Haus Fyvrek'Zek - Die Geschichte der Vier

Started by Pale, 13. November 2006, 10:24:24

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Pale

Irgendwo in den Tiefen jenseits der fast schon glühenden Wände dieses Hexenkessels ergoss sich schreiend ein Mahlstrom von Lava im Inneren des Unterreiches. Obwohl sich dieses Schauspiel feuriger Gewalt viele Meilen entfernt von der Stadt abspielte, konnte man doch die Vibration spüren und eine gewaltige Hitze nährte aufs Neue die Gluthitze des Hauses Fyvrek'Zek, die ein Segment des gewaltigen östlichen Undrek'Thoz war.

Die Vibrationen gingen durch Mark und Bein, kitzelten sogar an den Sehnen der vor Anspannung zitternden Glieder der Goblinsklaven, die sich auf den Sturm vorbereiteten.

Oben auf einer Brüstung des Hauses stand Anthrae, einer der Magier des Hauses, in seiner bunten Robe, den Kopf hoch erhoben, den Stab und einige Komponenten in der Hand. Er blickte auf die Feinde herab, die sich dort unten sammelten und wischte sich etwas Staub von der Wange, als die Erschütterung wieder etwas Erde von der Decke der Höhle rieseln ließ.

Grimmigen Blickes versichterte er sich, daß alle Soldaten an ihrem Platz waren und die Dweomere noch funktionstüchtig waren. Ganz in der Nähe wusste er um die Klingen seines Bruders Urlaufein, der ebenso wie er nur darauf wartete das erste Blut zu vergießen.

Unten in den ungeordneten Reihen zeichneten sich plötzliche Bewegungen ab, begleitet von Schmerzenesschreien. Ein sicheres Zeichen dafür, daß die Drow ihre Sklaven nun in den Kampf peitschen wollten. Er konnte die Angst dieses Abschaums bis nach oben auf seine Brüstung riechen und für einen Moment glaubte er sich vorstellen zu können, wie seine reine Verachtung sie zum Tode verurteilen müssen. Ihre niedere Existenz schien nur dazu da zu sein ihm auf die Nerven zu gehen, selbst in diesem Moment...er blickte etwas weiter und sah hinter den Sklaven die wahren Feinde, es war ein anderes Haus, das es wagte, seine Kraft mit Varr'ga, der Mutter Oberin des Hauses Fyvrek'Zek, messen zu wollen.

Anthrae, der erste Sohn des Hauses, wusste genau, was in jenem Moment auf dem Spiel stand, doch wie der Tag auch verlaufen würde, eines war unausweichlich: Es würde viel Blut fließen und dies wiederum würde Selvetarm gefallen, sie dienten ihm ohnehin, ob sie nun wollten oder nicht, doch der Magier sonn sich in dem unwiderstehlichen Wissen, daß er einen Teil dieses Netzes selbst gewoben hatte, indem er ihm direkt diente.

Bei dem Gedanken an die allmächtige Spinne wurde er sich des Kratzens uns Stechens an seinem baren Oberkörper bewusst. Sein Vertrauter Haszpaphar war eine junge Schwertspinne, die nervös und blutdurstig einen besseren Platz auf Anthrae suchte und dabei kleine blutige Ritze auf seiner ansonsten makellos schönen schwarzen Haut riss. Auf seiner Schulter angekommen schlug sie drei der acht kleinen Klingenbeine in sein Haar und stierte mit allen ihrer seltsamen Augen ebenfalls nach unten, ganz als suche sie sich bereits das erste Opfer aus.
Für einen kurzen Moment kribbelte es in seinem Unterbewusstsein, als die Spinne ihm einen Eindruck übermittelte. Sie gab ihrem Herren zu verstehen, daß sich jemand ganz nah hinter ihm befand.

Anthrae blickte sich nicht um, denn er konnte schon ahnen, um wen es sich dabei handelte. Sicher war es Rauvyl, die Tochter der Schwester seiner Mutter, die dort in einer dunklen Nische lauerte. Er selbst hatte sie nicht bemerkt und obwohl er annahm, daß sie sich diesen Platz ausgesucht hatte um später einen Feind zu überwältigen, machte er einen kleinen Schritt zur Seite.

Die Hitze schien sich immer mehr zu verdichten und endlich ertönten auch die ersten hasserfüllten Kampfschreie aus den eigenen Reihen, die die Moral deutlich anhoben.

"Fyvrek'Zek ultrin!"
kam es vielstimmig aus den Kehlen der Dunkelelfen und in den hoch erhobenen Klingen spiegelten sich die Feenfeuer des stolzen Hauses wider....
Sszirahc Ousst'tar
Astor Duor
Amir Anjou

Quilene

#1
Und tatsächlich war es Rauvyl, welche dort in der Nische lauerte. Ihre Knöchel traten grau hervor, als sie die Griffe ihrer Waffen, die Axt und der Streitkolben, fest umklammerte, gekreuzt vor ihrem Oberkörper. Wie die meisten Bewohner von Fyvrek'Zek war auch sie kaum bekleidet, und der Schweiss tropfte von einem der vielen Metallenen Steckern in ihrem Gesicht auf den Boden.



Sie war die erste, die von den Truppen etwas bemerkt hatte. Sie war im Unterreich gewesen, auf einem Ausflug, in ihrem wahrem Zuhause, in dem sie jeden Stein kannte und sich vor allem verstecken konnte. Früh schon hatte sie gespürt, dass etwas nicht stimmte.

Und dann sah sie die Späher, die Zahanzonen der Feinde, in ihrem Reich. Schnell verlor sie das Interesse daran, diese Verräter zu töten, aufzuhalten, denn es waren zu viele, und mancher vielleicht begabter als sie. Sie floh zurück in die Stadt, berichtete, und die Verteidigung wurde mobilisiert. Ein weiteres mal hat sich das schwarze Schaf nützlich gemacht, und die Hohen Herrschaften dachten nur kurz daran, dass es gut war sie nicht getötet zu haben.

Heute verfluchte sie ihre Entscheidung sich einzumischen, denn heute saß sie fest. Kein Weg führte aus der Stadt hinaus, nicht einmal für sie. Die Feinde hatten alles abgeriegelt. Sie fühlte sich wie in der Falle, eingeengt, verloren, mitten in der Stadt, die ihre Heimat war, und doch nur ein Gefängnis.

Von ihrer Stirn tropfte der Schweiß, ihr Atem ging flach, während sie in der schwefelhaltigen Luft in der Nische verharrte.. und wartete, dass das Blutbad begann.
Elyrien - Die Königsblut Saga


Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
weitergehen, suchen nach dem, was mich am Leben hält,
bin damit nicht allein und werd' es nie mehr sein.

Rauvyl Rilynarn
Hatte den Willen meine Sinne zu verlieren,
zumindest alles zu probieren, diesen Fall zu riskieren,
hatte Grenzen getestet und lieben gelernt,
meine Ziele erreicht und mich von ihnen entfernt.

n-akemi

Vielleicht weiter weg als Anthrae dachte war die Klinge seines Bruders der sich nicht im Haus sondern bei den Kämpfern im Innenhof aufhielt. Dies war nicht sein angestammter Platz, aber er hatte sich zu den normalen Soldaten des Hauses begeben um etwas vom Kampf mitzubekommen.

Im Moment war der größte Feind noch die Hitze. In den Rüstungen war es beinahe unerträglich so auf einem Haufen. Zusätzlich aufgeheizt mit dem Verlangen nach einem blutigen Kampf waren einige der Kämpfer schon in einen Rausch verfallen der sie fast schon übereinander herfallen ließ.

Aber das würde nicht nötig werden denn heute würden sie gegen ein anderes Haus kämpfen. Eines das vor ihren Toren stand und so begierig darauf war den Gegner zu masakrieren wie sie selbst es waren.

Das andere Haus war klar im Nachteil. Sie selbst waren an die Hitze gewohnt, trainierten unter ihr. Aber selbst ihnen klebten die Haare unter den Helmen verschwitzt an Kopf und Körper. Dieser Kampf würde schnell entschieden werden müssen, würden die Gerüsteten ihn überstehen wollen. Auch mussten die Angreifer einen weiteren Weg zurückgelegt haben. Zwar waren die Segmente der Stadt durch Portale miteinander verbunden, jedoch konnte man durch diese kein Metall mit hindurchnehmen, eine Vorsichtsmaßnahme.

Er schaute sich nach seinem älteren Bruder um. Bald würder er sich zurückziehen und das Haus direkt beschützen. Aber nicht bevor er nicht die erste Angriffswelle hier erwartet und seinem Gott mit dem Blut erschlagener Feinde. Bei dieser Vorstellung grinste er unter dem Helm und spürte auch in ihm die Vorfreude auf den Kampf aufsteigen. Jedoch achtete er darauf sich nicht vollkommen davon gefangen zu nehmen wie anderen. Nur die erste Welle, danach ins Haus zurück. Es fiel ihm nicht mehr ganz so schwer sich selbst daran zu erinnern wenn er sich ausmalte was geschehen würde, wenn er dann nicht an seinem Platz erscheinen würde.

Ungehorsam war etwas anderes als sein Leben im Kampf zu riskieren. Im Kampf hatte man die größeren Chancen zu überleben. Söhne waren nicht unersetzbar.

So still wie es seine Art war wartete er also voller Anspannung und Vorfreude die erste Welle der Angreifer ab. Das breite Grinsen war unter dem Helm nicht zu erkennen. Wohl aber die Augen, deren Farbe an frisch vergossenes Blut erinnerte.
Ailina-Wildnis und Db / aktiv
Phathyl Dameril - aktiv (die bleibt aber nun in Fb)
Anide Endala-Stadt und überall wo sie will / inaktiv
Urlaufein Fyvrek'Zek-Krieger (und tuntiger Friseur ^^) Selvetarms / etwas aktiv
Fesok - Dunkelbrunn / noch nie so wirklich aktiv also auch jetzt nicht ^^

Pale

Die erste Bolzenwelle ließ nicht lang auf sich warten, während die Sklaven auf die Mauern der Feuersteinfestung in Form eines gigantischen Stalakmiten zustürmten, blieben die Drow-Schützen des feindlichen Hauses in halbwegs sicherer Entfernung und versuchten die Wächter auf den Wehrgängen mit gezielten Schüssen auszuschalten.
Die Krieger von Haus Fyvrek’Zek gingen in Deckung oder hielten ihre mit Adamantitfäden überzogenen, achteckigen Schilde vor ihre Körper. Noch trafen wenige der Bolzen wirklich ein Ziel, doch mit dem langsamen Vorrücken der Schützen würde sich dies ändern. Bis sie Gelegenheit bekamen wirklichen Schaden anzurichten mussten sie ausgeschaltet werden â€" und just als dies Anthrae durch den Kopf ging, reckte einer der Kommandanten weiter unten seine Klinge in die Luft und schrie den Befehl zum Gegenangriff.
Sofort ergoss sich ein Schauer aus magischen und nichtmagischen Bolzen in die Reihen der Angreifer und sie waren dort unten vor dem Feuergraben in einer weitaus schlechteren Position, so dass bereits die ersten Goblins und Orks zu Boden gingen.
Ein Haus zu verteidigen war in der Regel immer einfacher, als eines anzugreifen und so sehr der Magier die Zahlen der Angreifer in der kavernenartigen Höhle überblicken konnte, war es auch nicht die schiere Überzahl an Kämpfern, die ihnen den Sieg bringen konnte.
Der Feind musste sich diesen Zug wirklich gut überlegt haben und noch ein paar Tricks auf Lager haben, wollte er nicht an den stachel- und spinnenwebverstärkten Mauern des Hauses Fyvrek’Zek bereits scheitern.
Die Sklaven ließen sich jedenfalls nicht von den Bolzen aufhalten, trampelten brüllend über ihre gefallenen oder sich noch im Todeskampf windenden Artgenossen hinweg und spülten wie eine Flut auf die Steinbrücke zu, die sie zum Tor führen würde â€" und zu ihrem Verderben.
Als die ersten Sklaven sie erstürmen wollten, brach das magische Spektakel los, an dem die Magier die Hauses seit den ersten Tagen immer wieder gearbeitet hatten um die gebundenen Kräfte zu verstärken und noch sicherer und tödlicher zu machen. Anthrae war natürlich in die Geheimnisse und Strukturen eingeweiht und sah erwartungsvoll und böse lachend zu, als die Körper der Feinde von magischer Energie förmlich zerfetzt wurden und ihre Überreste zu den Seiten in den tiefen Lavagraben fielen. Wie das kleine dumme Getier, das sie waren, liefen sie in Scharen in den Tod, die heimtückischen Dweomere auf der Brücke ließen kein Entkommen zu und erst als die Zahl der Sklaven sich beinahe halbiert hatten, erreichten die ersten von ihnen die andere Seite. Viele der Fallen waren ausgelöst und damit verbraucht worden, wohingegen sich einige von ihnen bereits wieder mit neuer Energie füllten, um die nächste Welle der Angreifer zu dezimieren.
Bisher lief alles erwartungsgemäß und er wartete begierig darauf endlich zu erfahren, welche Kraft die Feinde gegen sie aufbieten würden. Als er von den Seitenmauern Alarmschreie hörte, da wusste er, dass er sich nicht länger gedulden musste. Er beugte sich über die Brüstung und sah aus dem Flammengraben Salamander hervorsteigen, die Lavawellen in die Luft schossen, hoch genug, um die ersten Mauern des Hauses zu überwinden. Scheinbar hatten sie sich mit diesen Kreaturen verbündet für den Angriff. Anthrae knirschte mit den Zähnen als er darüber nachdachte wie unverschämt es war, sich solchen Nutzen aus ihrem eigenen Schutzinstrument des Feuergrabens zu ziehen. Für die Salamander würde dies ein Nachspiel haben, im Moment blieb ihm jedoch nichts anderes übrig, als sie zu verwünschen.
Die Befehlshaber reagierten bereits auf die neue Bedrohung und auch der Hausmagier zog mit seiner lauten, eindrucksvollen Stimme die Aufmerksamkeit auf sich, als er sich an die übrigen Magier des Hauses wandte:
„Steht da nicht einfach herum, vom Zuschauen werden sie nicht tot umfallen, also los! Webt die Schutzzauber gegen Feuer!“

Hastig reagierten die Magier auf der Brüstung und als sie dem Befehl des Hausmagiers nachkamen, knisterte die Luft vor Energie und Hitze. Immer wieder ertönte die Formel, erklang der magische Gesang der Männer in ihren Roben, Schwefelgeruch tränkte die Luft, als die Komponenten aus den Taschen gezogen wurden und allmählich verteilten sich die Magier auch überall im Haus, um auch andere mit dieser Magie zu versehen. Anthrae eilte die Brüstung entlang und hatte dabei gut im Blick, wie die Sklaven nunmehr versuchten, das Tor zu brechen, ihre schlecht gearbeiteten Waffen konnten natürlich nur wenig ausrichten und immer wieder fielen einige von ihnen von Bolzen oder magischen Geschossen getroffen zu Boden. Trotzdem wusste er, dass sie irgendwann von dem hinteren Schlachtfeld besseres Gerät heranschaffen würden und kein Tor ewig standhalten konnte. Allerdings ließen sie von dem Versuch ab die Mauern mit Haken und Seilen zu erklimmen, denn die Salamander schickten immer mehr gewaltige Wellen von Lava gegen den schwarzrot glühenden Stein und allmählich hitzte er sich so sehr auf, dass die Krieger auf den Wehrgängen kaum noch darauf laufen und atmen konnten, auch im Innenhof sammelten sich bereits erste große Pfützen an, die die Formation der sich dort sammelnden Sargtlinen langsam auflöste, weil sie dort nicht stehen konnten. Die Schützen rückten weiter vor und auch erste Drow-Kämpfer kamen an die Brücke. Eine kleine Gruppe, die eisern flankiert wurde, kam ebenfalls dorthin und Anthrae hatte Grund zur Annahme, dass es sich bei den Bewachten um Magier oder Priester handeln musste, die herankamen um die Magie auf der Brücke aufzuheben.
Er wünschte sich einen Zauber in sie hinein zu schleudern, doch sie waren weit außerhalb seiner Reichweite...der Angriff nahm an Gestalt an!

Plötzlich hörte er einen Aufschrei von einer der höher gelegenen Ballustraden, als er herumwirbelte sah er noch etwas großes durch die Luft fliegen, doch zu schnell war es schon wieder aus den Winkeln seines Blickfeldes verschwunden. Eine ungute Vorahnung überkam ihn und manifestierte sich in einem blutigen Angriff: Ein insektoides Wesen von der Größe eines Rothé mit schillernd bunten Flügeln, die schneller schlugen als die Klingen des Waffenmeisters seines Hauses, landete im Sturzflug genau auf seinem Balkongang. Die groteske Kreatur dachte auch gar nicht daran von selbst zu bremsen, vielmehr bohrten sich seine vorderen zwei Beine und seine spitz zulaufenden Mandibel in einen Magier, der nur weniger Meter von ihm entfernt stand und nun durch die Wucht des Aufpralls als Bremsspur auf dem schwarzen Stein verteilt wurde. Nur ganz kurz dämmerte ihm, dass der Name des Magiers Dhaiphaer gewesen war â€" er hatte noch nicht einmal geschrien.
Anthrae übernahm das für ihn und am Ende formten sich auch noch erkennbare Worte:

„AAAAaangriff von oben!“

War es schon schlimm genug, dass sich das Biest scheinbar nicht vorhatte sich ein neues Ziel als ihn und die anderen auf diesem Balkon zu suchen, sprang auch noch ein ausgesprochen hässlicher Ork vom Rücken der Kreatur und schnell wurde an seinem Gebrüll, dem Schaum vor dem Mund und der unkontrolliert zuckenden Bewegung seiner Arme, an deren Ende sich gezackte Klingen von der Länge einer Wirbelsäule eines Drow befanden, dass er in einer Raserei sein musste. Das insektoide Ding machte sich zunächst gierig über die Überreste von Dhaiphaer her und behielt einfach die Hälfte des abgetrennten Oberkörpers im Maul, als es mit seinen Stachelbeinen, den messerscharfen Flügeln und seinem Stachelschwanz fast schon beiläufig gegen sie lästigen Soldaten des Hauses Fyvrek’Zek kämpfte, die nun zu viert versuchten, es irgendwie mit Lanzen und Netzen anzugreifen. Der Ork jedoch hatte sich schnell ihn als erstes Ziel ausgesucht und in dem Bruchteil eines Lidschlages hatte ihm sein Verstand übermittelt, dass die deutlich hervortretenden Muskeln dieses rasendes Ungetüms zuckten, als es auf ihn zustürmte. Die wirbelnden Waffen erzeugten ein seltsam hohles Geräusch als sie durch die Luft schnitten, allmählich kam Anthrae zu der Überzeugung, dass sie nicht nur wie angespitzte Wirbelsäulen aussahen...
Gerade rechtzeitig erlangte er die Fassung zurück â€" oh er hasste es, dass er diese unscheinbaren Details in solchen Momenten wahrnehmen musste...in stummer Konzentration zog er einen schlanken Dolch von seinem Gürtel. Er wusste genau, dass er damit gegen ein Wesen solch brutaler Kraft kaum etwas ausrichten konnte, womöglich würde er es kaum schaffen die dicke haarige Haut damit anzuritzen, doch er hatte gar nicht vor es zu einem direkten Zweikampf kommen lassen. Einen kurzen Augenblick bevor der Ork die Distanz zwischen ihnen überwunden hatte, nutzte er die Klinge als Fokus für seine magische Kraft. Er rief sich die Stunden der Meditation zu Beginn des Tages wieder ins Gedächtnis, das Wissen aus seinen selbst verfassten Büchern, er griff nach den alles umschließenden Fäden der Magie, die sich unsichtbar und für manche unfühlbar, durch alle Ebenen zogen und auch in seinem Verstand ruhten. Er hatte in den Unterweisungen des Hausmagiers die Fähigkeit erworben sie für sich zu nutzen und nun, in diesem Moment, war er bitterlich darauf angewiesen, alles beim ersten Mal richtig zu machen, denn einen zweiten Versuch würde es nicht geben...er konzentrierte sich auf die Kraft in seinem Inneren, verknüpfte sie mit dem Faerz’ress und als er sie zusammenfügte, da spürte er das heiße Kribbeln in seinen Fingerspitzen, wie es immer der Fall war, wenn das Gewebe manipuliert wurde. Das Kribbeln breitete sich schneller als ein Atemzug durch seinen gesamten Körper aus und ließ ihn erzittern, seine Stimme schwoll mächtiger an als es ohne Magie der Fall gewesen wäre.
„Ori'gato l' killian elgg l' ogglinn, morfeth dal faer ulu vlos!“ (Das Schwert töte den Feind, aus Magie werde Blut!).



Schon spürte er wie die jenseitige Kraft an der Klinge zerrte und er ließ sie den tödlichen Tanz beginnen, als sie sich selbstständig machte. Mit einer abschließenden Geste seiner Hände formte er Runen in die Luft, die sich mintgrün vor seinen Augen manifestierten und die Umgebung in ein unwirkliches Licht hüllten, just in dem Moment, als der Zauber abgeschlossen war â€" und das keinen Moment zu früh, denn noch im gleichen Atemzug führte der Ork zu einem gewaltigen Kreuzschlag über seinen Kopf, der ihn wohl mit einem Hieb töten sollte. Nur seine magische Klinge verhinderte, dass der Schlag bis zum Ende ausgeführt werden konnte, dennoch traf ihn die ausgebremste Wucht hart genug um ihn zwei Schritt nach hinten zu schleudern und dort gegen einen sich nach unten verjüngenden Stalaktiten zu schlagen. Seine Wirbel knackten lauter als das frustrierte Gebrüll des Orken und die Schmerzen, die sich in ihm ausbreiteten, machten ihn für einen kurzen Moment glauben, der Ork müsse sich darüber freuen, weil er jeden Moment tot zusammenbrechen müsse, doch wie ein echter Diener Selvetarms spuckte er das Blut aus seinem Mund und richtete sich zähneknirschend vor Schmerz wieder auf. Seine schwebende Klinge wirbelte blitzschnell und beweglich immer wieder um den Ork herum und sorgte mit etlichen kleinen Schnitten für die Ablenkung, die er brauchte â€" und mehr als eine Ablenkung war es wohl nicht, denn nur durch einen einzigen Zauber war der Feind nicht zu besiegen. Er hoffte nur, dass er nicht allzu schnell erkennen würde, dass er sich der lästigen grün leuchtenden Klinge besser entledigen konnte, in dem er den Magier tötete. Hastig kramte er dann weitere Komponenten hervor und warf mit einem Fluch auf den Lippen einen schwarzvioletten Strahl negativer Energie auf den Ork, er traf ihn auch tatsächlich an der Seite und der noch immer rasende Feind brüllte protestierend auf. Fast schon beiläufig drehte sich das Ungetüm einmal erstaunlich gewandt um die eigene Achse und schnitt ihm dabei in den linken Oberarm. Der Magier hatte sich in der Reichweite seines Feindes verschätzt und musste nun dafür bluten. Er drückte seine rechte Hand auf die pulsierende Wunde und fast hätte sie ihn in die Knie gezwungen, doch taumelte er zurück und zwang erneut die magischen Fäden, ihm zu gehorchen. Er bewegte seine Finger ist fast schon widernatürlichen Winkeln zueinander und summte einen hohen Ton, woraufhin ein gleißend weißblauer Strahl aus Eis den Ork traf. Allmählich wurde es wohl dem Geschöpf zu viel, nachdem er eine ganze Zeit wie wild auf die Klinge eingeprügelt hatte, ließ er nun davon ab und machte eine waghalsige Drehung, die ihm einen Stich der Klinge einbrachte, was er aber ignorierte und mit einer fließenden Bewegung eine seiner Waffen nach Anthrae schleuderte, er duckte sich noch gerade darunter weg und entkam so nur knapp einer Enthauptung. Die zweite Waffe behielt der Ork in der Hand und trieb damit den recht schutzlosen Magier vor sich her. Irgendwie schaffte er es, den Schlägen immer wieder mit knapper Not zu entgehen, auch wenn seine Robe dabei immer mehr in Fetzen geschlagen wurde. Bald erkannte er, dass er ihn in einem Halbkreis getrieben hatte und ebenso schnell erkannte er auch den Sinn hinter diesem Manöver, denn der Ork zog die zweite Klinge, der nach ihm geworfen hatte, aus der Wand und trieb ihn nun auf das noch immer kämpfende geflügelte Ding zu. Er hätte diesen Plan eher durchschauen sollen, doch schließlich war er nicht im Kampf ausgebildet und es gab auch nicht viel womit er es hätte verhindern können. Seine Gedanken rasten, als er allmählich zwischen den beiden Feinden in die Enge getrieben wurde. Kurz dachte er darüber nach über die Ballustrade nach unten auf den nächsten Balkon zu springen, doch der Sturz würde ihm sicher etliche Knochen brechen und irgendwo hilflos nahe am Innenhof herumzuliegen war so ziemlich das Letzte, was er wollte. Er hatte leider auch keine Magie vorbereitet, die seinen Fall verhindern oder verlangsamen würde und so blieb ihm nichts anderes übrig als weiter zurückzuweichen. Allerdings hatte ihm sein Blick über den Balkon hinaus einen kurzen Einblick über die allgemeine Lage beschert. Er hatte es nicht alles in dem kurzen Moment erkennen können, doch scheinbar wurde das Tor gerade umkämpft und er hatte nicht sehen können, ob es noch hielt oder bereits eingerissen war. Im Innenhof hatten sich mittlerweile etliche Lavapfützen ausgebreitet und der Geruch von verbranntem Fleisch nebelte ihn schon länger ein, was er erst jetzt bewusst wahrnahm. Viel näher als das Geschehen dort unten war jedoch das Geschrei der Kämpfer seines Hauses, die sich erbittert gegen das Insekt von der Größe einer Kampfechse zur Wehr setzten, zwei von ihnen lagen mittlerweile tot am Boden, einer hing leblos über der Brüstung, von einer Mandibel aufgeschlitzt, der andere war unter der Kreatur begraben und rührte sich ebenfalls nicht mehr. Weitere Soldaten hatten sich dem Kampf angeschlossen, doch obwohl das Biest aus vielen Wunden widerlich stinkendes giftgrünes Zeug blutete, war es noch nicht besiegt. Als er wieder nach vorne blickte sah er in das entstellte Gesicht des Orks, der ihn aus blutlüsternen Augen ansah wie ein Jäger seine Beute kurz vor dem Fang ansah, jedenfalls hatte Rauvyl ihm das immer so beschrieben.
Anthrae wollte aber sich allerdings nicht in diese Rolle fügen. Er war es, der anderen Schmerzen zufügte und sie leiden ließ, ob für einen Sinn oder eine vergängliche Perversität spielte dabei keine allzu große Rolle. Da entdeckte er einen Gegenstand am Boden, der tote Magier musste einen Zauberstab an seinem Gürtel getragen haben...Anthrae konnte auf den ersten Blick nicht gleich erkennen, welche Art von Magie darin gespeichert war, doch er hoffte, dass es ihm irgendwie helfen würde, also hastete er hinüber und hoch den etwa drei Spann langen Stab, der am Ende mit einer blauen Kugel verziert war, mit einem schnellen Griff auf und richtete ihn auf den Ork, der in seiner Bewegung zögerte und seine Augen zu schlitzen verengte. Anthrae bediente sich der Allgemeinsprache des Unterreiches, damit die niedere Kreatur ihn verstehen konnte.

„Stehenbleiben, du Missgeburt!“

Der Ork lachte ihn aus. „Sonst was, Zauberer, du mich etwa mit diesem Stöckchen bedrohen?“

Anthrae musste sich Zeit verschaffen, denn ihm musste dringend einfallen, welche Magie in den Stab wohl gebunden war und welches Kommandowort sie auslösen würde. Hätte er Zeit, würde er es herausfinden können, doch diese Zeit hatte er nicht. Fieberhaft überlegte er, ob er sich mit dem anderen Magier in den letzten Jahren unterhalten hatte und welche Kommandoworte üblicherweise von den Magiern des Hauses für ihre Artefakte benutzt wurden...

„Nicht damit, sondern mit dem Feuerball, der daraus kommt und dich verbrennt wenn ich es will!“

Wieder lachte der Ork. „Schwarzelf ist dumm, wir nix kämpfen an Seite von Feuerechsen ohne Schutz vor Feuer von Schamane!“Da hatte der Ork allerdings Recht...
„Du jetzt sterben!“ brüllte er auf und setzte zum tödlichen Sturm auf ihn an. Anthrae griff seinen ersten Einfall aus der Luft und sprach eines der vielen möglichen Kommandowörter. Er hatte schieres Glück, dass es das Richtige war, doch es kam nicht wie erwartet ein Feuerball aus dem Stab, sondern ein gleißender Blitz, der sogar noch durch den Ork durchschlug und ein Stück Mauerwerk dahinter ansprengte.
Schief grinsend schaute Anthrae erst von dem rauchenden, toten Ork, dann zu dem magischen Stab in seiner Hand, wobei er erst jetzt bemerkte, dass noch zwei Finger des vorigen Besitzer daran klebten. Er schüttelte sie ab und gestatte sich ein gedachtes „Ein Blitzverzauberung, kein Feuerball, so ein dummer Irrtum aber auch...“ als er sich dem Insekt zuwandte.
Er dachte gar nicht erst daran seinen Winkel so zu verändern, dass die eigenen Soldaten auf der anderen Seite aus der Schussbahn gerieten, sondern richtete den Stab auf das Wesen und sprach das Kommandowort erneut aus. „Elghinn!“ â€" Nichts passierte....
Er versuchte es wieder und als wiederum nichts geschah wurde ihm klar, dass er für den Ork scheinbar die letzte Ladung verbraucht hatte. Schreiend warf er das unnütz gewordene Ding frustriert über die Brüstung und suchte dann eilig nach einer anderen Möglichkeit sein Haus irgendwie zu schützen, denn dazu musste die Kreatur endlich sterben!
Noch ehe ihm eine zündende Idee kam, hörte er aber schon die Kampfschreie der Echsenreiter des Hauses, die endlich hierher gekommen waren, um das Biest zu erledigen. In einer kleinen Formation ritten sie in einer schauspielerisch perfekt koordinierten Präzision senkrecht und in schwindelerregendem Tempo von oben herab und hatten es bald auf ihren Lanzen aufgespießt. Es war ein schwer erkaufter kleiner Triumph auf einem der vielen Balkone des Hauses, während die Schlacht tobte.
Sobald die unmittelbare Gefahr gebannt war, erinnerten ihn pulsierende Schmerzen im Rücken und am linken Arm an seine beiden Wunden und während eines sich nach gequetschten Wirbeln oder ein paar gebrochenen Rippen anfühlte, blutete sein Arm sehr stark. Er musste schnell einen Heiltrank finden oder den Arm abbinden, wenn er nicht verbluten wollte. Heiltränke gab es wiederum im Inneren des Hauses, bei seinen Schwestern, den Priesterinnen, die alles koordinierten und ihre dunklen Gebete zu der Spinnenkönigin sprachen, auf dass ihr Haus siegreich aus dem Kampf hervorgehe. Auch die Mutter Oberin des Hauses, die ihn geboren hatte, würde sich in diesem Sanktum aufhalten. Solange die Spinnenmutter lebte, so lange würde sich der Feind in Acht nehmen müssen und das Netz nicht zerreißen können, dass sie alle verband. Doch auch er war ein Adliger und somit Zielscheibe der Jäger ihrer Angreifer. Er würde ihnen noch Arbeit abnehmen, wenn er hier an Ort und Stelle starb. Er hasste es sich aus dem unmittelbaren Kampfgeschehen zurückziehen zu müssen, immerhin galt sein glühender Glaube Selvetarm, doch er gab sich damit zufrieden noch ein paar Zauber nach unten und auf weitere dieser umherfliegenden Kampfinsekten zu werfen, ehe er ins Innere des Hauses eilte. Als Angehöriger des Hauses, Adliger und Magier, hatte er natürlich Zugang zu allen Bereichen und die magischen Schutzvorrichtungen ließen ihn ungehindert passieren.
Während er durch die leeren Gänge eilte hielt ihn sein rampunierter Rücken beträchtlich im Tempo zurück und der Kampeslärm verfolgte ihn bis hier, auch wenn alles etwas gedämpfter und unwirklicher Klang. Der Boden bestand aus dunklem Vulkangestein und die darauf angebrachten karmesinroten Spinnenmuster schienen sich zu bewegen, als er über den Flur taumelte. Nein, es war nur sein Blick, der einen Moment verschwommen war, ehe er seine Brust dazu zwang sich wieder ordentlich zu weiten um genug Luft aufzunehmen, was den Geschmack von Blut in seinem Mund nur noch verstärkte. Schweiß und Blut, nicht alles davon sein eigenes, klebte ihm seine langen Haare an den Schädel und als er in einem Seitenflur aus dem Augenwinkel meinte einen Schatten vorbeihuschen gesehen zu haben, da dachte er schon, seine Sinne spielten ganz verrückt vor Blutverlust, doch als er sich dazu entschloss dem doch nachzugehen, stellte er fest, dass er sich nicht getäuscht hatte. Er konnte gerade noch sehen, wie eine der Leibwachen vor dem Tor des Tempels mit durchgeschnittener Kehle am Boden ausblutete und die Gestalt, die darüber hockte sich lautlos erhob, als er auf den Flur trat, der direkt auf die Steintür zum Heiligtum des Tempels führte. Die Gestalt war klein und schlank und obwohl der Körper und auch das Gesicht verhüllt waren, vermutete er darunter einen Drow â€" und dazu noch einen besonders begabten Assassinen, der scheinbar ohne große Mühe eine Tempelwache ausgeschaltet hatte.
Doch wie hatte er bloß die anderen Wachen und die magischen Schutzwälle des Hauses überwunden? Wer, wenn nicht ein Verräter....?
Blanker Zorn stieg in ihm auf und er nahm die gebieterischste Haltung an, die die Schmerzen in seinem Rücken ihn erlaubten.

„Du wirst der Mutter Oberin gar nicht erst zur Last fallen, Velg’larn! Denn hier wird es für dich enden!“
Der Verhüllte spielte zur Antwort mit aufreizender Gelassenheit mit dem blutigen Dolch in seinen Händen.
„Ach ja? Und wer soll mich daran hindern?“
„Anthrae, erster Sohn des Hauses Fyvrek’Zek und Meister der arkanen Kunst!“


Er hörte ein düsteres, gedämpftes Lachen hinter der Maske.
„Es war sehr dumm von dir, mir das zu verraten, Erstgeborener, nun werde ich dich töten und danach alle anderen Adligen des Hauses.“
„Ich habe dir wohl kaum etwas verraten, was du nicht ohnehin schon wüsstest, Veldrin!“
er zögerte nur kurz ehe er weitersprach.

„Überrascht? Deinen Hochmut erkenne ich auch hinter der Maske und wenn du deine Stimme verstellst, Verräter!“Tatsächlich nahm der andere seine Maske vom Gesicht und Anthrae erblickte das Gesicht eines Drow, den er nur allzu gut kannte. Veldrin hatte lange Zeit des Haus gedient und war irgendwann spurlos verschwunden.
Er schlug einen schmeichelnden Tonfall an.

„Anthrae, malla abbil, wir teilen viele Geheimnisse miteinander, weißt du noch? Sieh dich um, Haus Fyvrek’Zek wird fallen und wenn du klug bist schlägst du dich jetzt auf die Seite der Sieger, ich könnte das arrangieren.“Doch Anthrae ging gar nicht darauf ein.
„Es war mir gleich klar, dass du deinen Tod nur vorgetäuscht hast, als man deine Überreste nicht gefunden hat. Und merke dir eines: Mein Haus wird nicht fallen!“
Der Assassine schüttelte den Kopf.
„Du bist immer noch so heißblütig und hitzköpfig wie damals, verdammt, ich gebe dir eine einmalige Gelegenheit, ergreife sie!“

Anthrae musterte sein Gegenüber und grübelte kurz...vielleicht hatte er ja recht, die Gelegenheit war wirklich außerordentlich einzigartig... â€" und auf seinen geistigen Befehl hin biss Haszpaphar dem Assassinen von hinten ins Bein. Veldrin schrie auf, holte mit dem Dolch aus und zögerte einen Moment, als er die Spinne, das heilige Tier, erblickte. Genau diesen Moment des Zögerns und der Ablenkung nutzte er aus, um seine Augen zu schließen und sich zu konzentrieren, er wirkte einen Zauber, der es ihm erlaubte, seinem Bruder Urlaufein eine geistige Botschaft zu übermitteln:
„Dalninuk! Ulu usstan! Die Mutter Oberin ist in Gefahr!“

Und so würde er dann auch wissen, wo er ihn finden würde. Er konnte nur hoffen, dass sein Bruder bald kommen würde, denn der Spinnenbiss würde den Verräter vielleicht schwächen, aber nicht aufhalten können und Anthrae spürte, wie Selvetarm seinen Blutzoll verlangte, als seine Sinne ihm schwanden und die Ohnmacht ihn einholte....
Sszirahc Ousst'tar
Astor Duor
Amir Anjou

Quilene

Der Kampf begann, und die Schreie gellten laut, Sklaven, Kämpfer, Magier, Echsenreiter...
Rauvyl war weit weg vom Geschehen, zu weit, um wirklich etwas zu tun. Aber sie sah auch keinen Grund, sich ins Getümmel zu stürzen, unter den Sklaven zu wandeln und zu sterben. Sterben ist für Narren. Nur wer lebt, würde... nun ja, leben.

Sie beobachtete, wie ihr früherer Lehrer vieler Dinge von früher den Kampf, aus ihrem kleinen Versteck, verborgen im Schatten. Doch Neugierde machte sich breit, und sie wechselte die Position... da war etwas unter den Sklaven der Feinde. Wesen, die nicht dort hin gehörten.

Flammen stoben auf, Blitze jagten über das Schlachtfeld, Klingen klirrten und Blut spritzte... die Fallen wurden ausgelöst, und Rauvyl bewegte sich doch weiter nach vorne, doch anders, als die meisten der Kämpfer. Sie war eine Zahanzon, kein Schwertfutter.... oder zumindest das war es, was sie sich einredete. Selbst Selvetarm sah es sicher ein, dass man sich erst ein Netz bauen musste, bevor man daraus herausspringen könnte um sein Opfer zu verspeisen.

Die Mauern des Hauses kletterte sie hinauf, hoch zu den Stalagtiten. Leicht war es nicht, dort den Halt zu finden, aber seit über fünfzig Jahren hatte sie dies schon geübt und getan, so dass auch diesmal es ihr keine allzugroßen Probleme mehr machte. Die Stalagtiten waren recht nah beieinander. Gerüchten zu folge konnte der Hausmagier sie als letzte Verteidigung herabfallen lassen, wie riesige steinerne Speere, die Feinde, welche schon weit fortgeschritten waren, damit zerschmetternd. Rauvyl betete stumm, dass er dies nicht tat, wenn sie mittendrin hing.



Ihren neuen Aussichtspunkt erreicht, ein kleiner Vorsprung, den augenscheinlich irgendjemand vor Jahrhunderten geschlagen hatte, sicherlich ein Echsenreiter, der kopfüber ritt, oder ein Magier, der nichts zu tun hatte, beobachtete sie weiter die heranrückenden Armeen. Hier war sie recht sicher, kamen doch höchstens Echsenreiter hier vorbei, wenn überhaupt. Denn Luftangriffe waren im Unterreich eher eine Seltenheit.

Fasziniert beobachtete sie die Salamander, wie sie die Mauer erstürmten und in Flammen hüllten, auch wenn unterschwellig in ihrem Inneren es brodelte... denn immerhin war es irgendwie ihr Zuhause, welches dort drohte in Flammen aufzugehen. Doch ihr Hauptaugenmerk lag weiterhin auf den Sklaven, die immer weiter und stetig heranstürmten... irgendetwas schien nicht zu stimmen mit diesen Orks, den Goblins, den Echsenwesen. Weit lehnte sie sich von ihrer Position herunter, um es besser erkennen zu können... vollkommen schwindelfrei, so schien es. Ein gewaltiger Blitz fuhr unter die Feinde, und dann sah sie, was sie weder in ihrer Dunkelsicht, noch im roten Feuerschein der Flammen und der Lava sehen konnte... einige der Orks, die größten und kräftigsten, hatten eine sanft rötliche Färbung im Fell.. etwas, was sie bereits auf dem Markt gesehen hatte, damals, als ein paar Menschen dort waren, um eigene Sklaven zu verkaufen...
Doch bevor sie sich ganz im klaren darüber sein konnte, was dies bedeutete, kamen die geflügelten Insekten.

Fasziniert betrachtete sie diese Wesen. Riesige Insekten, die gar Reiter tragen konnten... so etwas sah man nicht alle Tage im Unterreich. Schlecht war nur, dass diese Dinger leider auf der falschen Seite kämpften. Sehr schlecht. Sollte sie etwas tun? Sollte sie es lassen?  War ihre Hilfe nur ein Tropfen auf dem glühenden Obsidian? Oder sollte sie helfen können, so dass es ihre Hilfe war, dass sich das Blatt wendet? Und sollte es überhaupt einen Sinn machen? Ihr Blick fiel auf die Ballustrade, auf der sie gerade noch stand. Wo gerade eines dieser Insekten mit dem Orkreiter landete. Wo.. wo Anthrae gerade um sein Leben kämpfen musste. Wo Urlaufein war, konnte sie nicht einmal erkennen, doch schätzte sie, dass er dort war, wo die Klingen am lautesten klirrten. Der Magier, der Erstgeborene der Ilharess, war auf sich alleine gestellt. Wegen ihrer Neugierde. Schade um ihn, wirklich. Wenn sie nur bei ihm geblieben wäre, dann wäre dies wohl nicht so passiert... andererseits war er ein Magier, und Magier hatten die Angewohnheit, sehr gut auf sich...

Wuuuuusch

Rauvyl schrie auf, als eins der Insekten zu nah an ihrem Versteck vorbeijagte, und sie von dem Luftzug aus den Gleichgewicht geriet, und fiel... und der Boden war weit entfernt... doch sie hatte Glück, und fiel genau an einem weiteren fliegenden Rieseninsekt vorbei. Blitzschnell griff sie nach einem der Beine des Insektes, und hielt sich daran fest. Ein wenig rutschte sie ab, riss sich die Hand leicht an der gezacktem Oberfläche auf. Die Zähne zusammenbeissend und einen weiteren Schrei unterdrückend packte sie auch mit der anderen Hand zu.. die Zacken hatten den eindeutigen Vorteil, dass sie das Festhalten erleichterten. Mühsam zog sie sich hoch.. nur um zu bemerken, dass der Orkreiter wohl gemerkt hatte, dass dort jemand mit auf seinem Reittier saß.

"Vith!"


fluchte sie laut, als ein Speer knapp ihr vorbeigejagt wurde. Sie musste hier weg, und zwar schnell.. Ein Blick nach unten zeigte ihr, dass sie mitten über der Schlacht war... kein Ort, an dem man landen wollte.
Ein Blick nach oben zeigte ihr, dass der Ork erneut niederstiess, diesmal gezielter.. rasch ließ die mit einer Hand los, und drehte sich einmal um das Bein herum, bevor ihre Finger wieder durch eine der Dornenzacken aufgehalten wurden.
Der Ork stieß daneben, und sie war in Deckung unter dem Wesen... doch diese Position war nicht gerade bequem, bewegte sich das Bein doch immer wieder, und ihr Griff war nicht perfekt... sie musste etwas tun, musste weg von dort, und den Ork irgendwie ausschalten. Vielleicht konnte sie dann ja auch das Tier bändigen, irgendwie. Rasch zog sie die Beine an, zog ihren Dolch heraus aus dem Stiefel, und klemmte ihn zwischen die Zähne.

Dann stemmte sei ihre Füße an die Dornen des Wesens, rutschte zweimal ab, bevor sie Halt fand, aber kämpfte sich verbissen weiter. Mit den Füßen als weitere Hilfe schob sie sich höher, bis sie den Ork sehen konnte, nahm rasch den Dolch aus den Mund und warf.

Der Ork war zunächst überrascht, und als der Dolch auf sein Gesicht prallte brüllte er auf... und verlor seinerseits das Gleichgewicht und fiel.

Rauvyl schrie triumphierend auf, und zog sich hoch... nur um einen Tritt in den Rücken zu spüren. Ein rascher Blick über die Schulter offenbarte ihr die Quelle des Übels... der Ork konnte sich ebenso wie sie an einem der Beine festhalten, und hing ihr genau gegenüber... und er war größer und kräftiger als sie...
Elyrien - Die Königsblut Saga


Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
weitergehen, suchen nach dem, was mich am Leben hält,
bin damit nicht allein und werd' es nie mehr sein.

Rauvyl Rilynarn
Hatte den Willen meine Sinne zu verlieren,
zumindest alles zu probieren, diesen Fall zu riskieren,
hatte Grenzen getestet und lieben gelernt,
meine Ziele erreicht und mich von ihnen entfernt.

n-akemi

Der erste Angriff, der erste Sturm auf die Brücke, nun hatte das unerträgliche Warten ein Ende. Aufgrund der magischen Fallen die mit einem gewaltigen Spektakel losgingen kam die einzige Gefahr für das Tor nicht von Außen sondern von Innen. Die eingepeitschten Sklaven und die nach Blut dürstenden Kämpfer waren der Anspannung müde und wollten kämpfen. Es kostete den Waffenmeister und seine Untergebenen einiges an Mühe um zu verhindern, dass die eigenen Leute das Tor durchbrachen um an die Gegner heranzukommen.

Dann ging es auch auf dem Hof los, als Bolzen begannen durch die Gegend zu fliegen. Der ein oder andere Bolzen traf dort ein. Den Gerüsteten machten sie nicht viel aus, aber einige der leichter bis gar nicht geschützten Sklaven wurde verletzt oder fiel.

Die meisten bemerkten den Angriff der Feuersalamender erst als es noch heißer wurde als es eh schon war. Das Material des Hauses war zwar aufgrund seiner Lage relativ unempfindlich gegen Hitze aber dieser Angriff verwandelte den Innenhof nach und nach in einen Kochtopf. Dies führte dazu, dass einige der komnstitutiv schwächeren Gerüsteten ohne die Schläge von Gegnern umkippten. Erst als die Magier sich bemühten mit ihren Zaubern abzuhelfen wurde es erträglicher. Der Waffenmeister wählte einige der Kämpfer aus, die sich um die Salamander kümmern sollte.

Da kam auch schon der nächste Ansturm, sie versuchten die Fallen am Tor auszuschalten. Das bedeutete nur, dass es nicht mehr lange bis zum richtigen Kampf dauern würde. Endlich wäre es soweit. Die Anspannung stieg noch einmal und lautes Gebrüll wurde auf beiden Seiten laut, als Fallen und Magie am Tor gebannt waren.

Mit dem Gegner unmittelbar vor dem Tor hielt sich auch Urlaufein nicht mehr zurück. Zitternd vor Aufregung und Erwartung hielt er seine Schwerter so fest in den Händen, dass die Knöchel unter der Rüstung heller hervorstachen.

Als es am Tor kritisch wurde hörte er die Rufe von den Balkonen, irgendetwas kam von oben. Unten rief der Waffenmeistern nach den Echsenreitern um der Gefahr zu begegnen. Er selbst riskierte einen kurzen Blick auf die neuen Gegner und bemerkte, dass sie dort gelandet waren, wo er seinen Bruder zuvor kurz gesehen hatte. Gerade als er überlegte ihm zur Hilfe zu kommen brach ein Teil des Tores und der Kampf mit dem Gegner begann. Die ersten Kämpfe entbrannten, als die Sklaven beider Häuser aufeinander trafen. Fast schon wie zwei Wellen waren sie die zusammenstießen und sich über- und unterspühlten. Beinahe augenblicklich hatte man den Überblick verloren. Urlaufein ließ sich in den Reihen der Soldaten etwas weiter nach hinten fallen um näher bei den Balkonen zu sein. Die kleinen Lavaseen bemerkte er erst, als er fast in einen getretten war.

Auch wenn er nicht viel von dem Geschehen auf den Balkonen mitbekam da es nun auch für ihn etwas zu tun gab. Die Sklaven, die durchkamen waren keine Herausforderung, allerdings rückten nun auch Drow an. Er war schon relativ nah am Haus angekommen als er aus dem Augenwinkel oben einen Blitz sah. Zeit groß nachzudenken wie der Zauber zu deuten war hatte er nicht. Nicht sein Verstand sondern seine antrainierten Reflexe reagierten, als ein feindlicher Krieger mit erhobenem Schwert auf ihn zustürmte. Wo kam er so plötzlich her? Während er seine Klingen vor sich kreutzte um den Schlag zu parieren, sah er in der Nähe weitere Feinde wie aus dem nichts auftauchen. Sie waren anscheinend unsichtbar herangekommen. In diesem Moment zeigte sich, dass ihre Soldaten gut trainiert waren, denn die wenigsten von ihnen schienen überrascht sondern stürzten sich fast sofort nach deren Auftauchen auf den neuen Feind. Sein eigener Gegner war stark und sogar noch etwas größer als er selbst. Erst daran merkte er, dass er eine Kriegerin vor sich hatte. Ihr Schlag der auf seine gekreutzten Waffen herabkam war gewaltig und der Arm mit dem Kurzschwert knickte unter der Wucht kurz weg. Er spürte eine kurze Taubheit in seinem Arm und hatte nur noch Augen für seine Gegnerin und seine unmittelbare Umgebung.

Ihre ersten Schläge konnte er nur parieren. Unermüdlich schlug sie von oben oder den Seiten auf ihn ein. Er merkte, dass sie zwar stärker aber keineswegs geschickter war als er. Dies half Urlaufein ihren Schlägen zu entgehen, machte sie jedoch nicht weniger gefährlich. Verbissen suchte er eine Schwäche in ihren Weg sie von ihren Schlägen abzuhalten. Um sie auszutesten wagte er immer wieder kurze Vorstöße mit dem Langschwert nach denen er sich so schnell es ging wieder von ihr befreite, das Kurzschwert zur Abwehr ihrer Schläge bereit. Die Kriegerin schrie nach einigen dieser Attacken verbittert auf. Es sah wie ein Gleichstand aus. Sie schienen beide nicht in der Lage sein den Anderen zu treffen. Es schien jedoch, als kenne sie nur diese Taktik, denn schon stürmte sie erneut auf ihn zu. Allerdings kam der erwartete Schlag nicht. Statt mit der Waffe zuzuschlagen drehte sie sich leicht und rammte ihre Schulter in seine Verteidigung. Sie hatte ihren Vorteil genutzt, war schwerer als er. Ihr Stoß brachte ihn ins taumeln während sie sich drehte um ihm mit einem Schlag den Kopf vom Rumpf zu trennen, solange seine Verteidigung durchbrochen war. Er sah ihren Schlag nicht, ließ sich jedoch instinktiv fallen. Während er versuchte sie mit seinem Sturz ins straucheln zu bringen spührte er wie es ihn heftig am Kopf traf. Sie schaffte es zwar nicht ihn zu enthaupten, jedoch flog sein Helm von seinem Kopf ein Stück von den Beiden weg.

Allerdings erreichte auch er sein Ziel und auch sie strauchelte und viel. Weniger gewandt als er fiel sie nach vorne und man hörte ein deutliches knacken, als sie auf eine ihrer Hände fiel. Kurz überrascht von dem unerwarteten Schmerz blieb sie einen kurzen augenblick liegen. Diesen Moment nutzte er, um ihr sein Kurzschwert in den Nacken zu stechen, wo der Helm etwas verrutscht war. So endete dieser Kampf so schnell, wie er begonnen hatte.

Gerade als er seinen Helm wiederholen wollte erreichte ihn die Nachricht seines Bruders. Die Anwesenheit von Feinden so nah an den Priesterinnen wirkte wie eine kalte Dusche und ließ ihn seinen Helm und die leichte Taubheit in seinem Arm mit dem Kurzschwert  vergessen. Er rannte einfach ohne Helm und mit gezogenen Waffen auf schnellstem Wege dorthin wo sein Bruder war. Die Ankunft im Inneren des Hauses ließ ihn kurz straucheln. Er hatte nicht gemerkt, wie sehr er sich beim Kampf in der Rüstung aufgeheizt hatte. Die kühlere Temperatur im inneren, wo das Feuer der Salamander und die Lava noch nicht hin vorgedrungen waren schienen wie eine unüberwindliche Wand. Kurz taumelnd schüttelte er den Kopf um klar weiterzukommen.

Als er sich der Kammer näherte sah er Anthrae blutend auf dem Boden liegen, ein ihm mäßig bekannter Drow über ihn gebeugt. Ein Verräter, nichts ungewönliches in einem Kampf zwischen Häusern. Vor der Kammer lagen zwei tote Wachen. Urlaufein stoppte aprupt seinen Lauf. Dieser Drow schien gefährlicher zu sein als er aussah. Als der Drow ihn bemerkte, wandte er sich zu ihm um.
,,Ah. Sieht aus wie ein Familientreffen."
Urlaufein stellte sich mit dem Rücken vor die Tür zur Kammer und funkelte den Drow herausfordernd an. Seine Augen schienen aus flüssigem Blut zu bestehen während sie aufleuchteten. Der Drow grinste nur und verschwand vor Urlaufeins Augen.

Dieser presste sich mit dem Rücken gegen dir Tür. So einfach würde niemand in diesen Raum gelangen. Ein kurzer Blick galt Anthrae der augenscheinlich nicht tot sondern bewusstlos war. Aber er brauchte dringend Hilfe. Einige Minuten, die ihm wie Stunden vorkamen stand er dort die Tür im Rücken und seine Waffen an seinen Seiten. Dann schien alles im Bruchteil einer Sekunde zu geschehen. Der Drow tauchte grinsend direkt vor ihm auf und ziehlte mit einem Dolch nach seiner Kehle. Auch hier retteten ihn wieder seine Reflexe. Kurz spürte er einen Schmerz, als der Dolch seinen Hals entlangritzte und warm fühlte er sein Blut heraussprudeln. Im selben Moment bewegten sich seine Hände auch schon automatisch  und durchbohrten dem Drow von beiden Seiten. Das letzte was er von sich gab war ein blutiges gurgeln und ein ungläubiger Blick.

Urlaufein zog seine Waffen aus dem Körper und ließ ihn so zu Boden gleiten. Er steckte das Kurzschwert weg und ging zu Anthrae. Er musste sie beide in die Kammer schaffen. Während er sich bewegte bemerkte er, wie sein eigenes Blut aus seinem Hals floß. Ein eher unfreiwilliges Opfer an seinen Gott. Als er bei seinem Bruder ankam bückte er sich etwas umständlich um ihn sich über die Schulter zu werfen. Ihm wurde dabei kurz schwarz vor Augen. Auch die Spinne seines Bruders nahm er mit, sie verharkte sich in seiner Rüstung. Schon etwas taumelnd trat er auf die Tür zu und schaute sich alarmiert um, als er in der Nähe die Geräusche von Rüstungen hörte. Aber es waren Soldaten des eigenen Hauses die nach dem Rechten schauten und von denen einer auf ein Zeichen von ihm hin die Wache vor der Tür übernahm. Die andere würde weiter nach dem Rechten sehen, oder was auch immer sie gerade zu tun hatte. Fast selbst ohnmächtig und blutüberströmt öffnete er die Tür und trat in die Kammer.
Ailina-Wildnis und Db / aktiv
Phathyl Dameril - aktiv (die bleibt aber nun in Fb)
Anide Endala-Stadt und überall wo sie will / inaktiv
Urlaufein Fyvrek'Zek-Krieger (und tuntiger Friseur ^^) Selvetarms / etwas aktiv
Fesok - Dunkelbrunn / noch nie so wirklich aktiv also auch jetzt nicht ^^

Quilene

Der Ork klammerte sich mit einer Hand fest, knurrte sie an.. mit der anderen Hand, eher Pranke, versuchte er Rauvyl zu packen, sie wegzuzerren, und zu Boden fallen zu lassen. Panisch schrie sie auf, ein Laut, der selten von ihr zu hören war, wand sich am Bein des Insektes, versuchte wild der Pranke zu entkommen. Der Ork brüllte auf, verdoppelte seine Anstrengungen, doch beide konnten nicht genau kontrollieren, was passierte, denn die Beine des Wesens wackelten und vibrierten wild, die Bestie ausser Kontrolle, so dass ein Ausweichmanöver schnell unnötig wurde, oder aber in die falsche Richtung führte. Einige kurze Momente lang hatte sie Glück, konnte der Pranke ausweichen, doch dann passierte es: die gewaltige Pranke schloss sich um ihren Oberarm. Erneut schrie sie auf, klammerte sich noch fester um das Bein, spürte, dass sich die Dornen sich tiefer in ihr Fleisch bohrten.. einen Ruck des Orken später rutschte sie ab, die Dornen schnitten ihre Haut weiter ein, ihre Bein verloren den Halt, der Arm, welcher im Griff des Orken hing wurde losgerissen.Erneut schrie sie auf, fluchte dem Ork wüste Beschimpungen entgegen, holte mit einem Bein aus und trat zu... doch vollkommen nutzlos prallte der Tritt am Orken ab.
Ihr Verstand arbeitete fieberhaft... wenn sie doch nur eine Möglichkeit finden könnte, an ihren zweiten Dolch zu kommen... doch dazu würde sie wohl einen dritten Arm benötigen, der ihr nicht so rasch wachsen würde, auch wenn sie es sich in diesem Moment so sehr wünschen würde.. einen halben Herzschlag musste sie sich vorstellen, wie unglaublich pikiert die ganzen Adeligen dreinschauen würden, wenn sie mit ihrem dritten Arm winken würde, doch dann zog der Ork wieder kräftig an ihrem Arm und sie dachte wieder an ihr momentanes Problem. Rasch hakte sie sich mit dem rechten Unterschenkel an das Bein des Insektes, ignorierte den Schmerz der kleinen Wunden, hielt sich mit der rechten Hand und dem ganzen Arm so fest, wie es nur ging, und zog mit aller Macht am Ork, um mit der linken Hand den Dolch erreichen zu können. Ein Kurzer Blick zum Ork zeigte, dass ihr vorheriger Treffer wohl eine Schramme im Gesicht verursacht hat, eine kleine, aber blutende Wunde, welche den Ork abgelkenkt hatte und sehr wütend gemacht hatte, so wie ihm die Sicht über ein Auge, wenngleich nur durch das Blut, genommen hatte, für kurze Zeit. Keine Wunde, die ihn momentan groß beeinträchtigte. Der Schaum vor seinem Mund, so wie die recht unglaubliche Kraft, die hinter dem steckte, zeugten davon, dass sie den Ork wirklich wütend gemacht hatte mit diesem Angriff.

Das ziehen und zerren ging immer weiter, und sehr zu ungunsten der kleineren Drow. Immer mehr wurde sie von ihrem Halt gelöst, immer weiter zum Ork hingezogen (obwohl sie sich ganz und gar nicht zu ihm hingezogen fühlte, aber das ist wohl eine andere Sache), und der Dolch rückte immer weiter in die Ferne. Dann wurde sie für einen Augenblick blind, als ein großer Blitz in sie, das Insekt und den Orken einschlug. Sie spürte, wie ihre Zähne aufeinander klapperten und jede ihrer unzähligen, kleinen, versteckten Waffen wie auch ihre großen Waffen sich kurz aufluden, hörte das Knistern, sah nichts als den Blitz und roch den Geruch von Ozon und verbranntem Fleisch... doch nicht das ihrige, da der Zauber sie einfach nicht betraf, als wäre er nicht dort, geschützt durch die ihr angeborene Resistenz gegen Magie... sie wusste nicht, woher dieser Blitz kam, es interessierte sie auch nicht, doch wieder einmal war klar, dass sie einfach ein Glückskind war. Das Insekt zuckte, die Beine wirbelten durch die Luft, und sie musste sich anstrengen, um nicht den Halt zu verlieren. Sterne flimmerten durch ihr Blickfeld, als ob sie durch ein Magisches Feld fliegen würden, welches sie zu zerreissen drohte, oder als ob sie einfach noch geblendet war durch den Blitz. Sie entschied in ihrem Grenzenlosen Optimismus, dass es letzteres sein musste. Der Ork hatte sie losgelassen, und unter den vielen leuchtenden Sternen vor ihren Augen konnte sie ihn auch nicht sehen. Rasch zog sie ihren Dolch, sicher war sicher, und klemmte ihn zwischen die Zähne, um sich dann an den Aufstieg das Monstrum hinauf zu machen. Ihre Finger bluteten, ihre Beine bluteten, und ihre Arme fühlte sich an, als wäre er aus Gummi, ganz zu schweigen davon, dass sie meinte noch immer die Hand an ihrem linken Oberarm zu spüren, doch klettern, egal ob es auf Tieren oder zwischen Steinen war, war schon immer ihr größter Spass gewesen, und erst einmal am Köfper bot der Chitinpanzer viele Griffmöglichkeiten.Der ,,Sitzplatz" des Orks war ihr natürlich ein gutes Stück zu groß, aber dennoch setzte sie sich unmöglich breitbeinig darauf, versuchte sich ausser Atem einen Überblick zu verschaffen.

Die Bestie flog noch immer ihre Kreise, der Blitz schien es zwar verletzt zu haben, doch ohne ein Ziel, woher die Schmerzen kamen, griff es nicht an, nicht ohne einen Befehl bekommen zu haben. Rauvyl sah kein Magsiches Stirnband, was die Kreatur unter Kontrolle halten konnte, kein Gerät, welches die Befehle übermittelte.

"Um so besser..."

dachte die junge Drow bei sich. Die Schlacht tobte weiter dort unten. Die Sklaven kämpften mit den Drow um das Tor, die Bestien mit den Flügeln waren, bis auf ihre, alle schon gelandet, Drow kämpften gegen Drow im Hof, Sklaven gegen Sklaven, Sklaven gegen Drow, Drow gegen Sklaven. Echsenreiter traten gegen die Salamander an... unheimliche Kreaturen, sie hatte gehört, sie kamen von anderen Ebenen. Konnten die nicht da bleiben, wo sie herkamen? Verdammte Mistviecher, es war doch schon heiß genug hier.
Erneut atmete sie tief durch.. nein, hier oben war es nicht viel besser, trotz der Bewegung der Flügel und des Insektes an sich. Aber nicht viel besser war besser als gar nicht besser. Stolz streckte sie die Brust raus... ja, dass muss das Gefühl sein, was die Priesterinnen so gerne hätten.. einfach über den Dingen stehen, respektive fliegen, alles im Auge zu haben, und weit oben, entfernt von allen Ärger zu stehen, unantastbar durch den ,,Pöbel" der einfachen Leute, Drow wie Sklaven. Ja, ein wirklich erhabenes Gefühl. In diesem Moment war sie froh, hier geblieben zu sein, das alles zu erleben, denn hier war sie gerade so frei wie niemals zuvor, und stand einfach über allen Dingen... sogar die Yathrinen mussten sie gerade beneiden. Rauvyl Fyvrek'Zek , Herrin der Lüfte, Bezwingerin des Rieseninsektes, Meisterin des Krieges. Sie stellte sich vor, wie sie aus der Luft die Truppen kommandieren konnte, den Überblick hatte über alles... doch dann schüttelte sie den Kopf.. sie war keine Kommandantin, sondern nur eine billige Späherin, wenngleich die beste, die es gab. Und man war zwar sicher vor den Schwerthieben der Sklaven und Soldaten, aber Armbrustbolzen und vor allem, wie ihr ja gezeigt wurde, Zauber, konnten sie noch gut erreichen. Nein, als Kommandantin wurde man zu sehr bedrängt von diesen Leuten, denn man war immer am besten tot, für den Feind am besten natürlich. Nein, dann besser Späherin. Denn das konnte sie. Und damit ging sie den meistem Ärger auch aus dem Weg, denn nichts entging ihren Scharfen Sinn...

"neeeeeeeeeeeeyyyyy!"

Schrie sie laut auf, als der Ork sie am Bein packte, und herunterzog. Dieses Mistvieh muss vom Blitz und den Zuckungen der Kreatur fortgeschleudert worden sein, doch nicht von dem Insekt weg, sondern nur weiter nach hinten. Und hatte die Unaufmerksamkeit von Rauvyl eiskalt ausgenutzt, um sich anzupirschen. So viel zu den scharfen Sinnen.

Da es nun an ihr war, abgelenkt zu sein, war es auch an ihr, herunterzufallen. Wie in Zeitlupe sah sie, wie der Dolch, der aus ihrem Mund gefallen war bei ihrem Aufschrei, an ihr vorbeifiel... fing ihn in der Luft und rammte ihn, im vorbeifallen, dem Ork zwischen die Rippen am Rücken, wo er stecken blieb. Nihct gewillt, loszulassen un din die Tiefe zu fallen, klammerte sie sich fest am Folch. Der Ruck kugelte ihr fast die Arme aus und brach ihr einen ihrer Finger, mit dem sie sich verhakt hatte, um nicht den Halt am Dolch zu verlieren. Der Ork schrie auf, brüllte seinen Schmerz in die Höhle hinaus, doch das Brüllen brach ab, als ein Schwall Blut mit aus dem Maul kam, ein Schwall Blut, welcher sich über den Chitinpanzer der Kreatur ergoss. Wunderbar. Dieser tumbe Riese sollte sich bloß nicht einfallen lassen, jetzt zu verrecken. Mit aller Willensanstrengung zog sie sich an dem Ork hoch, griff ihm in sein Haar, wollte an ihm selbst hochklettern. Wie beiläufig zog sie dabei, kaum dass sie Halt im Haar gefunden hatte, den Dolch hinaus. Der Ork wehrte sich, bewegte sich heftig, doch ohne Erfolg... sie war in seinem Rücken, und er kam niocht an sie heran. Nur ihre Hand ergriff er, als sie in seinem Haupthaar sich vergrub... doch rasch floss das Blut aus der Rückenwunde, und lange würde er nicht mehr druchhalten. Dieses Wissen brachte sie recht schnell dazu, den Dolch zwischen zwei Chitinplatten zu verharken, in der Hoffnung, dass es hielt, denn ihre Einstellung zu einem Fall in die Gegnerischen Sklavenreihen hatte sich nicht sonderlich geändert. Zwar hatten diese Sklaven momentan besseres zu tun, als sich an einer unvorsichtigen Drowfrau zu vergehen (so wie sie es vor einigen Jahren in den Elendvierteln gesehen hatte... dumme Frau, dass sie sich dort aufhielt, wenn sie sich nicht wehren konnte gegen 3 Orks...), aber ein Tod war dennoch nichts erstrebenswertes. Kurz fluchte sie innerlich, dass ihre Gedanken schon wieder abschweiften zu diesem Ereignis vor vielen Jahren, doch viel Zeit hatte sie dadurch nicht verschwendet. Sie spürte regelrecht, wie der Griff des Orken auf das Bein nachließ, und er langsam hinabrutschte. Zu ihrem Erschrecken fiel ihr aber ebenso auf, wie der Griff des Orken um ihre Hand sich nicht lockerte. Verdammter Mistkerl, wollte sie wohl mit den in den Tod reissen. Wie konnte man nur so nachtragend sein? Reichte es nicht, wenn er sterben würde?

Beinahe panisch zog sie an ihrer Hand, versuchte sich hinauszuwinden, aber wie schon zuvor ließ sich der Schraubstock von einem Ork nicht davon abbringen, sie festzuhalten. Sturer Bock!

Sie spürte, wie er unter ihr hinwegglitt, die Dornen zwar ein wenig Widerstand leisteten, doch die Schwerkraft einfach stärker war, und er fiel... und der Ruck in ihren Armen, als sie ihn am Ende festhilet (unwilligerweise), ließ ihre linke Schulter diesmal wirklich knacken. Sie schrie erneut auf. Verdammter Tag, warum war sie nur nicht weggelaufen, als sie noch konnte. Von wegen über den Dingen schweben und frei sein... dieser Ritt war ein einziger Weg in die Abyss!

Sie schrie und schrie, trat nach dem Ork mit aller Gewalt, und obwohl seine Augen trüb wurden, er verlor nicht an Kraft... doch sie verlor an Halt am Dolche, durch das ganze Blut an ihren Händen, den kleinen Wunden dort, dem gebrochenen Finger... keine Ideale Vorraussetzung für einen sicheren Halt. Also trat sie weiter auf dne Ork ein, fluchte lautstark.. und nach einigen, wenigen sekunden, die ihr wie Jahrhunderte des Schmerzes vorkamen, ließ er endgültig los und fiel in seinen sicheren Tod, so hoffte sie zumindest für einen Augenblick, bevor ihre Hand von dem rutschigen Blute den Halt an dem Dolch verlor, und sie ebenso fiel.


Die Drow sparte sich diesmal den Schrei, und griff, zum wiederholten mal, an das Bein der Kreatur, diesmal die andere Seite, und tiefer ritzen die Dornen in ihre Haut. Und fluchend machte sie sich an den diesmal um einiges erschwerlicheren Aufstieg auf die Kreatur.

Dosib xsa Cretok. Alu vith dosst shu dosstan. Alu vith dosst tonaik, dosib, nempori ilhar. Usstan orn'la harventh dos ulu in'loilen lu' cal dosst usuuden, ka Usstan orn'la naut inbau nempori lu' waele usstan dal xunin ji. Alu vith dosstan xuil biu dosib velvel! Vith! Xsa! ((aus Jugendschutzgründen keine Übersetzung))

fluchte sie lautstark vor sich hin über den Orken, während sie sich wieder hinsetzte und sich an die Schmerzhafte Arbeit machte, die Schulter wieder einzukugeln.

Dann gewann sie langsam wieder an Beherrschung, und versuchte, die Lage zu überblicken. Das Tor war umkämpft, und Blut überall. Gut. Wie es zu erwarten war. Wie sollte sie nun wieder in Sicherheit kommen?

Kurz überlegte sie, dann begann sie mit dem Tier zu reden. Vielleicht konnte sie ja ein wneig das Ding steuern. Sie kam oft ganz gut mit den Tieren des Unterreichs klar, konnte einen Frieden mit ihnen aushandeln. Wäre doch gelacht, wenn das hier nicht auch gehen würde.

Sie war sich recht sicher, dass das Tier einfach alles angreifen würde, was in der Nähe war. Also musste sie da landen, wo viele Feinde waren, aber sie dennoch in der Nähe der Freunde war. Also das Tor.

Sie probierte ein wneig herum, gab dem Ding ein Stück Fleisch, und nach einer Minute waren sie sich recht einig: Töten ist gut.

Kurze Zeit später setzte das Ding zur Landung an... sie hielt sich bereit.

Rummms!

Und es stand vor dem Tor zum Haus, und begann das töten. Drow, Orks, Freunde, Feinde, alles war dem Ding recht. Und Rauvyl sprang hinab, durch das Tor hindurch.


"veir nindol dosib obsul'e, 'zil verve 'zil nindol fuer'yon zhah elggin mzild d' mina taga d' udossa!" ((schliesst diese verdammte Tor, so lange das Biest mehr von denen tötet als von uns!))

Und ohne sich die Mühe zu machen, sich selbst um das Tor zu kümmern, denn seien wir ehrlich, sie hatte genug getan für den heutigen Tag, eilte sie durch die Menge zum Haus zurück. Sie brauchte Verbände. Und einen Heiltrank. Vielleicht auch drei. Und zwar schnell.
Elyrien - Die Königsblut Saga


Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
weitergehen, suchen nach dem, was mich am Leben hält,
bin damit nicht allein und werd' es nie mehr sein.

Rauvyl Rilynarn
Hatte den Willen meine Sinne zu verlieren,
zumindest alles zu probieren, diesen Fall zu riskieren,
hatte Grenzen getestet und lieben gelernt,
meine Ziele erreicht und mich von ihnen entfernt.

Pale

Anthrae nahm halb bewusstlos, halb in einem Dämmerzustand wahr, was mit ihm passierte. Er erkannte mehr am Gefühl und an dem vertrauten Duft seines Körpers, daß Urlaufein ihn auf der Schulter trug. Danach gab es eine ganze Zeit nur seltsame Wahrnehmungen, Flüstern, das zu Schreien wurde und Rufe, die verstummten...
Er konnte nicht abschätzen wie lange dies andauerte, erst als warme Heilmagie ihn durchflutete, kam er wieder halbwegs zu Sinnen.
Aus seinen Mundwinkeln tropften noch Reste des Heiltrankes, den man ihm eilig eingeflößt hatte. Er sah sich um und spürte dabei einen stechenden Schmerz im Rücken, scheinbar hatte ihn der Trank zwar gerettet, aber noch nicht wieder ganz hergestellt. Sein Blick fiel auf seinen Arm, den man eher notdürftig verbunden hatte, wahrscheinlich würde er im Laufe der nächsten Stunden von allein wieder abfallen. Daran erkannte er auch, daß keine seiner Schwestern den Verband angelegt haben konnte, denn sie machten ihre Sache besser als das, was er da am Arm trug.
Er befand sich in einem Nebenraum des Tempelkomplexes und aus dem Heiligtum weiter drinnen hörte er gedämpft die wohlklingenden Stimmen der Priesterinnen in ihren Gebeten. Gut, das Haus wurde also noch verteidigt und Lolth schien auf die Gebete zu antworten.
Es bewegten sich noch einige andere Drow in diesem Raum, scheinbar schaffte man Schwerverletzte, die wichtig genug waren um geheilt zu werden, hierher um sie wieder kampffähig zu machen.
Als er den Kopf weiter nach rechts drehte, blickte er in sein eigenes Gesicht, jedenfalls machte es kurz den Anschein, doch es handelte sich um seinen Bruder, der ihm ja bis auf die Augenfarbe zum verwechseln ähnlich sah. Er hatte einen Verband um den Hals gewickelt, scheinbar hatte er da einen Treffer abbekommen und sah auch ansonsten angeschlagen aus, was aber angesichts der Situation nicht verwunderlich war.
Plötzlich meinte er auch Rauvyl zwischen den hektisch hin und her laufenden Angehörigen des Hauses zu sehen, doch verlor er sie schnell wieder aus dem Blickfeld. Jedenfalls schien sie noch am Leben zu sein, das war doch immerhin etwas.
Anthrae sparte es sich nach dem Schicksal von Veldrin zu fragen, denn allein die Tatsache, daß er noch am leben war musste bedeuten, daß Urlaufein ihn getötet hatte. Er warf seinem Bruder einen wohlgefälligen Blick zu und erhob sich dann auch, die noch vorhandenen Schmerzen aus seinem Bewusstsein verdrängend. Ein klebriges Gewicht seinem Kopf verriet ihm, daß Haszpaphar ebenfalls noch  bei ihm war und sich an einem Faden von der Decke nun auf ihn abseilte. Es war gut, so viele Verbündete in seiner Nähe zu wissen.
Noch ehe er sich bei einem anderen über die aktuelle Lage erkundigen konnte, wurden er und Urlaufein auch schon in den Tempelraum zitiert. Die verschlungenen Motive von ästhetisch anspruchsvollen Spinnen und der sonstigen überaus ansprechenden Dekoration zu Ehren Lolths und Selvetarms ließ seinen Geist sofort wieder höher schlagen, er fühlte sich spirituell erfrischt, wann immer er diese Halle betreten durfte.
Begleitet von den dunklen Chören der Novizinnen sah er seine Mutter weiter hinten in ein anmutiges und inbrünstiges Gebet vertieft und sogleich wurde ihm bewusst, was für einen herunter gekommenen Eindruck er gerade machen musste, blutbesudelt und verschwitzt wie er war. Normalerweise war er herausgeputzt und zeremoniell hergerichtet ehe er den Tempel betreten durfte, was ihm als männliches Mitglied des Hauses ohnehin nur zu bestimmten Anlässen gestattet wurde.
In diesem Moment eilte Shylace auf ihn zu, seine um eine Hand voll Jahre ältere Schwester, die aber die jüngere der beiden Töchter ihrer Mutter war. Sie war zwar noch keine Hohepriesterin, doch lag ihre Weihe schon lange zurück und von allem, was er von ihr wusste und gesehen hatte in ihrem gemeinsamen Aufwachsen, trug sie ihre Schlangenpeitsche zu Recht, sie war eine wahre Pracht an Spinne wie eine Mutter Oberin sie sich nur als Tochter wünschen konnte: Intelligent, stark, fast schon fanatisch in ihrem Glauben und ehrgeizig genug um ihr eines Tages vielleicht den Tod zu bringen.
Anthrae mochte sie so sehr man sich das zwischen Drow vorstellen konnte, auch wenn er natürlich immer wieder Bestrafungen durch ihre Hand hatte ertragen müssen, aber das sah er als völlig normal an.
Shylace trug derzeit eine blausilbrige Rüstung aus verschiedenen Metallplättchen, die sich eng an ihren Körper schmiegten. Ihr Blick war gehetzt und entschlossen zugleich, als sie sich zu ihrer vollen Größe aufbaute, die sowohl ihn als auch Urlaufein leicht überragte. Ohne große Umschweife richtete sie ihr Wort an die beiden.

„Hört mir genau zu, es bleibt nicht viel Zeit, wir haben gerade einen Bericht von draußen bekommen, daß unsere Schutzmechanismen nicht den ganzen Angriff abwehren konnten. Trotz unseres Rituals ist es den Feinden gelungen etwas rohe Energie magischen Ursprungs auf unsere Seite zu bringen, derzeit sind die Energien steuerlos und erfassen immer mehr Dinge und Leute. Wir setzen mit unseren Gebeten alles daran sie unter unsere Kontrolle zu bringen, ihr werdet draußen sehen, was ihr tun könnt um es in Schach zu halten. Habt ihr verstanden?“

Ihre hellroten Augen wirkten zwar leicht müde, aber noch immer voller Kraft und ihre Stimme war gleichzeitig hart und wohlklingend, natürlich würden ihre zwei jüngeren Brüder alles tun, um ihren Befehl auszuführen, immerhin war es auch im Sinne des Hauses dies zu tun, sie formulierte nur ihren eigenen Willen in eine konkrete Anweisung â€" auch wenn Anthrae noch keine Ahnung hatte, wie er das nun genau bewerkstelligen sollte.
Er verbeugte sich eilig so tief es sein Rücken zuließ.

„A dos quarth, malla dalninil! Fyvrek’Zek ultrin!“

Ohne sie vorher offiziell zu entlassen wandte sich Shylace um und kehrte an die Seite ihrer Mutter zurück. Anthrae warf seinem Bruder einen kurzen Blick zu und eilte dann den Flur entlang, der sie am schnellsten wieder nach draußen führen würde. Unterwegs kamen immer mehr Schwerverletzte ihnen entgegen, oder auch der eine oder andere Soldat, der eine wichtige Botschaft an die Kommandanten zu überbringen hatte.

Als sie auf einen der äußeren Gänge kamen, konnten sie bereits eindrucksvoll erkennen, wovon Shylace gesprochen hatte: Ein Malstrom aus grellen bunten Farben, so groß wie beinahe ihr Haus selbst, tobte draußen umher und man sah ihm seine Magie förmlich an. Diejenigen, die davon erfasst wurden, wurden mit einer gewaltigen Kraft in die Weite der Höhle geschleudert oder verschwanden ganz darin und tauchten nicht mehr auf. Für einen Moment war Anthrae angesichts dieses magischen Chaos sprachlos und starrte es einfach nur an. Urlaufein an seiner Seite blieb ebenfalls stumm, was aber nicht viel bedeutete, da er immer schweigsam war, doch irgendwo ein Stückchen hinter den beiden musste Rauvyl sein, deren

"Beim Arsch der verfluchten Rothéherdenmutter, was ist das?"
sie allzu charakteristisch identifizierte.
Er wusste wirklich nicht, was er gegen dieses Ding tun sollte, doch ganz klar war, daß sie näher herankommen mussten, also bahnten sie sich mühsam den Weg durch das Schlachtfeld und gingen den ärgsten Ansammlungen aus dem Weg, um nicht von ihnen behindert zu werden. Unterwegs konnten, oder vielmehr mussten, sie beobachten, wie der magische Sturm an den Grundpfeilern, den Vulkansteinstalagmiten, rüttelte und sie zum Erzittern brachte.

Sie beeilten sich, die Distanz zu überwinden, was sich als schwerer als angenommen herausstellte, da das spöttisch bunte Ding ja nicht an einer Stelle blieb, sondern wild umherfegte und dabei immer wieder seine Position veränderte.
Mehr als einmal fluchte Anthrae laut.

Als sie allmählich in Reichweite kamen, stellten sich ihnen plötzlich 2 der feurig glühenden Salamander in den Weg und wirbelten ihre flammenden Speere herausfordernd in ihre Richtung ...
Sszirahc Ousst'tar
Astor Duor
Amir Anjou

Quilene

"Kann nicht wahr sein... wenn man mit euch unterwegs ist, ist man immer mitten im Ärger drin! Verdammte Scheisse!"

Und damit zog sie ihre Waffen, wog die Axt in der rechten Hand und den Streitkolben in der Linken, und wich nach Rechts aus, in der Hoffnung, dass die beiden Salamander sich nicht um sie kümmerten...

Fehlanzeige. Einer der Salamander wollte sich auf sie stürzen.. wollte es nicht nur, nein, tat es auch.

Aus dem Augenwinkel sah sie eine Bewegung, sicher Urlaufein, der sich um den anderen kümmerte... vielleicht auch etwas anderes, wer wusste das schon, immerhin nam der Salamander einen Großteil ihrer Aufmerksamkeit ein.

Rauvyl kreuzte die Klingen, um den ersten Hieb des Speers zu parieren, nur um dann erstaunt und grinsend hinter den Salamander zu schauen, und erfreut aufzujubeln. Ihre Rettung schien so nah zu sein!

Leider war der Salamander nicht so dumm, wie er aussah, und Rauvyl nicht so gut im lügen, wie sie wollte... und der nächste Stich hätte ihr beinahe ein neues, langes, großes und vor allem heisses Piercing eingebracht. In letzter Sekunde warf sie sich zur Seite, in Deckung, und rollte sich über den heissen Boden ab.

"Verdammte Rothe' Scheisse, das war knapp. Worauf lasse ich mich mit euch nur immer ein, hmm? Ich sage schon lange, ihr zieht den Ärger an, wie eine Leiche die Ratten!"

fluchte sie vor sich hin, während sie immer wieder ausweichen musste, und so selber keinen eigenen Schlag anbringen konnte. Die Hitze, die von dem Wesen ausging, machte ihr zu schaffen, ihre Haut fühlte sich an, als würde sie vom Fleisch gekocht, und ihr Haar klebte an ihrer Haut. Sie musste einen schnellen Weg finden, dieses Wesen von der anderen Ebene auszuschalten, oder es war schon alleine die Hitze der Gegenward dieses Monstrums, was ihren Tod bedeutete. Rasch warf sie dem Ding ihren Streitkolben entgegen.. eine lächerliche Attacke, für die es nicht einmal den Speer richtig heben musste. Doch Rauvyl nutzte die Zeit, um einen Schritt zurückzuspringen, und eine kleine Wurfaxt zu ziehen... und diese gleich viel gezielter zu werfen.

THUDD

tief drang die Schneide der Axt ein in den Schädel des Salamanders. Einen kurzen Augenblick lang blickte er sie noch erstaunt an, dann fiel er zu Boden.

Rasch hob sie den Streitkolben auf, schob ihn wie die Axt in den Gurt, und griff nach der Wurfaxt, verbannte sich leicht daran, aber sie wollte sie ja widerhaben. Die Wurfwaffe in der Hand sah sie sich rasch um, wie sich denn Urlaufein und sein Bruder geschlagen hatten...
Elyrien - Die Königsblut Saga


Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
weitergehen, suchen nach dem, was mich am Leben hält,
bin damit nicht allein und werd' es nie mehr sein.

Rauvyl Rilynarn
Hatte den Willen meine Sinne zu verlieren,
zumindest alles zu probieren, diesen Fall zu riskieren,
hatte Grenzen getestet und lieben gelernt,
meine Ziele erreicht und mich von ihnen entfernt.

Yalestra

Lange blieb sie nicht an der Seite ihrer Mutter. Ein kurzer Wink von der Hand der Matrone und Shylace verstand. Ihre Schritte führten sie hinaus aus dem Tempel und hin zu den Zinnen des Hauses, während die Wachen um den Tempel verstärkt auf die Sicherheit der Matrone achteten, deren größte Gefahr doch immer noch an ihrer Seite weilte, in Form ihrer erstgeborenen Tochter. Shylace lächelte bitter. Bald, bald wäre der Zeitpunkt gekommen, an dem sie ihrer Schwester überlegen war, an dem sie Si'Nafay in einem Duell töten und selbst an die Stelle der ersten Tochter des Hauses vorrücken würde. Sie roch das Blut der Kämpfe unten und stellte sich vor, es wäre das Blut ihrer Schwester, mit dem sie ihre Klinge benetzt hatte. Ein böses Lächeln kam über ihre Lippen, ehe sie die purpurroten Augen wieder öffnete und hinab sah in den Hof. Der Kampf tobte in vollem Gange. Irgendwo dort unten kämpften ihre beiden Brüder für die Ehre des Hauses, Brüder, bei deren Erziehung sie selbst mehr zu sagen gehabt hatte, als ihre Schwester Si'Nafay.

Anthrae.. ja, du weisst, wer von uns die Stärkere ist. Du bist intelligent und nicht so blind, wie andere hier.

Es war nur ein kurzer Gedanke, beinahe zärtlich schon, doch nicht lang genug, um nicht Sorge dafür zu tragen, das Shylace sich flach auf den Boden warf, als gleich drei Armbrustbolzen auf sie zurasten und sie zu durchbohren drohten. Einer flog in hohem Bogen über sie hinweg, der zweite war so nahe, das sie den Luftzug fühlte. Der Dritte streifte ihren Arm und verursachte einen blutigen Riß an der ungeschützten Stelle ihres Oberarms. "Vith!"

Es war nur ein halblautes Fluchen, bevor sie sich aufrichtete und zu ihrer eigenen Armbrust griff. Von ihrem erhöhten Posten aus hatte sie die bessere Schußposition und noch ehe der unglückseelige Armbrustschütze des Feindhauses begriff, ragte auch schon der Rest von Shylaces Bolzen aus seiner Brust und das Gift darauf setzte seinem Leben ein rasches Ende. Shylace hatte nicht mehr als ein müdes Lächeln für ihn übrig. Noch immer waren zwei jener da, die sie gesehen und beschossen hatten. Arme Würmer, törichte Narren, die sie für eine einfache Schützin hielten. Sie war mehr, viel mehr, denn sie sprach im Namen der dunklen Mutter und nur sie hielt deren Macht in den Händen.
Und so hob sie beide Hände in die Höhe, just in jenem Moment, in dem Si'Nafay neben sie trat und ihre Hände auf die ihrer jüngeren Schwester legte. Die Ältere hatte wenigstens in diesem Moment begriffen und für diesen einen Moment geeint kanalisierten die Schwestern ihre Kräfte, während sie gemeinsam ihre Stimmen erhoben, die in unheiligem Singsang weithin über den Hof erschallten.

"Olath ilhar, belbau udossa dosst yorn, wun quarth ulu elgg udossta ogglinnar lu' ulu ori'gato ilta khel rei gotfrer!" (Dunkle Mutter, schenke uns deine Energie, um in deinem Namen unsere Feinde zu zerstören und ihre Körper dem Vergessen zu schenken!)

Ein Strahl dunklen Lichts schoss aus dem Himmel hervor, schnurgerade auf die beiden Schwestern herab, ließ die Gestalten der kleineren Erstgeborenen und der schlanken, großgewachsenen zweiten Tochter des Hauses erstrahlen in violettem Glanz, ehe die Schwestern gemeinsam die Handflächen gen der Feinde am Boden wandten und das unheilige Licht fünf von ihnen zu Boden schmetterte. Das Licht verglühte und hinterließ nur mehr verkohlte Leiber, kaum mehr als Dunkelelfen oder Sklaven zu erkennen. Shylace wusste, diesmal hatte sie ihrer älteren Schwester ihr Leben zu verdanken, denn sie allein hätte niemals diesen Zauber zurecht gebracht, er hätte sie ihr Leben gekostet - nur durch die vereinte Kraft war er entstanden, stärker, als ihre Schwester allein ihn hätte wirken können.

Si'Nafay blickte ihre jüngere Schwester einen Moment durchdringend an und Shylaces purpurrote Augen erwiderten furchtlos den Blick, ehe Si'Nafay sprach. "L' Ilharess fris uns'aa xuil fol S'lat'halinen harl, zhah dos l' ussgyot ghil phor mir." (Die Muttermatrone hat mich mit einigen Kämpfern nach unten geschickt, du sollst hier oben die Stellung halten.) Damit eilte sie davon und Shylace lächelte triumphierend. Ja, Varr'ga wusste, was sie an wem hatte. Deswegen war sie, Shylace, die zweite Tochter des Hauses, nun hier oben, weitestgehend in Sicherheit, während Si'Nafay, die Erstgeborene, mit einem Trupp Soldaten mitten ins Getümmel auf den Hof geschickt wurde. Als Si'Nafay ausser Reichweite war, lachte Shylace. Sie lachte hell und herzhaft und zwei unterhalb von ihr im Hof kämpfende Soldaten blickten hinauf zu der lachenden Drow, als wäre sie verrückt geworden.
Es kümmerte Shylace nicht. Dies war einer von vielen, kleinen Triumphen, die sie erlangt hatte und sie wusste, das Si'Nafay verärgert war. Sie hatte es in den Augen ihrer älteren Schwester gesehen.
Die dunkle Mutter war mit ihr. Sie hielt ihre Taten für gut und richtig. Shylace wusste es und sie würde ihr weiterhin mit all ihrer Kraft dienen. Sie würde für sie beten, ihre Wesenheiten ehren, sie würde Chaos stiften, wo immer es ihr möglich war und sie würde hier beginnnen. Aus dem Nichts erschien neben ihr eine schlanke, kleine Gestalt.

"Ah, Seldszar. Usstan jal'yur kyorl dos. Usstan inbal biu quarth whol dos." (ah, Seldszar. Ich habe dich bereits erwartet. Ich habe einen Auftrag für dich.). Sie hatte den Assassinen längst geködert, hatte ihn betört und umworben, wie eine Spinne ihre Beute hatte sie ihn mit ihrem Netz umwebt, bis er sich in den klebrigen Fäden verfangen hatte und ihr hörig war. Niemand wusste das, nicht einmal Varr'ga und Seldszar hatte seine Aufgaben bislang sehr gut erfüllt.
Der Assassine blickte sie aus seinen blutroten Augen an, während sie ihm mit einer leichten Berührung der Fingerspitzen klar machte, das sein Verhalten sich nicht geziemte.
Rasch senkte er den Blick. "Evagnan uns'aa, malla Yathrin." (Verzeiht mir, meine Priesterin.)
Sie winkte mit einer unwilligen Geste ab. Sie hatte nun keine Zeit für solchen Firlefanz.
"Alu harl. Gaer zhah Si'Nafay. Dos kl'ae dosst equidain, wun quarth ulu sila ol wun l' vhid d'lil malar whol ninta dro. Usstan daewl olt solen, ji nindel Usstan kyorl, vel'bolen zhah elghinyrr ol. Houj mii'n elghinn. Usstan orn zuch ragar dos." (Geh nach unten. Dort ist Si'Nafay. Nutz deine Fähigkeiten, um sie im Chaos des Kampfes um ihr Leben zu bringen. Ich will ihre Augen, um zu sehen, das sie tot ist. Versagen bedeutet den Tod. Ich werde dich immer finden.)
Eilig verneigte Seldszar sich und sie blickte ihn eindringlich an, ehe er in den Schatten entschwand. Ja, sie würde sich auf ihn verlassen können, dessen war sie sich sicher. Er würde versuchen, um jeden Preis seine Aufgabe zu erfüllen, denn er wusste, der Tod durch ihre Hand war weit schmerzvoller als jener, den er unten auf dem Schlachtfeld zu finden vermochte. Sie wandte den Blick wieder nach unten und blickte über die Kämpfenden. Stetig schienen neue Kämpfer dazu zu kommen, doch das Haus war stark. Doch eines bereitete ihr Sorge - die unkontrollierte magische Energie. Für einen Moment blickte sie gen des Wirbels und meinte, Anthrae irgendwo dort in der Ferne zu sehen.

Sie zog sich etwas von der Brüstung zurück. Wahrhaft, Varr'ga wusste, wo ihre Stärken lagen. Ganz genau deshalb war nun Si'Nafay im Hof angekommen. Es würde nicht lange dauern, bis Seldszar bei ihrer Schwester sein würde. Er würde den richtigen Moment abpassen und dann hatte sie endlich ihre größte Konkurrentin aus dem Feld geschafft. Shylace rieb sich die Hände. Ihr Plan war genial einfach. Niemand würde dahinter kommen, das einer der eigenen Assassinen hinter dem Tod der ersten Tochter steckte.
Kaz Hiskari - "Was glotzt du so? Aufs Maul!?"
Ny'zara Kennyr'plith - *huscht in den schützenden Schatten der Bäume*

Quilene

Die Zeit schien stehenzubleiben... der Kampf war vollkommen unwichtig. Interessierte sie nicht. Urlaufein würde schon den Salamander erledigen. Irgendwann. Was sie sah, war etwas vollkommen anderes, ungleich erschreckender und... überraschender.

Es gab nicht viel, was Rauvyl aus der Ruhe bringen konnte. Im Unterreich hatte sie ungewohnt oft um Leben und Tod kämpfen müssen, in den seltsamsten Situationen, und der ungewöhnliche Kampf war ihr Spezialgebiet.

Während also der Kampf tobte, Salamander Sklaven zerstückelten, oder ein Oger einen Salamander zerschmetterte, Drowechsenreiter ihre Todeslanzen in die Leiber ihrer Feinde rammten und zerstörerische Zauber ganze Kompanien auslöschten, sprich: Das Chaos regierte, war Rauvyls Aufmerksamkeit ungewohnterweise ganz auf eine Person fixiert.

Zwei Kurzschwerter in den Händen verbarg er sich vor den Augen der Kämpfer, stieß hier und da vor, und erstach den einen oder anderen Soldaten mit geschmeidigen Bewegungen. Oh, er wusste genau, wie er zuschlagen musste bei den Drow. Kleiner und geschmeidiger als die Zahanzon, fehlte ihm die überlegene Kraft einer Frau. Eine Rüstung aus speckigem Rotheleder, dünn und weich, die Klingen leicht gebogen. Er wirkte wie ein Tänzer, wie er unter die Feinde fuhr, und wieder verschwand.

Sie kannte diesen Mann gut. Er war gut anderthalb Jahrhunderte älter als sie, lebte als Einsiedler im Unterreich... der Mann, der sie gefunden hatte, vor fast einhundert Jahren, als sie fortlief, der Mann, der ihr Leben gerettet hatte, der Mann, der sie lehrte, wie man im Unterreich überleben konnte, der Mann, dem sie aus ihrer Zeit als Kind mehr zu verdanken hatte, als ihrer ganzen Familie... der Mann, den sie nach ihrer Rückkehr immer gesucht hatte, doch den sie nicht mehr finden konnte. Über fünfzig Jahre lang hatte sie mit ihm ein Versteckspiel gespielt, doch am Ende war er immer der Gewinner geblieben. Bis heute.

Nun war er da... und schlitzte Rizzen, den Hauptmann der Echsenreiter, von hinten auf.

"Vith!"

entfuhr es ihr, bevor sie wieder rasch zu Urlaufein und dem Salamander sah...
Elyrien - Die Königsblut Saga


Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
weitergehen, suchen nach dem, was mich am Leben hält,
bin damit nicht allein und werd' es nie mehr sein.

Rauvyl Rilynarn
Hatte den Willen meine Sinne zu verlieren,
zumindest alles zu probieren, diesen Fall zu riskieren,
hatte Grenzen getestet und lieben gelernt,
meine Ziele erreicht und mich von ihnen entfernt.

n-akemi

Langsam kam er wieder zu sich. Als er sich umschaute erkannte Urlaufein, dass er sich in einem Krankenlager befand. Alle rettbaren und rettenswerten Verletzten des Hauses schienen hierhergebracht worden zu sein. Dass derer nicht allzuviele waren zeigte ihm nicht, dass der Kampf besonders gut für sie lief, sondern das die viele den Tod im Kampf gefunden hatten. Während er sich umblickte fühlte er Stoff an seinem Hals. Man hatte seine Wunden oberflächlich versorgt. Sein Blick über das Krankenlager zeigte ihm auch, dass sein Bruder noch lebte. Beinahe zufrieden kletterte seine Spinne auf ihm herum.

Neben seinem Lager sah er seine Waffen und einen Teil seiner Rüstung liegen. Er musste wieder an den Kämpfen teilnehmen, nun da er behandelt war. Er schaffte es seine Rüstung selbst wieder anzulegen, auch wenn er dabei bemerkte, dass sein Arm mit dem er das Kurzschwert führte vom Kampf mit der Frau immer noch etwas betäubt war. Damit schien er gerade leben zu müssen. Nun musster er nur noch von diesem Lager herunter. Doch als er versuchte aufzustehen kam ihm stattdessen sein Lager entgegen statt sich zu entfernen. Und kaum, dass er wieder lag wurde es erneut schwarz um ihn.

Als er das nächste mal erwachte erhielt er den Befehl sich zu den Priesterinnen zu gehen. Die ersten paar schritte fühlte sich sein Kopf leicht an, so dass er erst in dem Raum mit den Priesterinnen bemerkte, dass Anthrae auch dorthingeschickt worden war. Die Anwesenheit seines Bruders beruhigte ihn, da dieser die Aufmerksamkeit auf sichziehen würde. Dennoch konnte er sich eines kalten Schauers über seinen Rücken nicht erwehren als ihre jüngste Schwester vor sie trat. Die drei älteren Frauen der Familie hatten ihm schon immer leichtes Unbehagen bereitet, ganz anders als ihre Cousine.

Befehlsgewohnt wie stets machte er sich nun also auf den Weg um den magischen Wirbel zu untersuchen. Oder besser um seinen Bruder zu schützen während dieser es tat. Der Weg aus dem Haus bereitete keine Probleme. Die Kämpfe waren noch nicht bis dort vorgedrungen. Ohne Zweifel ein gutes Zeichen.

Wie es schien sollte ihre Aufgabe nicht ganz leicht zu erfüllen sein. Auf ihrem Weg stellten sich ihnen zwei Feuersalamander. Kurz überlegte er auf welchen er sich stürzen sollte bevor seine Cousine ihm die Entscheidung abnahm indem sie sich auf eins der Monster stürzte. Sollte sie ruhig gegen eines alleine kämpfen. Schließlich lief sie oft alleine herum und begegnete dabei auch Monstern. Sie mochte zwar etwas verrückt sein, aber dies hieß nicht, dass sie nicht auch fähig war.

Während er auf seinen Salamander zustürmte wurde dieser schon von einem Kältestrahl getroffen. Ein Magier als Rückendeckung war praktischer und effektiver, als so mancher glaubte. Der Kältestrahl traf sie Schnauze des Biestes und nur wenige Sekunden später landete auch sein Langschwert dort. Eine seltsame Kombination war es, Hitze und Kälte auf einem Fleck. Diese Kombination brachte ihn kurz aus dem Gleichgewicht, so dass er beinahe von der Flammenattacke des Monsters getroffen wurde. Dennoch sorgte das Monster dafür, dass seine Rüstung sich aufheitzte. Ihn selbst schien das kaum zu stören und er begann sich um den Salamander herumzubewegen um es mit seinen Schwertern zu bedrängen. Der Salamander versuchte nach ihm zu schlagen, zu beißen und ihn zu verbrennen. Immer wieder wurde es dabei von kleineren Zaubern gestört, mit denen Anthrae seinem Bruder den Rücken ein wenig freihielt.

Nach einer ihm schier unendlich erscheinenden Anzahl von Schlägen und Stichen war er einmal mehr am Kopf des Monsters angekommen. Es war heiß, auch wenn ihm nicht klar war, ob dies nun seine aufgeheizte Rüstung oder sein im Kampf erneut  kochendes Blut war. Der Salamander sah ihn genau an und auch er hatte kein interesse mehr daran, dem Monster kleinere Wunden zuzufügen. Er wollte es töten. Jetzt. Und den Augen des Salamanders nach zu urteilen hatte dieser dasselbe mit ihm vor. Einen kurzen Moment nur dauerte es bis das Monster begann sein Maul zu öffnen um ihn in einen appetittlich durchgebratenen Happen zu verwandeln. Aber anstatt wie sonst auszuweichen warf er sich der Attacke diesmal entgegen. Seine Schwerter zielten noch dem Maul des Monsters. Und auch wenn das Kurzschwert nicht traf weil sein Arm vom bisherigen Kampf unbemerkt wieder tauber geworden war traf doch das Langschwert und bahnte sich einen Weg vom Maul in den Kopf des Tieres. Er selbst wurde von seiner eigenen Wucht nach vorne geworfen und landete auf den zusammensackenden Überresten des Monsters. Zufrieden mit diesem Kampf grinste er und wendete sich beim Aufstehen seinem Bruder zu.
Ailina-Wildnis und Db / aktiv
Phathyl Dameril - aktiv (die bleibt aber nun in Fb)
Anide Endala-Stadt und überall wo sie will / inaktiv
Urlaufein Fyvrek'Zek-Krieger (und tuntiger Friseur ^^) Selvetarms / etwas aktiv
Fesok - Dunkelbrunn / noch nie so wirklich aktiv also auch jetzt nicht ^^

Pale

Als Urlaufein sich wieder aufrichtete, konnte Anthrae den Ausdruck in seinem Gesicht sehen, dieses Lächeln, das dem Gemetzel um ihnen herum galt â€" und so wurde ihm bewusst, daß er die ganze Zeit viel zu konzentriert gewesen war, als er sich dem Töten hingegeben hatte, anstatt den unvergleichlichen Rausch darin zu spüren und zu einer Verkörperung wilden Blutes zu werden.
Er ließ dies fallen, was ihn bisher zurückgehalten hatte, was ihm den Anker zu Verstand und Einsicht bot â€" und so lachte er laut und vernehmlich mitten in die Schreie rings um ihn herum.
Mit lockeren Sprüngen überwandt er die Distanz, die er noch über den Hof seines Hauses zurücklegen musste, um zu dem magischen Wirbelsturm zu kommen, der nunmehr gewaltige Ausmaße angenommen hatte und wütend und unkontrolliert immer wieder zu den Seiten ausschlug. Bei jedem Zucken verschlang er ein paar Gegenstände, Steine und sogar Krieger, denen es in ihren verbissenen Zweikämpfen nicht gelungen war sich so weit zu lösen, um dem zu entgehen.
Anthrae streckte seine Hände danach aus, als er beinahe schon schlafwandlerisch darauf zuging. Dann spreizte er seine Finger und weitete seine Augen für eine neue Art der Wahrnehmung und sprach eine Formel, die es ihm erlauben würde, die arkanen Strukturen genauer einzuschätzen. Seine Sinne veränderten sich und das magische Leuchtfeuer blendete ihn beinahe, so stark war es, doch es veränderte sich schneller, als er denken konnte, was nun wahrlich nicht langsam war. Dennoch behielt dieses Ding weder Substanz noch Struktur, sondern bewegte sich einfach wie ein amorpher Haufen eines fremden Bewusstseins.
Er wusste nicht wirklich, was er nun damit anfangen sollte, aber irgendetwas musste er tun.
Er probierte mehrere Zauber aus, ob nun solche, die Strukturen schwächen oder gar zerstören würden, Transmutationen, elementare Kräfte und  sogar Verzauberungen, doch der magische Sturm schien diese Energien einfach zu verschlucken wie ein Höhlenfischer einen verirrten Goblin verschlucken würde.
Er kam dabei ziemlich ins Schwitzen, denn während der ganzen Zeit musste er immer wieder kleinen Ablegern und Ausbeulungen des Sturms ausweichen, es blieb noch nicht einmal Zeit darauf zu achten, ob ein Feind sich ihnen näherte. Er musste einfach darauf vertrauen, dass Urlaufein und die anderen ihm den Rücken freihielten, während er sich um diese Angelegenheit kümmerte.
Einmal war er nicht schnell genug und eine Lanze grellbunter magischer Rohenergie streifte seinen Körper, es fühlte sich an wie ein eisiges Brennen, seine Haare wurden elektrisiert und kurz schlugen seine Zähne aufeinander. Die Welt um ihn herum schien sich plötzlich unkontrolliert zu drehen und er sah Dinge vor sich, die unmöglich da sein konnten. Nicht nur sein Körper, auch sein Verstand wurde in diesem kurzen Moment, in nur einem Bruchteil eines Herzschlages, durcheinandergebracht.
Als er wieder zu Atem kam schüttelte er sich und versuchte seine Benommenheit niederzukämpfen. Er hatte kein gutes Gefühl dabei, aber er musste sich an einer Abjuration versuchen. Singend vollführte er mit seinen Armen symmetrisch einen Bogen und führte sie oberhalb seines Kopfes zusammen, während die magische Formel melodiös zu den um ihn herum kämpfenden echote.
Seine Finger tauchten in das magische Gewebe ein und wie gewohnt versuchte er die Fäden nach seinen Wünschen zu verstricken â€" ein Vorgang des reinen Willens und keine physische Anstrengung war es. Die Matrix des Faerz’ress schien beinahe zu bersten unter dem Sturm, der sich auf den Strukturen wie eine parasitäre Pestbeule abzeichnete. Mit seiner Geisteskraft versuchte er, einen Teil davon abzuwischen und somit zu bannen, die Fäden wieder zu glätten.
Erschreckt musste er jedoch feststellen, dass diese Magie, die er da berührte,  nicht nur passiven Widerstand leistete, sondern wie in boshafter Berechnung auf seinen Vorstoß reagierte, indem sich seltsame Magiestränge, die aussahen und sich benahmen wie Tentakeln, nach seinen Händen griffen und seine Handgelenke umwickelten.
In der realen Welt konnte man sehen, wie die magische Energie nach ihm tastete und Anthrae erschreckt die Augen aufriss.
Er versuchte sich mit seiner geistigen Kraft dagegen zu stemmen und für Außenstehende sah es so aus, als versuche er sich gegen eine magische Kraft zu wehren, denn auch sein Körper zerrte gegen den Sog des Sturms an, doch es war ein Spiel ungleicher Kräfte und der Magier wurde trotz aller Bemühungen weiter hineingezogen wie ein Oger einen Sack Pilze zu sich ziehen würde. Der antimagische Kanal war hergestellt und fesselte ihn nun mit den Kräften eines Vakuums an den Sturm.
Und noch während er daran zerrte spürte er plötzlich mit seinen verschleierten Sinnen, dass eine Hand fest nach ihm griff â€" er konnte nur hoffen, dass es einer seiner Verbündeten war und kein Feind, der ihn in diesem kritischen Moment töten wollte...
Sszirahc Ousst'tar
Astor Duor
Amir Anjou

Quilene

Sie wusste, er würde es schon schaffen... und sie hatte Recht. Ausgezeichnet.

Fest umschloss sich der Griff ihrer Hände um ihre Waffen. Er hatte sich also gegen ihr Haus gewendet. Verdammter Mistkerl.

"Talwien wun ukt t'zarreth, ele xunus Usstan naut elgg ukta l' draeval Usstan gumash xun ol l' rescho i'dol... Usstan tlun ulu dosib waele ulu xun l' ditronw klez l' ditronw draeval. Nin ori'gato uns'aa kyorl, ka Usstan shlu'ta astux nindol aglust d'lil nibele. Nau mzild veldri lu' lac. Er'griff skikudis xuil skikudis."

murmelte sie vor sich hin, während sie sich an den kleinen Drowmann heranschlich. Sie war keine Assassine... beileibe nicht, und darauf war sie auch stolz. Assassinen waren zu nichts zu gebrauchen. Ausser zum hinterrücks erstechen und verraten. "Liebe den Verrat, hasse den Verräter"... ein passendes Sprichwort.

Sie war keine Assassine, aber sie verstand sich gut darin, ungesehen zu bleiben. Und er war ein aufmerksamer Tunnelläufer, vielleicht der beste überhaupt... aber dies war ein Schlachtfeld, kein verdammter, enger, stiller, dunkler Tunnel. Sie konnte ihn bekommen, die Axt in den Rücken jagen, mit dem Streitkolben seinen Schädel einschlagen, und kleine, weisse wie rote Stücke durch die Luft...

Sie hatte eine Kleinigkeit vergessen... auf diesem Schlachtfeld war er natürlich abgelenkt durch hunderte kleiner Probleme, duztende Kämpfer und fliegender Zauber. Sie waren nicht alleine in einem Raum, das war ihr Vorteil.

Aber sie selbst durfte dies auch nicht vergessen. Im letzten Moment kommte sie dem Kurzschwert eines Drowkämpfers ausweichen, die Klinge schabte über Rüstung und riss ein wenig Haut auf.

"Vith!!"

Sie wirbelte herum, versuchte ihren Gegner blitzschnell einzuschätzen. Er war leicht verletzt aus den Kampfhandlungen, seine leichte Kettenrüstung mit Blut bespritzt. Die kurze Klinge in seiner Hand war der von Urlaufein nicht unähnlich... mit dem Unterscheid, dass ihr Cousin sie in der linken führte, wärhend er in der rechten Hand eine Klinge hatte, die fast doppelt so lang war. Sie sah recht rasch, dass sie die größere Reichweite hatte mit ihrer Axt, dazu noch eine zweite Waffe, die größere Kraft, die brutalere Kampftechnik, ihre fiesen Tricks.... er musste verrückt gewesen sein, Freunde haben, die ihr in den Rücken fallen sollten, oder ein genialer Kämpfer. Wobei, dann wäre sie schon bei der ersten Unaufmerksamkeit gestorben.

Der Mann selbst ließ sich wohl keine Zeit für solche Gedanken, stürzte sich mit solch einem Elan auf die größere Frau, dass sie zurückweichen musste, und sie musste auch zugeben, dass sie beeindruckt war, von dem Eifer, den er junge Drow dort bewieß. Schade, dass er auf der falschen Seite stand, man hätte noch viel aus ihm machen können. Der Kampf war kurz und schmerzvoll. Ein kurzer Stich, fast wie Mitleid spürte sie... doch dann war es fort, und sie widmete sich schon ihrem neustem Opfer.. oder ihrem ersten. Es dauerte einen Moment, bis sie ihren alten Mentor wiederfand in dem Getümmel der Schlacht. Und sie machte sich auf zu ihm...
Elyrien - Die Königsblut Saga


Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
weitergehen, suchen nach dem, was mich am Leben hält,
bin damit nicht allein und werd' es nie mehr sein.

Rauvyl Rilynarn
Hatte den Willen meine Sinne zu verlieren,
zumindest alles zu probieren, diesen Fall zu riskieren,
hatte Grenzen getestet und lieben gelernt,
meine Ziele erreicht und mich von ihnen entfernt.

n-akemi

Auch sein Bruder schien nach dem Sieg über den Salamander die Freude am Kampf mitzureißen dachte Urlaufein sich, als er Anthrae musterte. Während er selbst sich noch aus dem Schwanz des toten Monsters entwirrte machte sich sein Bruder schon auf den Weg, das magische Riesending anzuschauen. Er eilte sich ihm zu folgen, schließlich musste er ja auf ihn acht geben wenn er über die Magie alles andere um sich herum vergaß. Das war auf einem Schlachtfeld gefährlicher als sonstwo.

Nicht mehr als zwei Schritte hinter seinem Bruder blieb er stehen um alle Angreifer fern zu halten während Anthrae begann herumzuwerkeln und zu zaubern. Allerdings schien es in der Nähe dieses gewaltigen Dings unerwartet ruhig zu sein. Kaum einer der Angreifer versuchte sie zu stören. Anscheinend gab es einfachere Gegner und sicherere Siege als zwei blutige Drow in der Nähe einer Macht, die immer wieder etwas magisches aus sich herausschleuderte oder Leute und Gegenstände in seiner Nähe einsaugte. Sie wirkten wohl wie zwei Selbstmordgefährdete und kaum einer wollte sich diesem Ding soweit nähern wie sie es getan hatten.

Immer wieder wich er zusammen mit Anthrae magischer Energie aus und wurde im Gegensatz zu seinem Bruder nicht getroffen, da dieser den einzigen möglichen Treffer abfing. Nach einiger Zeit, und nun doch drei bis vier nebenher erschlagener Gegner, die im Kampf nicht bemerkt hatten dass sie zu nah gekommen waren spürte er eine Veränderung. Anthrae sah nicht mehr so konzentriert aus wie vorher sondern eher ungläubig und erstaunt. Auch schien er Anstalten zu machen sich dem Ding zu nähern, zu ihm hingezogen zu werden.

Sofort als ihm diese erschreckende Erkenntnis kam steckte er sein Langschwert weg und griff mit der nun freien Hand nach seinem Bruder. Fast schon bedauerte er die Waffe wegzustecken aber zur not musste er halt mit dem Kurzschwert verteidigen. Das Kurzschwert wegzustecken um seinen Bruder festzuhalten kam ihm nur kurz in den Sinn und er verwarf es augenblicklich. Der Arm war heute schon öfters immer wieder taub gewesen. Auf ihn wollte er sich nicht verlassen wenn es darum ging seinem Bruder vor dem Sog zu bewahren. So versuchte er ihn also mir aller Kraft an Ort und Stelle zu halten.
Ailina-Wildnis und Db / aktiv
Phathyl Dameril - aktiv (die bleibt aber nun in Fb)
Anide Endala-Stadt und überall wo sie will / inaktiv
Urlaufein Fyvrek'Zek-Krieger (und tuntiger Friseur ^^) Selvetarms / etwas aktiv
Fesok - Dunkelbrunn / noch nie so wirklich aktiv also auch jetzt nicht ^^

Quilene

Näher kam sie, näher und näher, geduckt gehend und dem meisten Ärger ausweichend. Hier und da einmal schlug sie auf irgendetwas ein, was sich grad anbot, aber sonst hatte sie nur ein Ziel vor Augen... dieses kleinen Mistkerl, der es gewagt hatte, sie zu verraten, indem er auf der Seite der Feinde kämpft. Ein sauberer Wurf mit einem ihrer Messer würde es sicher beenden können, aber in dem Getümmel war es nicht immer einfach einen sauberen Wurf hinzukriegen.

Ein Blitz zuckte, und sie warf sich rasch zu Boden, um nicht erwischt zu werden von dem Ding. Die Haare ihrer unbedeckten Oberarme stellten sich auf, als der Blitz so knapp an ihr vorbeirauschte, es roch nach Ozon und verbranntem Haar... und verbrannter Haut von dem Soldaten, der neben ihr stand, und nicht ihr Glück hatte.
Ohne nach dem Mann zu sehen, den es erwischt hatte, sah sie, wo das Ding herkam, um schnell herauszufinden, ob der Magier, der ihn warf, es auf sie abgesehen hatte, oder einfach nur wild in die Menge geworfen hatte. Doch es war kein Magier, der daran Schuld war... es war der Mahlstrom aus Magie, neben dem Anthrae stand. Mit schreckgeweiteten Augen sah sie, dass ihr Cousin drohte hineingezogen zu werden, und Urlaufein, sein Bruder, ihn verzweifelt hielt mit einer Hand.

Ihr ehemaliger Mentor hatte sich ihr genähert, augenscheinlich unwillkürlich, in dem Gefecht, und stieß noch immer hier und da zu mit seinen zwei Dolchen. Er war so nahe, zum greifen nahe...

Und ihr anderer Mentor, der ihr zu früheren Lebenszeiten eben dies beigebracht hatte, was einen Drow ausmachte, drohte mit seinem Bruder, ihrem Trainigspartner seit vielen Jahren, in den magischen Wirbelwind gezogen zu werden.

"Scheiss doch die Reitechse drauf, der Bastard wird schon von nem zufälligen Bolzen erlegt!"

Und damit wandt sie sich ab von dem Mann, den sie hatte töten wollen, um ihren Cousins zur Hilfe zu eilen.

Nun war es doch so, dass wenn eine Gestalt ohne Wappenfarben an einem vorbeirennt, die erste, instinktive Reaktion war, dass man einfach einmal draufschlägt, bevor es doch ein Feind war, der einem im vorbeilaufen die Kehle durchschneiden konnte. Was nun Rauvyls Reaktion nicht sonderlich weise erscheinen ließ, doch sie ließ sich in ihrem kleinen Dickschädel nicht beirren und eilte weiter.

Schnell hatte sie eine kleine Stichwunde hier, einen Schnitt dort, und einmal taumelte sie auch eher als dass sie lief, als sie einem Schlag, der sie enthaupten sollte, so knapp nur ausweichen konnte, dass er ihr ein Stück Kopfhaut abschabte. Dennoch schaffte sie es lebendig bei den beiden anzukommen, und packte Anthrae und Urlaufein jeweils mit einer Hand, um sie an Ort und Stelle zu halten.

"Was bei den sich durchvögelnden Armeen der Sukkubuskönigin der Abyss treibt ihr hier? Kaum lässt man euch einen Moment alleine, habt ihr nichts als Ärger am Hals! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was für eine Gelegenheit ich grad wegen euch zwei Ärgersuchenden tollpatschigen Mistkerlen verpasst habe! Verdammtundeins!"

Sie grinste die beiden an... ja, sie mochte einen gewissen Teil ihrer Familie ganz gerne...
Elyrien - Die Königsblut Saga


Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
weitergehen, suchen nach dem, was mich am Leben hält,
bin damit nicht allein und werd' es nie mehr sein.

Rauvyl Rilynarn
Hatte den Willen meine Sinne zu verlieren,
zumindest alles zu probieren, diesen Fall zu riskieren,
hatte Grenzen getestet und lieben gelernt,
meine Ziele erreicht und mich von ihnen entfernt.

Yalestra

Nachdenklich ließ die junge Priesterin ihren Blick schweifen, beobachtete das Gemetzel unten im Hof, griff da und dort mit ihrer Armbrust ein und schoss Feinde nieder. Der größte Feind jedoch war jener magische Wirbel, den sie von ihrer Position aus nun gut sehen konnte.. und sie sah noch etwas. Es wirkte, als wären Anthrae und Urlaufein in Schwierigkeiten.

"Vith!" fluchte Shylace leise und beobachtete, wie Rauvyl heransprintete, um ihren Brüdern zu Hilfe zu eilen. Der magische Sog war stark und noch immer ohne Kontrolle, sie hatte gesehen, wie er Soldaten eingesaugt hatte, als wären es irgendwelche leblosen Pergamentfetzen, die man auf diese Art entsorgte. Was sie nun dort unten sah, ließ ihren Zorn aufkommen.
Anthrae hatte sich um die Magie kümmern sollen, sich nicht von ihr angreifen lassen. Irgend etwas musste da entschieden schiefgelaufen sein. Hinunter zu rennen, würde ihr nichts bringen, überhaupt nichts. Und so verharrte Shylace an ihrem Platz, wieder einmal musste sie sich ducken, um einigen Armbrustschützen zu entgehen. Ihr Assassine eilte irgendwo da unten herum.. und für einen Moment sah sie ihn sogar, wie er sich durch die Massen kämpfte und einen der Schützen niederstreckte, die sie beschossen hatten, bevor sein Blick kurz in ihre Richtung herauf wanderte. Danach entschwand er wieder ihren Blicken, um seinen Auftrag weiter zu verfolgen. Man konnte sich wahrhaft auf Seldszar verlassen.

Ihr Haus durfte nicht unterliegen, ihr Haus musste siegen. Doch vermochte es noch zu siegen, wenn Anthrae, einer der fähigsten Magier des Hauses, nun dem Wirbel erlag?
Shylaces Blick wandte sich neuerlich in diese Richtung. Ganz gleich was sie nun tat, es würde nicht helfen. Sie würde Anthrae nicht rechtzeitig erreichen, da der Wirbel ihn bereits ergriffen hatte und sie würde auch nichts tun können, um das Ganze so irgendwie aufzuhalten. So ging sie auf ein Knie herab und begann leise, für sich, ein Gebet an die dunkle Mutter zu sprechen, auf das sie ihre Geschwister und ja, auch die aufsässige Cousine zu schützen bereit war. Inbrünstig war ihr Gebet und bewies wieder einmal ihren starken Glauben. Sie spürte die Präsenz der Göttin in ihrem Inneren, fast wie eine Antwort.
Ihr Gebet beendete sie, nur um sich dann wieder zu erheben und da und dort wieder in die Kämpfe einzugreifen, die auf dem Hof tobten.
Die Tür hinter ihr ging auf, eine Wache kam heraus.
Shylace wandte sich zu dem Mann um und traktierte ihn mit einem Blick, als wollte sie ihn sogleich umbringen. Er verneigte sich tief vor ihr, ohne sie direkt anzusehen, bevor er sprach: "Jallil Varr'ga daewle ulu kyorl dos." (Herrin Varr'ga wünscht euch zu sehen.)
Ihre Stimme vibrierte vor unterdrückter Wut, die sie jedoch einigermassen im Griff hatte. Sie hasste es, das Varr'ga sie ausgerechnet jetzt wegrufen ließ, doch vielleicht war es ja nur kurz. "Aglust ol mziln, vel'bolen Usstan esaph xuil ninta tlu, Zanyrr." (Teile ihr mit, das ich gleich bei ihr bin, Zanyrr.)
Mit diesen Worten wandte Shylace sich noch einmal dem Geschehen um Anthrae und Urlaufein zu. Immer noch hoffte sie, das es Beiden gelang, sich aus dem Wirbel zu befreien. Anthrae hatte schon so vieles geschafft... auch dies musste ihm gelingen. Die Priesterin spreizte ihre Finger leicht und trommelte dann mit einigen auf den Stein vor ihren Händen. 'Nun mach schon, Anthrae.' dachte sie dabei.
Kaz Hiskari - "Was glotzt du so? Aufs Maul!?"
Ny'zara Kennyr'plith - *huscht in den schützenden Schatten der Bäume*

Pale

Sicher riefen in diesem Moment hunderte Stimmen seinen Namen, doch er hörte sie alle nicht, spürte auch nicht mehr, was ihn noch mit dieser Welt verband, unter seinen Füßen und vor seinen Augen löste sich die materielle Ebene auf, zog ihn in einen Flux des Chaos und der Energien, die er glaubte schon gemeistert zu haben.
Wo war sie hin â€" die Kontrolle und die Herrschaft über die Magie? Er spürte, wie ein unbeschreiblicher Hass sich in ihm ausbreitete, er wollte niemanden über sich triumphieren lassen und womöglich auch noch zulassen, dass sein Haus in dem tobendem Kampf Schaden nahm, er wollte es der Welt zeigen, seine Kräfte dem Schema aufzwingen, doch hier flog jeder Faden der Magie, die seine Stärke war, wie eine Fliege davon und gehorchte ihm nicht mehr.
Das Ziehen und Zerren war gnadenlos, weder die Kraft seines Körpers noch die seines Willen konnten dem länger standhalten, auch dass Rauvyl und Urlaufein ihn hielten, mochte ihm nicht mehr helfen.
Er trat hinüber in die andere Welt und wurde brutal zu Boden geschmettert und es wurde unheimlich still...
Sszirahc Ousst'tar
Astor Duor
Amir Anjou

Quilene

#18
Rauvyl schrie... naja, eigentlich fluchte sie recht lauthals. Anthrae ließ sich nicht halten, wurde in den Sog gezogen. Auch für sie selbst gab es kein Halten mehr, kein zurück mehr. Sie spürte es deutlich, dass sie auf jeden Fall hineingezogen werden würde, dass sie sich nicht wehren konnte... und so sprang sie hinein... das verrückte Ende einer Verrückten.... und sie flog über Anthrae hinweg, landete unsanft auf dem Boden... einem Boden, der schräg war, mit genug Schwung, um weiterzurollen...

Halb benommen von dem Wirbel und dem Aufprall rollte sie weiter und weiter, immer näher an den tiefen Abgrund vor ihr heran.
Elyrien - Die Königsblut Saga


Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
weitergehen, suchen nach dem, was mich am Leben hält,
bin damit nicht allein und werd' es nie mehr sein.

Rauvyl Rilynarn
Hatte den Willen meine Sinne zu verlieren,
zumindest alles zu probieren, diesen Fall zu riskieren,
hatte Grenzen getestet und lieben gelernt,
meine Ziele erreicht und mich von ihnen entfernt.

Yalestra

Keine Chance einzugreifen, ihr waren die Hände gebunden. Sie musste mit ansehen, wie ihre Geschwister und ihre Cousine verschwanden und konnte einfach nichts tun. Vor Wut förmlich vibrierend wandte die junge Priesterin sich von dem Anblick des magischen Wirbels ab, um den Gebäudekomplex zu betreten und der Weisung ihrer Mutter Folge zu leisten.

'Wie lange noch? Wie lange wirst du noch auf deinem Thron sitzen, Varr'ga, bevor ich dich töte? ICH will deinen Platz.. und ich werde ihn bekommen. Mit Si'Nafay fange ich an.. und du wirst die nächste sein, so wahr ich eben mit ansehen musste, was in unserem Haus geschah.'

Den Kopf anhebend, das Kinn stolz in die Höhe reckend, schritt sie durch die dunklen Flure zum Allerheiligsten, dem Tempel in der Mitte des Hauses. Seine düstere Schönheit faszinierte sie jedes Mal, die feinen Spinnenreliefs, das Netz aus steinernen Spinnweben, das sich über die runde Kuppel aus Obsidian über ihrem Kopf zog. Die majestätische Statue der Spinnenkönigin, welche sich über dem Altar erhob, der Spinnengolem hinter dem Altar, der hier als Wächter fungierte. Und sie wusste um den Wächtergeist, den ihre Mutter hier gebunden hatte und der dem Haus diente.
Bei Varr'ga angekommen, verneigte sich Shylace ehrerbietig, obgleich sie vor Wut kochte. Leise brachte sie ihren Bericht hervor über das Geschehen, das soeben auf dem Hof stattgefunden hatte. Und still lauschte sie dann den Anweisungen der Ilharess ihres Hauses.

'Nicht mehr lange, Varr'ga. Dein Tod steht vor dir, du närrisches altes Weib.'

Ihre Gedanken sprach sie nicht aus und natürlich sah man ihr auch nicht an, was sie dachte. Ihre Emotionen hinter einem Spiegel der Gelassenheit zu verbergen, hatte sie wohl gelernt.
Als sie sich schließlich nach einer Verneigung abwandte, um die neuen Befehle auszuführen, funkelten ihre Augen vor Haß.
Mit ruhigen, aber schnellen Schritten verließ sie Lolths Heiligtum und machte sich auf den Weg, Soldaten und Magier und auch einige niedere Priesterinnen einzusammeln. Der Auftrag war klar, die Magie musste unter Kontrolle gebracht werden, um dann möglicherweise ein Portal für Anthrae, Urlaufein und Rauvyl zu erstellen, um die Familie zurück zu holen.
An der Spitze jener Prozession war es nun Si'Nafay, die letztlich doch noch auf den Hof trat, wo vereinzelte Scharmützel noch von der Schlacht zeugten. Fürs Erste, so schien es, hatte Haus Fyvrek'Zek gewonnen.

Shylace hatte ein ungutes Gefühl, als sie auf den Magiewirbel zuschritt, begleitet von den Hausangehörigen und einigen Magiern.. unter denen, wie sie wusste, auch ein Liebhaber Si'Nafays war, ein unscheinbarer, geradezu hässlicher Mann, der dazu neigte, einen Bauchansatz zu zeigen. Widerlich.
Und dennoch genoss sie auch irgendwie ihren Triumph - denn normalerweise hätte Si'Nafay hier gestanden und diese Aufgabe gehabt.. aber Shylace hatte ihrer Mutter erzählt, das Si'Nafay nicht mehr auffindbar war und niemand genau wusste, wo sie steckte. Eine Lüge, natürlich. Aber Varr'ga hatte ihr offenbar geglaubt. Shylaces stille Rebellion war noch nicht vorüber. Sie würde erst enden, wenn die noch sehr junge Priesterin ihre Mutter umgebracht und deren Posten eingenommen hatte. Bis dahin war es noch ein Stück des Weges.. doch Shylace war sich ihres Sieges sicher.
Kaz Hiskari - "Was glotzt du so? Aufs Maul!?"
Ny'zara Kennyr'plith - *huscht in den schützenden Schatten der Bäume*