[Ali&Dori]Gedanken...

Started by Wölfchen, 06. Juli 2007, 22:25:52

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Wölfchen

Ich weiß gar nicht wie lange ich schon in Seldaria bin. Eine Weile ist es schon und ich finde dieses Land recht erfrischend. 
Na gut, anders als anderswo ist es nicht unbedingt, doch es gibt recht ansehnliche und hübsche Kerle.
Was will ein Mädche mehr?
Ich bin Alissia, ein Waisenkind, Streunerin, Tänzerin und für manche ein Flittchen.
MeinLeben war nicht leicht, was nicht verwunderlich ist als Bastard. Keine Ahnung, welcher meiner Elternteile Menscg und welcher Elf war und im Grunde interessiert es mich auch nicht wirklich.
Geliebt hatmich keiner von Beiden, sonst wäre ich wohl kaum im Waisenhaus gelandet.
Viele Jahre lebte ich dort unter Hänseleinen, Schlägen und Erniedrigungen.
Ich ertrug sie geduldig und stumpfte langsam ab, körperlich wie seelisch.
Ich war 13 Jahre als ich dem Waisenhaus den Rücken kehrte und einfach abhaute. Ich triebmich herum, war mal hier und mal da.
Dann traf ich auf eine Gruppe Zigeuner, die mich aufnahmen. Sie entdeckten mein Talent mit Gesang und Tanz zu betören. So schulten sie mich, brachten mir Tänze und Lieder bei um die Zuschauer zu begeistern und vor allem, ihnen das Gold aus der Tasche zu ziehen.
Es war eine schöne Zeit. Dort lernte ich Armisan kennen.
Lange waren wir nur Freunde, doch es wurde schnell eine innige Beziehung daraus. Er besaß Schlangen, die ich für meine Tänze nutzte. Er hatte eine wunderbare, düstere Austrahlung.
Wir zogen durch die Lande, ich wurde immermehr zu einer Zigeunerin. Ja, ich war glücklich.
Armisan wurde mein Verlobter und wir planten schon unsere Hochzeit.
Eines Tages wollte ich mein Kostüm holen, doch ich erstarrte. Armisan lag mit Selina auf dem Boden.
Ich erstarrte und konnte nichts sagen. Ich hatte sie erwischt beim Liebesspiel.
Er sah auf, seine lustverschleierten Augen sahenmich an und er riss sie auf. Schnell löste er sich von seiner Gespielin.
Ich begann zu summen, sang und er hielt sich den Hals. Ich sah ihn kalt an und nur mit meiner Stimme erstickte ich ihn langsam und qualvoll. Ein eisiges Lächeln legte sich auf meine Lippen, als mich plötzlich ein paar Hände an den Schultern packen undmich aus dem Zelt schleuderten.
Als ichmich aufrichten wollte, traf mich eine Faust feste ins Gesicht. Ich schmeckte mein Blut und wischte mit dem Handrücken das Blut aus meinem Mundwinkel.
Mein rotes Haar flog in den Nacken und sah einen der Zigeuner. Selina hatte wohl während meines Gesanges Verstärkung besorgt. Überrascht war ich nicht.
Ein kehliges Lachen entfuhr mir, es musste wohl recht düster und boshaft geklungen haben, wenn ich mich so an die Gesichter erinnere.
An diesem Tag war ich wieder alleine, denn ich verließ das Lager, verließ meinen Verlobten, den ich fast getötet hätte.
Ich weiß noch, wie ich an dem Tag eine Rast unter einem Baum einlegte. Ich war verletzt, doch ich konnte nicht weinen. Ich saß da und lachte. Lachte über diese schwachen Idioten, ich wusste nicht warum, doch der Schmerz weckte in mir eine Kraft.
Ich fühlte den Schmerz und er tat gut. Ja, es war ein herrliches Gefühl. Ein gebrochenes Herz...
Nie wieder wollte ichmich verlieben, ich wollte ab dem Moment nur noch Herzen brechen. Männer das Herz herrausreißen und ihre Qualen genießen. Oh ja....
Nun bin ich in diesen Landen gestrandet...Verlor einen 'Freund'...Ja, Zelios mochte ich, doch dieser ist tot.
Jetzt wanke ich, denn es gibt einen Mann, den ich wirklich sehr gerne hab. Sein Herz will ich nicht brechen.
Mein Herz ist voller Narben und ich habe Schmerzen, jedesmal wenn ich ihn sehe...Ich weiß nicht, was passiert und ich will es auch gar nicht wissen. Vielleicht ist es besser, wenn ich alles einfach auf mich zukommen lasse?
Wäre es möglich, das ich vielleicht doch mal glücklich sein darf?

Alaska

Wenn ich so zurückblicke, schätz ich es war gar nicht so schlecht, dass ich durch dieses Portal gestolpert bin. Hat mir eine Menge Probleme vom Hals gehalten und neue Möglichkeiten eröffnet. Tiger hat’s auch noch mit rüber geschafft, der einzige den ich wirklich vermisst hätte. Aber ganz ohne Probleme geht’s natürlich nicht.
Man merkt deutlich, dass hier aus allen möglichen Welten Leute „stranden“. Ich hab schon einige merkwürdige kennengelernt.
Die Hammerhütterer zum Beispiel… verschrobene Leute, aber scheinen recht sympathisch.
Oder Vaarii, hübsches Ding, aber wohl ziemlich naiv… leicht um den Finger zu wickeln, wenn man’s richtig macht.
So wie dieser Golddorn es getan hat… selbstverliebter, aufgeblasener Sack, aber er wirft mit Geld um sich, ein Grund seine Gesellschaft zu ertragen.
Da ist auch noch Eriss… diese Mischung aus Drow und Gnom, harmlos und verrückt nach Tiger.
Und natürlich Alissia. Wegen ihr stampf ich gerade wie ein Verrückter durch den Wald. So sehr ich es auch versuche, ich krieg den Kopf nicht frei. Ständig drehen sich meine Gedanken im Kreis und um sie. Ich brauch irgendeine Ablenkung, irgendwas, Arbeit hat nichts genützt. Das mit ihr hat eine ganz falsche Richtung eingeschlagen. Es war wie immer, ein paar Sprüche reißen, ein charmantes Lächeln aufsetzen, sie für mich gewinnen. Es kann nie schaden die Leute auf seiner Seite zu haben. Ich hab anfangs nicht mehr in ihr gesehen, als die Möglichkeit zu einem kostenlosen Schlafplatz und einem vollen Magen.
Und jetzt ist es schon so weit, dass ich mir Gedanken um sie mache. Schlimmer kann’s nicht werden. Wirklich fantastisch, soviel scheiß Ironie das ich laut lachen möchte. Lass ich sie an mich ran, wird sie mich fertig machen, früher oder später. Glücklich bis an ihr Lebensende gibt’s nur im Märchen. Stoß ich sie jetzt weg, wird es sie fertig machen, wenn all das stimmt, was sie mir erzählt hat. Also einem von uns beiden wird’s am Ende auf jeden Fall mies gehen.
Besser sie, als ich, oder? Jedenfalls bin ich so bisher ganz gut gefahren. Besser es trifft jemand anderes. Aber das lässt sich nur eiskalt durchführen, solange man sich auch distanzieren kann. Und dass ich das bei ihr nicht kann, macht mich rasend! Als würde sie mich manipulieren, genau wissen welche Fäden sie ziehen muss. Wahrscheinlich macht sie mir doch eh was vor! Und amüsiert sich über diesen Deppen! Verdammt!
„Verdammt!“ Ich spür die Wut wie einen heißen Ball in meinen Eingeweiden. Ein unartikuliertes Grunzen antwortet auf mein Fluchen, ein Ork. Perfekt. Ich zieh die Armbrust unter dem Mantel hervor.
„Na komm her, du Schleimbeutel!“ Als ich auf das Grün anlege, das sich durch die Büsche wälzt, kommt mir der Gedanke: Ein Ork kommt selten allein. Warum hab ich das eigentlich nicht bedacht? Achso, ja.. ich war zu sehr mit Selbstmitleid beschäftigt.
Und da kommen auch schon die beiden Kollegen meiner lebenden Zielscheibe. Ich bin in der Unterzahl und lass meine Alternativen durch den Kopf rattern. Magie, wo ich mich eh schon nicht im Griff hab, kommt nicht in Frage. Kämpfen, keine Chance. Wegrennen scheint mir noch das Beste. Also nehm ich die Beine in die Hand, mit drei wütenden Orks hinter mir. Danke Alissia!
Aria Fhirnriveien

Wölfchen

Ich dachte, mein Herz bleibt stehen als ich ihn da so im Wald sah...Verfluchter Mist..Ich hatte echt Angst...Uah..Männer..Es ist zum verrückt werden..Der macht mich noch völlig weich..
Naja, ab mit ihm ins Dorf, versorgen und dann mal sehn..
Ich weiß nicht, aber der Anblick..Er allein, verletzt, hilflos...Ich hätte es früher ausgenutzt, aber irgendwie kann ich es bei ihm nicht. Ich werde noch ein braves Mädchen, wenn er sich weiter in mein Herz schleicht.
Hmm...Nun ist sein Bein wenigstens versorgt..Armer Kerl..Ich sollte besser gehen, ihn allein lassen, aber was ist, wenn er etwas braucht? Wer kümmert sich um ihn?
Ach verflucht...Ich steh Kopf...Was mach ich nur? Ich sitze hier und halte quasi Händchen..Mensch Alissia..Du bist so ein blödes Huhn...Lass dich nicht einwickeln...

Wölfchen

Er bringt mich noch um den Verstand..Er geht einerseits auf meine Annäherungen ein, auf der anderen Seite blockt er..
Ich fühle mich furchtbar, so zerissen..Ich breche meinen Schwur, schmeiße alles über Bord, nur um am Ende doch zu leiden?
Er ist wie das Licht, das mich im Bann hält wie eine Motte..Vielleicht weil er so ist? Mir so ähnelt?
Ich weiß es nicht...Wenn ich ihn so mit seinem verletzten Bein sehe, tut es mir weh..Ich konnte nicht aufpassen auf ihn..Meine Güte! Was denke ich da nur für einen Unsinn! Er ist ein erwachsener Mann, er kann auf sich selber aufpassen...Ich bin nicht sein Kindermädchen!
Aber warum fühle ich mich dann so schuldig? Warum habe ich das Gefühl, ihm zu helfen?
Er sollte mir am Allerwertesten vorbei gehen..Jawohl!
Doch er tut es nicht...Ich...Verflucht! Ich bin nicht ich selber...Oder doch? Nein, das kann nicht sein...Ich war so, doch will ich nie wieder so verletzlich sein...Er könnte mich hinterrücks erstechen und ich würde es wohl mit einem Lächeln hinnehmen..Ich bin eine dumme Gans...
Fast fällt er hin und ich halte ihn noch..Ich hätte ihn stürzen lassen sollen oder so...Aber nein, die ach so liebe Alissia hält schützend ihre Hand über ihn..
Ich könnte grad mit dem Kopf gegen die Wand rennen..Ich bin nicht ganz bei Sinnen... "Ich mach mir Sorgen um dich"
Mensch Alissia! Sag doch gleich, das du ihn ihn verknallt bist...Das wäre auch nicht besser!
Dämliche Kuh...Noch deutlicher kannst du gar nicht sein...
Aber was soll's...Es ist eh vergebens...Wie seine Schwester bin ich? Na, das war doch deutlich..Schlag ihn dir aus dem Kopf, Kleine...Du bist jetzt schon völlig durcheinander.....
Ach Dorian, du Blödmann...Warum bin ich dir nur begegnet, warum musstest du mich nur durcheinander bringen? Nun ist es zu spät..Ich bin in deinen Fängen, verloren in deinen Augen, berauscht durch dein Lächeln...Geblendet von deiner Maske, die meiner so ähnelt....

Alaska

#4
Ein Traum. Ein langer Saal. Spiegel zu meiner Linken und zu meiner Rechten, bis in die Dunkelheit. Sie zeigen nicht mein Bild. Links, edler Goldrahmen, durch Vernachlässigung angelaufen, das Glas matt, Grabsteine. Yasmin, in jedem von ihnen, aufrecht und stolz, wie sie immer war. Ihr Gesicht verzerrt, durch unzählige Risse im Glas.
Rechts, einfache Holzrahmen, schlicht aber robust. Alissia, mit einem Lächeln das meinem so ähnelt. Ihr Bild hat auch Risse, haarfein, über dem Herzen, bereit jederzeit zu zerspringen.
Ich gehe zwischen den endlosen Reihen ihrer Abbilder, ich renne, ich fliehe! Ihre Blicke zerbohren mich, spießen mich auf, ich kann sie spüren! Ich laufe und laufe und laufe, sehe sie an mir vorbeiziehen und kann nicht entkommen. Bis der Gang plötzlich endet, Sackgasse. Vor mir, eine dritte Art von Spiegel, einsam und allein. Das Glas, komplett zersplittert, abertausend kleine und große Splitter, notdürftig zusammengesetzt. Ich seh kein Bild darin. Dicker Staub verwehrt die Sicht. Eine Scherbe fehlt, dort wo mein Herz wäre, könnte ich mich sehen. Sie liegt davor auf dem Boden, rausgefallen.
Ich wiege sie in der Hand, kalt und schwer. Ein Wisch und der Staub darauf ist weg, lässt mich ein Gesicht sehen, dass ich vor Jahren mal kannte, dass einmal zu mir gehörte. Tot. Meine Hand hebt sich, die Scherbe schneidet durch meinen Hals. Mein Blut sammelt sich unter mir, ein unendlicher Abgrund.
Ich falle, haltlos. Es wird dunkel. Zeit vergeht, Sekunden, Minuten, Stunden, Jahre. Als ich wieder zu mir komm, häng ich in Ketten. Wo? Folterkammer, Aleksanders Folterkammer. Ich hör irres Kichern… mein… irres Kichern? Nein, neben mir, Aleksander, ebenfalls in Ketten.
„Beobachte das Schauspiel, sieh hin, beobachte.“ Er brabbelt und kichert. Ich seh hin, seh mir das Schauspiel an. Auftritt Alissia. Sie kommt auf mich zu, was hat sie vor? Was hat sie vor?! Ich kann nicht weg! Sie greift nach meinen Ketten, und – wird weggerissen. Auftritt Schrecken.
Ein Schatten, Geist, Phantom, packt sie. Schemenlos, schamlos, ohne Gestalt, eine grinsende Theatermaske als Gesicht, groteske Nachahmung eines Lächelns. Berührt sie, beschmutzt sie, verletzt sie. Ich will ihr helfen, ich werf mich gegen die Ketten, ich will schreien, aber ich kann nicht. Mein Hals. Zum Zuschauer verdammt. Er… es… schlägt sie, wirft sie nieder, quält sie, sie schreit, aber es hört nicht auf. Selbst wenn ich wegseh, ich hör sie schreien, und hör das irre Kichern.
Sie ist tot. Es reißt ihr das Gesicht runter, legt es über seine Maske, wie eine zweite Haut und geht auf mich zu.
Nein! Nein! Das ist falsch! Nein! Ich will weg! Geh weg! Er… sie… es nimmt einen glühenden Schürhaken, Panik, ich will das nicht, verschwinde! Oh Götter, geh weg! GEH! WEG! VERSCHWINDE!
Ich spür jeden winzigen Millimeter des Stahls in mein Bein eindringen, reiß den Mund zum Schreien auf.

„AAAAHH! – Verdammt, Tiger, geh von meinem Bein runter!“ Dämlicher Kater, genau auf mein gebrochenes Bein... Was für ein scheiß Traum…   
Aria Fhirnriveien

Wölfchen

Wie friedlich ist doch der Wald...Ich schleiche vor, bin angespannt..Passe auf, das ich nichts begegne, das mir gefährlich werden könnte...Ich husche durchs Unterholz und halte inne...Meine Augen nahmen eine Bewegung wahr..Was war das? Geduckt husche ich von Deckung zu Deckung, so lautlos wie es geht..Der Wind weht mir unruhig ins Gesicht..Gut..Falls etwas dort ist, das mich wittern könnte, so bin ich da auf der richtigen Seite...
Ich rühr mich nicht..Ich sehe einen riesigen Wolf, spüre das dies kein normaler Wolf ist..Seine Augen funkeln bedrohlich..Er hebt die Nase in die Luft und ich höre sein kehliges Knurren...
Hat er mich gewittert? Nein...Er läuft weiter..Ich halte den Atem an und beobachte dieses bedrohliche Tier...
Ratten huschen an ihm vorbei..Er ignoriert sie...Diese Ratten...Sie sind unnatürlich groß...
Geduckt will ich mich zurückziehen...Ich mache vorsichtig rückwärts die Schritte...Es knackt...Ich erstarre und blicke hinab..Ein Ast..Mein Kopf ruckt hoch, der Wolf sieht mich an..Selbst die Ratten schauen zu mir...Ich wende mich um und renne..Der Wolf hastet hinter mir her..Es ist als würde ich den heißen Atem des Tieres in meinem Nacken fühlen...
Mein Vorsprung schrumpft...Plötzlich ein heißer Schmerz in der Seite..Ich renne weiter..Schließe meine Augen und renne durch Büsche...Wieder Schmerz, doch diesmal im Bein...
Ich stürze und etwas beißt sich an meiner Schulter fest..Ich springe auf, mein Bein zieht, doch ich muss weiter...Ich ramme mit der Schulter einen Baum, das festgebissene Tier lässt los...Der Wolf ist direkt hinter mir..Meine Beine werden schwerer, ich ringe nach Luft..Verflucht, ich will nicht sterben..Nicht so...
Wieder durchzuckt mich ein brennender Schmerz..Ich spüre die scharfen Zähne in meinem Fleisch...Mein Bein gibt nach...Ich strauchel und falle...Ich falle in hohes Gras..Ich höre das Plätschern der Mühle...Ich robbe vor...Wo war der Wolf? Nichts ist zu hören..Es ist still...Ich fühle die Wärme unter mir...Mein Leben sickert langsam ins Gras..Ich rieche mein eigenes Blut und schließe meine Augen..Nur ein wenig ausruhen..Nur ein wenig....



Ich öffne meine Augen..Ich liege in einem Bett...Mein Körper fühlt sich schwer an..Dann sehe ich Parat....und Dorian..Ich lächel und schließe die Augen wieder...Nur ausruhen...Ein wenig....