Der Weg der Faust [Aliah Schattenfaust]

Started by Micha, 25. November 2007, 15:14:25

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Micha

Kapitel I: Die frühen Jahre

Die  Geschichte beginnt in einer Region, die manchen als Thay bekannt sein mag. Eine streng hierarchische Gesellschaft, in der man normalerweise in der Schicht bleibt, in die man geboren wurde, und in der die Arbeiter und Bauern nur unwesentlich über den Sklaven und Leibeigenen stehen. Genauergesagt in einem eher unbedeutenden Dorf, und mit der Tochter Sarah des Ehepaares Bertram, die als Gerber eben aus jener Arbeiterklasse stammten. Wandernde Mönche sind nicht unbedingt ein spektakulärer Anblick, und eines Tages kam ein Mönch vom Orden des langen Todes in jenes unbedeutende Dorf.

Der Familie Bertram versprach er, ihre Tochter könne im Kloster Zugang zu Bildung und auch zur freien Bürgerschaft erlangen. Vielleicht lag es an der geschickten Zunge des Mönchs, vielleicht auch an dem leicht benebelnden Räucherwerk, welches der Mönch bei jenem Gespräch abbrannte, oder dem schweren Rotwein, den die Bertrams wohl nicht gewohnt waren. Schweren Herzens überließen sie jedenfalls dem Fremden ihre damals 4jährige Tochter. Schließlich sollte sie es einmal besser haben, und dies erschien als der einzige Ausweg aus dem ansonsten vorbestimmten Lebensweg. Diese Form der Rekrutierung war beim Orden jenes Mönches eine normale Vorgehensweise; Die Lebensart dieser Mönche sorgte für eine gewisse Auslese, und irgendwie muß ja für Nachwuchs gesorgt werden.

Die Reise endete in eine kleinen Kloster an den Hängen des Mount Thay. Gemäß den Regeln des Ordens beginnt mit der Aufnahme ins Kloster ein neues Leben, symbolisiert durch einen neuen Namen, der in einer Art Taufzeremonie feierliche vergeben wird. Und so wurde aus Sarah Bertram Aliah Schattenfaust. Das Leben vor dem Eintritt ist für die Ordensbrüder bzw. -schwestern quasi nicht existent, und so kennt Aliah mittlerweile nichtmals mehr den Namen ihrer Geburt, und weiß lediglich „Das ihre Eltern sie beim Orden loswerden wollten“. Diese wohl absichtlich etwas ungenaue Aussage führte bei Aliah allerdings im Laufe der Zeit zu tiefer Verbitterung und Haß auf ihre Eltern, die eigentlich nicht mehr sind als verblasste Schatten in ihrer Erinnerung.

Die Kindes- und Jugendjahre sind im Kloster streng genommen kein Teil der Ausbildung, auch wenn dieser Abschnitt gern als die „Zeit des Rohrstocks“ bezeichnet wird. Erziehung erfolgt im wesentlich durch körperliche Züchtigung bei Fehlverhalten oder mangelnder Leistung. Die Kinder werden im Rahmen ihrer Fähigkeiten zu den alltäglichen Arbeiten herangezogen, genießen jedoch auch Unterricht und lernen Lesen und Schreiben. Insbesondere beginnt jedoch auch die Einführung in den strengen Verhaltenskodex der Mönche. Schon hier trennt sich die Spreu vom Weizen, denn nur wer Disziplin an den Tag legt, und sich in die Hierarchie des Ordens einfügt, wird letztendlich für die weitergehende Ausbildung zugelassen. Zwei Eigenschaften, die bei Aliah besonders hervorstechen, weshalb sie bereits im zarten Alter von 15 Jahren die „Zeit der Wache“ antreten durfte, dem ersten Abschnitt in der Lehre dieser Mönche.

Aliha Schattenfaust- Die nette Psychopathin von nebenan
Bardo Saitenzupfer- Ähnlichkeiten mit einem betrunkenen Flummi rein zufällig
Elithrarebril Amolie- Ein anderer Name für Arroganz
Airaksela- Viel zu sensibel, heult ständig
Vas'dril Tekken'Virr- Drowspielzeug
Magnus Magnusson- Hab ich leider vergessen

Micha

#1
Kapitel 2: Zeiten des Lernens und Leidens

Aliah begann ihr Ausbildung mit der Zeit der Wache. Neben dem theoretischen Studium des Todes, den der Orden verehrt, und auch als „den Stillen Fürsten“ bezeichnet (wenngleich auch keine Gottgleiche Anbetung zuteil werden läßt), muß der Aspirant hierbei des Nachts die Wache auf einem Friedhof übernehmen. Ziel ist es, die Allgegenwart des Todes und seiner unzähligen Gesichter zu erfassen. Manche Anwärter begegnen dabei Untoten oder psychopathischen Magiern, allerdings können die wenigsten später davon berichten. Diese Zeiten relativer Ruhe konnten jedoch den inneren Sturm, der in ihr tobt, keinesfalls besänftigen. Davon abgesehen verlief diese Zeit für Aliah jedoch relativ ruhig, und schon nach knapp einem Jahr durfte sie die „Zeit des Leidens“ antreten. Tätowierungen des Symbols dieses Klosters - einer Schlange, die sich selbst verschlingt - an ihren Fußknöcheln symbolisierten den Aufstieg in den Rängen des Ordens.

Für den Orden des Langen Todes sind Schmerz und Leid untrennbar mit dem Tod verbunden. Für Aliah bedeutete die Zeit des Leidens eine Zeit erfüllt von Selbstgeißelung, aber auch der Folter anderer. Die Mönche betrachten körperlichen Schmerz eher pragmatisch: Man gewöhnt sich an ihn, und wird dadurch stärker. Außerdem ist ein wichtiger Grundsatz der Mönche, daß nur wer leiden kennt, auch anderen Leid zufügen darf. Der praktische Umgang mit Schmerz brachte Aliah bei, die Ästhetik von Schmerz und Leid nicht nur zu erkennen, sondern auch zu genießen, obgleich die trainierte Selbstdisziplin eines Mönchs niemals zulassen würde, daß die eigenen Gefühle den Verstand beeinflussen. Das theoretische Studium hingegen brachte Aliah zu den Lehren der Göttin Loviatar. Viele Werke von Klerikern und dem Mönchsorden Loviatars befanden sich in der Bibliothek des Klosters, und so ist Aliahs Zuwendung zu dieser Gottheit wenig verwunderlich. Aus diesem Grund verbrachte Sie auf eigenen Wunsch auch etwas mehr Zeit in der „Zeit des Leidens“, um nach ca. 1 ½ Jahren  in die „Zeit des Faust“ einzutreten. Ihren bereits bestehenden Tätowierungen wurden weitere an den Handgelenken hinzugefügt.

Die Zeit der Faust ist eine Zeit physischen Trainings. Besondere Wert wird auf den unbewaffneten Kampf unter Zuhilfename des „Ki“ gelegt. Aliah bedurfte es unzähliger Stunden der Meditation und eiserner Selbstdisziplinierung, um diese ominöse Kraft erstmals lenken zu lernen. Ihre Verbitterung und der Haß in ihrem Herzen störte die Klarheit des Geistes, die diese Kunst erfordert. In dieser Zeit nahm sie sich auch einen Gefährten, einen Mitstudenten ihrer Künste. Zwar war - im Gegensatz zu ihrem Gefährten - seitens Aliahs keine echte Liebe im Spiel, doch empfand sie zum ersten mal so etwas wie Freundschaft und Zuneigung, was ihr besonders half, die inneren Wogen zu glätten. Tragisch ist nur, daß die Prüfung zum Abschluß dieser Zeit ein Kampf auf Leben und Tod ist - und die beiden wohl absichtlich als Gegner bestimmt wurden. Niemals Emotionen über den Geist siegen lassen - eine der wichtigsten Forderungen des Ordens. Dabei stellt dieser Kampf eher ein anders Dogma des Klosters auf die Probe: Die Bereitschaft zu töten, aber auch getötet zu werden. In den Kampfkünsten wohl leicht unterlegen hätte Aliah diesen Kampf wohl eigentlich nicht gewinnen können. Doch ihr Geliebter, fast wie gelähmt, wehrte sich nur halbherzig, und konnte sich gegen Aliahs Angriffe nicht lange zur Wehr setzen. Gebrochen ging er zu Boden, Aliah mit traurigem Blick fixierend. Einen solchen Kampf nicht zu beenden ist wohl undenkbar, und die Konsequenz währe wohl der Tod beider gewesen. Und so brach Aliah ihrem Geliebten mit einem gezielten Schlag das Genick, die innere Zerissenheit in diesem Moment unter der Maske eines stoischen Gesichtsausdrucks verbergend. Offensichtlich ihren Mentor zufriedengestellt habend durfte sie in die Zeit des Dienens eintreten, verbunden mit einer weiteren Tätowierung an der linken Schläfe.

Aliha Schattenfaust- Die nette Psychopathin von nebenan
Bardo Saitenzupfer- Ähnlichkeiten mit einem betrunkenen Flummi rein zufällig
Elithrarebril Amolie- Ein anderer Name für Arroganz
Airaksela- Viel zu sensibel, heult ständig
Vas'dril Tekken'Virr- Drowspielzeug
Magnus Magnusson- Hab ich leider vergessen