[Rauvyl] Von der Kunst einen Vertrag zu überbringen

Started by Quilene, 10. Juli 2007, 14:23:22

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Quilene

Ganz einfach sollte es werden... einfach nur ins Unterreich schleichen, in ihr Unterreich... an zwei blinden Menschen vorbei, zu einem dritten. Und ihm einen Vertrag unterzeichnen lassen. Ein leichtes für die Späherin. Ein Kinderspiel. Wäre doch gelacht. Was sollte sie aufhalten?

Der alte Ameisenbau... früher wimmelte es hier nur so von dem Viehzeug. Doch nun war es anders. Vereinzelte Exemplare trieben sich hier herum... nicht genug, um ihnen nicht aus dem Weg gehen zu können... nicht zuwenig, als dass sie der Späherin nicht vielleicht doch noch unangenehm werden könnten. Um so leichter war die Entscheidung, ersteres zu versuchen.

Es kostete ihr nicht allzu große Mühe, in den alten Bau hinein zu kommen. Ameisen waren in diesem Moment keine zu sehen. Sie zog den Mantel enger um sich, und hockte sich hin. Betrachtete den Boden. Spuren... zwei Humanoide... Zweibeiner... Schwere Stiefel, offensichtlich.

Sorgfältig zog sie die Luft ein. Es roch nach... Staub... ein wenig Verwesung, ganz schwach... Säure... Aber kein Ruß. Entweder waren die beiden schon länger da, oder aber sie hatten keine Fackeln dabei. Ohne Fackeln... Magie. Die Frage war nur: Lichtmagie, oder Dunkelsichtmagie? Besser von letzteren ausgehen... das machte die beiden gefährlicher. Licht war meilenweit zu sehen, aber ohne Licht, mit Dunkelsicht... dann konnten sie überall stecken. Andererseits hielt so ein Dunkelsichtzauber nicht ewig. Aber gut... besser vom übleren ausgehen, auf Nummer sicher gehen. Wer wusste schon, was diese Hexe vollbringen würde...? Wie heiß sie gleich..? Genau, Yas. Besser auf Nummer sicher.

Die Späherin machte sich wieder auf den Weg. Nahe an der Wand blieb sie, hielt sich geduckt... langsam nur vorwärts bewegend. Dort, die Pfütze... hatte sie sich nicht gerade bewegt...? Unsichtbare Späher? Konnte dies sein...?

Sofort hielt sie inne, schloß die Augen... lauschte. Nichts. Die Stille des Unterreiches. Nicht mehr. Nicht weniger. Sie öffnete die Augen wieder. Nichts zu sehen. Die Dunkelheit des Unterreiches. Und diese Pfütze. Diese verdammte Pfütze. Warum ließ sie diese Pfütze nicht los? Was konnte damit sein?

Sie erstreckte sich über den ganzen Gang... von der einen Seite zur anderen. Man musste springen, um darüber zu kommen... oder man ging einfach hindurch. So oder so, ein aufmerksamer Beobachter, oder Lauscher, würde einen bemerken. Nur, war ein eben solcher hier...? Erneut sah sie sich um... lauschte. Nichts zu hören.. nichts zu sehen. Was nichts bedeuten musste.

Nun, viele Optionen hatte sie nicht. Entweder, sie nahm Anlauf, und sprang... oder sie ging durch das Wasser. Beides war schlecht. Beides konnte man hut hören. Aber es gab immer einen dritten Weg. Rauvyl war schon immer ein Freund des dritten Weges. Und eben jenen beschritt sie.
Elyrien - Die Königsblut Saga


Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
weitergehen, suchen nach dem, was mich am Leben hält,
bin damit nicht allein und werd' es nie mehr sein.

Rauvyl Rilynarn
Hatte den Willen meine Sinne zu verlieren,
zumindest alles zu probieren, diesen Fall zu riskieren,
hatte Grenzen getestet und lieben gelernt,
meine Ziele erreicht und mich von ihnen entfernt.

Quilene

Sie griff nach den Steinen am Rand des Tunnels. Kletterte die Wand ein Stück hinauf. Hangelte sich von dort aus über die Pfütze. Wäre doch gelacht, wenn so ein dummer kleiner Trick ausreichen würde, um sie, die beste Späherin zwischen hier und Undrek Thoz (wie weit das auch sein mochte...) auszutricksen. Man musste dem Gegner immer drei Schritte vorraus sein, dann konnte nichts schiefgehen. Wenn der Gegner einem zwei Wege zur Auswahl stellte, musste man einen dritten suchen. So einfach war das.

Mit einem selbstzufriedenen Grinsen machte sie sich daran weiterzukommen. Die Pfütze war schon zur Hälfte umgangen. Ja... niemand machte ihr etwas vor. Erst recht nicht zwei dumme Menschen, die meinten, in ihrem Unterreich sich verstecken zu können. Pah. Dumme Menschen.

Dann wurde Rauvyl ihr Fehler bewusst. Der Geruch... der schwache Geruch nach Säure. Sie hatte gedacht, es käme von den Ameisen. Sie hatte gedacht, es kam von ihnen. Doch sie hatte sich getäuscht. Es war die Pfütze. Eine Pfütze, die aussah wie Wasser, aber in wirklichkeit aus Säure bestand. Eine harmlose Pfütze, so sah es aus.. doch in Wirklichkeit war es mehr als das. Es war ein Schleim!

Kleine Tentakeln entwickelten sich aus der Pfütze, und schlugen nach ihr... es gab kein Entkommen, keine Möglichkeit auszuweichen. Sie biss die Zähne zusammen, während es in ihrem Rücken zischte, als die Säure sich in ihren Lederpanzer brannte. Der Aufprall drückte sie gegen die Wand, trieb ihr die Luft aus den Lungen. Weg! Sie musste hier weg! Rasch drückte sie sich von der Wand ab, versuchte so über den Schleim hinweg zu springen, weit genug zu kommen... Ein Fuß landete in der Säure, wurde kurz umschlungen... es zischte, es brannte leicht auf der Haut... sie musste sich sichtlich zusammenreissen, um nicht aufzuschreien. Sie riss sich los, stolperte ein paar Schritt fort von der Pfütze, welche sich nun langsam daran machte, sie zu verfolgen... sie wich weiter zurück... gegen so ein Ding zu kämpfen, nein, das lag ihr nicht. So beschäftigt war sie damit, dass sie nicht sah, wie in einem der Stalagmiten hinter ihr sich ein großes Auge öffnete.
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Quilene

Sie taumelte rückwärts... wie kam es Schleim hier hin..? Wie konnte dies sein? Ohne, dass sie es bemerkt hatte... unmöglich! Doch dann spürte sie ein Kribbeln in ihrem Nacken... ein Kribbeln von Gefahr. Sie warf sich blitzschnell auf den Boden zur Seite. Zwei peitschenartige Tentakelarme schossen über sie hinweg... peitschenartige Tentakelarme, die sie eigentlich packen wollte. Doch einer von ihnen berührte leicht ihre Wange.

Am liebsten hätte sie laut aufgeschrieen, als sie spürte, wie der Seiler ihr mit der Berührung alleine die Kraft nahm. Soe schnell sie konnte rollte sie über den Boden, versuchte auf die Beine zu kommen, doch der Seiler war schneller... einer der Tentakeln wickelte sich recht rasch um ihr Handgelenk... und weiter nahm es ihr die Kraft. Ein großes Auge war geöffnet in dem Stalagmit, der kein Stalagmit war, sondern eben der Seiler. Ein größeres Maul, mit steinern anmutenden Zähnen. Spitzen Zähnen... Eine Zunge leckte gierig über diese, schon in Erwartung aug das Mahl, was ihn erwartete. Es fiel Rauvyl schwer, nicht in Panik zu geraten... wild herumzuzappeln, und damit sich selbst das letzte bischen Kraft zu nehmen, was sie noch besaß.

Ganz ruhig, kleines... ein Seiler vor dir... ein Schleim hinter dir. Was weißt du über Seiler und Schleime...? Schleime sind dumm... Schleime sind nur zum Weglaufen und Totschlagen. Nicht zum Überlisten. Du kannst nicht Überlisten, was gar nicht denkt. Aber du kannst davor weglaufen, solange du noch laufen kannst. Der Seiler ist der Gefährliche von den beiden. Also, was weisst du über Seiler...? Seiler sind klug, geschickt, und ungeheuer gefährlich, wenn sie dich erst einmal gepackt haben. Hat er dich gepackt? Jau. War das schlecht? Aber sicherlich. Warum hast du es zugelassen? Weil du nicht damit gerechnet hattest. Dumme Menschen. Von wegen! Das ist ein echter Zoo hier! Halt... kein Grund sich hier aufzuregen.. nun ist es zu spät. Er wird dich fressen wollen. Erst deiner Kraft berauben, und dann fressen wollen. Und du kannst nichts dagegen tun, wenn du nicht langsan beginnst, dich zu wehren. Aber sich nicht zu wehren ist so viel einfacher...einfach liegen bleiben... einfach liegen bleiben. Spürst du schon, wie er dir mehr nimt von deiner Kraft? Spürst du schon, wie er dich zu sich zieht...? Weg von dem Schleim...? Ja, um den Schleim musst du dir keine Sorgen machen. Eher um diese Zähne...

Rechtes Handgelenk... du muss es frei bekommen... und dann weg... nur schnell weg. Aber wie...? Wie soll es gehen? Genau... nimm den Trank vom Gürtel. Unsichtbar. Er kann dich nicht mehr finden. Unsichtbar. Ja, das ist gut. Unsichtbar. Dann kannst du weg. Du musst nur dich freischneiden, und dann schnell den Trank trinken, bevor er dich wieder erwischt. Nur wozu...? Dann ist es noch nicht vorbei. Dann musst du hier weg... schwach wie du bist. Wie willst du das machen? Wie willst du das schaffen? Die Ameisen draussen werden dich kriegen.. oder die Hakenschrecken... oder die Goblins... du bist zu schwach... du bist zu laut... der Trank hört auf zu wirken. Und dann wirst du sterben, durch die Hand eines anderen als den Seiler. Wenn du es denn überhaupt schaffst ihm zu entkommen. Und dann bist du dennoch tot, obwohl du dich so angestrengt hast. Dumm gelaufen. Dummes Miststück. Was lässt du dich auch von zwei Menschen überrumpeln. Selber Pech gehabt. Nun wirst du gefressen. Und dann ist alles vorbei. Im Abyss wird dich keiner mehr finden. Und keiner wird dich zurückholen. Pech gehabt.

Das rechte Handgelenk... die rechte Hand... die rechte Armschiene. Alexanders Armschiene. Ja, das könnte klappen.


Fast hatte sie das Maul der Kreatur schon erreicht, als sie den Trank an ihre Lippen führte... und dann eine Bewegung mit dem rechten Handgelenk vollführte.
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Quilene

Durch die Handbewegung wurde die Sperre aufgehoben, die die Klinge in der Unterarmschiene blockierte. Die Feder, welche unter Spannung stand, schoß regelrecht heraus, und durchtrennte den dünnen Tentakelarm, welcher das Handgelenk der Späherin festhielt, und ihr die Kraft nahm. Im selben Moment rann der Trank ihre Kehle hinab, und sie verschwand.

Rasch entfernte sie sich von dem Seiler, sich geduckt halten, den letzten Rest ihrer Kraft dazu einsetzend, wegzukommen. Nur weg... nur weg. Hier und dort stolperte sie, war nicht annähernd so leise, wie sie es gewöhnlich war... in ihrem Kopf eine Art Nebel, kaum noch konnte sie denken. Frei... sie war frei... Einfach nur fort... fort von dem Ort. Seiler waren langsam... bewegten sich nur ungern... lauerten lieber.

Doch die Tentakelstränge schlugen nach ihr... Das Wesen, was einem Stalagmiten glich, srschuf wie aus dem nicht vier neue, und er wirbelte mit ihnen herum, versuchte Rauvyl zu erwischen, die Späherin. Sie ließ sich zu Boden fallen... kroch langsam weiter... leise sein... kein Geräusch von sich geben.

Der Seiler gab einen Schrei von sich... unnatürlich.. frustriert. Er hatte sich schon auf das Mahl gefreut. Nun war sie dennoch entkommen. Der durchtrennet Strang war ihm egal, nur die entkommene Beute.

Rauvyl kroch weiter, kam wieder auf die Beine. Der Seiler schien zu folgen, langsam, nicht sicher, wohin sie geflohen ist. Und andere Kreaturen würden sicherlich folgen... es gab sicherlich noch mehr Wächter dort. Was war dort nur? Was bewachte diese Menschen? Und warum? Wozu? Die Gedanken drehten sich wild... was war nur los? Was im Unterreich hatte sich gegen sie verschworen?

Raus aus dem alten Ameisenbau. Sie stolperte über einen Stein... über eine Ameise, die verwirrt dreinschaute, und halbherzig nach der Luft schnappte. Der Abgrund... Dort würde sie sicher sein... in den tieferen Tiefen des Unterreiches. Wo allerlei seltsame Kreaturen lebten. Und starben. Sie breitete die Arme aus, oder besser: versuchte es. Sie bekam sie nicht mehr auf Schulterhöhe. Dann ließ sie sich fallen.. in das Dunkel der tieferen Tiefen.

Und hinter hier brachen allerlei Kreaturen aus dem Bau, auf der Suche nach der entkommenen Späherin.
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