Ein Leben im Umbruch

Started by Tanneseph, 20. Dezember 2005, 10:26:57

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Tanneseph

Langsam sandte der Morgengrauen seine ersten Strahlen über die Hügel nahe der Graukuppe. Dies war der Ort an dem der Horm stets seinen Weg in die nahe gelegene Menschenstadt zurücklegte, der Weg nach Dunkelbrunn. Dieser Weg war es nun, der im aufgehenden Sonnenschein das ganze Ausmaß der Tragödie der vergangenen Tage offenbarte. In einer kleinen, langgezogenen Mulde die als Straße nach Süden diente, lagen Meter für Meter Orkleichen neben Zwergenleichen. Oftmals waren Kämpfe dieser beiden Völker bestritten worden, doch selten mit so bösem Ausgang für das bärtige Volk. Nahe der Graukuppe liegen die Stollen der Eisenhammersippe, eine kleine Sippe hart arbeitender Zwerge. Im ganzen umfasst sie etwa 50 Zwerge, darunter wenige Horms und noch weniger reine Krieger, geschweige denn Paladine. Stets war der Abbau und das erarbeiten von Waren das oberste Gebot der Sippe, und mehr als einmal hatte man Abgesandte der Zitadelle Adbar zu Gast, welche unweit im Süden lag. So war es auch wenig überraschend als man eine kleine Horde Orks abgewehrt hatte, wobei man sich schon Gedanken gemacht hatte warum eine 20 Orks große Gruppe sich in den Kampf gegen die recht vernünftig befestigten Stollen warf. Einen Tag später hatte man die Antwort...
Welle um Welle erging auf die beiden Eingänge der Stollen, während die Zwerge sich zwar recht gut hielten aber dennoch Stunde für Stunde Verluste einsteckten. Am Ende des ersten Kampftages, als die Angriffswellen etwas verebbten, kamen die Ältesten der Sippe zusammen und beratschlagten was das beste zu tun sei. Die Orks waren von einem bestimmten Clan, einem Clan der schon lange gegen die wackeren Zwerge vorging. Doch eine solche Entschlossenheit hatte man nie und nimmer erwartet. "Hilfe aus Adbar" wurde von einer Seite verlautbart, doch eine solche Hilfe müsste geholt werden. Und sie müsste auch noch den Weg wieder in den Norden zurücklegen. Nein, das war nicht die Lösung. Die Tür in den Versammlungsraum ging auf und der Horm kam herein. Mit kurzem Atem erklärte er das sich die Orks wieder formieren würden. Es wäre eine Frage von wenigen Stunden bis die Eingänge wieder von Kämpfen blockiert würden. Doch der zwergische Kampfgeist und die Heimatliebe verhinderten auch nur einen Gedanken an einen Rückzug nach Süden. Der Kampf entbrannte erneut...
Nach drei weiteren Tagen kamen die arg in Bedrängnis geratenen Zwerge wieder in einer kurzen Verschnaufpause zusammen. Diesmal lagen die Karten allerdings anders auf dem Tisch. Die Orks wolltten ganz offensichtlich diese Region unterwerfen. Sie wollten ganz offensichtlich kein Bollwerk von Bärtigen mehr hier haben. Die Zwerge wussten langsam das diese Stollen schon bald zu einer Falle werden konnten. In einer kurzen Abstimmung wurde es dann schließlich entschieden: Man werde sich zur Zitadelle Adbar zurückziehen und mit Hilfe wiederkommen und die Stollen befreien.
Die Vorbereitungen für diesen Plan waren schon so gut wie abgeschlossen...


... "Nehmt die Orkwerfer da drüben aufs Korn" rief Fred Eisenhammer den Armbrustschützen neben sich zu. "Wir müssen den Eingangsbereich frei kriegen oder wir krepieren hier alle" schoss er über die Reihen. Mit seiner verletzten Hand war er nicht mehr großartig in der Lage an der Front mitzukämpfen, und so hatte man den alten Zwergen mit seiner Zustimmung etwas weiter hinten platziert. So hatte er nun die Möglichkeit, den Rückzug zu ordnen und dafür zu sorgen das die eigenen Verluste in dieser harten Phase so gering wie möglich blieben. Neben ihm ging gerade ein Zwerg von einer Handaxt getroffen zu Boden, als auch schon das Surren mehrerer Armbrustbolzen die Luft erfüllte. Sie waren nicht genau gezielt, aber das brauchten sie auch nicht bei der schieren Übermacht der Gegner. Fast im selben Atmezug stürmten die Angehörigen der Eisenhammersippe, die nicht die vorgezogene Verteidigungsstellung hielten, aus dem südlichen Stolleneingang und machten sich daran einen Weg gen Süden zu bahnen. Mit Axt und Hammer, mit Schild und Schwert schlugen sie Ork für Ork nieder. Mit lautem Gebrüll und Gesängen an Moradin und Clangeddin brachen sie nach Süden durch und ihre Vettern die noch immer die Stellungen hielten vielen mit in die Gesänge ein. Als der Weg geebnet war und noch nicht allzu viele Orks sich wieder in die Passage schmissen, machten sich die tapferen Verteidiger daran sich ihren Vettern auf dem Weg nach Süden anzuschließen. Viele Zwerge fielen an diesem Tage, doch noch mehr Orkleichen säumten den Weg nach Süden. Auch wenn man das nicht mit dem Verlust aufwiegen konnte, den die Eisenhammers erlitten hatten...


...Schwer waren seine Schritte, als Elgor an diesem Morgen durch den Schnee der Nordpässe marschierte. Es war der dritte Tag, nachdem er bei einem Scharmützel von seiner Sippe getrennt worden war. Er hatte an der Seite von Fred gekämpft und sich immer wieder um die Verwundeten gekümmert sowie zu Gorm Gulthyn gebetet. Bei einer raschen Attacke des Gegners war er schließlich mit Fred und zwei weiteren Zwergen von den sich weiter auf die Zitadelle Adbar zubewegenden Zwergen getrennt worden. Sie mussten sich ins Dickicht schlagen um nicht die Aufmerksamkeit der nachfolgenden Orks auf sich zu ziehen. Fred, der sich bei einem der vergangenen Kämpfe an der Hand verletzt hatte, beschwerte sich allerdings nicht und ging den Weg aufrecht und mit aller Hilfe die er seinen Vettern geben konnte. "Wir werden zu viert nicht den normalen Weg zur Zidalle nehmen können" bemerkte Fred an diesem Morgen. "Wir sollten östlich daran vorbei ziehen und uns nach Süden durchschlagen". Der alte Fred war zäh und robust, doch die letzten Tage und die Schlacht zuvor hatten sehr an ihm, sowie an allen Zwergen gezerrt. Er ging stetig langsamer, und sein Kopf hing ebenfalls deutlich öfter als sonst. "Diese Schweineschnautzen werden schon ihr blaues Wunder erleben, verlass dich darauf" sagte Elgor mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen. Links neben der Gruppe ertönte plötzlich ein Horn und das Gebell von Hunden war zu hören. Von Orkhunden... von Warghs...


*Fortsetzung folgt*
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