[WB] eiliger Brief für Fräulein Lilienblatt

Started by -Monos-, 15. November 2006, 10:25:03

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-Monos-

Es war schon Nachmittag, als ein Bote in Weilersbach eintraf. Nun, genauer traf er erst einmal in der Großen Pause ein, um sich ein frühes und üppiges Abendmahl zu genehmigen. Bis er damit dann fertig war, war es tatsächlich Abend geworden, womit er die erste Anweisung die er bezüglich des Briefes den er überbringen sollte schon mal ingoriert hatte. Der wäre nämlich sehr eilig gewesen...oder war es immer noch. Dafür entschied er sich aber die zweite Anweisung ganz genau zu befolgen und so machte er sich auf die Suche nach Fräulein Lilienblatt. Dieser, und nur dieser sollte er den Brief aushändigen. Im Gasthaus, im Garten, überall fragte er sich herum, bis er schließlich gefunden hatte wen er suchte und den Brief übergeben konnte.

Der Brief war, wenngleich auf grobem Papier geschrieben, sehr sorgsam versiegelt worden und auch die Schrift war fein geschwungen und schien nicht unbedingt zur Qualität des Papiers zu passen.

Selune zum Gruße, Fräulein Lilienblatt,

vielleicht wundert ihr euch, das ich euch heute bereits schreibe, nachdem wir uns erst gestern getroffen haben, doch die fröhliche Stimmung des Aufluges gestern erschien mir als etwas unpassender Rahmen für die Bitte die ich auf dem Herzen habe.
Da wir bereits wieder in Hammerhütte sind ist es mir auch nicht möglich persönlich damit an euch heranzutreten, doch jeder Tag mehr der vergeht ist einer zuviel bis Hammerhütte seine Eigenständigkeit zurück hat.

Streng genommen ist es sogar eine ofizielle Bitte oder ein amtliches Gesuch, mit dem ich zu euch, als Vertreterin Weilersbaches im Rat, komme. Meine Bitte nun wäre die Einberufung eines seldarischen Gerichtes, um über den Brandanschlag in Hammerhütte ein Urteil zu fällen. Auf Seiten der Anklage stünden die Vertreter des Turmes, während die Verteidigung wohl von Gesandten Hammerhüttes übernommen werden würde. Die drei Angeklagten befinden sich momentan in Haft bei der Miliz Hammerhüttes.
Was an Informationen, Zeugen oder anderem benötigt wird will ich gerne zusammen suchen soweit es in meiner Macht steht, doch bitte ich euch das ganze in Fürstenborn für uns einzuleiten, da die Verhandlungen auf Wunsch der Parteien solange ausgesetzt werden bis ein rechtskräftiges Urteil gefällt ist.

Ich hoffe ihr verzeiht das ich mit dieser Bitte an euch herantrete, doch ich wüßte niemanden dem ich das lieber anvertrauen würde, mit der Gewißheit das die Dinge dann ihren gerechten Gang nehmen werden.

Zu guter Letzt richtet bitte den Kinder aus Hammerhütte Grüße ihrer Lieben aus und das alle wohlauf sind und sich sehr freuten zu hören wie gut es den Kindern geht.

In Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen in Fürstenborn
Delea Arden


Jamapi

Der Bote wurde dann auch recht bald zu Gwendolyn weiter geleitet, die er im Gästehaus der Dimpelmosers auffinden konnte,  und die gerade an ein wenig Papierarbeit saß. Sogleich machte sich Gwendolyn nach erhalten und lesen des Briefes daran, eine Antwort für Delea aufzusetzen. Den Boten bat sie, gerade noch kurz zu bleiben, bis sie eine Antwort verfasst hatte. Natürlich war sich Gwendolyn bewusst, dass in solch diplomatischen Sachen manches wirklich eilig war, weswegen sie da auch keine weitere Verzögerung geschehen lassen wollte. So gab sie dem Boten ihrerseits Botengold und packte auch noch ein paar Stücke Kuchen in ein Tuch, das sie ihm dann zusammen mit dem Brief auf den Weg gab.

Der Bote bekam auch hier die Anweisung diesen Brief nur Fräulein Arden zu geben. Der Brief war zwar vielleicht ein wenig eilig geschrieben, aber dennoch war er penibel sorgfältig geschnürt. Natürlich könnte man vielleicht erkennen, dass ihre Schrift - für ihre Verhältnisse - eilig wirkte, aber vermutlich würde einem normalen Betrachter das nicht auffallen, da selbst eine "eilige Schrift" bei der ansonsten doch eher pingeligen Gwendolyn immer noch äußerst ordentlich wirkte.

Yondalla zum Gruße, ehrenwertes Fräulein Arden.

Es freut mich von Euch zu lesen und vorweg sei Euch gleich versichert, dass ich mich natürlich so schnell als möglich darum kümmern werde, dieses Gericht einzuberufen. Euer Vertrauen ehrt mich und schon allein um dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen, werde ich mich sogleich daran machen. Zwar habe ich noch keine genauen Vorstellungen, wie dies ablaufen wird, allerdings denke ich, dass dies schon gelingen wird. Ich werde einfach den Antrag im Bürgerrat stellen und hoffe, dass der Rest des Bürgerrates mir dabei auch ein wenig unter die Arme greifen kann. Gerade Fräulein Flinkschere ist da immer sehr hilfsbereit und ich hoffe, dass ich auch Herrn Feuerherz mittlerweile ein wenig auf meiner Seite habe. Was Herrn Kwasir betrifft, so ist dies leider immer wieder ein unsicherer und leider doch sehr bestimmender Faktor, jedoch denke ich, dass sich dies schon regeln lässt. Lasst das meine Sorge sein und kümmert Euch um das, was es in Hammerhütte zu tun gibt. Ich werde die Sache hier in Fürstenborn regeln.

Ich vermute, dass ich im Zuge des Antrages dann auch die Zeugen, Indizien und weitere Informationen bräuchte oder zumindest nachreichen muss. Ich werde den Antrag auf das Gericht zunächst einreichen mit dem Vermerk, dass diese Sachen nachgereicht werden und ich denke, dass auch kein Zweifel besteht, dass sie nachgereicht werden, da Ihr immerhin einen guten Ruf genießt und wenn ich dazu schreibe, dass Ihr Euch in Hammerhütte darum kümmert, wird dies sicherlich auch hier auf Zustimmung treffen. Sobald ich Neuigkeiten in dieser Sache habe, werde ich Euch eine Mitteilung schicken – ich hoffe, dass es bereits in den nächsten Tagen sein wird.

Die Grüße aus Hammerhütte haben die Kinder hier äußerst gefreut und so Ihr nichts dagegen habt, würde ich den Kindern anbieten, dass sie bei meiner nächsten Mitteilung an Euch auch eigene Briefe an ihre Eltern mitgeben können. Das dürfte zwar dann ein wenig mehr Botengold kosten, allerdings bin ich gerne bereit, dies aufzubringen, so dass Ihr Euch da keine Gedanken machen müsstet. Aber vielleicht würde es wohl die Kinder als auch die Eltern freuen, wenn sie gerade Briefe verschicken könnten. Sofern die Kinder nicht schreiben können, was ich noch in Erfahrung bringen müsste, finde ich sicherlich einen Weg; zur Not schreiben wir Hin für die Kinder und die Kinder sagen uns, was sie schreiben wollen. Da findet sich sicherlich ein Weg. So Ihr also nichts dagegen habt, würde ich dies den Kindern vorschlagen.

So hoffe ich, dass es Euch in Hammerhütte soweit gut geht und diese Sache so bald wie möglich erledigt ist, so dass ich Euch vielleicht einmal wieder dann in ruhigeren Zeiten zu einem Tee einladen könnte. Doch zuerst kommt wohl – wie immer – die Arbeit.

Ach ja, und ich soll Euch schöne Grüße von „Sternchen“ ausrichten; zumindest maunzt er gerade sehr eindringlich, was zwar durchaus daran liegen könnte, dass er einmal wieder Milch will oder aber vielleicht weiß er doch, von wem jener Brief war und für wen jene Antwort ist, die ich gerade schreibe. So fasse ich Sternchens Maunzen einfach als dieses Erkennen auf und richte Euch hiermit aus, dass er hofft, bald wieder von Euch gekrault werden zu dürfen – und ich gebe ihm trotzdem auch gleich eine Schale Milch, egal ob er nun wirklich Grüße ausrichten oder lediglich Hunger anmelden wollte. Ihm geht es hier ganz gut, auch wenn er wirklich häufig ein wenig zu mutig ist, wie kleine Katzen nunmal so sind, aber die Feldmäuse haben schon gelernt, Sternchen zu fürchten, wie ich des abends manchmal auf dem Weg ins Gästehaus mitbekomme.

Möge Yondalla stets ihren schützenden Schild vor Euch und Herrn Tascar und natürlich auch vor Hammerhütte halten,

Gwendolyn Lilienblatt
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Gwendolyn Lilienblatt: The Tenth Muse (Synchro: Yui Horie); Loss of Me FF9
Jeanne Boucherat: The Coquette (Synchro: Renée O'Connor); Eyes on me FF8
Araza'shasehnae: The Lady of Shalott (Synchro: Mira Furlan); Aerith's Theme FF7
Ranja: The Jungle Books (Synchro: Eliza Dushku); Cosmo Canyon FF7

-Monos-

Das erste Mal seit langem hörte man die junge Priesterin in ihrem Zimmer lachen, als sie den Brief las und beim letzten Absatz angelagt war. Die Erinnerung an den kleinen Kater ließ sie für ein paar Momente die Sorgen vergessen, dann aber raffte sie sich auf...es gab viel zu tun und das erste und wichtigste war erneut einen Brief an Fräulein Lilienblatt aufzusetzen. So war dem Boten nicht lange Ruhe gegönnt, ehe er erneut nach Weilersbach geschickt wurde, diesmal allerdings mit der Anweisung dort zu warten bis alle Briefe fertig waren. Die dafür benötigte Zeit würde sie ihm natürlich vergelten, und auch seinen Aufenthalt in der Großen Pause sollte er nicht aus eigener Tasche bezahlen. So machte sich der Mann bald noch einmal auf den Weg Richtung Weilersbach um den Brief zu überbringen.

Selune zum Gruße, Fräulein Lilienblatt

mein Dank für eure schnelle Antwort, und noch mehr für eure Hilfe in dieser Angelegenheit. Eure Nachricht lässt mich seit langem erstmals wieder Hoffnung schöpfen dass die ganzen Schwierigkeiten bald ein Ende finden werden.
Ich werde mich sogleich daran machen alles was an Beweisen und Unterlagen zu finden ist zusammen zu tragen, und diese dann persönlich dorthin zu überbringen wo sie benötigt werden. Auch die Botschafterin des Turms werde ich diesbezüglich kontaktieren, allerdings gehe ich davon aus das sie darauf bestehen wird die vom Turm gefundenen Beweise selbst in Verwahrung zu behalten bis das Gericht zusammenkommt. Denoch werde ich die Dame umgehend unterrichten auf das alles seine Ordnung hat.

Noch mehr möchte ich euch aber danken für die Idee, den Eltern Nachrichten ihrer Kinder zukommen zu lassen. Es wäre für die Menschen sicher eine große Freude und würde ihnen erneut Kraft geben, von den Kindern zu hören. So sehr sie ihre Kinder vermißen, so glücklich sind sie doch zu wissen das es ihnen gut geht und sie in Sicherheit und Frieden ihren Aufenthalt in Weilersbach genießen können. Es ist wohl unmöglich noch zu zählen wie oft ich in diesen Brief hineinschreiben müsste, sie mögen artig sein, sich benehmen, genug essen und nichts anstellen, nachdem ich den Menschen hier erzählte das es den Kindern gut geht, so fasse ich es einfach darauf zusammen das sie sich nicht sorgen sollen und ihre Lieben in Gedanken bei ihnen sind.
Und auch mir persönlich haben eure Worte wieder Kraft gegeben hier meiner Arbeit weiter nachzugehen, auch wenn der Erfolg nur in kleinen Schritten sichtbar wird.

Bitte bestellt den Kindern liebe Grüße ihrer Eltern und auch von mir und Herrn Tascar, und einen besonders lieben Gruß an mein Sternchen, das ich so gut untergebracht weiß bei euch.

Möge der Mondmaid Licht eure Wege erhellen
Delea Arden

Ehe ich es vergesse, ich habe den Boten angewiesen in Weilersbach zu bleiben bis alle Kinder ihre Nachrichten verfasst haben, die Kosten dafür übernehme ich selbstverständlich