[Brief/Jules Jeremi]

Started by Mordekhaine, 25. Oktober 2007, 11:07:18

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Mordekhaine

Ein leicht zerknitterter und Wachsversiegelter Umschlag wurde für Jules Jeremi im Humpen abgegeben. Eigentlich lag der Umschlag plötzlich auf der Theke und niemand hatte gesehen wer ihn dort hingelegt hatte. Der Name Jules Jeremi stand in großen Lettern darauf.

In einer etwas krakeligen und mit Tintenkleksen übersähten Handschrift steht folgendes geschrieben:

Sehr geehrter Herr Jeremi,

eurem Anschlag am Marktplatz entnehme ich das Ihr auf der Suche nach einer Anstellung seid. Hiermit möchte ich Euch einen profitablen Vorschlag unterbreiten. Bei der Hafenadministration ist sicherlich noch ein freier Platz für einen geübten Schreiber und jemanden der mit einem Akabus umzugehen weiß. Ich werde Euch mit aller Kraft dabei unterstützen solch einen Posten zu ergattern, und sofern Ihr noch einen Bürgen für eine Arbeitserlaubnis benötigt werde ich Euch dahingehend selbstverständlich sowohl personell als auch finanziell helfen. Im Gegenzug erwarte ich hin und wieder eine gewisse Auskunft über die auslaufenden Schiffe und deren an Bord befindliche Ladung, für jede akkurate Information gäbe es natürlich eine angemessene Belohnung.

Sollten Sie an dieser Vereinbarung interessiert sein hinterlassen Sie bitte eine Notiz auf der Rückseite ihres Aushanges am Marktplatz.

gez.
ein Freund

Mordekhaine - Die ganze Welt dreht sich um mich. Denn ich bin nur ein Egoist. Der Mensch, der mir am nächsten ist. Bin ich, ich bin ein Egoist.

Da geht er hin, einer von Gottes eigenen Prototypen, ein aufgemotzter Mutant von der Sorte, die nie zur Massenproduktion in Betracht gezogen wurde. Zu spleenig zum leben und zu selten zum sterben

Talhund

Nachdem er den Brief bekommen hatte, setzte Jules sich im Kerzenschein an den Tisch seines kleinen Zimmers und las ihn. Die Hand auf die Öffnung seines Weinbechers gelegt, tippte er unablässig mit dem Finger auf den Rand des Bechers und sann er über das Gelesene nach.
Er hatte noch nie einen Freund gehabt, von dem er nichts wusste und schmunzelte. Klang im ersten Moment nicht schlecht das Angebot. Er würde im Hafen arbeiten, den Geruch von Meerwasser riechen und das Salz auf den Lippen schmecken. Ab und zu mal eine kleine Information gegen ein paar Münzen eintauschen und würde selbst dafür bezahlt werden.

Als er ein paar Momente nachgedacht hatte, fiel ihm auf, dass der ,,Freund" wohl nur Interesse an den ausfahrenden Schiffen hatte. Ein Pirat vielleicht oder ein Kaufmann, der wissen wollte wie seine Konkurrenten agieren? Weitestgehend war ihm das schnuppe. Aber wenn man mit dem Wissen der ausfahrenden Kähne ein paar Goldstücke verdienen konnte, wie war es wohl mit den einfahrenden Schiffen bestellt? Waren die frisch in den Kontoren aufgestapelt waren, könnten vielleicht eine weitere Einnahmequelle bedeuten. Jules kratzte sich nachdenklich am Kinn, weil es um sein Wissen in der Schifffahrt nicht sonderlich gut bestellt war. Gewiss, sein letzter Arbeitgeber hatte auch zwei Seelenverkäufer besessen, aber die hatte Jules nur finanziell verwaltet, bis das Arbeitsverhältnis ,,beendet" worden war.

Was soll's, über die Handelsschifffahrt konnte man sich informieren, so schwer konnte das doch nicht sein. Er müsste nur noch jemanden finden, der ihn für die Information der einfahrenden Schiffe auch bezahlen würde. Oder gegebenenfalls die Informationen selber verwenden? Mal abwarten, was sich so entwickelt.

Kurze Zeit später würde er unbemerkt auf der Rückseite seiner Nachricht eine Botschaft anbringen. Jules beschloss, diese möglichst unauffällig zu gestalten.

Mordekhaine

Ein paar Tage vergingen bis schließlich ein weiterer Brief für Jules auf dem Thresen lag.


Sehr geehrter Herr Jeremi.

Mit freude habe ich Ihre positive Antwort auf meinen Vorschlag zur Kenntnis genommen. Sollten Sie bei der Suche nach einer geeigneten Stelle innerhalb der Hafenverwaltung auf unerwarteten Widerstand stoßen, möchte ich Sie bitten mich darüber zu informieren damit ich entsprechende Masnahmen einleiten kann um Ihnen einen angenehmes Arbeitsklima zu verschaffen.

Hinterlassen Sie dazu einfach eine Nachricht unter einen losen Ziegelstein an der rückseitigen Mauer des Würfelbechers. Der lose Stein befindet sich in der dritten Reihe von unten, ziemlich weit links. Dort finden Sie zudem einen kleinen Beutel mit fünf Hellern um Ihnen den Einstieg ins Fürstenborner Berufsleben ein wenig zu erleichtern.

gez.
Teufelsrochen

Mordekhaine - Die ganze Welt dreht sich um mich. Denn ich bin nur ein Egoist. Der Mensch, der mir am nächsten ist. Bin ich, ich bin ein Egoist.

Da geht er hin, einer von Gottes eigenen Prototypen, ein aufgemotzter Mutant von der Sorte, die nie zur Massenproduktion in Betracht gezogen wurde. Zu spleenig zum leben und zu selten zum sterben

Talhund

Nachdem Jules den Brief mehrfach durchgelesen hatte, legten sich Grübelfaltens auf seine Stirn. Verdammt, irgendwas hier lief schief.
Irgendwie wollte hier einer etwas Ähnliches wie Herr Flink, aber scheinbar in grösserem Stil. Obwohl, nachdem was er bislang herausgefunden hatte, war das Haus Renahim Monopolist im Seehandel, oder zumindest kontrollierten sie diesen. Zweigleisig zu fahren wäre vielleicht auch keine so schlechte Idee. Oder er musste den zweiten Bewerber schnellstens loswerden. So setzte er sich hin und verfasste einen Brief. Kurz grübelte er noch, wie man einen Teufelsrochen wohl ansprechen könnte und musste schmunzeln. Derjenige, der den Brief abholte würde folgendes zu lesen bekommen:

Sehr geehrter Herr Teufelsrochen,

da ich lange nichts von Ihnen gehört habe und ich eine offenbar sehr gefragte Arbeitskraft darstelle, wird sich meine Arbeitssituation in näherer Zukunft wohl ändern. Es ist aber durchaus möglich, dass diese Beschäftigung auch von ihrem Interesse sein könnte. Ich bitte um Verständnis, dass ich hierüber keine näheren Worte verlieren möchte. Solltet Ihr eventuell an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert sein, bitte ich um ein persönliches Treffen, um Gedanken auszutauschen.

gez.
Landratte


Er wollte das Schreiben neutral halten, falls jemand anders den Brief finden würde und ,,Landratte" war das einzige was ihm gerade einfiel.
Also platzierte er die Nachricht wie beschrieben und nahm den Beutel mit den 5 Hellern natürlich mit, schliesslich wollte er nicht, dass der Beutel in fremde Hände fiel und er nachher als Dieb dastand.

Mordekhaine

Brom drückte Jeremi wortlos einen weiteren Brief in die Hand.

Herr Jeremi,

zu meinem Bedauern scheinen sich Ihre Interessen in den letzten Tagen geändert zu haben. Es obliegt natürlich Ihrem ermessen, sollte Ihre neue Anstellung tatsächlich profitabler sein als mein großzügiges Angebot, dieses Auszuschlagen. An einem persönlichen Treffen bin ich durchaus interessiert, auch einem kleinen Informationsaustausch bin ich nicht abgeneigt. Als Treffpunkt schlage ich die Klippen über den Docks vor, seien Sie am [Termin nach Absprache] zur Abenddämmerung dort und kommen Sie allein.

gez.
Teufelsrochen

Mordekhaine - Die ganze Welt dreht sich um mich. Denn ich bin nur ein Egoist. Der Mensch, der mir am nächsten ist. Bin ich, ich bin ein Egoist.

Da geht er hin, einer von Gottes eigenen Prototypen, ein aufgemotzter Mutant von der Sorte, die nie zur Massenproduktion in Betracht gezogen wurde. Zu spleenig zum leben und zu selten zum sterben

Talhund

Er las den Brief und nickte. Jules würde zum angegebenen Zeitpunkt pünktlich dort sein.