserne und feste Hand auf Hammerhütte gelegt."

"Ich brachte beim Wirt den Vorschlag schon an, es vielleicht in einem Zimmer oben außerhalb des Schankraumes stattfinden zu lassen, doch ihn gefiel der Gedanke auch nicht so recht. Wie würde es hier in der Gilde oder auf eurem Schiff aussehen?"
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Chimaere

"Ach, das Reisen zur See ist wesentlich unspannender, als man es vermuten könnte... man sieht nur Wellen, Wellen, Wellen... und das über Tage... Woche hinweg. Nein, also, keine Sache, die ich unbedingt weiterempfehlen würde.. zumindest nicht auf Dauer.

Was Kartenspiel angeht.. nun...", zum ersten Mal seit der Begegnung wich der erschöpfte Gesichtsausdruck dem Ansatz eines Lächelns," "... Lust hätte ich durchaus einmal wieder und ein einmaliger Abend... das wäre schon was... und eigentlich auch eine gute Gelegenheit vielleicht alte Gesichter mal wieder zu sehen. Also, Interessenten hätte ich sicher genug."

Lehnsdorf schien immer begeisteter von der Idee.

"Was den Ort angeht, hmm... ich würde etwas außerhalb von Hammerhütte vorschlagen.. das Schiff ist eine großartige Idee. Im Kartenraum hinten... haha, der heißt sogar schon passend."

Regelrecht vergnügt schien er und ein Lächeln stiehlt sich auf sein Gesicht, was eher zu einem feisten Händler aus dem Hafenviertel paßte, der er früher wohl mal gewesen war, denn zu der gepuderten Perücke, die heute sein Haupt zierte.
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Wenigstens das Gespräch und die Planung des Abends schienen in die von Glen gewünschte Richtung zu laufen. Nachdem er den Rückschlag mit dem Herrn Bahtzen hatte, rumorte es die ganze Zeit während des Gesprächs in seinem Hinterstübchen, wie nach einem schlechten Teller Sandmuscheln im Gedärm. Er brauchte ein paar neue versichernde Angaben, damit er hier an der richtigen Adresse war.

Eine Möglichkeit saß noch gerade mit einem Becher Wein in der Hand vor ihm. Kurz rekapitulierte er, was er über seinen Gegenüber wusste. Nicht viel. Er war früher auch in der Kartenspielerrunde im Heller und hatte durch Erbschaft diesen Posten erhalten. Kurzerhand versuchte er ihn etwas auszuloten, ob wenigstens diese Informationen stimmten und er hier nicht völlig auf dem Holzweg war.

"Nun. Ihr hört euch nicht gerade begeistert an, wenn ihr von eure Arbeit sprecht. Warum habt ihr sie dann gewählt, wenn euch das Reisen zur See nicht so recht zu sagt?"

Hm... alte Gesichter... Das hört sich doch schon mal gut an., ging es ihm kurz durch den Kopf. "Ich hoffe doch, wir bekommen genug Leute. So man euch noch nicht die Neuigkeiten zugetragen hat, wenn ihr lang auf Reisen ward. Die Paladine des Turms führen ihr ein strenges Regiment und man hat, wenn ich den Wirt richtig verstanden habe, den Schmied, der wohl zu eurer Kartenrunde gehörte, festgesetzt. Ich bezweifle, dass man ihn für solch einen Abend auf freien Fuß setzen wird."

Ein leichtes Schmunzeln huschte über sein Gesicht und er nickte ihm leicht zu."Aye, ihr habt Recht, wenn ein Kartenraum nicht ein geeigneter Raum für einen netten Kartenabend ist."

Abwartend hielt er ruhig inne, ob seine kleinen Nachforschungen über die Hintertür ihn mit Erfolg krönten – und eine Verbindung mit der Spielerrunde aus dem Heller, der Erbschaft des Postens und mit Timm bzw. Kalle herausstellte.
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Chimaere

Auf Glens Nachfrage hin, warum er die Arbeits überhaupt angetreten war, würde sich Lehnsdorf seufzend im Stuhl zurücklehnen und lang und breit über die Pflichten von Nachkommen auslassen und über den Letzten Willen von alten Leuten. Die Erbschaft konnte er nur antreten, wenn er auch den Posten übernahm. Und da er dann doch lieber reich war und einen Platz in der Welt hatte als verloren im Hafenviertel zu den Niemanden zu gehören, ergriff er die Möglichkeit... auch wenn ihm die See nicht behagte. Das war halt der Preis.

Auch schien er resigniert, als Glen die Sache mit dem Schmied ansprach, doch war er wohl nicht bereit mehr als nur ein paar Worte darüber zu verschwenden (warum auch immer), weswegen er lediglich auf die von ihm angedachte Runde zu sprechen kam.


"Ich dachte daran eine Viererrunde zu machen, wobei immer der Kartengeber aussetzt. Das wären dann Timm, ihr, Kalle und ich... Timm habt ihr ja schon auf dem Steg kennengelernt.. der mit der Lache.. und Kalle... ein alter Kumpan aus Fürstenborn, der vor einiger Zeit hier in die Gegend gekommen ist. Er vermißt die alte Runde mehr als ich und hat, wenn ich ihn traf, immer wieder drüber geklagt... ich wette, er würde sich freuen mal wieder Gelegenheit zu einem Spiel zu bekommen."
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Volltreffer! Wenigstens hatte er (schon mal) den richtigen Lehnsdorf erwischt, dann wird der Timm wohl auch Kalle sein. Den Rest seiner langatmigen Erörterung über die Pflicht von Nachkommen hörte Glen nur noch mit halbem Ohr hin. Kurz schoss es ihm bei dem Monolog vom Lehnsdorf durch den Kop, Jammerlappen. Du solltest lieber zufrieden sein auf der richtigen Seite des Bettes geboren zu sein und nicht wie unser eins auf der Falschen.... Es fehlte ihm nur noch der Zeitpunkt des Zugriffs, aber das ließe sich sicherlich in einem ruhigeren Moment besser planen.

Er nickt ihm zu. "Aye. Viererrunde ist in Ordnung." Dann zeichnet sich eine leicht Verwirrtheit auf sein Gesicht ab. Kalle? Timm? Timm? Kalle? Schnell fast er sich wieder und begriff, dass er fast den Falschen entführt hätte. Kurzerhand spielte er seine leichte Verwirrung runter und legt die Stirn leicht in Falten. "Timm? Lache? Oh ja, stimmt das war wirklich nicht zu über hören. Nun ja, ihr kennt die Leute sicherlich besser als ich. Ich denke schon, dass es eine sehr interessante Runde wird."

Versenkt! Kalle, der richtige Kalle, ist hier untergetaucht und diesmal gab es keine Zweifel, denn alles passte perfekt. Dies musste der Richtig. Leider nur schade, dass er sich noch kein Bild von ihm machen konnte und damit wohl bis zum Kartenabend warten musste.

"Wie sieht es eigentlich mit Beträgen aus? Spielt eure Runde üblicherweise um Gold? Ich, als Fremder, werde mich da euren Geflogenheiten anpassen."
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Chimaere

Lehnsdorf erhob sich schwerfällig aus seinem Stuhl und ordnete seine Rockschöße, während er sprach:

"Nein, nein.. kein Gold. Manchmal um Schwefelhölzchen oder Steinchen oder.. irgendwas anderes Symbolisches. Ich wäre kaum so verrückt Geld zu setzen, wenn ich gegen Timm spielen würde."

Schief grinste er, ehe er Glen ein knappes Nicken schenkte.

"Wenn ihr sonst keine Fragen mehr hab: morgen abend bei Dämmerung auf der Renahim. Nähert Euch der Reling und fragt nach mir.. ihr werdet aufs Schiff gebracht werden."

Und wie angekündigt, würde er den Raum verlassen, so Glen noch keine Fragen mehr hatte.

"Noch einen guten Tag."
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Glen nickte leicht. "Einverstanden. Dieser Timm scheint ja ein glückliches Händchen zu haben. Von meiner Seite dürfte auch alles geklärt sein. Bis morgen Abend und einen angenehmen Tag noch, der Herr."

Da alles gesagt war machte auch er sich auf den Weg. Zwar war schon der größte Teil der Arbeit schon erledigt – Söldner der Meute waren für den Abtransport für ein paar Flaschen Bier und ein paar Münzen angeheuert und ein Ruderboot war ebenfalls für ein bisschen Gold beschafft, um Kalle ungesehen in die Stadt zu bekommen -, aber der entscheidende Teil war noch zu erledigen. Die Entführung.

Zwei Möglichkeiten machte er für den Zugriff aus. Die erste könnte nach dem Kartenabend sein, doch leider war ihm das noch ein wenig zu unsicher. Da er kaum was über Kalle wusste und es gab noch zu viele unbekannte Variablen, die es etwas problematischer machen könnte.
Die zweite wäre dann nach einer längeren Beobachtung von Kalle, nachdem er ihn beim Kartenabend "kennengerlernt" hatte.

Nun. Gedanken nachgehen konnte er auch an der Anlegestelle. Immerhin gab es doch noch etwas zu sehen. Sein erstes Augenmerk galt der Renahim. In aller Seelenruhe suchte er sich ein Platz von dem er das Schiff beobachten konnte. Sicherlich werden wohl noch andere Beobachter doch sein, aber die hatten wohl ehr ihre Blicke auf diese fremdländischen Schiffe gerichtet.

Wie der Wachdienst auf der Renahim aussehen wird, wird er wohlmöglich erst heute Abend sehen, wenn das Schiff entladen war bzw. die Arbeit eingestellt wurde. In erster Linie erhoffte er sich einen Blick auf Kalle zu werfen. Vielleicht bekam er mit, wie Lehnsdorf den jungen Spatzensang zum Abend einlud, denn noch immer wusste er nicht, ob Kalle ein Teil der Mannschaft war oder hier in Hammerhütte tätig war. Vielleicht war ihm das Glück holt.
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Der Wachdienst war nach entladenem Schiff eher nachlässig organisiert: ein zu Tode gelangweilter Mann an Deck, der recht unregelmäßig - wohl nach Lust und Laune - auch mal Runden drehte, sich dabei jedoch nicht unter Deck begab. Einmal rundum übers Schiff, hoch auf die Anhöhe, wo das Steuerrad befestigt war, und wieder zurück reichte ihm wohl aus. Unter der Steuerradtribüne befand sich wohl auch das Kartenzimmer. Eine Ladeklappe mitten auf dem Schiff reichte direkt unter Deck, doch diente diese lediglich dazu sperrige Ware zu be- und entladen. Eine kleinere Klappe neben dem Kartenraum führte mittels Treppenstufen in den Bauch des Schiffes - wohl zum Mannschaftsraum, Kombüse und Lagerraum. Ebenfalls war am Bug eine Klappe vorhanden, die jedoch seltener genutzt wurde, doch war es wohl ein zweiter Zugang nach Unterbord. Interessanterweise konnte Glen ein jedes Mal etwa 5 Momente nachdem Jemand die Klappe neben dem Kartenraum hinunterging, ein lautes Bellen vernommen werden. Da hatte sich wohl wer Wachmannschaften sparen wollen und stattdessen auf scharfe Hunde gesetzt.

Zwar tauchte auch irgendwann Lehnsdorf wieder auf und sprach Timm an (vermutlich wegen dem Kartenabend) und auch einzelne andere Männer, doch ob einer von ihnen Kalle war.... sie sahen eher nach Seebären aus.
Doch nachdem Lehnsdorf einige Zeit im Kartenraum verschwunden war, kam er wieder mit einem Pergament heraus, um es einem Jungen zusammen mit etwas Gold in die Hand zu drücken. Eine flüchtige Handbewegung deutete gen Süden, ehe der Junge ansetzte davonzusprinten und Lehnsdorf sich wieder aufs Schiff zurückzog. Timm indessen vertrieb sich die Zeit noch an den Docks, wo er mithalf Waren zu schleppen, wohl mit den anderen Pierarbeitern scherzte, was ein jedes Mal zu seinem Schrillen Lachen führte, welches so unangenehm in den Ohren schallte.. ein Grund, warum er wohl von den meisten gemieden wurde bzw. diese wohl nur knappe Worte mit ihm wechselten und meist recht ernst dreinsahen.
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Unter leichten Stimmungsschwankungen vertrieb sich Glen weiter die Zeit an der Anlegestelle. Gründe für den Wechsel seiner Laune gab es derer viele. Erstens war dort die nervende Lache von Timm, die wohlmöglich in ganz Hammerhütte zuhören war. Zweitens hatte er etwas Wut auf seinen Auftraggeber wegen der äußerst "ausführlichen" Beschreibung von dem gewollten Objekt und drittens etwas Erbitterung über sich selbst, da ihm noch immer der entscheidende Plan fehlte.

Das Schiff war für ihn zwar schon von Anfang an ungeeignet für den Zugriff gewesen, denn es gab eigentlich nur einen Ausgang - über die Planke -, doch wollte er es nicht völlig Ausschließen. Alles andere müsste übers Wasser gehen, was ihm nicht behagte, da er im Falle einer Verfolgung den Matrosen sicherlich unterlegen wäre. Der Hund, von dem das Bellen zuhören war, würde die Sache sicherlich auch nicht erleichtern. Hoffentlich gehörte Kalle nicht zur Schiffsbesatzung. Obwohl er die auch nicht glaubte, dass Kalle einer jener Seebären war, mit denen Lehnsdorf sprach, doch immer noch könnte die Möglichkeit bestehen, dass er irgendwo unter Deck arbeitete – Kombüse oder Kartenraum.

Der kleine Botenjunge erregte natürlich seine Aufmerksamkeit. Eigentlich hatte er nicht vor gehabt den Jungen zu verfolgen, doch beschlich ihm das Gefühl, dass es hier an der Anlegestelle nicht mehr all viel zu sehen gab. Außerdem konnte er so sein Gehör und Nerven schonen, indem er sich außerhalb der Reichweite von Timms Lache begab.

Sollte der Junge eines der Wirtschaftsgebäude oder die Miliz betreten, wird er die Verfolgung beenden und sich an seine Vorbereitungen machen. Sollte der Junge eines der Wohnhäuser betreten würde die Sache schon um einiges Interessanter werden. Vor allem würde es Glen interessieren, wer dem Jungen die Tür öffnet bzw. ihm die Botschaft abnimmt. Ebenso würde es Glen interessieren, wenn der Bote Hammerhütte verlassen würde.
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Chimaere

Der Botenjunge flitzte vorbei am Handelshaus, vorbei an der Schneiderei und Taverne... auch vorbei an der Schmiede und Milizquartier... und vorbei an sämtlichen Häusern, die auf dem Weg lagen. Nach Süden trugen ihn seine Schritte - heraus aus Hammerhütte immer den Weg entlang. Nun war die Frage, ob Glen ihm wohl folgen wollte oder das Treiben am Kai doch interessanter wäre - geändert hatte sich dort jedenfalls nichts.
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Nemhglan

Eigentlich wollte er den Botenjungen nicht weiter folgen, was gab es schon weiter im Süden, die Zigeunerwagenburg, das Lager der Jäger und den Eisernen Turm. Hm! Hatte Lehnsdorf vielleicht etwas mit dem Eisernen zu tun oder gar mit dieser Delegation aus dem anderen Reich, die dem Turm Waren lieferten, oder war der Bub auf dem Weg zu Kalle?

Am Ende war es doch die innere Neugierde, die Glen antrieb den Jungen weiter zu folgen. Je weiter sie sich von Hammerhütte entfernten desto problematischer wurde es aus seinem Blickwinkel. Vielleicht war der Botenjunge da unbeschwerter und nicht so paranoid wie Glen. Deswegen wird wohl Glen ihn auch erst mal weiter bis zur Nähe des Jägerlagers folgen und dann vielleicht weitere Schritte abwägen, die sicherlich davon abhängen würden, mit welcher Leichtigkeit und Unbeschwertheit der Junge seinen Auftrag erledigt.
Ruarc Treuherz - auf Vaters Spuren
Glen Silberstein - der adlige Bastard

Chimaere

Beim Jägerlager endete auch die kleine Verfolgungsjagd. Der Junge schien zwar bei seiner Tour öfter in den Wald hineinzuspähen, doch höchstwahrscheinlich aufgrund der Blutwölfe, die sich noch immer hier in der Nähe umhertrieben, wenngleich die Übergriffe auf Wild und Bevölkerung und dergleichen stark abgenommen hatten schon seit einiger Zeit, auch wenn erst vor kurzem eine Jägerin als vermißt gemeldet worden war.

Doch der Junge führte seine Aufgabe zuende, indem er die Botschaft nach kurzem Wortwechsel einem Mann überreichte, der mit dem Rücken zu Glen am Feuer saß. Dann machte er sich wieder auf den Rückweg nach Hammerhütte.
Oh I come from a land, from a faraway place,
Where the caravan camels roam.
Where they cut off your ear,
If they don't like your face.
It's barbaric, but hey, it's home

Nemhglan

Da der Botenjung sich wieder auf den Weg zurück nach Hammerhütte machte, konnte eigentlich nur die Gestalt am Feuer der Empfänger sein. Im ersten Moment dachte er, dass der Junge hier nur einen kleinen Zwischenstop machte und vielleicht einen anderen Botengang mit erledigte. Doch da dies sein einzigster Abnehmer war, konnte es nur der Adressat von Lehnsdorfs Nachricht sein.

Ein Moment wartete er noch, bis der Botenjunge entgültig verschwunden, bis er ans Jägerlager trat, denn einen Blick auf eben jenen Empfänger zu werfen, ließ er sich nicht entgehen, wenn er schon den weiten Weg bis hier draußen gemacht hatte. Angeblich war er auf der Suche nach einem schönen Fell, welches er vor dem Kamin auslegen wollte.

Neben den Blicke für die Felle warf er auch ein paar verstohlene zum Lehnsdorfs Briefpartner – so er nicht der jenige war, der ihm die Felle zeigen würde. Vor allem würde er bei ihm nach Merkmalen suchen, die ihm ehr als Stadtmenschen deklarieren würden (feine Finger oder vielleicht frische Blasen, wegen ungewohnter Arbeit), denn das Leben im Wald würde einen Menschen zeichnen (wettergegerbte Haut, raue schwielige Hände oder ähnliches), wenn er dort mehr als ein Wochen/Monate verbrachte hatte. Waren Hinweise derer Art Hinweise oder vergleichbare an ihm zu lesen?
Ruarc Treuherz - auf Vaters Spuren
Glen Silberstein - der adlige Bastard

Chimaere

Der Mann wirkte so fehl am Platze, wie es nur möglich war. Seine Kleidung war deutlich walduntauglich, abgetragen und teilweise zerschlissen - doch eher durch Alter und Wurzeln und Ästen als von wilden Tieren. Er war hager, spillerig und obwohl er augenscheinlich um die dreißig Jahre sein mußte, wirkte er viel älter: erste Anzeichen einer hohen Stirn schienen sich zu bilden und Sorgenfalten auf seiner Stirn taten ihr Übriges. Unter seinen Augen zeigten dunkle Schatten, daß er total übermüdet sein mußte und zu frieren schien er auch: nicht nur, daß er sich nahe des Feuers aufhielt, er zog das Fell fester um sich und zog seinen Kopf dichter an seine Schultern. Trotzdem er hier nicht wirklich hinzupassen schien, wirkte der Mann alles in allem eher unscheinbar.
Nein, das war offensichtlich kein Jäger... und wenn, dann ein sehr, sehr kranker...

Die Botschaft ließ nur die Andeutung eines Lächelns über den Schatten seiner Gesichtszüge der Trostlosigkeit huschen, dann war das Feuer wieder interessanter, in das er gedankenverloren hinein starrte.
Oh I come from a land, from a faraway place,
Where the caravan camels roam.
Where they cut off your ear,
If they don't like your face.
It's barbaric, but hey, it's home