[WdS/Lurue/Druiden] Der Traum einer vollmondhellen Nacht

Started by Chimaere, 18. August 2006, 17:15:30

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Chimaere

Stille lag über dem Fürstenwald, die beinahe ungewöhnlich war. Es war so oder so die vergangene Zeit stiller geworden, seitdem die Blutwölfe und nun auch der Blutfalke sein Unwesen trieben, doch in dieser Nacht war es noch ruhiger als sonst. Doch barg diese Ruhe im Gegensatz zu sonst, da sie eher aus dem Schrecken der Bestien erwuchs, einen Kern des Friedens in sich. Es war fast so als Schlafe die Welt, während das Licht des Vollmonds über den Wipfeln der Bäume strahlte und sich in den sanften Wellen des Sees reflektierte.

Und diese verträumt wirkende Ruhe steckte an. Zumindest ließ es hier und da - vor allen Dingen bei den Wächter des Sees und Lurue-Anhängern, doch auch bei stark naturverbundenen Seelen wie Druiden - das Verlangen aufkommen sich zurückzulehnen, zum Mond aufzusehen und sich einfach seinen Gedanken hinzugeben...

... die dann jedoch langsam aber sicher abdriften würden... hin zu einer Lichtung an einem See, welcher als der Plateau-See wiedererkannt werden konnte...

Friedlich wie die Stimmung ist auch jenes Bild, was dort erblickt werden kann: schlafend neben dem Wasser liegt ein weißes Pferd, so edel und so rein, wie es von kaum Einem je gesehen wurde. Und doch wird so manch Einer ahnen, daß dieses Pferd nicht das war, was es zu sein schien, genauer hinblicken und erkennen, daß seine Hufe gepaart sind, während sein Schweif dem eines Löwen gleicht. Wenn das Horn nicht fehlen würde, so würde man vermuten können, daß es sich um ein Einhorn handeln würde...

Doch ehe man lange darüber nachsinnen konnte, wandelt sich die Stimmung: ein Gefühl der Gefahr steigt auf. Die Nackenhaare sträuben sich, da klar wird, daß Etwas hinter einem lauert und beobachtet. Langsam und in Zeitlupe wendet sich der Blick, ehe in den Schatten zwischen den Bäumen des Waldes im Rücken einige Gestalten auszumachen sind, die sich allmählich nähern... humanoide Gestalten, die in Roben gehüllt scheinen. Unfähig sich zu rühren, verweilt man an seinem Fleck, muß zusehen, wie eine der Schemen den Arm triumphierend hochreißt und einen sanft weiß glühenden Stab? der Umgebung präsentiert: das gedrehte Horn des Einhornes.

Doch mit dieser Geste und Erkenntnis erwacht auch ein bedrohliches Gefühl des Unheils, als auch schon eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrgenommen werden kann. Doch zu mehr als noch den Kopf zu drehen, ist man nicht mehr fähig, ehe man durch den Angriff des Etwas' von den Beinen gerissen wird...

... nur um sich dann einsam und allein und an der Stelle sich auf dem Waldboden wiederzufinden, an dem man begann seinen Gedanken nachzuhängen...

Der Vollmond schien noch immer hell über dem ruhigen, träumenden Wald und ließ sich so Manchen mit einem wunderlichen Gefühl fragen, ob er nicht doch eingeschlafen war. Doch der Eindruck des aggressiv wirkenden und glühenden Augenpaares, welches er nur aus den Augenwinkeln auf sich zustürmen sah, würde ihn vermutlich noch lange verfolgen... stets im Schatten der Bäume auf den rechten Augenblick lauernd, gerade so außerhalb des Bereiches der realen Wahrnehmung...
Oh I come from a land, from a faraway place,
Where the caravan camels roam.
Where they cut off your ear,
If they don't like your face.
It's barbaric, but hey, it's home