Der schelmische Magier: eine Autobiographie des Bran Siebenbrunn

Started by luzius, 19. Oktober 2007, 03:51:51

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luzius

Dieses in Holz gebundene Buch kommt im handlichem Octavoformat daher und ist sehr schmal. Es liegt immer in Brans Zimmer herum und wird ständig aktualisiert. Die Schrift ist klein, dennoch gut leserlich und auf dezente Art mit eleganten Verzierungen versehen. Auf jeder Seite ist ein roter Zierrahmen, dessen Ornamente fließend in die Verzierung des Textes einfließen. Ein Experte würde des Öfteren unaufgeladene Zauberzeichen erkennen, die es dem Buch erlauben könnten, im Dunkelm zu leuchten. Auf jeder Seite finden sich hübsche, bunte Illustrationen, die das Beschreibene auf komische Art darstellen. An diesen Verzierungen ist auffällig, dass alle Menschen übertrieben niedlich gezeichnet werden was das Buch irgendwie kindisch erscheinen lässt. Moderne Menschen würden es als Comiczeichnungen erkennen.

Auch wenn Gott oftmals vor mir steht
Und mir die Hölle prophezeit,
Es ist das Größte,
Denn wir brennen dort zu zweit. " (K.haos Prinz und Windprinzessin von Samsas Traum

luzius

Ich wurde in Lowangen geboren. Für alle garethischen Lokalpatrioten: ja, das ist die Stadt, in der sich die Barbaren mit den Orks abgefunden haben. Trotz diesem "fürchterlichen" Umfeld gelang es meiner Familie, zu einem gewissen Reichtum zu kommen, indem sie mit den Friedlichen unter den Orkstämmen Handel trieben und somit von Anfang an sehr exotische Waren in die entlegensten Ecken Aventuriens liefern konnte. Man mag es kaum glauben, wieviele Granden aus Al Anfa sich wünschen, eine echte Orkische Fellrüstung im Haus zu haben, um mit dieser kuriosität Neider zu wecken. Des Weiteren sind viele dieser "barbarischen Götzendiener" ausgezeichnete Handwerker, die den Vergleich mit Menschen wirklich nicht zu scheuen brauchen.

genug der Abschweifungen- vorerst. Durch meine Kindheit in so einem ungewöhnlichem Umfeld wurde ich auch zu einem ungewöhnlichem Menschen. Ich lernte schon früh, dass vorgefertigte Meinungen die Entstehung maximalen Wohlstandes behinderten- wenngleich ich es nicht so stilvoll ausdrücken konnte. Dadurch, dass ich das siebte Kind meiner Mutter war hatte ich wenige Chancen, viel von dem Handelshaus meiner Eltern zu erben. Dieser unangenehme Zustand führte jedoch auch dazu, dass es meinen Eltern leichter fiel, mir eine arkane Ausbildung angedeien zu lassen.

Selbstverständlich war ich jeder meiner Jahrgänge der Jahrgangsbeste- das würde ein eitlerer Mensch wie ich schreiben. ich jedoch gebe zu, dass ich immer nur knapp meine Prüfungen bestand, und meine Lehrer mich zu Recht für einen Unruhestifter hielten. Nur in orkisch und in Tierkunde waren meine Noten durchgehend gut. Erstes führte man vollkommen richtig auf meinen halborkischen besten Freund Alrik zurück, zweiteres fälschlicherweise daran, dass in mir anscheinend ein Hauch Elfenblut fließt. Irgendwie gelang es mir Taugenichts dann doch, die Prüfung zu bestehen.

Als ich dann mir selbst überlassen wurde, schaffte ich es schon seit kürzester Zeit, die halbe Akademie in Aufregung zu versetzen. Dies lag mitnichten daran, dass ich unseren Bibliothekar in einen Affen verwandelt hatte (was aber überaus amüsant war, da er sich gegen jegliche Rückverwandlung zur Wehr setzte), sondern daran, dass ich schon nach wenigen Wochen Forschung in der Lage war, mich in einen Drachen zu verwandeln. Dieses arkane Wunder begründet sich darauf, dass Horndrachen keine wirklichen Drachen sind, sondern nur Drachenartige und somit absolut unmagisch. Dies wissen nur viel zu Wenige. Die darauf folgenden Monate betätigte ich mich weiterhin in dem kreativem Einsatz bekannter Formeln. Anstatt neues zu erfinden zeigte ich meinen Kollegen, was man mit dem Altem erreichen konnte.

Nach einem Jahr Studium in Lowangen beschloss ich schließlich, ein Zweitstudium zu absolvieren. Zu diesem Zweck reiste ich durch die Orklande ins Mittelreich. Auf der Reise dorthin lernte ich einiges über orkische Sitten und Gebräuche, was mehr als nur einmal dazu führte, dass ich mich auf der Flucht befand, worin mir die Form eines zusätzlich beschleunigtem Horndrachen sehr von Nutzen war. Hierbei will ich an den Leser Eines weitergeben: solltet ihr jemals fliegen können, dann fliegt so hoch wie ihr könnt, denn wenn ihr einen besonders hohen Baum seht, mag es bereits zu spät sein.

Im Mittelreich begann ich dann, mein Studium in Donnerbach fortzusetzen, wo ich mich intensiv mit elfischer Magie beschäftigte und bei den lockeren Treffen auch gerne mal ein Wenig über die menschliche Gesellschaft fabulierte. Da ich schon damals den Standpunkt vertrat, dass ein von Bürgern gewählter Rat dem starren und willkürlichem Feudalsystem überlegen war, musste ich mein Studium voreilig abbrechen und das Mittelreich über den Luftweg verlassen.

Zurück in Lowangen durfte ich dann feststellen, dass mein in Donnerbach erworbenes Wissen mitsamt meiner kreativen Art, Magie anzuwenden, mich zu einer lebenden Legende der Akademie gemacht hat. Nach nur einem weiteren Monat wurde ich zum Magister extraordinarea ernannt. Ehrlich gesagt finde ich das nach wie vor etwas übertrieben, da ich schlicht noch sehr jung bin. Des Weiteren vertrete ich die Theorie, dass sie dadurch dafür sorgen wollten, dass ich aufhören würde, die Schüler zu Unsinn anzustacheln.

So hielt ich einige Lesungen über Tierkunde und die grenzen der Verwandlungsmagie, forschte an dem Gefüge des Limbus und pflanzte die Saat der Innovation in vielen jungen Scholarenköpfen.

Bei einem günstigem Sternzeichen gelang es mir schließlich, eine Pforte auszumachen, die sich nach Aventurien öffnen wollte, sie schien jedoch zu zerfliessen, da unsere Kraftlinien zu schwach waren. Mit Hilfe der überaus nützlichen Zauberzeichen, die jedem klugem Magier zu empfehlen sind, gelang es mir, die astralen Böen der Umgebung auf das Portal zu bündeln. ich schritt hindurch.

Der Ort, auf dem ich ankam, nannte sich Fürstenborn und lag auf Seldaria. Die Globule unterscheidete sich maßgeblich von Dere, insbesondere das astrale Netz erschien mir grobmaschiger aber auch fester. Des Weiteren begegnete mir in dieser Welt ein mir bisher unbekanntes Volk- Gnome. Auf der anderen Seite gab es einige maßgebliche Parrallelen zu Aventurien. Gewisse historische Ereignisse wie die erste Dämonenschlacht waren auch auf Seldaria passiert und sie sprachen die gleichen Sprachen wie wir.

Die Bevölkerung war durchgehend freundlich und pflegte einen angenehm lockeren Lebensstil, so lebte ich mich schnell ein und stoß schon auf die ersten Geheimnisse und beschloss, diese zu untersuchen. Des Weiteren bot ich der Wache meine Hilfe als freier Helfer an, um auch etwas für meine neue Heimat zu tun. Das bürokratische Thema der Bürgerschaft beziehungsweise Arbeitserlaubniss schob ich hingegen weit in die Zukunft. ich war noch nie ein Freund von Dossiers und Formulare, die doch nie jemand lesen wird, weil sie nur irrelevante Informationen enthalten.
Auch wenn Gott oftmals vor mir steht
Und mir die Hölle prophezeit,
Es ist das Größte,
Denn wir brennen dort zu zweit. " (K.haos Prinz und Windprinzessin von Samsas Traum