[UD] Irgendwo im Unterreich

Started by -Monos-, 01. Dezember 2006, 12:01:17

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-Monos-

Weitab von den Hallen hatte sich Shynt'ae ihr kleines Lager eingerichtet, um ungestört arbeiten zu können. Und genau das tat sie nun auch, so das sie tagelang noch seltener in den Hallen zu sehen war als zuvor schon. Genaugenommen tauchte sie nur noch auf wenn ihr die Bolzen ausgingen und um sich zumindest hin und wieder in der Halle blicken zu lassen. Man wusste ja nie ob die Yathallar nicht doch auf die Idee kam einem irgendeine Arbeit zuzuweisen.  Dem war aber nicht so...glücklicherweise... und so fand Shynt'ae genug Zeit sich ganz ihrer Aufgabe zu widmen.
Das die dunkle Elfe Freude an ihrer Arbeit hatte war nicht zu übersehen, auch für den Mann nicht der sie immer wieder besuchte, ihr half oder ihr das brachte was sie benötigte und nicht selbst besorgen konnte. Trotzdem dauerte es lange Tage, in denen sie fast ständig über ihre Schüsselchen und Fläschchen gebeugt war und in denen es immer wieder Rückschläge und Irrwege gab, bis sie die fast korrekte Mischung aller Zutaten gefunden hatte.
Nun galt es nur noch die Dosierung des ganzen auszubalancieren. Es wäre einfacher gewesen hätte das Opfer den Tod finden sollen, doch je schwieriger umso reizvoller fand sie die Aufgabe. Hiervon ein wenig, davon ein wenig mehr und dort etwas weniger...es kostete einige Ratten das Leben bis sie auch nur annähernd zufrieden war, und den Mann schickte ihr einen Goblin zu fangen. Nicht gerade die erste Wahl als Testobjekt, aber an mehr war momentan leider nicht zu kommen.
Der kleine Kerl hatte sich wohl zu weit von seinem Stamm fort gewagt, nicht damit gerechnet dass jemand  unterwegs war der auf genau so eine Gelegenheit gewartet hatte....
Das war ihr allerdings auch recht gleichgültig, viel mehr interessierte sie seine Reaktion auf ihr Mittel...und die fiel zu ihrer größten Zufriedenheit aus. In Anbetracht dessen das er kleiner, schmächtiger und leichter war als ein Mensch hatte sie die Dosierung sehr gering angesetzt, doch etwas mehr und es würde bei denen genauso wirken wie sie es sich vorgestellt hatte. Nun das ganze noch in zwei kleine Fläschchen gefüllt....wer wusste schon ob sie selbst das nicht auch irgendwann brauchten konnte...und der Anfang einer hoffentlich ergiebigen Handelsbeziehung war gemacht.
Dazu noch den geforderten Schwefel, der allerdings das kleinste Problem darstellen sollte und hatte sie alles zusammen würde sich in dem Versteck eine Nachricht finden dass das ganze am nächsten Tag abzuholen wäre.

skyreader

Diese Aufgabe hatte sicher nicht zu jenen gehört die er mit sonderlich viel Begeisterung ausgefüht hatte, doch wusste er um die Wichtigkeit dessen was Shynt'ae an den kleinen Kerl zu erproben gedachte und so hatte er sich dann doch unweit jener kleinen Höhle auf die Lauer gelegt um sich ein Opfer auszuspähen.
Eine Weile hatte er wohl warten müssen ehe schleißlich einer ihrer Späher sich ein wenig zu weit von der Ansammlung der seinen entfernt hatte. Wohin auch immer ihn seine Schritte hätten führen sollen, diesem einem war bestimmt einem anderen Zweck zu dienen. So hatte er sich aus seiner Deckung gedrückt, hatte sich dem Opfer nahezu lautlos von der Seite genähert, die letzten Schritte in rascher Folge zurücklegend um den überraschten Goblin mit einem Tritt gegen die Brust zu Boden zu befördern. Noch während diesem erschrockend aufkeuchend die Lust aus der Brust gedrückt wurde war er dann auch schon über ihm, verpasste ihm mit der Handkante einen gezielten Schlag gegen die Schläfe, die das kleine Opfer dann ins Reich der Träume schickte.

Lange Augenblicke kauerte er dann erstarrt über dem Niedergeschlagenen, lauschte in die Dunkelheit hinaus ob es irgendwelche Anzeichen gab, dass das kurze Gerangel bemerkt worden sei, ehe der Goblin dann seinen Weg in einen weiten Sack fand und ihm die seltene Ehre zu teil werden mochte in eben jenem von seinem Gegner durch die Finsterniss des Unterreichs getragen zu werden...


Schließlich in ihrem "Labor" angekommen hatte er Shynt'ae ihr Versuchskaninchen überlassen, war zum Eingang getreten um von dort aufmerksam zu verfolgen wie sich der Sack schließlich zu regen begann, schließlich der kleine grüne Kopf sich seinen Weg herauskämpfte um dort von jenem Tuch empfangen zu werden, dass sich über Mund und Nase legte und das kurze Aufbegehren wieder beendete als der Goblin wieder in sich zusammensackte, erneut, diesmal doch soviel sanfter, seinen Weg ins Reich der Träume fand.