(x) [Kreuzweg]Schreinbesichtigung

Started by Alaska, 03. November 2007, 21:59:32

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Alaska

Miana fand die nur scheinbar existierende Felsformation nach Parats Beschreibung mühelos und trat einfach durch die Illusion hindurch in den Schrein. Bevor sie weiter eintrat blickte sie erstmal, ob sich auf dem Boden vielleicht Spuren von früheren Besucherns abzeichneten.
Das war er also, schlichter als sie sich vorgestellt hatte. Ganz genau guckte sie sich alles an, Boden, Wände, Decke, Verzierungen und eventuelle Zeichnungen und natürlich in erster Linie die Statue. Ob die ihr irgendwie bekannt vorkam? Vielleicht die typische Darstellung eines Götteravatars oder vielleicht trug sie irgendwo bestimmte Göttersymbole. Alles was sie für wichtig erachtete, wurde akribisch protokolliert, abgezeichnet und in Positionsskizzen eingetragen. Flüchtig tastete sie noch die Wände nach versteckten Geheimtüren oder Schaltern ab.
Schlußendlich versuchte sie rauszukriegen, ob es in dem kleinen Raum noch andere magische Quellen außer dem Illusionszauber am Eingang gibt, der wohl einen stark überlagernden Einfluß auf andere Eindrücke haben dürfte. Darum griff sie mit den passenden Gesten und Worten auf den vorbereiteten Zauber zurück, um magische Auren zu entdecken und konzentrierte sich darauf, sie voneinander zu trennen, wenn mehr als eine vorhanden sein sollte.
Aria Fhirnriveien

Parat

Das Weltentor
Ein Rollenspiel-Server auf Basis von Neverwinter Nights II

Parat Flink - Schwarze Münze, Fürstenborn
Tibor "Tibby" Steinfeld - Lichtrichter, Weilersbach
Urk Frostfaust - Kommissar, Fürstenborn

Alaska

Ganz fertig war sie mit dem Schrein trotz intensiver Besichtigung ja immernoch nicht. Allen historischen Fakten mal beiseite gelassen, was für Parat und auch für Miana selbst wohl besonders von Interesse war, war der Zauber, der hier gewirkt wurde. Bisher belief es sich nur auf die Theorie, dass hier Kontakt zu dem Turmherren von Dunkelbrunn aufgenommen wurde, aber wenn möglich wollte sie sich da Gewissheit verschaffen.
So besuchte sie den Schrein nochmal in aller Ruhe, legte dort Kettenhemd, Waffen und Tasche in eine Ecke, ja richtete sich schon fast häuslich ein.

Zuallererst überprüfte sie, ob die Aura des Zaubers immernoch da war, immernoch auf den Kopf der Statue konzentriert und ob die Spuren im magischen Gewebe immernoch so deutlich vorhanden waren. Dann versuchte sie den Kopf freizukriegen, achtete nicht auf ihre 5 Sinne, sondern nur den 6. der im Gewebe rumtastete, nahm alle Eindrücke in sich auf. Vielleicht war es ja möglich den Zauber irgendwie zu rekonstruieren, wenn er so einen deutlichen Abdruck hinterlassen hatte, vielleicht konnte sie auch einen noch in der Statue vorhandenen aktivieren. 
Aria Fhirnriveien

Alaska

#3
Sie war da auch recht hartnäckig, wenn sie sich erstmal was in den Kopf gesetzt hatte und verbrachte eine ganze Weile dort.
Aria Fhirnriveien

Parat

Eine ganze Zeit lang nahm sie nichts wahr, schließlich war es schon einige Zeit her, dass der Zauber gewirkt wurde. Jeder gewirkter Zauber hinterließ eine Signatur, nicht viel mehr als ein Schatten in der Schwärze des Raumes. Desto mächtiger der Zauber, vor allem aber desto mächtiger der Magieanwender, desto länger blieb dieser Schatten erhalten ... und mitunter konnte man sich sogar noch "in den Zauber hineinfühlen", was exakt das war, was Miana jetzt versuchte.

Viele Schatten nahm sie wahr, die meisten von ihnen aber zu unkenntlichen Resten verkommen, von denen sie aber dennoch einen Eindruck erhalten konnte, auch wenn es mitunter schwer warm derartige Eindrücke als einigermaßen gesicherte Erkenntnisse anzusehen.

Die Grundstimmung dieser Schatten war .... ekstatisch. Tanzen, Trance, Visionen. Solche Zauber waren hier oft gewirkt wurden, doch vor Urzeiten, nur durch die ungeheure Vielzahl erschloss sich Miana ein Bild davon. Ja, vielleicht fühlte sogar sie sich einige Momente ekstatischer, wer weiß? Schaden kann es ja nicht.

Das war die Hintergrundstimmung und vor diesem leisen Nachhall, den ihr der Raum zuflüsterte. Dem Trommeln, dem Singen, dem Weinen, dem hysterischen Lachen .. vor die Hintergrund erhob sich soviel deutlicher ein anderer Schatten. Nach einer Weile "sah" man ihn deutlich im Vordergrund. Das war die Signatur, nach der sie suchte, das Dunkelgrau im Schwarz.

Sie verstand die Natur des Zaubers. Sie war recht simpel gestrickt. Eine Projektion über die Distanz hinweg. Sicher kein Anfägerzauber, aber auch nichts besonders Schwerwiegendes. Viele Magier konnten ihre Stimme produzieren oder ihr Abbild. Eigentlich nichts, weswegen so ein Zauber über so lange Zeit verfolgbar sein sollte.

Mit der Magier ist es so eine Sache ... mehr als die meisten Betrachter ahnen hängt das Beobachtete von den Erwartungen ab oder zumindest von den Erkenntnismethoden. Beispielsweise konnte ein jeder feststellen, dass ein losgelassener Stein nach unten fiel. Zugleich gab es aber einige, welche annahmen, dass die Welt eine Kugel war und dass viele viele andere Kugeln im Raum hin und her flogen. Unabhängig vom Wahrheitsgehalt solcherlei Vermutungen: Auch diese Theoretiker mussten natürlich eine Erklärung dafür finden, wieso ein Stein nach "unten" fällt, wo doch ein "unten" in einer solchen Kugelsammlung gar keine Bewandnis mehr hatte.

Die Kugel-Leute unterstellten daher, dass diese Kugeln im Raum einander anzogen .. weil sie im Kern aus irgendwie magnetischem Material bestanden ... oder dass Gewicht einander ganz grundsätzlich anzieht. Nunja, man kennt das. Kaum vertritt man eine bestimmte Position, ist man gewungen, ständig Verfeinerungen der Theorie zu entwickeln.

Aber was bedeutet das für den fallenden Stein? ... Nun, die meisten Leute würden den Stein ansehen und es mit den Worten "tja, fällt nach nunten, wie alles" kommentieren. Es ist das, was sie erwarten. Ein anderer Gelehrter sieht bei dem selben Stein tausende von physikalischen Gesetzen wirken, die zusammen genommen den Stein gegen Mittelpunkt der nächsten Raumkugel streben lassen .. also nur mehr oder weniger zufällig "nach unten".

Und da die Wahrnehmung derart subjektiv war, nahmen Mianas Sinne bzw der eine nach und nach ein vertrautes Muster wahr. Dünne Linie, die sich verbanden, überkreuzten, die Welt durchzogen. Das Gewebe. Matt silbern glänzend hoben sie sich von der Dunkelheit ab, umspielten sie. Sie bildeten kein gerades Muster, kein dreidimensionales Gitternetz und dennoch sind ihre hochkomplexen Muster Magiern wohlbekannt.

Ein gewebter Zauber ist eben genau das, eine Verformung, eine Manipulation des Gewebes. Das Gewebe hat die Tendenz, zum Ausgangspunkt zurück zu kehren und wieder "gerade" zu werden, ohne jemals gerade zu sein. Die leichten Kräuselungen der ekstatischen Zauber konnte sie nur mit äußerster Konzentration überhaupt erahnen. Aber den anderen Zauber, dort beim Kopf der Statue, den konnte sie deutlich sehen, denn er .... er wirkte wie eine Wucherung im Gewebe, eine brutalste Verknotung. Manche Gewebelinien waren zerrissen. Andere waren schwächer als gewohnt, nachdem sie sich wohl bereits repariert hatten.

Es tat beinahe weh, das zu sehen. Hier im Raum hatte es wohl seinen Uursprung gehabt und die Verwerfungen führten schnurstraks in Richtung Norden. Auch das ungewöhnlich, denn magisch gesehen war geradeaus nicht geradeaus ... man orientierte sich am Gewebe ... der Zauber hier nicht.
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Alaska

Was es mit dem Gewebe auf sich hatte, das war ihr alles bewußt, schließlich stand sie schon fast ihr ganzes Leben damit in Verbindung. Es ließ sich mit diesem Modell eines allumfassenden Netzes, in das ein Magier beim Magiewirken Muster webt, die auch kurze Zeit später noch erkennbar sind, einfach alles schön vereinfacht darstellen.

Und so ungewöhnlich fand Miana es eigentlich auch nicht, dass der Zauber eine Richtung aufzeigte. Sicher, im Netz allein wäre es ungewöhnlich, allerdings könnte man auch wie schon gesagt im Netz allein gar keine ablesen. Denn das es Norden ist, wird wohl erst klar, wenn man es in Relation zur normalen Ebene bringt, wenn man das Gewebe über Seldaria "spannt". So wie man die Flugrichtung eines Vogels, ob nach oben, unten, Osten oder Westen, auch erst Bestimmen kann, wenn man ihn in Relation zum Untergrund bringt, über dem er fliegt.

Trotzdem gab es Mia einiges zu denken. Nach Norden, nicht etwa nach Süden, nach Dunkelbrunn hin, wie der Verdacht, dass der Zauber mit dem Magier von dort zusammenhing, nahe legte. Was lag im Norden...? Die Ruinen, der Steinkreis, ein Druidenhain (gerüchteweise, selbst hatte sie ihn noch nicht gesehen). Das waren die markantesten Orte, von denen sie wußte.
Der Hain und den Steinkreis konnte sie wohl ausschließen. Der Kreis war für sich gesehen so interessant wie gefährlich, stand aber hiermit nach ihrem Ermessen nicht in Verbindung. Dann schon eher die Ruinen, in denen vor nicht allzu langer Zeit ein Ritual abgehalten wurde und selbst heute noch die Spuren einer magischen Schlacht zu spüren sind... in denen das magische Gewebe ähnlich gestört scheint, wie an dem Fleck hier.
Also hing es vielleicht doch mit dem Magier von Dunkelbrunn zusammen... war vielleicht sogar direkt mit den vergangenen Ereignissen in den Ruinen verbunden...

Aber Moment... nachdem was Parat erzählt hatte, lag der Zauber hier ja nicht so lange zurück. Allein das sie ihn noch spürte, machte ja klar, dass es keine mehrere hundert Jahre her war. Andererseits... Parat brachte ja gern mal was durcheinander.
Die möglichen Theorien stolperten in ihrem Kopf übereinander.

Die wichtigesten Fragen für Klarheit waren... saß sie denn hier am Empfänger- oder am Senderende des Zaubers?
Und steht der Abdruck des Zaubers, den sie erspürt hatte, wirklich wie vermutet mit den Störungen im Gewebe im Zusammenhang? oder wurde er ganz normal hier gewirkt, weil die Bedingungen günstig waren? Normalerweise stört und schwächt so eine Störung im Gewebe die Magie, aber mit etwas Glück ließ sich ein Zauber damit auch um ein vielfaches verstärken.
Oder gaukeln ihre Sinne ihr vielleicht etwas vor? Wie eine optische Täuschung? Vielleicht nicht nur eine Übertragung eines Bildes, vielleicht war das ja ein Fluchtweg des Dunkelbrunner Magiers, schließlich bezeugten die Ruinen, wozu er in der Lage war, und dieser Ort trug mit großer Wahrscheinlichkeit auch seine Signatur...


Aria Fhirnriveien

Parat

((Verzeihung ... Süden^^))

In der Tat, der Zauber hatte direkt nach Dunkelbrunn geführt. Eine so klare Kontur, ein solcher Riss. Man könnte ... man tat ...

Und so ließ Miana ihren Sinn auf diese Signatur ein, sie folgte ihm in Gedanken. Natürlich nicht räumlich, nur im Gewebe, aber ... in dem Fall nahm sie auch Räumliches wahr, weil dieser Zauber eine ganz eigene Räumlichkeit hatte, eine Bezogenheit auf die 3 normalen Sterblichen vertrauten Dimensionen, eben durch seine Exaktheit.

Sie sah also etwas, auch wenn es nur Gewebe"linien" waren, so bekam sie räumliche Eindrücke, vielleicht eine Vision. Sie sah große Höhlen, sie sah bauliche Anlagen in den Höhlen, sie sah Schilde, Brücken, Energiezufuhren, alle unter massivem Einsatz von Magie wie ins Gewebe gemeißelt. Und sie sah einen tief in die Erde ragenden Turm zwischen all den Höhlen, er verband das alles zu einem Komplex.

Bezüglich der nördlichen Richtung: Ein ebenso exakter Zauber, eine Vergewaltigung des Gewebes, hatte die andere Richtung gehabt. Scheinbar ein Teleportzauber. Personen wurden von hier in die Ruinen transportiert, wobei der Auslöser dann in den Ruinen gesessen haben muss.

Und so formten sich die Ereignisse zu einem Bild:

Irgendwelche Leute waren hier gewesen. Daraufhin gab es diese Projektion aus Dunkelbrunn. Daraufhin musste sich der Zauberer selber in die Ruinen begeben haben und die Leute hier aus dem Schrein dorthin geholt haben.
Das Weltentor
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