Erinnerungen..

Started by Yalestra, 02. Oktober 2006, 19:43:50

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Yalestra

Mag vielleicht nicht jeden hier interessieren, aber einige erinnern sich vielleicht noch an meine Halbelfe Isabella, die ich früher auf der Hochwaldallianz gespielt habe..

Ich dachte heute wieder an sie und schrieb etwas über sie. Das fand ich so schön das ich es nicht vorenthalten wollte.. vielleicht findet der ein oder andre ja Gefallen dran. Ist vllt auch ein bisschen künstlerische Freiheit mit drin.


Schmerz, rasend schoss er durch ihren Leib, wo die mächtige Klinge sie durchbohrte, verlosch, nicht mehr spürbar. Sie spürte, wie ihr Lebensblut aus ihrem Körper floss, während der Drow wieder und wieder zuschlug. Sie spürte ihre Kräfte schwinden, doch kein Wahnsinn, keine Verwirrung umschloss ihren Geist, nur reine Klarheit, die Essenz der Seldarine, die Liebe ihres Gottes, dem sie so lange gedient hatte. Dunkelheit...

...was war sie? Wer war sie? Körperlos im Raume schwebend, umhüllt von zärtlich wärmendem Licht, keine Erinnerung, kein Wissen, das Licht blendend hell. Das körperlose Wesen war versucht, die Augen zu schließen, doch besaß es nichts, das Augen geglichen hätte. Es SPÜRTE das Licht, spürte die Wärme... alles nur Gefühl. Wie war es hergekommen? Erinnerungsfetzen bemächtigten sich des Wesens, eine Höhle in Finsternis, finstere Gestalten, bösartige Kreaturen. Als fühlte es noch einmal den Schmerz seines eigenen Todes, zuckte es zusammen, als es sah, wie der Drow seinen Zweihänder in den Leib der Halbelfe bohrte. Es flog, floss dahin im Fluss der Zeit, ohne Raum, ohne Wissen. Erinnerungsfetzen, von neuem, Gesichter, die es nicht mehr zuordnen konnte. Ein Halbelf, ein Menschenmann mit rotem Haar, eine Gnomin mit blondem Haar. Elfen, Menschen und andere Wesen mischten sich zu einem Reigen um es herum, als wollten sie es verspotten, doch jedes der Wesen lächelte es an. Sie kannten es, das konnte es spüren, spürte Schmerz und Trauer, Leid und Unglück. Was war es, wer war es?

Das Licht wurde heller, pulsierend um es herum, Klagegesang volltönender Stimmen, wunderschön und Herz zerreißend. Sie wusste, wer dort sang, die Seldarine. Rings um es nahmen andere körperlose Wesen Gestalt an, so wie auch es wieder Gestalt annahm. Erinnerungsfetzen. Hüftlanges rotes Haar, blaue Augen. Ein Wolf rannte vor ihr, Seelenspiegel. War auch er gestorben? Er blieb stehen, wartete auf sie. Ein Name in ihrem Gedächtnis. Avan.
Erinnerungen strömten auf sie ein. Geruch des Waldes, Geruch der Wölfe, ein Knurren in ihrer Kehle, die Sprache der Wölfe. Es... nein sie.. erinnerte sich. Sie wusste wieder, wer sie war. Isabella, die Tochter der Wölfe. Isabella, die Tochter dreier Völker, Tinnu en Draugh - Wolfstochter, die Tochter der Elfen, Ziehkind von Ellasar und Keth'avel.
Traurigkeit breitete sich in der Seele aus und doch folgte sie dem beständigen Fluss jener anderen Seelen, an der Seite der wölfischen Seele. Ihr Freund, gewartet hatte er, bis sie bei ihm sein konnte. Der Nebel unter ihnen lichtete sich. Ein Bild voller Frieden, aber auch voller Traurigkeit, zwei Elfen lagen einander in den Armen, eine silberne Kette in ihren Händen haltend, eine junge Wölfin dich an sie geschmiegt. Sie wussten nun, wo ihre Ziehtochter geblieben war. Der Nebel kehrte wieder.
Herz, was begehrst du noch? Deine Liebsten leben, Ylaia lebt. Doch sie selbst hatte ihr Leben verloren, in aussichtslosem Kampf, ein Opfer ohne Wahl. Die Seldarin hatten entschieden. Ihr Wahnsinn, ihre Selbstaufgabe, kein Grund, ihr den Eintritt in die immergrünen Himmel zu verwehren. Sie war immer so gewesen, mehr Wolf, mehr Elf denn Mensch und nun würde sie dorthin gehen, wo alle Seelen glücklich waren. Eine innere Zufriedenheit bemächtigte sich ihrer.

,,Du hast alles getan, was in deiner Macht stand." Eine Stimme voller Kraft, voller Sanftheit, eine Stimme, die durch ihren unstofflichen Leib grollte wie Donner in den Wolken bei einem Gewitter. Zufriedenheit.. ihr Leben war kurz gewesen, 33 Jahre... doch sie hatte viel getan.
Der Fuchs.. er würde seinen Weg gehen, ohne sie jemals aus seinem Herzen zu verbannen. ,Leb wohl, sterbliche Welt. Mein Herz findet nun Frieden."

Isabella, die Tochter der Wölfe.

Sie trat durch den silbrig schimmernden Torbogen auf eine grüne Wiese und tollte mit ihrem Freund Avan in die Wälder, welche dort ihrer harrten. Stille...
Kaz Hiskari - "Was glotzt du so? Aufs Maul!?"
Ny'zara Kennyr'plith - *huscht in den schützenden Schatten der Bäume*

Necrobaw

Ich habe hier zwar nichts zu suchen, aber da ich die Klinge führte...

Der Gesegnete Schnitter zog seine Klinge aus der Leiche. Für eine schwächliche Halbelfe hatte sie überraschend gut sich geschlagen, jede Prüfung der lauernden Spinne überstanden. Ihre Klingen waren geschickt geführt, und trotz der langen Gefangenschaft tat der Körper, wo für er geschaffen war... eine Kampfmaschine.

Er zollte ihr den letzten Respekt, wohl den größten Respekt, den diese Bösartige Kreatur von einem Drow einem Lebewesen zollen konnte. Und sein Gott, Selvetarm, sah es genau so.


Isabella war gefallen. Doch nicht nur in ihrer Welt sollte sie weiter leben, nein, auch der Drow würde sich ewig an sie erinnern. Und ab und an meinte er auch, einen Wolf heulen zu hören, als in an der Oberfläche sich befand...
It is not dead wich ca eternal lie,
and with strange aeons even death may die