Der Weg des Kuldjargh - Die Geschichte von Dragim dem Zwerg

Started by Surtur, 18. Dezember 2005, 16:11:04

« vorheriges - nächstes »

Surtur

Die Anmeldung des Chars




Der Anbeginn


Bumm... Bumm... Bumm...

Trommeln... ein beissender Rhytmus...

Wilde Tänzer, schwarze und rote Farben im Gesicht....

Fletschende Zähne.

Schweißgebadete Hände, voller Muskeln und Sehnen greiffen nach den Äxten...

Bumm.. Bumm... Bumm...

Wieder die Trommeln...

Extase...

Dann der rote Schleier...

Das Gefühl von unglaublichem Zorn, unglaublicher Wut.

Zerstörung, Vernichtung!

"MORD UND TOD DEM FEIND!"

"FÜR MORADIN!" ,ein Chor aus tausend Stimmen.


Fleisch, blutig rot an der Klinge, Kadaver der Feinde am Boden. Der dunkelrote Schleier lüftet sich. Langsam dringt das Pochen in sein Hirn durch. Der Rausch verebbt, nun beginnt die Welt des Schmerzes. Zerbrochene Glieder. Er versucht sich den Arm wieder einzurenken. Laut schreit er auf. Was für ein Schmerz. Bei Haela! Schütze mich. Einer der Feinde zuckt noch. Ein Schlag, der Kopf rollt über den blutbesudelten Boden.

Es war ein glorreicher Kampf. Er blickt sich um, sucht das Anlitz von Bergram.

"Für Moradin!", ruft er jenem zu.

Bergram, sein Blick ist traurig, er blickt hinab auf seinen toten Sohn. Langsam antwortet er.

"Für die Dwar!"

Surtur

Das Erwachen

Dragim öffnete seine Augen. Seine Nase.. Irgendwas kitzelte... Ach, der Bart. Joar, der Bart. Was für ein schöner Bart aber auch. Mit Sicherheit der tollste und schönste Bart, den er je hatte. Aber nichts gegen den Bart von seinem Vater und dem seiner Mutter. So ein schöner Bart aber auch.... Mami... Wo ist sie denn nur wieder hin?

Er blickte sich um. Na, wo hatte er Mami hignetan? Langsam spürte er Verzweiflung. Mami?

Wild raste sein Blick umher. Nirgends war sie zu sehen. Unterbewusst ging seien Hand richtung hitnern. Irgendetwas kratzte ihn dort. Kaltes Metall. Der Zwerg sprang auf.

"MAMA!"

Eilig griff er nach seienr Axt. Er drückte sie fest an sich, küste die Polierte Klinge. Endlich, er hatte schon gedacht, sie wäre weg. Endlich wieder bei ihm.

Er lächelte....

"Mami"

Surtur

Das Portal

Was... was war das? Dragim traute seinen Augen nicht.

"Was ist das?"

Dragim blickte fragend zu seiner Axt. Kurz darauf hörte er die Altbekannte Stimme in seinem Kopf.

"Ein blaues Licht"

"Was tut das?"

"Es leuchtet blau"

Dragims Augen funkelten. Dann spürte er, wie es an ihm zerrte. Das Licht begann ihn reinzusaugen. Er blickte zu seiner Axt. Beiden war es sofort klar.

Das war ganz sicher das Werk eines Magiers.
Ganz klar. Oder einem Teufel. Oder Dämon. Margmonder vielleicht?

Dragim griff seine Axt. Laut begann er zu gröhlen. Wild begann er zu stampfen. Ohja, er würde dieser Teufelei ein Ende bereiten. Und wenn er damit mit dem Tod bezahlen würde.

Harr... der Tod...

"Du bekommst mich nicht lebend! MUHAHAHAHA!"

Surtur

Die Ankunft

Sekunden später kam er an. Ausgezerrt, Kraftlos. Wild um sich brüllend. Errannte los. Nach vorne. Im letzten Moment entdeckte er, dass er auf einem Turm war. Verduzt blickte er sich um.

Verfluchte scheisse.

Damit hatte er nicht gerechnet. Wie sollte er da runterkommen. Nicht lange gezögert: Runterpsucken um zu sehen, wie hoch es war. Einmal hochgezogen, den grünen Schleimg esammelt und runter damit.

Es dauerte einige Versuche, bis er endlich einen der Untenumhergehenden traf. Dafür erfreute ihnd as nun umsomehr. Als der Mann hochsah, versteckte sich der Zwerg, diebisch lachend, hinter einer Zinne.

Dann beschloss er, mal nachzusehen, wo er war. Er stieg die Treppe hinab. Da glotzte ihn schon so ein Milchbubi blöd von der Seite an.

"Probleme? Wer bist du überhaupt? Was glotzt du so, Hurm? Muss ich dir erst das Gesicht brechen? Bist du dieser verfluchte Magier, dem ich noch jeden Knochen einzeln brechne werde, hä? Verflucht, ich schneide dir die Leber raus und fresse sie roh!"

Der arme Zauberlehrling. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Stumm und steif stand er da.

"Was?", Dragim blickte zu seiner Axt.

"Gut, wenn du das sagst... also", wieder zu dem Manne, " wo gibts hier Bier? Meine Axt ist durstig!"

"Unten", noch bevor der arme Mann das Wort zu Ende ausgesprochen hatte, war der Zwerg verschwunden.

Auf dem Weg zur Taverne. Dieses ganze Desaster. Das musste begossen werden.

Murgmal. Auf die Dwar.

Surtur

Die Erinnerung erwacht

Ein paar Tage war er nun schon in Fürstenborn. Er hatte es sogar geschafft, hier in der Fremde ein paar Gleichgesinnte zu treffen. Nun hatte er wieder einen Trupp um sich. Es waren erst ein paar wenige, doch was brauchte man mehr?

Dragim ging zum Hafen. Hier fühlte er sich wohler. Hier zwischen all dem Dreck und Gesindel. Hier war seine Welt, nicht wie im Nobelviertel. Hier bei den Huren, bei all den gescheiterten Leben, zwischen den Pennern und dem billigen Schnaps, hier war er daheim.

Dreck, das war er, so wie die Hure, die gerade einen Freier aus dem Laden warf, weil er nicht zahlen konnte. Dreck, wie der kleine Junge, der geade einem anderen das Gold aus der Tasche zog, um zu überleben.

Er blickte zu der Flasche Schnaps in seiner Hand. Lange würde es nicht mehr dauern, die Flasche war halb leer.

Bald würde er niedersinken in seinen traumlosen Schlaf. Lange Zeit schon hatte er nicht mehr geträumt, hatte die Träume aus seinem Inneren verbannt. Er wollte sie nicht haben, diese Boten des Truges, diese Botschaften der Götter.

Pahh... Götter. Wo waren sie, wenn man sie brauchte? Gestern, als er kein Blatt Papier für seinen Arsch finden konnte, wo waren da die Götter? Nicht einer hatte ihm ein Blatt angeboten.
Bei diesem Gedanken musste Dragim lachen.  Er stellte sich vor, wie Moradin vor ihm stand, mit dem Papier in der Hand, damit er sich den Arsch wischen konnte.

Moradin. Der Seelenschmied. Gedankenverloren blickte Dragim zum Meer. Dieses Gewässer. So fremd, wie die Leute hier. Er blickte nach oben. Nicht einmal die Sterne waren dieselben wie daheim. Nicht,d ass er es erkannt hätte, wären es dieselben gewesen. Aber wen interessierte das schon.

Die Flasche war nun fast leer.

Er fragte sich, wenn hier alles anders war als daheim, waren hier dieselben Mächte am Werke? Blickte Moradin von oben zu ihm herab? Hier an diesem Ort?

Natürlich taten sie das. NAtürlich war Moradin da. Was für eine Frage. Er war der Seelenschmied. Er war der Schöpfer der Zwerge, der Allvater. Er war überall, wo es sein Volk gab. Er würde ihn beobachten, ihn, Dragim, so wie er es seit jeher getan hat.

Ja... Moradin sah alles, wusste alles. Jeden einzelnen Fehelr von dragim. Ja, Moradin, er war dabei, damals, als....

Dragim machte noch einen Schluck.

Die Erinnerung, sie war so weit entfernt, noch immer schmerzte es. Unsagbar. Wie lange war es nun her? 40 Jahre?... 50 Jahre? ... Murg.. 50 Jahre war es her. 50 Jahre seit damals.

50 Jahre seit sich alles verändert hatte.

Er blickte zur Seite, zog seine Axt zu sich her. Er klammerte sich ganz fest an sie.

"Marga... verzeih mir, verzeih mir", dicke Tränen kullerten seine Wange herab.

"Verzeih mir... verzeih deinem Sohn"

Die Flasche war nun leer.
Und der Engel des Schlafes lies Dragim sachte in sein Reich sinken.

Surtur

Von der Vergangenheit vergfolgt

Ein Hurm. Nein, nicht einfach ein Hurm. Ein Runenmagier. Wie konnten sie es nur zulassen? Wie konnten sie denselben Fehler noch einmal machen?

Er hatte es erlebt, er hatte es gesehen. Vernichtung, Zerstörung, Skalverei. Er hatte gesehen, wie sich Zwerg gegen Zwerg wandte, wie Brüder ihre Waffen gegen ihre Brüder erhoben.

Welch Greuel hast du erlebt, Dragim?

Dragim rannte. Er rannte durch den Wald. Die Axt hatte er fest in der Hand. Er rannte weiter und weiter, so weit er konnte. Doch vor seinen Erinnerungen konnte er nicht davon rennen.

Welch Greuel hast du erlebt, Dragim?

Eine Axt, rotes Blut. Weiter konnte er nicht denken. Immer schneller lief er. Die Zweige rissen wunden in sein Gesicht. Er konnte nicht aufhören. Er musste weiter. Getrieben, in seinem Inneren. Ein Runenmagier. Wie konnten sie einem Menschen vertrauen? Wie im Namen der Monrdinsamman? Und warum glaubte ihm keiner.

Welch Greuel hast du gesehen Dragim?

Menschen, gekleidet in schwarz, ein goldenes Z auf der Brust. Menschen, gekleidet in den Farben der Feste, der dunklen Feste, welche hoch über dem Mondsee thront. Menschen, gekleidet, um Ordnung zu bringen. Ihre Ordnung. Tyrannei. Und Tod.

Welch Greuel hast du gesehen, Dragim?

Er konnte nicht mehr. Er hatte keine Luft mehr. Sein Herz, es zog sich zusammen. Er konnte laufen, so weit er wollte. Er würde nicht entkommen. Dragim blickte hinter sich. In der Ferne erblickte er die Turmspitzen Fürstenborns. Wenn er jetzt nicht umkehrte, würde sich alles wiederholen. Er wusste das. In Frieden waren sie gekommen. Frieden wollten sie bringen. Frieden brachten sie. Doch ihren Frieden. Totale Kontrolle. Sklaverei.

Welch Greuel hast du gesehen, Dragim aus dem Klan der Drachenschlächter?

Zu viele hatte er gesehen. er konnte nicht weiter. Er wollte nicht weiter. Er musste sich ihnen stellen.
Vor 50 Jahren hatte er geschworen, nie wieder eine Drukar zu betreten. Doch nun musste er diesen Schwur brechen. Er würde ihn brechen. Für das Wohl aller Dwar.

Ich habe Greuel gesehen, welche außerhalb der Vorstellung der Zwerge sind. Ich sah Dinge, die kein Sterblicher jemals sehen sollte. Ich sah nicht nur Tod, Leid und Schmerz, sondern den Tod der Mutter durch die Hand ihres gliebten Sohnes. Ich sah meine Mutter sterben. Durch mich, durch meine eigenen Hand. Moradin, steh mir bei!

Surtur

Gedanken

Dragim saß im Lager im Wald. Es war dunkel. Um ihn herum war es leise geworden. In der Ferne heutle ein wolf zum Mond. "Lecker. Wolfsfleisch", dachte Dragim.

Er nahm eine Keule von seinem Gürtel. Sie hing dort bereits seit 3 Monden. Wolf. Versetzt mit Schimeplizen. Er hatte diese Schimmelzucht seit langem kultiviert. Er hatte sie in einer Höhle gefunden. In den Donnergipfeln. Zwei Jahre war es nun her. Die Zeit verging.

Er biss in das Fleisch hinein. Es war fein durchzogen mit den Sporen. Die Fäden zogen sich quer durch das Fleisch. Der Schimmel machte das es weich, jedoch auch zäh. Das war gut für die Zähne.

Dragim musste grinsen. Er blickte dann zu den um sich am Boden liegenden. 2 Halborken, 2 Menschen. Irgendwo war noch Balina. 2 Zwerge. Eine witzige Konstellation.

Seine Gedanken schweiften ab. Er dachte an Amron, den Runenmagier. Er hatte ihm seine Aufgabe gestellt. 3 Dinge. Dragim stutzte. Würde er die Aufgabe lösen?

Menschen, sie waren so seltsam. Keiner war wie der andere. Sie führten ständig Kriege, der eine gegen den anderen. Man war sich uneins, um sich dann wieder zu verbünden. Kein Volk, nicht einmal die Elfen, waren so unberechenbar und chaotisch wie die Menschen.

Würde er die Aufgabe lösen? Dragim wusste es nicht.

Doch schon fand er einen neuen Gedanken. Die Firma. Wer auch immer dort dahintersteckte, er hatte Dragims Interesse geweckt. Und es war meist nicht gut, wenn man Dragims Interesse weckte.

Dragim stellte sich vor, was er tun würde, wenn er "die Firma" fangen würde. Wenn er die Verantwortlichen in seinen Händen hätte.

Er nahm wieder das Fleisch und zerrte daran. In seinen Gedanken war er gerade dabei, einem von ihnen das Fleisch vom Lebenden Leib zu ziehen.

Murgmal. Die Firma würde noch leiden. Dafür würde er sorgen.

Am Ende hatte diese Firma noch mit dem weißbärtigen Elfen zu tun. Alles hatte mit dem weißbärtigen Elf zu tun. Dragim strich sich über den Bart. Das konnte sein.

Und er wusste auch schon, wen er fragen würde.

Surtur

Eine Entscheidung

Er blickte auf seine Hand. So viel Blut war vergossen worden. So viel Blut hatten die Zwerge vergossen. Hatten ihre Stollen gegen das Fäulniss aus der Tiefe verteidigt. Hatten ihre Heimat gegen die Gefahren der Oberwelt verteidigt.

Doch hier waren neue Gefahren für die Zwerge. Gefahren, welche anders waren als alles andere. Gefahren von innerhalb der Mauern der Menschen. Die Menschen nannten die Zwerge feige, sie nannten sie stinkend. Was war das für eine Welt? Sie, die Zwerge, welche so vielen Gefahren getrotz, welche gegen so viele Gefahren gekämpft hatten, wie konnte man sie nur so behandeln?

Der Stier. Dragim hatte den Stier gesehen. Er hatte ihn gesprochen. Ein Mensch, der sich Stier nannte. Und irgendwie hatte er mit der Firma zu tun. Und es war ein nichts, ein niemand gewesen. Seine Gedanken vernebelt im Kraut der Halblinge. Und doch war er auf die Idee gekommen, das Volk der Zwerge zu verhöhenen? Zu verspotten?

Dragim blickte auf seine Hände. Das Blut jenes Mannes, es klebte daran. Mögen die Götter der Seele dieses Mannes gnädig sein. Dragim konnte es nicht. Er wollte es nicht. Dragim erinnerte sich an damals, an seine Heimat. Wievielen Gefahren hatte sein Volk getrotzt? wie konnte man dieses Volk nur so beleidigen?

Wie dieser andere Mensch. Ein Magier. Er nannte die Zwerge feige. Dieses stolze Volk, welches sich über all die Welten als das mutigste unter allen rühmte? Dieses Volk, sein Volk?

Und wieder war es geschehen. Die Menschen, sie hatten nicht verstanden. Sie hatten wieder nicht verstanden. Wie sie auch nie zuvor verstanden hatten.

Sie hatten ihn gepackt, hatten ihn bestraft, hatten ihn eingesperrt. Nun war er unter Aufsicht in der Stadt. Wie ein Dieb, eine Gefahr.

Er wollte die Seinen verteidigen, doch sie sahen in ihm einen Angreifer.


Lange blickte Dragim noch auf seine Hand. Schloss die Augen. Niemals hatte er es gewagt. Noch nie hatte er gewagt, sich seinen Dämonen zu stellen. Nie hatte er gewagt, das Ritual des Erwachens zu vollzielen.

Ja, er nannte sich einen Kuldjargh, doch er war es nicht. Ebensowenig wie die Raupe ein Schmetterling, ebensowenig war er ein Kuldjargh.
Doch die Zeiten hatten sich geändert. Zum ersten Mal seit langem hatte er ein Ziel. Es war nun nicht mehr das Gold, es war nun mehr.

Wenn diese Menschen schon nicht seine Worte verstanden, so würde er es ihnen einprügeln. Er würde werden, was nur die wenigsten schafften. Er würde nicht versagen, wie so oft in seinem Leben zuvor.

Niemand würde jemals wieder sein volk feige nennen, niemand würde jemals wieder auf die Idee kommen, sein Volk zu verspotten.

Bei Moradin, bei Haela, ohh, ihr Morndinsamman, stehet mir bei.

Surtur

Vorbereitungen

Es war ein uraltes Ritual. Schon damals, als Argim Hammerkopf die binge Karsadum gegründet hatte, war dieses Ritual schon uralt.

Drei Dinge von den drei größten Feinden der Zwerge: Das Ohr eines gobblins, den Hauer eines Ork und das Herz eines Riesen. Eine höhle, dunkel unter der Erde, ein Pilz, geboren aus dem Schatten.

Dies waren die Zutaten, doch das wichtigste war der Mut im Herzen des Dwar. Nur jener, welcher es schafft, seiner größten Furcht gegenüberzutreten und sie zu besiegen, ist es wert, ein Kuldjargh zu werden. Die, welche versagen, diese werden übermannt von ihrer Wut. Der rote Schleier wird dann auf ewig ihr Begleiter. Wahnsinn und Irrsinn beherrschen dann den Dwar.

Sich seienr größten furcht zu stellen. Niemals hatte Dragim es gewagt. Seine größte Furcht.

Dragim zitterte, doch es musste sein.

Das Ohr des Gobblins hatte er, auch den Hauer des Orks.

Fest umklammerte Dragim seine Axt, schrie laut auf, als er sich wie ein Berserker auf den Riesen stürzte.

Surtur

Marga

Er hatte nun, was er brauchte. Er hatte ein Ohr eines Gobblins, er hatte das Herz eines Riesen und den Hauer eines Orks.

Doch bevor er das Ritual beginnen konnte, brauchte er noch den Pilz. Tief unter der Erde, an den Orten, wo es kein Licht jemals geben wird. dort wächst er: Der Schattenpilz.

Dragim war bereits einmal unten gewesen. Er hatte die Skorpione gesehen, die Schatten entdeckt und gegen Ameisen gekämpft. Doch den Pilz, den fand er nicht.

Er war nicht ind er LAge gewesen, sich durch jene Mosnter zu kämpfen. Nicht so. Nicht in dem Zustand, in dem Marga war.

Seine geliebte Axt. Wieviele Siege verdankte er ihr. Er verdankte ihr sein Leben. Sie war seine Seele und seine Stütze.

Doch sie war nicht mehr so stark wie früher. So ungern er es auch tat. Gilon musste sie wieder zud er Waffe machen, die sie einst war.

So gab er sie seinem mer. Auf dass sie wieder so stark werden würde, wie sie schon immer war.

Surtur

Von Wahnsinn

"Marga... Marga... wo... Marga... Mutter... Marga.. wo?"

Zusamengekauert saß er da. In einer Hand ein Beil, in einer einen Hammer. Die Bilder in seinem Kopf, sie wechselten, sie wechselten so schnell, dass er ihnen kaum noch folgen konnte.

Das Portal, dann Gilon, dann Hammerhütte. Die Berge. Der Kampf gegen den Riesen. Das Portal, die ankunft. Seine Heimat. Seine Mutter, Marga. Die Schande. Dann der Wald.

"Marga... ... wo... dunkel... wo...!"

Er blickte sich um, doch er konnte nichts sehen. Nichts und niemanden. Außer den Bildern in seinem Kopf. Er sah, wie er den Orks den Schädel einschlug, wie er dem Riesen das Herz aus dem Bauch schnitt, dann wieder Gilon. Und dann den Zauberer. Den Elfen mit dem weißen Bart.

Dragim versuchte sich zu Erinnern, seine Gedanken zu ordnen. wo war er? Was war geschehen? Wie kam er hierher?

Dunkelheit, dann Licht, dann blau, dann grau, dann schwarz. Wieder gilon, dann Barracas. Dann Amron. Dann wieder der weißbärtige Elf.

Doch schließlich blieb ein Bild länger. Er erinnerte sich. Er sah den Wald. Er war im wald gewesen. doch da waren keine Bäume und keine Sträucher. Mos. Da waren elfen und Menschen gewesen. Hunderte, nein, tausende. Sie standen da. Hoch ragten ihre Hände in die Höhe, an welchen grüne Blätter hingen. Und sie lachten. sie lachten über ihn:

"Dragim, kleiner Dragim! Wo ist deine Ehre, stinkender, fauler Zwerg? Na, wo ist dein Mut? wo ist deine Ehre jetzt? Hast du sie verkauft? Hast du sie verschenkt? Hast du sie verletzt? Na, kleienr Dragim? wo ist deine Mutter? Deine Mutter, die du getötet hast?"

Das Lachen wurde immer aluter. Der ganze Wald alchte über ihn.

"ICH WEISS NICHT, WO SIE IST", brüllte er in den Wald hinein.

"Verkauft hast du deine Axt. Wie deine Ehre und dich, verkauft hast du dich an die Menschen, stinkender kleiner feiger Dragim, unnützes Eckel. Drachen willst du erschlagen habe? Nicht einen Wurm könntest du töten.Wehrlose Frauen erschlägst du, und Knaben, die sich nicht wehren. Betrunkene Bettler. Sind das deine Heldentaten. Haela wird stolz auf dich sein, kleiner Dragim. Mit einem Fusstritt wird sie dich in die 9 Höllen verbannen. Wo sind deine Götter, Dragim? Wo sind sie? Passen sie nicht auf dich auf, kleiner unbedeutender, unnützer Kuldjargh? Verlassen haben sie dich, wie dich deine Mutter verlassen hat. Und dein Vater. Verraten hast du sie. Alle hast du verraten, unnützer Dragim."

"NEIN! IHR LÜGT! STERBT ALLE!"

Er nahm seinen Hammer und sein Beil. Wie ein verrückter Hieb und hackte er auf die Stimmen ein. Doch sie hörten nicht auf. Sie lachten und lachten. Immer lauteer lachten sie ihn aus. Immer wütender wurde der Zwerg. Ob Baum, ob Busch, ob Dachs, nichts wurde verschont. Alle lachten sie ihn aus. Mit ihren weißen Bärten und ihren Spitzen Ohren.

Der weißbärtige Olv steckte dahinter. Er war hier, er war in den Bäumen, in den Gräsern. Wie er lachte, er lachte über den Zwerg, verspottete ihn, verhöhnte ihn. Dragim wollte ihn zerreissen, zerfetzen, in kleine Stücke hauen, doch es gelang ihm nicht. Verzweiflung übermannte Draim. Was, wenn er nicht gewinnen konnte. Was wenn der Olv zu mächtig war? Immer weiter schlug er um sich, doch die Stimmen verstummten nicht. die Kraft lies langsam nach. Noch einmal versuchte er sich aufzubäumen:

"ICH TÖTE DICH, VERDAMMTER OLV!", schrie er.

Wieder ein schallendes Lachen. Es kam aus allen Richtungen. Überall waren sie, sie beobachteten ihn, sie verfolgten ihn. Sie würden ihn nicht entkommen lassen. Immer enger schloss sich ihr Kreis um ihn. Immer weiter kamen sie zu ihm heran. Dragim blickte sich um. es waren zu viele, er konnte sie nicht besiegen. Er konnte ihnen nicht entkommen. Wohin sollte er blos?

Da sah er eine Höhle. Eine Höhle, das war die Rettung. Mit letzter Kraft, auf allen Vieren, kroch er in die Höhle hinein.

Dann ward es still.

Nur ein leises Schluchzen ertönte aus einer der dunklen Ecken:

"Marga... Marga... wo bist du hin?... Mama"

Durgarnkuld

Seelenheil


Gilon hatte es geschafft, Marga, sie war fertig, wie neu, nein besser als neu, sie war mit der Macht Moradins erfüllt und nun bereit Dragim gute Dienste zu leisten.

Doch wo war Dragim? Er war fort. Verschwunden aus der Stadt, urplötzlich. Gilon hörte sich um, bis ihm einige verwirrte oder auch ein wenig (sehr) verschreckte Halblinge mitteilten, ein Wüterich sei durch ihr Dorf gebraust, verwirrt, verängstigt und bedrohlich in diesem Zustand. Mer Dragim. Eine Verwüstung. Der Pfad den mer Dragim beschritt war das Chaos. Spuren seines Wütens, überall, der Wald war gezeichnet. Der Kuldjargh war im Begriff den Weg des dunklen zu gehen wenn er so weiter seinen Gefühlen hemmungslos freien Lauf ließ. Aus Angst und Zorn erwuchs großer Hass und dunkle Teile seiner Seele würden Dragim übermannen. Diese Axt, war es Einbildung oder wahrlich so, sie war sein Riegel, sein Halt, seine Wand an der sein Wahnsinn und seine Angst sich den Kopf einrannte.
Grimmige Entschlossenheit stand in Gilons Auge. Er würde Dragim wieder zu dem machen dem er war, einem Kuldjargh. Er schnallte die Runenaxt von seinem Rücken und folgte den Spuren. Der Boden war geschleift, geschunden, es war grausig anzusehen auch wenn man kein Grasfresser war. Dann hörten sie auf. Die Spur... eine Höhle.
Eine Höhle, ein Ort an dem ein jeder Zwerg Schutz und Frieden suchen würde. Gilon stapfte los. Da hörte er es, das Wimmern, mer Dragim. Zusammengekauert, wie ein Kind, wie ein verängstigtes Kind saß er da, der stolze Kuldjargh, der Schlachtenwüter der Haela, der Glücksmaid, im Schlamm und Dreck der Höhle kroch er.
Da ergriff Gilon glühender Zorn, so wollte er keinen seiner Vettern jemals sehen, am Boden, geschlagen und ohne den letzen Funken des Mutes und des Glaubens.
Laut hallten seine Schritte wieder, die Axt erhob er und rief Dragim an:

Mer Dragim! Steht auf! Steht auf! In Moradins Namen! Erhebt euch! Kein Dwar soll jemals so tief sinken, sich verkriechen und ängstlich ohne Ehre wimmernd sich verscharren, Mut und Kühnheit, Ehre und Stolz, Furchtlosigkeit! Tugenden der Dwar! Erhebt euch sofort, ich befehle es euch in Moradins Namen! Eure Kuld, von nun an soll es euch behüten mit Moradins Macht in sich, seht mich an! Ja, seht mich an! Ich habe sie, nehmt sie. Ich habe sie neu geschmiedet mit dem Feuer des Glaubens und keine Angst oder Furcht soll euch mehr befallen, keine Zweifel euren Verstand trüben! Erhebt euch Dragim, Sohn von Drugim, dem Nachfahren von Gorim, dem Drachentöter, aus dem Geschlecht der Drachenschlächter, von dessen geliebter Frau Marga, Tochter des Dalim, Vetter des Elgrim, Nachfahre des Argim, aus dem Geschlecht der Hammerköpfe in den Tiefen von Karsadum tief unter dem Drachengradgebirge nahe des Mondsees geboren, im Namen des Allvaters, Moradin dem Seelenschmied erlöse ich dich von deinem Wahn, empfange Marga, dein Kuld wie du es nennt!
In hellem Licht schien die Axt bis Gilon sie Dragim reichte und der Schein zu einem Matten Schimmer wurde. Grimmig betrachtete der Zwerg den Schlachtenwüter. Es dauerte eine Weile, doch dann... dann erstarke Dragim, seine Stimme wurde fester, seine Worte verständlicher, Zusammenhängender, und sein Blick klarer (zumindest klarer als vorher).
Der Fluch der Einsamkeit war genommen und Freude übermannte ihn. Ein neue Band war geschmiedet, zwischen dem Darsamkuldar de Moradin und dem Kuldjargh de Haela, es war kaum zu beschreiben doch in dem Moment als Gilon Dragim die Axt gab fühlten sie etwas neues, eine Verbundenheit und neue Stärke zusammen.
~ Abi in pace ~

Surtur

Das Warten

Er hatte Marga wieder. Es war ein  Gefühl unbeschreiblichen Glückes gewesen, als er sie wieder empfangen hatte. Die einsamkeit, der Irrsinn ward zu Ende.

Viele Wochen war dies her. Dragim betrachtete wieder seine Axt. Dann schloss er die Augen. Lauschte in die Dunkelheit. Er hörte die schweren Schritte, die die Erde erbeben liesen. Er konnte ihre Anwesenheit fast spüren. In seinem Kopf hörte er die Stimme seines Vaters:

"Und so sprach Haela zu ihrem diener: Um dich als würdig zu erweisen muss das Fleisch schwinden um den Geist zu befreien. Das Blut der Feinde soll dich nähren, doch nichts anderes sollst du zu dir nehmen. Denke an dein Ziel, stähle deinen Willen. Einsamkeit sollst du suchen und an alle jene denken, die du zu beschützen suchst. Wenn du dies überstehen solltest, wenn deine Kraft geschwunden ist, und nichts mehr da ist, als dein Wille, dann seiest du bereit. Bereit für das Ritual, bereit, deiner Angst gegenüber zu treten. So gehe hin, in meinem Namen, gehe hin und werde, was dir deine Bestimmung befiehlt."


Neben Dragim, in der Dunkelheit, labten sich die Ratten an den Gebeinen. Weiß blitzten die Knochen unter dem Haufen aus Fleisch hervor. in die Wand hatte er die Tage geritzt.

Nicht mehr lange.

Dann würde auch er werden, was ihm seine Bestimmung am Tage seienr Geburt befohlen hatte.

Surtur

Die Fleischwerdung

Quote"Opfere dem Feuer, was ihm gebührt. Opfere ihm das Herz des Riesen, das Ohr des Gobblin und den Hauer des Sargh. Opfere dies dem Feuer und es wird deine Zweifel wegbrennen und du wirst die Furcht besiegen"

Prophezeiung aus dem Buch der Steine, geschrieben in den Hallen der Ältesten, tief im innersten der Welt, im alten Shantar

Viele Jahre war es her, seit ihm sein Vater dies erzählt hatte. Nun war es so weit. Er hatte alles beisammen. Er nahm die Pilze und warf einige davon in das Feuer. Der Rauch und der Geruch, er lockte die Wölfe und andere Tiere an. Doch Dragim achtete nicht auf diese. Er zog die Trommeln an sich heran, blickte in das Feuer, biss von einem Pilz ab und begann zu trommeln.

Dann hielt er inne, legte vor sich das Herz des Riesen auf den Boden, neben sich das Ohr und die Hauer. Dann fing er wieder an zu trommeln.

Der Rhythmus wurde bald schneller, dazu begann Dragim im Takt der Trommeln zu singen. Er beschwor Moradin und das Feuer der Seelenschmiede.

Tatsächlich begann das Feuer bald zu tanzen, warf seltsame Schatten. Dragim erhob sich, um dem Feuer zu opfern, was ihm gebührte. Er nahm das Herz und rief:

"Oh... ihr Flammen! Nehmt und verzehrt das Herz unseres größten Feindes! Nehmt und verzerrt jenes Herz, welches nach dem Untergang der Zwerge trachtet, welches das Blut und das Leben durch die Adern der Riesen pumpt!
Nimm es und vernichte es, so wie ich dereinst in deinem Namen die Feinde des Zwergenvolkes vernichten werde!"


Das Feuer loderte und nah, was ihm gebührte. Gierig und voller Lust nahmen die Flammen, was ihnen zustand. Danach nahm Dragim das Ohr:

"Oh... Feuer! Nimm dieses Ohr, das Ohr, welches unsere Schritte belauscht in der Dunkelheit unter der Erde, Das Ohr des heimtückischen feindes, welcher im dunklen wartet.. welcher sich heimlich heranschleicht um uns zu überfallen! das Ohr des feindes, welcher unser tun hört, um es zu stören!
Nimm es und vernichte es, so wie ich dereinst in deinem Namen die Feinde des Zwergenvolkes vernichten werde!"


Wieder nahm das Feuer das Opfer an. Dann griff Dragim nach dem Hauer des Sargh. Er merkte nicht, wie um ihn herum die Schatten zu tanzen begannen:

"Feuer des Allvaters! Hiermit schenke ich die Trophäe! Die Hauer eines Orks! Jener niederträchtigen Wesen, welche so viele von uns getötet haben! Feuer des Allvaters, Feuer aus der Seelenschmiede! Nimm diesen Hauer, das Symbol der Bosheit und der Macht der Sargh, jener Wesen, welche wir zwerge mehr hassen als jedes andere.
Nimm es und vernichte es, so wie ich dereinst in deinem Namen die Feinde des Zwergenvolkes vernichten werde!"


Die Flammen loderten hoch, die Schatten krochen von den Wänden und legten sich über den Boden um alles zu verschlingen. Die Dunkelheit verschlang den Zwerg.

Stimmen umfingen Dragim. Ein Gewirr aus allen Richtungen. Dragims Kopf rotierte. ,,Woher, Was, Wer, Warum?", fragte er sich. Dann plötzlich zog etwas an seiner Axt und sie verschwand in der Dunkelheit.

Alleine stand er da, blickte in die lodernde Fisnterniss, hörte das Gewirr aus tausenden Stimmen, wie sie ihn lockten, ihn suchten zu verführen. Doch plötzlich war da etwas Bekanntes. Eine Stimme, die er schon ewig lange nicht mehr gehört hatte. Seit Ewigkeiten war sie in seinem Kopf. Doch gehört mit seinen eigenen Ohren hatte er sie seit 20 Jahren nicht mehr. Seit damals. Seit... Dragim erstarrte.

,,Mein Sohn. Warum hast du uns alle verraten? Dragim, du hast uns alle verraten, die Dwar, den Klan, und ... mich. Du hast mich gehindert zu tun, was getan werden musste. Du Dragim. Du Wurm warst es, warum unser Klan ausstarb. Alleine deine Schuld ist es!"

Dragim spürte, wie die Verzweiflung in ihm anwuchs. Marga, seine Mutter. Sie war doch seine einzige Begleiterin gewesen, sein einziger Freund.

,,Du warst es nie wert, mein Sohn zu sein! Ich habe einen neuen Sohn gefunden, einen besseren Sohn! Das hättest du sein können, aber du hast die Zwerge verraten! Du hast Moradin verraten! Aber dieser wird meinen Willen und den Willen Moradins erfüllen!"

Aus den Schatten und dem Licht formte sich eine neue Teufelei. Die Schatten gebaren eine Gestalt, sie glich Dragim bis aufs Haar. Nur seine Rüstung war anders... Es war die Rüstung der Menschen vom Mondsee, die Rüstung der Zhentilfeste.

Verzweiflung, Enttäuschung, Unglaube. all dies übermannte ihn. Tränen brachen aus seinen Augen hervor, tropften auf den Boden. Er hatte es doch damals nicht tun können. Er hatte ihr nicht folgen können. Wie hätte er seinen Dornar ein Leid zufügen sollen? Er hatte es nicht tun können.

Dragim brach zusammen. Wimmerte wie ein Haufen Elend.

,,Du bist alleine! Ich habe mich von dir abgewandt. Die Morndinsamman haben sich von dir abgewandt. Dein Clan ist tot, wegen dir! Du bist alleine! Du hast niemanden!"

Dragim hörte diese Worte. Er blickte zu dem abgrund neben sich, wollte sich schon in die Tiefe stürzen, da sah er es vor seinem Inneren Auge. Gilon. Thrain. Balina, Waltraud. Togrim.

,,Mos. Ich bin nicht alleine. Ich habe einen neuen Klan gefunden.", brachte er wimmernd hervor.

Sein Zwilling vor ihm, er brach in schallendes Gelächter aus:

,,Auch diese hassen dich. Es ist die letzte Strafe Moradins. Kurz vor dem Ende zeigt er dir noch einmal, was du alles haben hättest können. Nur um es dir zu nehmen!"

,,NEIN! Das kann nicht sein. Kann nicht sein"
, wieder brach er in Tränen aus.
,,Was verlangt ihr von mir? Wollt ihr mein Leben? Sagt, was soll ich tun, was verlangt ihr von mir? Soll ich mich töten, mein Leid beenden?"

,,Knie nieder vor mir, ergib dich dem dunklen, ergib dich deinem Schicksal, ergib dich dem Bösen. Dem wahren Willen Moradins! All deine Schuld sei dir vergeben. Beschreite den Pfad, den du betreten hast. Gehe ihn zu ende. verneige dich vor mir."


,,Du verlangst, dass ich alles über bord werfe, an das ich glaube? Ich konnte es damals nicht tun. Ich konnte den Dornar nicht töten. Ich konnte nicht gegen die Regeln Moradins handeln. Ich vermochte es nicht. Damals nicht und heute auch nicht. Es muss doch noch Hoffnung geben. Es muss doch noch einen  Funken Hoffnung für mich geben. Es kann noch nicht alles verloren sein. Ich kann es nicht glauben. Kann es denn keine Rettung für mich geben?

Mutter, was du verlangt hast, ich konnte es nicht erfüllen. Es war zu viel, zu viel, was du verlangtest. Wie sollte ich diese Entscheidung treffen? Mich zwischen dir und meinem König zu entscheiden! Ich konnte es nicht. Verzeih mir. doch was du jetzt verlangst. Alles aufzugeben, an was ich glaube. Alles aufzugeben, was du mir beigebracht hast."
, Dragim schüttelte den Kopf. ,,eher werde ich sterben, als noch tiefer zu sinken"

,,So sei es. Dann wirst du sterben, kleiner Dragim!"

Die Schatten verschluckten die Gestalt vor ihm, sie begannen zu heulen. Verdichteten sich, wabberten, um ein neues Scheusal auszuspeien. Es war sein Zwilling. Doch hatte er sich verändert. Er war größer, bösartiger. Seine Fratze verzerrt. Wie ein Engel des Todes stand er vor Dragim. Mit tiefer Stimme verkündete er:

,,DU GEHÖRST MIR!", poltert die dämonenhafte Stimme durch die Höhle.

Dragim erstarrte. Machte sich bereit seinem Ende entgegenzutreten. Er raffte seinen letzten Mut zusammen, sammelte all seien Kraft und erwiderte:

,,Nein... Du bist nicht ich... Mos.. und das warst du nie... Ich werde meine Seele zurückgewinnen... ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, so wie du es getan hast... Gilon, er brachte mir Hoffnung."

Plötzlich änderte sich etwas. Leise, aus der ferne war es zu höhren. Hämmer,w elche auf einen amboss schlugen. Dragim hörte es, doch vielmehr spürte er es in seinem Herzen. Es war die Hoffnung, welche neu aufkeimte. Moradin, der Seelenschmied. Er hatte ihn nicht vergessen. Schnell kam das Hämmern näher. Der Dämon, er schrie laut auf, weigerte sich zu weichen, doch gegen die Macht des Allvaters war er machtlos. Das Hämmern wird lauter. Der Keim der Zuversicht, die Hoffnung auf Vergebung waren in seinem Herz gepflanzt.

,,Moradin", flüsterte Dragim, als die Schatten zersprangen und das Hämmern verstummte.

Es war vorbei. Die höhle, sie leuchte wieder im Lichte des Lagerfeuers. Als wäre nichts geschehen.

Lange Zeit noch saß Dragim da. Er blickte in das Feuer. Er hatte erwartet, dass etwas kommen würde und ihm die angst nehmen, dass es ihn verwandeln würde. Doch nun erkannte er, dass dies nicht der Weg der Morndinsamman war. Nicht die Macht der Götter hatte Dragim auf einen Schlag verändert. Keine Macht von außen hatte ihn zu einem Kuldjargh werden lassen. Das war nicht ihr Weg. Nein, er hatte sich schon über lange Zeit verändert gehabt. Seit dem Zeitpunkt, als er auf Gilon getroffen war. Seit er zum ersten Mal seit langem wieder eine Binge betreten hatte. Das Ritual hatte ihm nur gezeigt, was er schon lange wusste: Es gab Hoffnung. Auch für ihn. Moradin ließ seine Kinder nicht im Stich. Das Ritual hatte ihm nicht die Angst gestohlen. Es hatte in ihm einen Keim gesetzt. Hoffnung. Und diese würde wachsen, und, das wusste Dragim, würde all die Zweifel, all die Angst in seinem Herzen verdrängen.

Dies war das wahre Geschenk Moradins.

Dragim sah noch lange mit frohlockendem Herzen und dicken Tränen auf der Wange in das Feuer.

Er hatte es überstanden, er hatte es überlebt, und nun war er bereit, in die Fußstapfen seiner Ahnen zu treten.

Surtur

Gedanken eines Kuldjargh

Viel war geschehen. Wie lange war es her, dass er durch das Portal gegangen war? 2 Monde? 3 Monde? 2 Jahre?

Irgendwie kam es ihm vor wie eine halbe Ewigkeit. Er war nun hier. Die Leute sagten zwar, dass das Portal jeden wieder zurückschicken konnte. Aber das hieße, sich den Künsten dieser Fuchtler anzuvertrauen. War denn schon einmal jemand durch dieses Portal gegangen und hatte davon berichtet? Mos.

Dragim konnte nicht zurück. Aber er wollte es auch gar nicht. Was erwartete ihn denn schon daheim. Daheim. Wo war das denn? War das in der Binge, die er vor so vielen Jahren verlassen hatte? In den Städten der Menschen? Wohin sollte er denn gehen?

Nein. Hier hatte er Gilon und Thrain. Hier war er mittlerweile angesehen. Er war geachtet. Auch wenn er sich die Bürgerschaft und die Achtung hart erkämpft hatte und sich viele Feinde gemacht hatte: Er wurde doch von einigen mit Respekt behandelt. Und das gefiel ihm. Und doch störte ihn etwas.

Es war... schwer zu sagen aber es war ein Gefühl, dass irgendetwas nicht so war, wie es sein sollte.

Was störte ihn tief in seinem Herzen, was war es, was nicht so war, wie es sein sollte?

Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Es waren die Zwerge.

Die Menschen hatten eine Stadt gebaut, die Menschen hatten ein Dorf errichtet, die Menschen gingen in die Mienen. Sogar die Elfen hatten ihr Königreich. Und was taten die Zwerge?

Wo waren die Königreiche der Zwerge, wo waren die Mienen unter der Erde? Nirgends. Die Zwerge waren nicht mehr als eine Fussnote in der Geschichte der anderen Völker.

Dies konnte so nicht bleiben. Zwerge waren mehr als Schmiede. Sie waren mehr als Söldner. Doch wie sollten sie groß werden, wie sollten sie zu der Macht werden, die sie sein sollten?

Was Dragim brauchte, war ein Plan.
Und Gold. Massenweise Gold.

Surtur

Der Plan

Dragim ging hoch ins Gebirge. Dort konnte er in Ruhe nachdenken. Er hatte Glück: Kein Nebel, kein schlechtes Wetter nahm im die Sicht.

Er betrachtete die Welt zu seinen Füssen.

  • Er blickte nach Fürstenborn. Menschen. Wie er sie doch hasste. Sie waren Schuld an seinem Schicksal. Sie hatten die Zwerge versklavt, hatten getötet und die Zwerge dazu gebracht, gegeneinander zu kämpfen.

  • Er blickte zum Wald. Er war voller Monster. Spinnen hatte er gesehen, Kobolde. Und Gobblins. Gobblins, sie waren feige, versteckten sich, griffen aus dem Hinterhalt an, um dann wegzurennen. Wie er sie hasste und verachtete.

  • In der Mitte des Waldes war des Orklager. Orks. Seltsame Wesen. einer der größten Feinde der Zwerge. Doch sie waren nicht so verschlagen und feige wie Gobblins. Sie waren hart, sie waren stark und sie kannten keine Angst. Diese Dinge respektierte Dragim. Er mochte die Orks nicht. Er hasste sie für das, was sie anderen Zwergen angetan hatten. Aber er respektierte sie auch auf eine Gewisse Art und Weise. Sie waren ihm ebenbürtig. Und man wusste, woran man bei ihnen war.

  • Hammerhütte. Ein seltsames Dorf. Irgendwie mochte er dieses beschauliche Kaff. Die Leute arbeiteten hart. Auch das war etwas, was er respektierte. Dennoch waren es Menschen. Aber sie bezahlten sehr gul. Vor allem die Gnomin dort mochte er irgendwie. Gnome mochte er sowieso von allen Völkern am liebsten nach den Zwergen. Immerhin wussten die, warum seine Augen leuchteten, wenn er von Höhlen sprach.

  • Der Eiserne Turm. Von allen Orten war dies sicher der Ort, den er am meisten verabscheute. Menschen in dunklen Rüstungen, Bauern, die sich nicht einmal zu reden trauten. Er kannte das von seiner Heimat. Diese dunklen Gestalten ähnelten mehr als alle anderen den Menschen, die einst seinen Klan versklavt hatten.

    Und diese nannten sich sogar noch Paladine. Unter den Zwergen war ein Paladin ein Erwählter der Morndinsamman. Er wurde geachtet und respektiert. Diese waren weise und halfen dem Volk der Zwerge, durch ihre Worte und Taten wirkte Moradin. Aber die Menschen beteten andere Götter an. Und diese Götter waren mit jenen der Zwerge nicht vergleichbar. Dragim hatte noch nicht einen Menschenpaladin gesehen, den er nicht am liebsten Niedergeschlagen hätte. Meist waren sie überheblich, hielten sich für etwas Besseres. Aber diese Menschen im Eisernen Turm, die waren noch schlimmer als alle Paladine, die er je getroffen hatte.

    Dazu kam: Der eiserne Turm hatte die einzige bekannte Miene in ganz Seldaria. Wo könnte Dragim sein Zwergenkönigreich eher erbauen, als hier? Und dazu musste er nur jene aus dem Weg räumen, die er mehr verabscheute als alle anderen.
Es schien schon fast zu perfekt.

Surtur

Die Karte

Ein Fass Bier hatte sie gekostet. Ein Fass Bier für diese Karte.
Dragim sah sie nochmals genau an. Dieser Weg, ihn kannte er. Er führte hoch zum Karatas, endete an einer Höhle. sie waren ihm gefolgt. Doch jetzt, jetzt ging es auf die Ebene.

Wie Reißnadeln.

Unbarmherzig blies der Wind kleine Eiskristalle von der Ebene mit sich. Dragim musste sich nach vorne beugen, um nicht umgeweht zu werden. Sein Bart, steifgefrohren vom Wind.

Er grinste, spuckt auf den Boden. Noch bevor der Tropfen auf den Boden fiel, sah er, wie er sich in eine kleine Kugel aus Eis verwandelte.

Sie hätten Vorräte mitnehmen können, Warme Kleidung.
Aber sie hatten es nicht getan.
Waren zu stolz gewesen.
Jetzt war aber keine Armee ihr Feind, keine Orks stellten sich entgegen. Ihr Feind war viel Umbarmherziger. Es war der Berg selber.

Er blickte neben sich zu Andrastos. Er sah, wie dessen Lippen zitterten. Das Eisbärenfell hielt den Menschen warm. Lange würden sie es hier oben so nicht überleben. Wenn das Eis und der Wind sie nicht töten würde, wenn sie die Schneewülfe und eisbären in Frieden liesen, würde sie ihr Stolz noch ins Grab befördern. Das wusste er.

Er zog die tote Robbe tiefer über den Kopf. Die Körperwärme der Robbe, sie war angenehm. Doch das Blut, es war gefroren und kühlte ihn nur noch mehr.

Er blickte auf die Karte. Ein Stein, geformt wie ein Finger.

Er spähte in den Schnee, versuchte etwas zu erkennen. Doch das Schneetreiben, es verwischte jede Warhnehmung. Der Wind, er tötete jedes Geräusch.

Kälte, Schmerzen, Verzweiflung, Stolz.

Dragim nickte zu Andrastos, deutet weiter nach vorne. Imemr weiter, nur nicht stehenbleiben. Weiter.

Bald würden sie ankommen.

Wo würde das sein? Sie wussten es nicht.

Surtur

Hammerhütte

Viel war passiert. Dragim hatte Achazat entdeckt, hatte den Krieg gegen die Paladine geplant. Doch war dann alles anders geworden: Die Orks griffen Hammerhütte an. Und Achazat bezahlte, dass sie vernichtet wurden.


Dragim ging wie jeden Tag auf die höchste Stelle der Brücke. Hier stand er und blickt nach Hammerhütte und Richtung Wald. Gestern noch war das Land vor ihm sein Gebiet gewesen. Doch heute gehörte es jemand anderem. Heute gehörte es den Orks.

Er sah, wie sie plünderten, wie sie anzündeten und niederbrannten. Was hatten sie vor?

Der Wind frischte auf und fuhr ihm unter den Mantel. Er spürte wie ihm die Kälte unter den Wams kroch. Der Wind war fast ein wenig zu kalt für diese Jahreszeit. Die letzten Tage waren heiß. Sie waren voller Schweiß und Schmerzen gewesen. Es hatte Blut geregnet. Blut der Menschen, Blut der Orks.

Dragim blickte auf seine Hände. Die Handschuhe, die er trug, waren in Fetzen. Er betrachtete die Linke. Er spürte, wie sie zitterte. Dragim schloss die Augen, versuchte sich zu konzentrieren, doch das Zittern verschwand nicht. Dann nahm er die Axt von seinem Rücken. Er umschloss den Griff der Axt. Das Zittern stoppte.

Es war sein Schicksal, sein Fluch und seine Bestimmung. Hier stand er nun. Er stand auf der Brücke zwischen dem Sanatorium und Hammerhütte. Er stand zwischen den Fronten. Und er war gebrochen. Er war alt geworden in den letzten Monaten.

Er spürte es in letzter Zeit öfter. Er war Mächtig geworden. Mächtiger als er sich jemals hätte vorstellen können. Die Kraft, die durch seine Adern schoss, die Beherrschung der Axt, die pure Muskelkraft, nichts schien unmöglich. Wo würde das alles noch hinführen?

Und doch. Es war wie ein Belag auf seiner Zunge, es war ein bitterer Beigeschmack. Er blickte auf seine Oberarme. Sie waren über und über mit Narben übersäht. Darutner die Muskeln. Einst hatte ihm sein Vetter Bronim die Tätowierungen ins Fleisch gezeichnet. Es waren die Zeichen des blauen Drachen. Jenes Drachens, den sein Urahn getötet hatte. Den blauen Drachen der Drachenschlächter.

Doch jetzt waren diese Hautbilder verzerrt, verändert. Kaum, oder wenn nur schemenhaft, erkennbar unter all de Narben.

Dragim musste lachen. Er fühlte sich genauso wie diese Bilder an seinem Arm, wenn er zu jenen blickte, die Schuld daran hatten, und die gerade das Menschendorf regierten.

Er war ein Kind des Krieges, ein Sohn der Schlacht. Doch was gab es für ihn sonst noch? Was gab es außerhalb des Krieges? Gilon hatte er schon ewig nicht mehr gesehen. Die anderen Zwerge? Wofür kämpfte er? Wofür stürmte er Tag für Tag in die Schlachten?

Dragim blickte zu den Orks. Warum sollte er nicht hineinstürmen, es mit allen gleichzeitig aufnehmen und den Heldentod sterben? Hier, heute, jetzt?

Er hatte erreicht, was er zu erreichen hatte: Er war Kuldjargh geworden, er war jetzt sogar ein Held. Er hatte sich erhofft, dsss sich etwas ändern würde, wenn er hatte, was er gesucht hatte.

Doch es war wie immer. Er stand auf der Brücke. Er stand zwischen Vernunft und Wahnsinn, zwischen Krieg und Frieden. Und es würde sich nie ändern.

Er war es Leid.
Aber es war das einzige, das er konnte.

Wieder lies die Linke die Axt los. Sofort begann sie wieder zu zittern. Es war irgendein Nerv in seinem Arm. Sein Vater hatte das auch gehabt. Und doch: Wie seine Hand so beruhigte sich alles in seinem Körper sobald er die Axt umklammerte. Er spürte die Ruhe in sich einkehren.

Er dachte an die letzte Schlacht. Lachend hatte er die Orks zerfetzt. Teile von Grünem Fleisch hingen an seiner Axt, als er lachend auf den nächsten einhieb. Er hackte ihnen Köpfe, Arme, Beine ab, lachte laut und genoss es, wie sein blut in den Kopf schoss. Das Blut der Feinde und sein eigenes färbte den Boden rot.

Einen Tag war es her. Er war in seinem Element gewesen. Aber was blieb ihm sonst noch in seinem Leben. War das alles? Warum konnte er nicht aufhören?

Er wendete den Blick und trottete zur Insel zurück. Er blickte in die Gesichter der Milizionäre. Er blickte in die Gesichter aus Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Angst.

"Dragim, du wirst es tun, weil es kein anderer kann. Es ist dein Fluch, dein Schicksal und deine Bestimmung zugleich. Es ist alles, was du bist, was du jemals sein wirst. Finde dich damit ab.

er seufzte, ging weiter, lehnte sich an den Baum, schloss die Augen und dachte:

Mos. Das kann ich nicht. Es muss mehr geben. Und ich werde es finden. Bei HAela, das werde ich."

Surtur

Warten

Er war unter dem Baum eingeschlafen. Der Tag war anstrengend gewesen. Anstrengender als er je zugeben würde.

Genug der Ruhe, jetzt war es Zeit zu handeln.

Dragim bezog wieder Stellung an der Brücke. Wenn die Orks angreiffen würde, er wäre bereit. Tief schnaufte er durch. Seine Rüstung war an einigen Stellen verschlissen. Er blickte auf seine Arme. Auch dort waren unter all den Narben und Wunden kaum noch die Tätowierungen erkennbar. Die blauen Drachen, das Zeichen seines Klans, verschwunden, zerstört, Vergangenheit.

Es war ein seltsames Gefühl. Das war ein fremdes Land, es gab kaum Zwerge hier. Er kämpfte unter einer Sonne, die er nicht kannte, für Menschen, die er kaum kannte. Alles, was noch an seinen Klan und seine Vergangenheit, an die Welt in der er aufgewachsen war, erinnerte, waren seine Rüstung, seine Tätowierungen und seine Axt.

Die Tätowierungen waren kaum noch erkennbar, die Rüstung würde auch nicht ewig halten. Bald würde der Sturm auf die Irreninsel losbrechen. Bald würden die Orks angreiffen. Warum stand er noch hier? Warum ging er nicht? Was kümmerten ihn, Dragim den Zwerg, diese Menschen.

Menschen. Sie waren so zerbrechlich. Sie wurden geboren und starben schneller als ein Zwerg seine Ausbildung vollenden konnte. Was machte es schon, wenn 3 oder 300 oder tausend von ihnen starben? Wie bei anderem Ungeziefer kam nur mehr nach.

Warum stand er dann da, wenn ihn die Menschen nicht kümmerten. Wegen dem Gold. Ja, das Gold aus Achazat war es. Diese 5000 funkelnden Münzen, die ihm versprochen waren, wenn er die Orks besiegen würde. Ja das war es. Das funkelnde gläntzende Gold. und mit diesem Gold würde er....

... ja.. was würde er?

Was würde Dragim mit all dem Gold anfangen? Er würde den Eisernen Turm stürzen? Mit seinem Gold? Damit die Zwerge ihr großes Königreich aufbauen konnten? Die Zwerge? Welche Zwerge? Die Zwerge, welche i9n fürstenborn lebten und zufrieden waren, so wie es war?

Für wen tat er das alles? Für wen stand er hier?

In der Zwischenzeit hatte es zu regnen begonnen. Dicke Tropfen fielen vom Himmel. Sie schlugen ihm auf den Kopf, doch Dragim rührte sich nicht. Er blickte weiter ins Leere, in die Ausgeburt der Zerstörung und des Chaoses vor sich. Er spürte, wie die Tropfen von seinem Bart zu Boden fielen, seine nassen Haare ihren Halt verloren und auf seinen Kopf klebten. Bald würde die Kälte des Wassers unter seine Rüstung kriechen und der Wind sein übriges tun. Dragim wusste das.

Ja, er wusste das. Und doch konnte er nicht weg. Und er wusste nicht wieso. So oft war er vor sich selber davongelaufen, hatte alle im Stich gelassen. Warum konnte er es jetzt nicht? Jetzt, wo ihn kein Zwerg sah. Niemand würde ihn feige nennen. Und wenn es jemand tat, würde es ihn nicht kümmern. Mit Leichtigkeit könnte er jeden erschlagen, der es versuchen würde.

Und doch.

Er stand im Regen. Starrte in die Dunkelheit. War es das? War es das, was er suchte? War das seine Bestimmungen, schwächere zu schützen, ihnen beizustehen und zu helfen? Auch wenn es nur Menschen waren und ihr Tod schon hinter der nächsten Ecke wartete, war es das, wozu ihn Moradin auserkoren hatte, ihnen noch ein paar Tage mehr zu schenken?

Dragim grinste vor sich hin. Er war wahrlich alt und einfältig. Was scherten Moradin schon die Hurm.

Mos. Es war das Gold von Achazat. Nicht mehr und nicht weniger. Das Gold war alles, was ihn interessierte.

Er blickte weiter in den Regen. Keine Spur von Tonan.

Surtur

Das Ende des Kampfes

Dragim blickte durch den Regen. Ein heller Blitz, kurz darauf ein lauter Knall. Doch Dragim bemerkte es nicht einmal. Starr blickte er weiter in Richtung Hammerhütte. Die Luft, sie war geladen, sie war voller Energie. Es stellten sich die Haare des Kuldjarghs auf. Kurz blickte er nach Südwesten. Dort irgendwo war die Höhle. Dort waren sie hingegangen. Er hatte sie dorthin geschickt. Doch er war nicht mitgegangen. Er wusste, was bald passieren würde. Er spürte bereits, was passieren würde.

Neben ihm standen sie, die letzten Verteidiger der Insel. Viele hatte der Tod geholt, doch noch immer standen einige aufrecht, bereit zu kämpfen. Schwer waren sie alle von den letzten Angriffen gezeichnet. Einbandagiert an Armen und Beinen, einige hatten Teile ihrer Körper in den Schlachten verloren. Dragim bewunderte sie. Die meisten würden das Ende der Kämpfe nicht mehr miterleben. Doch sie würden kämpfen. Er sah es in ihren Augen, er spürte ihre Entschlossenheit. Sie kämpften nicht für Ruhm, nicht für Ehre, nicht für Gold. Sie kämpften für das Überleben ihrer Frauen, ihrer Kinder, ihrer Art.

Früher hatte es eine Zeit gegeben, da hatte er selber gespürt und gewusst, was sie wussten. Früher, als er noch in der Miene war. Doch dies war lange vorbei. Er hatte gesündigt, hatte gemordet, hatte seine Seele verkauft, Vergebung gefunden, doch keine Erlösung. Er war nach Hammerhütte gekommen, wegen des Goldes. Wegen dem Blutgold aus Achazat.

Hinter ihm hustete einer der Männer und riss ihn aus seinen Gedanken. Er blickte wieder durch den Regen. Dann kam das Brüllen. Erst war es nur einer der Orks, doch gleich darauf stimmten die anderen mit ein. Die Schreie, sie verschmolzen zu einem lauten Gebrüll. Als würde ein gigantisches Wesen der Zerstörung geboren, ein Dämon aus grauer Vorzeit, erschaffen, nur zu einem Zwecke: Alles zu vernichten.

Die Verteidiger spürten den Hunger nach Blut, den Abgrundtiefen Zorn und den Hass gegen alles Lebende, welcher ihnen in diesem Brüllen entgegenschlug. Er hörte neben sich einen jungen Mann, kaum 20 Jahre alt, kaum die ersten Anzeichen eines Bartes leise schluchzen. Ein alter neben ihm legte ihm die Hand auf die Schulter, und Dragim wusste, dass auch der Junge alles geben würde, sein Heim und seine Sippe zu verteidigen.

Dragim hasste die Menschen, für das, was sie ihm und den seinen angetan hatten. Doch in diesem Moment waren sie, wie er es früher war. Sie kämpften um ihr überleben, wie er dereinst. Er hatte so viel Zeit damit verbracht, sie zu hassen, ebenso wie sich selber, dass er ganz vergessen hatte, was es hieß, zu leben und für etwas einzustehen. Einen Sinn zu haben, ein Ziel. Was wollte Moradin bloß von ihm?

Jetzt war nicht der Moment, für weitere Gedanken, denn der tausendleibige Dämon der Vernichtung, die Armee der Orks, setzte sich in Bewegung. Wie eine Naturgewalt, eine Flut aus grünen Körpern, vereint in dem Ziele der Vernichtung allen Widerstandes, in einem letzten Aufbäumen vor der Vernichtung, dem Willen so viele mit in den Tod zu reißen, wie nur irgendmöglich, brach die Orkische Armee über die Verteidiger ein.
Dragim war bereit, im Gedanken sandte er die Leider seines Volkes an Haela, brummte die motonen Rhythmen in seinen Bart, und spürte, wie das Ritual Wirkung zeigte. Er spürte, wie das Hämmern des Rhythmus überging in sein Fleisch, sein Blut, wie der Zorn und die Gewalt besitzt von ihm ergriffen, wie der Wille schwand und pure Lust am Morden und Vernichten Oberhand gewann. Immer lauter wurde sein Gesang, immer fester der Griff um seine Axt, als er der heranstürmenden Horde der Orks seinen Kriegsschrei entgegen stieß und der rote Nebel die Kontrolle über ihn übernahm.

Wie in einem Traum sah er neben sich die Männer fallen, hörte ihr Geschrei dumpf in seinem Kopf widerhallen. Alles schien so weit entfernt, wie in Trance. Wie ein Berserker, die Leibgewordene Maschine der Vernichtung, hackte er auf die grünen Bestien ein. Sein Geist war zu weit entfernt, um das Blut zu spüren, welches aus ihren abgetrennten Armen, ihren durchschnitten Hälsen oder anderen Wunden, die Marga in ihre grüne Leiber geschnitten hatte. Sein Geist war zu weit entfernt, um die Schmerzen zu spüren, die die Äxte der Orks ihm zufügten. Oder um Mitleid zu empfinden, mit jenen Männern und Verteidigern Hammerhüttes, welche starben, mit dem Namen ihrer Frauen und Kindern auf den Lippen.

Das Gefühl von Zeit und Realität, alles verblasste in einem Nebel aus roten Tod, wie lange es anhielt, er vermochte es nicht zu sagen. Als hätte er geschlafen und ihn ein Riese mit einem Faustschlag ins Gesicht geweckt, riss ihn der Schmerz aus der Trance. Er fand sich wieder, keuchend auf ein Knie gestützt, sich mit der Axt im Gleichgewicht haltend. Er atmete schwer, hustete auf, blutiger Schleim kam ihm die Kehle hoch.

Er blickte sich um. In der Ferne sah er die letzten Orks das Weite suchen, er sah, wie sie flohen. In die Wälder, in die Berge, weg, weg von Hammerhütte. Dann blickte er neben sich. Und er sah die Überlebenden jubeln. Er sah ihre Freude, der Vernichtung noch einmal entkommen zu sein. Sie standen, sprangen, schrieen und sangen, freuten sich ihres Lebens. Hier am Schlachtfeld. Zwischen all den Leichen der Verteidiger und Angreifer. Jetzt warf die Zeit des Jubelns. Doch sie war nur kurz. Sekunden später wurde sie abgelöst von der Zeit der Trauer, als den Mannen bewusst wurde, wie  teuer sie jenen erkauft hatten.

Dennoch. Sie hatten gesiegt, sie hatten überlebt. Es war vorbei. Ein für allemal.

Surtur

Waffenruhe

Die Orks waren besiegt. Doch kein Sieg ohne Verluste, keine Freude, ohne Leid, kein Jubel ohne Trauer ... und kein Gut ohne das Böse?

Dragim wanderte durch den Wald. Zurück zum Lager. Er war nachdenklich geworden. Er hatte nur auf die Schnelle die schlimmsten Wunden versorgen lassen, ehe er aufgebrochen war. Keine Minute länger konnte er es in der Nähe dieser Paladine aushalten.

Er wusste, was nun passieren würde. Die Paladine würden das Dorf niemals wieder verlassen. So war es auch bei den Zhent und seiner Binge gewesen. Es war ein anderes Land, eine andere Welt, doch die Menschen waren überall gleich.

,,Paladine pahhh....", brummte er. Egal, es war nur wichtig, nach Achazat zu gelangen. Das Gold für den Sieg, das Blutgold...

Er ging seines Weges und traf auf 2 Gestalten. 1 Halbork und eine menschliche. Sie bekämpften sich. Krieg, überall nur Krieg. Gab es denn nichts anderes im Leben, als das? Er hatte Hammerhütte gerettet. Doch wozu? Die Orks waren Tod, dafür blieben diese Menschen in den schwarzen Rüstungen. Es war stets dasselbe. So sehr man sich auch bemühte, blieb alles beim Alten.

Er ging hinauf nach Achazat. Gold und eine Karte waren der Lohn. Er ging in den Kartenraum und betrachtete die Welt. Wohin, ja, wohin sollte er nun gehen? Was sollte er nun tun? Leere, nichts als gähnende Leere spürte er in sich.

Er betrachtete die Lande zu seinen Füssen und sah zum Eisernen Turm. Nur weit weg von diesem, mochten seine Gedanken gewesen sein, als er sich nach Fürstenborn teleportieren ließ. Dort angekommen kaufte er sich Schnaps, neue Ringe, eine neue Halterung für seine Axt, vollgestopft mit Juwelen. Doch die Leere blieb.

Er betrachtete seine zerschlissene Rüstung und seine Axt. Der Kampf und der Sieg hatten ihm weder Erlösung noch Erleuchtung gebracht. Vielleicht vermochte es der Frieden.

Surtur

Die Zeit der Einkehr

Er zog den Mantel enger. Der Wind frischte auf und schlug ihm kalt ins Gesicht. Dieser würde ihn vor der Kälte schützen. So wie er es immer getan hatte. Dochd as Zittern blieb. Er zitterte nicht vor Kälte. Er zitterte vor dem, das da kam.

Er blickte hinab auf die Axt. Und seine Gedankenw anderten an einen anderen Ort.

Gar nicht lange war es her, als er versucht hatte, Freiden zu finden. Er dachte an die Zeit bei den Halblingen, an das Fest mit den vielen MAsken und an die Hose, die er extra für jenen Tag gekauft hatte. Ein kurzes Lächeln stahl sichd abei über sein Gesicht. Es war ein schöner Tag gewesen. Aber es war auchd er Tag gewesen, an dem ihm klar wurde, dass es so nicht weitergehen konnte.

Desto länger er geblieben war, desto mehr war ihm klar geworden,d as er anders war. Er war unfähig sich diesen banalen Spielchen hinzugeben, unfähig im alltäglichen seine Bestimmung zu finden.

Dragim mochte die kleinen Halblinge, sie mutnerten ihn auf und vertrieben für lange Zeit durch irhe geselligkeit seine Gedanken. Doch das Dunkle in seiner Seele konnten sie nicht kitten.

Jeden Tag spürte er mehr und mehr, wie es in ihm brannte, wie es loderte, wie die Wut sich aufbäumte, um jeden moment hervorzubrechen. Es war sein Erbe, und so sehr er sich bemühte, er konnte es nicht abwälzen. Wenn er noch länger warten würde... nein, er musste weg, er durfte nicht länger warten.

Dragim schloss die Augen. Er versuchte die Gedanken abzuschütteln, sich auf die Aufgabe zu konzentrieren, die vor ihm lag.

Und doch kam es wieder hoch: Der Tag, an welchem er Trudi von seinen Vorhaben und seinem Aufbruch utnerrichtete. Der Tag an dem er zum letzten mal bei Gilon gewwesen war. Der Tag an dem der PAter ihm gebeten hatte den Kelch zu holen. Wie lange war das her? Stunden? Tage? Wochen? Ein anderes Leben?

Es war der Traum gewesen, der Traum von einem anderen Leben. Und wie jeder Traum war auch dieser verblasst. Und der Wahrheit gewichen. Jene Wahrheit, die sich nun eisig in sein Gesicht brannte: Das war seine BEstimmung, und das würde sein Leben sein. Dies und nichts anderes. Bis zum Tage seines Todes.

Surtur

Der Eiserne Turm

Weihwahr. Ein Hurm. Dragim musste grinsen. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ein Hurm die Lösung seiner Probleme werden würde?

Der Zwerg war losgezogen, um alles hinter sich zu lassen. Die fröhlichen Halblinge, sie waren nicht seine Welt. Dragim war ein Krieger. Ein Krieger brauchte Krieg und Herausforderung. Das Messen mit einem ebenbürtigen Gegner.

Lange war er gewandert, hatte dort einige Gobblins erschlagen, hier ein paar Echsen. Dann war er auf Weihwahr getroffen.

Jener erzählte ihm von Hammerhütte: Die Paladine waren noch da geblieben. Es war wie Dragim es vorhergesagt hatte: Sie hatten die Stadt besetzt. Und Weihwahr war mit Dragim einer Meinung. Die Paladine mussten Weg. Und wenn sie alle erschlagen werden mussten. Und Dragim dabei sterben würde. Er war bereit.

Ja, er war bereit. Er war so bereit, dass er gleich mit der Axt in der Hand ins Dorf lief und drauf und dran war sich mit 100 Paladinen gleichzeitig anzulegen. Typisch Kuldjargh. Mit dem Kopf zuerst.

Doch den Mordninsamman sei dank: Trudi und Weihwahr konnten ihn abhalten. Zuerst den Kopf benutzen, sagten sie. Das war ja Dragims Plan gewesen: Mit dem Kopf die Kniescheiben der Paladine einschlagen. Joar, das wär ein Spass geworden.

Aber die anderen sahen das naturgemäß anders. Sie redeten von Nachdenken. Nun gul. Dragim war in Zwerg, und nachdenken war möglich. Vor allem, da Weihwahr einen großen Vorrat an Bier besaß. So konnte das funktionieren. Mit 10 Bieren im Kopf denkt es sich für einen Kuldjargh eben leichter.

Und nach langem Überlegen kam man auf ein Ergebnis: Wieso waren die Paladine eigentlich hier?

hmm..... gute Frage. Dragim nahm noch einen großen Schluck. Und er dachte nach. Er wusste es nicht.

Aber Dragim würde es herausfinden. Und nach zwergischer Logik konnte es nur um Gold oder Erz gehen. Gold gab es keines. Blieb noch Erz.

Ja, Dragim würde es herausfinden. Ganz sicher.

Surtur

Drukar Kelsamman

Sie gruben. Trudi, Dragim, Weihwahr, Hämmah, und all die anderen. Sie gruben. Tief trieben sie ihre Meisel und Spitzhacken in die Erde. Unter dem Stall vom jungen Neufeld.

Es dauerte nicht einmal allzu lange. Dann fanden sie, wonach sie suchten: Rotes Gestein. Dragims Augen glitzerten. Eisen. Sein Gesicht verzog sich im halbdunkel der kleinen Miene zu einer Fratze. Die gelben und schwarzen Zähne funkelten im Licht der Fackeln.

Eisen.

Sie hatten etwas gefunden, wertvoller als alles Gold der Welt. Eisenerz. Das wertvollste Metall Seldarias. Und es war ihres. Das Land, es gehörte ihnen. Der alte Stollenmetz hatte es gekauft, als Dragim seine Idee erzählt hatte. Es war ihr Land. Ihr Erz. Und der Anbeginn von etwas größerem.

Im Zwergischen gibt es ein Wort, welches wie kein anderes beschreibt, was er in diesem Moment fühlte, umgeben von seinen Freunden. Von Trudi. Hier war seine Drukar. Hier war seine neue Heimat. An ihrer Seite.... Trudi. Wunderschöne Trudi.

Doch niemand durfte erfahren. Niemand außer ihnen. Den Verschwörern. Die Paladine durften nichts erfahren. Sie würden ihnen alles wegnehmen. Das durfte nicht passieren. Die Paladine mussten weg. Jetzt wusste man,w eshalb sie da waren. Nun konnten sie sich daran machen sie zu vertreiben.

Der Tag der Freiheit war näher gerückt.