(x) Doku: Hammerhütte versus Gnolle und Achazat

Started by Parat, 08. Dezember 2006, 19:32:25

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Parat

Für einen Moment soll das, was Freyja herausfand, unwichtig sein. Konzentrieren wir uns auf das, was wirklich und faktisch geschah.


Vorbereitungen


Bereits im Vorfeld wurden Verabredungen mit den Gnollen getroffen und ihnen auch dabei geholfen, stärker zu werden. Aufmerksamen Beobachtern mag in den Monden vor dem Angriff aufgefallen sein, dass die Zahl und Stärke der Gnolle deutlich zunahm.

Die späteren Verteidiger erlebten anfangs einen ganz normalen Tag ... sie lebten ihr Leben, liebten ihre Geliebten und taten, was man so tut, wenn die Nächte länger werden. Sie genossen den Tag. Nagut, alle bis auf die Gefangenen im Kerker der Miliz und natürllich Fräulein Arden, die mit ansehen musste, wie Urk, der freundliche Barbar, zwar der stämmigen Zwergin Trudi einen ansehnlichen Bergriesenkopf schenkte, aber keinen zweiten für sie übrig hatte.


Phase 1: Der Ablenkungsangriff I

Mehrere Gnoll-Bogenschützen griffen das Dorf von Süden her an, hinter ihnen marschierte circa ein Drittel der Gnollarmee auf. Ein Eisenturm-Soldat wurde verwundet, von Fräulein Thel aus der Gefahrenlinie gebracht und gen Irreninsel ins Sanatorium gebracht. Ailina, die beteiligt war, konnte ihre sonst üblichen Heilungs-Preisforderungen hier allerdings nicht durchsetzen.

Der Eisenturm rückte nach Osten, zum Neufelder Hof aus und griff die Gnolle im Süden von der Flanke her an, bevor der Angriff auf die Zigeuner erfolgen konnte. Der Angriff kam zum Erliegen und der Eisenturm verfolgte die flüchtenden Gnolle gen ihrem Rückzugsort in den Bergen, wo er dann - auch wenn dieses viel später erfolgte - auch die kompletten Höhlen ausräucherte.

Die Tempelgarde evakuierte während des ersten Angriffes bereits die Bevölkerung gen Irreninsel. Diese erste Phase verlief weniger hektisch, so dass dafür durchaus Zeit war. Nach dem Eisenturm-Angriff auf die Gnolle war für einige Zeit nur ein Sperrfeuer einiger Gnoll-Schützen Ausgangspunkt für Gefahren.


Phase II: Der Ablenkungsagriff II

Diesen konnte man schon nicht mehr wirklich Ablenkungsangriff nennen, denn es handelte sich um die restlichen Gnolle und das waren nicht wenige. Zuvor im Südwesten stationiert, griffen sie nun das Dorf von Süden an.

Die Tempelgarde war noch größtenteils mit der Evakuierung beschäftigt. Die Miliz, welche früh zur Sicherung gen Westen des Dorfes kommandiert war, wohl weil man "den Braten roch" und die Hauptgefahr nicht aus dem Süden erwartete. Allerdings zogen sich die meisten Milizionäre (viele waren das ja eh nicht) ebenfalls nach Norden, gen Irreninsel zurück, als auch ihre Schutzbefohlenen, die Dorfbewohner, nach Norden evakuiert worden waren. Bekanntermaßen ist die Irreninsel, dank des Zugangs nur über die schmale Brücke oder die Furt im Westen, der am besten zu verteidigende Ort in der Gegend. Anzumerken sei an dieser Stelle, dass der alte Rupert Neufeld sogar seine Kühe evakuierte, weil er sie nicht den Gnollen überlassen wollte.

Und so kam es, dass der Süden beinahe vollkommen unverteidigt war. Allein eine Gruppe, bestehend aus dem tapferen Recken Julien de Montfort und zweier Halbelfen, welche manche als Othaniel und Lilee zu identifizieren in der Lage gewesen wären, stellte sich den Gnollen im Süden. Deren beherzten Eingreifen ist es wohl zu verdanken, dass einige wenige Bewohner des südlich von Hammerhütte gelegenen Zigeunerlagers sich retten konnten, bevor die Gnolle vollends in das Lager einfielen. Nichtsdestotrotz verloren sie den Kampf natürlich ob ihrer Unterzahl und mussten sich gen Dorf zurückziehen ... als letzte folgte Lilee, welche in halsbrecherischer Flucht noch ein Kind, welches sich uner einer umgestürzten Wanne verborgen hatte, rettete. Sie wurde von Gnollen verfolgt, allerdings gelang es Othaniel und dem zur Hilfe geeilten Paladin Eleazar, diese Verfolger zu stellen.

Im Süden des Dorfes stockte daraufhin der Vormarsch der Gnolle, während sie sich an dem Zigeunerlager verlustierten, was zu dessen vollständiger Zerstörung führte.


Phase III: Die Achazatler im Westen

Wie von Frederic Xoras bereits zu Beginn der Handlungen vermutet, fielen wenig später auch Truppen aus Richtung Westen in das Dorf ein. Es handelte sich um weniger als es die Gnolle waren und ihr Auftreten war nicht ganz so gewalttätig. Begleitet wurden sie von allerlei seltsamem Getier, einige Bären wurden gesichtet, von denen einer unbekannnterweise auf den Namen Gronk gehört hätte - und ein merkwürdiges fliegendes Wesen, das einige als Gargoyle identifizierten, flatterte über ihnen - dieses Wesen wird wohl kaum jemand als Khirun erkannt haben.  Und dass die Dame mit dem federnden Schritt in echt Sarleen heißt ... auch so eine von den fehlenden Informationen.

Schnell sollte klar sein, dass diese Gruppe aus Richtung Westen über mächtige Magier in ihren Reihen verfügte. Gewitter entstanden und Blitze zuckten über das Dorf. Dem einen oder anderen Überfallsopfer mag dann auch die Gestalt der Frau aufgefallen sein, die sich als Springer bezeichnet, andere mögen wissen, dass sie oft "Nummer 1" von ihren Leuten genannt wird. Niemand nannte sie Freya Eisenfaust, aber wieso sollten sie auch?

Die Verteidiger wären vielleicht in einer normalen Schlacht, nur gegen die Angreifer aus dem Westen, überlegen gewesen, aber eine geordnete Frontlinie konnte nicht mehr gebildet werden. Kein Wunder, trudelten doch viele erst nach und nach von den Evakuierungen sein, andere, zuvorderst die tapferen Bauernsöhne, sicherten bereits die Irreninsel und im Süden gab es die vorrückenden Gnolle, die nach der Vernichtung des Zigeunerlagers ihren Kurs wieder aufnahmen.


Phase IV: Verteilte Geplänkel

Vereinzelt bildeten sich Inseln des Widerstands im prinzipiell gefallenen Hammerhütte. Bis auf einige Magiergefechte, zuvorderst ausgetragen von dem tapferen Fräulein Bora gegen einen Angreifer mit beinahe chessenthishem Akzent, blieb die Lage allerdings vergleichsweise ruhig, wohl auch da allen Kämpfern freier Abzug angeboten wurde. Und so wurde vielen der Verteidiger klar, dass die koordiniert wohl größere Chancen hätten als derart versprengt. Auch den Tempelgardisten gelang der Rückzug, ebenso Soraya Sternenstaub, welche allerdings (nicht schwer) verletzt wurde. Zumindest war sie außer Gefecht im Folgenden. Ob es an einem der Pfeile von Marlen Winterhauch lag? Weiß auch keiner. Auch dass es Shanara war, die auf Ailinas Schulter saß blieb verborgen, denn immerhin war sie nicht als Mensch unterwegs.

Noch zu bemerken ist allerdings, dass mindestens eine Ladung Alchemistenfeuer am Milz-Hauptquartier gezündet wurde, was das Gebäude erheblich beschädigte. Fräulein Thel wurde bewusst, dass hier noch Dwain Eisenbieger und die beiden Güllinger-Kinder gefangen waren und so ignorierte sie alle Gefahr für ihr eigenes Leben und hastete gen den im Keller befindlichen Gefängnisräumen. Für eine Eskortierung in Fesseln blieb keine Zeit und so genügte ihr das Ehrenwort von Dwain, dass er nicht fliehen würde. Und in der Tat eskortierte Dwain seine beiden Komplizen-Kinder ordnungsgemäß auf die Irreninsel. Die Rückseite des Gebäudes stürzte just in dem Moment ein, als Elisha es verlassen wollte. Nur dem beherzten Eingreifen von Fräulein Arden war es zu verdanken, dass der Dienerin des Leidenden nicht in dieser Situation das ultimative Leid oder die ultimative Erlösung, je nach Auffassung, zuteil wurde.


Phase V: Ruhe im Dorf

Nachdem alle Kämpfe vorüber waren, machten sich die Angreifer im Lager breit. Auf ihrer Seite schien es neben dem Springer vor allem eine weitere Frau zu sein, deren Befehle die Gnolle annahmen - und es schien so, als hätten sie Angst vor ihr. Selbstverständlich war auch diese Frau maskiert - und diesmal nicht mit einer Paradiesvogelmaske, was aber niemandem auffiel. Warum man sie "Nummer 3" nannte und nicht Sil Brenainn, das ist eine Frage, die sich maximal ihr selber stellte. Wobei ... den Nachnamen kennt ja niemand.

Mit eher lustlosen, stampfenden Schritten führte ein anderer Akteur Gnolltruppen durch das besetzte Dorf. Er trug keine Stadtwachenuniform, was wohl erheblich dazu beitrug, dass man ihn nicht erkannte. Hätte man ihn erkannt, wäre wohl die eine oder andere Beförderung ausgeblieben für Jarlos Uzilor.

Während ein dickleibiger Chessenther sich als dünner Hugo unerkannt durch die Reihen schlich  und somit wohl keinem als Kristos auffiel - und der Herr der Bären eher unplanvolle Plünderungen in vereinzelten Kellern durchführte, machte sich die Springerin daran, ein bestimmtes Ritual zu vollziehen, dass von der Irreninsel aus nur bezüglich eines der Nebenprodukte dieses Rituals, einem roten Leuchten, wahrgenommen wurde.


Phase VI: Ruhe auf der Irreninsel

Nachdem man die Forderungen der Springerin, die im Wesentlichen aus einer Übergabe des Dorfes an die Südlande bestanden, abgelehnt hatte, tagte ein improvisierter Kriegsrat im Garten des Sanatoriums. Neben der Kommandantin der Miliz, Kiara Stahlfaust, nahmen an dieser Versammlung auch der Glaubensstreiter Elezar, die Ilmater-Mönchin Elisha Thel und die drei Tempelgardisten Delea Arden, Waltraud Steinbrecher und Diego Tascar teil.

Nach einigem Hin und Her einigte man sich auf einen Plan, den man durchführen wollte, noch bevor die Nacht hereinbricht, denn in dieser haben die Gnolle bekanntlich Vorteile.

Die ersten Schritte des gemeinsamen Plans, der alle involvierte, sahen wie folgt aus:

    [*]Trudi Steinbrecher und Eleazar fertigten Lanzen

    [*]Fräulein Thel braute im Inneren des Sanatoriums, in der Küche, eine hochexplosive Mischung zusammen

    [*]Herr Tascar und Fräulein Arden entkleideten den anfangs (s.o.) verwundeten Eisenturm-Paladin und Herr Tascar legte dessen Rüstung an.

    [*]Mit allerlei grünem Material wurde eine zweite Rüstung weniger überzeugend einer Schützen-Rüstung des Eisenturms angeglichen. Fräulein Arden durfte diese anlegen.[/list]


    Phase VII: Die Befreiung

    Während das Ritual in Hammerhütte zur Zufriedenheit der Besetzer abgeschlossen wurde, machten sich die späteren Befreier auf den beschwerlichen Weg. Die Furt im Westen wurde durchwatet, was eine ziemlich anstrengende Angelegenheit war in den Rüstungen. Fräulein Thel begleitete die beiden "Eisenturmler", Fräulein Arden und Herrn Tascar.

    Im Sanatoriumsgarten wurde unterdessen lautstark auf Herrn Neufeld eingeredet, der sich ähnlich störrisch gab, wie man das von ihm erwartet hatte, aber letztlich gelang es der stämmigen Zwergen-Trudi, ihn dazu zu überreden (oder auch nur hinreichend einzuschüchtern), seine evakuierten Kühe für die folgende Aktion zur Verfügung zu stellen.

    Die Sonne verlor schon deutlich an Kraft, als es der Gruppe Thel/Arden/Tascar gelungen war, Hammerhütte vollständig zu umrunden. Im Süden griffen dann Herr Tascar in vorderster Front und Fräulein Arden im Hintergrund einen Gnoll-Trupp an. Sorgsam achteten sie darauf, einigen Gnollen die Gelegenheit zur Flucht zu lassen. Dieses setzen sie fort ... Gnolle haben bekanntlich keinerlei Ordnung und oft genug konnte man im südlichen Umland einzelne Gnolle vertreiben oder kleinere Gnolltruppen nur zum Teil aufreiben, während Fräulein Thel weiter gen Neufelder Hof schlich und sich auf ihren Einsatz vorbereitete.

    Im Inneren des Dorfes wurden derweil die Berichte immer beunruhigender. Die Gnolle verloren jedweden, eh nicht im Überfluss vorhandenen Mut, als ihnen immer "bewusster" wurde, dass "tausende" Eisenturm-Soldaten im Süden zusammen zogen, um das Dorf zurück zu erobern. Einzelne Gnolle flüchteten, die Moral sank. "Nummer 3", die wohl zumindest einige der Angreifer außerhalb der Dienstzeiten auch Sil nannten, organisierte daraufhin klammheimlich den Rückzug der Achazatler. Man hatte eh, was man primär wollte, wozu noch eine Schlacht mit dem (viel zu früh, verdammt!) anrückendem Eisenturm risikieren?

    Absichtlich wurden die zitternden Gnolle so verteilt, dass sie den Rückzug der Achazatler gen Westen erst bemerken würden, wenn es zu spät war. Als nun wirklich jeder Gnoll im Lager Bescheid wusste, dass der Eisenturm wieder zurück war, zerbarst eine große Explosion die Stille. Fräulein Thel hatte inzwischen ihre (bis auf den Lärm harmlosen) Gebräue gezündet. Zeitgleich fielen die (eigentlich ziemlich wenigen) Eisentürmler, also Fräulein Arden und Herr Tascar, von Süden in das Dorf ein, gesegnet vom Mut ihrer Götter.

    Die Gnolle hätten wohl mit diesen Angreifern kurzen Prozess machen können, wären die ganzen Geschehnisse dieser Momente nicht so verwirrend gewesen, denn ebenfalls zeitgleich preschten von Norden, von der Irreninsel Trudi Steinbrecher und, etwas unglücklich auf seinem Reittier wirkend, Eleazar auf den laut muhenden Neufeld'schen Kühen in die eher spärlichen Verteidigerreihen im Norden, wobei ihnen die gefertigten Lanzen gerade in diesem Ansturm einen erheblichen Vorteil verschafften ... und schnell aus einigen Gnollen Schachschlikspieße machten. Dass die Miliz, im Windschatten der berittenen Kuh-Kavalerie, ebenfalls vorrückte, versteht sich von selbst.

    Zufall oder glückliche Fügung? Jedenfalls war dies just der Zeitpunkt, an dem auch zwei Elfen namens Tavanahal und Ama Feya sich zu einer entspannten Gnolljagd hinreißen ließen ... und nur mit geringer Verzögerung traf auch ein ziemlich kleiner Trupp der Fürstenborn-Garde ein, der von Fräulein Bora alarmiert worden war. Er wollte eigentlich nur die Lage sondieren, aber dass man sich dabei einiger in sie hinein flüchtender Gnolle annehmen musste, vergrößerte die Panik der Gnolle noch mehr. Auch, dass diese ihre "Verbündeten" aus Achazat nicht fanden, als es gerade darauf ankam, stärkte nicht wirklich ihre Kampfeslust.

    Und so war es wohl tatsächlich ein Sieg, der weniger der Mannstärke, als vielmehr dem feigen Gnoll-Charakter zu verdanken ist, der sich dann einstellte. Als sich die Befreier aus Nord und Süd im Dorfkern vereinigten, war kein Halten mehr unter den panischen Hundswesen. Und selbst dieses merkwürdige geflügelte Wesen, das da unbekannterweise Khirun war, wurde gefangen und alsbald von Eleazar und Tavanahal in das Bestiarium von Hammerhütte überführt.


    Nachtrag

    Die Schäden am Dorf hielten sich in Grenzen, ein paar planlose Plünderungen, insbesondere bei den Vorräten, ein erheblich beschädigtes Milizgebäude, keine Toten. Allerdings galt das nicht für das verwüstete Zigeunerlager, bei dem es nur wenige Überlebende gab.

    Wirklich unerquicklich sieht die Bilanz für die Gnolle aus: Ihre Zuflucht wurde zerstört, ihre Armee aufgerieben. Es wird lange Zeit dauern, bis sie wieder zu einer Gefahr werden können.

    Die Angreifer hatten eines ihrer beiden Ziele erreicht: Sie haten ihr Ritual durchgeführt. Das andere verfehlten sie, Hammerhütte hatte sich nicht halten lassen. Nun gut, einer der Angreifer hatte weniger Glück, denn der fliegende Gargoyle durfte die nächsten Nächte im Bestiarium von Fürstenborn verleben.

    Die Verteidiger konnten ihren Triumph auskosten, den sie ihrem schlauen Plan zu verdanken hatten. Und selbst Fräulein Arden konnte beruhigt einschlafen, als Urk ihr dann doch noch auch ein Geschenk machte. Wenn an einem kein Mangel herrschte, dann an Gnollköpfen.
    Das Weltentor
    Ein Rollenspiel-Server auf Basis von Neverwinter Nights II

    Parat Flink - Schwarze Münze, Fürstenborn
    Tibor "Tibby" Steinfeld - Lichtrichter, Weilersbach
    Urk Frostfaust - Kommissar, Fürstenborn

    Parat

    (kleinere Fehler korrigiert, Kristos war als dünner Hugo unterwegs und Frederic schreibt sich mit c)
    Das Weltentor
    Ein Rollenspiel-Server auf Basis von Neverwinter Nights II

    Parat Flink - Schwarze Münze, Fürstenborn
    Tibor "Tibby" Steinfeld - Lichtrichter, Weilersbach
    Urk Frostfaust - Kommissar, Fürstenborn