[HH] Eine langersehnte Nachricht an Dragim

Started by Chimaere, 27. Februar 2007, 10:26:58

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Chimaere

Noch konnte man sich in Hammerhütte nicht frei bewegen. Manche Leute noch weniger als andere. Doch war es wohl nur noch eine Sache der Zeit, bis sich das ändern würde. Theoretisch hätte sie solange warten können, doch wollte sie die Sache endlich hinter sich bringen. Also mußte es wohl sein, daß sie sich in dunkelbraun-grauer Kleidung und ebenso gefärbter Maske nach Einbruch der Dämmerung in das Dorf hineinstahl. Wenigstens lag das angestrebte Ziel abseits und damit nur periphär auf der Route der Eisernen Paladine, weswegen die Sache nur geringfügig riskant sein sollte. Zumindest war Aynora nicht beunruhigt, als sie lauschenderweise hinter einer Hausecke abwartete, bis die Schritte der Patroullie sich wieder entfernten. Dann erst, als sie sicher war, daß genug Abstand da war, bewegte sie sich mit leisen Schritten weiter voran. Ziel war der Neufelder Hof. Ein wenig verwundert hatte das die Schurkin schon, als sie nach Erkundigungen, wo Dragim aufzufinden sei, genannt bekam, daß er sich dort scheinbar öfter aufzuhalten schien als in seinem Lager im Wald, doch verschwendete sie keinen weiteren Gedanken daran, was er nun auf einem Bauernhof wollte: in ihren Augen war bei dem Zwergen eine Schraube locker, so war das vielleicht schlicht exzentrisches Gehabe.

Am Eingang des Hauses hielt sie inne und holte einen Gegenstand aus eine ihrer Tasche, mit dem sie sich an der Tür zu schaffen machte. Es dauerte kaum Bruchteile von Sekunden, da war sie schon wieder dabei ebenso lautlos wieder zu verschwinden, wie sie gekommen war.

Erst am nächsten Morgen konnten die Hausbesitzer einen Brief auf ihrer Schwelle finden, der unter der Tür durchgeschoben wurde, auf welchem mit sorgfältigen, eckigen Lettern der Name des Empfängers prangte:
<<Bitte Herrn Dragim aushändigen>>

Gleich ob Neufeld Dragim den Brief weitergab oder selbst las - nach Brechen des schmucklosen Siegels war folgende Botschaft mit schwarzer Tinte auf einfachem Pergament verfaßt:



<<Sehr geehrter Herr Dragim,

wir wollten Ihnen mitteilen, daß Eure bestellte Rüstung für Euch bereit steht. Die Lieferung erfolgt an Eure alte Lagerstätte. Bitte seid vorort, um die Ware entgegenzunehmen und den Preis zu entrichten.

Mit freundlichen Grüßen>>


Die Unterschrift war im Gegensatz zu dem Rest der Botschaft, die in denselben eckigen Lettern verfaßt war, wie der Name des Empfängers, schwungvoll hingekrakelt worden und nicht wirklich lesbar. Eine typische Unterschrift, die sich bildet, wenn Leute zuviele Unterschriften zu leisten hatten: mehr als ein paar Spitzen und Schleifen und dem obligatorischen Punkt darüber war nicht zu erkennen.

Aynora hatte zwar keine Ahnung, ob Dragim nur bei Neufeld arbeitete, übernachtete, oder etwas anderes dort trieb, doch allein die Tatsache, daß er sich wohl häufiger dort aufhielt als eben in seinem ehemaligen Lager im Wald, ließ sie hoffen, daß der Brief den richtigen Empfänger erreichen sollte...


((OOC: wenn Du nichts dagegen hast, würde ich die Übergabe der ET Rüstung gerne im Forum bespielen... sonst zieht sich das noch länger ;)))
Oh I come from a land, from a faraway place,
Where the caravan camels roam.
Where they cut off your ear,
If they don't like your face.
It's barbaric, but hey, it's home

Surtur

"Mugrmal...Das sind gul Nachrichten.

Gos lar!",
sprach er noch zu seiner Axt, als er sie auf die Schulter lud und aus der Binge stapfte.

Es war Zeit für die Rüstungen. Jetzt kamen sie, wo die Paladine weg waren. Naja, macht ja nichts. Zu irgendwas wird es schon zu gebrauchen sein. Und wenn nur dafür, ein paar Leuten in den Arsch zu treten.

Murgmal, das gefiel dem Zwerg.

Und so ging er zum alten Lager und wartete auf die Lieferung.

Chimaere

Lange ließ man ihn nicht warten: in ihrer speziell angefertigten Schurkenrüstung und zum größten Teil durch Seidenschal und Kapuze vermummt, trat Aynora zwischen den Büschen hervor (in denen sich womöglich noch ihre Mitstreiter verbargen und entweder nur eingreifen wollten, so es notwendig wäre, oder sich selbst in den nächsten Momenten zeigen würden) und bewegte sich die letzten Schritte auf das Lager zu. Dort angekommen erhielt Dragim eine erhobene Hand und ein Kopfnicken als Gruß, doch war das Ziel der Schurkin ein anderes: sie ging auf einen der zurückgelassenen und vor sich hinmodernden Schlafsäcke zu und schlug das Sackleinen zurück: hübsch drapiert lag eine komplette Originalrüstung (insofern auch sicher mit Gebrauchsspuren hier und da) der Paladine des Eisernen Turmes dort. Einige Momente ließ sie ihre doch etwas theatralische Präsentation (sie konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen) wirken, indem sie sich still verhielt, und gab damit Dragim zugleich Gelegenheit seine Ware zu begutachten. Aufmerksam beobachtete sie seine Reaktionen, um sich eine grobe Taktik für die eventuell folgenden Verhandlungen bereitszulegen. Sicher war sie keine Händlerin, doch ein Jeder mit etwas Menschenkenntnis konnte aus dem Gefühl heraus auf einen Handelspartner reagieren... hoffentlich gehörte sie dazu, dachte Aynora sich noch, ehe sie schließlich das Wort ergriff.

"Ich hoffe doch, daß die Ware zu Eurer Zufriedenheit ist?"
Oh I come from a land, from a faraway place,
Where the caravan camels roam.
Where they cut off your ear,
If they don't like your face.
It's barbaric, but hey, it's home

Surtur

Dragim betrachtete die gelieferte Ware... Und überlegte eien weile... nickte dann:

"Murgmal. Passt"

Dann blickte er vor sich hin. Grimmiger Blick ins Leere. So wie er es oft zu handhaben versteht. Einfach grimmig blicken. Vor allem, wenn man nicht weiß, wie es weitergeht. Grimmig blicken hilft immer. Vor allem jetzt, dachte sich Dragim. Dann überlegte er, warum er eigentlich hier war. Gabs Bier? Achnein, da war ja was anderes. Was eigentlich? Egal. Grimmig blicken. Der Rest würde sich schon von alleine geben. Hatte ja bisher auch immer funktioniert. Oder Marga? Und jene nickte ihm gedanklich zu. Es war doch schön, eine so kluge Frau an seiner Seite zu haben und dabei noch in der Lage zu sein, grimmig zu blicken.

Das Leben war manchmal einfach zu gut zu ihm.

Chimaere

Innerlich seufzte Aynora resigniert. Eigentlich hätte sie sich das denken können: viel zu viele Barthaare, um da was rauszulesen. Dann mußte es halt so gehen und da der Zwerg nicht mit den Verhandlungen begann, setzt sie dazu an. Puh... was hatte denn Parat ausgemacht? Nunja.. womöglich fand sie das noch raus.

"Wie ihr Euch denken könnt, war es kein leichtes Unterfangen diese Rüstung zu besorgen. Vielerlei Umstände mußten gemacht werden, viele Quellen abgeklopft.. und Gold mußte auch einiges fließen, damit dieses... Sammlerstück heute hier liegen kann. Ihr wärt damit bislang der einzige Nicht-Paladin in ganz Seldaria, der diese Rüstung sein eigen nennen darf. Zumindest fast. Ein Detail fehlt noch dahin: was wäre Euch denn dieses Stück wert? Wieviel würdet ihr dafür geben?"
Oh I come from a land, from a faraway place,
Where the caravan camels roam.
Where they cut off your ear,
If they don't like your face.
It's barbaric, but hey, it's home

Surtur

Rüstung? Achja, stimmt. Darum ging es ja. Das war doch irgendwanneinmal vor langer Zeit gewesen? Also, eigentlich vor kurzem, wenn man darüber nachdenkt, wie lange Dragim schon auf der Welt war. Murg, war sehr lange Zeit. War viel länger als es heute morgen gedauert hatte, die zehn Biere zu trinken. Die schmeckten aber auch richtig gut. Das beste Bier seit langem. Weihwahr wusste, was er so tat.

Dann glitt sein Blick wieder zu Aynora. Kurz blickte er sie verwudnert an, ehe er sich an die erste Regel erinnerte, die ihm Marga beigebracht hatte: Wenn du keien Ahnung hast, um was es geht, schau einfach weiter grimmig. Und wenn das nichts hilft, dann Antworte mit einem Brummen.

Und so tat er es: Weiter grimmig blickend brummte er sie an.

Chimaere

Hmm... war das eine nur eine Verhandlungstaktik oder weilte der Zwerg mit Gedanken ganz woanders? Aynora konnte nur schwer der Versuchung widerstehen mit ihrer Hand direkt vor seinen Augen zu winken, um seine Aufmerksamkeit zu erringen. Doch schon fiel ihr eine bessere Möglichkeit ein, wie sie die volle Aufmerksamkeit des Zwergen ergattern konnte: indem sie einen unverschämt hoch gegriffenen Preis nannte.

".. wie ich schon sagte: diese Rüstung mußte unter hohem Risiko und mit enormen Aufwand - sowohl einsatzlicher als auch finanzieller Art - geborgen werden. Somit denke ich, wenn ich alle Faktoren berücksichtige, daß ein Preis von 3000 Gold absolut angemessen wäre..."

Die Schurkin wappnete sich schonmal vorsichtshalber für ein Donnerwetter.
Oh I come from a land, from a faraway place,
Where the caravan camels roam.
Where they cut off your ear,
If they don't like your face.
It's barbaric, but hey, it's home

Surtur

Nun hatte sie seine Aufmerksamkeit. Die Augen wurden groß und er blickte sie verblüfft an. Dann der Blick kurz zu der Rüstung, dann wieder zu ihr. Wieder zu der Rüstung, wieder zu ihr.

Vor lauter Überraschung vergaß er sogar grimmig zu blicken und zu brummen. Doch hier zeigte sich, was ein wahrer Zwerg ist: Wenns um Gold geht, kennt sich so einer Natürlich aus. Vor allem beim Verhandeln.

"Ich geb dir 50 Münzen, aber nur, weil du ein Hurm bist."

Ja, jetzt hatte er es ihr gegeben. Und da nickte er selbstsicher. Und blickte wieder grimmig. Und brummte sogar noch. Kluger Dragim.

Chimaere

Aynora konnte ein kurzes Verziehen ihres Gesichts sich nicht verkneifen. Das war... umgekehrter Wucher. Eigentlich schon fast eine Frechheit. Aber nunja... erstes übertriebenes Angebot, erstes untertriebenes Gegenangebot.

"50 Gold? Selbst wenn ich die Rüstung mitnehmen würde, einschmelzen würde und das Eisen verkaufen würde, würde ich noch wesentlich mehr an Gold erhalten. Schon die Materialkosten einer gewöhnlichen, vergleichbaren Rüstung sind höher... in jeder Schmiede zahlt ihr mehr für so ein Stück. Und dazu kommt ja noch die Bezahlung unserer Leistung.... und... erwähnte ich die Sache bereits, daß ihr sicher sein könnt Euch den einzige Nicht-Paladin-Besitzer einer solchen Rüstung nennen zu können? 50 Gold... das ist nicht mehr als ein Trinkgeld... ein Betrag, der überhaupt nicht "juckt"... die schenk ich Euch mal eben so ohne groß nachzudenken, so wenig ist das im Vergleich zum Wert der Rüstung: 2950."
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Where the caravan camels roam.
Where they cut off your ear,
If they don't like your face.
It's barbaric, but hey, it's home

Surtur

"Hmm... verflucht Wyrgum, ews vel dormak, gordul..." und eingie andere zwergische Flüche folgten, ehe er einsah,d ass es keinen Sinn hatte.

"100?"

Chimaere

Aynora rollte mit den Augen... auf diese Art und Weise konnte das ja ewig dauern. Nein, so ging es nicht weiter. Also... anderer Versuch.

"Ihr gefallt mir: ihr habt genau den Humor, den ich schätze. Doch sollten wir vielleicht die kleinen Scherzereien lassen und uns vernünftigeren Preisen annähern, die wem wahren Wert des Stückes doch näher kommen als unsere wahnwitzig hohen bzw. niederen Angebote. Nun... hier also mein "echtes" Angebot: was haltet ihr von 1500 Gold?... und bitte... ich wäre für ein respektvolles Gegenangebot dankbar."

Hörbar schmunzelnd formulierte sie ihre Worte. Hoffentlich reagierte Dragim auch wie sie es sich erhoffte.
Oh I come from a land, from a faraway place,
Where the caravan camels roam.
Where they cut off your ear,
If they don't like your face.
It's barbaric, but hey, it's home

Surtur

Das war ja fast die Hälfte vom ersten Angebot. Das war billig. Worum ging es eigentlich? Egal, wenn jemand so viel Preisnachlass gibt, dann ist das ein tolles Angebot, ja, ein Schnäppchen! Da muss man zugreiffen! Bevor es noch wer anderes nimmt.

Worum gings eigentlich? Egal.

So nickte Dragim und begann die Münzen aus seinem Beutel zu zählen. eine nach der anderen. Die ganzen 1500. Ab und an verzählte er sich, aber dannb egann er eben wieder von vorne. Ganz genau musste das gehen. Jaja, so etwas war wichtig, da, wo er herkam.

Chimaere

Aynora war fast ein wenig verblüfft, als Dragim dann wiederrum dieses Angebot so spontan annahm ohne weiter zu verhandeln. Bis eben wirkte der Zwerg noch wie ein zäher Bursche, der um jedes Goldstück feilschte.. und auf einmal ging er so bereitwillig auf ihre Forderung ein... Nunja... auch recht. Eigentlich sogar mehr als recht. Aber nun hieß es aufpassen nicht zu fidel zu wirken, während das Gold mehrere Male abgezählt wurde. Dabei störte sie den Zwergen nur, wenn er mal zuwenig abgezählt hatte und genoß ansonsten in aller Ruhe dem beruhigenden Klang von Zahlen, die immer höher wurden.

Als sie dann letztenendes das Gold in Händen hielt, empfahl sie sich mit einer leichten Verbeugung.


"Viel Spaß mit Eurer neuen Rüstung. Es war mir ein Vergnügen mit Euch Geschäfte gemacht zu haben."

Und schon war sie wieder auf dem Weg ins Gebüsch und Unterholz - solange Dragim nicht noch etwas zu sagen oder vor hatte.
Oh I come from a land, from a faraway place,
Where the caravan camels roam.
Where they cut off your ear,
If they don't like your face.
It's barbaric, but hey, it's home

Surtur

So brumtme er und blickte ihr nach. Nach einer Weile blickte er zur Seite. Oha, da war ja eine Rüstung der Paladine. Na, was für ein Glückstag. Jetzt noch ein paar Bier getrunken, dann war der Tag perfekt.