Was nun?

Started by Khelemor, 13. Dezember 2006, 04:03:59

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Khelemor

Mit knurrenden Magen und düsteren Gedanken wanderte Chelmar einmal mehr durch die Gassen.

Ja, so in etwa habe ich mir das auch vorgestellt. Gehe durch das Portal, komme nicht zurück und ecke am besten direkt einmal mit ein paar der hier Ansässigen an

Seine Miene wurde finster bei dem Gedanken an den Tag seiner Ankunft. Langsam führte er seine Hand zu der einstmals prallen Goldkatze an seiner Seite.

Tja, irgendwie mag ich nicht daran denken was nun als nächstes kommen mag. Noch ein paar Tage und ich werde wohl schaun müssen wie bequem die Stühle des Humpen bei Nacht sind.

Sein Blick wanderte suchend durch die Gassen, blieb hier und da an einem Gebäude hängen. Kurz hellte sich Chelmar Miene auf, nur um dann wieder in den düsteren Ton seiner Gedanken zurückzufallen. Nocheinmal lies er seine Hand über den Beutel streifen und schlug den Pfad zurück zu diesem verdammten Turm ein.

Hierbleiben oder zurück...besser ich denke jetzt darüber nach anstatt einmal mehr spontan zu handeln
Dieser Gedanke lies ihn sogar ein wenig Lächeln und er dachte an die wenigen Tage bevor er das Protal durchschritten hatte.

Tarik war sein Name. Eins elten dämlicher Klotz aber gesegnet mit der Schlagkraft eines Ogers. Fast wäre er mit ihm aneinandergeraten als er versuchte ihm das doch recht simple Prinzip des "Danke sagens" nahe zu bringen.

Etwas heiterer wurde sein schlurfender Gang schneller und wandelte sich Schritt für Schritt in den aufrechten Gang eines Mannes der weis wohin ihn sein Weg führen würde.

"Ja Tarik, wenn Dir jemand etwas gibt ohne das Du ihn mit deiner Keule bedroht hast, dann sag einfach Danke. Glaub mir, selbst ein Kerl wie Du, gebaut wie ein veritables Mobiliar und gesegnet mit dem Anstand eines Orks wird das Noch hinbekommen."

"HAST DU WURM MICH EINEN ORK GENANNT?????"

"Nein, ähmm, was ich sagen ...."
"JA, SO WIE IMMER. TARIK RETTE MICH, TARIK MEINE TASCHE..... WEIST DU WAS ICH DIR GLEICH DANKEN WERDE?*ziemlich düster war in diesem Moment sein Blick und fast hätte ich gewettet es ist aus mit mir*....weißt Du Chelmar, ich denke man kann mit Dir auskommen, wenn Du einfach nur den Mund hälst"


Eigentlich hätte er sich diese Lektion, beigebracht von einem bierschwangeren Hühnen, mit den Nacken eines Ochsen und den Muskeln eines Gladiators merken sollen....

Nein, hatte er natürlich nicht...stattdessen war es einmal mehr ihm vergönnt gewesen eine eigentlich nicht unansehnliche Dame durch sein Mundwerk zu erbosen.Eben jene Sarleen.

Wenigstens kannte er in Zwischenzeit schon das ein oder andere Gesicht und selbst eben jene Dame die er verprellt hatte schien keinen all zu tief sitzenden Groll gegen ihn zu hegen.

Zum einen war da dieser..hmmm...recht seltsame Händler. Männer seines Formats hätte Chelmar eher auf den Suchbriefen der Stadtwache vermutet anstatt in den trockenen Gewerbe eines Handelstreibenden. Parat war sein Name und Chelmar empfand sein stets munteres Wesen als etwas wohltuendes.
Sicher würde diese Freude auf gegenseitigkeit berihen wenn er seine Wette gewonnen hätte


Aber die Welt ist ja voller Wunder und jedes Wunder ist nur ein weiteres Rätsel dessen Lösung nur darauf wartet gefunden zu werden.

Ja, dieser Parat hatte wohl das was man gemein hin als Schneid bezeichnen würde. Und immerhin war er es der ihm die ersten paar freundlichen Ratschläge mit auf den Weg gegeben hat.

Dann war da noch diese geheimnissvolle aber hübsch anzusehende Dame...leider hatte er sich ihren Namen nicht gut genug eingeprägt. Ganz sicher würde ihm dies nicht nocheinmal passieren. Sie war es die ihm diesen bezaubernden kleinen Ort vor den Toren der Stadt gezeigt hatte.

Diese arme Seele, geplagt von Dämonen ihrer Vergangenheit und nicht in der Lage sie gänzlich zu sehen. Grausam muss es sein nicht um ein Leben zu wissen das man doch als das eigene sehen will. Immerhin, sie hat Freunde und wenn ihre Gaben wirklich derart mächtig sind wird das Leben an diesem ort für sie vielleicht viel freude bereit halten.

Endlich kam er am "Humpen" an und winkte Lola herbei. Freundlich zwinkerte er ihr zu und orderte seinen Wein. Nichts war angenehmer als dem treiben zuzusehen und einfach für den Moment die Welt ohne ihn seinen Gang nehmen zu lassen.

Tja, dann wäre da noch Frau Eisenfaust. Ich denke wohl ohne Sie wäre diese elende Diskussion um Götter, Tod und Teufel vollends aus dem Ruder gelaufen. Seltsam aber fast will es mir scheinen als würde Sie Authorität und Sanftmut im selben Moment ausstrahlen.....

Mittlerweile kramte er gerne das frische Büchlein und den Kohlestift aus der Tasche und begann von neuem ein paar Zeilen neu aufzuschreiben.
Bei dem Gedanken jemand würde seine Zeilen gerne lesen, oder gar mit Silber...oder besser Gold entlohnen musste er leise lachen.

Wohl kaum, geschweige das ich fähig wäre mir jemanden zu suchen der diese für mich vortragen würde. Ob ich es wagen soll? Nein, zum Dichter bin ich ebensowenig geeigent wie zum Krieger, soviel mag mir auch ohne die Weiheit der Götter selbst sicher sein. Ich schätze Sie wollte nur die Höflichkeit waren und dennoch weis ich selbst das zu schätzen..

Lola brachte den krug an den Tisch und dankbar nickte Chelmar ihr zu.

"Fürwahr Lola, ich wüsste nicht was ich ohne euch täte"

"Nun, ich schätze ihr würded ebenso wie jeder andere direkt an der Theke ordern" erwiederte sie mit einem koketten Zwinkern.

Golddorn....wenigstens er weis ein wenig von dem was das Leben ansich ausmacht. Wäre es nicht einfach meine Gabe zu nutzen um ein paar Bauern zu erleichtern? Nein, ich habe noch nie und ich werde auch jetzt nicht... Aber hat er nicht recht, sollte ich nciht meine Gaben als etwas natürliches ansehen und sie frei nutzen?

Finster wurde seine Miene und er schämte sich das er sich bei einem solchen Gedanken selbst ertappt hatte.

Dann war da noch diese bezaubernde Elfendame...Erevyn? Sicher, er kannte sie nicht und dachte wohl auch das es nicht mehr als Höflichkeit war das sie sich ihm vorgestellt hatte. Dennoch führte er sich kurz ihr süßes Lächeln vor Augen um sich von den aufkommenden düsteren Gedanken abzulenken.
Elfenblut scheint stets dazu zu führen das einem die Leute ein Lächeln schenken...wie einfach muss die Welt doch für sie zu meistern sein.

Plötzlich flammte ein Gedanke in ihm auf

Seltsam das ich mich mit den Menschen an diesem Ort so sehr befasste...eigentlich war ich es doch eher gewohnt zu kommen, ein paar Münzen zu machen und wieder zu gehen. Nun, in diesem Fall war das gehen ansich ja nicht so ganz ohne weiteres möglich...und irgendwie behagt mir diese Stadt im inneren....


So nahm er einen tiefen Zug aus seinem Krug und versank weiter in dei Welt seiner Gedanken. Ein umherziehender Hund trottete an den beiden Händlern vorbei und Chelmar folgte seinem Weg eine kurze Weile.....